DIE ROTE PILLE
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Abb. 84: Was ist aus Sicht von Milliardären ein „guter Zweck“<br />
Milliardäre spenden über Stiftungen Unsummen und werden dann in den Medien (die ihnen zum Teil<br />
selbst gehören) als Philanthropen dargestellt. Der wahre Grund der „Großzügigkeit“ ist jedoch, dass man<br />
über Stiftungen Gelder effizienter und vor allem unbemerkt für Zwecke einsetzen kann, die dem eigenen<br />
Status und Reichtum zu Gute kommen. Spenden vermindern die Steuerlast, d.h. es steht eine größere<br />
Handlungsmasse zur Verfügung, als dies nach Zahlung von Steuern der Fall wäre. So werden auf Kosten<br />
der Steuerzahler (Minderung des staatlichen Steueraufkommens) Milliardenbeträge für eigennützige<br />
Projekte der Elite freigesetzt. Eine Spendenaktion beispielloser Größenordnung ist „The Giving<br />
Pledge“, 108 in dessen Rahmen bislang 57 Multi- Milliardäre verkündet haben, die Hälfte ihres Reichtums<br />
für „wohltätige Zwecke“ zu stiften. Diese Zwecke werden jedoch nicht näher definiert und jeder darf sich<br />
nach Lektüre dieses Buches fragen, wie gemeinnützig diese Zwecke sein können.<br />
Abb. 85: Reece Committee Dokument<br />
Einen einmaligen Einblick in das Stiftungswesen verschaffte Anfang der 1950er Jahre das „Special<br />
Committee to Investigate Tax- Exempt Foundations and Comparable Organizations”, ein Komitee, das<br />
im Namen des Kongresses den Auftrag hatte, steuerfreie Stiftungen im Hinblick auf deren möglicher<br />
Unterstützung kommunistischer Propagandaziele und kommunistischer Organisationen zu überprüfen.<br />
Eines der Ergebnisse der Untersuchung war, dass besagte, amerikanische Stiftungen instrumental daran<br />
beteiligt waren, 1950 den Kommunismus in China zu etablieren. Das Reece Committee kam zu dem<br />
Schluss, dass entgegen allen patriotischen Beteuerungen und Aussagen die Stiftungen ausnahmslos<br />
Kollektivismus und eine sozialistische, zentralisierte Form des Globalismus unterstützten und bewarben.<br />
Wormser schreibt über das Reece Committee (sinngemäß übersetzt): 109<br />
„Es ist eine „Elite“ entstanden, die gigantische, finanzielle Ressourcen kontrolliert und außerhalb des demokratischen<br />
Prozess operiert, und willens und fähig ist, die Zukunft dieser Nation und der Menschheit nach der Vision ihrer<br />
persönlichen Werte zu formen.“<br />
René A. Wormser<br />
Das Bildungssystem wird nur auf den unteren Ebenen aus öffentlichen Töpfen finanziert. Auf den<br />
höheren Ebenen dominieren in den USA und auch in Europa die großen, privaten Stiftungen, die über<br />
Stipendien, Professuren, Spenden, und die finanzielle Unterstützung von Forschungseinrichtungen und<br />
Projekten, direkt in die ideologische Prägung und das Wirken der (zukünftigen) Denker und Lenker<br />
eingreift. Über die Macht des Geldes entscheiden sie maßgeblich, welche wissenschaftlichen Ansichten<br />
108 http://givingpledge.org<br />
109 René A. Wormser: „Foundations: their power and influence”, Covenant House Books, 1993<br />
65