Jahresbericht 09 - Die AIDS-Hilfe Bielefeld
Jahresbericht 09 - Die AIDS-Hilfe Bielefeld
Jahresbericht 09 - Die AIDS-Hilfe Bielefeld
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Vorwort<br />
Der Brandanschlag auf das Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt<br />
Tierpension und seine Folgen haben die Arbeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Bielefeld</strong> e.V. im Jahr<br />
20<strong>09</strong> überschattet.<br />
In der Nacht vom 9. auf den 10. Juli 20<strong>09</strong> haben unbekannte Täter einen Brandanschlag<br />
auf ein Gebäude des Sozialprojekts Tierpension verübt. Das Dachgeschoss des Hauses in<br />
der Spenger Straße 1<strong>09</strong> ist dabei völlig ausgebrannt. Das Haus wurde gerade umgebaut,<br />
um dort Büros, Schulungsräume und Räume zur Unterbringung von Katzen und<br />
Kleintieren einzurichten.<br />
Das benachbarte Haus des Sozialprojekts in der Spenger Straße 113, in dem seit dem 2.<br />
Januar 20<strong>09</strong> Hunde betreut und versorgt werden, blieb unbeschadet.<br />
<strong>Die</strong> <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> entschloss sich nach reiflicher Überlegung trotz dieser Eskalation des<br />
Widerstands, das Projekt fortzuführen. Vor allem das eindeutige Votum der<br />
ProjektteilnehmerInnen, die ihre Qualifizierung in artgerechter Tierpflege auf jeden Fall<br />
weiterführen wollten und die breite Solidarität aus Politik, Verwaltung und sozialen<br />
Einrichtungen haben den Vorstand zu dieser Entscheidung bewogen.<br />
Trotz umfangreicher Ermittlungen der Polizei konnte der Täter bislang nicht gefasst<br />
werden.<br />
Der Wiederaufbau des durch den Brand beschädigten Gebäudes wird voraussichtlich im<br />
Spätsommer 2010 abgeschlossen sein.<br />
<strong>Die</strong> Bewältigung des Brandanschlags und seiner Folgen haben viel Zeit und Kraft der<br />
ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen in Anspruch genommen. Der Brandanschlag<br />
erhielt große öffentliche Aufmerksamkeit. Darüber sollte jedoch nicht vergessen werden,<br />
dass die Arbeit in der Beratung, der Prävention, der Förderung der Selbsthilfe und der<br />
Öffentlichkeitsarbeit im Jahr 20<strong>09</strong> mit dem gewohnten Engagement fortgesetzt und<br />
weiter entwickelt wurde, wie die Daten dieses <strong>Jahresbericht</strong>s anschaulich zeigen.<br />
Etwa 10 – 12 Menschen mit HIV und <strong>AIDS</strong> haben sich Anfang des Jahres zu einer neuen<br />
Selbsthilfegruppe zusammengeschlossen. <strong>Die</strong> angeleitete Positivengruppe trifft sich<br />
14-tägig von 19.30 – 22.30 Uhr in der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>. Sie bietet die Möglichkeit, andere<br />
Positive kennen zu lernen, Erfahrungen und Informationen auszutauschen sowie<br />
gemeinsam Aktivitäten zu planen. Der Austausch zu medizinischen Fragen, beispielsweise<br />
wann ein Therapiebeginn sinnvoll ist, ob Therapiepausen schädlich sind oder mit welchen<br />
ÄrztInnen gute Erfahrungen gemacht wurden, ist für die meisten sehr wichtig.<br />
<strong>Die</strong> Test- und Impfkampagne (fucking fit) für schwule Männer startete zum<br />
<strong>Bielefeld</strong>er CSD im August mit einer Informationskampagne zu HIV und anderen sexuell<br />
übertragbaren Infektionen und der Werbung für ein konkretes Test- und Impfangebot am<br />
2., 3. und 4. Oktober. An diesen Tagen stand das Impfmobil des Landes NRW am Freitag<br />
vor einer Schwulenkneipe, am Samstag vor einem schwul/lesbischen Partyevent und am<br />
Sonntag vor der schwulen Sauna und bot MSM die Möglichkeit, sich umfassend beraten<br />
zu lassen und sich kostenlos auf HIV, Syphilis und Hepatitis B testen zu lassen und sich<br />
gegen Hepatitis A+B impfen zu lassen. <strong>Die</strong> Beratung übernahmen Mitarbeiter der <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> und der <strong>AIDS</strong>-Beratung im Gesundheitsamt. <strong>Die</strong> Testung und Impfung führten Ärzte<br />
des HIV-Ambulanz und der HIV-Schwerpunktpraxis durch.<br />
Am Testwochenende wurden 152 Beratungsgespräche geführt. 67 Personen ließen sich<br />
testen, davon ließen sich 21 zusätzlich impfen. <strong>Die</strong> Ergebnisse der Kampagne, die<br />
gemeinsam mit der <strong>AIDS</strong>-Beratung im Gesundheitsamt geplant und durchgeführt wurde,<br />
wurden in der Kommunalen Gesundheitskonferenz vorgestellt und diskutiert.<br />
4