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Fachkraft für Kurier-, Express- und ... - Berufsbildung

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Lehrplan<br />

<strong>für</strong> das Berufskolleg<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Fachkraft</strong> <strong>für</strong> <strong>Kurier</strong>-, <strong>Express</strong>- <strong>und</strong> Postdienstleistungen<br />

Fachklassen des dualen Systems der Berufsausbildung


ISBN 978–3–89314–859–2<br />

Heft 4153<br />

Herausgegeben vom<br />

Ministerium <strong>für</strong> Schule <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Völklinger Straße 49, 40221 Düsseldorf<br />

Copyright by Ritterbach Verlag GmbH, Frechen<br />

Druck <strong>und</strong> Verlag: Ritterbach Verlag<br />

Rudolf-Diesel-Straße 5–7, 50226 Frechen<br />

Telefon (0 22 34) 18 66-0, Fax (0 22 34) 18 66 90<br />

www.ritterbach.de<br />

1. Auflage 2007


Auszug aus dem Amtsblatt<br />

des Ministeriums <strong>für</strong> Schule <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Nr. 6/07<br />

Berufskolleg;<br />

Fachklassen des dualen Systems der Berufsausbildung;<br />

Lehrpläne<br />

RdErl. d. Ministeriums <strong>für</strong> Schule <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

v. 15. 1. 2007 – 613-6.08.01.13-38066<br />

Bezug: RdErl. des Ministeriums <strong>für</strong> Schule <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

v. 9. 3. 2006 (ABl. NRW. S. 107)<br />

Für die in der Anlage aufgeführten Ausbildungsberufe werden hiermit Lehrpläne gemäß § 6<br />

in Verbindung mit § 29 Schulgesetz (BASS 1-1) festgesetzt. Sie treten mit Wirkung vom<br />

1. August 2007 in Kraft.<br />

Die Veröffentlichung erfolgt in der Schriftreihe „Schule in NRW“.<br />

Die vom Verlag übersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen <strong>und</strong> dort u. a. <strong>für</strong><br />

die Mitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw. zur Ausleihe verfügbar zu halten.<br />

Die im Bezugserlass aufgeführten vorläufigen Lehrpläne, die von den nunmehr auf Dauer<br />

festgesetzten Lehrplänen abgelöst werden, treten mit Wirkung vom 1. August 2007 außer<br />

Kraft.<br />

Folgende Lehrpläne treten mit Wirkung vom 01.08.2007 in Kraft:<br />

Heft Ausbildungsberuf<br />

41075 Änderungsschneiderin/Änderungsschneider<br />

41076 Baustoffprüferin/Baustoffprüfer<br />

4216 Binnenschifferin/Binnenschiffer<br />

41077 <strong>Fachkraft</strong> <strong>für</strong> Agrarservice<br />

4153 <strong>Fachkraft</strong> <strong>für</strong> <strong>Kurier</strong>-, <strong>Express</strong>- <strong>und</strong> Postdienstleistungen<br />

4163 Fleischerin/Fleischer<br />

41078 Industriekeramikerin/Industriekeramiker - Anlagentechnik<br />

41079 Industriekeramikerin/Industriekeramiker - Dekorationstechnik<br />

41080 Industriekeramikerin/Industriekeramiker - Modelltechnik<br />

41081 Industriekeramikerin/Industriekeramiker - Verfahrenstechnik<br />

41082 Kauffrau/Kaufmann <strong>für</strong> <strong>Kurier</strong>-, <strong>Express</strong>- <strong>und</strong> Postdienstleistungen<br />

41083 Kauffrau/Kaufmann <strong>für</strong> Tourismus <strong>und</strong> Freizeit<br />

4237 Papiertechnologin/Papiertechnologe<br />

4242 Polster- <strong>und</strong> Dekorationsnäherin/Polster- <strong>und</strong> Dekorationsnäher<br />

41084 Produktionsfachkraft Chemie<br />

4248 Produktionsmechanikerin Textil/Produktionsmechaniker Textil<br />

4254 Produktveredlerin Textil/Produktveredler Textil<br />

4143 Reiseverkehrskauffrau/Reiseverkehrskaufmann<br />

4243 Sattlerin/Sattler<br />

41085 Servicefahrerin/Servicefahrer<br />

Anlage


Inhalt Seite<br />

1 Rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen................................................................................................. 7<br />

2 Zur Umsetzung des Lehrplans im Bildungsgang....................................................... 7<br />

2.1 Aufgaben der Bildungsgangkonferenz ........................................................................... 7<br />

2.2 Hinweise zur Lernerfolgsüberprüfung <strong>und</strong> Leistungsbewertung ................................... 8<br />

2.3 Hinweise zur Förderung der Gleichberechtigung (Gender Mainstreaming) .................. 9<br />

3 Vorgaben <strong>und</strong> Hinweise <strong>für</strong> den berufsbezogenen Lernbereich ............................ 10<br />

3.1 St<strong>und</strong>entafel .................................................................................................................. 10<br />

3.2 Bündelungsfächer ......................................................................................................... 11<br />

3.2.1 Zusammenfassung der Lernfelder................................................................................. 11<br />

3.2.2 Beschreibung der Bündelungsfächer ............................................................................ 11<br />

3.3 Hinweise <strong>und</strong> Vorgaben zur Integration <strong>und</strong> Anknüpfung weiterer Fächer................. 12<br />

3.3.1 Anknüpfung der fremdsprachlichen Kommunikation .................................................. 12<br />

3.3.2 Integration der Datenverarbeitung ................................................................................ 14<br />

3.4 KMK-Rahmenlehrplan ................................................................................................. 15<br />

4 Vorgaben <strong>und</strong> Hinweise zum berufsübergreifenden Lernbereich......................... 31<br />

4.1 Deutsch/Kommunikation .............................................................................................. 31<br />

4.2 Evangelische Religionslehre......................................................................................... 32<br />

4.3 Katholische Religionslehre ........................................................................................... 35<br />

4.4 Politik/Gesellschaftslehre ............................................................................................. 39<br />

4.5 Sport/Ges<strong>und</strong>heitsförderung ......................................................................................... 39<br />

5 Vorgaben <strong>und</strong> Hinweise zum Differenzierungsbereich <strong>und</strong> zum Erwerb der<br />

Fachhochschulreife ..................................................................................................... 42<br />

Anlage: Beispiel <strong>für</strong> die Ausgestaltung einer Lernsituation .................................................... 43


1 Rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die Ausbildung in diesem Beruf sind<br />

– die geltende Verordnung über die Berufsausbildung in diesem Beruf (B<strong>und</strong>esgesetzblatt<br />

Teil I, http://www.b<strong>und</strong>esanzeiger.de/) <strong>und</strong><br />

– der Rahmenlehrplan der Ständigen Konferenz der Kultusminister <strong>und</strong> -senatoren der Länder<br />

(KMK-Rahmenlehrplan) <strong>für</strong> den jeweiligen Ausbildungsberuf (s. Kap. 3.4).<br />

Die Verordnung über die Berufsausbildung gemäß §§ 4 <strong>und</strong> 5 BBiG bzw. 25 <strong>und</strong> 26 HWO<br />

beschreibt die Berufsausbildungsanforderungen. Sie ist vom zuständigen Fachministerium des<br />

B<strong>und</strong>es im Einvernehmen mit dem B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Bildung <strong>und</strong> Forschung erlassen.<br />

Der mit der Verordnung über die Berufsausbildung abgestimmte KMK-Rahmenlehrplan ist<br />

nach Lernfeldern strukturiert. Er basiert auf den Anforderungen des Berufes sowie dem Bildungsauftrag<br />

der Berufsschule <strong>und</strong> zielt auf die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz.<br />

Hierzu gehört auch die Sensibilisierung <strong>für</strong> die Wirkungen tradierter männlicher <strong>und</strong><br />

weiblicher Rollenprägungen <strong>und</strong> die Entwicklung alternativer Verhaltensweisen zur Förderung<br />

der Gleichberechtigung von Frauen <strong>und</strong> Männern (Gender Mainstreaming).<br />

Der vorliegende Lehrplan ist durch Erlass des Ministeriums <strong>für</strong> Schule <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

(MSW) in Kraft gesetzt worden. Er übernimmt den KMK-Rahmenlehrplan mit den Lernfeldern,<br />

ihren jeweiligen Zielformulierungen <strong>und</strong> Inhalten als Mindestanforderungen. Er enthält<br />

darüber hinaus Vorgaben <strong>für</strong> den Unterricht <strong>und</strong> die Zusammenarbeit der Lernbereiche gemäß<br />

der Verordnung über die Ausbildung <strong>und</strong> Prüfung in den Bildungsgängen des Berufskollegs<br />

(Ausbildungs- <strong>und</strong> Prüfungsordnung Berufskolleg-APO-BK) vom 26. Mai 1999 in der jeweils<br />

gültigen Fassung.<br />

2 Zur Umsetzung des Lehrplans im Bildungsgang<br />

2.1 Aufgaben der Bildungsgangkonferenz<br />

Aufgabe der Bildungsgangkonferenz ist es, im Rahmen der didaktischen Jahresplanung eine<br />

Konkretisierung der curricularen Vorgaben <strong>für</strong> den Bildungsgang vorzunehmen <strong>und</strong> dabei<br />

auch Besonderheiten der Region <strong>und</strong> der Lernorte sowie aktuelle Bezüge zu berücksichtigen.<br />

Die Bildungsgangkonferenz arbeitet bei der didaktischen Umsetzung des Lehrplans mit allen<br />

an der Berufsausbildung Beteiligten zusammen (s. APO-BK, Erster Teil, Erster Abschnitt, § 6<br />

<strong>und</strong> § 14 (3)) <strong>und</strong> plant <strong>und</strong> realisiert die Zusammenarbeit der Lernbereiche.<br />

Umfassende Hinweise <strong>und</strong> Anregungen zur Entwicklung <strong>und</strong> Gestaltung der didaktischen<br />

Jahresplanung enthält die Handreichung „Didaktische Jahresplanung. Entwicklung. Dokumentation.<br />

Umsetzung. Lernsituationen im Mittelpunkt der Unterrichtsentwicklung in den<br />

Fachklassen des dualen Systems“ (http://www.learnline.nrw.de/angebote/didaktischejahresplanung/).<br />

Die Bildungsgangkonferenz hat im Rahmen der didaktischen Jahresplanung insbesondere<br />

folgende Aufgaben zu leisten:<br />

– Anordnung der Lernfelder in den einzelnen Ausbildungsjahren<br />

– Ausdifferenzierung der Lernfelder durch praxisrelevante, exemplarische Lernsituationen<br />

– Festlegung des zeitlichen Umfangs der Lernsituationen<br />

7


8<br />

– Beschreibung der Lehr-Lernarrangements (Szenario)<br />

– Konkretisierung der Kompetenzentwicklung in den Lernsituationen unter Berücksichtigung<br />

aller Kompetenzdimensionen wie sie der KMK-Rahmenlehrplan vorsieht (vgl.<br />

Kap. 3.4) <strong>und</strong> unter Einbezug der Fächer des berufsübergreifenden Lernbereichs<br />

– didaktisch begründete Anordnung der Lernsituationen im Lernfeld unter Beachtung des<br />

Kompetenzzuwachses<br />

– Vereinbarungen zu Lernerfolgsüberprüfungen<br />

– Planung der Lernorganisation<br />

– Belegung von Klassen-/Fachräumen, Durchführung von Exkursionen usw.<br />

– zusammenhängende Lernzeiten<br />

– Einsatz der Lehrkräfte im Rahmen des Teams<br />

– sächliche Ressourcen<br />

– Berücksichtigung der Besonderheiten bei Durchführung eines doppeltqualifizierenden<br />

Bildungsgangs (s. Handreichung „Doppelqualifikation im dualen System“<br />

http://www.learn-line.nrw.de/angebote/bs/quali.htm)<br />

Die didaktische Jahresplanung ist zu dokumentieren <strong>und</strong> die Bildungsgangarbeit zu evaluieren.<br />

2.2 Hinweise zur Lernerfolgsüberprüfung <strong>und</strong> Leistungsbewertung<br />

Lernerfolgsüberprüfung <strong>und</strong> Leistungsbewertung erfordern, dass alle Dimensionen der Handlungskompetenz<br />

in Aufgabenstellungen berücksichtigt werden.<br />

Lernerfolgsüberprüfungen <strong>und</strong> Leistungsbewertungen sind Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong><br />

– die Planung <strong>und</strong> Steuerung konkreter Unterrichtsverläufe,<br />

– Beratungen mit Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern zu deren Leistungsprofilen,<br />

– Beratungen mit an der Berufsausbildung Mitverantwortlichen insbesondere über die Zuerkennung<br />

des Berufsschulabschlusses, den Erwerb allgemeinbildender Abschlüsse der Sek<strong>und</strong>arstufe<br />

II sowie den nachträglichen Erwerb von Abschlüssen der Sek<strong>und</strong>arstufe I.<br />

Lernerfolgsüberprüfungen <strong>und</strong> Leistungsbeurteilungen orientieren sich am Niveau der in den<br />

Zielformulierungen der Lernfelder als Mindestanforderungen beschriebenen Kompetenzen.<br />

Dabei sind zu berücksichtigen:<br />

– der Umfang <strong>und</strong> die Differenziertheit von Kenntnissen, Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten,<br />

– die Selbständigkeit bei der Leistungserbringung,<br />

– die situationsgerechte, sprachlich richtige Kommunikation sowie<br />

– das Engagement <strong>und</strong> soziale Verhalten in Lernprozessen.<br />

Leistungen in Wirtschafts- <strong>und</strong> Betriebslehre sowie in Datenverarbeitung werden im Rahmen<br />

der Umsetzung der Lernfelder erbracht <strong>und</strong> fließen dort in die Bewertung ein.<br />

Die Leistungen im Fach Fremdsprachliche Kommunikation werden in enger Verknüpfung mit<br />

den Lernfeldern erbracht, jedoch gesondert bewertet. Dabei wird unter Berücksichtigung des


Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens <strong>und</strong> des Lehrplans Fremdsprachen in den<br />

Fachklassen des dualen Systems das Spektrum der allgemeinen sprachlichen Mittel, Wortschatzspektrum<br />

<strong>und</strong> -beherrschung, grammatikalische Korrektheit, Aussprache <strong>und</strong> Intonation,<br />

Diskurskompetenz sowie Redefluss <strong>und</strong> -genauigkeit dem angestrebten Niveau zugeordnet.<br />

Das Niveau des europäischen Referenzrahmens (s. Lehrplan Fremdsprachen, Fachklassen<br />

des dualen Systems), an dem sich der Unterricht orientiert hat, wird zusätzlich zur Note auf<br />

dem Zeugnis ausgewiesen.<br />

Die Leistungsbewertung im Differenzierungsbereich richtet sich nach den Vorgaben der<br />

APO-BK.<br />

2.3 Hinweise zur Förderung der Gleichberechtigung<br />

(Gender Mainstreaming)<br />

Es ist Aufgabe der Schule, den Gr<strong>und</strong>satz der Gleichberechtigung der Geschlechter zu achten<br />

