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nun ist es mir etwas stressig, für den OL durch<br />
die halbe Schweiz zu fahren.<br />
Du scheinst einen guten Draht zu den Tannliflitzern<br />
zu haben. Wie kommt das?<br />
Das weiss ich auch nicht so genau, ich hatte<br />
noch nie Probleme mit Jungen. Ich „löle― eben mit<br />
ihnen ’rum, war ja schliesslich auch einmal jung.<br />
Wir hatten damals einen Onkel, der sich an Familienanlässen<br />
um uns Kinder kümmerte. Er hatte<br />
schon früh ein Auto und nahm uns auf Ausfahrten<br />
mit. Das fanden wir toll.<br />
Welche Funktion nimmst du an den OLs meistens<br />
ein?<br />
Verschiedene, in letzter Zeit war es der Verkehrsdienst<br />
oder die Sicherung bei Strassenüberquerungen.<br />
Als die Menuauswahl in den OL-<br />
Beizen noch nicht so vielfältig war, grillte ich einen<br />
ganzen Sonntag Cervelats und Bratwürste.<br />
wir auch hier Gotthelfs Zeiten. An Tieren hatte<br />
ich nie viel Freude, weshalb ich auch keine Kühe<br />
melken kann. Glücklicherweise hatte mein jüngerer<br />
Bruder mehr Freude an den Tieren. Schon<br />
mehr Spass machte es mir, den Mäher und andere<br />
Geräte zu bedienen.<br />
Wolltest du auch Landwirt werden?<br />
Nein, sicher nicht. Ich begann mit fünfzehn eine<br />
Lehre als Polymechaniker und arbeite noch heute<br />
auf diesem Beruf. Bald 30 Jahre bin bei der<br />
„Ferrum― in Rupperswil tätig und es macht mir<br />
immer noch Spass, grosse und kleine Maschinenteile<br />
herzustellen. Da fühle ich mich wie ein<br />
Bildhauer, der nach einer Skizze eine Skulptur<br />
anfertigt. Ich bekomme das Material und eine<br />
Zeichnung, stelle die Teile mit Toleranzen im<br />
100stel her, man setzt alles zusammen und am<br />
Schluss läuft die Maschine. Das ist doch etwas<br />
Wunderbares.<br />
Was für eine Kategorie läufst du?<br />
Früher war’s HC dann lief ich einige Male H45.<br />
Heute „Wanderer― oder „Ferien―, Offenkategorien.<br />
Da kann ich starten, wann ich will und habe daher<br />
keinen Stress. Die Bahnen sind nicht so lang,<br />
wenn ich länger als zwei Stunden unterwegs bin,<br />
kürze ich ab.<br />
Privat<br />
Wo bist du aufgewachsen?<br />
In Möriken, gar nicht weit von hier, -(zeigt aus<br />
dem Fenster)- dort hinten auf<br />
dem Bauernhof. Als Kind hatte ich viel in Feld<br />
und Stall mitzuhelfen. Nach der Schule musste<br />
ich täglich den Pferden ausmisten und mit dem<br />
Anhänger die Milch in die Käserei bringen. Anstelle<br />
mit den anderen Kindern spielen zu dürfen,<br />
verbrachte ich die Zeit auf dem Feld beim<br />
Heuen, Garben aufstellen und einbringen, beim<br />
‚Härdöpflen’ oder beim ‚Runklen’. Damals hatten<br />
Hast du immer in Möriken gewohnt?<br />
Ja, ich hatte immer einen Job in der Nähe und<br />
zog daher nie weg. Zudem finde ich Möriken ein<br />
schönes Dorf. Als anfangs der 70er Jahre das<br />
Bergackergebiet erschlossen wurde, hatte ich die<br />
Möglichkeit an einer schönen Wohnlage einen<br />
Bauplatz zu kaufen. Jetzt wohnen wir schon bald<br />
35 Jahre im Haus, in welches wir nach der Hochzeit<br />
einzogen.<br />
Du reist ja oft und gerne. Wie war dann deine<br />
letzte Reise?<br />
Letzten Frühsommer waren wir auf einer Bikereise<br />
in Namibia. Wir durchfuhren einen Teil der<br />
Namibwüste mit dem Rad, wanderten in Sossusvlei<br />
auf eine der zahllosen Dünen und übernachten<br />
draussen in der Wildnis im Zelt.<br />
Im Dezember machten wir Ayurvedaferien in<br />
Südindien. Die dreiwöchige Auszeit war eine gute<br />
Erholung, nicht nur für den Körper sondern auch<br />
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