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W E L C H E A IR L IN E ? R E IS E G E P Ä ... - Alexa von Busse

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5<br />

<br />

XXL-Seat, Priority Check-in, Sitzplatzwahl – Billig-<br />

Airlines sind im Baukasten-System für individuelle<br />

Kundenwünsche angekommen, könnte man<br />

sagen. Oder man sagt: Jedes noch so kleine Detail,<br />

aus dem Wert zu schlagen ist, wird inzwischen<br />

verhökert. Fehlt nur noch, dass jeder Passagier<br />

vor Betreten des Fliegers gewogen wird und für<br />

teuer „antrainierte“ Kilos an Bauch und Schenkeln<br />

zahlt. Das ist bisher zum Glück noch dem Gepäck<br />

vorbehalten, doch in Zeiten, in denen der Liter<br />

Benzin schon 1,44 Euro kostet, wird hier noch<br />

viel genauer hingesehen.<br />

ALLES NEU MACHT DER MAI<br />

Ein kurzer Blick auf die Internetseiten vieler Airlines<br />

reicht aus: Die Gepäckbestimmungen sind<br />

im Umbruch. Im letzten September<br />

stellte Egypt Air in Deutschland auf<br />

das Stückkonzept um, Lufthansa<br />

drehte erneut zu Jahresbeginn an<br />

der Gepäckschraube, und Air Berlin<br />

führt zum 1. Mai Neuregelungen ein.<br />

Die könnten für Taucher eine Genugtuung<br />

sein, denn bisher hatte sich<br />

die Gesellschaft als Golfer-Airline<br />

profiliert. Warum „Weil Joachim<br />

Hunold, Gründer <strong>von</strong> Air Berlin, leidenschaftlicher<br />

Golfer ist und mit<br />

seiner Fluglinie eine bestimmte Kundengruppe<br />

erreichen wollte“, sagt<br />

eine ehemalige Sprecherin der<br />

Gruppe – so einfach war das. Doch<br />

so einfach ist es nach zwei verlustreichen<br />

Jahren nicht mehr. Ab Mai zahlt jeder für<br />

sein Golfbag wie für jede andere Sporttasche 25<br />

bis 40 Euro pro Strecke. Außer, er ist Vielflieger<br />

und im Besitz einer Silber- oder Gold-Service-<br />

Karte. Dann gibt es 30 Kilogramm kostenlos obendrauf.<br />

Überhaupt ist man als Vielflieger bei praktisch<br />

allen Airlines im Vorteil, aber warum auch<br />

nicht Taucher sind schließlich keine Neider, nicht<br />

wahr<br />

WER BESTIMMT EIGENTLICH<br />

Die Sache mit dem kostenlosen Golfgepäck<br />

scheint inzwischen bei allen Fluggesellschaften<br />

passé. Nur noch Condor und Hamburg International<br />

nehmen 15 Kilogramm frei mit, aber das<br />

kann sich angesichts der Umstellungen bei Air<br />

Berlin auch bald ändern. Aber wer entscheidet<br />

darüber eigentlich Und auf welcher Grundlage<br />

„Die allgemeinen Gepäckbestimmungen machen<br />

die Airlines selbst – das Gewichts- und das Stückkonzept<br />

mit ihren Grenzen haben sich im Markt<br />

über die Jahre einfach eingebürgert“, so Christoph<br />

<strong>von</strong> Saldern, Gesellschafter<br />

und CEO <strong>von</strong> Ham-<br />

te<br />

burg International (HI).<br />

So seien die spezifischen<br />

Regelungen für Sportgepäck<br />

<strong>von</strong> den Vorlieben<br />

der Unternehmens-<br />

u n d Ve r t r i e b s l e i t e r<br />

abhängig, wie das Beispiel<br />

Air Berlin gezeigt<br />

hat. Und so verhielt es<br />

sich wahrscheinlich auch<br />

irgendwann einmal mit<br />

der Skiausrüstung, denn<br />

die wird nach wie vor<br />

viel häufiger kostenlos<br />

befördert. Bei Condor<br />

wegen der Haft<br />

réaler Abkomme<br />

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jedoch beißt selbst der Wintersportler auf Granit,<br />

hier gibt es Extra-Pakete statt Extra-Würste. Das<br />

Übergepäck kann im Voraus für die Hälfte des<br />

Preises gebucht werden, dazu gehören auch Ski,<br />

wenn sie nicht im Rahmen der 20 Kilo bleiben.<br />

„Wir bieten dem Kunden günstige Tickets. So<br />

kann er selbst entscheiden, was er noch zusätzlich<br />

für Gepäck bezahlen möchte“, so Johannes Winter,<br />

Leiter Kommunikation der Condor Flugdienst<br />

GmbH.<br />

Aus Airline-Sicht liegt das große Gepäckproblem<br />

ohnehin woanders. „Wir haben vor allem <strong>Ä</strong>rger<br />

wegen der Haftungsbedingungen, die im Montréaler<br />

Abkommen geregelt sind. Start- und Zielflughafen<br />

können sich hintereinander<br />

verstecken und die Beschädigung<br />

eines Koffers immer auf<br />

den anderen schieben. Den Schaden<br />

zahlt am Ende immer die Airline,<br />

obwohl die ihn gar nicht verursacht<br />

hat“, erklärt HI-Chef <strong>von</strong><br />

Saldern.

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