15.06.2015 Aufrufe

Idar-Oberstein

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

www.gz-online.de<br />

Goldschmiede Zeitung<br />

Die Edelsteinmetropole<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

und Umgebung


Panthéon, Paris 1972<br />

101 CXXLR – moonstone<br />

www.jochenpohl.com


PLATINUM<br />

DIE FARBSTEINSPEZIALISTEN IDAR-OBERSTEIN GERMANY


www.karl-faller.de


KARL FALLER Lapidaries<br />

Alte Talstr. 36 55743 Kirschweiler Germany<br />

Tel. +49 6781 508095-0 Fax +49 6781 508095-90<br />

www.karl-faller.de info@karl-faller.de


Kapitel 1<br />

Ansichten<br />

09 Editorial<br />

10 GruSSworte<br />

14 Lieblingsorte<br />

24 Standort-Gespräch<br />

8 | GZ plus


Welthauptstadt<br />

der Steine<br />

Editorial<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> samt Umgebung hat mehr zu bieten,<br />

als viele denken. Sicher, die Stadt mag dem Fremden<br />

ein wenig spröde erscheinen. Die Nahe-Überbauung<br />

beispielsweise und das Hochhaus der Edelsteinbörse<br />

aus den 70er-Jahren lassen sich nicht wegdis kutieren. Doch<br />

das Städtchen an der Nahe hat auch zahlreiche idyllische<br />

Seiten. Und: Es wartet vor allem mit einem äußerst netten<br />

Menschenschlag auf.<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ist ein liebenswürdiger Ort mit hoher<br />

Dr. Christian Jürgens Lebensqualität. Hier findet sich nicht nur das Kompetenzzentrum<br />

der Edelsteinbranche. Hier sind zahlreiche Weltmarktführer<br />

auch im technischen Bereich zu Hause. Zudem hat der Standort eine<br />

grüne Seite und zahlreiche touristische Highlights zu bieten. Menschen aus aller<br />

Herren Länder kommen gern und genießen die Gastfreundschaft, zum Beispiel bei<br />

Veranstaltungen wie der jährlich stattfindenden Messe Intergem. Die Vertreter des<br />

Weltverbandes der Diamantbörsen werden im November hier tagen. <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

spielt also von der Handelsbedeutung her mit New York und Schanghai in einer Liga.<br />

Diese Stärken gilt es zu pflegen und auszubauen.<br />

Mit dieser Sonderpublikation möchten wir über die zukunftsorientierten Facetten<br />

der Region berichten. Lassen auch Sie sich überzeugen von der Vielfalt der Edelsteinmetropole<br />

und ihrer Umgebung. Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

E R N ST S T E I N<br />

J E W E L R Y D E S I G N S I N C E 1 9 0 6<br />

Dr. Christian Jürgens<br />

Titel: Annette Diehl; Foto: Hannes Magerstaedt<br />

Goldschmiede Zeitung<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Untitled Verlag und Agentur GmbH & Co. KG<br />

Hamburg:<br />

Medienpark Kampnagel<br />

Jarrestraße 2, 22303 Hamburg<br />

Telefon: 040/18 98 81-0, Telefax: 040/18 98 81-111<br />

E-Mail: info@untitled-verlag.de<br />

Internet: www.untitled-verlag.de<br />

Pforzheim:<br />

Poststraße 1, 75172 Pforzheim<br />

Telefon: 072 31/800 57-0 , Telefax: 07231/800 57-15<br />

E-Mail: info@gz-online.de, Internet: www.gz-online.de<br />

Chefredakteur: Dr. Christian Jürgens<br />

Mitglied der Chefredaktion: Axel Henselder<br />

Chef vom Dienst: Dr. Ulrich Schmid<br />

Textchef: Nicole Maibaum<br />

Redaktion: Prisca DeGroat, Christoph Hoffmann,<br />

Britta Kunz, Saraj Morath, Christel Trimborn<br />

Art-Direktion: Aileen Fehlhaber<br />

Grafik: Janina Demiana Roll<br />

Fotoredaktion: Andre Weinberg<br />

Schlussredaktion: Katharina Harde-Tinnefeld<br />

Anzeigenleitung: Jan-Christian Ramcke<br />

(jc.ramcke@gz-online.de)<br />

Anzeigen:<br />

Alexander Steffl (a.steffl@untitled-verlag.de);<br />

Stefan Schroth, Disposition (s.schroth@gz-online.de)<br />

Druck:<br />

Dierichs Druck + Media<br />

GmbH & Co. KG, Frankfurter Straße 168,<br />

34121 Kassel<br />

Inhalt<br />

Ansichten<br />

10 Grußworte<br />

14 Lieblingsorte<br />

24 Standort-Gespräch<br />

Kreativität<br />

32 Fachhochschule<br />

36 Jakob Bengel-Stiftung<br />

38 DSEP<br />

40 Graveure<br />

42 Deutsches Edelsteinmuseum<br />

44 Förderverein Deutsche<br />

Edelsteinstraße<br />

46 Deutsche Edelsteinstraße<br />

52 Nationalpark<br />

Hunsrück-Hochwald<br />

54 Restaurants<br />

58 Andere Seite<br />

Institutionen<br />

68 Organisationen, Einrichtungen<br />

und Gesellschaften im<br />

Dienste der edlen Steine<br />

Unternehmen<br />

80 Schmuckhersteller,<br />

Schleifereien, Zulieferer<br />

und Dienstleister<br />

Farbstein<br />

Fa s z i n at i o n


Ansichten<br />

grussworte<br />

„Fühlen Sie<br />

sich bei uns<br />

willkommen“<br />

Sehr geehrte<br />

Herren und<br />

Damen, liebe<br />

Leser und<br />

Leserinnen!<br />

Allen Freunden und Freundinnen<br />

der Edelsteinregion <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

übermittle ich als Ministerpräsidentin<br />

von Rheinland-Pfalz meine<br />

herzlichen Grüße. Ich freue mich<br />

sehr, dass die wunderbare Stadt <strong>Idar</strong>-<br />

<strong>Oberstein</strong> im Hunsrück mit ihren Besonderheiten<br />

bei Ihnen, liebe Leser und<br />

Leserinnen, auf großes Interesse stößt.<br />

Malu Dreyer<br />

In <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, der Edelsteinmetropole<br />

und Schmuckstadt an der<br />

Nahe, gibt es viel zu entdecken: die schöne Altstadt mit den vielen<br />

kleinen Läden, die Felsenkirche, die Burg Bosselstein und die Burg<br />

<strong>Oberstein</strong>, die über den Häusern der Stadt thronen, die glitzernden<br />

Schätze der Region im deutschen Edelsteinmuseum und die<br />

vielen Edelsteinschleifereien entlang der Deutschen Edelsteinstraße,<br />

die ihre Besucher und Besucherinnen einen Blick hinter die<br />

Kulissen werfen lassen.<br />

Diese Sonderpublikation zur „Edelsteinregion <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>“<br />

bietet einen Überblick über die Vielzahl der Erlebnisse, die <strong>Idar</strong>-<br />

<strong>Oberstein</strong> für seine Besucher und Besucherinnen bereithält. Lassen<br />

Sie sich mitnehmen auf eine Reise entlang der Edelsteinstraße,<br />

erkunden Sie die schönsten Plätze der Region und erhalten Sie<br />

einen ersten Eindruck von der Kreativität der Edelstein- und<br />

Schmuckgestalter aus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>.<br />

Alle Leser und Leserinnen des Sonderheftes „Edelsteinregion<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>“ der GZ Goldschmiede Zeitung lade ich herzlich<br />

ein, Rheinland-Pfalz und <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> zu besuchen. Lassen Sie<br />

sich von der Natur, den Edelsteinen und den Ideen der Schmuckgestalter<br />

ebenso begeistern wie von der rheinland-pfälzischen<br />

Gastfreundschaft!<br />

Wenn ich in letzter Zeit mit<br />

Unternehmern und Privatpersonen<br />

ins Gespräch<br />

kam, überwog meistens eine optimistische<br />

Grundhaltung. Im Nationalparklandkreis<br />

Birkenfeld sprühen viele<br />

Akteure vor Ideen und klügeln hervorragende<br />

Konzepte aus, oft beflügelt<br />

von der durch die Entstehung des<br />

Dr. Matthias Schneider Nationalparks Hunsrück-Hochwald erzeugten<br />

Aufbruchstimmung.<br />

Vor 20 Jahren war dies anders: Damals verschärfte der Truppenabbau<br />

die infolge des Niedergangs der Metallwarenindustrie in<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ohnehin angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt.<br />

Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit machte sich breit.<br />

Auch dank der Impulse des Umwelt-Campus Birkenfeld ging<br />

es dann wieder aufwärts. Allein seit 2006 schufen die Betriebe in<br />

unserem Kreis rund 1500 neue Arbeitsplätze. Die Marke, die <strong>Idar</strong>-<br />

<strong>Oberstein</strong> weltberühmt gemacht hat, die Edelstein- und Schmuckindustrie,<br />

behauptet sich trotz der unvermeidlichen konjunkturbedingten<br />

Schwankungen bravourös. Dazu tragen exzellente<br />

handwerkliche Fähigkeiten der Belegschaften bei – insbesondere<br />

auf dem Gebiet der Goldschmiedekunst.<br />

Nicht umsonst bezeichnete die rheinland-pfälzische Umweltministerin<br />

den Nationalpark als „Edelstein, der weit über Rheinland-Pfalz<br />

hinaus strahlt“. Und einen engen Zusammenhang zwischen<br />

Nationalpark und Edelsteinen gibt es tatsächlich. So verläuft<br />

die von Schleifereien gesäumte Deutsche Edelsteinstraße durch<br />

den Nationalpark. Ein anderes Beispiel sind die zahlreichen Unternehmer<br />

aus der Schmuck- und Edelsteinbranche, die sich von<br />

Anfang an für das identitätstiftende Projekt engagiert und die<br />

neuen Perspektiven erkannt haben, die es unserer Region bietet.<br />

Gerade an der Deutschen Edelsteinstraße haben sich die Übernachtungszahlen<br />

erfreulich entwickelt. Zahlreiche touristische Leistungsträger<br />

warteten zum Nationalpark-Start zu Pfingsten mit<br />

tollen Angeboten auf, die zeigten, dass sie fest entschlossen sind,<br />

die Chancen zu nutzen und unseren Landkreis den neugierigen<br />

Gäste von seiner besten Seite zu präsentieren. Fühlen auch Sie<br />

sich bei uns herzlich willkommen!<br />

Dr. Matthias Schneider<br />

Landrat des Nationalparklandkreises Birkenfeld<br />

Malu Dreyer<br />

Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz<br />

10 | GZ plus


BOROS<br />

Erhältlich bei führenden Juwelieren. Bezugsquellen unter<br />

www.kriegernet.com


Ansichten<br />

grussworte<br />

„Diese Stadt<br />

wird sie<br />

faszinieren“<br />

Seien Sie unser Gast auf einer faszinierenden<br />

Reise durch <strong>Idar</strong>-<br />

<strong>Oberstein</strong>, wie wir es sehen.<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und Umgebung ist facettenreich<br />

und vielfältig – blättern Sie<br />

durch unser Magazin und stellen Sie<br />

fest, dass es nicht nur das weltbekannte<br />

Kompetenzzentrum für Edelsteine ist.<br />

Familien können hier ihre Urlaube in<br />

Frank Frühauf<br />

einer einzigartig reizvollen Landschaft<br />

verbringen, durch die Traumschleifen<br />

wandern, unsere Edelsteinmine „Steinkaulenberg“ besuchen oder<br />

einen Ausflug an unsere Weiherschleife unternehmen. Der neu<br />

eröffnete Nationalpark lädt zum Verweilen ein. Ob ein Klettergarten<br />

am Erbeskopf, Erlebnistage rund um das Hunsrückhaus,<br />

geführte Wanderungen mit unseren Rangern, das neu eröffnete<br />

Wolfsgehege – für jeden, der in unsere Region kommt, ist etwas<br />

dabei. Die Menschen hier sind freundlich und aufgeschlossen; <strong>Idar</strong>-<br />

<strong>Oberstein</strong> pflegt seit jeher internationale Handelsbeziehungen<br />

und ist Dreh- und Angelpunkt für Produkte made in Germany.<br />

Wussten Sie, dass hier in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> nicht nur Edelsteine geschliffen<br />

werden, sondern dass hier auch Automobilzulieferer von<br />

Weltrang ansässig sind, medizinische Produkte und Kochtöpfe hergestellt<br />

werden ?<br />

Kulinarisch können Sie sich zum Beispiel von einem Spießbraten,<br />

gefüllten Klößen oder unserer regionalen „Kartoffelwurst“<br />

verwöhnen lassen. Haben Sie es bemerkt? Ich bin <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er<br />

und liebe es, hier zu leben.<br />

Genießen Sie Ihre kostbare Zeit in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und lassen<br />

Sie sich mitnehmen zu den unterschiedlichsten Orten, die so viel<br />

zu erzählen haben.<br />

Bis bald in unserer Stadt<br />

Herzlichst Ihr<br />

Frank Frühauf<br />

Oberbürgermeister der Stadt <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

