FREIAMT - Bez Wohlen

IM BLICKPUNKT
DREI PENSIONIERUNGEN
UND EINE LOVESTORY
Heini Stäger, Harry und Dorothee Strebel wurden an ihrem letzten
Schultag an der Bez von Schülern und Lehrern überrascht. AW
ANDREA WEIBEL
Eine schwarze Märchenkutsche,
gezogen von schneeweissen
Pferden, rollte am Freitagmorgen
auf den Pausenplatz der
Bezirksschule Wohlen. Sofort
wurde ein roter Teppich ausgerollt,
und unter Applaus der gesamten
Schüler- und Lehrerschaft
der Schule entstiegen der
Kutsche drei Leute, deren Freude
und Überraschung ihren Gesichtern
abzulesen waren. Bei
den dreien handelte es sich
nämlich um Heini Stäger, Dorothee
Strebel und Harry Strebel,
die ihren letzten offiziellen
Schultag vor ihrer Pensionierung
an der Bez antraten. «Wir
waren völlig überrumpelt»,
strahlte Dorothee Strebel, die
seit 1969 in der Bez tätig war.
«Hoi zäme. Wir begrüssen euch
zu eurer Pensionierung», begannen
die Schüler auch schon
ihre kleine Abschlussfeier zu
Ehren der drei. Die abtretende
Bibliothekarin, aber auch Italienisch-,
Deutsch- und Französischlehrerin
Dorothee Strebel
fasste die Aufgabe, zehn Bücher
nach deren Erscheinungsjahr in
einen Zeitstrahl einzuordnen,
was sie mit Bravour meisterte.
Ihr Ehemann, Harry Strebel, der
seit 1972 an der Bez Mathematik,
Biologie und Geografie
unterrichtete, hatte anschliessend
eine schwierige Rechenaufgabe
zu lösen, und auch ihm
gelang dies meisterhaft. Genau
wie Heini Stäger, der seit 1971
an der Bez als Geschichts- Englisch-
und Französischlehrer tätig
war, und ein französisches
Gedicht richtig zusammensetzen
musste. «Somit haben die
drei ihre letzte Prüfung in dieser
Schule gemeistert», freute sich
Rektor Rolf Wernli.
«Es gab viele Highlights in all
den Jahren», so Harry Strebel,
der selbst im Haldenschulhaus
die Schulbank gedrückt hatte,
«aber das allergrösste ist sicher,
dass ich hier meine Frau kennen
gelernt habe.» Seit 1975
sind die beiden glücklich verheiratet.
Für Dorothee kommt
zu den Highlights eindeutig der
lang ersehnte Umbau ihrer geliebten
Bibliothek dazu, und
Heini Stäger erklärte gerührt:
«Das grösste Highlight in all
den Jahren waren für mich die
Kinder, ganz einfach.»