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16<br />

Kolumne<br />

Kolumne<br />

Rad des Anstoßes<br />

Mit‘m Kerl is man ja eh immer büschen dünnhäutig, beziehungsmäßig<br />

und so. Trotzdem wundere ich mich immer wieder,<br />

wie wir abgehen können, wenn‘s ums Radfahren geht. Neulich<br />

Abend wollten wir nur kurz durchs Viertel. Er will rechts<br />

– ich will links. Alle Wege führen in die Schanze. Denkt man.<br />

Aber wir machen gleich eine Staatsaktion daraus.<br />

Ich: Müssen wir an der doofen Hauptstraße fahren? – Er: Da<br />

kann ich auf dem Radweg fahren. – Ich: Ist aber in falscher Richtung,<br />

nicht erlaubt. – Er: Gerade du willst mir was von erlaubt erzählen.<br />

– Ich: (dicker Hals) Darum geht‘s doch nicht. – Er: Doch,<br />

du willst ja nur auf der Straße fahren und Autofahrer nerven ...<br />

Das ganze ist natürlich etwas verkürzt dargestellt. Sonst kommen<br />

wir eigentlich prima klar. Aber gemeinsam auf dem Rad<br />

geht gar nicht. Woran liegt das? Einmal mehr prallen hier wohl<br />

die Alltagsradlerperspektive und jene des Autofahrers aufeinander.<br />

Jeder möchte dem anderen möglichst viel Fehlverhalten<br />

nachweisen. Du bist eine schlechte Radfahrerin – du bist auf<br />

dem Rad aggressiv! Und jeder hat seine eigene Wirklichkeit,<br />

seine Strecken, die angeblich die schnellsten, die kürzesten<br />

sind. Das ist doch meine Domäne, was mischt der Gelegenheitsradler<br />

sich da ein? Der hat ja keine Ahnung.<br />

Ich nehme mir jedes Mal vor, mich nicht mehr auf diese doofe<br />

Konkurrenzschiene einzulassen, mein eigenes Tempo, meine<br />

eigene Strecke zu fahren. Wir wissen ja, wo wir hin wollen.<br />

Zwei, drei Mal geht das auch ganz wunderbar. Mit mildem Lächeln<br />

fahre ich brav auf den vorgeschriebenen Wegen, lasse<br />

mich nicht beirren. Aber an der nächsten Ecke lauert schon<br />

die rote Ampel, der Fußgänger auf dem Radweg, ein Radfahrer<br />

ohne Licht, ein Taxi im Weg. Anlass genug für einen von<br />

uns beiden, sich aufzuregen. Denn eigentlich sind wir uns verdammt<br />

ähnlich.<br />

Amrey Depenau<br />

<strong>RadCity</strong> 1|<strong>07</strong><br />

Was ich auf die Radreise mitnehme ...<br />

Speichenaufbewahrung<br />

Mit meinen 90 Kilogramm bricht unterwegs<br />

schon mal eine Speiche. Deshalb habe ich seit<br />

Jahren immer einen kompletten Satz Ersatzspeichen dabei. Doch<br />

wie transportiert man die dünnen Speichen? Auf dem Dom gibt es<br />

mit Süßigkeiten gefüllte Spazierstöcke. Aufessen und Griff absägen<br />

– fertig ist die Speichenaufbewahrung für die Radtasche.<br />

Matthias Kuhlmann<br />

Fotos: Birgit Schleiffer, Matthias Kuhlmann

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