„Gestatten,<br />

Wir sind<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>“<br />

Dies ist das zweite Magazin der<br />

Stadt, das Ihnen unsere Landschaft,<br />

unsere Menschen und<br />

unsere Sehenswürdigkeiten näherbringen<br />

möchte. Schenken Sie uns Ihre Aufmerksamkeit<br />

und begleiten Sie uns<br />

durch „unser <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>“ an Orte,<br />

die geheimnisvoll wirken und deren<br />

Geschichten unglaublich spannend sind.<br />

Friedrich Marx<br />

Haben Sie schon einmal unser ehrwürdiges<br />

Schloss mit seiner Burg Bosselstein<br />

besucht, die oberhalb <strong>Oberstein</strong>s thront und auf der sich<br />

eine sagenumwobene Liebestragödie zugetragen haben soll? Hier<br />

haben Sie einen atemberaubenden Blick bei Tag und bei Nacht<br />

über <strong>Oberstein</strong>. Oder unser Wahrzeichen der Stadt – die Felsenkirche,<br />

die im Jahre 1000 als „Burg im Loch“ erbaut wurde?<br />

Eigentlich verzaubert unsere Stadt während allen Jahreszeiten<br />

durch ihre einzigartigen Goldschmiede- und Handwerkermärkte,<br />

den romantischen Weihnachtsmarkt am <strong>Oberstein</strong>er Markt vor<br />

der Kulisse historischer Fachwerkhäuser.<br />

Unternehmen Sie zum Beispiel eine kulinarische Reise zu unserem<br />

weltbekannten Spießbratenfest. Hier können Sie in entspannter<br />

Atmosphäre unsere Delikatessen vom Rost direkt genießen<br />

und lernen gleichzeitig Land und Leute kennen. Glauben Sie<br />

mir, unsere Grillkünste suchen ihresgleichen – es wird erzählt, dass<br />

unser Spießbraten seinen Ursprung in Brasilien hat und durch die<br />

schon jeher international gepflegten Kontakte seinen Weg zu uns<br />

fand. Probieren Sie es aus und seien Sie dabei! Lassen Sie sich<br />

treiben von der Atmosphäre <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>s und entdecken Sie<br />

mit uns neue unbekannte Seiten.<br />

Wir freuen uns auf Sie in unserer Stadt. Seien Sie unser willkommener<br />

Gast und fühlen Sie sich wohl in unserer Mitte, in der<br />

Stadt mit Herz. <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ist immer eine Reise wert.<br />

Herzlichst Ihr<br />

Friedrich Marx<br />

Bürgermeister der Stadt <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

12 | GZ plus


BRILLIANT FEELINGS<br />

© Shutterstock<br />

diamonds & jewels<br />

www.giloy.de


Ansichten<br />

Lieblingsorte<br />

Wo das Herz<br />

zu hause ist<br />

Hoch oben an den Ruinen der Burg Bosselstein<br />

mit einem Blick über die ganze Stadt oder tief unten in<br />

der Erde in den Schächten des Kupferbergwerks – in<br />

und um idar-<strong>Oberstein</strong> gibt es viel zu entdecken. Und wer<br />

könnte die historischen Schätze und schönsten Stellen<br />

der edelsteinmetropole besser präsentieren als ihre<br />

Einwohner? Die GZ hat bekannte Köpfe idar-<strong>Oberstein</strong>s<br />

an ihrem jeweiligen Lieblingsort getroffen.<br />

Text Britta Kunz | Fotos Annette Diehl, Hannes Magerstaedt<br />

14 | GZ plus


Ein Paradies für<br />

SchatzsucheR<br />

Anette Fuhr, Leiterin des Deutschen Edelsteinmuseums<br />

in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

„Ich bin ein naturverbundener Mensch und in meiner Freizeit<br />

gern im Freien unterwegs – zum Beispiel hier zwischen den<br />

Rapsfeldern auf ,Wäschertskaulen‘. Das ist einer der Orte, an<br />

denen man auch heute noch Edelsteine finden kann, wenn man<br />

einen geschulten Blick hat. Da mich Edelsteine schon seit frühester<br />

Jugend faszinieren, bin ich natürlich bei meinen Ausflügen<br />

in die Natur auch immer mit einem Auge auf Edelstein-<br />

Suche. Der Name Wäschertskaulen rührt daher, dass schon<br />

vor Jahrhunderten in Kulen, umgangssprachlich Kaulen, nach<br />

Edelsteinen gesucht wurde, die hier in der Region vor Jahrmillionen<br />

entstanden sind.“<br />

GZ plus | 15


Ansichten<br />

Lieblingsorte<br />

Ein Platz, um<br />

Freunde zu treffen<br />

Sonja Mzyk, Edelsteinkönigin<br />

„Am Marktplatz in der Altstadt von <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> treffe ich mich sehr gern<br />

mit meinen Freunden oder der Familie. Im Herzen der Deutschen Edelsteinstraße<br />

kann ich in Gesellschaft am besten entspannen. Bei einem Eis oder<br />

netten Gesprächen genieße ich das schöne Ambiente, das dieser Platz zu<br />

bieten hat. Von hier aus starte ich oft meine Spaziergänge zur Felsenkirche,<br />

dem Neuen Schloss und den Schlossanlagen.“<br />

16 | GZ plus


Eine lebendige<br />

Geschichte<br />

frank Frühauf, oberbürgermeister<br />

der Stadt <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

„Hier, an der historischen Weiherschleife, beginnt eine<br />

aufregende Reise durch die Geschichte unserer Edelsteinstadt.<br />

Seit dem 15. Jahrhundert wurden die heimischen<br />

Edelsteinvorkommen in sogenannten Schleifmühlen<br />

verarbeitet. Auch ich schaue gern den fachkundigen<br />

Fremdenführern zu, wenn sie an großen Sandstein-<br />

Schleifrädern die Verarbeitungsweisen früherer Jahrhunderte<br />

demonstrieren. Immer einen Besuch wert ist auch<br />

die letzte mit einem Wasserrad angetriebene Achatschleifmühle<br />

am <strong>Idar</strong>bach. Nicht zuletzt genieße ich bei<br />

jedem Besuch an der Weiherschleife das herrliche Ambiente<br />

am Wasser und gern die eine oder andere Köstlichkeit<br />

in den anliegenden Restaurants. Von dort aus kann<br />

man gestärkt und um viele Eindrücke reicher in den<br />

längsten Wanderweg Deutschlands starten.“<br />

GZ plus | 17


Ansichten<br />

Lieblingsorte<br />

Eine Begegnung<br />

mit der Zeit<br />

Nicolai Bollenbach, Betriebsleiter und Direktor<br />

des Historischen Kupferbergwerks Fischbach<br />

„Das Kupferbergwerk Fischbach liegt etwa fünf Kilometer von<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> entfernt und ist seit vier Jahren mein Arbeitsplatz.<br />

Für mich bedeutet es jedoch mehr als das. Es ist lebendige<br />

geschichte. Egal ob Religion, Geologie, Gemmologie, Sozialfürsorge<br />

oder Historie: Hier, im mittelalterlichen Kupferbergwerk,<br />

lässt sich zu jedem Thema ein Stück Zeitgeschichte finden.<br />

Dies unseren Gästen aus aller Welt zu vermitteln, macht mir<br />

unendliche Freude. Deshalb ist dort, wo andere Urlaub machen<br />

und ihre Freizeit verbringen, mein Lieblingsplatz.“<br />

18 | GZ plus


ein Ort der Ruhe<br />

Nicole Ripp, Geschäftsführerin der Edelsteinschleiferei<br />

Groh + Ripp<br />

„Ich liebe den Blick über die Stadt hier oben im Park des Schlosses<br />

<strong>Oberstein</strong>. Früher hätte ich nie gedacht dass ich nach <strong>Idar</strong>-<br />

<strong>Oberstein</strong> zurückkommen werde.Im Studium wollten alle meine<br />

Freunde und ich hinaus in die weite Welt. Ich habe viele Jahre<br />

gebraucht, den Zauber dieser Stadt für mich zu entdecken, aber<br />

wir haben wirklich viel zu bieten: das Schloss <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> mit<br />

der Burg Bosselstein, die Felsenkirche, das Deutsches Edelsteinmuseum<br />

in <strong>Idar</strong>, dieWeiherschleife oder auch Kulinarisches wie<br />

den Spießbraten. Und natürlich viel Natur. In <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und<br />

ganz besonders hier am Schloss finde ich Ruhe und Entspannung.Oft<br />

ist dann auch mein Hund Charly mit dabei. Ich bin viel<br />

unterwegs, reise um die Welt – meine Balance finde ich in<br />

idar-<strong>Oberstein</strong>. Die Stadt liegt im Dornröschenschlaf – und es<br />

liegt an unserer Generation, sie wachzuküssen.“<br />

GZ plus | 19


Ansichten<br />

Lieblingsorte<br />

Eine Tradition,<br />

die verpflichtet<br />

Matthias Schneider, Landrat des<br />

Nationalparklandkreises Birkenfeld<br />

„Der Landkreis Birkenfeld hat eine sehr geschichtsträchtige Tradition. So<br />

ist die Burg Birkenfeld das Stammhaus der bayerischen Könige, der<br />

Wittelsbacher. Für mich als Landrat, da ich selbst aus Bayern stamme, ist<br />

diese Tradition eine besondere Verpflichtung für unseren Landkreis.“<br />

20 | GZ plus


Ein neues zuhause<br />

Renato Manzi, Sternekoch und küchenchef<br />

im Parkhotel <strong>Idar</strong>-oberstein<br />

„Aus meinem Wohnzimmerfenster kann ich die ganze Stadt überblicken: den Marktplatz,<br />

auf dem ich für meine Küche frisch einkaufe, und die lebendige Fußgängerzone.<br />

Ich wohne hier erst seit April, glaube aber nicht, dass ich mich jemals daran sattsehen<br />

werde. Am meisten genieße ich es, nach langen Fortbildungs- und Kochreisen nach<br />

Hause zu kommen und mich zu entspannen. Denn zu Hause fühle ich mich hier seit<br />

dem ersten Tag. Dafür ist <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> genau der richtige Ort.“<br />

GZ plus | 21


Ansichten<br />

Lieblingsorte<br />

Ein wahr gewordener Traum<br />

Thomas J. Petsch, Geschäftsführer der Edelsteinschleiferei Wild & Petsch<br />

„Die kleine Dorfwirtschaft oder kurz die kDw – dafür schlägt mein Herz! Ich habe sie im Jahr 2011 zusammen<br />

mit meiner Frau als kanadisches Blockhaus gebaut. Es war schon immer mein persönlicher Traum, eine Dorfwirtschaft<br />

zu besitzen. Ich beschäftige zurzeit elf Mitarbeiter in der kDw, persönlich schaffe ich es maximal<br />

ein- bis zweimal im Quartal, selbst hinter der Theke zu stehen. Wir möchten unseren Gästen Gutes bieten,<br />

aus der heimischen Region. Jeden Sonntag haben wir hausgebackenen Kuchen von meiner Mutter ,Oma Ilse‘.<br />

Auf unserer Karte finden sich immer wieder wechselnde, jedoch maximal zehn bis zwölf rustikale regionale<br />

Gerichte. Klein, fein, lecker und überschaubar! Die kleine Dorfwirtschaft ist ein wunderbarer Ort, um zu entspannen<br />

– einer der schönsten, die ich kenne.“<br />

22 | GZ plus


Eine Spritztour<br />

mit ausblick<br />

Friedrich Marx, Bürgermeister der Stadt idar-<strong>Oberstein</strong><br />

„<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> fasziniert durch seine Topografie. Eingebettet zwischen den<br />

steilen Felsen entlang der Nahe, ergeben sich atemberaubende Ausblicke.<br />

So wie hier auf dem Volkesberg. Gegenüberliegend sieht man das Wahrzeichen<br />

der Stadt, die Felsenkirche, sowie das Schloss und die Burg Bosselstein.<br />

Ich habe nur wenig freie Zeit, dann aber steige ich gern auf mein Motorrad,<br />

mit dem ich innerhalb einer Stunde eine ganze Reihe solcher Ausblicke<br />

erreichen und genießen kann.“<br />

GZ plus | 23


Ansichten<br />

standort<br />

Jochen Müller,<br />

Präsident der Diamantund<br />

Edelsteinbörse<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Jörg Lindemann,<br />

Geschäftsführer des<br />

Bundesverbandes der<br />

Edelstein- und<br />

Diamantindustrie<br />

„Gemeinsam sind<br />

wir stark“<br />

Jörg Lindemann und Jochen Müller diskutieren mit der GZ über die Bedeutung des<br />

Standorts <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> für die Industrie und die Herausforderungen der Zukunft.<br />

GZ: Wie sehen Sie die Zukunftsperspektiven des Industriestandorts<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>?<br />

Jörg Lindemann: Nach wie vor gut. Natürlich hat es einen Strukturwandel<br />

gegeben, dem auch Firmen zum Opfer gefallen sind.<br />

Leider gab es auch Betriebsschließungen mangels Nachfolge.<br />

Aber es ist auch viel Neues aus der Edelstein- und Schmuckindustrie<br />

heraus entstanden. So haben sich ehemalige Unternehmen<br />

aus unserer Branche zu führenden Zulieferern der Automobilindustrie<br />

und beispielsweise der Medizintechnik weiterentwickelt.<br />

Diese Firmen haben unter anderem ihr Know-how im Werkzeugbau,<br />

im Schleifen und Polieren und in der Feinmechanik genutzt,<br />

um neue Themenfelder und Märkte zu erschließen. So finden Sie<br />

heut zutage in fast jedem Auto Teile „Made in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>“.<br />

