14.11.2012 Aufrufe

Mit Resilienz dem Burnout vorbeugen: Alter Wein in neuen - do care!

Mit Resilienz dem Burnout vorbeugen: Alter Wein in neuen - do care!

Mit Resilienz dem Burnout vorbeugen: Alter Wein in neuen - do care!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Burnout</strong> als Modeersche<strong>in</strong>ung?<br />

Der Begriff „<strong>Burnout</strong>“ erlebt derzeit ebenfalls e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>flationäre Verwendung – sowohl im H<strong>in</strong>blick auf<br />

die Frequenz wie auch im H<strong>in</strong>blick auf die damit assoziierten Inhalte. <strong>Burnout</strong> wird <strong>in</strong> den Medien<br />

zunehmend als Synonym verwendet für „psychische Erkrankungen mit Ursache <strong>in</strong> der Arbeitswelt“.<br />

Dies ist aus zwei Gründen problematisch:<br />

- Erstens gibt es nicht die e<strong>in</strong>e Ursache, wenn jemand psychisch erkrankt. Vulnerabilität<br />

(genetische Disposition, vorangegangene körperliche Erkrankungen, Verlusterlebnisse <strong>in</strong><br />

der Vergangenheit, Neigung zum Perfektionismus etc.) und Stress (akute private<br />

Belastungen oder berufliche Stress-Situationen) wirken immer zusammen.<br />

- Zweitens gibt es neben <strong>Burnout</strong>, das noch immer nicht diagnostisch def<strong>in</strong>iert ist, weitere<br />

psychische Erkrankungen. Viele Autoren plädieren dafür, e<strong>in</strong>e Depression auch als solche<br />

zu bezeichnen. Und e<strong>in</strong>e Angsterkrankung ebenso beim Namen zu nennen wie e<strong>in</strong>e<br />

Zwangserkrankung. Bei Sucht gel<strong>in</strong>gt das ja schließlich auch.<br />

<strong>Burnout</strong> als arbeitsbed<strong>in</strong>gte Erkrankung?<br />

<strong>Burnout</strong> kann – me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach (und es gibt eben noch ke<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong> gültigen Kriterien) –<br />

unterschiedliche Ursachen haben: im beruflichen wie im privaten Leben, <strong>in</strong> der Persönlichkeit<br />

genauso wie im Betrieb. Die Arbeit ist nur e<strong>in</strong>e von mehreren möglichen. Würde es sich tatsächlich<br />

um e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> arbeitsbed<strong>in</strong>gte Erkrankung handeln, dann stünden Unfallkassen und<br />

Berufsgenossenschaften wohl bald vor <strong>dem</strong> Ru<strong>in</strong>, weil sie für die Rentenzahlungen unzähliger<br />

Menschen zuständig wären.<br />

Nichtsdestotrotz hat der Betrieb – und hier <strong>in</strong>sbesondere die direkte Führungskraft – im<br />

Zusammenhang mit <strong>Burnout</strong> m<strong>in</strong>destens folgende Aufgaben wahrzunehmen:<br />

- Prophylaxe: Die Verhältnisse sollten so gestaltet werden, dass Arbeit gefährdungslos<br />

erledigt werden kann (angefangen bei Arbeitsmitteln, -<strong>in</strong>halten, -organisation).<br />

- Umgang mit der Erkrankung: E<strong>in</strong>e Kultur sollte gepflegt werden, <strong>in</strong> der Ne<strong>in</strong>-Sagen erlaubt<br />

ist und psychische Erkrankungen nicht tabuisiert werden.<br />

- Umgang mit der Wiedere<strong>in</strong>gliederung: Er sollte Menschen unterstützen, die nach e<strong>in</strong>em<br />

überstandenen <strong>Burnout</strong> an den Arbeitsplatz zurückkehren.<br />

Auf die besondere Rolle der sozialen Unterstützung im Zusammenhang mit <strong>Burnout</strong> weist e<strong>in</strong>e<br />

Studie der Bertelsmannstiftung h<strong>in</strong> (Hollmann, 2010).<br />

<strong>Resilienz</strong> als Ergebnis e<strong>in</strong>es Interaktionsprozesses<br />

Wenn <strong>in</strong> den letzten zwei Jahren immer öfter Unternehmen nach Vorträgen zum Thema „<strong>Burnout</strong>-<br />

Prävention durch <strong>Resilienz</strong>stärkung“ gefragt haben, wirkte dies <strong>in</strong> der Praxis so, als wollten sie die<br />

„Schuld“ für <strong>Burnout</strong> bzw. die Verantwortung für dessen Prophylaxe alle<strong>in</strong> <strong>dem</strong> e<strong>in</strong>zelnen Beschäftigten<br />

<strong>in</strong> die Schuhe schieben. Sie konzentrierten sich <strong>in</strong> ihrer Wahrnehmung auf das<br />

Individuum, se<strong>in</strong>e Vulnerabilität und se<strong>in</strong>e Bewältigungsfähigkeiten – Ressourcen im Lazarusschen<br />

© Dr. Anne Katr<strong>in</strong> Matyssek ~ www.<strong>do</strong>-<strong>care</strong>.de<br />

persönliche Vulnerabilität + Stress � Erkrankung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!