<strong>und</strong> auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin zu wirken (§ 2 Abs. 6 Satz 2 Schulgesetz).<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Praxishinweise zur Förderung der Chancengleichheit („Reflexive Koedukation“)<br />

sind dem Bildungsserver unter<br />

– http://www.learnline.nrw.de/angebote/koedukation/ <strong>und</strong><br />

– http://www.learnline.nrw.de/angebote/gendermainstreaming/<br />

abrufbar, sowie der<br />

– Fortbildungshandreichung „Koedukation in der Schule – reflektieren, weiterentwickeln,<br />

neu gestalten“ (Hrsg. Landesinstitut <strong>für</strong> Schule/Qualitätsagentur. Soest 2002 1 )<br />

– Informationsbroschüre „Schule im Gender Mainstream – Denkanstöße – Erfahrungen –<br />

Perspektiven“ (Hrsg. Ministerium <strong>für</strong> Schule <strong>und</strong> Weiterbildung. Soest 2005)<br />

zu entnehmen.<br />

1 Die vorliegenden vom ehemaligen Landesinstitut <strong>für</strong> Schule/Qualitätsagentur herausgegebene Publikationen<br />

werden nunmehr vom Ministerium <strong>für</strong> Schule <strong>und</strong> Weiterbildung, Dienststelle Soest, vertrieben.<br />

9


3 Vorgaben <strong>und</strong> Hinweise <strong>für</strong> den berufsbezogenen Lernbereich<br />

3.1 St<strong>und</strong>entafel<br />

10<br />

I. Berufsbezogener Lernbereich<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

1. Jahr 2. Jahr Summe<br />

Transportprozesse 180 140 320<br />

Betriebliche Arbeits- <strong>und</strong> Sozialprozesse 80 80 160<br />

Zahlungsvorgänge <strong>und</strong> Erfolgsermittlung 60 60 120<br />

Fremdsprachliche Kommunikation 1 0 – 40 0 – 80 40 – 80<br />

Summe: 320 – 360 280 – 360 640 – 680<br />

II. Differenzierungsbereich<br />

III. Berufsübergreifender Lernbereich<br />

Deutsch/Kommunikation<br />

Religionslehre<br />

Sport/Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

Politik/Gesellschaftslehre<br />

Die St<strong>und</strong>entafeln der APO-BK, Anlage A 1, A 2,<br />

A 3.1 <strong>und</strong> A 3.2, gelten entsprechend.<br />

Die St<strong>und</strong>entafeln der APO-BK, Anlage A 1, A 2,<br />

A 3.1 <strong>und</strong> A 3.2 gelten entsprechend.<br />

1 Die St<strong>und</strong>enanteile <strong>für</strong> Fremdsprachliche Kommunikation im ersten Ausbildungsjahr können aus den Lernfeldern 1 – 4 gewonnen werden.<br />

Zu den St<strong>und</strong>enanteilen Fremdsprachliche Kommunikation wird insgesamt auf die Kapitel 3.3.1 <strong>und</strong> 2.2 verwiesen.


3.2 Bündelungsfächer<br />

3.2.1 Zusammenfassung der Lernfelder<br />

Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplans, die sich aus gleichen oder affinen beruflichen Handlungsfeldern<br />

ableiten, sind zu Bündelungsfächern zusammengefasst. Diese Bündelungsfächer<br />

sind in der Regel über die gesamte Ausbildungszeit ausgewiesen. Die Leistungsbewertungen<br />

innerhalb der Lernfelder werden zur Note des Bündelungsfaches zusammengefasst. Eine Dokumentation<br />

der Leistungsentwicklung über Ausbildungsjahre hinweg ist somit sichergestellt.<br />

Zusammenfassung der Lernfelder zu Bündelungsfächern in den einzelnen Ausbildungsjahren<br />

1. Jahr 2. Jahr<br />

LF 2, LF 3, LF 4 LF 6, LF 9 Transportprozesse<br />

LF 1 LF 8 Betriebliche Arbeits- <strong>und</strong> Sozialprozesse<br />

LF 5 LF 7 Zahlungsvorgänge <strong>und</strong> Erfolgsermittlung<br />

3.2.2 Beschreibung der Bündelungsfächer<br />

Die Beschreibung der Bündelungsfächer verdeutlicht den Zusammenhang der Arbeits- <strong>und</strong><br />

Geschäftsprozesse in den gleichen oder affinen beruflichen Handlungsfeldern, die konstituierend<br />

<strong>für</strong> die jeweiligen Lernfelder sind.<br />

Transportprozesse<br />

Geschäfts- <strong>und</strong> Arbeitsprozesse bei KEP-Diensten umfassen die Planung <strong>und</strong> Organisation<br />

von Sendungen von der Abholung bis zur Auslieferung an den Empfänger. Diese Sendungen<br />

sind im Regelfall unter Termindruck auszuliefernde Kleinteile. Die dabei zu entwickelnde<br />

Handlungskompetenz schließt K<strong>und</strong>enkommunikation sowie rechtliche <strong>und</strong> informationswirtschaftliche<br />

Kompetenzen ein.<br />

Das erste Ausbildungsjahr sieht den Aufbau von konkreten Geschäftsbeziehungen <strong>und</strong> die<br />

Erledigung von Einzelaufträgen vor. Die Schülerinnen/Schüler informieren die K<strong>und</strong>innen/K<strong>und</strong>en<br />

über typische Leistungen, Kosten <strong>und</strong> Geschäftsbedingungen. Sie nehmen<br />

Transportaufträge auf <strong>und</strong> organisieren die Abholung der Waren (LF 2). In der folgenden betrieblichen<br />

Auftragsbearbeitung wählen sie Verpackungen <strong>für</strong> den weiteren Transport aus,<br />

kennzeichnen die Sendungen <strong>und</strong> dokumentieren den Transportverlauf (LF 3). Die Auslieferung<br />

an die Empfängerin/den Empfänger umfasst die Zusammenstellung von Sendungen<br />

<strong>und</strong> – unter Beachtung geographischer, wirtschaftlicher <strong>und</strong> ökologischer Gesichtspunkte –<br />

die Planung von Routen. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler schätzen das Gefahrenpotential ein<br />

<strong>und</strong> beachten Sicherheitsvorschriften. Die Auslieferung nutzen sie zur K<strong>und</strong>enbindung. Bei<br />

Störungen während des Transports <strong>und</strong> der Auslieferung bei der K<strong>und</strong>in/dem K<strong>und</strong>en reagieren<br />

sie situationsangemessen <strong>und</strong> flexibel (LF 4).<br />

Im zweiten Ausbildungsjahr werden über die Transportleistung hinaus zusätzliche Dienstleistungen<br />

erbracht (LF 6). K<strong>und</strong>enorientierte Auftragsbearbeitung <strong>und</strong> Transportdurchführung<br />

bilden wesentliche Bestandteile des Qualitätsmanagements. Die Auszubildenden beachten bei<br />

der Auftragsdurchführung nationale <strong>und</strong> internationale verkehrsrechtlichen Rahmenbedin-<br />

11


gungen sowie Geheimhaltungs-, Datenschutzbestimmungen, zollrechtliche, steuerrechtliche<br />

<strong>und</strong> sonstige Bestimmungen. Die Schülerinnen/Schüler gewährleisten eine sichere, umweltgerechte<br />

<strong>und</strong> vorschriftsmäßige Beförderung, die Einhaltung betrieblicher Qualitätsstandards<br />

<strong>und</strong> beachten die Corporate Identity im KEP-Bereich (LF 9).<br />

Betriebliche Arbeits- <strong>und</strong> Sozialprozesse<br />

In den in diesem Fach gebündelten Lernfeldern entwickeln die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Eigenverantwortlichkeit<br />

hinsichtlich ihrer Berufsausbildung <strong>und</strong> Mitarbeit im Ausbildungsbetrieb.<br />

Darüber hinaus wird die betriebliche Sichtweise erweitert durch die Berücksichtigung<br />

der vielfältigen Systemverflechtungen zwischen globalen Märkten, Gesamtwirtschaft <strong>und</strong><br />

Gesellschaft.<br />

Die Schülerinnen/Schüler gestalten ihre Berufsausbildung selbst- <strong>und</strong> verantwortungsbewusst<br />

mit. In diesem Zusammenhang untersuchen sie die Berufs- <strong>und</strong> Arbeitswelt in Hinblick auf<br />

arbeits- <strong>und</strong> sozialrechtliche Fragen. Sie erfassen die rechtliche Struktur, Leistungsschwerpunkte<br />

<strong>und</strong> Arbeitsgebiete von KEP-Dienstleistungsunternehmen <strong>und</strong> ordnen ihren Ausbildungsbetrieb<br />

in die Gesamtwirtschaft ein (LF 1).<br />

Arbeitsabläufe werden von den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern im zweiten Ausbildungsjahr mitgestaltet,<br />

indem sie ihre Arbeit im Team organisieren, sich mit Stress- <strong>und</strong> Konfliktsituationen<br />

auseinandersetzen <strong>und</strong> bei der Entwicklung von Verbesserungsvorschlägen mitwirken. Sie<br />

informieren sich über wesentliche Inhalte von Arbeitsverträgen <strong>und</strong> Entgeltarten (LF 8).<br />

Zahlungsvorgänge <strong>und</strong> Erfolgsermittlung<br />

Die Entwicklung des Zahlen- <strong>und</strong> Kostendenkens geht von der Erledigung des Zahlungsverkehrs<br />

in Geschäfts- <strong>und</strong> Arbeitsprozessen aus. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage werden in diesem Fach<br />

Zusammenhänge zum betrieblichen Rechnungswesen hergestellt.<br />

Im ersten Ausbildungsjahr erledigen die Schülerinnen/Schüler die im Zahlungsverkehr anfallenden<br />

Handlungen entsprechend den gesetzlichen <strong>und</strong> betrieblichen Bestimmungen <strong>und</strong> informieren<br />

die K<strong>und</strong>in/den K<strong>und</strong>en über übliche Zahlungsarten <strong>und</strong> deren Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />

(LF 5).<br />

Das zweite Ausbildungsjahr richtet sich auf die Erfassung von betrieblichen Daten aus Geschäftsprozessen<br />

anhand von Belegen. Das Rechnungswesen wird dabei als Instrument zur<br />

Dokumentation <strong>und</strong> Auswertung des betrieblichen Werteprozesses erschlossen (LF 7).<br />

3.3 Hinweise <strong>und</strong> Vorgaben zur Integration <strong>und</strong> Anknüpfung weiterer<br />

Fächer<br />

Bei der Integration <strong>und</strong> Anknüpfung weiterer Fächer ist der erweiterte Lernsituationsbegriff<br />

zu Gr<strong>und</strong>e zu legen (vgl. Handreichung „Didaktische Jahresplanung“, s. Kapitel 2.1;<br />

http://www.learn-line.nrw.de/angebote/didaktischejahresplanung/). Dieser schließt die Möglichkeit<br />

vorbereitender <strong>und</strong> sichernder fachbezogener Sequenzen, die zur Kompetenzentwicklung<br />

erforderlich sind, ein.<br />

3.3.1 Anknüpfung der fremdsprachlichen Kommunikation<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> den Unterricht im Fach Fremdsprachliche Kommunikation ist der gültige Lehrplan<br />

Fremdsprachen, Fachklassen des dualen Systems.<br />

12


Die im Umfang von 40 St<strong>und</strong>en in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans über die gesamte<br />

Ausbildungszeit hinweg enthaltenen fremdsprachlichen Ziele <strong>und</strong> Inhalte sind entsprechend<br />

den Anforderungen der Lerngruppe in enger Verknüpfung mit den Lernfeldern unterrichtlich<br />

umzusetzen. Zusätzlich zu den integrierten St<strong>und</strong>en werden mindestens 40 St<strong>und</strong>en<br />

Fremdsprachliche Kommunikation angeboten. Die Leistungsbewertung richtet sich nach den<br />

Vorgaben in Kapitel 2.2.<br />

In der nachfolgenden Tabelle sind beispielhafte Anknüpfungspunkte <strong>für</strong> die fremdsprachliche<br />

Kommunikation in den Lernfeldern <strong>für</strong> den Ausbildungsberuf aufgeführt.<br />

Lernfeld 1<br />

Im KEP-<br />

Unternehmen lernen<br />

<strong>und</strong> arbeiten<br />

Lernfeld 2<br />

Transportaufträge<br />

<strong>und</strong> Sendungen <strong>für</strong><br />

das Unternehmen<br />

annehmen<br />

Lernfeld 3<br />

Sendungen im Unternehmen<br />

bearbeiten<br />

<strong>und</strong> transportieren<br />

Lernfeld 4<br />

Sendungen an Empfänger/Empfängerin<br />

ausliefern<br />

Lernfeld 5<br />

Zahlungsvorgänge<br />

bearbeiten, dokumentieren<br />

<strong>und</strong> abrechnen<br />

Lernfeld 6<br />

Zusätzliche Dienstleistungenvergleichen,<br />

bearbeiten <strong>und</strong><br />

dokumentieren<br />

Lernfeld 7<br />

Betriebliche Daten<br />

erfassen <strong>und</strong> aufbereiten<br />

Lernfeld 8<br />

Arbeitsabläufe in<br />

KEP-Unternehmen<br />

gestalten<br />

Lernfeld 9<br />

Auslieferungen nachbearbeiten<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enkontakte<br />

pflegen<br />

Kompetenzbereiche Fremdsprache<br />

Rezeption<br />

Produktion<br />

Erfassen der we- Erstellen von mündsentlichen<br />

Aussagen lichen <strong>und</strong> schriftli-<br />

fremdsprachlicher chen Mitteilungen<br />

Texte (hörend <strong>und</strong> aller Art in der<br />

lesend)<br />

Fremdsprache<br />

Fachbegriffe <strong>und</strong><br />

Fachtexte verstehen<br />

Informationsquellen,<br />

wie internationale<br />

Transportbedingungen,<br />

auswerten<br />

typische Aufgaben<br />

<strong>und</strong> Tätigkeiten im<br />

Ausbildungsbetrieb<br />

beschreiben<br />

Vordrucke <strong>und</strong> Dokumente<br />

bearbeiten<br />

Erstellen von Bewerbungsunterlagen<br />

Mediation<br />

Übertragen von<br />

Texten, Sachverhalten<br />

<strong>und</strong> Problemstellungen<br />

von einer<br />

Sprache in die andere<br />

Information über die<br />

Geschäftsbedingungen<br />

übertragen<br />

Interaktion<br />

Führen von Gesprächen<br />

<strong>und</strong> Austausch<br />

schriftlicher Mitteilungen<br />

in der<br />

Fremdsprache<br />

sich über Erfahrungen<br />

am Arbeitsplatz<br />

austauschen<br />

K<strong>und</strong>engespräche<br />

führen<br />

Vorstellungsgespräche<br />

führen<br />

K<strong>und</strong>innen/K<strong>und</strong>en<br />

situations- <strong>und</strong> fachgerecht<br />

beraten<br />

13


3.3.2 Integration der Datenverarbeitung<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte der Datenverarbeitung sind in die Lernfelder integriert. Die Leistungsbewertung<br />

richtet sich nach den Vorgaben in Kapitel 2.2.<br />

14


3.4 KMK-Rahmenlehrplan<br />

R AHMENLEHRPLAN<br />

<strong>für</strong> den Ausbildungsberuf<br />

<strong>Fachkraft</strong> <strong>für</strong> <strong>Kurier</strong>-, <strong>Express</strong>- <strong>und</strong> Postdienstleistungen 1<br />

(Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18.03.2005)<br />

1 http://www.kmk.org/<br />

15


Teil I Vorbemerkungen<br />

Dieser Rahmenlehrplan <strong>für</strong> den berufsbezogenen Unterricht der Berufsschule ist durch die<br />

Ständige Konferenz der Kultusminister <strong>und</strong> -senatoren der Länder (KMK) beschlossen worden.<br />

Der Rahmenlehrplan ist mit der entsprechenden Ausbildungsordnung des B<strong>und</strong>es (erlassen<br />

vom B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit oder dem sonst zuständigen Fachministerium<br />

im Einvernehmen mit dem B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Bildung <strong>und</strong> Forschung) abgestimmt.<br />

Der Rahmenlehrplan baut gr<strong>und</strong>sätzlich auf dem Hauptschulabschluss auf <strong>und</strong> beschreibt<br />

Mindestanforderungen.<br />

Der Rahmenlehrplan ist <strong>für</strong> die einem Berufsfeld zugeordneten Ausbildungsberufe in eine<br />

berufsfeldbreite Gr<strong>und</strong>bildung <strong>und</strong> eine darauf aufbauende Fachbildung gegliedert.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage der Ausbildungsordnung <strong>und</strong> des Rahmenlehrplans, die Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

der Berufsausbildung regeln, werden die Abschlussqualifikation in einem anerkannten Ausbildungsberuf<br />

sowie - in Verbindung mit Unterricht in weiteren Fächern - der Abschluss der<br />

Berufsschule vermittelt. Damit werden wesentliche Voraussetzungen <strong>für</strong> eine qualifizierte<br />

Beschäftigung sowie <strong>für</strong> den Eintritt in schulische <strong>und</strong> berufliche Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsgänge<br />

geschaffen.<br />

Der Rahmenlehrplan enthält keine methodischen Festlegungen <strong>für</strong> den Unterricht. Bei der<br />

Unterrichtsgestaltung sollen jedoch Unterrichtsmethoden, mit denen Handlungskompetenz<br />

unmittelbar gefördert wird, besonders berücksichtigt werden. Selbstständiges <strong>und</strong> verantwortungsbewusstes<br />

Denken <strong>und</strong> Handeln als übergreifendes Ziel der Ausbildung muss Teil des<br />

didaktisch-methodischen Gesamtkonzepts sein.<br />

Die Länder übernehmen den Rahmenlehrplan unmittelbar oder setzen ihn in eigene Lehrpläne<br />

um. Im zweiten Fall achten sie darauf, dass das im Rahmenlehrplan erzielte Ergebnis der<br />

fachlichen <strong>und</strong> zeitlichen Abstimmung mit der jeweiligen Ausbildungsordnung erhalten<br />

bleibt.<br />

16


Teil II Bildungsauftrag der Berufsschule<br />

Die Berufsschule <strong>und</strong> die Ausbildungsbetriebe erfüllen in der dualen Berufsausbildung einen<br />

gemeinsamen Bildungsauftrag.<br />

Die Berufsschule ist dabei ein eigenständiger Lernort. Sie arbeitet als gleichberechtigter Partner<br />

mit den anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zusammen. Sie hat die Aufgabe, den<br />

Schülern <strong>und</strong> Schülerinnen berufliche <strong>und</strong> allgemeine Lerninhalte unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Anforderungen der Berufsausbildung zu vermitteln.<br />

Die Berufsschule hat eine berufliche Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Fachbildung zum Ziel <strong>und</strong> erweitert die vorher<br />

erworbene allgemeine Bildung. Damit will sie zur Erfüllung der Aufgaben im Beruf sowie<br />

zur Mitgestaltung der Arbeitswelt <strong>und</strong> Gesellschaft in sozialer <strong>und</strong> ökologischer Verantwortung<br />

befähigen. Sie richtet sich dabei nach den <strong>für</strong> die Berufsschule geltenden Regelungen der<br />

Schulgesetze der Länder. Insbesondere der berufsbezogene Unterricht orientiert sich außerdem<br />

an den <strong>für</strong> jeden staatlich anerkannten Ausbildungsberuf b<strong>und</strong>eseinheitlich erlassenen<br />

Ordnungsmitteln:<br />

- Rahmenlehrplan der Ständigen Konferenz der Kultusminister <strong>und</strong> -senatoren der Länder<br />

(KMK)<br />

- Verordnung über die Berufsausbildung (Ausbildungsordnung) des B<strong>und</strong>es <strong>für</strong> die betriebliche<br />

Ausbildung.<br />

Nach der Rahmenvereinbarung über die Berufsschule (Beschluss der KMK vom 15.03.1991)<br />

hat die Berufsschule zum Ziel,<br />

- „eine Berufsfähigkeit zu vermitteln, die Fachkompetenz mit allgemeinen Fähigkeiten humaner<br />

<strong>und</strong> sozialer Art verbindet<br />

- berufliche Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in Arbeitswelt<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas zu entwickeln<br />

- die Bereitschaft zur beruflichen Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung zu wecken<br />

- die Fähigkeit <strong>und</strong> Bereitschaft zu fördern, bei der individuellen Lebensgestaltung <strong>und</strong> im<br />

öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln.“<br />

Zur Erreichung dieser Ziele muss die Berufsschule<br />

- den Unterricht an einer <strong>für</strong> ihre Aufgabe spezifischen Pädagogik ausrichten, die Handlungsorientierung<br />

betont<br />

- unter Berücksichtigung notwendiger beruflicher Spezialisierung berufs- <strong>und</strong> berufsfeldübergreifende<br />

Qualifikationen vermitteln<br />

- ein differenziertes <strong>und</strong> flexibles Bildungsangebot gewährleisten, um unterschiedlichen<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Begabungen sowie den jeweiligen Erfordernissen der Arbeitswelt <strong>und</strong><br />

Gesellschaft gerecht zu werden<br />

- Einblicke in unterschiedliche Formen von Beschäftigung einschließlich unternehmerischer<br />

Selbstständigkeit vermitteln, um eine selbstverantwortliche Berufs- <strong>und</strong> Lebensplanung zu<br />

unterstützen<br />

- im Rahmen ihrer Möglichkeiten Behinderte <strong>und</strong> Benachteiligte umfassend stützen <strong>und</strong><br />

fördern<br />

17


- auf die mit Berufsausübung <strong>und</strong> privater Lebensführung verb<strong>und</strong>enen Umweltbedrohungen<br />

<strong>und</strong> Unfallgefahren hinweisen <strong>und</strong> Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung bzw. Verminderung<br />

aufzeigen.<br />

Die Berufsschule soll darüber hinaus im allgemeinen Unterricht <strong>und</strong> soweit es im Rahmen des<br />

berufsbezogenen Unterrichts möglich ist auf Kernprobleme unserer Zeit wie zum Beispiel:<br />

- Arbeit <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit<br />

- friedliches Zusammenleben von Menschen, Völkern <strong>und</strong> Kulturen in einer Welt unter<br />

Wahrung kultureller Identität<br />

- Erhaltung der natürlichen Lebensgr<strong>und</strong>lage sowie<br />

- Gewährleistung der Menschenrechte<br />

eingehen.<br />

Die aufgeführten Ziele sind auf die Entwicklung von Handlungskompetenz gerichtet. Diese<br />

wird hier verstanden als die Bereitschaft <strong>und</strong> Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen,<br />

gesellschaftlichen <strong>und</strong> privaten Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell <strong>und</strong><br />

sozial verantwortlich zu verhalten. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen<br />

von Fachkompetenz, Humankompetenz <strong>und</strong> Sozialkompetenz.<br />

Fachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft <strong>und</strong> Befähigung, auf der Gr<strong>und</strong>lage fachlichen<br />

Wissens <strong>und</strong> Könnens Aufgaben <strong>und</strong> Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet<br />

<strong>und</strong> selbstständig zu lösen <strong>und</strong> das Ergebnis zu beurteilen.<br />

Humankompetenz bezeichnet die Bereitschaft <strong>und</strong> Befähigung, als individuelle Persönlichkeit<br />

die Entwicklungschancen, Anforderungen <strong>und</strong> Einschränkungen in Familie, Beruf <strong>und</strong><br />

öffentlichem Leben zu klären, zu durchdenken <strong>und</strong> zu beurteilen, eigene Begabungen zu entfalten<br />

sowie Lebenspläne zu fassen <strong>und</strong> fortzuentwickeln. Sie umfasst Eigenschaften wie<br />

Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs- <strong>und</strong><br />

Pflichtbewusstsein. Zu ihr gehören insbesondere auch die Entwicklung durchdachter Wertvorstellungen<br />

<strong>und</strong> die selbstbestimmte Bindung an Werte.<br />

Sozialkompetenz bezeichnet die Bereitschaft <strong>und</strong> Befähigung, soziale Beziehungen zu leben<br />

<strong>und</strong> zu gestalten, Zuwendungen <strong>und</strong> Spannungen zu erfassen <strong>und</strong> zu verstehen sowie sich mit<br />

Anderen rational <strong>und</strong> verantwortungsbewusst auseinander zu setzen <strong>und</strong> zu verständigen.<br />

Hierzu gehört insbesondere auch die Entwicklung sozialer Verantwortung <strong>und</strong> Solidarität.<br />

Bestandteil sowohl von Fachkompetenz als auch von Humankompetenz als auch von Sozialkompetenz<br />

sind Methodenkompetenz, kommunikative Kompetenz <strong>und</strong> Lernkompetenz.<br />

Methodenkompetenz bezeichnet die Bereitschaft <strong>und</strong> Befähigung zu zielgerichtetem, planmäßigem<br />

Vorgehen bei der Bearbeitung von Aufgaben <strong>und</strong> Problemen (zum Beispiel bei der<br />

Planung der Arbeitsschritte).<br />

Kommunikative Kompetenz meint die Bereitschaft <strong>und</strong> Befähigung, kommunikative Situationen<br />

zu verstehen <strong>und</strong> zu gestalten. Hierzu gehört es, eigene Absichten <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />

sowie die der Partner wahrzunehmen, zu verstehen <strong>und</strong> darzustellen.<br />

Lernkompetenz ist die Bereitschaft <strong>und</strong> Befähigung, Informationen über Sachverhalte <strong>und</strong><br />

Zusammenhänge selbstständig <strong>und</strong> gemeinsam mit Anderen zu verstehen, auszuwerten <strong>und</strong> in<br />

gedankliche Strukturen einzuordnen. Zur Lernkompetenz gehört insbesondere auch die Fähigkeit<br />

<strong>und</strong> Bereitschaft, im Beruf <strong>und</strong> über den Berufsbereich hinaus Lerntechniken <strong>und</strong><br />

Lernstrategien zu entwickeln <strong>und</strong> diese <strong>für</strong> lebenslanges Lernen zu nutzen.<br />

18


Teil III Didaktische Gr<strong>und</strong>sätze<br />

Die Zielsetzung der Berufsausbildung erfordert es, den Unterricht an einer auf die Aufgaben<br />

der Berufsschule zugeschnittenen Pädagogik auszurichten, die Handlungsorientierung betont<br />

<strong>und</strong> junge Menschen zu selbstständigem Planen, Durchführen <strong>und</strong> Beurteilen von Arbeitsaufgaben<br />

im Rahmen ihrer Berufstätigkeit befähigt.<br />

Lernen in der Berufsschule vollzieht sich gr<strong>und</strong>sätzlich in Beziehung auf konkretes, berufliches<br />

Handeln sowie in vielfältigen gedanklichen Operationen, auch gedanklichem Nachvollziehen<br />

von Handlungen Anderer. Dieses Lernen ist vor allem an die Reflexion der Vollzüge<br />

des Handelns (des Handlungsplans, des Ablaufs, der Ergebnisse) geb<strong>und</strong>en. Mit dieser gedanklichen<br />

Durchdringung beruflicher Arbeit werden die Voraussetzungen <strong>für</strong> das Lernen in<br />

<strong>und</strong> aus der Arbeit geschaffen. Dies bedeutet <strong>für</strong> den Rahmenlehrplan, dass das Ziel <strong>und</strong> die<br />

Auswahl der Inhalte berufsbezogen erfolgt.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage lerntheoretischer <strong>und</strong> didaktischer Erkenntnisse werden in einem pragmatischen<br />

Ansatz <strong>für</strong> die Gestaltung handlungsorientierten Unterrichts folgende Orientierungspunkte<br />

genannt:<br />

- Didaktische Bezugspunkte sind Situationen, die <strong>für</strong> die Berufsausübung bedeutsam sind<br />

(Lernen <strong>für</strong> Handeln).<br />

- Den Ausgangspunkt des Lernens bilden Handlungen, möglichst selbst ausgeführt oder<br />

aber gedanklich nachvollzogen (Lernen durch Handeln).<br />

- Handlungen müssen von den Lernenden möglichst selbstständig geplant, durchgeführt,<br />

überprüft, gegebenenfalls korrigiert <strong>und</strong> schließlich bewertet werden.<br />

- Handlungen sollten ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern, zum<br />

Beispiel technische, sicherheitstechnische, ökonomische, rechtliche, ökologische, soziale<br />

Aspekte einbeziehen.<br />

- Handlungen müssen in die Erfahrungen der Lernenden integriert <strong>und</strong> in Bezug auf ihre<br />

gesellschaftlichen Auswirkungen reflektiert werden.<br />

- Handlungen sollen auch soziale Prozesse, zum Beispiel der Interessenerklärung oder der<br />

Konfliktbewältigung, sowie unterschiedliche Perspektiven der Berufs- <strong>und</strong> Lebensplanung<br />

einbeziehen.<br />

Handlungsorientierter Unterricht ist ein didaktisches Konzept, das fach- <strong>und</strong> handlungssystematische<br />

Strukturen miteinander verschränkt. Es lässt sich durch unterschiedliche Unterrichtsmethoden<br />

verwirklichen.<br />

Das Unterrichtsangebot der Berufsschule richtet sich an Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene, die sich<br />

nach Vorbildung, kulturellem Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Erfahrungen aus den Ausbildungsbetrieben<br />

unterscheiden. Die Berufsschule kann ihren Bildungsauftrag nur erfüllen, wenn sie diese Unterschiede<br />

beachtet <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen - auch benachteiligte oder besonders begabte<br />

- ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend fördert.<br />

19


Teil IV Berufsbezogene Vorbemerkungen<br />

Der vorliegende Rahmenlehrplan <strong>für</strong> die Berufsausbildung zur <strong>Fachkraft</strong> <strong>für</strong> <strong>Kurier</strong>-, <strong>Express</strong>-<br />

<strong>und</strong> Postdienstleistungen ist mit der Verordnung über die Berufsausbildung zur <strong>Fachkraft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Kurier</strong>-, <strong>Express</strong>- <strong>und</strong> Postdienstleistungen vom 22. März 2005 (BGBl. I Nr. 18 S. 879 ff.)<br />

abgestimmt.<br />

Der Ausbildungsberuf ist nach der Berufsgr<strong>und</strong>bildungsjahr-Anrechnungs-Verordnung dem<br />

Berufsfeld Wirtschaft <strong>und</strong> Verwaltung, Schwerpunkt Absatzwirtschaft <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enberatung<br />

zugeordnet.<br />

Der Rahmenlehrplan <strong>für</strong> die Ausbildungsberufe <strong>Fachkraft</strong> <strong>für</strong> Brief- <strong>und</strong> Frachtverkehr <strong>und</strong><br />