Dass wir viele spannende Themen zu bieten haben, wissen oft nur<br />

Insider. Übrigens gab es kürzlich eine viel beachtete Wirtschaftsausgabe<br />

der „Rhein-Zeitung“, die einige dieser wenig bekann ten<br />

beziehungsweise noch unbekannten Facetten <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>s<br />

beleuchtet hat.<br />

Jochen Müller: In unserer medienwirksamen Außendarstellung<br />

haben wir unbestritten ein Problem, was maßgeblich in unserer<br />

Rollenverteilung als Zulieferer begründet ist, denn unsere Pro-<br />

Fotos: Hannes Magerstaedt<br />

24 | GZ plus


duzenten stehen am Anfang der<br />

Wertschöpfungskette. Wir liefern<br />

die Teile oder sogar das fertige<br />

Produkt, den allseits bekannten<br />

Markennamen aber führt der<br />

Kunde, der naturgemäß seine<br />

Zulieferer auch gegenüber seinen<br />

Abnehmern nicht nennen<br />

wird. Insofern tummeln sich hier<br />

viele Hidden Champions, auch in der Edelstein- und Schmuckindustrie,<br />

die Weltbedeutung haben. Es ist zumeist nicht bekannt,<br />

dass zum Beispiel ein Spitzen-Turmalin in einem Schmuckstück, das<br />

in New York auf der 5th Avenue verkauft wird, in unserer Edelsteinregion<br />

mit höchstem handwerklichen Können sowie innovativer<br />

Technik perfekt geschliffen wurde. Insider allerdings wissen<br />

um die Bedeutung unseres Standorts und seiner einzigartigen<br />

Fachleute und so muss es nicht verwundern, dass sich das Exekutivkomitee<br />

des Weltverbandes der Diamantbörsen (WFDB) im<br />

kommenden Herbst in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und nicht in Hongkong<br />

oder New York trifft. Das unterstreicht die Bedeutung des Produktions-<br />

und Handelsplatzes.<br />

„Es ist<br />

auch viel Neues<br />

aus der<br />

Edelstein- und<br />

Schmuck -<br />

industrie heraus<br />

entstanden“<br />

Jörg Lindemann<br />

außergewöhnliche handwerkliche<br />

Fähigkeiten ankommt. Seien es<br />

die diamantbeschichteten Schleifscheiben<br />

der Firma Richard Hahn<br />

Diamantwerkzeuge oder die mit<br />

einem Schneiddiamanten besetzten<br />

Skalpelle der Firma Medidia.<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ist auch Sitz des<br />

Forschungsinstituts für mineralische<br />

und metallische Werkstoffe,<br />

Edelsteine/Edelmetalle (FEE), dem<br />

führenden Unternehmen in<br />

Europa, das Laserkristalle und<br />

nichtlineare Kristalle herstellt und<br />

bearbeitet. Es gibt hier Hersteller<br />

von keramischen Teilen für Prothesen,<br />

Werkzeugbauer, Spezialisten<br />

für den Kunststoffspritzguss,<br />

dessen Teile Sie in fast jedem<br />

Handtuchhalter und Seifenspender<br />

auf Autobahnraststätten finden, um nur einige wenige Beispiele<br />

zu nennen. Kaum einer weiß, dass diese großartigen und innovativen<br />

Firmen hier im eher bevölkerungsarmen Hunsrück ansässig<br />

sind. Insbesondere für die Firmen der Schmuck- und Edelsteinindustrie<br />

lässt sich sagen, dass <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> „hinter verschlossenen<br />

Türen stattfindet“ und die vergleichsweise wenigen Einzelhan-<br />

Jörg Lindemann: Ein allgemeines Problem unserer Stadt und aller<br />

hier ansässigen Betriebe ist unsere immer noch stark verbesserungsbedürftige<br />

Verkehrsinfrastruktur. <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> liegt zwar<br />

im Herzen Europas, aber leider zu weit weg von Autobahnen und<br />

Verkehrsknotenpunkten, die für die Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes<br />

von überragender Bedeutung sind. Hier jedoch ist in<br />

erster Linie die Politik gefragt, um die Verkehrsanbindung auch weiter<br />

nachhaltig und zügig zu verbessern, da ansonsten die Gefahr<br />

besteht, dass wichtige Betriebe abwandern und die ohnehin durch<br />

die Konversionsproblematik gebeutelte Region weiter ausblutet.<br />

Wo ist <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> führend, insbesondere auch in Bezug auf<br />

die Edelsteinbranche?<br />

Jörg Lindemann: Eigentlich in vielen Bereichen, wo es auf höchste<br />

Präzision oftmals unter Einsatz modernster Technologien und auf<br />

Eine Börse für funkelnde Schätze<br />

Die Diamant- und Edelsteinbörse <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> wurde<br />

im Jahr 1974 als weltweit erste kombinierte Börse<br />

sowohl für Diamanten als auch Farbedelsteine eröffnet.<br />

1975 wurde sie in den Weltverband der Diamantbörsen<br />

aufgenommen, dem mittlerweile 25 Börsen<br />

ange hören. Alle Mitglieder der Börse haben auch ohne<br />

nennenswerte Formalitäten Zugang zu den übrigen<br />

Weltbörsen, die sich um das große Glitzern drehen.<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> zählt damit zur ersten Liga dieser Börsenplätze<br />

weltweit, gleichauf mit der berühmten Diamantbörse<br />

Ramat-Gan in Tel Aviv oder der in Antwerpen.<br />

Vierteljährlich gibt die Börse einen Bericht über<br />

die aktuellen Entwicklungen bei Diamanten und Edelsteinen<br />

heraus. Im Internet unterhält die Börse einen<br />

Einkaufsführer, über den man mit einem Mausklick<br />

Lieferanten von bestimmten Edelsteinen und Diamanten<br />

ausfindig machen kann.<br />

www.diamant-edelstein-boerse.de<br />

GZ plus | 25


Ansichten<br />

standort<br />

delsgeschäfte, die oftmals gerade<br />

auch die Touristen als Kunden im<br />

Blick haben, noch nicht einmal ansatzweise<br />

das zeigen, was an<br />

Qualität hier für die besten Juweliere<br />

der Welt produziert wird.<br />

Jochen Müller: Dem kann ich nur<br />

zustimmen. Es gibt hier eine unglaubliche<br />

Branchenkompetenz,<br />

die mit Stolz auf eine über<br />

500-jährige Tradition zurückblicken<br />

kann. Wo gibt es dies noch<br />

auf der Welt?<br />

Was sind weitere Alleinstellungsmerkmale<br />

dieser Region in<br />

puncto Edelsteine und Edelsteinbearbeitung?<br />

Jörg Lindemann: Unbestritten<br />

wird im Edelsteinbereich die<br />

Masse beziehungsweise die gesamte<br />

Bandbreite an Qualitäten<br />

nicht mehr in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> geschliffen,<br />

was mit den vergleichsweise<br />

hohen Lohnkosten am Wirtschaftsstandort Deutschland<br />

zusammenhängt. Die mittleren und Top-Qualitäten werden aber<br />

nach wie vor in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> geschliffen und bearbeitet, woran<br />

„Es tummeln<br />

sich hier<br />

viele Hidden<br />

Champions,<br />

auch in der<br />

Edelsteinund<br />

Schmuckindustrie,<br />

die<br />

Weltbedeutung<br />

haben“<br />

Jochen Müller<br />

sich auch künftig nichts ändern<br />

wird. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />

unseres Standortes ist zudem,<br />

dass hier Fachleute für die unterschiedlichsten<br />

Bereiche rund um<br />

das Thema „Edelsteine“ anzutreffen<br />

sind. Bis in die feinsten Verästelungen<br />

hinein gibt es hier<br />

Spezia listen und Handwerker, die<br />

jeden noch so ausgefallenen Kundenwunsch<br />

erfüllen können.<br />

Jochen Müller: Es gibt in der<br />

Schmuck- und Edelsteinindustrie<br />

auch immer wieder spannende<br />

Firmenneugründungen, insbesondere kleine, feine und sehr innovative<br />

Manufakturen. Sie werden oftmals von jungen Leuten nach<br />

der Ausbildung gegründet. Daher ist es so wichtig, in unserer Tra ditionsindustrie<br />

die Ausbildung aufrechtzuerhalten. Man muss das<br />

erreichte Niveau pflegen und weiterentwickeln.<br />

Ein Verband für die Edelsteinund<br />

Diamantindustrie<br />

Im Bundesverband der Edelstein- und Diamantindustrie<br />

sind alle namhaften Schleifereien und Händler in und um<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> organisiert. Er vertritt die Interessen der<br />

Firmen gegenüber dem Gesetzgeber sowie Vertretern<br />

von Bund, Ländern und Gemeinden. Er berät die Mitglieder<br />

in Bereichen wie Umweltschutz, Wettbewerbsproblemen,<br />

Nomenklaturfragen und stellt, falls erforderlich,<br />

die nötigen Kontakte her. Als Arbeitgeberverband besitzt<br />

er Tarifhoheit, handelt die Tarifverträge mit den Gewerkschaften<br />

aus und berät und vertritt die Mitglieder in arbeitsrechtlichen<br />

Fragen. Der Verband betreibt eine weit<br />

gefächerte Öffentlichkeitsarbeit und Anlaufstelle für alle<br />

Medien zu Fragen rund um Farbedelsteine und Diamanten.<br />

Ein weiterer Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ist seine<br />

Präsenz auf wich tigen Branchenmessen im In- und<br />

Ausland. Der Bundesverband organisiert zudem alljährlich<br />

einen internationalen Wettbewerb. Die Feuertaufe<br />

bestand der „Deutsche Schmuck- und Edelsteinpreis“<br />

im Jahre 1970, der „Deutsche Nachwuchswettbewerb“<br />

folgte 1989. Seitdem gehören beide Preise zu den renommiertesten<br />

internationalen Ausschreibungen der<br />

Branche. www.bv-edelsteine-diamanten.de<br />

Das Potenzial ist also noch lange nicht ausgeschöpft?<br />

Jörg Lindemann: Definitiv nein. Der Kampf um die klugen Köpfe,<br />

das heißt gute Nachwuchskräfte, hat doch auch schon längst<br />

begonnen und wird in Zukunft mit immer härteren Bandagen geführt<br />

werden. Ich sehe es daher auch als unsere Aufgabe an, die<br />

Berufe attraktiv zu halten und jungen Menschen hier vor Ort<br />

Pers pektiven zu bieten. Es gibt ja mittlerweile viele Möglichkeiten<br />

und anspruchsvolle Aufgaben – auch für Akademiker in unserer<br />

Branche. Dies müssen wir künftig stärker den vor der Berufswahl<br />

stehenden jungen Menschen vermitteln.<br />

Jochen Müller: Technologisch bewegt sich in der Branche einiges,<br />

denken Sie nur an die 3-D-Revolution. Ich meine, ein Forum oder<br />

„Think Tank“ wäre sinnvoll, in dem man sich damit ausein andersetzt,<br />

wie die Industrie für Schulabgänger attraktiv bleibt. Viele junge Leute<br />

wissen gar nicht, was auch hier angeboten wird. Andererseits<br />

müssen die Betriebe ihre Fachleute vielfach selbst heranbilden.<br />

Damit können wir auch junge Leute in der Region halten, wenn<br />

26 | GZ plus


Ansichten<br />

standort<br />

Tätigkeitsprofil, Perspektive und<br />

nicht zuletzt die Bezahlung stimmen.<br />

Man muss sich immer vor<br />

Augen halten, dass wir im ständigen<br />

Wettbewerb mit vielen<br />

anderen hochinteressanten Berufen<br />

stehen und es junge Menschen<br />

oft eher in wirtschaftlich<br />

starke Ballungsgebiete zieht.<br />

Was sehen Sie als die Zukunftsherausforderungen<br />

an?<br />

Jochen Müller: Die Firmeninhaber,<br />

ihr besonderes Knowhow<br />

und das ihrer Mitarbeiter<br />

sind unsere Marken und gleichzeitig<br />

Trümpfe im Wettbewerb.<br />

Sie bilden die tragenden Säulen<br />

des Kompetenzzentrums der Edelsteinindustrie, ganz egal ob Forschung,<br />

Design, Produktion oder Handel, und sind unerreicht in<br />

Breite und Tiefe. Von hier kommen immer noch die neuesten<br />

Schliffkrea tionen. Um das Jahr 1900 herum war beispielsweise der<br />

„<strong>Idar</strong>-Cut“ in New York ein bekanntes Gütesiegel. In diese Richtung<br />

denkend, müssen wir wieder offensiver werden.<br />

„Eine besondere<br />

Herausforderung<br />

für die Edelsteinbranche<br />

ist die künftige<br />

Rohstoffbeschaffung“<br />

Jörg Lindemann<br />

und gepflegten Beziehungen zu<br />

den Rohstoffländern in einem<br />

knallharten Wettbewerb gerade<br />

mit finanzkräftigen Käufern aus<br />

Fernost, die oftmals ganze Minenproduktionen<br />

aufkaufen, von den einfachsten bis zu den Top-Qualitäten<br />

an Rohware. Unsere Einkäufer suchen demgegenüber aber<br />

im Wesentlichen die außergewöhn lichen, guten Qualitäten aus<br />

besonderen Vorkommen. Dabei gewinnt das Thema, ethisch und<br />

ökologisch unbedenklich geförderte und verarbeitete Steine zu erhalten,<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Jörg Lindemann: Eine besondere Herausforderung für die Edelsteinbranche<br />

ist zudem die künftige Rohstoffbeschaffung. Hier stehen<br />

die <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er mit ihren über Generationen aufgebauten<br />

