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Download lag-report 05 (2003) - Landesarbeitsgemeinschaft ...

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LAG<br />

Nichtakademische Bildung im ländlichen Raum<br />

Heimvolkshochschule Lubmin neues Mitglied der LAG Soziokultur<br />

Eine Geschichte für sich waren die Erfahrungen mit<br />

dem Kauf des Grundstücks. Wer denkt, dass die<br />

Treuhandanstalt dem Trägerverein ein billiges Objekt<br />

verkaufte, ist im Irrtum. Rund 750.000 EUR musste<br />

die damals gerade erst gegründete Einrichtung als<br />

Kredit aufnehmen. Die Rückzahlung wird sich bis<br />

2027 erstrecken. Die Treuhandanstalt Berlin hatte<br />

den Kaufantrag einfach von Schreibtisch zu<br />

Schreibtisch geschoben, bis er unbeantwortet zurückgesandt<br />

wurde. Währenddessen kaufte ein<br />

Westberliner Unternehmen das Autobahnbaukombinat<br />

der Ex-DDR zusammen mit der Lubminer<br />

Ferieneinrichtung. Wir hatten zu dem Zeitpunkt<br />

schon vier Jahre erfolgreich gearbeitet. Nun war<br />

nicht mehr die Treuhandanstalt der Ansprechpartner<br />

bezüglich des Grundstückerwerbs, sondern die<br />

Berliner MVS GmbH. Somit kamen Mietverträge<br />

auf uns zu, wovon man eine Menge “lernen”<br />

konnte und die 1,5 Millionen ebenfalls. So erlebten<br />

wir Kapitalismus pur – eine bittere Erfahrung.<br />

Die HVHS hat nicht aufgegeben und weitergemacht<br />

und weitergebaut. Heute stehen ein modernes<br />

Bettenhaus und von Grund auf restaurierte<br />

Bungalows mit Bädern, eine moderne Küche, PC-<br />

Kabinett und Werkstätten zur Verfügung.<br />

Finanzielle Zuschüsse kamen von der POMERA-<br />

NIA, dem alsbald gegründeten Landkreis Ostvorpommern<br />

sowie vom Land Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Die Heimvolkshochschule setzte von<br />

Anfang an auf eine breite Zielgruppe in der<br />

Bevölkerung unserer Region. Es werden bis heute<br />

angeboten: berufliche Bildung für Landfrauen,<br />

Kulturarbeiter, Sozialarbeiter, kleine und mittlere<br />

Betriebe; Jugendbildung im ökologischen, historischen,<br />

kulturellen und politischen Bereich, ein besonderer<br />

Schwerpunkt ist die internationale Jugendarbeit<br />

mit Verbindungen vorwiegend nach<br />

Polen, aber auch nach Dänemark, Schweden, Norwegen,<br />

Tschechien, Slowakien; Seniorenarbeit mit<br />

PC-Kursen, Sprachkurse, Literaturkreis, Kreativ-<br />

Kurse sowie Studienreisen, Familien- und Behindervon<br />

Ute Sbach<br />

Heimvolkshochschule<br />

Lubmin e.V.<br />

Gartenweg 5<br />

17509 Lubmin<br />

Tel.: (038354) 2 21 15<br />

Fax. (038354) 2 21 16<br />

heimvolkshochschule<br />

-lubmin@t-online.de<br />

Bisher konnte die HVHS<br />

Lubmin auf<br />

18.000 Teilnehmertage<br />

verweisen, das bedeutet:<br />

täglich 52 Gäste hochgerechnet<br />

aufs Jahr. Die<br />

Einrichtung hat 345<br />

Tage im Jahr geöffnet.<br />

Etwa 12.000 Übernachtungen<br />

wurden registriert,<br />

was einer Auslastung<br />

des Internats von<br />

50 % entspricht.<br />

Die HVHS ist auf dem<br />

Gelände des ehemaligen<br />

Ferien<strong>lag</strong>ers des<br />

Autobahnbaukombinates<br />

der DDR.<br />

18<br />

Hauptgebäude der HVHS Lubmin<br />

Die Heimvolkshochschule Lubmin besteht seit<br />

Frühjahr 1991. Sie ist ein typisches Projekt der<br />

Wende im deutschen Osten. Plötzlich war ein großer<br />

Bedarf an Bildungsstätten für Jugendliche und<br />

Erwachsene in den neuen Bundesländern entstanden.<br />

Das war das Hauptmotiv für die Gründung<br />

der Einrichtung und die Bildung eines Vereins als<br />

Träger.<br />

Zielsetzung war und ist der ganzheitliche Bildungsansatz:<br />

Lernen und Leben unter einem Dach, soziale<br />

Kontakte gleichberechtigt zu Bildungsimpulsen,<br />

eine Stätte für Körper, Geist und Seele. Nach dem<br />

Vorbild des im 19. Jhd. tätigen Dänen N. F. S. Grundtvig,<br />

eine nichtakademische Bildung für Erwachsene<br />

im ländlichen Raum einzurichten, sie zu<br />

beschulen, um sie fit zu machen für die Durchsetzung<br />

ihrer Ziele im Parlamentskampf, wurde<br />

auch die Heimvolkshochschule Lubmin im Landkreis<br />

Greifswald aufgebaut.<br />

Ein ehemaliges Betriebsferienobjekt mit seiner<br />

exponierten Lage am Rande Lubmins kam gerade<br />

richtig, um in naturnaher Umgebung Bildung zu<br />

vermitteln und dabei die Ruhe und Ausgewogenheit<br />

der touristischen Vor- und Nachsaison zu genießen.<br />

Mit einem umfangreichen Bildungsprogramm<br />

für verschiedene Zielgruppen begann die<br />

Arbeit.

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