Faszination Wintersport live erleben in OBERHOF 29.12. – 30.12.2011

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Siegfried Sturm – Landestrainer Nordische Kombination
1. Oberhof war in den letzten 8 Jahren der leistungsstärkste Stützpunkt
des DSV in der Nordischen Kombination. In dieser Zeit wurden 5 WM-Titel
errungen. Bei Olympischen Winterspielen 1 Einzelmedaille, 4 anteilige
Teammedaillen. Ronny Ackermann gewann mehrfach den Gesamt-Weltcup
und den Sprint-Weltcup. Erfolgreiche Athleten (Marko Baacke/Marcel
Hölig/Matthias Menz/Sebastian Haseney und Ronny Ackermann)
beendeten in verschiedenen Jahren ihre aktive Laufbahn. Aktuell trainieren
9 bestätigte DSV-Kader am Bundesstützpunkt Oberhof. In Diensten
des DSV arbeiten 3 Trainer (Ronny Ackermann/Klaus Edelmann/Marko
Baacke) und 2 Techniker (Enrico Heisig/Marco Frank) aus Oberhof.
Am BSP/LLZ Oberhof trainieren in der Saison 2011/2012 37 Sportler in 4 Trainingsgruppen.
Die Teilnehmerzahl an den Ranglisten-Wettkämpfen des Thüringer Skiverbandes liegt in den letzten
Jahren bei ca. 60 Kindern in den Altersklassen 8-13.
2. Bis zum Jahr 2010 gab es in der Nordischen Kombination ein leistungsorientiertes Wettkampfsystem
im A- und B-Weltcup mit Auf- und Abstieg in die jeweilige Wettkampfserie. Die Nordische Kombination
in Deutschland hatte an Quantität und Qualität ein hohes Level erreicht. So waren z.B. bei 45 Weltcup-
Startern 13 Athleten vom DSV und davon waren 5-6 Sportler aus Oberhof. Damit war ein hohes
Zuschauer- und Medieninteresse gegeben. Oberhof selbst war eine Weltcup-Station mit der größten
Zuschauerresonanz im gesamten Weltcup. Mit der Umstellung auf eine andere Wettkampf-Form
sank das Interesse bei Zuschauern und Medien. Folge war eine geringe Anzahl an Wettkämpfen.
In dieser Saison gibt es wieder eine höhere Wettkampfanzahl und damit auch Veranstalter. Thüringer
Athleten hatten maßgeblichen Anteil am Aufwärtstrend der Nordischen Kombination in Deutschland
und darüber hinaus. Die Rahmenbedingungen in Oberhof muss man sehr kritisch betrachten. Für die
Teildisziplin Skilanglauf sind hervorragende Bedingungen gegeben. Wir haben für das Lauftraining
2 Rollerbahnen, 1 Skihalle, 2 Laufbänder, Stadion und Berge für Anstiegsläufe. Dazu kommen
Dreifelder-Halle, Halle und Kraftraum der Bundeswehr Sportfördergruppe. Ideale Trainingsbedingungen
für Ausdauer und Kraft! Im krassen Gegensatz stellt sich unsere Schanzensituation dar.
Die Sprunganlage K 90m ist schon den zweiten Sommer für jegliches Training gesperrt. In einem
maroden und bedenklichen Zustand ist die Anlage K 66m. Das Profil dieser Anlage entspricht schon
über Jahre den heutigen Erfordernissen nicht mehr. Für die Disziplin sind ausgelagerte Maßnahmen
notwendig. Das bedeutet einen höheren finanziellen Aufwand. Einen Sponsor, wie ihn andere
Disziplinen haben, gibt es für die Nordische Kombination in Thüringen nicht.
3. Ich hoffe, dass die mir folgende Trainergeneration hoch motiviert, zielstrebig und erfolgreich arbeitet.
Des Weiteren wünsche ich mir, dass sehr bald eine moderne Lernschanze in Oberhof entsteht, damit
die springenden Disziplinen Erfolge erzielen können und eine ähnliche Wertschätzung erfahren, wie
es im Biathlon schon über Jahre der Fall ist.