Eine Interessensvertretung<br />

für die Schmuckindustrie<br />

Während sich in früheren Zeiten im Tal an der Nahe im<br />

Stadtteil <strong>Idar</strong> vor allem die Schleifereien tummelten,<br />

dominierten in <strong>Oberstein</strong> zahlreiche Schmuckhersteller,<br />

die die geschliffenen Steine gleich weiter zu Juwelen<br />

verarbeiteten. Noch heute gibt es hier zahlreiche führende<br />

Schmuckhersteller. Daher wurde ein Industrieverband<br />

Schmuck- und Metallwaren <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> e. V.<br />

gegründet. In seiner jetzigen Form besteht er seit 1958<br />

und ist sowohl Arbeitgeber verband mit Tarifhoheit für<br />

alle tarif- und arbeitsrechtlichen Fragen als auch Fachverband.<br />

In seiner Eigenschaft als Fachverband berät er<br />

seine Mitglieder in allen Bereichen der Industrie – wie<br />

etwa Wettbewerbsproblemen, Umwelt verordnungen,<br />

Nomenklaturfragen et cetera – und vertritt ihre Interessen<br />

bei Bund, Ländern und Gemeinden. Gleichermaßen<br />

unterhält er regen Kontakt zu den Presse medien,<br />

insbesondere zu allen Fachmagazinen der Branche.<br />

www.iv-schmuck-metall.de<br />

Spiegelt das auch das Ansinnen der Verbände wider?<br />

Jochen Müller: Ja. In diesem Kontext hat der Weltverband der<br />

Diamantbörsen (WFDB) ein Gütesiegel entwickelt, das alle Mitglieder,<br />

Händler wie Juweliere führen dürfen. Hiermit bekennt man<br />

sich auch als Mitglied der Diamant- und Edelsteinbörse <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

zu strengen ethischen Grundsätzen. Ein weiteres Thema sind<br />

Synthesen und behandelte Steine. Der Fachhandel ist daher gut<br />

beraten, genau darauf zu achten, von wem er die Ware kauft.<br />

Ohne Vertrauen geht in diesem Geschäft nach wie vor nichts. Börsenmitglieder<br />

haben hier einen gewissen Bonus, sind Bestandteil<br />

eines weltweiten Netzwerks und bekommen Informationen und<br />

Hilfen aus erster Hand.<br />

Jörg Lindemann: Wir als Verband begleiten die vielfältigen Veränderungsprozesse.<br />

Nehmen Sie als Beispiel die Auslandsmessebetei<br />

ligungen, die immer wichtiger für den Erfolg auch kleiner<br />

Betriebe werden. Wir stellen im Interesse unserer Mitglieder die<br />

Anträge auf Messeförderung, organisieren die Gemeinschaftsstände<br />

etc. Es gilt auch hier, was der gesamten Branche eigentlich<br />

klar sein müsste: Nur gemeinsam sind wir stark und können etwas<br />

bewegen. <br />

Axel Henselder<br />

28 | GZ plus


Tansanit, Turmalin, grüner Beryll und Morganit mit Brillanten<br />

w w w . r i c h a r d - h a n s - b e c k e r . d e


Kapitel 2<br />

KREATIVITÄT<br />

32 FachHochschule<br />

36 Jakob Bengel-Stiftung<br />

38 DSEP<br />

40 Graveure<br />

42 Deutsches<br />

edelsteinMuseum<br />

44 Förderverein deutsche<br />

edelsteinstrasse<br />

46 deutsche<br />

edelsteinstraSSe<br />

52 Nationalpark<br />

Hunsrück<br />

54 Restaurants<br />

58 Andere Seite<br />

30 | GZ plus


P A R A I B A<br />

FINE COLOURED GEMSTONES<br />

Hauptstr. 69-71 · 55743 Kirschweiler · Germany<br />

Tel: +49 6781 9370-0 · Fax: +49 6781 9370-33<br />

www.WildPetsch.com · mail@WildPetsch.com<br />

w w w . g e m t i m e . d e · i n f o @ g e m t i m e . d e


Kreativität<br />

fachhochschule<br />

Master-Studentin Catalina Brenes in der<br />

Hochschul-Werkstatt beim Gravieren<br />

(l. o.), Planschleifen (ganz l.) und Aufkitten<br />

der Edelsteine auf Holzklötze (u.)<br />

Die<br />

Erfolgsschmiede<br />

Mit ihrer einzigartigen Ausrichtung zieht die Fachrichtung „Edelstein und Schmuck“<br />

Studierende aus der ganzen Welt an den <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Hochschul-Campus.<br />

Wer für die Zeit seines Studiums an der Hochschule Trier<br />

am Campus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ein ausschweifendes Studentenleben<br />

erwartet, sollte umdenken: „Es gibt kein<br />

Kino, kein Opernhaus, keine Museen mit weltberühmten Kunstsammlungen<br />

und keine wirklichen Szenekneipen“, sagt Nicolas<br />

Estrada. Dennoch will er keinen Moment seiner Ausbildung missen,<br />

die er in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> im vergangenen Jahr mit dem Master<br />

of Fine Arts (MFA) erfolgreich abschloss. „Eigentlich“, erinnert sich<br />

der gebürtige Kolumbianer, „fand ich Edelsteine immer langweilig.<br />

Farben, Schliffe und Gestaltung schienen standardisiert zu sein und<br />

im kommerziellen Schmuck sah man überall dasselbe.“ Seine Meinung<br />

änderte Estrada, nachdem er 2011 einen Vortrag von Theo<br />

Smeets an der Massana Jewellery School in Barcelona besuchte, in<br />

dem der Professor die <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Hochschule und deren<br />

Konzept vorstellte. „Ich war sofort begeistert“, erinnert sich Estrada.<br />

Und damit ist er nicht allein: Inzwischen genießt die Fachrichtung<br />

„Edelstein und Schmuck“ eine einzigartige Position – nicht<br />

nur innerhalb Deutschlands, sondern weltweit.<br />

Dabei stand der Zweig <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, der an die Hochschule<br />

Trier angebunden ist, mit der Studienrichtung „Schmuck- und Edelsteindesign“<br />

vor rund zehn Jahren beinahe vor dem Aus. Eine Entscheidung,<br />

die die Betroffenen so nicht hinnehmen wollten. Denn,<br />

so die einhellige Meinung: Zu kaum einer anderen Stadt passt dieser<br />

Studiengang so hervorragend wie zu <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, einem<br />

Welthandelszentrum für Edelsteine. Tatsächlich gelang es, nicht nur<br />

die Schließung abzuwenden, sondern den Studiengang „Schmuckund<br />

Edelsteindesign“ so weiterzuentwickeln, dass er mittlerweile<br />

globale Strahlkraft besitzt.<br />

Eine Schule – zwei Master<br />

Der einstige Diplomabschluss wurde 2008 auf Bachelor und Master<br />

umgestellt und im Jahr 2013 noch einmal optimiert: Seitdem ist<br />

es möglich, am Campus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> den Bachelor oder Master<br />

of Fine Arts (MFA) in der Fachrichtung „Edelstein und Schmuck“<br />

zu erwerben. Mehr noch: Auch Schmuckgestalter ohne Bachelor<br />

haben die Möglichkeit, einen MFA-Abschluss zu erlangen. Eine abgeschlossene<br />

qualifizierte Berufsausbildung und mindestens drei<br />

Jahre Berufspraxis sind die Voraussetzungen für diesen Weiterbildungspfad.<br />

Wie beim „normalen“ Master ist die Unterrichtssprache<br />

Englisch.<br />

Fotos: Annette Diehl<br />

32 | GZ plus


Ph. hahn Söhne KG<br />

Mainzer Straße 82 · D-55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

T 06781 9494-0 · F 06781 9494-50<br />

info@hahn-diamanten.de


Kreativität<br />

Fachhochschule<br />

Die Brosche „Recuerdos 8“ von Alejandra Solar<br />

aus gefärbtem Achat, Silber und einem übertragenen<br />

Foto ist Teil ihres Masterprojekts von 2014<br />

„Zurzeit haben wir rund 30 Master-Studierende aus 18 Nationen“,<br />

erklärt Ute Eitzenhöfer, Professorin für Edelsteingestaltung in<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>. „Hier treffen Studierende aus Russland und der<br />

Ukraine, Israel, dem Iran, China, Korea und vielen anderen Nationen<br />

aufeinander, arbeiten an gemeinsamen Projekten und tauschen<br />

sich aus. Nicht nur die Studierenden werden somit täglich<br />

mit einer Vielfalt an sozialen, kulturellen und politischen Standpunkten<br />

konfrontiert, sondern auch wir Lehrenden. Mit dieser internationalen<br />

Ausrichtung wird eines der wichtigsten Prinzipien<br />

der Gestaltung, die Abschaffung von Grenzen, in den Alltag übertragen“,<br />

so Eitzenhöfer.<br />

Ein Ziel – viele Wege der Entfaltung<br />

Die individuelle Betreuung der Studierenden steht im Vordergrund<br />

und lässt angehenden Absolventen maximalen Raum, die eigene<br />

Formsprache zu entwickeln. „Uns ist wichtig, dass die Studentinnen<br />

und Studenten keine Kopie ihrer Dozenten werden, sondern ihre<br />

ganz eigene Idee entfalten können“, erläutert Ute Eitzenhöfer die<br />

Philosophie des Studiengangs. Das weiß auch Alejandra Solar zu<br />

schätzen, die ihren Masterabschluss 2014 erlangte und heute in<br />

Luxemburg lebt: „Das MFA-Programm ist wirklich einzigartig. Neben<br />

der Tatsache, dass hier die unmittelbare Nähe zu den vielen<br />

Edelsteinexperten der Region gegeben ist, gestattet der Fachbereich<br />

den Studenten viele Freiheiten. Sie werden ermutigt, ihre<br />

eigene künstlerische Persönlichkeit auszubauen. Die Dozenten<br />

drängen ihnen ihre persönlichen Visionen in keiner Weise auf.“<br />

Die Studierenden schlagen eigene Master-Projekte vor, die im<br />

Laufe des Studiums realisiert werden. Diese Art zu arbeiten faszinierte<br />

auch Catalina Brenes, die 2010 während der Inhorgenta<br />

Munich erstmals mit dem Studiengang in Berührung kam: „Ich war<br />

von der Vielfalt der Arbeiten und dem Umgang mit Edelsteinen<br />

sehr beeindruckt. Für mich war klar, dass ich dort mein Master-<br />

Studium beginnen wollte“, sagt die aus Costa Rica stammende<br />

Designerin. Heute studiert sie im zweiten Master-Semester und ist<br />

angetan von der fruchtbaren Atmosphäre, in der jeder von dem<br />

Wissen des anderen profitieren kann. Ute Eitzenhöfer bestätigt<br />

das: „Tatsächlich ergeben sich bemerkenswerte Synergien“, sagt<br />

sie. So bringen insbesondere die Kandidaten des Weiterbildungsmasters<br />

oftmals bereits ein großes technisches Know-how mit, von<br />

dem auch die jüngeren Studierenden profitieren können. In jedem<br />

Fall kann Alejandra Solar eine klare Empfehlung für den Campus<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> aussprechen: „Wer sich seiner Arbeit zu hundert<br />

Prozent widmen will und es mit dem Beruf ernst meint, ist hier<br />

genau richtig.“ <br />

Prisca DeGroat, Christel Trimborn<br />

www.hochschule-trier.de/fb/io<br />

So erfolgreich sind<br />

Studierende und<br />

Absolventen aus<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> – Eine<br />

Auswahl der jüngsten<br />

Auszeichnungen<br />

· Katharina Dettar, Teilnahme an „Schmuck<br />

2015“ und Belobigung „Preis des Bayerischen<br />

Kunstgewerbe Vereins 2014“<br />

· Christina Erlacher, Alejandra Solar, Katja<br />

Köditz, Typhaine Le Monnier und Stephanie<br />

Morawetz, ausgewählt für „Debut im<br />

Schmuckmuseum“, Pforzheim, 2014<br />

· Nicolas Estrada, 3. Preis „Deutscher<br />

Schmuck- und Edelsteinpreis 2014“<br />

· Tanja Emmert, Belobigung „Deutscher<br />

Schmuck- und Edelsteinpreis 2014“<br />

· Edu Tarin, Tabea Reulecke und Eva Burton,<br />

Finalisten „Preis des Bayerischen Kunstgewerbe<br />

Vereins 2014“<br />

· Nils Schmalenbach, 1. Preis im Wettbewerb<br />

„Rule the World – Schmuck- und<br />

Förderpreis 2014“ und Gewinner<br />

des Sonderpreises des „14. Hessischen<br />

Gestaltungspreis 2014“<br />

· Ferràn Iglesias, 3. Platz „Award of the<br />

Mayor of the City“ in Legnica, Polen 2014<br />

· Maren Giloy, „Silver Prize“ im Amberif<br />

Design Award 2014, Danzig, Polen<br />

· Alejandra Solar, Preisträgerin beim<br />

Wettbewerb „New Traditional Jewellery<br />

– Confrontations“, Sieraad Art Fair<br />

Amsterdam, 2014<br />

· Levani Jishkariani, 2. Preis „MineralArt 2014“<br />

und Typhaine LeMonnier, 3. Preis „Mineral-<br />

Art 2014“<br />

Brosche „Horst ist instabil<br />

wie Jenga“ von Christina<br />

Erlacher aus Achat, Perlen,<br />

Silber, Kunststofftier,<br />

Heißkleber und Edelstahl (r.)<br />

Brosche „Mei-Blüte“ von<br />

Tala Yuan aus Achat, Wavellit,<br />

Silber und Edelstahl (l.)<br />

Fotos: Christina Erlacher (1), Tala Yuan (1)<br />

34 | GZ plus


Mühlwiesenstrasse 31<br />

55743 Kirschweiler<br />

Deutschland<br />

Telefon: +49 (0) 6781 350-00<br />

E-Mail: info@efs-gems.com<br />

Internet: www.efs-gems.com


Kreativität<br />

Jakob Bengel-Stiftung<br />

Die ehemaligen Werkstätten des<br />

Industriedenkmals Jakob Bengel<br />

bieten beeindruckende Einblicke<br />

in die Modeschmuck-Produktion<br />

des vergangenen Jahrhunderts<br />

Denkmal<br />

mit Zukunft<br />

Nicht erst seit Bestehen der Jakob Bengel-Stiftung im Jahr 2001 ist das<br />

aus der Gründerzeit stammende Gebäudeensemble geprägt von einer spannenden<br />

Geschichte und vielen ehrgeizigen wie erfolgreichen Projekten.<br />

Der Countdown zur 100. Ausstellung läuft: Bis Mitte Mai<br />

konnten Besucher der <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Villa Bengel mit<br />