Postverkehrskaufmann/Postverkehrskauffrau (Beschluss der KMK vom 20.01.1995) wird<br />

durch den vorliegenden Rahmenlehrplan aufgehoben.<br />

Fachkräfte <strong>für</strong> <strong>Kurier</strong>-, <strong>Express</strong>- <strong>und</strong> Postdienstleistungen arbeiten in Unternehmen, die den<br />

Transport vorwiegend kleinteiliger <strong>und</strong> zeitkritischer Sendungen organisieren <strong>und</strong> durchführen.<br />

Darüber hinaus bieten die Unternehmen zusätzliche Dienstleistungen an, die über die<br />

reine Transportleistung hinausgehen <strong>und</strong> ständig verändert <strong>und</strong> erweitert werden. Diesem<br />

Umstand wird besonders in Lernfeld 6 Rechnung getragen. Hier werden exemplarisch Dienstleistungen<br />

aufgeführt, die je nach aktueller Lage im Bereich der <strong>Kurier</strong>-, <strong>Express</strong>- <strong>und</strong> Postdienstleistungen<br />

ergänzt werden müssen. Der Beschaffung von Informationen über neue<br />

Dienstleistungen kommt deshalb ein hoher Stellenwert zu. Die Fachkräfte sind, im Gegensatz<br />

zum Kaufmann <strong>für</strong> <strong>Kurier</strong>-, <strong>Express</strong>- <strong>und</strong> Postdienstleistungen/zur Kauffrau <strong>für</strong> <strong>Kurier</strong>-, <strong>Express</strong>-<br />

<strong>und</strong> Postdienstleistungen, schwerpunktmäßig mit der operativen Umsetzung dieser<br />

Leistungen betraut.<br />

Die Kernleistungen der Branche umfassen im Wesentlichen die vier Bereiche <strong>Kurier</strong>, <strong>Express</strong>,<br />

Paket <strong>und</strong> Brief, wobei sich sowohl die Unternehmensstrukturen als auch die Prozesse der<br />

Leistungserbringung nicht nur zwischen diesen vier Bereichen sondern auch zwischen den<br />

einzelnen Unternehmen stark unterscheiden. Diesem Umstand soll auch in der Berufsschule<br />

Rechnung getragen werden.<br />

In den einzelnen Lernfeldern sind die Möglichkeiten moderner Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechniken<br />

als immanenter Bestandteil des Unterrichts zu nutzen. Die entsprechenden<br />

Kompetenzen sind in den Zielen <strong>und</strong> mögliche Schwerpunkte in den Inhalten der Lernfelder<br />

ausgewiesen. Hier<strong>für</strong> ist ein Gesamtumfang von mindestens 60 St<strong>und</strong>en im Rahmenlehrplan<br />

berücksichtigt.<br />

Die fremdsprachigen Ziele <strong>und</strong> Inhalte sind mit 40 St<strong>und</strong>en in die Lernfelder integriert.<br />

In Lernfeld 5 besteht die Möglichkeit, Übungen zur Sicherung des notwendigen Anfangsniveaus<br />

<strong>für</strong> das kaufmännische Rechnen einzuplanen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der K<strong>und</strong>enorientierung im Beruf ist die Kommunikationsfähigkeit in allen Lernfeldern<br />

zu fördern.<br />

20


Teil V Lernfelder<br />

Übersicht über die Lernfelder <strong>für</strong> den Ausbildungsberuf<br />

<strong>Fachkraft</strong> <strong>für</strong> <strong>Kurier</strong>-, <strong>Express</strong>- <strong>und</strong> Postdienstleistungen<br />

Lernfelder Zeitrichtwerte in<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

Nr. 1. Jahr 2. Jahr<br />

1 Im KEP-Unternehmen lernen <strong>und</strong> arbeiten 80<br />

2 Transportaufträge <strong>und</strong> Sendungen <strong>für</strong> das Unternehmen<br />

annehmen<br />

60<br />

3 Sendungen im Unternehmen bearbeiten <strong>und</strong> transportieren<br />

60<br />

4 Sendungen an Empfänger ausliefern 60<br />

5 Zahlungsvorgänge bearbeiten, dokumentieren <strong>und</strong><br />

abrechnen<br />

60<br />

6 Zusätzliche Dienstleistungen vergleichen, bearbeiten<br />

<strong>und</strong> dokumentieren<br />

60<br />

7 Betriebliche Daten erfassen <strong>und</strong> aufbereiten 60<br />

8 Arbeitsabläufe im KEP-Unternehmen gestalten 80<br />

9 Auslieferungen nachbearbeiten <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enkontakte<br />

pflegen<br />

Summen: insgesamt 600 St<strong>und</strong>en 320 280<br />

80<br />

21


Lernfeld 1: Im KEP-Unternehmen lernen <strong>und</strong><br />

arbeiten<br />

Ziel:<br />

22<br />

1. Ausbildungsjahr<br />

Zeitrichtwert: 80 St<strong>und</strong>en<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler setzen sich mit Unternehmensleitbildern, ökonomischen <strong>und</strong><br />

ökologischen Zielsetzungen sowie der Verantwortung der Unternehmen im Dienstleistungssektor<br />

auseinander. Dabei erkennen sie mögliche Zielkonflikte. Sie begreifen K<strong>und</strong>enorientierung<br />

als Leitbild ihres beruflichen Handelns.<br />

Im Hinblick auf ihre beruflichen Tätigkeits- <strong>und</strong> Weiterentwicklungsmöglichkeiten stellen sie<br />

wesentliche Leistungsschwerpunkte <strong>und</strong> Arbeitsgebiete von Unternehmen im Bereich der<br />

<strong>Kurier</strong>-, <strong>Express</strong>- <strong>und</strong> Postdienstleistungen dar. Sie informieren sich über die Rechtsform ihres<br />

Unternehmens <strong>und</strong> dessen Eingliederung in die Gesamtwirtschaft. Dabei untersuchen sie<br />

den Zusammenhang zwischen Aufbau <strong>und</strong> Struktur des Betriebes <strong>und</strong> den unterschiedlichen<br />

Dienstleistungsangeboten.<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler setzen sich mit den Aufgaben, Rechten <strong>und</strong> Pflichten der Beteiligten<br />

im dualen System der beruflichen Ausbildung auseinander. Unter Berücksichtigung von<br />

Tarifverhandlungen im KEP-Bereich beurteilen sie die Bedeutung von Tarifverträgen <strong>und</strong> die<br />

Rolle der Sozialpartner bei deren Zustandekommen. Sie erfahren von den Möglichkeiten der<br />

betrieblichen Mitbestimmung von Auszubildenden <strong>und</strong> Arbeitnehmern.<br />

Sie präsentieren ihren Ausbildungsbetrieb <strong>und</strong> dokumentieren ihre Arbeitsergebnisse strukturiert<br />

unter Verwendung geeigneter Informationsquellen <strong>und</strong> unter Einbeziehung angemessener<br />

Medien.<br />

Inhalte:<br />

Einordnung der Ausbildungsbetriebe in die Gesamtwirtschaft<br />

Gesellschaftliche Arbeitsteilung<br />

Einfacher Wirtschaftskreislauf<br />

Gr<strong>und</strong>lagen von Unternehmensformen<br />

Betriebliche Organisation <strong>und</strong> Arbeitsabläufe<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz, Nachhaltigkeit<br />

Berufsausbildungsvertrag<br />

Tarif- <strong>und</strong> Betriebsverfassungsrecht<br />

Arbeitszeitgesetz, Urlaubsgesetz<br />

Informationsquellen<br />

Problemlösungsstrategien, Präsentationsmöglichkeiten


Lernfeld 2: Transportaufträge <strong>und</strong> Sendungen <strong>für</strong><br />

das Unternehmen annehmen<br />

Ziel:<br />

1. Ausbildungsjahr<br />

Zeitrichtwert: 60 St<strong>und</strong>en<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage der Allgemeinen Geschäftsbedingungen informieren die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler K<strong>und</strong>en über typische Dienstleistungsangebote der Unternehmen der KEP-Branche.<br />

Dazu nutzen sie verschiedene Informationsquellen <strong>und</strong> werten Informationen aus. Sie nehmen<br />

Transportaufträge entgegen <strong>und</strong> leiten diese weiter. Sie vergleichen unterschiedliche Vorgänge<br />

der Abholung <strong>und</strong> Einlieferung von Sendungen <strong>und</strong> ziehen Schlussfolgerungen <strong>für</strong> das<br />

Zustandekommen branchenspezifischer Rechtsgeschäfte. Sie berechnen Sendungsentgelte,<br />

erfassen Eigenschaften von Sendungen, beurteilen ob Sendungen transportiert werden können<br />

<strong>und</strong> treffen entsprechende Maßnahmen.<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erklären die Bedeutung sendungsbegleitender Dokumentationen<br />

<strong>und</strong> führen beleggeb<strong>und</strong>ene <strong>und</strong> elektronische Dokumentationsmöglichkeiten durch. Sie<br />

verwenden fremdsprachige Fachbegriffe <strong>und</strong> Standardformulierungen. Sie beachten Geheimhaltungsvorschriften<br />

<strong>und</strong> kommunizieren adressatengerecht. Sie sind sich dabei ihrer Verantwortung<br />

<strong>für</strong> eine positive Darstellung ihres Unternehmens nach außen bewusst. Sie wählen<br />

branchenübliche Verpackungsmöglichkeiten <strong>und</strong> Transportbehälter aus <strong>und</strong> erstellen Routen<br />

<strong>für</strong> die Abholung von Sendungen bei mehreren K<strong>und</strong>en unter Berücksichtigung zeitlicher,<br />

wirtschaftlicher <strong>und</strong> ökologischer Faktoren sowie regionaler Gegebenheiten.<br />

Inhalte:<br />

Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />

Rechtliche Vertragsgr<strong>und</strong>lagen<br />

<strong>Kurier</strong>verkehr<br />

<strong>Express</strong>dienstleistungen<br />

Paketversand<br />

Frachtsendungen<br />

Briefdienstleistungen<br />

Geheimhaltungsvorschriften<br />

Gefahrgut-, Kleinstmengenverordnung<br />

Vorschriften <strong>für</strong> Sendungen ins Ausland<br />

Begleitpapiere<br />

Sendungserfassung<br />

23


Lernfeld 3: Sendungen im Unternehmen bearbeiten<br />

<strong>und</strong> transportieren<br />

Ziel:<br />

24<br />

1. Ausbildungsjahr<br />

Zeitrichtwert: 60 St<strong>und</strong>en<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler kennen Bearbeitungsprozesse von Sendungen innerhalb der<br />

verschiedenen Unternehmen der KEP-Branche. Sie wählen Verpackungen <strong>für</strong> den weiteren<br />

Transport aus, kennzeichnen die Sendungen <strong>und</strong> dokumentieren den Transportverlauf. Sie<br />

beachten Eigenschaften <strong>und</strong> Leistungsmerkmale verschiedener Verkehrsmittel <strong>und</strong> –träger<br />

sowie geografische <strong>und</strong> logistische Strukturen. Sie erschließen sich Informationsquellen über<br />

nationale <strong>und</strong> internationale Transportbestimmungen unter Einbeziehung der notwendigen<br />

Dokumente. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wenden dabei Fremdsprachenkenntnisse an.<br />

Inhalte:<br />

Verkehrsgeografie<br />

Postleitzahlensystem<br />

Verteilnetze<br />

Sendungsverlauf


Lernfeld 4 Sendungen an Empfänger ausliefern 1. Ausbildungsjahr<br />

Zeitrichtwert: 60 St<strong>und</strong>en<br />

Ziel:<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler führen Feinsortierungen entsprechend der Auslieferungsroute<br />

durch. Sie stellen Routen zur Auslieferung von Sendungen an verschiedene Empfänger unter<br />

Berücksichtigung geografischer, zeitlicher, wirtschaftlicher <strong>und</strong> ökologischer Gesichtspunkte<br />

zusammen. Sie beachten Kriterien <strong>für</strong> das richtige <strong>und</strong> sichere Beladen eines Fahrzeugs. Sie<br />

liefern Sendungen ordnungsgemäß aus. Sie entscheiden verantwortungsbewusst über weitere<br />

Bearbeitungsschritte, falls Sendungen nicht ausgeliefert werden können oder Schäden aufgetreten<br />

sind. Sie entscheiden <strong>und</strong> begründen, welche Dokumentationsschritte im Einzelfall<br />

durchzuführen sind. Sie verhalten sich k<strong>und</strong>enorientiert, indem sie situationsgerecht kommunizieren,<br />

Beschwerden <strong>und</strong> Reklamationen entgegennehmen <strong>und</strong> weiterleiten. Sie nutzen das<br />

K<strong>und</strong>engespräch als wichtiges Instrument zur Pflege <strong>und</strong> Gewinnung von K<strong>und</strong>en. Im Umgang<br />

mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> bei der Bearbeitung von Dokumenten wenden sie Fremdsprachenkenntnisse<br />

an.<br />

Inhalte:<br />

Ladungssicherung<br />

Ablieferungshindernisse<br />

Bedeutung der Incoterms<br />

K<strong>und</strong>enorientierung, Kommunikation<br />

Nachentgelt<br />

25


Lernfeld 5: Zahlungsvorgänge bearbeiten, dokumentieren<br />

<strong>und</strong> abrechnen<br />

Ziel:<br />

26<br />

1. Ausbildungsjahr<br />

Zeitrichtwert: 60 St<strong>und</strong>en<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler führen im Zahlungsverkehr anfallende Tätigkeiten entsprechend<br />

den gesetzlichen <strong>und</strong> betrieblichen Bestimmungen durch. Sie informieren den K<strong>und</strong>en<br />

kompetent <strong>und</strong> situationsgerecht über übliche Zahlungsarten <strong>und</strong> deren Vor- <strong>und</strong> Nachteile.<br />

Sie bewerten die Zahlungsarten hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit <strong>für</strong> das Unternehmen.<br />

Sie stellen Rechnungen <strong>und</strong> Quittungen aus, führen Kassenabrechnungen durch, dokumentieren<br />

die Zahlungsvorgänge <strong>und</strong> werten sie aus.<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler verschaffen sich einen Überblick über unterschiedliche Zahlungs-<br />

<strong>und</strong> Abrechnungssysteme <strong>und</strong> erkennen den Nutzen dieser Systeme <strong>für</strong> die Dokumentation<br />

<strong>und</strong> Abrechnung im KEP-Unternehmen. Sie wenden die erforderlichen kaufmännischen<br />

Rechentechniken an <strong>und</strong> erkennen die Bedeutung des Rechnungswesens <strong>für</strong> die Erfolgsermittlung.<br />

Inhalte:<br />

Zahlungsmittel, Zahlungsarten<br />

Zahlungs- <strong>und</strong> Abrechnungssysteme<br />

Kassenführung <strong>und</strong> –abrechnung<br />

Kassenbelege<br />

Umsatzsteuer


Lernfeld 6: Zusätzliche Dienstleistungen vergleichen,<br />

bearbeiten <strong>und</strong> dokumentieren<br />

Ziel:<br />

2. Ausbildungsjahr<br />

Zeitrichtwert: 60 St<strong>und</strong>en<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler informieren sich unter Nutzung unterschiedlicher Informationsquellen<br />

