Info - Joachim Kögel
Info - Joachim Kögel
Info - Joachim Kögel
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
JOACHIM KÖGEL<br />
LICHTBLICKE<br />
Ausstellung im Kaiserin Friedrich-Haus<br />
Robert-Koch-Platz 7 ·10115 Berlin (Mitte)<br />
Öffnungszeiten: Mo.- Fr.10 - 18 Uhr<br />
Die Ausstellung läuft bis etwa<br />
Ende September 2012.<br />
Erkundigen Sie sich bitte<br />
unter Telefon: 030 - 308 88 928,<br />
ob nicht gerade eine Veranstaltung<br />
in den Ausstellungsräumen stattfindet.<br />
Abbildung links: “Lichtblick (1)”<br />
Acryl auf Leinwand · 100 x 80 cm · 2012<br />
Weiter mit der Ansprache<br />
von Dr. Heidi Krahl<br />
zur Vernissage am 5. Juli 2012
Dr. Heidi Krahl,<br />
Kunst- und Religionswissenschaftlerin,<br />
zu den Bildern der Ausstellung<br />
“Lichtblicke” im Kaiserin Friedrich-Haus<br />
Auszug aus der Ansprache zur Vernissage am 5.7.2012<br />
Ich freue mich, heute Abend mit Ihnen über die neuen<br />
Bilder von <strong>Joachim</strong> Kögel sprechen zu können. <strong>Joachim</strong><br />
Kögel lernte ich vor vielen Jahren als Lehrer bei seinen<br />
Seminaren an der HdK, heute UdK kennen. Später<br />
hatte ich mehrmals Gelegenheit, ihn zu seinen<br />
Ausstellungen begleiten zu dürfen.<br />
Er erlaubt mir regelmäßig, ihn in seinem Atelier zu besuchen.<br />
So habe ich in den letzten Jahren seine wunderbare<br />
Freude am Malen und seine dynamische Kreativität<br />
erleben können, mit der er aktuelles Geschehen<br />
in seine kraftvolle Bildsprache umsetzt.<br />
<strong>Joachim</strong> Kögel ist eine Malerpersönlichkeit von entschiedener<br />
Kraft und ungebremster Malfreude. Wer vor<br />
seinen Bildern steht, wird vielleicht zuerst von den<br />
wunderbaren Szenerien aus schwirrenden Chiffren, aus<br />
komplementären Interaktionen und geheimnisvollen<br />
Anspielungen fasziniert sein.<br />
Geht man nahe an die Bilder heran, erkennt man, daß<br />
viele Bilder mit dichten, kompaktpastosen Pinselstrichen<br />
gemalt sind. Er setzt seine expressiven Farbakkorde<br />
zügig und sicher. Formen und Umrisse sind zuweilen<br />
nur angedeutet oder lösen sich auf. So bleibt Vieles<br />
bewußt offen und damit interessant für den Betrachter.<br />
Jeder Bildinhalt wirkt pulsierend und scheint fortdauernd<br />
in Bewegung zu sein.<br />
In den Jahren 2010 und 2011 hatte er sehr gekonnt,<br />
mit anderer Bildsprache und viel hintergründigem<br />
Humor, die Flachheit unserer Medienwelt abgebildet.<br />
Wir sahen leere Helden, die von Worthülsen umgeben<br />
waren und herrlich folgenlos in sich zusammenfielen.<br />
Diese Bilder sind zur Zeit noch im Johanniter-Stift<br />
Berlin-Lichterfelde zu sehen.<br />
Als ich im Frühling 2012 zu ihm ins Atelier kam, war<br />
etwas wunderbar Neues hinzugekommen. Ich erlebte,<br />
wie er mit gelassener Klarheit auf seinem malerischen<br />
Weg vorangeschritten war. Seine aktuellen Bilder strahlen;<br />
sie sind kraftvoll und fröhlich. Ich verstand sofort,<br />
daß seine neue Ausstellung den Titel “Lichtblicke” bekommen<br />
hatte!<br />
Wir sehen hier die drei hellen Arbeiten, die den Titel<br />
“Lichtblicke” tragen. Auch die Arbeiten hier an der langen<br />
Wand und an der Eingangswand folgen dieser<br />
Bildsprache.<br />
Als ich <strong>Joachim</strong> Kögel zu seinen neuen aktuellen Arbeiten<br />
befragte, spürte man seine helle Freude am neuen<br />
Spiel mit Figuren und Flächen. Es ist in seinen Bildern<br />
wohl so, wie beim Klingen von Tönen und Worten, sie<br />
klingen weiter, sind stille und tönen neu.
