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Sturm über Obsidia - Deutsch - Französische BRIGADE Franco ...

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TRuppe Feldberg 13 thema ressort<br />

Interview<br />

»Englisch<br />

erleichtert<br />

die Verständigung«<br />

Capitaine Rodolphe Barkhausen<br />

kommandiert die Aufklärungsund<br />

Unterstützungskompanie<br />

des französischen 110. Infanterieregiments<br />

in Donaueschingen.<br />

Die 3.Kompanie des<br />

Jägerbataillons 291 aus Illkirch<br />

übt den Häuserkampf<br />

w… w… w…<br />

Was macht die<br />

Brigade aus<br />

Die <strong>Deutsch</strong>-<strong>Französische</strong><br />

Brigade ist der erste<br />

Großverband, der seit<br />

Aufstellung 1989 ständig<br />

unter gemeinsamer binationaler<br />

Führung steht.<br />

Wie war die Zusammenarbeit<br />

zwischen den französischen und<br />

deutschen Soldaten Da war<br />

zunächst die Kooperation auf<br />

der Kompanieebene. Es gibt eine<br />

französische und eine deutsche<br />

Kompanie. Die Führung kann<br />

binational sein. Das ist <strong>über</strong>haupt<br />

kein Problem. Fast alle Beteiligten<br />

sprechen Englisch, das<br />

erleichtert die Kommunikation.<br />

Ich spreche zudem ein bisschen<br />

<strong>Deutsch</strong>, und bei den <strong>Deutsch</strong>en<br />

können einige etwas Französisch.<br />

Können Sie sich binationale<br />

Kompanien vorstellen Momentan<br />

können wir noch keine Kompanien<br />

mischen. Aber im Alltagsbetrieb<br />

hemmt uns das nicht, weil die<br />

Zusammenarbeit bestens funktioniert.<br />

Wir sind zum Beispiel in<br />

der Lage, drei, fünf oder gar zehn<br />

deutsche Soldaten ganz einfach in<br />

unsere Züge zu integrieren.<br />

Und auf den Befehlsebenen dar<strong>über</strong><br />

Aus taktischer Sicht läuft<br />

die Zusammenarbeit oberhalb der<br />

Kompanieebene ab. Im Alltag, im<br />

täglichen Dienst gibt es aber auch<br />

vielfältige Zusammenarbeit auf<br />

den Ebenen darunter.<br />

Ist dies das erste Mal, dass<br />

Sie an einer Übung wie dieser<br />

teilnehmen Ja, wir nehmen zum<br />

ersten Mal an einer Übung dieser<br />

Spannweite und Größe teil, die<br />

auch noch von Franzosen und<br />

<strong>Deutsch</strong>en koordiniert wird.<br />

Interview-Foto: <strong>Deutsch</strong>-französische Brigade<br />

2.100<br />

Soldaten<br />

von insgesamt 6.000 der<br />

<strong>Deutsch</strong>-<strong>Französische</strong>n<br />

Brigade nahmen an der<br />

Übung teil.<br />

Nach und nach<br />

schlossen sich die<br />

restlichen Kräfte an,<br />

auch in Schlauchbooten.<br />

Unter gegenseitiger Sicherung<br />

entsteht so nachts der<br />

Brückenkopf. Unterdessen erkunden<br />

die Pioniere den vorgesehenen<br />

Übergang. Unmittelbar im Anschluss<br />

folgt für die Panzerpioniere das Kommando<br />

„Panzerschnellbrücke Marsch“.<br />

Die schweren Brückenlegepanzer Biber<br />

verlassen ihren gedeckten Warteraum<br />

und fahren vor. Die Besatzungen verlegen<br />

drei einander <strong>über</strong>lappende Panzerschnellbrücken.<br />

So entsteht eine 45<br />

Meter lange Brücke, die auch die mehr<br />

als 50 Tonnen schweren Panzerhaubitzen<br />

trägt. „Das war schon eine Besonderheit<br />

für uns“,<br />

meint Major Lars<br />

Thiemann, Kompaniechef<br />

der Panzerpionierkompanie<br />

550. „Eine dreilagige<br />

Brücke bauen wir eher<br />

selten.“ Sechs Stunden dauert es<br />

von der Erkundung bis zur Freigabe<br />

