DEUTSC - SV-Zwerg-Italiener
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Herausgeber: Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter. Redaktion: Berlin N 4, Reinhardtstr. 14. Ruf: 425661. Chefredakteur:<br />
G. Heinze. Verantwortlicher Redakteur: Dipl.-Lsndwirt H.Marks. Redaktionsbeirat: Dr. habil. Engelmann, Rostock; Tierärztin Dr. Edith<br />
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Titelbild: 1.0 <strong>Zwerg</strong>-<strong>Italiener</strong>, rotgesattelt, jung. Dresden, Januar 1961: sg. Ausst.: H.Vogel, Sonneberg. Foto: Marks<br />
Die Rotgesattelten, ein prächtiger Farbenschlag der <strong>Zwerg</strong>-<strong>Italiener</strong><br />
A. FICHTE, LIEGAU-AUGUSTUSBAD<br />
Mit der heutigen Ausgabe zeigt uns die Deutsche Geflügel-Zeitung<br />
das vortreffliche Bild eines rotgesattelten <strong>Zwerg</strong>-<strong>Italiener</strong>hahnes,<br />
wofür wir Züchter von <strong>Zwerg</strong>-<strong>Italiener</strong>n und im Namen<br />
der SZG herzlichst danken möchten.<br />
Es ist wohl wert, auf den Farbenschlag näher einzugehen, um<br />
alle <strong>Zwerg</strong>huhnzüchter mit den Rassenmerkmalen des Farbenschlages<br />
vertraut zu machen. Über den Typ der rotgesattelten<br />
<strong>Zwerg</strong>-<strong>Italiener</strong> kann es eigentlich keinen Zweifel geben. In<br />
ihm erwarten wir alle Rassefeinheiten eines Ausstellungstieres.<br />
Zwar gingen aus fleißigen Züchterhänden im Laufe der letzten<br />
zehn Jahre schon viele Spitzentiere dieses Farbenschlages in<br />
richtiger Größe und guter Ausgeglichenheit hervor, aber der<br />
Gesamtüberblick auf den führenden Schauen zeigt doch bedenkliche<br />
Unterschiede bei den Hähnen und Hennen. Ausschlaggebend<br />
bei allen <strong>Zwerg</strong>-<strong>Italiener</strong>n ist ihre Form, die im Vordergrund<br />
der Bewertung zu stehen hat. Wir verlangen einen<br />
schönen vollen Körper mit guter Linienführung, bei voller und<br />
gut abgerundeter breiter Brust, mit guter und breiter Schulterlage.<br />
Auf dem Titelbild sehen wir einen schönen Hahn, dessen<br />
Rücken gut in den edel getragenen, behangreichen Hals und bei<br />
guter Rundung in den angehobenen, keinesfalls abfallend getragenen<br />
Schwanz übergeht. Der Rücken ist bei ihm höchstwahrscheinlich<br />
breit, und der festangesetzte Schwanz verleiht<br />
mit seinen langen, schön gebogenen und breitfedrigen Hauptund<br />
Nebensicheln der Gesamterscheinung eine unverkennbare<br />
natürliche Eleganz. Achten wir darauf, daß der Zuchthahn mindestens<br />
5 bis 6 große Nebensicheln und 2 schön gebogene Hauptsicheln<br />
trägt. Aber darin fehlt es zum Teil den Hähnen. Die auf<br />
führenden Schauen, wie Dresden, Erfurt, Fraureuth und Leipzig,<br />
ausgestellten rotgesattelten <strong>Zwerg</strong>-<strong>Italiener</strong> zeigten diesen<br />
Mangel. Die Haupt- und Nebensicheln sollen breit sein. Der<br />
abgebildete Hahn hat eine solche wirklich feine Schwanzbesichelung,<br />
die auch bei allen anderen Farbenschlägen als fein bezeichnet<br />
werden könnte. Man achte in der Zucht und bei der<br />
Zu.chtstammzusammenstellung darauf, daß die Deckfedern der<br />
Hennen recht breit sind und möglichst weit über die Mitte des<br />
Schwanzes heraufreichen, um recht gute, reichbesichelte Hähne<br />
zu erhalten, die für eine weitere züchterische Verbesserung<br />
dieses Farbenschlages unbedingt vorhanden sein müssen.<br />
Nun einige Hinweise bezüglich der geforderten Grundfarbe, die<br />
wir bei diesem schönen Junghahn in auffallender Sattheit antreffen.<br />
Es sei deshalb kurz auch auf die Zuchtrichtlinie eingegangen.<br />
Beim Hahn sollen, um mit wenigen Worten seine<br />
Schönheit zu beschreiben, alle Teile, die beim rebhuhnfarbigen<br />
Hahn schwarz sind, rahmweiß sein. Der Kopf selbst ist orangerot.<br />
Er hellt im Behang etwas Goldgelb auf, das gegen Ende der<br />
Behangfedern etwas satter ist. Die Halsbehangfedern wiederum<br />
sollen einen schmalen und weißen Schaftstrich aufweisen, der<br />
aber nicht durchstoßen darf. Rücken- und Schulterpartie sind<br />
karminrot. Der Rücken wird nach dem Sattelbehang zu etwas<br />
heller, so daß die Behangfedern denen des Halsbehanges farblich<br />
gleichkommen. Die Schulterpartie hellt nach den Flügeldecken<br />
zu etwas auf und wird durch breite, rahmweiße Binden<br />
gegen die Schwingen abgeschlossen. Die Schwingen weisen eine<br />
eigenartige Farbverteilung auf. So sind z. B. die Handschwingen<br />
weiß, teilweise etwas braun gerandet. dagegen ist bei den Armschwingen<br />
