Arbeitsbuch 2011 - Märkischer Turnerbund

Männerturnverein 1861 Treuenbrietzen
150 Jahre Freude am Turnen in Treuenbrietzen 1861-2011
Nach dem Coburger Turnfest (1860) ging eine Welle der Begeisterung durch die deutschen Lande, die
auch in Treuenbrietzen am 30. Juni 1861 die Gründung eines Turnvereins auslöste. Zum 1. Vorsitzenden
wurde Bürgermeister Rosenthal gewählt. Die turnerische Arbeit bestand damals in Frei- und
Ordnungsübungen und Gerätturnen.
Der Männerturnverein 1861 bestand zuerst nur aus einer Männer- und
einer Jugendabteilung. 1891 wurde eine Altersriege gebildet, 1904 die
Turnerinnenabteilung, 1912 folgten die Knaben- und Mädchenabteilung.
1876 wurde die Turnerfeuerwehr gegründet. Sechs Jahre später
trennten sich Turnverein und Feuerwehr.
1884 schlossen sich die Vereine MTV 1861 Treuenbrietzen, Beelitz und
Belzig zum Zauch-Belziger-Turngau zusammen. Um 1900 entstand der
erste Arbeiterturnverein „Freie Turnerschaft“ in Treuenbrietzen.
Während des 1. Weltkrieges ruhte der Turnbetrieb in allen Turnvereinen
der Stadt. 1933 wurden der Arbeiterturnverein Freie Turnerschaft
„Hoffnung“ von den Nazis verboten, der Sportplatz und die Geräte
enteignet. Der MTV 1861 durfte weiter bestehen, musste sich aber in
der Kinder- und Jugendarbeit erhebliche Eingriffe gefallen lassen. Das
Olympiajahr 1936 sah noch einmal 1 000 Turnerinnen und Turner bei
der 75-Jahr-Feier in Treuenbrietzen.
Mit Beginn des Krieges und Einberufung vieler Turner zum Kriegsdienst
musste der Turnbetrieb eingeschränkt werden. Eine große Anzahl
der Turner kehrte aus dem Krieg nicht mehr heim.
Mit ungebrochenem Mut wurde im Sommer 1945 wieder angefangen zu
turnen. Anfangs in der Sportgemeinschaft Treuenbrietzen, von 1950 bis
1952 in der Betriebssportgemeinschaft (BSG) „Einheit“.
Ab 1952 war die Sektion Turnen der BSG „Motor“ Treuenbrietzen ange-
1990 erfolgte die Neugründung des MTV 1861 verbunden mit der Entwicklung zum Mehrspartenverein
mit neuen Turn- und Sportangeboten (Ballspiele, Turngruppe „Badelatschen“).
Zur 130-Jahr-Feier des MTV 1861 Treuenbrietzen wurde der Vereine als einer der Ersten in
den neuen Bundesländern mit der Sportplakette des
Bundespräsidenten ausgezeichnet.
Er gehört zu den wenigen (letzten) Turnvereinen Deutschlands
mit einer traditionellen (historischen) Turnstunde. Ablauf und
Aufbau der Turnstunde ähneln der des 19. Jahrhunderts.
Im MTV 1861 Treuenbrietzen wird durch regelmäßigen
Gesang das deutsche Turner- und Volksliedgut gepflegt.
Am 30. Juni 2011 feiert der MTV 1861 Treuenbrietzen
seinen 150. Geburtstag.
Text und Fotos: Rüdiger Lehmann
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schlossen, deren Trägerbetrieb das „Geräte- und Reglerwerk Teltow“ war.
In den 50er und 60er Jahren waren Peter Möller, Klaus und Peter Näthe,
Rüdiger und Siegmund Lehmann, Fred Kappert und Helmut Negendank
erfolgreiche Wettkampfturner.
Durch regelmäßigen und engagierten Übungsbetrieb nahm das Turnen in
Treuenbrietzen einen großen Aufschwung. Als engagierte Übungsleiter sind
stellvertretend Albert Wucke, Theo Lehmann und Werner Hertel zu erwähnen.
1961 wurde in Treuenbrietzen das 100-jährige Vereinsjubiläum mit vielen
Gästen und den Landesmeisterschaften im Gerätturnen mit Schauturnen
und geselligen Veranstaltungen feierlich begangen.
1974 wurde in der Sektion Turnen ein Trainingsstützpunkt Gerätturnen
aufgebaut, der von H.-J. Knape (Jungen) und Kl.-D. Bräsigk (Mädchen)
geleitet wurde. Aus ihnen gingen viele Talente hervor, die bei Wettkämpfen
auf Kreis- und Bezirksebene zahlreiche Erfolge errangen.
Nach 1949 wuchs im Verein kontinuierlich der Frauenanteil. Bis 1989 stieg
die Mitgliederzahl der damaligen Sektion Turnen und Gymnastik auf über 500
Mitglieder. 1988 wurde das 1. Treuenbrietzener Turnfest ausgerichtet.