der Brücke. Dann rollen die einzelnen<br />

Marschgruppen den ganzen Tag lang<br />

<strong>über</strong> die Brücke. Die beiden Task Forces<br />

setzen ihren Angriff fort.<br />

In den frühen Abendstunden des dritten<br />

Tages in <strong>Obsidia</strong> ist alles vorbei: Die<br />

von den Feinden aus Wislania eingenommene<br />

Grenzregion ist zurückerobert.<br />

Während sich die Soldaten in den Lagern<br />

einrichten, beginnen die Pioniere mit<br />

dem Rückbau der Schnellbrücke. Ope-<br />

ration „Vigilant Patron“ ist erfolgreich<br />

beendet. Ausbildungs- und Schießvorhaben<br />

bestimmen die weiteren Tage der<br />

Großübung.<br />

Die Ausbildungsphase ist eine gute<br />

Gelegenheit, Neues im scharfen Schuss<br />

zu üben. Die vierte Batterie des Artilleriebataillons<br />

295 demonstriert erstmals das<br />

Konzept der gemischten Artilleriebatterie<br />

in der Praxis. Panzerhaubitzen, Raketenwerfer<br />

und Joint Fire Support Team<br />

werden gemeinsam unter einer Führung<br />

eingesetzt. „Die Übung ist daher sehr<br />

wertvoll für uns. Außerdem ist das unser<br />

erstes Schießen seit zweieinhalb Jahren“,<br />

sagt Batteriechef Hauptmann Björn<br />

Goller. Im Mittelpunkt steht der infanteristische<br />

Kampf in Gruppen- oder auch<br />

Zugstärke. Auf den Schießbahnen üben<br />

die Soldaten den Angriff im scharfen Gefechtsschießen<br />

in unterschiedlichem Gelände.<br />

Ob abgesessen vom GTK Boxer<br />

im offenen Gelände, auf der Waldkampfbahn<br />

im durchschnittenen Gelände oder<br />

in der Übungsanlage für den Orts- und<br />

Häuserkampf – den Infanteristen steht ein<br />

breites Spektrum für die Ausbildung zur<br />

Verfügung. „Das Gefechtsschießen eines<br />

Wesentliches Ziel: Gemeinsame Erfahrungen<br />

in den Bereichen machen, in denen es sonst kaum<br />

gemeinsame Berührungspunkte gibt<br />

Wie ist die Truppe<br />

strukturiert<br />

Versorgungs-, Jäger-<br />

(291 und 292) und Artilleriebataillon<br />

295, Panzerpionierkompanie<br />

550,<br />

3. Husaren- und<br />

110. Infanterieregiment<br />

sind an neun Standorten<br />

in beiden Ländern<br />

stationiert.<br />

Welche Einsätze<br />

gab es bisher<br />

Brigadeteile waren mehrfach<br />

im SFOR-, KFORund<br />

ISAF-Einsatz sowie<br />

bei der „Task Force Fox“<br />

in Mazedonien.<br />

Oben Von ihren französischen Kameraden<br />

gedeckt rücken die deutschen Soldaten vor<br />

Mitte Getarnter französischer VBL Unten Im<br />

Schneetarnanzug auf der Waldkampfbahn<br />

Infanteriezuges im Angriff auf einer der<br />

besten Schießbahnen <strong>Deutsch</strong>lands ist<br />

schon ein Höhepunkt. Das hier erreichte<br />

hohe Niveau der Übungsanlagen habe ich<br />

bislang auf keiner anderen Schießbahn<br />

erlebt“, meint Oberleutnant Florian Eberhardt,<br />

Kompanieeinsatzoffizier der zweiten<br />

Kompanie des Jägerbataillons 291.<br />

Der gemeinsame Einsatz deutscher und<br />

französischer Soldaten hat seine Grenzen.<br />

Nicht immer kämpfen die Soldaten Schulter<br />

an Schulter. Lediglich der Brigadestab<br />

und das Versorgungsbataillon sind personell<br />

binational besetzt und bewältigen<br />

täglich ihre Aufträge gemeinsam. In den<br />

Kampfverbänden wird die deutsch-französische<br />

Zusammenarbeit derzeit nur bis<br />

Kompanieebene praktiziert, und das<br />

<strong>über</strong>wiegend in Übungen. „Dieser<br />

40 Y – das magazin der bundeswehr 05 / 2013 05 / 2013 Y – das magazin der bundeswehr 41

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