der Doppelausstellung „Belgisch bei Bengel“ bereits die<br />

95. und 96. Präsentation zeitgenössischen Schmucks in den alten<br />

Gemäuern der Modeschmuckfabrik erleben. Die 100. Ausstellung<br />

wird aller Voraussicht nach im nächsten Jahr stattfinden.<br />

„Die wechselnden Galerieausstellungen gehören ebenso zum<br />

Konzept der Jakob Bengel-Stiftung wie das Programm ,Artist in<br />

Residence‘ (A.i.R.; s. Kasten rechte Seite), das seit beinahe zehn<br />

Jahren gemeinsam mit der Hochschule realisiert wird. Unser jüngstes<br />

Projekt, das in Kooperation mit einem örtlichen Schmuckunternehmen<br />

verwirklicht wird, ist der Relaunch der historischen<br />

Schmuckmarke Jakob Bengel“, erklärt Wilhelm Lindemann drei der<br />

Säulen, auf denen die Stiftung fußt. Lindemann ist Vorstands vorsitzender<br />

der Jakob Bengel-Stiftung und geistiger Vater zahlreicher<br />

Projekte, unter anderem des jährlich stattfindenden Symposiums<br />

„Schmuckdenken“, für die <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> bei Schmuckinteressierten<br />

weit über die Grenzen des Hunsrücks hinaus bekannt ist.<br />

ambitioniertes Anliegen<br />

Neben diesen „Brückenschlägen in die Moderne“, wie Lindemann<br />

Projekte wie A.i.R und die zeitgenössischen Schmuckausstellungen<br />

nennt, ist das Hauptanliegen der Jakob Bengel-Stiftung jedoch<br />

noch ein weiteres: „Die Historie der <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Modeschmuckproduktion,<br />

welche die Stadt über Jahrzehnte geprägt hat,<br />

bevor sie in den 90er-Jahren weitestgehend endete, soll als lebendiges<br />

Archiv erhalten bleiben“, so Wilhelm Lindemann.<br />

Mit dem Ziel, das Gebäude zum Industriedenkmal zu erklären<br />

und es so für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, gründete<br />

Christel Braun, Urenkelin des Firmengründers, im Jahr 2001 die<br />

Jakob Bengel-Stiftung. Ihr Plan ist aufgegangen. Das beeindruckende<br />

Ensemble aus Fabrikationsgebäude, Werkswohnungen und Fabri-<br />

Fotos: Freundeskreis Jakob Bengel Denkmal e.V., Manuel Ocaña Mascaró (4), JBIO (1)<br />

36 | GZ plus


kantenvilla ist nahezu vollständig im Originalzustand erhalten. Und<br />

damit auch die Geschichte der <strong>Oberstein</strong>er Schmuckindus trie,<br />

welche mehr als 130 Jahre lang Hunderttausenden von Menschen<br />

Arbeit bescherte. „Ein solch umfangreiches Archiv gibt es in ganz<br />

Deutschland kein zweites Mal. Die Maschinen und Werkzeuge sind<br />

einzigartige Zeitzeugen und belegen in ihrer Vielfalt die Hochrangigkeit<br />

dieses Kulturdenkmals“, sagt Wilhelm Lindemann. Derzeit<br />

werden in der ständigen Ausstellung in mehr als 30 Vitrinen<br />

Uhrketten und Schmuckstücke aus der Produktion des Hauses<br />

präsentiert. Zudem macht eine Kettenmaschine im Zeitlupentempo<br />

deutlich, wie aus einem Draht eine Uhrkette hergestellt wird.<br />

Dass die Erhaltung des Industriedenkmals Jakob Bengel mit<br />

einem hohen finanziellen Aufwand verbunden ist, kann man sich<br />

denken. „Glücklicherweise ist es in der Vergangenheit durch Zuschüsse<br />

von Land, Stadt und Denkmalpflege sowie privaten und<br />

öffentlichen Geldgebern gelungen, nicht nur das Haus zu erhalten<br />

und auszubauen, sondern auch Schmuckankäufe zu tätigen und<br />

neue Ideen zu realisieren“, sagt Stiftungsvorstand Lindemann, der<br />

unter anderem auch Kulturreferent der Stadt <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> war.<br />

Derzeit steht ein weiteres zukunftsweisendes Vorhaben an.<br />

Das Gebäude wird unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen<br />

Belange und ohne das historische Interieur zu zerstören<br />

restauriert und teilweise umgebaut – und bei der Gelegenheit<br />

auch gleich auf den neuesten Stand der Brandschutzbestimmungen<br />

gebracht. Hinzu kommt die Einrichtung einer umfangreichen<br />

Dauerausstellung von historischem und modernem Modeschmuck<br />

(nicht nur aus dem Hause Bengel), in der zugleich alte und neue<br />

Schmucktechniken dargestellt werden.<br />

1<br />

2 3<br />

Anziehende Aussichten<br />

„Im Winter 2015/2016 wird das Industriedenkmal für einige Monate<br />

geschlossen, anschließend können die Räume etappenweise<br />

restauriert werden“, prognostiziert Lindemann. Die Eröffnung der<br />

neuen Dauerausstellung ist für 2017 geplant. Bis dahin werden<br />

rund drei Millionen Euro an Investitionen in das Industriedenkmal<br />

geflossen sein. Eine gute Anlage, da sind sich alle Beteiligten sicher.<br />

Denn längst dient dieser historische Ort als Anziehungspunkt für<br />

Schmuckinteressierte, Künstler und Fachbesucher aus ganz Deutschland<br />

und Nachbarländern wie den Niederlanden, Belgien und<br />

Frankreich. Ein Anliegen hat der Vorstandsvorsitzende noch:<br />

„Unsere Sammlungsbestände an historischem Modeschmuck aus<br />

der Zeit von 1860 bis 1990 sind in den letzen Jahren stetig gewachsen.<br />

Wir sind aber noch auf der Suche nach weiteren<br />

Schmuckexponaten anderer Modeschmuckhersteller, die Eingang<br />

in die Ausstellung finden könnten.“ Christel Trimborn<br />

www.jakob-bengel.de<br />

1. Stiftungsvorsitzender Wilhelm Lindemann, Bruno Zimmer<br />

(ehemaliger Ober bürgermeister <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>), Künstlerin Uta Feiler<br />

und Designerin Valeska Link (v. l.) bei einer Ausstellungseröffnung<br />

2. Das neue Schmuckstück aus dem Relaunch-Projekt wurde nach<br />

einem Originalmuster aus der Jakob-Bengel-Kollektion gefertigt<br />

3. + 4. Die Werkstätten der früheren Kettenfabrik sind bestens erhalten<br />

4<br />

Artist in Residence (A.i.R.)<br />

Seit 2006 lädt die Jakob Bengel-Stiftung in Kooperation mit der<br />

Hochschule Trier internationale Schmuckkünstler zu einem vierbis<br />

zwölfwöchigen Arbeitsaufenthalt in die historische „Bijouteriewaren-<br />

und Uhrkettenfabrik Jakob Bengel“ ein. Währenddessen<br />

bekommen die Künstler eine kostenfreie Wohnung,<br />

einen Atelierplatz im Industriedenkmal sowie ein monatliches<br />

Stipen dium. Der historische Maschinenpark und die Werkstätten<br />

der Hochschule, Studiengang „Edelstein- und Schmuck“,<br />

können benutzt werden. Im Gegenzug sollten die A.i.R.s für eine<br />

öffentliche Vortrags- und eine Lehrveranstaltung in der Hochschule<br />

zur Verfügung stehen. Darüber hinaus überlassen sie der<br />

Jakob Bengel-Stiftung ein bis zwei Schmuckstücke als Dauerleihgabe.<br />

Diese sind Bestandteil der stetig wachsenden zeitgenössischen<br />

Schmucksammlung, die derzeit rund 50 Stücke umfasst.<br />

GZ plus | 37


kreativität<br />

DSEP<br />

Wenn <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

ruft …<br />

… nehmen Schmuckgestalter aus aller Welt an dem international renommierten<br />

Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis teil. Sein Prestige, hohe Dotierungen und<br />

gestalterische Herausforderungen schaffen Anreize zur Teilnahme.<br />

Das Motto des allerersten Deutschen Schmuck- und<br />

Edelsteinpreises konnte unmissverständlicher nicht sein:<br />

„Edelsteinschmuck aus Gold und Silber“ lautete das<br />

Thema, mit dem die mittlerweile traditionsreiche Leistungsschau<br />

1970 an den Start ging. Die Initiative dazu ergriff der in <strong>Idar</strong>-<br />

<strong>Oberstein</strong> ansässige Bundesverband der Edelstein und Diamantindustrie.<br />

Seitdem sind alljährlich Schmuck- und Edelsteingestalter<br />

sowie Gold- und Silber schmiede aus dem In- und Ausland aufgerufen,<br />

sich an dem international ausgerichteten Wettbewerb zu<br />

beteiligen. Im jährlichen Wechsel liegt der Fokus mal auf der Edelsteinbearbeitung<br />

und mal auf der Schmuckverarbeitung in Verbindung<br />

mit Edelsteinen. Auch jungen Gestaltern wird seit 1989<br />

mit dem Deutschen Nachwuchswettbewerb eine wichtige Plattform<br />

geboten. In einem interna tionalen Rahmen stellen sie ihre<br />

Arbeiten den Kri terien der fünf- bis siebenköpfigen Expertenjury.<br />

Über die Herausforderungen und die Bedeutung des Wettbewerbs<br />

berichten beispielhaft einige Gestalter. Prisca DeGroat<br />

www.deutscher-edelsteinpreis.de<br />

Llyn Strelau, Calgary, Kanada: 1. Preis beim 45. Deutschen<br />

Schmuck- und Edelsteinpreis 2014, Thema „Moonlight“<br />

„Die Teilnahme am Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis war eine<br />

Mög lichkeit, meiner Arbeit auf internationaler Ebene zu Anerkennung zu<br />

ver helfen. Dieser Wettbewerb ist einer der besten – sein Prestige ist ohne<br />

Vergleich. Auch die großzügige Dotierung ist sicherlich ein wichtiger Faktor,<br />

der zur Teilnahme motiviert und die Professionalität des Events deutlich<br />

macht. Hier den ersten Preis zu gewinnen, markierte für mich einen persönlichen<br />

Meilenstein in meiner 40-jährigen Laufbahn in der Branche. Das Gewinnerschmuckstück<br />

,The other side of the moon‘ gehört übrigens einer<br />

meiner Kundinnen, die es bereits vor der Wettbewerbsteilnahme erwarb.“<br />

www.jewelsbydesign.de<br />

Aaron Maximilian Klintz, <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>: 1. Preis beim<br />

25. Deutschen Nachwuchswettbewerb für Edelstein- und<br />

Schmuckgestaltung <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> 2013, Thema „Feel Free“<br />

„Die Herausforderung in Bezug auf die Themenvorgaben des Wettbewerbs<br />

stelle ich mir selbst: Mein Ziel ist es immer, das Thema nicht als sofort ersichtliche<br />

These im Wettbewerbsstück zu verbildlichen. Es sollte einen tieferen Sinn,<br />

eine nicht gleich vermutbare Verbindung zum Thema haben. So habe ich 2013<br />

zum Thema ,Feel Free‘ einen Bergkristall als organisches Herz mit rostigen<br />

Metallstücken und -schrauben versehen. Das Gesamtwerk sollte die Bergung<br />

der Mineralien schildern. Die Auszeichnung ist für mich als Zuspruch für meine<br />

Art der kreativen Gestaltung von Bedeutung und eine tolle Belohnung für den<br />

langen Atem. Das Bergkristallherz hat seither einen besonderen Platz in der<br />

eigenen Wohnung und direkt neben der Urkunde.“ Aaron.klintz1@gmx.de<br />

Fotos: Lichtblick Foto-Design,Hiltrud und Jürgen Cullmann, Schwollen (4), Timo Volz (1)<br />

38 | GZ plus


Claudia Adam und Jörg Stoffel,<br />

Stipshausen: 1. Preis beim 44. Deutschen<br />

Schmuck- und Edelsteinpreis 2013,<br />

Thema „Under Pressure“<br />

„Der Deutsche Schmuck - und Edelsteinpreis reizt uns<br />

besonders, weil bei diesem Wettbewerb die Gestaltung<br />

von Edelsteinen im Fokus steht. Da die Bearbeitung<br />

und Gestaltung von Steinen ein Schwerpunkt unseres<br />

Schaffens ist, sind Themen, die sich damit befassen, immer<br />

eine Herausforderung für uns. Die Form des Steins<br />

sollte eine zentrale Rolle spielen. Am schönsten ist es<br />

für uns, wenn die prämierten Stücke einen glücklichen<br />

Besitzer oder Besitzerin finden. Jede Arbeit ist ein Stück<br />

unseres Weges.“ www.adam-stoffel.de<br />

Tanja Emmert, <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>: Belobigung<br />

beim 45. Schmuck- und Edelsteinpreis 2014,<br />

Thema „Moonlight“<br />

„Das Thema ,Moonlight‘ war ein sehr schönes und<br />

offenes Thema. Für mich war die Stimmung, die das<br />

Mondlicht der Nacht verleiht, die Inspirationsquelle.<br />

Aus meiner Sicht passt der Lagenachat mit seiner<br />

zweifarbigkeit von Weiß zu Schwarz und mit allen<br />

blaugrauen Schattierungen perfekt zum Thema. Es<br />

ist schön, diese Anerkennung zu bekommen und im<br />

Falle des Schmuck- und Edelsteinpreises bedeutet<br />

dies auch noch eine Preisverleihung mit einer gelungenen<br />

Winners Night und einem Preisgeld. Durch<br />

die Resonanz meiner Kunden merke ich, dass diese<br />

Preise durchaus wahrgenommen werden. Die ausgezeichneten<br />

Ohrringe waren lange unterwegs, beispielsweise<br />

auch auf der Inhorgenta. Jetzt stelle ich<br />

sie in meinem Showroom aus.“ www.ta-ka.de


Kreativität<br />

Graveure<br />

Kröte, graviert<br />

aus Rauchquarz,<br />

von Patrick<br />

Dreher<br />

Ungeahnte<br />

Dimensionen<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> gilt weltweit als eines der wichtigsten Zentren für die Kunst der<br />

