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SICHERHEITSANWENDUNGEN<br />

Windows Filtering Platform<br />

Netzwerkdatenfilterung unter Windows<br />

René Espenhahn<br />

Beginnend mit Windows Vista hat Microsoft die Windows Filtering<br />

Platform in ihr Betriebssystem integriert. Sie soll die vielen über<br />

Jahrzehnte entstandenen Teillösungen zur Filterung der ein- und<br />

ausgehenden Netzwerkdaten ersetzen und eine einheitliche Basis zur<br />

Filterung bereitstellen. In diesem Artikel werden die Grundlagen der<br />

Windows Filtering Platform vorgestellt. Darauf aufbauend wird ein<br />

Beispiel aus dem Windows Driver Kit näher erläutert.<br />

IN DIESEM ARTIKEL ERFAHREN SIE…<br />

• Grundlagen der Windows Filtering Platform.<br />

• Entwicklung eines Netzwerkfilters mittels der Windows Filtering<br />

Platform<br />

WAS SIE VORHER WISSEN SOLLTEN…<br />

• Aufbau des TCP/IP-Stack.<br />

• Grundlagen zur Kerneltreiberentwicklung.<br />

Einführung<br />

Mit der Veröffentlichung von Windows Vista im Jahr 2007<br />

hatte Microsoft unter dem Namen Next generation network<br />

driver stack den Netzwerkstack des Betriebssystems nahezu<br />

komplett erneuert. Zu den Neuerungen gehörte unter<br />

anderem die Windows Filtering Platform [1] (WFP). Sie sollte<br />

spätestens ab Windows 7 die verwendeten Filter-Treiber<br />

des Transport Driver Interface (TDI), die TCP/IP-Filter- und<br />

Firewall-Hook-Treiber, die Winsock Layered Service Provider<br />

(LSP) und teilweise die Intermediate-Treiber der Network<br />

Driver Interface Specification (NDIS) durch eine einheitliche<br />

Plattform zum Filtern der ein- und ausgehenden<br />

Netzwerkdaten vollständig ablösen. Unter Windows Vista<br />

hatte die WFP allerdings noch einige Kinderkrankheiten,<br />

die dazu führten, dass viele Sicherheitsfirmen sie in ihren<br />

Produkten bis Windows 7 nicht produktiv einsetzten. Einhergehend<br />

mit Windows 7 hat Microsoft die WFP verbessert<br />

und die Kinderkrankheiten weitestgehend beseitigt.<br />

Weiterhin haben sie den alten Technologien noch einen<br />

letzten zeitlichen Aufschub gegeben und nicht, wie in den<br />

Fußnoten [2] im MSDN vermerkt, deren Unterstützung mit<br />

der Veröffentlichung von Windows 7 eingestellt. Nichts desto<br />

trotz kann Microsoft TDI & Co. nun jederzeit aus ihrem<br />

Betriebssystem entfernen. Es ist somit spätestens an der<br />

Zeit auf die Windows Filtering Platform umzusteigen.<br />

Architektur der WFP<br />

Die WFP besteht aus vier Teilen, die in Abbildung 1<br />

farblich hervor gehoben sind. Von den vier Teilen befindet<br />

sich einer im User-Mode und drei im Kernel-Mode<br />

des Betriebssystems. User-Mode und Kernel-Mode<br />

sind dabei Ausführungsebenen des Betriebssystems.<br />

Im User-Mode werden alle normalen Programme wie<br />

beispielsweise Office ausgeführt, während im Kernel-<br />

Mode die Treiber sowie Betriebssystem-interne Funktionen<br />

ausgeführt werden.<br />

Seitens der WFP ist die Base Filter Engine (BFE) im<br />

User-Mode angesiedelt. Sie bietet verwaltende Schnittstellen<br />

zur Installation, Konfiguration und Deinstallation<br />

von WFP-Komponenten sowie Schnittstellen zur Statusabfrage<br />

der installierten Komponenten. Zu den Komponenten<br />

der WFP zählen hauptsächlich Filter. Damit<br />

ein Filter Netzwerkdaten filtern<br />

kann, muss er um weitere Komponenten, die in Abbildung<br />

2 um den Filter dargestellt sind, ergänzt werden.<br />

Hierbei sind vor allem die pink dargestellten Komponenten<br />

wichtig, denn sie sind zwingend für den Betrieb<br />

eines Filters notwendig. Sie werden im späteren Verlauf<br />

detaillierter erklärt. Dadurch, dass die BFE im User-Mode<br />

angesiedelt ist, lassen sich Filter innerhalb normaler<br />

Programme erstellen und konfigurieren ohne, dass<br />

zwingend ein Kernel-Mode-Treiber entwickelt werden<br />

muss. Wird ein Filter mittels der Schnittstelle der BFE<br />

installiert, landet dieser, falls er nicht auf dem Internet<br />

Key Exchange (IKE)-, IPsec- oder User-Mode Remote<br />

Procedure Call (RPC) Layer operiert, in der Kernel-<br />

Mode Filter Engine (KMFE) und somit im Kernel des<br />

Betriebssystems.<br />

10<br />

1/2011

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