Haute Couture auf Stelzen - Die Stelzer
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20.6.2007 Presse-Info<br />
Transparenz und Geometrie im Design<br />
<strong>Die</strong>s ist der Anstoß für die ersten Designentwürfe. Transparenz und Geometrie –<br />
etwa Pyramiden-, Spiralen- und Kegelformen – sind für Cinzia Fossati,<br />
Kostümdesignerin der <strong>Stelzer</strong>, die wichtigsten Komponenten bei diesen Entwürfen.<br />
<strong>Die</strong>se beiden Komponenten werden sich schließlich in allen Kostümen wieder<br />
finden, sowohl in den Mustern als auch in der Form der Kostüme. In Verbindung mit<br />
der Tatsache, dass alle Kostüme <strong>auf</strong> den schwarz-weiß-Kontrast beschränkt sind,<br />
schafft dies eine Einheit und eine Ästhetik von besonderer Art.<br />
Das ist die Motivation für die direkte Zusammenarbeit mit dem Stoffhersteller – und<br />
das mit Erfolg: <strong>Die</strong> Leitung der Pierre Frey Niederlassung Deutschland zeigte sich<br />
spontan begeistert von der Idee einer gemeinsamen Kostümproduktion. Ihrem<br />
Engagement ist es zu verdanken, dass den <strong>Stelzer</strong>n die kompletten Stoffe für fünf<br />
Kostüme – das sind insgesamt rund 100 Meter Stoff – zur Verfügung gestellt<br />
wurden. „Wir sind immer offen für Innovationen und neue Ideen. Wir finden es sehr<br />
spannend, was die <strong>Stelzer</strong> aus unseren Stoffen machen und betrachten das Projekt<br />
auch für uns als ein Experiment, “ so Manuela Koch, Verk<strong>auf</strong>sleiterin von Pierre Frey<br />
Deutschland.<br />
Nach der endgültigen Überarbeitung des Designs kann nun die Kostümproduktion<br />
beginnen. Ein hartes Stück Arbeit für Kostümschneiderin Sabine Adldinger,<br />
schließlich handelt es sich um riesige Stoffvolumen, mit zum Teil schweren Dekostoffen,<br />
die nicht einfach zu handhaben sind. <strong>Die</strong> Besonderheiten von Kostümen für<br />
das <strong>Stelzen</strong>theater stellen eine spezielle Herausforderung dar, handelt es sich doch<br />
durch die extreme Verlängerung der Beine um völlig andere Proportionen.<br />
Geheimnisvoll, verzaubernd und zeitlos<br />
Herausgekommen ist eine geheimnisvolle, verzaubernde „Kostüm-Performance“,<br />
die nicht so recht einzuordnen ist. Jeder Betrachter wird und soll seine eigene<br />
Interpretation gewinnen. Ähnelt das eine Kostüm einem ägyptischen Gewand aus<br />
Zeiten Nofretetes, könnte das andere der Bauhaus-Ära der 20er Jahre entsprungen<br />
sein, während das dritte plötzlich an die vergangene Mode russischer Zarinnen<br />
erinnert. Selbst der Spielort ändert sich permanent und gibt Freiraum für viele<br />
Assoziationen. Durch das Fehlen einer festen Bühne muss er immer neu erobert,<br />
Straßen und Plätze in theatralische Räume verwandelt werden. Hinzu kommt eine<br />
Entfremdung, die durch die <strong>Stelzen</strong> erzeugt wird. Texte und Dialoge fehlen gänzlich,<br />
es gibt nur inszenierte Bewegungen. Und dies ist in dieser Inszenierung so gewollt,<br />
da ansonsten der „Zauber des Unausgesprochenen“ wegfalle und Bilder in den<br />
Köpfen der Zuschauer zerstört würden, so Wolfgang Hauck. Was daraus entstehen<br />
wird, ist völlig offen, es gibt keinerlei Vorgaben. Es ist ein Geheimnis, das die <strong>Stelzer</strong><br />
und das Publikum erst noch entdecken und erleben werden. <strong>Haute</strong> <strong>Couture</strong> als<br />
Performance.