Steingraveure. Mit ihren plastischen Darstellungen – mal als flache Reliefs, mal als<br />

dreidimensionale Objekte – begeistern sie Sammler und Schmuckliebhaber.<br />

Noch immer ist die Zahl und Kompetenz der <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er<br />

Graveure hoch. Zwei Beispiele verdeutlichen, wie<br />

unterschiedlich Arbeitsweise und Endprodukt sein können.<br />

Für Gerhard Schmidt beispielsweise beginnt alles mit dem Blick für<br />

die richtigen Steine, bevorzugt verwendet er Lagenachate. Hat er<br />

das richtige Material für einen Entwurf gefunden, arbeitet sich der<br />

Gemmenschneider Schicht für Schicht vor. In zum Teil hauchdünnen<br />

Lagen lässt er Bilder im Stein entstehen, die religiöse, mystische<br />

oder andere Geschichten erzählen. Der <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er ist<br />

ein Meister seines Faches, dessen Kunst rund um den Globus bekannt<br />

und gefragt ist.<br />

Aufgewachsen in der Nähe von <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, erlernte der<br />

heute 62-Jährige den Beruf des Steinschneiders. So traditionell<br />

sein Handwerk auch ist – Gerhard Schmidt ist stets interessiert<br />

daran, weitere Ziele zu definieren und neue Erfahrungen zu sammeln.<br />

In den frühen 80er-Jahren beispielsweise zog es ihn für neun<br />

Jahre nach Japan, wo er sich unter anderem intensiv mit der Formenwelt<br />

des japanischen Buddhismus auseinandersetzte. Heute<br />

lebt und arbeitet er wieder in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, das noch immer als<br />

eines der wichtigsten Zentren für die Steinschneidekunst gilt.<br />

Gerhard Schmidts Arbeiten sind allesamt Unikate und entstehen<br />

nach eigenen Entwürfen. Seine kunstvollen Flachreliefs zeichnen<br />

sich insbesondere durch die zum Teil vielfachen Stufungen aus,<br />

die er aus überwiegend zweilagigen Achaten herausarbeitet. Motive<br />

aus Flora und Fauna, Porträts und verspielt-romantische Frauenbilder<br />

oder mythologische Themen stehen dabei im Zentrum seiner<br />

detailreichen Steinwelten: So windet sich beispielsweise ein<br />

transparent wirkendes Kleid effektvoll und täuschend realistisch<br />

Buddhistisch inspiriert ist die Arbeit „Bosatsu auf Wolken“<br />

von Gerhard Schmidt<br />

„Geburt eines<br />

Sterns“ heißt<br />

diese meisterhafte<br />

Gravurarbeit<br />

aus<br />

mehrfarbigem<br />

Lagenachat von<br />

Gerhard Schmidt<br />

um den Körper einer anmutigen Aphrodite, die in einer Idylle aus<br />

Weinranken lustwandelt. Auch Bergkristallen oder Rauchquarzen<br />

entlockt Schmidt kunstvoll mehrdimensionale Hinter- und Vordergründe<br />

und selbst die Mimik der Porträtierten ist geprägt von<br />

feinsten Details und Nuancen.<br />

Tierisch gut<br />

Gravierte Objekte sind dagegen die Spezialität des <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er<br />

Vater-Sohn-Gespanns Gerd und Patrick Dreher. Die beiden<br />

widmen sich einer anderen Thematik und Seite des Steinschneidens.<br />

Plastische Objekte wie Kröten, Affen, Vögel oder Vollblutpferde<br />

gehören zu den bevorzugten Motiven der Graveure. Auch<br />

bei ihnen wird nur nach eigenen Ideen und Entwürfen gearbeitet,<br />

jedes Objekt ist ein Einzelstück. Ihre Arbeiten haben Anhänger in<br />

der ganzen Welt, vor allem Liebhaber in den USA wissen ihre Kunst<br />

zu schätzen, die mit dem Junior bereits in der fünften Dreher-<br />

Generation ausgeübt wird. Detailgetreu lassen sie ihre Chamäleons<br />

oder Mäuse in mindestens 200 Arbeitsstunden zum Leben erwachen,<br />

genaue Kenntnisse der Anatomie oder Bewegungsstudien<br />

sind Grundvoraussetzung für Gerd und Patrick Dreher.<br />

Alle Objekte aus ihrer Werkstatt werden aus einem einzigen<br />

Stein gearbeitet, bevorzugt aus Quarzen und Beryllen, am liebsten<br />

jedoch aus brasilianischem Naturachat, der sich durch seine besondere<br />

Farbgebung auszeichnet. Auch hier ist der Expertenblick gefragt,<br />

der erkennt, welcher Stein sich für welches Tier eignet – ein<br />

Ideenprozess, der manchmal Jahre dauern kann.Christel Trimborn<br />

www.gerhard-schmidt-art.de, www.dreher-carvings.com,<br />

www.patrick-dreher.de<br />

Fotos: Gerhard Schmidt (2), Dreher (1)<br />

40 | GZ plus


promotion<br />

Von hinten vertiefte Bergkristall-Gravuren<br />

mit Ölfarben bemalt, sogenannte englische<br />

Gravuren (l.). Halbplastische Edelsteingravuren<br />

in der Komesso-Technik, aus verschiedenen<br />

Edelsteinen zusammengesetzt (l. u.)<br />

Schönheit in Stein<br />

Hier geht es um wahre Kunst - die der Edelsteingravur. Nur wenige beherrschen dieses<br />

anspruchsvolle Handwerk noch so wie Susanne Teiwes und Iris Hartenberger. Beide<br />

sind seit Mitte der 90er-Jahre Meister im edelsteinbearbeitenden Handwerk. Nach<br />

Jahrzehnten gemeinsamen Schaffens gründeten sie 2010 ihre eigene Firma: H & T<br />

Carvings. Schnell errangen sie für ihre meisterhaften Werke die Aufmerksamkeit<br />

der Branche. „Unsere Philosophie lautet: Gemeinsam sind wir stark!“, sagt Iris<br />

Hartenberger und fährt fort: „Das ist die Kurzfassung, die nicht nur für unsere<br />

Gemeinsamkeit als Unternehmerinnen steht. Gemeint ist damit auch: Gemeinsam<br />

mit und für unsere Kunden entwickeln wir Ideen und Lösungen.“<br />

Die Edelsteinkünstlerinnen kennen und schätzen sich seit über 20 Jahren:<br />

„Das ist eine wunderbare Zusammenarbeit, wobei wir uns immer in der<br />

Arbeitsweise optimal ergänzen“, sagt Susanne Teiwes. Typisch für H & T Carvings<br />

sind die halbplastischen Edelsteingravuren in der Komesso-Technik, die<br />

aus verschiedenen Edelsteinen zusammengesetzt sind. Außergewöhnlich sind die von<br />

hinten vertieften Bergkristall-Gravuren, die mit Ölfarben bemalt sind – sogenannte<br />

englische Gravuren. Weitere Spezialitäten sind Kameen, insbesondere auf individuellen<br />

Kundenwunsch angefertigte Porträts sowie Kleinplastiken. www.ht-carvings.de<br />

OBJETS D’ART· FANCY ENGRAVINGS<br />

CREST ENGRAVINGS<br />

MONOGRAM ENGRAVINGS<br />

BLOSSOMS, LEAVES, ANIMAL FIGURES<br />

CUSTOM-MADES DESIGNS<br />

Four generations signify perfect craftsmanship,<br />

exclusive and individuell, just as you desire.<br />

Finest Engravings – Fantastical Designs<br />

Studio of Finest Engravings - Precious Stones<br />

Richard-Wagner-Straße 26· 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>· Fon ++49 (0) 6781 - 435 56· www.herbert-klein.com


kreativität<br />

Deutsches Edelsteinmuseum<br />

Schatzkammer<br />

der Region<br />

Das Deutsche Edelsteinmuseum in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> zeigt in einer stilvoll<br />

restaurierten Gründerzeitvilla alle Edelsteinarten der Welt. Neben funkelnden<br />

Edelsteinen und Diamanten ziehen auch kunstvoll gearbeitet Gravuren<br />

und Skulpturen sowie ausgesuchte Mineralien den Betrachter in ihren Bann.<br />

Die Besucher, interessierte Laien wie auch<br />

Fachleute, sind von der Vielfalt und Qualität<br />

der Exponate immer wieder beeindruckt,<br />

repräsentieren diese doch die weltweite<br />

Einzigartigkeit der Edelsteinregion <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>.<br />

Auf drei Etagen mit einer Fläche von circa 700 Quadratmetern<br />

präsentiert sich die ganze Welt der<br />

Edelsteine. Interessanter, attraktiver und umfassender<br />

begegnet man ihr wohl nirgends sonst auf der<br />

Welt. Im Gewölbekeller des Museums werden –<br />

teils in Kooperation mit anderen bedeutenden Museen<br />

– regelmäßig Sonderausstellungen mit Spezialthemen<br />

aus dem Edelsteinbereich durchgeführt.<br />

Die ortsansässige Edelsteinindustrie bringt mit<br />

ihren „Schleifer-Familien“ rund 90 Prozent der gezeigten<br />

Exponate als Leihgaben ein. Dadurch sind<br />

im Deutschen Edelsteinmuseum auch Besonderheiten<br />

zu sehen, die ein privater oder öffentlicher Träger nie oder<br />

nur schwer erwerben könnte. In dieser einmaligen Ausstellung, die<br />

ständig durch neue Zugänge ergänzt wird, sind nahezu alle weltweit<br />

vorkommenden Edelsteine vertreten – sowohl als Rohstein<br />

als auch in vollendet bearbeiteter Form. Die Sammlung des<br />

Deutschen Edelsteinmuseums <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> wird von einem<br />

Kuratorium betreut, das sich aus Fachleuten der verschiedenen<br />

Edelsteinberufe, des Handels und der Forschung zusammensetzt.<br />

Der Besuch des Museums lohnt sich auf jeden Fall. Insgesamt<br />

mehr als 10000 Exponate glitzern und funkeln Besuchern aus den<br />

Vitrinen entgegen. Die Ausstellung belegt vor allem die lange<br />

tradition: Seit rund 500 Jahren lebt <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> von und mit<br />

Edelsteinen. Das Edelsteinmuseum selbst kann auf eine über<br />

155-jährige Geschichte zurückblicken. Damit ist es eines der ältesten<br />

Museen von Rheinland-Pfalz.<br />

Axel Henselder<br />

www.edelsteinmuseum.de<br />

Von den Anfängen bis zum groSSen Jubiläum<br />

1859 Eröffnung als „Gewerbeschau“<br />

am Alexanderplatz im<br />

Stadtteil <strong>Idar</strong>.<br />

1879 Erste Sonderausstellung.<br />

1897 Umzug in die neue<br />

Gewerbehalle.<br />

1973 Aus der „Gewerbeschau“<br />

entsteht das „Deutsche<br />

Edelsteinmuseum“ in der<br />

neu errichteten Diamantund<br />

Edelsteinbörse.<br />

1995 Gründung der Stiftung<br />

Deutsches Edelsteinmuseum.<br />

1996 Umzug in die denkmalgeschützte,<br />

stuckverzierte<br />

Gründerzeitvilla „Purpers<br />

Schlösschen“. Hier erhält das<br />

Museum ein würdiges Domizil.<br />

2008 Der Förderverein der<br />

Freunde des Deutschen Edel-<br />

steinmuseum wird gegründet.<br />

Heute zählt er mehr<br />

als 200 Mitglieder.<br />

2009 Das Museum feiert<br />

sein 150-jähriges Bestehen<br />

mit einer Sonderausstellung.<br />

42 | GZ plus


since 1890<br />

www.ruppenthal.com


kreativität<br />

Förderverein Deutsche EdelsteinstraSSe<br />

StraSSe der Steine<br />

Zwar offenbart sich einem Fremden der Charme meistens nicht auf den ersten Blick,<br />

doch <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ist in eine der schönsten Mittelgebirgslandschaften Deutschlands<br />

eingebettet. Mit ein Grund, warum der Förderverein Deutsche Edelsteinstraße so aktiv ist.<br />