die Außenfahne rotbraun, die Innenfahne und Spitze<br />
rahmweiß gefärbt, wodurch der geschlossene Flügel ein weiß<br />
eingefaßtes, ziegelrotes Dreieck zeigt, was besonders geschätzt<br />
wird. Der in der heutigen Ausgabe unserer Deutschen Geflügel-<br />
Zeitung gezeigte Hahn ist farblich einwandfrei, wenngleich wir<br />
uns noch weniger Brustfarbe auch bei den Althähnen wünschen.<br />
Es sei hier nochmals herausgestellt, daß das übrige Gefieder,<br />
also Brust. Bauch, Schenkel und Schwanzfedern, rahmweiß ist,<br />
wobei bei besonders farbkräftigen Tieren kleine schwarze<br />
Spritzer meist bei den äußeren Schwanzfedern auftreten, was<br />
jedoch nicht als Fehler gilt. Gerade diese schwarzen Spritzer<br />
haben es zuchtmäßig in sich, und für die Zucht sind solche<br />
Hähne sehr, sehr wertvoll. Anders dagegen verhält es sich,<br />
wenn ein Hahn stark rot gezeichnete Brustfedern aufweist oder<br />
rot in den Schenkeln zeigt, was wir vor allem nicht bei den<br />
Junghähnen dulden können. Solche stark rot gezeichneten Junghähne<br />
sind erfahrungsgemäß für die Zucht vollkommen ungeeignet<br />
und dürfen auf Ausstellungen niemals mehr mit Preisen<br />
bedacht werden. Als grobe Zeichnungsfehler gelten weiterhin<br />
beim Hahn gescheckte, also mit roten Federn durchsetzte<br />
Brust sowie Flügeldecken. Leichte Fehler sind zu heller Halsbehang<br />
bei älteren Hähnen und etwas gezeichnete Brust bei den<br />
Junghähnen. Die eigentliche Geißel der Zucht ist allerdings das<br />
Verblassen der kräftigen roten Hahnenfarbe. Aber auch dafür<br />
liefern unsere dunkelgefärbten Hennen den fehlenden Farbstoff.<br />
Es soll kurz noch der rotgesattelten Henne gedacht werden. Von<br />
ihr erwarten wir beste Nachzucht für unsere Ausstellungen.<br />
Wenn sich der rotgesattelte <strong>Zwerg</strong>-<strong>Italiener</strong>hahn von der Wildfarbe<br />
nur durch rahmweiße Stellen, die beim letzteren schwarz<br />
sind, unterscheidet, so weicht die rotgesattelte Henne hiervon<br />
ziemlich ab. Bei ihr sind die Kopffarbe und der Halsbehang<br />
goldig, hier mit weißem Schaftstrich, der aber nicht durchstoßen<br />
soll. Die Brustfarbe sei kräftig lachsfarbig, während das übrige<br />
Gefieder rahmweiß gefordert wird. Gut durchgefärbte Lachsbrust<br />
und intensive Halszeichnung bringen meist einige fahlrote<br />
Federn am Flügelbug zuwege. Es ist auch nicht so leicht, eine<br />
im Hals und Brust gut gefärbte Henne mit vollkommen reinem<br />
Mantelgefieder, also ohne Flügelrose, zu züchten und auf Ausstellungen<br />
zu zeigen, deshalb wollen wir geringe Farbstoffansammlung<br />
auf den Flügeln der Henne noch hinnehmen.<br />
Fehlerhaft bei den Hennen sind allerdings noch rötliche oder<br />
stark bunte Federn am Rücken, stark rote oder weißliche Brust<br />
und hellstrohfarbiger Halsbehang. Es ist nämlich nicht so leicht,<br />
eine in Hals und Brust gut gefärbte Henne mit vollkommen<br />
reinem Mantelgefieder, dennoch ohne Flügelrose, zu züchten.<br />
Die SZG der Züchter von <strong>Zwerg</strong>-<strong>Italiener</strong>n glaubt deshalb im<br />
Interesse der weiteren Verbreitung dieses prächtigen Farbenschlages<br />
zu sprechen, wenn sich die Zuchtrichter in diesem<br />
Punkt nicht so sehr auf vollkommen reinen Flügelbug versteifen<br />
und diesen von Ausstellungshennen fordern.<br />
Wir sehen, daß es gar nicht so leicht ist, die hübschen rotgesattelten<br />
<strong>Zwerg</strong>-<strong>Italiener</strong> zu züchten. Aber gerade Schwierigkeiten<br />
reizen ja den Liebhaberzüchter. Auch über den Begriff hübsch<br />
und Schönheit läßt sich streiten, ihn empfindet jeder nach seinem<br />
eigenen Geschmack. Halten wir uns in erster Linie doch<br />
bitte auch an der gewollten Größe und an der Ertrags- sowie<br />
Leistungsfähigkeit, und achten wir weiter darauf, daß unsere<br />
Rotgesattelten im Körperbau die gute Wirtschaftsform haben<br />
und viele schöne Eier legen.<br />
Bezüglich der gewünschten Größe und Schnittigkeit zeigt uns<br />
das abgebildete Hähnchen den Rahmen, nach dem wir diesen<br />
Farbenschlag züchten müssen. Auch das kecke, lebhafte Wesen<br />
der rotgesattelten <strong>Zwerg</strong>-<strong>Italiener</strong> imponiert und sollte für weitere<br />
Liebhaber dieser Rasse werben. Wer deshalb nach einer<br />
neuen Rasse sucht, der sollte sich einmal den kleinen und farbenprächtigen,<br />
rotgesattelten <strong>Zwerg</strong>-<strong>Italiener</strong>n widmen. Bald<br />
wird er, so wie es viele bereits tun, der Rasse ein begeistertes<br />
Loblied singen!