PA6 Polyamid

Allgemeine Informationen
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Die Materialauswahl bei Kunststoffen stellt sich in der Regel als relativ kompliziert heraus. Im Einsatz bieten sie jedoch so
viele Vorteile, dass es sich lohnt, diese Zeit und diesen Aufwand zu investieren. Es soll jedoch nicht verschwiegen werden,
dass es einige grundlegende Nachteile bei der Auswahl und zum Teil auch beim Einsatz von Kunststoffen gibt. Zum einen
sind Kunststoffe eine relativ komplizierte Stoffgruppe und zum anderen lassen sich Kunststoffe in ihrem Verhalten nicht direkt
mit Metallen vergleichen. Die Tatsache, dass Kunststoffe eine relativ komplizierte Stoffgruppe sind, lässt sich durch die entsprechenden
Informationen und entsprechende Erfahrung leicht kompensieren. Schwieriger ist es schon, die problematische
Situation zu entschärfen, die dadurch entsteht, dass Kunststoffe nicht direkt mit Metallen vergleichbar sind und die Mehrheit
der Entwickler und Konstrukteure gewohnt sind, in Metallen zu denken. Zusätzlich erschwert wird dieser Punkt noch dadurch,
dass es für gleiche Materialien auf dem Markt häufig eine Fülle von Handelsnamen gibt.
Diese Nachteile werden jedoch durch eine Fülle von Vorteilen mehr als kompensiert. Neben dem häufig auftretenden Preisvorteil
seien hier einige Vorteile aufgeführt und ihre Bedeutung anhand von Beispielen beschrieben.
Gewichtsersparnis: Als Konstruktionswerkstoff bieten Kunststoffe den Vorteil der geringen Dichte. Bei Anwendungen, wo aus
konstruktiven Gründen größere Volumina mit tragenden, aber nicht zu hoch belasteten Materialien ausgefüllt werden müssen,
sind Kunststoffe der bevorzugte Werkstoff.
Korrosion: Korrosive Medien greifen die meisten Metalle schneller an als Kunststoffe. Ein klassisches Beispiel sind verzinkte
Wasserrohre. Während diese Rohre bei der leichtesten Beschädigung sehr schnell rosten und gegebenenfalls auch durchrosten,
sind die auf die Anwendung angepassten Kunststoffrohre deutlich haltbarer. Zusätzlich wird ein großer Teil der Ablagerungen
verhindert, die sich in normalen Wasserrohren bilden. Dieser Vorteil von Kunststoffen macht sie gerade beim Handhaben
von Chemikalien vielerorts unverzichtbar. Hierbei muss immer die richtige Kombination von Umgebungseinflüssen und
Kunststofftyp ausgewählt werden.
Elastizität / mechanische Dämpfung / Schalldämpfung: Die Elastizität und die mechanische Dämpfung von vielen Kunststoffen
werden bei vielen Anwendungen genutzt, um z. B. die Schallentwicklung zu reduzieren. Rollen und Räder sind dabei
das klassische Beispiel. Analoges gilt aber auch für Zahnräder.
Elektrische und thermische Isolation: Die isolierende Wirkung von Kunststoffen ist allgemein bekannt. Bei technischen
Kunststoffen spielt die thermische Isolation selten eine Rolle. Die elektrisch isolierende Wirkung dagegen wird häufiger genutzt
z. B. bei Kabeln oder um Strom in eine Kammer zu leiten.
Gleiteigenschaften: Die guten Gleiteigenschaften und die guten Trockenlaufeigenschaften von Kunststoffen werden sehr
häufig genutzt, um Gleitlager aus Messing oder Bronze in langsam laufenden Maschinen zu ersetzen. Eine Schmierung solcher
Lager ist hier nicht mehr notwendig. Werden Kunststoffe mit niedermolekularen Zusatzstoffen eingesetzt (z. B. Öl), erhält
man selbstschmierende Gleitlager.
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