Was für die USA die legendäre<br />

Route 66 ist, sind hierzulande<br />

Themenstraßen wie etwa die<br />

Deutsche Edelsteinstraße. In zwei Rundkursen<br />

verbindet sie auf 48 Kilometern<br />

Orte der Verbandsgemeinde Herrstein<br />

und <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> miteinander, die von<br />

der Edelsteinverarbeitung geprägt sind.<br />

Weltweit ist diese regionale Konzen tration<br />

rund um die Themen Edelsteine<br />

und Schmuck einmalig. Denn der Raum<br />

Hunsrück-Nahe ist unzweifelhaft ein<br />

Kleinod. Ewige Wälder, tief eingeschnittene<br />

Täler, spektakuläre Felsabbrüche,<br />

romantische Burgen, steile Weinberge,<br />

geheimnisvolle Bergwerke und kleine<br />

Dörfer prägen das Landschaftsbild. Und<br />

hier schlägt auch das Herz der Edelsteinindustrie<br />

seit über 500 Jahren.<br />

Ganz gleich, ob Diamanten oder<br />

Achate, Edelsteinschleifereien oder<br />

Goldschmiede, Bergwerke oder Museen,<br />

wildromantische Natur oder Geschichte<br />

zum Anfassen: Gäste aus aller Welt<br />

Edelsteinkönigin<br />

Sonja Mzyk<br />

repräsentiert<br />

Region und<br />

Branche<br />

schätzen die Deutsche Edelsteinstraße für brillante Erlebnisse von<br />

imponierender Vielfalt. Besucher haben die Möglichkeit, in historischen<br />

und modernen Schleifereien Edelsteinhandwerker bei<br />

ihrer Kunst zu beobachten. Weltberühmte Schätze gibt es hier bei<br />

Edelsteinschleifern, Goldschmieden und Graveuren zu bestaunen.<br />

Zudem können sie selbst nach Mineralien schürfen oder die Fertigkeiten<br />

der Schmuckgestaltung in Hobbykursen erlernen.<br />

Stärkung der regionalen Identität<br />

Der Förderverein Deutsche Edelsteinstraße wurde 1974 gegründet.<br />

Im Sommer 2014 feierte er im Rahmen einer Oldtimerausfahrt<br />

entlang der Deutschen Edelsteinstraße mit anschließender<br />

Gala-Veranstaltung sein 40-jähriges Jubiläum. Die Hauptziele<br />

des Vereins sind die Steigerung des Bekanntheitsgrades der Region<br />

sowie die Förderung des Interesses an der Mineralogie und Gemmologie.<br />

Der Förderverein unterstützt somit die ansässige Edelstein-<br />

und Schmuckindustrie und wirbt für diese. Auch die Förderung<br />

der regionalen Identität, die Stärkung der Wirtschaft und<br />

somit auch des Tourismus gehören zu den Zielen des Vereins. Der<br />

Vorstand setzt sich aus Personen der Edelsteinbranche, der Gastronomie/Hotellerie,<br />

des Tourismus, der öffentlichen Verwaltung und<br />

aus Privatpersonen zusammen. 1. Vorsitzender des Vereins ist seit<br />

2009 Martin Schupp. Der Vorstand ist neben der Vereinsführung<br />

für das Management der Deutschen Edelsteinkönigin zuständig,<br />

betreut und koordiniert die Installation<br />

in Holz und Stein „Das Himmlische Jerusalem“<br />

und arbeitet eng mit anderen Institutionen<br />

zusammen, etwa in Form der<br />

Komposition des „Edelschliffs“ (s. u.).<br />

Königin für zwei Jahre<br />

Die Deutsche Edelsteinkönigin repräsentiert<br />

die Deutsche Edelsteinstraße<br />

und die dort ansässige Edelstein- und<br />

Schmuckbranche. Seit 1976 wird die<br />

Deutsche Edelsteinkönigin alle zwei Jahre<br />

von einer Jury neu gewählt. Ihre Aufgabe<br />

besteht darin, über die Edelsteinregion<br />

zu informieren und für diese zu<br />

werben. Bei bedeutenden lokalen Veranstaltungen<br />

darf die Deutsche Edelsteinkönigin<br />

ebenso wenig fehlen wie bei<br />

nationalen und internationalen Mineralien-,<br />

Edelstein-, Schmuck-, Verbraucherund<br />

Tourismusmessen. Die derzeit amtierende<br />

20. Deutsche Edelsteinkönigin<br />

heißt sonja Mzyk. Ihre Krone, die von<br />

Königin zu Königin weitergereicht wird,<br />

ist übrigens von namhaften Firmen der Branche geschaffen worden.<br />

Das Diadem besteht aus 165 Gramm Gelbgold, den Mittelpunkt<br />

bildet ein trapezförmig geschliffener Aquamarin, seitlich daran<br />

schließen sich zwei Citrine und zehn Amethyste an. Der<br />

bewegliche und abnehmbare Anhänger vorn ist mit fünf Blautopasen<br />

und zwei Brillanten besetzt. Axel Henselder<br />

www.foerderverein-edelsteinstrasse.de<br />

EDELSCHLIFF<br />

Seit 1999 entsteht in jedem Jahr aus<br />

der Zusammenarbeit des Fördervereins<br />

Deutsche Edelsteinstraße und der<br />

Gebietsweinwerbung Weinland Nahe<br />

mit dem „Edelschliff“ ein Schmuckstück<br />

der Nahe-Region. Er verbindet in einer<br />

einzigartigen Komposition Edelsteine<br />

und Wein miteinander und wirbt für<br />

die gemeinsame Region. Die Auflage ist<br />

jeweils auf 1000 Flaschen limitiert.<br />

Fotos: Förderverein Deutsche Edelsteinstraße e.V. (2)<br />

44 | GZ plus


Atelier Tom Munsteiner · Wiesenstr. 10 · 55758 Stipshausen · Tel.: 06544 - 600 · Fax: 06544 - 8511<br />

E-Mail: munsteiner@t-online.de · www.munsteiner-cut.de · facebook.com/AtelierMunsteiner<br />

GZ plus 06/15 | 45


KREATIVITÄT<br />

deutsche edelsteinstraSSe<br />

Glanz und<br />

Geschichte am<br />

laufenden Meter<br />

Auf einer rund 70 Kilometer langen Strecke rund um <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> verläuft die<br />

Deutsche Edelsteinstraße. An vielen Stationen können die Besucher selbst erleben,<br />

wie eng die Region mit der Welt kostbarer Edelsteine verbunden ist.<br />

46 | GZ plus


2<br />

3<br />

Fotos: Shutterstock (1)<br />

1<br />

Von <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> aus beginnend, verläuft die Deutsche<br />

Edelsteinstraße durch die beeindruckende, von Höhenzügen,<br />

Wäldern und idyllischen Bachtälern bestimmte<br />

Landschaft des Hunsrücks. Sie führt die Besucher in malerische<br />

Örtchen, zu vielen kleinen Schleifereien und Manufakturen, zu<br />

Museen, Stollen und Bergwerken. Überall gewähren Handwerker<br />

Einblicke in ihre Arbeit, oft gibt es sogar die Gelegenheit, die Techniken<br />

selbst einmal auszuprobieren. Und nach einer solchen Entde<br />

ckungsreise kann man den Tag bei Spießbraten und einem Wein<br />

aus dem regionalen Anbaugebiet hervorragend ausklingen lassen.<br />

Rund 50 Meter über <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, an einer senkrecht abfallenden<br />

Felswand am Fuß einer Burgruine, thront das Wahrzeichen<br />

der Stadt, die Felsenkirche (1). Errichtet wurde sie in den Jahren<br />

1482 bis 1484 in einer natürlichen Felsenhöhle, heute ist sie nur<br />

über einen Tunnel im Felsen zu erreichen.<br />

Über der Stadt Kempfeld befindet sich die Ruine der Wildenburg,<br />

die errichtet wurde auf den Überresten einer alten keltischen<br />

Burg. Zwischen den Überresten einer Maueranlage wurde ein<br />

Aussichtsturm errichtet, von dem aus die Besucher einen hervorragenden<br />

Überblick über die Landschaft des Hunsrücks haben.<br />

In der im Tal der Nahe gelegenen und nur über einen Metallsteg zu<br />

erreichenden Doppelachatschleife „In Edendell“ (2) können die<br />

Besucher das Leben der Schleifer nachempfinden – sie sehen hier<br />

sowohl den Arbeitsplatz mit dem schweren Steinrad als auch eine<br />

originalgetreu eingerichtete Wohnung mitsamt echten Zeitungen<br />

aus dem 19. Jahrhundert.<br />

Der Geopark Krahloch (3) zwischen Sensweiler und Wirschweiler<br />

informiert auf einem einen Kilometer langen Rundweg<br />

über Geologie, Mineralogie und Rohstoffe und gibt Aufschluss zu<br />

dem Natur- und Landschaftsraum der Region. An 14 Stationen<br />

wird lebendige Erdgeschichte vermittelt und erklärt, wie sich die<br />

Edelsteine der Region bilden.<br />

GZ plus | 47


KREATIVITÄT<br />

deutsche EdelsteinstraSSe<br />

4<br />

Ein Beispiel dafür, dass gute Handwerksarbeit eine lange Zeit<br />

überdauert: Bis in das Jahr 1450 lässt sich die Geschichte der<br />

Mahl- und Ölmühle in Allenbach zurückverfolgen. Erst im Jahr<br />

1850 wurde sie restauriert. Viele Bestandteile sind seitdem noch<br />

immer funktionsfähig.<br />

Im Hunsrück leben noch bis zu 1000 Wildkatzen. Im Wildfreigehege<br />

Wildenburg (4) können diese scheuen Tiere in ihrer<br />

natürlichen Umgebung beobachtet werden. Außerdem gibt es<br />

eine Auffang- und Auswilderungsstation.<br />

Allenbach war vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts<br />

dank zweier florierender Kupferhütten ein blühender Industriestandort.<br />

Vom Reichtum der Stadt zeugt heute noch das Allenbacher<br />

Schloss (5), eines von nur drei noch bewohnbaren mittelalterlichen<br />

Schlössern im Hunsrück.<br />

Rund um das Bergwerk befindet sich der Bergbaurundweg. Auf<br />

einer Strecken von rund 3,5 Kilometern sind verschiedene Relikte<br />

des Kupferbergbaus wie Stolleneingänge und Tagebaustätten zu<br />

sehen. Dieser Weg ist aber auch landschaftlich sehr attraktiv, denn<br />

er führt durch eine außerordentlich artenreiche Natur und bietet<br />

viele Panoramablicke.<br />

6<br />

Schon seit dem Jahr 1375 wurden in der Edelsteinmine Steinkaulenberg<br />

(6) Achate abgebaut. Heute ist diese Mine in <strong>Idar</strong>-<br />

<strong>Oberstein</strong> die einzige öffentlich zugängliche Edelsteinmine in ganz<br />

Europa. In speziellen Besucherstollen sind neben den Achaten<br />

auch noch weitere Edelsteine wie Bergkristalle, Amethyste und<br />

Rauchqarze zu sehen.<br />

Mehr als 100 Edelstein-Rohsteine können im Edelsteingarten in<br />

Kempfeld bestaunt werden. Im Zentrum befinden sich zwölf<br />

steine, die nach der biblischen Überlieferung das Fundament des<br />

„Neuen Jerusalem“ bilden.<br />

Einerseits über die geologische Beschaffenheit, andererseits über<br />

die Tier- und Pflanzenwelt der Region informiert der rund zehn<br />

Kilometer lange Naturpfad <strong>Idar</strong>bach auf 14 Schautafeln. Er führt<br />

entlang des idyllisch plätschernden <strong>Idar</strong>bachs und zu einem ehemaligen<br />

keltischen Ringwall, dem sogenannten Ringkopf.<br />

5<br />

Seit dem 15. Jahrhundert wurden die heimischen Edelsteine der<br />

Region in Wasserschleifen, die mit großen Schaufelrädern betriebenen<br />

wurden, bearbeitet. Das Zentrum dieses Industriezweiges<br />

war der <strong>Idar</strong>bach, wo zu Spitzenzeiten 56 solcher Schleiferein an-<br />

48 | GZ plus


FVRSTENBERG<br />

SEIT 1920<br />

Wir bringen Ihren Wunsch in Form<br />

schleifen wir Schmucksteine.<br />

In Präzision und feiner Qualität<br />

Aus über 60 verschiedenen<br />

Schmucksteinen<br />

schleifen wir für unsere anspruchvolle<br />

Kundschaft Formen in jedem<br />

Stil.<br />

7<br />

Formen für Manschettenknöpfe, Armbänder,<br />

Zifferblätter, Anhänger, Ketten, Objektdekor,<br />

8<br />

Wappen und Monogramme<br />

sässig waren. Die letzte Achatschleifmühle, die historische Weiherschleife<br />

(7), wurde hier im Jahr 1997 wieder für Touristen eröffnet.<br />

Bis in die 90er-Jahre wurde in der Fabrik Jakob Bengel noch<br />

Modeschmuck produziert, der in alle Welt verkauft wurde. Heute<br />

ist der Komplex ein Industriedenkmal, in dem die Besucher echte<br />

Schmuckgeschichte erleben können. Hier erfahren sie, welche<br />

Technik nötig war, um die Bestandteile herzustellen und zusammenzufügen.<br />

Die originalen, zum Teil weit über 100 Jahre alten<br />

Maschinen werden bei Vorführungen noch immer in Betrieb genommen.<br />

Auch die Werkswohnungen und die Fabrikantenvilla<br />

können besichtigt werden.<br />

Ein „Goldenes Buch“ hat jede Stadt – die Deutsche Edelsteinstraße<br />

hat ein Steinernes Gästebuch (8). Prominente Besucher können<br />

sich auf einem Wegesstück einfach einen der zahlreichen großen<br />

Steine aussuchen und signieren.<br />

Mineralien aus aller Welt finden sich im Deutschen Mineralienmuseum.<br />

Zudem sind historische Schmuckstücke und Edelsteine,<br />

kunsthandwerkliche Arbeiten sowie Nachbildungen berühmter<br />

Staatsinsignien ausgestellt.<br />

Lapis-Lazuli, Koralle, Chrysopras<br />

Eine großes Lager führen wir in:<br />

Koralle, Lapis Lazuli, Türkis,<br />

Chrysopras, Mondstein,<br />

Calcedon, feinen Rosaquarz,<br />

Amethyst, Citrin, Rauchquarz,<br />

Onyx, Carneol,<br />

Perlmutter, Mosaike, und<br />

Sonderschliffen in vielen Steinarten<br />

HERBERT FÜRSTENBERG E.K.<br />

Tiefensteiner Str.258<br />

D-55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Tel. +49 (0)6781 31033<br />

