mittendrin
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02<br />
Andacht<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
die Kirche in Lohmen ist einen<br />
Besuch wert. Eine phantastische<br />
Malerei an der Decke versetzt<br />
jeden Besucher ins Staunen.<br />
Besonders eindrucksvoll<br />
ist die bildliche Darstellung des<br />
jüngsten Gerichtes. Ein Feuer<br />
speiender Drache frisst einige<br />
der gerade aus ihren Gräbern<br />
Auferstandenen. Heute jagen<br />
uns solche Darstellungen keine<br />
Schrecken mehr ein. Wir sind<br />
aus dem Fernsehen brutalere<br />
Darstellungen gewöhnt. Die wenigsten<br />
Menschen fürchten ein<br />
Strafgericht nach dem Tod. Wer<br />
an die Auferstehung der Toten<br />
glaubt, verbindet damit meistens<br />
eine friedliche Hoffnung.<br />
Das ist auch gut so! Die Vorstellung<br />
von ewigen Höllenstrafen<br />
aufgrund einiger Momente<br />
verfehlten Menschenlebens<br />
passen nicht zu einem gnädigen<br />
Gott. Doch auch wenn die Kirche<br />
heute Gnade und Vergebung<br />
predigt statt Strafe und Hölle,<br />
so schweigt sie<br />
doch nicht über<br />
Sünde und falsches<br />
Leben.<br />
Die Wochen zwischen<br />
Aschermittwoch<br />
und<br />
Karfreitag sind<br />
in der christlichen<br />
Tradition<br />
die Zeit, in der<br />
genau darüber<br />
nachgedacht<br />
wird: über Fehler,<br />
Schuld und<br />
Gottesferne. Dieses Nachdenken<br />
wird angeregt durch die Erfahrung,<br />
dass Umkehr und Vergebung<br />
das Leben verändern,<br />
ja erst richtig lebendig werden<br />
lassen. Die christlichen Kirchen<br />
im Abendland laden ein, in den<br />
Wochen bis Ostern zur Besinnung<br />
zu kommen, kleine und<br />
große Veränderungen vorzunehmen<br />
und auf Gottes Gnade zu<br />
hoffen.<br />
Hannah und Stephan Poppe