Sven Schmidt – Landestrainer Skisprung
1. Die Kaderzahlen von unseren Thüringer Skisprungathleten sind im
D/C-Kaderbereich des DSV mit 7 Sportlern gut. Im C-Kader ist aufgrund
von schwachen Jahrgängen (zahlenmäßig sowie leistungsmäßig)
im Moment kein Thüringer Skispringer vertreten. Der Anteil an Thüringer
Skispringern im B- und A-Kader des DSV war in den letzten Jahren gut,
zahlenmäßig wie auch teilweise leistungsbezogen. Ein besonderes
Augenmerk müssen wir weiterhin darauf richten, durch gute Leistungen
im COC, den Sprung in das Weltcup-Team zu schaffen und sich
dort mit guten Leistungen zu etablieren und bei Höhepunkten vertreten
zu sein. Am BLZ/LLZ in Oberhof trainieren in der Saison
2011/2012 im Skispringen 31 Sportler. Die Kinderzahlen in den Talentleistungszentren der
letzten Jahre sind gut. Erfreulich ist, dass der Anteil an Mädchen kontinuierlich gestiegen ist.
Sicher trägt die Entscheidung des IOC bezüglich Olympia noch mehr dazu bei, dass in diesem
Bereich das Interesse und die Begeisterung weiter wächst. Bei den Jugen sind die Gesamtzahlen in
den letzten 3 Jahren ein wenig zurück gegangen. Diese Entwicklung sollten wir stoppen und alles
dafür tun, wieder an die Gesamtstärke von 2008/2009 zu kommen.
2. Unsere Disziplin hat sich in den letzten Jahren sehr rasant weiterentwickelt, sowohl im Materialbereich
(Veränderungen von Bindungssystemen, Sprunganzügen und Ski), wie auch im Körperlichen
(BMI und Athletik). Bei der Leistungsentwicklung der Thüringer Athleten ist in den letzten 3 Jahren ein
deutlicher Aufwärtstrend zu sehen. Die Rahmenbedingungen am Bundesstützpunkt Oberhof sind für
die allgemeine Ausbildung (Athletik) sehr gut. Die technische Ausbildung auf den Schanzen ist seit
Jahren bedenklich und lässt ein geregeltes Stützpunkttraining auf hohem Niveau nicht oder nur selten
zu. Eine Verbesserung hierzu wird sich einstellen, wenn wir wieder eine K 90 oder HS 90 bzw. einen
modernen Schanzenkomplex, bestehend aus HS 60/HS 90 und HS 140 vorfinden, wie uns das andere
Länder (z.B. Polen, Türkei, Kasachstan usw.) bereits vormachen. Bis dahin sind nur ausgelagerte
Maßnahmen, welche einen zusätzlichen Mehraufwand finanziell sowie zeitlich bedeuten, möglich.
Die Rahmenbedingungen in den Talentleistungszentren (Sprunganlagen) sind ausgezeichnet und
werden durch die Aufstiegshilfen noch deutlich aufgewertet.
3. Nachdem der ehemalige Landestrainer Rainer Schmidt in den Ruhestand gewechselt ist, wird es
eine Herausforderung sein, mit weniger Trainerpersonal die Leistung weiter hoch zu halten sowie das
Vertrauen und die Kontinuität durch Teamwork im gesamten Trainerteam, Verband und der Vereine
zu forcieren. („Gemeinsam und als Team sind wir stark!“) Wir werden die einmalige Chance haben,
durch die neue Schanze auch die optimalen Rahmenbedingungen für unsere technisch sehr
anspruchsvolle Sportart vorzufinden, die es uns ermöglichen, unsere talentierten Nachwuchsathleten
optimal ausbilden zu können und auch in Zukunft bei der Medaillenvergabe bei Höhepunkten
vertreten zu sein.
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