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Wohngesundheit

Bauen und Leben mit Holz

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<strong>Wohngesundheit</strong><br />

15<br />

Empfehlungen für Verbraucher<br />

„Dicke Luft“ durch Kaminöfen?<br />

Holz ist ein Naturprodukt. Deshalb vergessen<br />

viele Menschen, die sich an kalten<br />

Winterabenden ein gemütliches Feuer im<br />

Wohnzimmerkamin entzünden, die Tatsache,<br />

dass brennendes Holz gesundheitsgefährdende<br />

Stoffe freisetzt. In früheren<br />

Zeiten, als die Öfen vielerorts in erster<br />

Linie mit Holz befeuert wurden, waren<br />

Rauch- und Geruchsbelästigungen gang<br />

und gäbe. Die negativen Effekte der Holzbefeuerung<br />

von Kaminen und Öfen lagen<br />

überwiegend an einer unausgereiften Anlagentechnik,<br />

schlechten Brennstoffen wie<br />

zu feuchtem Holz und an einem falschen<br />

Betrieb der Anlagen.<br />

Heute kann man den Geruch und die<br />

gesundheitliche Belastung durch Holzöfen<br />

mit aktueller Technik weitgehend eindämmen.<br />

Die Feuerungstechnik ist wesentlich<br />

ausgereifter und so konnte dadurch<br />

die Emission an Luftschadstoffen deutlich<br />

reduziert werden. Moderne Holzöfen unterschreiten<br />

einen Kohlenmonoxid-Wertvon<br />

1,5 g/m 3 und einen Staub-Wert von<br />

75 mg/m 3 .<br />

ist es wichtig, beim Anheizen, während<br />

dessen die meisten Emissionen entstehen,<br />

so schnell wie möglich eine genügend<br />

hohe Feuerraumtemperatur zu erreichen.<br />

Das gelingt, indem man dünn gespaltetes<br />

Holz und Holzanzünder für das Anfeuern<br />

verwendet. Schließlich sollte der Feuerraum<br />

nicht überfüllt werden, da ansonsten<br />

mehr Verbrennungsgase entstehen als<br />

verbrannt werden können.<br />

Heizen mit Holz: Viel Rauch um<br />

nichts?<br />

Trotz aller technologischen Fortschritte:<br />

Eine vollständige Entwarnung kann nach<br />

neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

immer noch nicht gegeben werden. Denn<br />

laut einer Studie aus dem Jahr 2011, deren<br />

Ergebnisse in der Fachzeitschrift Chemical<br />

Research in Toxicology publiziert wurden,<br />

setzt das brennende Holz Feinstäube frei,<br />

die zu Herzkrankheiten, Asthma, Bronchitis<br />

und andere Entzündungskrankheiten führen<br />

können. Die an der Studie beteiligten<br />

Wissenschaftler fanden heraus, dass der<br />

durch Holzrauch verursachte Feinstaub<br />

hohe Konzentrationen von sogenannten<br />

polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen<br />

(PAKs) enthält. Als sie diesen<br />

Feinstaub im Labor an menschlichen Zellkulturen<br />

testeten, stellten sie fest, dass er<br />

umfassende Schäden an der Erbsubstanz,<br />

der DNA, verursacht. Aufgrund dieser<br />

Schädigung werden bestimmte Gene aktiviert,<br />

so die Forscher, die verstärkt Entzündungen<br />

und andere Krankheiten auslösen<br />

können.<br />

www.purenature.de/feinstaub-kamine<br />

Entscheidend für die Vermeidung von<br />

Gesundheitsrisiken ist der richtige Betrieb.<br />

Wichtig ist vor allem die Berücksichtigung<br />

folgender Maßnahmen: Man sollte<br />

zunächst nur naturbelassenes Holz bzw.<br />

Presslinge oder Pellets verwenden, also<br />

keine behandelten, beschichteten oder gar<br />

lackierten Produkte, die bei der Verbrennung<br />

giftige Schadstoffemissionen erzeugen.<br />

Weiterhin sollte nur gut getrocknetes<br />

Holz verfeuert werden (Scheitholz mindestens<br />

ein Jahr, besser zwei Jahre überdacht<br />

im Freien ablagern). Bei erntefrischem Holz<br />

mit hohem Wassergehalt reicht die sich im<br />

Feuerraum einstellende Temperatur nicht<br />

aus, um gesundheitsgefährdende Gase<br />

vollständig zu verbrennen. Vor allem aber

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