über die Vielfalt branchenspezifischer zusätzlicher Dienstleistungen, die über die<br />

reine Transportleistung hinausgehen <strong>und</strong> über den in diesem Zusammenhang benutzten Begriff<br />

der „Mehrwertdienstleistung“. Unter Beachtung der rechtlichen Gr<strong>und</strong>lagen führen sie<br />

gängige zusätzliche Dienstleistungen aus, dokumentieren diese <strong>und</strong> führen Nachbereitungen<br />

durch.<br />

Sie beraten situations– <strong>und</strong> k<strong>und</strong>engerecht <strong>und</strong> beachten branchenübliche <strong>und</strong> gesetzliche<br />

Haftungsregeln.<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erkennen den Zusammenhang zwischen zusätzlichen Dienstleistungen,<br />

betriebswirtschaftlichem Ergebnis <strong>und</strong> Erfüllung von Qualitätsanforderungen.<br />

Inhalte:<br />

Nachnahme<br />

Zustellungsauftrag<br />

Transportversicherung<br />

AGB<br />

HGB<br />

Produkthaftung<br />

Zivilprozessordnung<br />

27


Lernfeld 7: Betriebliche Daten erfassen <strong>und</strong><br />

aufbereiten<br />

Ziel:<br />

28<br />

2. Ausbildungsjahr<br />

Zeitrichtwert: 60 St<strong>und</strong>en<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erfassen anhand von Belegen betriebliche Daten von Geschäftsprozessen<br />

im KEP-Bereich. Sie erkennen die Notwendigkeit einer systematischen Aufzeichnung<br />

anfallender Werte <strong>für</strong> die Erfolgsermittlung <strong>und</strong> Rechnungslegung. Die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler erstellen einfache Inventare, leiten daraus Bilanzen ab <strong>und</strong> vergleichen Ergebnisse<br />

einzelner Geschäftsjahre.<br />

Aus arbeitsplatzbezogenen Daten ziehen sie Schlussfolgerungen <strong>für</strong> die Gestaltung ihrer eigenen<br />

Arbeit. Sie wenden zeitgemäße Präsentationstechniken an <strong>und</strong> veranschaulichen die Ergebnisse.<br />

Inhalte:<br />

Rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Aufzeichnungspflichten<br />

Inventur<br />

Wertveränderungen in der Bilanz<br />

Überblick Erfolgsermittlung<br />

Standardsoftware


Lernfeld 8: Arbeitsabläufe in KEP-Unternehmen<br />

gestalten<br />

Ziel:<br />

2. Ausbildungsjahr<br />

Zeitrichtwert: 80 St<strong>und</strong>en<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler reflektieren Arbeitsschritte <strong>und</strong> wirken bei der Entwicklung<br />

von Verbesserungsvorschlägen mit. Sie beurteilen den Einsatz von Personen <strong>und</strong> Betriebsmitteln<br />

<strong>und</strong> beachten dabei die Leistungen externer Dienstleister. Sie führen einfache Tourenplanungen<br />

durch. Dabei gewährleisten sie eine sichere, umweltgerechte <strong>und</strong> vorschriftsmäßige<br />

Beförderung <strong>und</strong> die Einhaltung betrieblicher Qualitätsstandards.<br />

Sie organisieren ihre Arbeit im Team, weisen neue Teammitglieder ein <strong>und</strong> erläutern die Arbeitsabläufe.<br />

Sie setzen sich mit Möglichkeiten der Bewältigung von Stress- <strong>und</strong> Konfliktsituationen<br />

auseinander. Sie schätzen die physischen Belastungen ihrer Tätigkeit realistisch ein<br />

<strong>und</strong> beugen ges<strong>und</strong>heitlichen Schädigungen vor.<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler verschaffen sich einen Überblick über wesentliche Inhalte von<br />

Arbeitsverträgen <strong>und</strong> Entgeltarten <strong>und</strong> vollziehen einfache Entgeltabrechnungen nach. Im<br />

Zusammenhang mit verschiedenen Möglichkeiten der Beendigung von Arbeitsverhältnissen<br />

beurteilen sie wichtige Formulierungen in Arbeitszeugnissen.<br />

Inhalte:<br />

Ablauf- <strong>und</strong> Organisationspläne<br />

Schnittstellen<br />

Dienstpläne<br />

Mitarbeitermotivation<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

Lenk- <strong>und</strong> Ruhezeiten<br />

Umweltschutz<br />

Kapazitätsauslastung<br />

Arbeitsvertrag<br />

Kündigung<br />

Arbeitszeugnis<br />

Zeitlohn, Leistungslohn<br />

29


Lernfeld 9: Auslieferungen nachbearbeiten <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>enkontakte pflegen<br />

Ziel:<br />

30<br />

2. Ausbildungsjahr<br />

Zeitrichtwert: 80 St<strong>und</strong>en<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler überprüfen Sendungsdokumentationen auf Vollständigkeit <strong>und</strong><br />

Richtigkeit <strong>und</strong> leiten sie weiter. Sie geben Auslieferungsinformationen weiter <strong>und</strong> bereiten<br />

Sendungen <strong>für</strong> die Abholung, erneute Auslieferung oder Nachsendung vor. Im Kontakt mit<br />

K<strong>und</strong>en bearbeiten sie in ihrem Tätigkeitsbereich Reklamationen.<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler nutzen Möglichkeiten K<strong>und</strong>en zu gewinnen <strong>und</strong> pflegen K<strong>und</strong>enkontakte<br />

unter Berücksichtigung angemessener Kommunikationsformen. Sie unterstützen<br />

Werbemaßnahmen ihres Unternehmens.<br />

Sie wirken an der Entwicklung von Vorschlägen zur Gestaltung betrieblicher Leistungsangebote<br />

mit. Dabei berücksichtigen sie K<strong>und</strong>enwünsche <strong>und</strong> spezielle Qualitätsanforderungen an<br />

Dienstleistungen im KEP-Bereich. Sie prüfen <strong>und</strong> vergleichen die Angebotspalette verschiedener<br />

Anbieter <strong>und</strong> kennen Kostenfaktoren <strong>und</strong> Einflussgrößen der Preisbildung.<br />

Inhalte:<br />

Produktgestaltung<br />

Produktqualität<br />

Werbemaßnahmen<br />

Qualitätssicherung, Zertifizierung<br />

Gesprächsführung,<br />

Internetrecherche


4 Vorgaben <strong>und</strong> Hinweise zum berufsübergreifenden Lernbereich<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> den Unterricht im berufsübergreifenden Lernbereich sind die gültigen Lehrpläne<br />

<strong>und</strong> Unterrichtsvorgaben der Fächer Deutsch/Kommunikation, Evangelische Religionslehre<br />

<strong>und</strong> Katholische Religionslehre, Sport/Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Politik/Gesellschaftslehre<br />

sowie die Verpflichtung zur Zusammenarbeit der Lernbereiche (s. APO-BK, Erster Teil, Erster<br />

Abschnitt, § 6). Der Unterricht im berufsübergreifenden Lernbereich unterstützt die berufliche<br />

Qualifizierung <strong>und</strong> fördert zugleich eine fachspezifische Kompetenzerweiterung.<br />

Die Handreichung „Didaktische Jahresplanung. Entwicklung. Dokumentation. Umsetzung.<br />

Lernsituationen im Mittelpunkt der Unterrichtsentwicklung in den Fachklassen des dualen<br />

Systems.“ (http://www.learn-line.nrw.de/angebote/didaktischejahresplanung/) bietet umfassende<br />

Hinweise <strong>und</strong> Anregungen zur Verknüpfung der Lernbereiche im Rahmen der didaktischen<br />

Jahresplanung. Möglichkeiten <strong>für</strong> die berufsspezifische Orientierung der Fächer zeigen<br />

auch die folgenden Ausführungen.<br />

4.1 Deutsch/Kommunikation<br />

Die Vorgaben des Lehrplans Deutsch/Kommunikation zielen auf die Weiterentwicklung<br />

sprachlicher Handlungskompetenz in kommunikativen Zusammenhängen unter besonderer<br />

Berücksichtigung der geforderten berufsspezifischen Kommunikationsfähigkeit.<br />

Die folgende Zusammenstellung zeigt Beispiele zur Verknüpfung der Kompetenzbereiche des<br />

Faches Deutsch/Kommunikation mit den Lernfeldern.<br />

Lernfeld 1<br />

Im KEP-<br />

Unternehmen<br />

lernen <strong>und</strong> arbeiten<br />

Lernfeld 2<br />

Transportaufträge<br />

<strong>und</strong> Sendungen<br />

<strong>für</strong> das Unternehmen<br />

annehmen<br />

Lernfeld 3<br />

Sendungen im<br />

Unternehmen<br />

bearbeiten <strong>und</strong><br />

transportieren<br />

Kompetenzbereiche Deutsch/Kommunikation<br />

Kommunikation<br />

aufnehmen <strong>und</strong><br />

gestalten<br />

verbale <strong>und</strong> nonverbaleAusdrucksformen<br />

kennen <strong>und</strong> bei<br />

der Präsentation<br />

des Ausbildungsbetriebszielgerichtet<br />

einsetzen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen störungsfreierKommunikationkennen<br />

<strong>und</strong> im K<strong>und</strong>engesprächanwenden <br />

Aufgabenstellungen<br />

selbstständig<br />

in Gruppen bearbeiten<br />

Informationen<br />

verarbeiten<br />

betriebliche <strong>und</strong><br />

berufliche Zusammenhänge<br />

aus<br />

Sachtexten erschließen<br />

Fachvokabular<br />

verstehen <strong>und</strong><br />

sachgerecht anwenden<br />

Texte erstellen<br />

<strong>und</strong> präsentieren<br />

Arbeitsergebnisse<br />

strukturiert dokumentieren<br />

Fachvokabular<br />

verstehen <strong>und</strong> der<br />

K<strong>und</strong>in/dem K<strong>und</strong>en<br />

erläutern<br />

Verstehen von<br />

Texten <strong>und</strong> Medienweiterentwickeln <br />

Informationstechnische<br />

Systeme<br />

zielgerichtet nutzen <br />

Informationstechnische<br />

Systeme<br />

zur Information<br />

über typische<br />

Dienstleistungsangebote<br />

der Branche<br />

nutzen<br />

Interessen vertreten<br />

<strong>und</strong> verhandeln<br />

in der Diskussion<br />

über Zielkonflikte<br />

eigene Positionen<br />

formulieren, abweichendeStandpunkte<br />

tolerieren<br />

31


Lernfeld 4<br />

Sendungen an<br />

Empfänger/<br />

Empfängerin<br />

ausliefern<br />

Lernfeld 5<br />

Zahlungsvorgänge<br />

bearbeiten, dokumentieren<br />

<strong>und</strong><br />

abrechnen<br />

Lernfeld 6<br />

Zusätzliche<br />

Dienstleistungen<br />

vergleichen, bearbeiten<br />

<strong>und</strong> dokumentieren<br />

Lernfeld 7<br />

Betriebliche Daten<br />

erfassen <strong>und</strong><br />

aufbereiten<br />

Lernfeld 8<br />

Arbeitsabläufe in<br />

KEP-Unternehmen<br />

gestalten<br />

Lernfeld 9<br />

Auslieferungen<br />

nachbearbeiten<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enkontakte<br />

pflegen<br />

32<br />

Kompetenzbereiche Deutsch/Kommunikation<br />

Kommunikation<br />

aufnehmen <strong>und</strong><br />

gestalten<br />

Merkmale erfolgreicherK<strong>und</strong>engespräche<br />

kennen<br />

berufsspezifische<br />

Problemstellungen<br />

erfassen <strong>und</strong><br />

Entscheidungskriterien<br />

formulieren<br />

das K<strong>und</strong>engespräch<br />

als wichtiges<br />

Instrument der<br />

K<strong>und</strong>enbindung<br />

einsetzen<br />

Visualisierungstechniken<br />

unter<br />

funktionalen<br />

Aspekten beurteilen<br />

<strong>und</strong> anwenden<br />

eigene Entscheidungen<br />

kritisch<br />

reflektieren <strong>und</strong><br />

Änderungsvorschläge<br />

erarbeiten<br />

das InformationsinteressebeteiligterPartnerinnen/Partnererkennen<br />

<strong>und</strong> Informationen<br />

sachgerecht<br />

bereitstellen<br />

Informationen<br />

verarbeiten<br />

technische Informationenentschlüsseln,Handlungspläneentwickeln<br />

mit normierten<br />

Texten arbeiten<br />

betriebliche Abläufe<br />

planen,<br />

reflektieren <strong>und</strong><br />

sachgerecht dokumentieren<br />

4.2 Evangelische Religionslehre<br />

Texte erstellen<br />

<strong>und</strong> präsentieren<br />

Arbeits- <strong>und</strong><br />

Ablaufprozesse<br />

sachgerecht dokumentieren<br />

<strong>und</strong><br />

präsentieren<br />

Arbeitsschritte<br />

sachgerecht dokumentieren<br />

Arbeitszeugnisse<br />

interpretieren <strong>und</strong><br />

einordnen<br />

Verstehen von<br />

Texten <strong>und</strong> Medienweiterentwickeln<br />

unterschiedliche<br />

Informationsquellen<br />

zur Information<br />

über gängige<br />

Zusatzleistungen<br />

nutzen<br />

Arbeitsverträge<br />

analysieren <strong>und</strong><br />

beurteilen<br />

Interessen vertreten<br />

<strong>und</strong> verhandeln<br />

Methoden des<br />

Konfliktmanagements<br />

kennen <strong>und</strong><br />

in Gesprächssituationen<br />

anwenden<br />

unterschiedliche<br />

Zahlungsarten aus<br />

Sicht der beteiligtenPartnerinnen/Partnerbeurteilen<br />

<strong>und</strong> vergleichen<br />

Verstehens- <strong>und</strong><br />

Verständigungsprobleme<br />

– auch<br />

interkulturell<br />

bedingte – zur<br />

Sprache bringen<br />

<strong>und</strong> bearbeiten<br />

Berufssituation <strong>und</strong> Altersphase stellen den jungen Menschen verstärkt vor Fragen nach dem<br />

Sinn privaten <strong>und</strong> beruflichen Handelns.<br />

„Der Religionsunterricht regt an, in übergreifenden <strong>und</strong> beziehungsreichen Zusammenhängen<br />

zu denken <strong>und</strong> die eigenen Motive des Handelns zu klären. Er begleitet junge Menschen in<br />

den Gr<strong>und</strong>fragen ihres Lebens“ 1 . In diesem Sinn vertieft <strong>und</strong> erweitert der Unterricht im Fach<br />

Evangelische Religionslehre den Kompetenzerwerb in beruflichen Zusammenhängen im Hinblick<br />

auf<br />

1 in: Kompetenzbildung mit Religionsunterricht. Gemeinsame Erklärung der (Erz-)Bistümer <strong>und</strong> der evangelischen<br />

Landeskirchen in NRW, des Deutschen Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es Landesbezirk NRW, der Landesvereinigung<br />

der Arbeitgeberverbände NRW, der Vereinigung der Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern in NRW, des Westdeutschen<br />

Handwerkskammertages <strong>und</strong> des Nordrhein-Westfälischen Handwerkstages.


