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Chronik des Pfarrfriedhofes Urfahr

Auszug aus der Pfarrchronik der Stadtpfarre Urfahr für den Friedhof

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<strong>Chronik</strong>buch der Stadtpfarrkirche <strong>Urfahr</strong><br />

<strong>Urfahr</strong> überführt und im hiesigen Friedhofe beigesetzt. Da brach der Weltkrieg im Jahre<br />

1914 aus. In <strong>Urfahr</strong> wurden zwei große Militärspitäler eingerichtet, das große Gebäude <strong>des</strong><br />

bischöflichen Knabenseminares sowie die vor einem Jahr eröffnete "Neue Schule" in der<br />

Webergasse. Es mußte daher mit vielen Sterbefällen in den Militärspitälern gerechnet werden.<br />

Der ursprüngliche Plan, für Linz und <strong>Urfahr</strong> gemeinsam einen großen Militärfriedhof<br />

in Linz zu errichten zerschlug sich, weil der vom Linzer Barbara-Fond hiezu in Aussicht<br />

genommene Grund bei St. Peter vom Amtsarzt als nicht geeignet erklärt wurde. Es mußte<br />

demnach für <strong>Urfahr</strong> ein eigener Militärfriedhof angelegt werden, da der bestehende Pfarrfriedhof<br />

kaum mehr für die Zivilbevölkerung hinreichend groß genug war. Bischof Dr. Rudolf<br />

HITTMAIR erklärte sich bereit auf den Gründen <strong>des</strong> Petrinums den Militärfriedhof errichten<br />

zu lassen und zwar unter Wahrung <strong>des</strong> Eigentumsrechtes <strong>des</strong> Petrinums auf dem<br />

Grund am Wege vom Petrinum auf den Pöstlingberg (Kreuzweg). Dem Protokolle, welches<br />

am 12.9.1914 von der k.k. Bezirkshauptmannschaft <strong>Urfahr</strong> bei der kommissionellen Verhandlung<br />

bezüglich <strong>des</strong> Baugrun<strong>des</strong> aufgenommen wurde, entnahmen wir Folgen<strong>des</strong>:<br />

Das Bischöfliche Ordinariat in Linz hat mit der Note vom 7.9.1914 Zahl 6424 an die k.k.<br />

Bezirkshauptmannschaft <strong>Urfahr</strong> die Absicht kundgegeben, einen dem Diözesanhilfsfond<br />

gehörigen Grund zum Zwecke der Errichtung eines Militärfriedhofes für die in den Kriegsspitälern<br />

in <strong>Urfahr</strong> eventuell sterbenden Soldaten zu widmen. Der Grund wurde an Ort und<br />

Stelle einer genauen Besichtigung unterzogen und wurde hiebei nachstehen<strong>des</strong> festgestellt:<br />

<strong>Chronik</strong>buch Seite 154<br />

Der in Aussicht genommene Grund ist jener Teil der Parzelle Nr 500 K.G.<strong>Urfahr</strong> welcher<br />

einerseits von der vom Petrinum auf den Pöstlingberg führenden Fahrstraße (Kreuzweg),<br />

andererseits von der westlich gelegenen Waldparzelle Nr 501 K.G.<strong>Urfahr</strong> begrenzt wird.<br />

Diese Parzelle besitzt ein Flächenmaß von 306,8 a und liegt auf einem von Norden nach Süden<br />

abfallenden Bergabhang, welcher den Fuß <strong>des</strong> Pöstlingberg bildet. Vom Kreuzweg abwärts<br />

fällt die Parzelle in der natürlichen Böschung von ca 45 Grad gegen das Riesenhoftal<br />

ab, wo die Böschung in eine flache Mulde übergeht. Der speziell für Friedhofzwecke in Aussicht<br />

genommene Parzellenteil ist dermalen Wiesengrund. Ein darauf ausgehobenes Grab<br />

zeigt im oberen Teil Sand, im unteren Teil verwitterten Feldspat, mit Quarzsand vermischt.<br />

Es stellt somit die bis 2,4 m Tiefe durchgegrabene Erdschichte das Verwitterungsprodukt<br />

<strong>des</strong> Gneisses vor aus dem das Pöstlingbergmassiv besteht. Der Grund, in den die Gräber zu<br />

liegen kommen, ist daher porös und für eine schnelle Verwesung von Leichen geeignet; Einige<br />

Schwierigkeiten aber dürfte die stark geneigte Böschung bilden, auf welcher der Friedhof<br />

angelegt werden soll. Diesem Übelstand kann aber durch Anlegung von mehreren Reihen<br />

von Terassen wirksam abgeholfen werden. Der k.k. Amtsarzt gibt in sanitätspolizeilicher<br />

Beziehung sein Gutachten dahin ab, daß der zu Beerdigungszwecken in Aussicht genommene<br />

Grund infolge seiner Bodenbeschaffenheit zu diesem Behufe geeignet ist. Auch<br />

von sanitärer Seite wird die Anlage von mehreren Reihen Gräbern in Terassenform als notwendig<br />

erachtet. Jedoch muß ausdrücklich betont werden, daß dieser Militärfriedhof nur<br />

zur Beerdigung von Militärpersonen welche in <strong>Urfahr</strong> sterben sollten, und zwar während<br />

Seite: 176<br />

<strong>Chronik</strong> Friedhof

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