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Praxiskonzept Implantologie

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Sonderdruck<br />

aus ZMK 11-2010<br />

<strong>Praxiskonzept</strong> <strong>Implantologie</strong><br />

Der Erfolg eines Zahnarztes im „Markt“ erfordert Therapiesicherheit, Kostenbewusstsein und ein strukturiertes<br />

Vorgehen am Patienten. Kernaufgabe ist es, dem Patienten eine klare, nachvollziehbare und wirtschaftlich attraktive<br />

Lösung anzubieten. Dabei müssen Patientenwunsch, Erkrankungsumfang, Therapie und resultierende<br />

Kosten koordiniert werden. Das Paket aus Empathie, medizinischer Sachkenntnis, Behandlungskonzeption und<br />

Preis wird im Team realisiert. Der nachfolgende Beitrag führt auf Grundlage dieser Faktoren aus, wie der Bereich<br />

der <strong>Implantologie</strong> sinnvoll in das <strong>Praxiskonzept</strong> integriert werden kann und welche grundlegenden Anforderungen<br />

dabei erfüllt werden müssen. In Abhängigkeit von der Ausgangssituation des Patienten gibt der Autor<br />

seine Empfehlungen für Therapieplanung und Behandlungsablauf.<br />

Die digitale Praxis, dreidimensionale<br />

Bildgebung, kosmetische Therapieangebote,<br />

hohe Kosten und die zunehmende<br />

Kapitalisierung der Forschung<br />

betreffen Zahnarzt und Patient gleichermaßen.<br />

Sie gehen am tatsächlichen<br />

Patientenwunsch nach einer<br />

medizinisch vernünftigen, sinnvollen,<br />

zuverlässigen und bezahlbaren Versorgung<br />

vorbei. Die <strong>Implantologie</strong> als<br />

Auffangbecken für wirtschaftlich wenig<br />

lukrative Therapieoptionen – insbesondere<br />

im GKV-Bereich – ist nicht<br />

verantwortbar und hinterlässt nachhaltige<br />

Vertrauensverluste bei Patienten,<br />

Krankenkassen und politischen<br />

Spitzenverbänden (Abb. 1 u. 2).<br />

Wie in der Orthopädie, Kardiologie<br />

oder der Gefäßmedizin sind Implantate<br />

auch in der Zahnmedizin unverzichtbar<br />

zur Rehabilitation, insbeson-<br />

Prof. Dr. Rainer Buchmann<br />

1988 Fachzahnarzt Parodontologie<br />

1998 Leitung der Poliklinik für Parodontologie,<br />

Universität Münster<br />

1999 Habilitation<br />

2000 Assistant Professor<br />

dere bei fortgeschrittenen Organoder<br />

Funktionsschäden. Diese aus der<br />

Medizin langjährig bekannten Sachbezüge<br />

sind die Basis für eine indikationsgerechte<br />

Zahnmedizin. Zusammen<br />

mit einem Patienten-Vorteils-Paket<br />

„Nutzen – Preis – Komfort“ bilden<br />

sie die Grundlage für das <strong>Praxiskonzept</strong><br />

<strong>Implantologie</strong>.<br />

Praxisgerechte <strong>Implantologie</strong> |<br />

Die fachlichen Weiterentwicklungen<br />

in der <strong>Implantologie</strong> vollziehen sich in<br />

3 Teilbereichen (Vorteilspaket):<br />

• medizinische Indikationsstellung<br />

(Nutzen)<br />

• wirtschaftliche Behandlungskonzeption<br />

(Preis)<br />

• mikrochirurgische Realisation (Komfort)<br />

Die Integration und Vernetzung die-<br />

Department of Periodontology and<br />

Oral Biology, Boston University<br />

and Brigham and Womens Hospital,<br />

Harvard Medical School,<br />

Boston, USA<br />

2003 Editorial Board Member Journal<br />

of Periodontology,<br />

Sondergutachter Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

2004 Medizinische Fakultät, Heinrich<br />

Heine-Universität Düsseldorf<br />

2007 Fachpraxis für Parodontologie<br />

und Orale Präventivmedizin,<br />

Düsseldorf<br />

Arbeitsgebiete:<br />

Parodontologie und Medizin, Periointegration,<br />

Parodontale Ästhetik,<br />

Immunologische und molekulare<br />

Parodontologie.<br />

ser Bereiche im <strong>Praxiskonzept</strong> <strong>Implantologie</strong><br />

ist eine kreative Herausforderung,<br />

die dann Spaß macht und gelingt,<br />

wenn die wirtschaftliche Abhängigkeit<br />

der Praxis oder die Profitmaximierung<br />

nicht ausschließlich auf<br />

implantologischer Grundlage ruhen.<br />

Die Einbindung der Medizin in das<br />

<strong>Praxiskonzept</strong> wird erfüllt durch das<br />

komplette Ausschöpfen des parodontalen<br />

Behandlungsspektrums vor<br />

Implantation.<br />

Die wirtschaftliche Realisation gelingt<br />

durch Konzentration des Therapiefokus<br />

auf die Molarenstützzonen. Dabei<br />

gelten zwei Grundregeln:<br />

1. Vermeidung von herausnehmbaren<br />

Zahnersatz bei prothetisch bislang<br />

unversorgten Patienten,<br />

2. Entlastung parodontal schadhafter<br />

Pfeilerzähne nach langjähriger prothetischer<br />

Tragezeit durch gezielte<br />

Pfeilervermehrung (Wiederherstellung<br />

der Einzelzahnversorgung<br />

durch Implantation)<br />

Die mikrochirurgische Umsetzung<br />

(Defensivtherapie) umfasst folgende<br />

Eckpunkte:<br />

1. frühzeitige Implantation zur Vermeidung<br />

kostenintensiver patientenbelastender<br />

Augmentationen<br />

2. Realisation periointegrativer Maßnahmen<br />

(Volumenunterstützung<br />

durch Weichgewebsmanagement)<br />

während der Implantation oder bei<br />

Freilegung (meistens),<br />

3. Anwendung von Mikroinzisionsund<br />

-nahttechniken<br />

Die Einhaltung dieses Strukturfadens<br />

(Behandlungslogik) mit konsequenter<br />

Umsetzung der genannten Zielbausteine<br />

– Ausschöpfen des parodonta-<br />

2<br />

ZMK | Jg. 26 | Ausgabe 11 __________ November 2010

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