– Gefühle wahrnehmen – mitteilen – annehmen<br />

– sich informieren – kennen – übertragen<br />

– durchschauen – urteilen – entscheiden<br />

– mitbestimmen – verantworten – gestalten<br />

– etwas wagen – hoffen – feiern.<br />

Der Unterricht im Fach Evangelische Religionslehre verknüpft Fragen des Zusammenlebens,<br />

der beruflichen Ausbildung, der Berufstätigkeit <strong>und</strong> der persönlichen Lebensgestaltung mit<br />

Fragen des christlichen Glaubens <strong>und</strong> der aus ihm entwickelten ethischen Einsichten. So trägt<br />

die Umsetzung der Vorgaben <strong>und</strong> die Einbeziehung des Faches in die didaktische Jahresplanung<br />

des Bildungsganges zum Erwerb einer umfassenden Handlungskompetenz der jungen<br />

Menschen bei.<br />

Möglichkeiten zur fachlichen Vertiefung ergeben sich beispielsweise bei folgenden thematischen<br />

Konkretisierungen in den Lernfeldern:<br />

Lernfeld 1<br />

Im KEP-<br />

Unternehmen<br />

lernen <strong>und</strong> arbeiten<br />

Lernfeld 2<br />

Transportaufträge<br />

<strong>und</strong> Sendungen<br />

<strong>für</strong> das Unternehmen<br />

annehmen<br />

Lernfeld 3<br />

Sendungen im<br />

Unternehmen<br />

bearbeiten <strong>und</strong><br />

transportieren<br />

Lernfeld 4<br />

Sendungen an<br />

Empfänger/<br />

Empfängerin<br />

ausliefern<br />

Kompetenzen Evangelische Religionslehre<br />

Gefühle wahrnehmen,mitteilen,<br />

annehmen<br />

sich informieren,<br />

kennen, übertragen<br />

durchschauen,<br />

urteilen, entscheiden<br />

Tourenpläne:<br />

Verkehrswege als<br />

Verbindung zwischenaltorientalischen<br />

Reichen –<br />

internationale<br />

Handels- <strong>und</strong><br />

Verkehrsbeziehungen;<br />

seit Salomo<br />

Israels Beteiligung<br />

am Transithandel<br />

(1 Kön 10,<br />

28; 20, 34); Beförderungsmittel<br />

(Pferd, Esel, Kamel<br />

…);<br />

Handelsreisende<br />

in der Frühzeit:<br />

aus SicherheitsgründenKarawanen,<br />

Gefahren<br />

durch berufsmäßige<br />

Straßenräuber,<br />

räuberische Bewohner<br />

(Ri 9, 25),<br />

Raubtiere<br />

mitbestimmen,<br />

verantworten,<br />

gestalten<br />

etwas wagen,<br />

hoffen, feiern<br />

33


Lernfeld 5<br />

Zahlungsvorgänge<br />

bearbeiten, dokumentieren<br />

<strong>und</strong><br />

abrechnen<br />

Lernfeld 6<br />

Zusätzliche<br />

Dienstleistungen<br />

vergleichen, bearbeiten<br />

<strong>und</strong> dokumentieren<br />

Lernfeld 7<br />

Betriebliche Daten<br />

erfassen <strong>und</strong><br />

aufbereiten<br />

Lernfeld 8<br />

Arbeitsabläufe in<br />

KEP-Unternehmen<br />

gestalten<br />

Lernfeld 9<br />

Auslieferungen<br />

nachbearbeiten<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enkontakte<br />

pflegen<br />

34<br />

Kompetenzen Evangelische Religionslehre<br />

Gefühle wahrnehmen,mitteilen,<br />

annehmen<br />

Verhalten im<br />

Straßenverkehr:<br />

sich über eigene<br />

Empfindungen<br />

klar werden <strong>und</strong><br />

mögliche Auswirkungenreflektieren;<br />

Anzeichen<br />

von Stress <strong>und</strong><br />

Bewältigungsstrategienwahrnehmen;Einfühlungsvermögen<br />

<strong>und</strong> Rücksicht<br />

gegenüber anderen<br />

Verkehrsteilnehmerinnen/Verkehrsteilnehmern<br />

(insbes. gegenüber<br />

Schwächeren)<br />

sich informieren,<br />

kennen, übertragen<br />

durchschauen,<br />

urteilen, entscheiden<br />

Umweltbewusstes<br />

Handeln:<br />

Verantwortlichkeit<br />

des Menschen als<br />

Geschöpf Gottes<br />

<strong>für</strong> die ihm anvertraute<br />

Natur; Natur<br />

ist dem Menschen<br />

nicht zu schrankenloserAusbeutung<br />

überlassen;<br />

Alternativen eröffnen<br />

im Blick<br />

auf die Zukunft<br />

der Welt<br />

Verhalten im<br />

Straßenverkehr:<br />

umsichtiges Handeln<br />

bei Unfällen;<br />

Möglichkeiten der<br />

Hilfeleistung<br />

erkennen, Hemmungenüberwinden,<br />

Vertrauen in<br />

das eigene Handeln,<br />

Einfühlung<br />

entwickeln, zuhören<br />

(den Nächsten<br />

als Gleichen <strong>und</strong><br />

Bruder annehmen<br />

Mt 7, 12)<br />

mitbestimmen,<br />

verantworten,<br />

gestalten<br />

Lenk- <strong>und</strong> Ruhezeiten:<br />

der Mensch ist nur<br />

begrenzt belastbar;<br />

die eigenen Grenzen<br />

anerkennen,<br />

abwägen zwischen<br />

der Erwartung der<br />

Arbeitgeberin/des<br />

Arbeitgebers <strong>und</strong><br />

der Verantwortung<br />

<strong>für</strong> den eigenen<br />

Körper sowie der<br />

Verantwortung<br />

gegenüber anderen<br />

Verkehrsteilnehmerinnen/Verkehrsteilnehmer<br />

(der Mensch als<br />

Mitwirkender von<br />

Gott eingesetzt)<br />

etwas wagen,<br />

hoffen, feiern<br />

Darüber hinaus kann der Unterricht im Fach Evangelische Religionslehre eigene Beiträge zu<br />

einer umfassenden Handlungskompetenz im Beruf leisten, die die Kompetenzen der beruflichen<br />

Lernfelder ergänzen. Dies kann durch Bezüge zur Beruflichkeit allgemein in einem biografischen,<br />

sozialen, ökonomischen <strong>und</strong> globalen (weltweiten) Zusammenhang ebenso konkretisiert<br />

werden wie durch Bezüge zum konkreten Ausbildungsberuf mit seinen spezifischen<br />

Anforderungen <strong>und</strong> seinen besonderen ethisch-moralischen Herausforderungen.


Literaturhinweise:<br />

Berufsbezug im Religionsunterricht. Werkheft <strong>für</strong> das Berufskolleg. Hrsg.: Pädagogisch-theologisches Institut<br />

der Evangelischen Kirche im Rheinland, 2. überarbeitete <strong>und</strong> erweiterte Auflage. Düsseldorf 2003<br />

Gemeinsame Erklärung der Handwerkskammern <strong>und</strong> der evangelischen Landeskirchen in NRW zum Religionsunterricht<br />

im Rahmen der Berufsausbildung. Düsseldorf 1998<br />

Kompetenzbildung mit Religionsunterricht. Gemeinsame Erklärung der (Erz-)Bistümer <strong>und</strong> der evangelischen<br />

Landeskirchen in NRW, des Deutschen Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es Landesbezirk Nordrhein-Westfalen, der Landesvereinigung<br />

der Arbeitgeberverbände Nordrhein-Westfalen, der Vereinigung der Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern<br />

in Nordrhein-Westfalen, des Westdeutschen Handwerkskammertages <strong>und</strong> des Nordrhein-Westfälischen<br />

Handwerkstages. Düsseldorf 1998<br />

4.3 Katholische Religionslehre<br />

Nach den Vorgaben der Deutschen Bischofskonferenz gewinnt der Unterricht im Fach Katholische<br />

Religionslehre „sein Profil<br />

– an der individuellen, sozialen <strong>und</strong> religiösen Lebenswelt der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler,<br />

– am Leben in der Einen Welt <strong>und</strong> an sozialethischen Dimensionen von Arbeit, Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Technik,<br />

– an der schöpfungstheologischen Orientierung der Weltgestaltung,<br />

– an der lebendigen, befreienden Botschaft des Reiches Gottes in gegenwärtigen Lebenszusammenhängen<br />

<strong>und</strong><br />

– an der tröstenden, versöhnenden <strong>und</strong> heilenden Zusage Jesu Christi.“ 1<br />

Er hat „die Aufgabe, bei jungen Menschen, die im Arbeits-, Berufs- <strong>und</strong> Beschäftigungssystem<br />

unserer pluralen Gesellschaft leben <strong>und</strong> handeln, persönliche <strong>und</strong> soziale Verantwortung<br />

<strong>und</strong> die umfassende Handlungsorientierung mit beruflicher, sozialer <strong>und</strong> persönlicher Kompetenz<br />

zu fördern. Sie ist zugleich wertbezogen <strong>und</strong> sinngeleitet, um der wachsenden beruflichen<br />

Mobilität <strong>und</strong> gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen zu sein.“ 2<br />

Der Religionsunterricht steht jedoch „nicht als etwas bloß Zusätzliches“ neben den anderen<br />

Fächern <strong>und</strong> Lernbereichen, „sondern in einem notwendigen interdisziplinären Dialog. Dieser<br />

Dialog ist vor allem auf der Ebene zu führen, auf der jedes Fach die Persönlichkeit des Schülers<br />

prägt. Dann wird die Darstellung der christlichen Botschaft die Art <strong>und</strong> Weise beeinflussen,<br />

wie man den Ursprung der Welt <strong>und</strong> den Sinn der Geschichte, die Gr<strong>und</strong>lage der ethischen<br />

Werte, die Funktion der Religion in der Kultur, das Schicksal des Menschen <strong>und</strong> sein<br />

Verhältnis zur Natur sieht.“ Der Religionsunterricht „verstärkt, entwickelt <strong>und</strong> vervollständigt<br />

durch diesen interdisziplinären Dialog die Erziehungstätigkeit der Schule.“ 3<br />

Der Unterricht im Fach Katholische Religionslehre vertieft <strong>und</strong> bereichert Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

der Lernfelder des Lehrplans <strong>für</strong> den berufsbezogenen Lernbereich. Er ergänzt Lernsituationen<br />

in Richtung auf subsidiäres, solidarisches <strong>und</strong> nachhaltiges Handeln der Auszubildenden.<br />

1<br />

in: Die Deutschen Bischöfe. Kommission <strong>für</strong> Erziehung <strong>und</strong> Schule: Zum Religionsunterricht an Berufsbildenden<br />

Schulen. Hrsg.: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz. Bonn 1991<br />

2<br />

in: Kompetenzbildung mit Religionsunterricht. Gemeinsame Erklärung der (Erz-)Bistümer <strong>und</strong> der Evangelischen<br />

Landeskirchen in NRW, des Deutschen Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es Landesbezirk NRW, der Landesvereinigung<br />

der Arbeitgeberverbände NRW, der Vereinigung der Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern in NRW, des Westdeutschen<br />

Handwerkskammertages <strong>und</strong> des Nordrhein-Westfälischen Handwerkstages, Nr. 7. Düsseldorf 1998<br />

3<br />

in: Die Deutschen Bischöfe (Hrsg.): Allgemeines Direktorium <strong>für</strong> Katechese. Der Eigencharakter des Religionsunterrichts<br />

in den Schulen. Bonn 1997, Seite 69 f.<br />

35


Lerngelegenheiten zu einem vertieften Verständnis werden insbesondere im Religionsunterricht<br />

angestrebt, wenn er sein Proprium in Form von öffnenden Gr<strong>und</strong>fragen mit dem konkreten<br />

Beruf <strong>und</strong> der erlebten Arbeit, mit Produktion, Konsum, Verwaltung <strong>und</strong> Medienwelt<br />

vernetzt.<br />

Die folgende Zusammenstellung zeigt beispielhaft Verknüpfungen <strong>und</strong> thematische Konkretisierungen<br />

der im Fach Katholische Religionslehre anzustrebenden Kompetenzen mit den<br />

Lernfeldern auf.<br />

Lernfeld 1<br />

Im KEP-<br />

Unternehmen<br />

lernen <strong>und</strong><br />

arbeiten<br />

Lernfeld 2<br />

Transportaufträge<br />

<strong>und</strong><br />

Sendungen <strong>für</strong><br />

das Unternehmen<br />

annehmen<br />

Lernfeld 3<br />

Sendungen im<br />

Unternehmen<br />

bearbeiten <strong>und</strong><br />

transportieren<br />

36<br />

Kompetenzen Katholische Religionslehre<br />

sich selbst <strong>und</strong><br />

den Anderen<br />

bewusst wahrnehmen<br />

<strong>und</strong><br />

die vom dreifaltigen<br />

Gott<br />

geschenkte<br />

Würde annehmen<br />

der Betrieb als<br />

Raum funktionaler<br />

<strong>und</strong> personalerBeziehungen;<br />

das<br />

Menschenbild<br />

unterschiedlicherUnternehmensphilosophien;ethischeEntscheidungenzwischenökonomischen<br />

