Freigerichter Heimatblätter - Komitee Freigericht
Freigerichter Heimatblätter - Komitee Freigericht
Freigerichter Heimatblätter - Komitee Freigericht
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Anton Kreis | Über die Milchwirtschaft in Somborn<br />
Über die Milchwirtschaft in Somborn<br />
Die erste in Somborn bekannte Milchwirtschaft<br />
wurde von Josef Rack betrieben, und zwar auf dem<br />
Anwesen der heutigen Jakobstraße 3. Josef Rack<br />
war der Urgroßvater von Franz und Willibald Rack.<br />
Dieser betrieb dieses Gewerbe bereits in den Jahren<br />
um 1850 und stammte aus Unterwestern in Bayern,<br />
wo seine Vorfahren als Milch-Rack bekannt waren,<br />
da diese dort und an der Kahlquelle Milchwirtschaft,<br />
wie in dieser Zeit üblich, betrieben.<br />
Der Sohn von Josef Rack, ebenfalls mit Vornamen<br />
Josef und Großvater von Franz und Willibald Rack,<br />
und seine Ehefrau Anna Rack, geborene Schmitt,<br />
betrieben die Milchwirtschaft noch eine gewisse Zeit<br />
weiter – wie lange, konnte nicht ermittelt werden.<br />
Ein weiterer Sohn des Urgroßvaters Josef Rack<br />
übernahm die Milchwirtschaft und das Gasthaus<br />
an der Kahlquelle, welches mitsamt dem Anwesen<br />
heute noch im Besitz der Familie Rack ist, allerdings<br />
mittlerweile einem anderen Verwendungszweck zugeführt<br />
wurde.<br />
Ein weiterer Sohn von Josef Rack übernahm in Unterwestern<br />
die seinerzeit vorhandene Schmiede. Das<br />
Baugeschäft Rack im Kahlgrund wird ebenfalls von<br />
Nachkommen der Familie Rack betrieben.<br />
Den weiteren Milchbetrieb übernahm dann Peter<br />
Müller 4., der nach dem beiliegenden vom Königlichen<br />
Katasteramt als Handzeichnung erstellten<br />
Lageplan vom 23. Juni 1898 auf den Parzellen 50, 51<br />
und 52 das Anwesen betrieb.<br />
Der Sohn von Peter Müller 4., mit Namen Peter<br />
Müller 5., betrieb die Milchwirtschaft in der jetzigen<br />
Bahnhofstraße 12. Peter Brückner, der Urgroßvater<br />
von Wolfgang Brückner, heiratete die Tochter von<br />
Peter Müller 5. und übernahm die Milchwirtschaft<br />
von Anton Kreis<br />
auf dem Anwesen seines Vaters in der jetzigen<br />
Hauptstraße 14.<br />
Nach dem Tod von Peter Brückner ging das Anwesen<br />
gemeinsam mit dem Milchbetrieb an dessen<br />
Sohn Gottfried Brückner über, den Großvater von<br />
Wolfgang Brückner, Immobilien, Hauptstraße 14.<br />
Gottfried Brückner war verheiratet mit Josephine<br />
Brückner, geb. Schaffrath.<br />
Der Sohn von Johannes Brückner in der jetzigen<br />
<strong><strong>Freigericht</strong>er</strong> Str. 15, genannt Brückner-Jean (französische<br />
Fassung von Johannes), war Gottfried Brückner.<br />
Dieser war verheiratet mit Elise Streb, deren<br />
Mutter war eine geborene Schaffrath und die Schwester<br />
von Josephine Brückner, geb. Schaffrath. Somit<br />
bestand zwischen den Brückners in der <strong><strong>Freigericht</strong>er</strong><br />
Str. 15 und den Brückners in der Hauptstraße 14<br />
eine verwandtschaftliche Beziehung. Die Brückners<br />
in der <strong><strong>Freigericht</strong>er</strong> Straße 15 betrieben ebenfalls<br />
einen Milchbetrieb, indem sie Milchprodukte und<br />
Filter, die für den Milchbetrieb benötigt wurden,<br />
verkauften.<br />
Der Name Brückner, auch Bruckner, ist laut Duden<br />
zum einen abgeleitet von „Brucker“ oder „Brücker“<br />
als Amtsname eines Einnehmers von Brückenzoll,<br />
zum anderen war ein Brückner in Mähren zuständig<br />
für die Instandhaltung von Brücken.<br />
Oberstudienrat Heinrich Brückner, der seine Doktorarbeit<br />
über das <strong>Freigericht</strong> verfasste und im<br />
Jahr 1931 eine Abhandlung über die Brückners in<br />
Somborn schrieb, hat ermittelt, dass es im Jahr 1700<br />
noch keine Personen namens Brückner in Somborn<br />
gegeben hat. Erst danach kamen Brückners aus<br />
Strötzbach, Brücken und Mömbris in den <strong><strong>Freigericht</strong>er</strong><br />
Ortsteil Bernbach.<br />
Dez. 2011 – #35 | <strong><strong>Freigericht</strong>er</strong> <strong>Heimatblätter</strong> | 21