Nichts in seinen schönen neuen Arbeiten will stehenbleiben.<br />
Unsere vorgefaßten Begriffe oder Vermutungen,<br />
die z.B. durch einen Bildtitel vorgegeben werden könnten,<br />
sind allenfalls temporär.<br />
Denken Sie bitte an das Radio. Wie dort Wortberichte<br />
vorangehen oder Tonfolgen weiter- und weiterklingen,<br />
so zeigt uns der Maler hier in seinem Spiel mit dem<br />
Hervorbringen und Überschreiben seiner Bild-Ebenen<br />
eine schöne, hoch interessante Form der Mehrstimmigkeit.<br />
Zitat <strong>Joachim</strong> Kögel: „So entsteht an der Schnittstelle<br />
von Innehalten und Bewegung etwas Neues: Ich gestalte<br />
phasenweise quasi blind. Ich habe den Pinsel in<br />
der Hand, weiß aber nicht, was er macht” und “Der<br />
Malvorgang deutet Gegenständliches an; vielleicht in<br />
einer hingeworfenen Schriftbewegung, die auf Manches<br />
zu verweisen scheint.“<br />
Vorgaben und Absichten gleiten beiseite und ermöglichen<br />
es, tief-schöpferisch im Malprozeß zu verbleiben.<br />
Als Betrachter erleben wir hier den Moment, wo verschiedene<br />
Zeitstufen im Bildgeschehen kaleidoskopartig<br />
zusammentreffen.<br />
Das ist maltechnisch keinesfalls leicht und wurde von<br />
<strong>Joachim</strong> Kögel in seinen neuen Arbeiten höchst interessant<br />
und sehr gekonnt gelöst.<br />
Mit einem Wort: die neuen Bilder von ihm erlebte ich<br />
als wunderbar enigmatisch.<br />
Er geht noch weiter: in den Arbeiten “Erkannt” und<br />
“Festgehalten” sehen wir, wie Textzeilen sein farbenreiches,<br />
quirliges Bildgeschehen überlagern. Diese<br />
Buchstaben oder Satzfragmente sind flüssig und schnell<br />
aufgetragen. Sie stehen für Einflüsse des Augenblicks<br />
und sind Momentaufnahmen aktueller Wortfolgen.<br />
Gehen wir nochmals auf die Bilder “Erkannt” und<br />
“Festgehalten” ein. Die Schrift wurde vom Maler mit<br />
der Rückseite des Pinsels oder mit dem Spachtel in die<br />
Farbschicht eingekratzt. Dabei werden Farben einer<br />
Ebene freigelegt, die inzwischen schon für “Verklungenes”<br />
stehen.<br />
Wir dürfen hier in den neuesten Arbeiten von <strong>Joachim</strong><br />
Kögel seine mutig weiter geführte Ablösung von der<br />
Formsprache mitverfolgen. Der Maler wird immer freier<br />
vor dem eigenen Bild, indem er sich gestalterisch<br />
zurücknimmt, Formen und Inhalte nirgendwo konserviert<br />
und Neues, Aktuelles von Schriftzügen überlagern<br />
läßt.<br />
Die Bilder der Ausstellung
4<br />
1 2 3<br />
5 6 7<br />
8 9<br />
Bild1 bis 3:<br />
Acryl auf Leinwand,<br />
sonst alle<br />
Öl auf Leinwand<br />
1: Lichtblick (1)<br />
100 x 80 cm<br />
2012<br />
2: Lichtblick (2)<br />
100 x 80 cm<br />
2012<br />
3: Lichtblick (3)<br />
100 x 80 cm<br />
2012<br />
4: Erklungen<br />
100 x 80 cm<br />
2012<br />
5: Polarisierend<br />
100 x 80 cm<br />
2012<br />
6: Verlockung<br />
100 x 80 cm<br />
2012<br />
7: Festgehalten<br />
100 x 80 cm<br />
2012<br />
8: Erkannt<br />
80 x100 cm<br />
2012<br />
9: Getrieben<br />
80 x100 cm<br />
2012
10<br />
14<br />
11 12 13<br />
15<br />
16<br />
10: Verstanden<br />
100 x 80 cm<br />
2011<br />
11: Erhellt<br />
100 x 80 cm<br />
2011<br />
12: Ausruf<br />
100 x 80 cm<br />
2011<br />
13: Aufbruch<br />
100 x 80 cm<br />
2012<br />
14: Entspannt<br />
120 x 90 cm<br />
2011<br />
15: Durchdrungen<br />
130 x 90 cm<br />
2010<br />
16: Auftakt<br />
120 x 90 cm<br />
2011<br />
17: Beisammen<br />
60 x 50 cm<br />
2012<br />
18: Beschreibung<br />
60 x 50 cm<br />
2012<br />
17 18