<strong>und</strong><br />

ökologischen<br />

Interessen<br />

Erfahrungen<br />

von Glück <strong>und</strong><br />

Unglück wahrnehmen<br />

<strong>und</strong><br />

aus der Perspektive<br />

der<br />

jüdischchristlichen<br />

Heilszusage<br />

deuten <strong>und</strong><br />

damit umgehen<br />

den Schöpfungsglauben<br />

als kritisches<br />

Korrektiv <strong>für</strong><br />

Mythen <strong>und</strong><br />

Visionen von<br />

Gruppen erfassen<br />

<strong>und</strong> aus<br />

der Verantwortung<br />

<strong>für</strong><br />

die Schöpfung<br />

handeln<br />

Ausdrucksformen<br />

von<br />

persönlicher<br />

<strong>und</strong> gemeinschaftlicher<br />

Religiosität<br />

<strong>und</strong> Zeichen<br />

kirchlichen<br />

Glaubens<br />

wahrnehmen<br />

<strong>und</strong> am interreligiösen<br />

Diskurs teilnehmen<br />

das Zusammenleben<br />

von<br />

Menschen im<br />

beruflichen,<br />

privaten <strong>und</strong><br />

öffentlichen<br />

Bereich in<br />

Orientierung<br />

an der biblischenBotschaft<br />

vom<br />

Reich Gottes<br />

gestalten<br />

an Versöhnung<br />

<strong>und</strong><br />

universalem<br />

Frieden auch<br />

durch Begegnung<br />

mit<br />

Formen von<br />

Spiritualität<br />

mitwirken


Lernfeld 4<br />

Sendungen an<br />

Empfänger/<br />

Empfängerin<br />

ausliefern<br />

Lernfeld 5<br />

Zahlungsvorgängebearbeiten,dokumentieren<br />

<strong>und</strong><br />

abrechnen<br />

Lernfeld 6<br />

Zusätzliche<br />

Dienstleistungenvergleichen,bearbeiten<br />

<strong>und</strong> dokumentieren<br />

Lernfeld 7<br />

Betriebliche<br />

Daten erfassen<br />

<strong>und</strong> aufbereiten<br />

Kompetenzen Katholische Religionslehre<br />

sich selbst <strong>und</strong><br />

den Anderen<br />

bewusst wahrnehmen<br />

<strong>und</strong><br />

die vom dreifaltigen<br />

Gott<br />

geschenkte<br />

Würde annehmen<br />

Erfahrungen<br />

von Glück <strong>und</strong><br />

Unglück wahrnehmen<br />

<strong>und</strong><br />

aus der Perspektive<br />

der<br />

jüdischchristlichen<br />

Heilszusage<br />

deuten <strong>und</strong><br />

damit umgehen<br />

den Schöpfungsglauben<br />

als kritisches<br />

Korrektiv <strong>für</strong><br />

Mythen <strong>und</strong><br />

Visionen von<br />

Gruppen erfassen<br />

<strong>und</strong> aus<br />

der Verantwortung<br />

<strong>für</strong><br />

die Schöpfung<br />

handeln<br />

der personale<br />

<strong>und</strong> soziale<br />

Sinn menschlicher<br />

Arbeit;<br />

Berufsethos -<br />

Verantwortung<br />

<strong>für</strong> berufliches<br />

Handeln<br />

der personale<br />

<strong>und</strong> soziale<br />

Sinn menschlicher<br />

Arbeit;<br />

Berufsethos -<br />

Verantwortung<br />

<strong>für</strong> berufliches<br />

Handeln<br />

Ausdrucksformen<br />

von<br />

persönlicher<br />

<strong>und</strong> gemeinschaftlicher<br />

Religiosität<br />

<strong>und</strong> Zeichen<br />

kirchlichen<br />

Glaubens<br />

wahrnehmen<br />

<strong>und</strong> am interreligiösen<br />

Diskurs teilnehmen <br />

Wirtschaftsethik<br />

im Spannungsfeld<br />

zwischen gewinnorientiertem<br />

Planen <strong>und</strong><br />

verantwortlichem<br />

Handeln;<br />

Bewahrung der<br />

Schöpfung;<br />

Werte <strong>und</strong><br />

Handlungsprinzipien<br />

fremder<br />

Kulturen;<br />

Toleranz – Last<br />

oder Aufgabe<br />

in der Schöpfungsgemeinschaft <br />

Wirtschaftsethik<br />

im Spannungsfeld<br />

zwischen gewinnorientiertem<br />

Planen <strong>und</strong><br />

verantwortlichem<br />

Handeln;<br />

Bewahrung der<br />

Schöpfung;<br />

Werte <strong>und</strong><br />

Handlungsprinzipien<br />

fremder<br />

Kulturen;<br />

Toleranz – Last<br />

oder Aufgabe<br />

in der Schöpfungsgemeinschaft<br />

das Zusammenleben<br />

von<br />

Menschen im<br />

beruflichen,<br />

privaten <strong>und</strong><br />

öffentlichen<br />

Bereich in<br />

Orientierung<br />

an der biblischenBotschaft<br />

vom<br />

Reich Gottes<br />

gestalten<br />

der personale<br />

<strong>und</strong> soziale<br />

Sinn menschlicher<br />

Arbeit;<br />

Berufsethos -<br />

Verantwortung<br />

<strong>für</strong> berufliches<br />

Handeln<br />

der personale<br />

<strong>und</strong> soziale<br />

Sinn menschlicher<br />

Arbeit;<br />

Berufsethos -<br />

Verantwortung<br />

<strong>für</strong> berufliches<br />

Handeln<br />

an Versöhnung<br />

<strong>und</strong><br />

universalem<br />

Frieden auch<br />

durch Begegnung<br />

mit<br />

Formen von<br />

Spiritualität<br />

mitwirken<br />

37


Lernfeld 8<br />

Arbeitsabläufe<br />

in KEP-<br />

Unternehmen<br />

gestalten<br />

Lernfeld 9<br />

Auslieferungen<br />

nachbearbeiten<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enkontaktepflegen<br />

38<br />

Kompetenzen Katholische Religionslehre<br />

sich selbst <strong>und</strong><br />

den Anderen<br />

bewusst wahrnehmen<br />

<strong>und</strong><br />

die vom dreifaltigen<br />

Gott<br />

geschenkte<br />

Würde annehmen<br />

Erfahrungen<br />

von Glück <strong>und</strong><br />

Unglück wahrnehmen<br />

<strong>und</strong><br />

aus der Perspektive<br />

der<br />

jüdischchristlichen<br />

Heilszusage<br />

deuten <strong>und</strong><br />

damit umgehen<br />

Bedürfnisse<br />

<strong>und</strong> Bedürftigkeit<br />

– der Einfluss<br />

der Werbung;K<strong>und</strong>enorientierung<br />

unter Bewahrung<br />

der personalen<br />

Würde;<br />

Lüge <strong>und</strong><br />

Wahrhaftigkeit;<br />

Abhängigkeiten<br />

in Arbeit <strong>und</strong><br />

Beruf – Gestaltungsspielräume<br />

den Schöpfungsglauben<br />

als kritisches<br />

Korrektiv <strong>für</strong><br />

Mythen <strong>und</strong><br />

Visionen von<br />

Gruppen erfassen<br />

<strong>und</strong> aus<br />

der Verantwortung<br />

<strong>für</strong><br />

die Schöpfung<br />

handeln<br />

Ausdrucksformen<br />

von<br />

persönlicher<br />

<strong>und</strong> gemeinschaftlicher<br />

Religiosität<br />

<strong>und</strong> Zeichen<br />

kirchlichen<br />

Glaubens<br />

wahrnehmen<br />

<strong>und</strong> am interreligiösen<br />

Diskurs teilnehmen<br />

das Zusammenleben<br />

von<br />

Menschen im<br />

beruflichen,<br />

privaten <strong>und</strong><br />

öffentlichen<br />

Bereich in<br />

Orientierung<br />

an der biblischenBotschaft<br />

vom<br />

Reich Gottes<br />

gestalten<br />

zentrale Prinzipien<br />

der christlichenSoziallehre;<br />

Praxis<br />

christlicher<br />

Sozialethik –<br />

Lohngerechtigkeit,<br />

Würde der<br />

Person, soziale<br />

Partnerschaft;<br />

Gerechtigkeit<br />

Gottes <strong>und</strong><br />

menschliches<br />

Bemühen um<br />

Gerechtigkeit<br />

Bedürfnisse<br />

<strong>und</strong> Bedürftigkeit<br />

– der Einfluss<br />

der Werbung;K<strong>und</strong>enorientierung<br />

unter Bewahrung<br />

der personalen<br />

Würde;<br />

Lüge <strong>und</strong><br />

Wahrhaftigkeit;<br />

Abhängigkeiten<br />

in Arbeit <strong>und</strong><br />

Beruf – Gestaltungsspielräume<br />

an Versöhnung<br />

<strong>und</strong><br />

universalem<br />

Frieden auch<br />

durch Begegnung<br />

mit<br />

Formen von<br />

Spiritualität<br />

mitwirken<br />

Darüber hinaus werden junge Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmer befähigt, sich in ihrem<br />

beruflichen Handeln mit existenziellen <strong>und</strong> lebensbetreffenden Problemen auseinander zu<br />

setzen:<br />

– Wer bin ich? Woher komme ich? Welche Motive bewegen mich etwas zu tun oder zu<br />

unterlassen? (Selbstständigkeit, Leistungsbereitschaft, <strong>für</strong> etwas gerade stehen, Verantwortung<br />

wem gegenüber? Wem gebe ich Rechenschaft <strong>für</strong> meine beruflichen Tätigkeiten?<br />

Wem vertraue ich zutiefst? Wie wird verantwortlich von Gott, Allah <strong>und</strong> Schöpfer gesprochen?).<br />

– Junge Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmer lernen im Religionsunterricht, Argumente an<br />

werthaltigen <strong>und</strong> normbetreffenden Problemen <strong>und</strong> Aufgaben auszutauschen, sie zu durchdenken,<br />

sie zu gewichten <strong>und</strong> Handlungslösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Woran halte<br />

ich mich? Wonach orientiere ich mich? Was wollen wir? Wo<strong>für</strong> setzen wir uns ein?<br />

(Gewinnbeteiligung, Mitverantwortung, Eigentum, Lohn, Humankapital, Arbeit – Freizeit<br />

– Muße).


– Junge Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmer sind in ihrem beruflichen Alltag immer wieder<br />

konfrontiert mit weltanschaulich geprägten Entscheidungen im Arbeitsleben. Was<br />

dient mir <strong>und</strong> zugleich allen Menschen? Welche Werte sind bestimmend? Was ist zukunftsfähig<br />

über betriebswirtschaftliches Denken hinaus? (Umgang mit Material, ökologische<br />

Verantwortung, Abfallbeseitigung, Autoritätsstrukturen, Umgang mit Schuld <strong>und</strong><br />

Versagen, Schöpfung, Solidarität).<br />

– Junge Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmer werden in unserer Gesellschaft mit unterschiedlich<br />

kulturell <strong>und</strong> religiös geprägten Menschen zusammenarbeiten <strong>und</strong> zusammen<br />

Feste feiern. Sie werden innerhalb ihrer Betriebe konfrontiert mit unterschiedlichen Überzeugungen<br />

<strong>und</strong> Haltungen. Was darf ich hoffen? Wozu überhaupt arbeiten? Was hält über<br />

mein Arbeitsleben hinaus? (Fortschritt, Umgang mit Leid <strong>und</strong> Sterben, Menschenbilder,<br />

Sonntagskultur, zwischen Meinung <strong>und</strong> Glauben, Hoffnungssymbole im Vergleich von<br />

Gegenwart <strong>und</strong> biblischer Offenbarung).<br />

Literaturhinweise:<br />

Die Deutschen Bischöfe. Kommission <strong>für</strong> Erziehung <strong>und</strong> Schule: Zum Religionsunterricht an Berufsbildenden<br />

Schulen. Hrsg.: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz. Bonn 1991<br />

Kompetenzbildung mit Religionsunterricht. Gemeinsame Erklärung der (Erz-)Bistümer <strong>und</strong> der Evangelischen<br />

Landeskirchen in NRW, des Deutschen Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es Landesbezirk NRW, der Landesvereinigung der<br />

Arbeitgeberverbände NRW, der Vereinigung der Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern in NRW, des Westdeutschen<br />

Handwerkskammertages <strong>und</strong> des Nordrhein-Westfälischen Handwerkstages. Düsseldorf Dezember 1998<br />

Die Deutschen Bischöfe (Hrsg.): Allgemeines Direktorium <strong>für</strong> die Katechese. Der Eigencharakter des Religionsunterrichts<br />

in den Schulen. Bonn 1997<br />

4.4 Politik/Gesellschaftslehre<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der im Gr<strong>und</strong>gesetz <strong>und</strong> in der Verfassung des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

vorgegebenen Gr<strong>und</strong>werte gehören zu den Kompetenzbereichen der politischen Bildung:<br />

– Politische Urteilskompetenz<br />

– Politische Handlungskompetenz<br />

– Methodische Kompetenz<br />

Die Entwicklung entsprechender Kompetenzen im Unterricht des Faches Politik/Gesellschaftslehre<br />

erfolgt in Anknüpfung an die Lernfelder des berufsbezogenen Lernbereiches <strong>und</strong><br />

orientiert sich an den Problemfeldern der „Rahmenvorgaben Politische Bildung“ vom 07. Juli<br />

2001 (Schriftenreihe „Schule in NRW“).<br />

4.5 Sport/Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

Der Unterricht im Fach Sport/Ges<strong>und</strong>heitsförderung trägt zur Entwicklung berufsbezogener<br />

Handlungskompetenz bei. Er nimmt insbesondere die Aufgabe der Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

wahr, indem er Beiträge zur Stärkung <strong>und</strong> Weiterbildung der Persönlichkeit der Jugendlichen<br />

leistet.<br />

Die folgenden sechs Kompetenzbereiche weisen das Spektrum von Beiträgen aus, die das<br />

Fach Sport/Ges<strong>und</strong>heitsförderung zur Entwicklung der Handlungskompetenz der Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler leistet:<br />

39


– sich, den eigenen Körper <strong>und</strong> seine Umwelt in Beruf <strong>und</strong> Alltag wahrnehmen<br />

– mit beruflichen Belastungen umgehen lernen <strong>und</strong> Ausgleichschancen wahrnehmen<br />

– sich darstellen können <strong>und</strong> Kreativität entwickeln<br />

– in Alltag <strong>und</strong> Beruf <strong>für</strong> sich <strong>und</strong> andere Verantwortung übernehmen<br />

– Lernen eigenverantwortlich gestalten, sich organisieren <strong>und</strong> Leistungsentwicklung erfahren<br />

– miteinander kommunizieren, im Team arbeiten <strong>und</strong> aufgabenbezogen kooperieren.<br />

Diese Kompetenzbereiche erfahren im Rahmen des Ausbildungsberufes eine spezifische Akzentuierung,<br />

indem mit Hilfe der Informationen über Tätigkeitsprofil, Anforderungen <strong>und</strong><br />

Belastungen sowie fachrelevante berufliche Gefährdungen <strong>für</strong> die Lerngruppe angemessene<br />

Inhalte <strong>und</strong> Arbeitsweisen ausgewählt werden.<br />

Das Tätigkeitsprofil dieses Berufes ist durch organisatorisch-dispositive Aufgaben geprägt<br />

<strong>und</strong> umfasst die Aufgaben r<strong>und</strong> um den Transport kleinerer <strong>und</strong> „zeitkritischer“ Sendungen.<br />

Dabei spielt die K<strong>und</strong>enzufriedenheit eine bedeutsame Rolle.<br />

Die typischen Belastungen ergeben sich aus körperlich leichter Arbeit, die meist im Sitzen,<br />

gelegentlich im Gehen ausgeführt wird. Oft müssen Tätigkeiten unter Zeit- <strong>und</strong> Termindruck<br />

erledigt werden. Neben guter allgemeiner Auffassungsgabe <strong>und</strong> Lernvermögen sind vor allem<br />

ein gutes Ausdrucksvermögen, die Fähigkeit zum Planen, Organisieren <strong>und</strong> z. T. Improvisieren<br />

zu nennen. Sorgfältige, konzentrierte <strong>und</strong> ausdauernde Arbeitsweise, Verhandlungsgeschick<br />

<strong>und</strong> gepflegte Äußeres r<strong>und</strong>en das Anforderungsprofil ab.<br />

Fachrelevante berufliche Gefährdungen sind vor allem Überbeanspruchungserscheinungen<br />

(Verspannungen/Fehlhaltungen) des Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparates, insbesondere der oberen<br />

Extremitäten, des Schultergürtels sowie der gesamten Wirbelsäule. Durch längeres Arbeiten<br />

am PC sind Sehnenscheidenreizungen möglich. Im Fach Sport/Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

werden die Wahrnehmung der individuellen Belastungen am Arbeitsplatz <strong>und</strong> die Anwendung<br />

ergonomischer Kenntnisse gefördert sowie die Kompetenzen der Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler entwickelt, Stressoren zu erkennen <strong>und</strong> die ausgleichende Wirkung von Bewegung zu<br />

erfahren <strong>und</strong> zu nutzen.<br />

Im Sinne der lernfeldbezogenen <strong>und</strong> berufsbegleitenden Kompetenzentwicklung bieten sich<br />

im Rahmen entsprechend ausgewählter Unterrichtsvorhaben z. B. folgende thematische Konkretisierungen,<br />

Aufgabenstellungen <strong>und</strong> Inhalte an:<br />

Lernfeld 1<br />

Im KEP-<br />

Unternehmen<br />

lernen <strong>und</strong><br />

arbeiten<br />

40<br />

Kompetenzbereiche Sport/Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

sich, den eigenen<br />

Körper<br />

<strong>und</strong> seine<br />

Umwelt in<br />

Beruf <strong>und</strong><br />

Alltag wahrnehmen<br />

mit beruflichenBelastungenumgehen<br />

lernen<br />

<strong>und</strong> Ausgleichschancen<br />

wahrnehmen<br />

sich darstellen<br />

können <strong>und</strong><br />

Kreativität<br />

entwickeln<br />

Körpersprache<br />

beobachten <strong>und</strong><br />

bewusst gestalten<br />

z. B. Fußball/Basketball<br />

Pantomime<br />

in Alltag <strong>und</strong><br />

Beruf <strong>für</strong> sich<br />

<strong>und</strong> andere<br />

Verantwortungübernehmen<br />

Lernen eigenverantwortlich<br />

gestalten, sich<br />

organisieren<br />

<strong>und</strong> Leistungsentwicklung<br />

erfahren<br />

miteinander<br />

kommunizieren,<br />

im Team<br />

arbeiten <strong>und</strong><br />

aufgabenbezogen<br />

kooperieren


Lernfeld 2<br />

Transportaufträge<br />

<strong>und</strong> Sendungen<br />

<strong>für</strong> das<br />

Unternehmen<br />

annehmen<br />

Lernfeld 3<br />

Sendungen im<br />

Unternehmen<br />

bearbeiten <strong>und</strong><br />

transportieren<br />

Lernfeld 4<br />

Sendungen an<br />

Empfänger/<br />

Empfängerin<br />

ausliefern<br />

Lernfeld 5<br />

Zahlungsvorgängebearbeiten,dokumentieren<br />

<strong>und</strong><br />

abrechnen<br />

Lernfeld 6<br />

Zusätzliche<br />

Dienstleistungenvergleichen,bearbeiten<br />

<strong>und</strong> dokumentieren<br />

Lernfeld 7<br />

Betriebliche<br />

Daten erfassen<br />

<strong>und</strong> aufbereiten<br />

Lernfeld 8<br />

Arbeitsabläufe<br />

in KEP-<br />

Unternehmen<br />

gestalten<br />

Lernfeld 9<br />

Auslieferungen<br />

nachbearbeiten<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enkontaktepflegen<br />

Kompetenzbereiche Sport/Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

sich, den eigenen<br />

Körper<br />

<strong>und</strong> seine<br />

Umwelt in<br />

Beruf <strong>und</strong><br />

Alltag wahrnehmen<br />

mit beruflichenBelastungenumgehen<br />

lernen<br />

<strong>und</strong> Ausgleichschancen<br />

wahrnehmen<br />

Stressoren<br />

erkennen <strong>und</strong><br />

die ausgleichendeWirkung<br />

von Bewegungerfahren<br />

<strong>und</strong> nutzen<br />

sich darstellen<br />

können <strong>und</strong><br />

Kreativität<br />

entwickeln<br />

Körpersprache<br />

beobachten <strong>und</strong><br />

bewusst gestalten<br />

z. B. Alltagssituationen<br />

pantomimisch<br />

darstellen<br />

in Alltag <strong>und</strong><br />

Beruf <strong>für</strong> sich<br />

<strong>und</strong> andere<br />

Verantwortungübernehmen<br />

Lernen eigenverantwortlich<br />

gestalten, sich<br />

organisieren<br />

<strong>und</strong> Leistungsentwicklung<br />

erfahren<br />

Übungsprozesse<br />

selbstständig<br />

planen <strong>und</strong><br />

organisieren,<br />

z. B. einen<br />

Fitnessparcours<br />

entwickeln<br />

Motivation<br />

durch Feedback<br />

erfahren<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> den<br />

Lernprozess<br />

nutzen<br />

miteinander<br />

kommunizieren,<br />

im Team<br />

arbeiten <strong>und</strong><br />

aufgabenbezogen<br />

kooperieren<br />

Kommunikation/Absprachen<br />

in Sportspielen<br />

gestalten z. B.<br />

neue Spiele<br />

entwickeln oder<br />

variieren<br />

im Team <strong>für</strong><br />

komplexe<br />

Aufgaben in<br />

Sportspielen<br />

Lösungen<br />

erarbeiten <strong>und</strong><br />

gemeinsam<br />

erproben<br />

41


5 Vorgaben <strong>und</strong> Hinweise zum Differenzierungsbereich <strong>und</strong><br />

zum Erwerb der Fachhochschulreife<br />

Der Differenzierungsbereich dient der Ergänzung, Erweiterung <strong>und</strong> Vertiefung von Kenntnissen<br />

<strong>und</strong> Fertigkeiten entsprechend der individuellen Fähigkeiten <strong>und</strong> Neigungen der Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler. In Fachklassen des dualen Systems kommen insbesondere Angebote in<br />

folgenden Bereichen in Betracht:<br />

– Vermittlung berufs- <strong>und</strong> arbeitsmarktrelevanter Zusatzqualifikationen<br />

– Vermittlung der Fachhochschulreife als erweiterte Zusatzqualifikation<br />

– Vermittlung von Kenntnissen <strong>und</strong> Fertigkeiten zur Sicherung des Ausbildungserfolges<br />

durch Stützunterricht oder erweiterten Stützunterricht<br />

Zur Vermittlung der Fachhochschulreife wird auf die Handreichung „Doppelqualifikation im<br />

dualen System“ (http://www.learn-line.nrw.de/angebote/bs/quali.htm) verwiesen.<br />

42


Anlage:<br />

Beispiel <strong>für</strong> die Ausgestaltung einer Lernsituation<br />

Die hier dargestellte Lernsituation bewegt sich in ihrer Planung auf einem mittleren Abstraktionsniveau.<br />

Sie ist als Anregung <strong>für</strong> die konkrete Arbeit der Bildungsgangkonferenz zu sehen,<br />

die bei ihrer Planung die jeweilige Lerngruppe, die konkreten schulischen Rahmenbedingungen<br />

<strong>und</strong> den Gesamtrahmen der didaktischen Jahresplanung berücksichtigt (s. hierzu auch<br />

Handreichung „Didaktische Jahresplanung. Entwicklung. Dokumentation. Umsetzung. Lernsituationen<br />

im Mittelpunkt der Unterrichtsentwicklung in den Fachklassen des dualen Systems“,<br />

http://www.learn-line.nrw.de/angebote/didaktischejahresplanung/). Im Bildungsserver<br />

NRW learn-line ist die Möglichkeit eröffnet, beispielhafte Lernsituationen bereit zu stellen.<br />

Die Bildungsgänge sind aufgerufen, diesen eröffneten Pool zu nutzen <strong>und</strong> zu ergänzen<br />

(http://www.learn-line.nrw.de/angebote/bs/gesamt.htm).<br />

Lernfeld 2: Transportaufträge <strong>und</strong> Sendungen <strong>für</strong> das Unternehmen annehmen<br />

(60 UStd.)<br />

Lernsituation: Bedingungen <strong>für</strong> die Annahme eines Auftrages klären <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>in/dem<br />

K<strong>und</strong>en vermitteln<br />

Schul-/Ausbildungsjahr: 1 Zeitrichtwert: 8 UStd.<br />

Beschreibung der Lernsituation<br />

Sie sind Mitarbeiterin/Mitarbeiter in der Abteilung Sendungsannahme einer KEP-<br />

Unternehmung. Ein K<strong>und</strong>e möchte <strong>für</strong> den morgigen Tag den Versand von 10 Paketen mit<br />

einem Gewicht von jeweils 5 – 20 kg mit empfindlichen Ersatzteilen innerhalb von zwei<br />

Tagen nach Griechenland versenden lassen.<br />

Sie werden beauftragt, die Transportbedingungen zu klären <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>en darüber zu informieren.<br />

Mögliche Aufgabenstellungen zur Gestaltung des Lernprozesses<br />

1. Beschaffen Sie sich zusätzliches Informationsmaterial, das zur Auftragserfüllung notwendig<br />

ist!<br />

2. Klären Sie, welche vorbereitenden Maßnahmen getroffen werden müssen!<br />

3. Welche Probleme können sich bei der Durchführung des Auftrages unter Beachtung der<br />

Zielsetzung ergeben?<br />

4. Welche rechtlichen Bedingungen haben Sie zu beachten?<br />

5. Welche Alternativen der Transportorganisation <strong>und</strong> -durchführung sind zweckmäßig?<br />

6. Bewerten Sie die verschiedenen Handlungsmöglichkeiten <strong>und</strong> wählen Sie begründet die<br />

zweckmäßigste Transportmöglichkeit aus!<br />

7. Vertreten Sie Ihre Entscheidung!<br />

43


Beiträge des berufsbezogenen Lernbereichs<br />

Fachkompetenzen<br />

− Aufträge mit K<strong>und</strong>innen/K<strong>und</strong>en abstimmen,<br />

überprüfen <strong>und</strong> deren Durchführbarkeit<br />

ermitteln<br />

− Bestimmungsorte geografisch einordnen<br />

− zollrechtliche Bestimmungen berücksichtigen<br />

Methoden-/Lernkompetenzen<br />

− materialgestützt Sachverhalte aufnehmen<br />

− einen gruppenbezogenen Arbeitsplan<br />

erstellen<br />

− Vernetzungen erkennen <strong>und</strong> herstellen<br />

− vorhandenes Wissen aus der beruflichen<br />

Praxis einbringen <strong>und</strong> erklären<br />

Human-/Sozialkompetenzen<br />

− selbstständig <strong>und</strong> zielorientiert lernen <strong>und</strong><br />

Entscheidungen treffen<br />

− Entscheidungen nachvollziehbar begründen<br />

− eigene Arbeitsergebnisse, eigene Gruppenergebnisse<br />

<strong>und</strong> Arbeitsergebnisse anderer<br />

Gruppen kritisch reflektieren<br />

− sachlich <strong>und</strong> aufgabenbezogen diskutieren<br />

<strong>und</strong> kritisieren<br />

− einen gruppenbezogenen Arbeitsplan<br />

erstellen<br />

44<br />

Angestrebte Kompetenzen<br />

Beiträge des berufsübergreifenden Lernbereichs<br />

Die Fächer des berufsübergreifenden Lernbereichs<br />

leisten ihre Beiträge auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

der jeweiligen Fachlehrpläne im Rahmen der<br />

Bildungsgangentscheidungen.<br />

Mögliche Anknüpfungspunkte <strong>und</strong> Ziele:<br />

Deutsch/Kommunikation<br />

− Informationen aus Texten entnehmen<br />

− Dokumente erstellen<br />

− strukturiert <strong>und</strong> teilnehmerorientiert argumentieren<br />

− Entscheidungen sachgerecht vertreten<br />

Sport/Ges<strong>und</strong>heitserziehung<br />

− ges<strong>und</strong>heitsbewusst handeln<br />

− beruflichen Belastungen entgegenwirken<br />

Politik/Gesellschaftslehre<br />

− Wirtschaftsbündnisse unterscheiden


Inhalte<br />

− Wirtschaftsbündnisse<br />

− Wirtschaftszentren <strong>und</strong> Verkehrsverbindungen<br />

− Disposition von Sendungen<br />

− Begleitpapiere<br />

− Incoterms 2000<br />

− Tarife <strong>und</strong> Preise<br />

− Transportmöglichkeiten<br />

− Zeitplan<br />

Handlungsphasen der Lerngruppe<br />

Analysieren − berufliche <strong>und</strong> fachliche Problemstellung<br />

erfassen<br />

− verschiedene Aspekte der Aufgabenstellung<br />

erkennen<br />

− alternative Lösungsansätze skizzieren<br />

− Ziele präzisieren <strong>und</strong> vereinbaren<br />

− zusätzlichen Informationsbedarf<br />

feststellen<br />

Planen − Informationen erschließen<br />

− Handlungsoptionen unter Beachtung<br />

rechtlicher <strong>und</strong> wirtschaftlicher<br />

Bedingungen entwickeln<br />

<strong>und</strong> begründen<br />

− Reihenfolge der Erarbeitungsschritte<br />

planen<br />

− Formen der Dokumentation <strong>und</strong><br />

Präsentation absprechen<br />

− Gruppen- <strong>und</strong> Einzelarbeit absprechen<br />

− Zeitrahmen festlegen<br />

− Bewertungskriterien festlegen<br />

Mögliche Methoden, Medien,<br />

Sozialformen<br />

Unterrichtsgespräch<br />

Kartenabfrage<br />

Gruppenarbeit<br />

betriebliche Unterlagen<br />

Gruppenarbeit<br />

Unterrichtsgespräch<br />

Mindmap<br />

Tafel<br />

OHP<br />

Wandzeitung<br />

Fachliteratur<br />

45


46<br />

Handlungsphasen der Lerngruppe<br />

Ausführen − Fachinformationen <strong>und</strong> Dokumente<br />

einholen<br />

− Konzept ausarbeiten<br />

− Checkliste <strong>für</strong> die Auftragsprüfung<br />

erstellen<br />

− Transporte organisieren<br />

− Frachtverträge bearbeiten<br />

− Schwachstellen aufzeigen<br />

− Arbeitsergebnisse angemessen<br />

darstellen <strong>und</strong> präsentieren<br />

Bewerten − Arbeitsergebnisse vergleichen<br />

<strong>und</strong> bewerten<br />

− Entscheidungen treffen<br />

− Argumente aufnehmen <strong>und</strong> eine<br />

kritische Diskussion führen<br />

Reflektieren − Arbeitsergebnisse <strong>und</strong> Entscheidungsfindung<br />

überprüfen, ggf.<br />

modifizieren <strong>und</strong> ergänzen<br />

− Gruppenarbeit bewerten<br />

− Lernerfolg einschätzen<br />

− Aufgabenstellung kritischkonstruktiv<br />

bewerten<br />

− Verbesserungsvorschläge entwickeln<br />

Vertiefen − Handlungsschemata auf vergleichbare<br />

Situationen anwenden<br />

− Nutzungsmöglichkeiten verschiedener<br />

Verkehrsträger prüfen<br />

<strong>und</strong> bewerten<br />

− Checkliste <strong>für</strong> Qualitätskriterien<br />

entwickeln<br />

Mögliche Methoden, Medien,<br />

Sozialformen<br />

Gruppenarbeit <strong>für</strong> die Transportphasen<br />

oder Transportalternativen<br />

Mindmap, PowerPoint-Präsentation<br />

Tafel<br />

OHP<br />

Wandzeitung<br />

Fachliteratur<br />

Beobachtungsbogen<br />

Originalunterlagen<br />

Straßenkarten<br />

Unterrichtsgespräch<br />

Diskussion im Plenum<br />

Feed-back<br />

Beobachtungsbogen<br />

OHP<br />

Unterrichtsgespräch<br />

Fragebogen<br />

Diskussion<br />

Partnerarbeit<br />

Hausarbeit<br />

Referat<br />

Unterrichtsgespräch

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