Fax: +49 (0)6781 3200<br />

Email:<br />

info@edelsteinschleiferei.de<br />

www.edelsteinschleiferei.de


KREATIVITÄT<br />

deutsche EdelsteinstraSSe<br />

9<br />

11<br />

Wie aus der Zeit gefallen erscheint der historische Ortskern von<br />

Herrnstein (10). Mehr als 60 mit viel Liebe restaurierte Fachwerkhäuser,<br />

schmale Gässchen, der Uhrturm und ein hervorragend<br />

erhaltenes Stadttor sorgen in dem beschauliche Städtchen für ein<br />

mittelalterliches Flair.<br />

10<br />

Vom Schloss <strong>Oberstein</strong> (9) und der in unmittelbarer Nähe gelegenen,<br />

inzwischen verfallenen Burg Bosselstein lässt sich ein unvergleichbarer<br />

Ausblick über <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, das Nahetal und die<br />

Mittelgebirgslandschaft des Hunsrücks genießen.<br />

Alle Edelsteinarten der Welt präsentiert das Deutsche Edelsteinmuseum.<br />

Über 10 000 Exponate, verteilt auf drei Etagen, strahlen<br />

und funkeln in der Gründerzeitvilla „Purpers Schlösschen“, in der<br />

das Museum beheimatet ist. Facettierte Steine, Rohware, Gravuren<br />

und exklusive Kunstwerke aus den kostbaren Steinen sind hier<br />

zu sehen. In Kooperation mit anderen Museen werden zudem<br />

immer wieder beeindruckende Sonderschauen realisiert.<br />

Zunächst als Gipsmühle errichtet, wurde die historische Wasserschleiferei<br />

Biehl 1880 zur Achatschleiferei umgebaut. Noch heute<br />

wird hier auf traditionelle Weise gearbeitet. Unter anderem wird<br />

eine heute gänzlich unübliche Technik angewandt: Mit dem Kippstuhl<br />

kann der Schleifer bäuchlings liegend arbeiten und den Stein<br />

mit viel Druck auf den Schleifstein zu pressen.<br />

Die besondere Mystik der Edelsteine vermittelt die Edelstein-<br />

Erlebniswelt. Die Besucher können dort einen mit viel Liebe zum<br />

Detail nachgebauten Salzkristallgang, eine Höhlenlandschaft, einen<br />

fantasievoll gestalteten Wald, eine Planetenstraße und einen Licht-<br />

Effektraum bewundern.<br />

Bis Ende des 18. Jahrhunderts war das Kupferwerk Fischbach (11)<br />

eines der bedeutendsten in Deutschland. Über viele Jahrhunderte<br />

entstand ein riesiges, verzweigtes System aus Stollen und gewaltigen<br />

Hohlräumen, das heute besichtigt werden kann.<br />

<br />

Christoph Hoffmann<br />

www.edelsteinstrasse.info<br />

50 | GZ plus


Albert-Einstein-Straße 10<br />

55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

phone: +49 (0)6781-900-225<br />

fax: +49 (0)6781-900-226<br />

e-mail: info@fisma-ketten.de<br />

www.fi sma-ketten.de


thema kreativität<br />

Thema Nationalpark<br />

16,5 Meter hoch<br />

ist die Windklang-<br />

Skulptur. Sie steht<br />

am Aussichtspunkt<br />

auf dem Erbeskopf,<br />

von wo aus man den<br />

ganzen Nationalpark<br />

überblicken kann<br />

Grosse<br />

weitsicht<br />

In den westlichen Höhenlagen des Hunsrücks, genauer im <strong>Idar</strong>wald und<br />

Schwarzwälder Hochwald, wächst buchstäblich eines der letzten Paradiese<br />

Deutschlands heran: der Nationalpark Hunsrück-Hochwald.<br />

Fotos: Nationalpark Hunsrück-Hochwald / Gerhard Hänsel (2), Nationalpark Hunsrück-Hochwald / Konrad Funk (1)<br />

52 | GZ plus


Zwischen schattenspendenden Moorbirken, kräftigen Buchen<br />

und duftenden Fichtenhölzern gerät der Alltagsstress<br />

schnell in Vergessenheit. Farne, Gräser und Moose bedecken<br />

den Waldboden. Hier findet man noch Wildkatzen und<br />

Spechte, kleine Moortümpel bieten Lebensraum für eine außergewöhnliche<br />

Artenvielfalt. Fast senkrecht aufsteigende Felswände<br />

und schroffe Klippen säumen die Hänge der gewundenen, schluchtenartigen<br />

Durchbruchstäler. Lauter Schätze der Natur, nur zu finden<br />

für denjenigen, der sich auf die Suche begibt.<br />

Ein Juwel der Region<br />

Erst seit Ende Mai dieses Jahres ist dieses pfälzisch-saarländische<br />

Biotop offizieller und somit 16. deutscher Nationalpark. Hier sollen<br />

Pflanzen und Tiere ungestört leben können, Menschen sich erholen<br />

und zusammen mit den eigens angestellten Rangern die Natur<br />

erforschen. Einige der Waldstücke müssen renaturiert werden,<br />

andere werden sich selbst überlassen. Bis zu 30 Jahre kann die<br />

Übergangsphase dauern, an deren Ende die reine Wildnis steht.<br />

Wie diese aussehen wird, weiß niemand. In Deutschland gibt es<br />

kaum noch Flächen, in denen die Natur ungestört walten darf.<br />

Von einem „Mosaikstein der Regional entwicklung“ sprechen<br />

die einen, als „Juwel“ bezeichnen ihn die anderen. Der Nationalpark<br />

passt also bestens in die Region entlang der Edelsteinstraße.<br />

Der größte Teil des ungefähr 100 Quadratkilometer umfassenden<br />

Areals liegt im Landkreis Birkenfeld, der sich daher nun auch<br />

„Nationalparklandkreis“ nennt.<br />

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist ein altes, sagenumwobenes<br />

Waldgebiet. Die Nibelungen scheinen Teile ihrer Wurzeln<br />

in den Orten Dhronecken und Thranenweier zu finden, die Höhen<br />

stecken voller geheimnisvoller Reste kelti scher und römischer Spuren.<br />

Die alten Fichtenwälder am Jagdhaus „Fuchsbau“, die Felsformationen<br />

um die Wildenburg oder die Moorlandschaft am Rande<br />

Über 42 Prozent der Landesfläche von Rheinland-Pfalz sind<br />

mit Wald bedeckt, mehr als in allen anderen Bundesländern<br />

des Erbeskopfes, dem mit 816 Metern höchsten Berg des Landes,<br />

werden künftig zahlreiche Besucher und Naturliebhaber anlocken.<br />

Das klare Wasser, die frische Luft und die sprichwörtliche Ruhe auf<br />

dem Lande haben die Region bis in die USA und Fernost berühmt<br />

gemacht. Der Nationalpark, so hofft man, wird diesem guten Ruf<br />

einen weiteren Aufschwung geben und zur wirtschaftlichen Stärkung<br />

der Landkreise Birkenfeld und St. Wendel beitragen.<br />

Das neue Nationalparkamt hat seinen Dienstbetrieb bereits<br />

Wochen vor der Eröffnung des Nationalparks aufgenommen, die<br />

fachlichen Planungen zu dessen künftiger Ausgestaltung und Entwicklung<br />

laufen auf Hochtouren. Es gilt, die touristischen Angebote<br />

rund um das Biotop intensiv zusammenzuführen. Die weitere<br />

entwicklung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald bleibt also<br />

spannend – so, wie es auch die Geschichte dieses einsamen Waldrückens<br />

ist. <br />

Britta Kunz<br />

www.nationalpark.rlp.de<br />

Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald<br />

lässt man der Natur freien Lauf<br />

GZ plus | 53


kreativität<br />

Restaurants<br />

Cocktails und ein gepflegtes Ambiente<br />

bietet die Cohibar im Parkhotel.<br />

Sternekoch Renato Manzi (u.) schwingt<br />

im Restaurant den Kochlöffel<br />

Neuer Koch,<br />

neues Konzept<br />

Eine der absoluten Top-Adressen in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ist das Parkhotel.<br />

Im Restaurant verwöhnt seit April ein echter Sternekoch nicht nur die Hotelgäste.<br />

Erstklassige internationale Gerichte und Spezialitäten aus<br />

der regionalen Küche – dafür kennt man die Küche des<br />

Parkhotels in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>. Seit April dieses Jahres verbindet<br />

Chefkoch Renato Manzi hier den Respekt vor der Tradition<br />

mit seinem Können als ausgezeichneter Sternekoch sowie dem<br />

Talent, stets aufs Neue mit kreativen Ideen und kulinarischen Köstlichkeiten<br />

zu überraschen. Verwendet werden dabei konsequent<br />

frische Zutaten. Das Ergebnis ist vielfältig und muss unbedingt probiert<br />

werden: exotisch wie Dorade auf Pak Choi, klassisch wie<br />

Rumpsteak mit Speckbohnen oder edel wie Garnelen-Jakobsmuschelspieß<br />

mit Champagnersauce und Limonenrisotto. Nach<br />

dem Essen runden eine große Auswahl erstklassiger Zigarren und<br />

internationale Drinks in der Cohibar das luxuriöse Angebot ab.<br />

Feiern und genieSSen<br />

Mit neuem Style, neuer Musik und jeder Menge neuer Ideen präsentiert<br />

sich seit März der hoteleigene Club PH1. Aktuelle Hits<br />

sowie Musik der 80er- und 90er-Jahre, neu arrangiert und live ge-<br />

mischt von Top-DJs, sorgen für Feierlaune. Der Club steht für<br />

exklusivität und hohen Anspruch und öffnet seine Tore daher nur<br />

an ausgewählten Wochenenden für besondere Acts. Darüber hält<br />

die Facebook-Seite des Parkhotels die Gäste auf dem Laufenden.<br />

Perfekt abgestimmt<br />

Das Parkhotel bietet seinen Gästen zudem perfekt geschnürte<br />

Pakete wie das Edelstein-Genießerwochenende. Neben allen<br />

annehmlichkeiten des Hotels warten Opalschleifer, Graveure,<br />

Goldschmiede oder Edelsteinschleifer darauf, den Gästen einen<br />

Einblick in ihr Handwerk zu gewähren. Den krönenden Abschluss<br />

bildet ein Vier-Gänge-Menü, zusammengestellt und zubereitet natürlich<br />

vom neuen Küchenchef persönlich.<br />

Parkhotel<br />

Hauptstraße 185, 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Tel.: 06781/5090-0<br />

www.parkhotel-idaroberstein.de, www.facebook.com/ph1.club<br />

Fotos: Annette Diehl (1)<br />

54 | GZ plus


Ein Prosit der<br />

gemütlichkeit<br />

Gleichermaßen deftig wie<br />

erlesen ist die Küche im<br />

Brauhaus am Schleiferplatz<br />

Unser 4-Sterne-Hotel im Zentrum von<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> bietet Ihnen Einzel- und Doppelzimmer<br />

der Kategorien Standard bis Luxus.<br />

Kulinarisch verwöhnt Sie unser Küchenchef Renato Manzi<br />

im Restaurant, dem Bistro und bei größeren Feiern auch im<br />

separaten Bankettraum. Während der Sommermonate<br />

bieten sich beim Restaurant und Bistro auch unsere<br />

Außenterrassen an.<br />

Im <strong>Idar</strong>er Brauhaus<br />

soll es bald auch selbstgebrautes<br />

Bier geben<br />

Gute Brauhausküche, vom deftigen Brotzeitteller<br />

bis zum traditionellen Backhendl, gibt<br />

es im <strong>Idar</strong>er Brauhaus. Gemütlichkeit und<br />

rustikale Küche werden hier ebenso großgeschrieben<br />

wie Innovation und Kreativität. Immer wieder<br />

lassen sich die Köche auch neue Kreationen einfallen,<br />

zeitgemäß und modern, passend zur Saison und zum<br />

lokalen Angebot. Wie etwa Erdapfel-Tagliatelle, gefüllt<br />

mit frischem Spargel.<br />

Erlebnisbrauerei geplant<br />

Das Brauhaus ist ein Familienprojekt. Die Schwestern<br />

Annette, Steffi und Rita von Pock stehen mit<br />

voller Leidenschaft dahinter. „Es ist für uns mehr als<br />

eine Gaststätte“, sagen sie, „es ist für uns eine Herzensangelegenheit.“<br />

Darum soll das Angebot auch<br />

stetig weiter wachsen. Hinter dem Haus planen die<br />

Chefinnen eine Erlebnisbrauerei, die nicht nur ein<br />

hauseigenes Bier, sondern auch Vorführungen und<br />

Braukurse bieten wird. Im gleichen Gebäude wird<br />

eine Markthalle für regionale Produkte eingerichtet,<br />

ein Biergarten soll das Angebot abrunden.<br />

<strong>Idar</strong>er Brauhaus<br />

Hauptstraße 84, 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Tel.: 06781/5685505<br />

www.idarer-brauhaus.de<br />

Das Park Hotel <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, für Feiern, Seminare, Tagungen und<br />

viele andere Anlässe – die gute Adresse in unserer Edelsteinstadt.<br />

Sauna – Dampfbad – Infrarotkabine – Fitnessgeräte<br />

Für unsere Hausgäste frei.<br />

Kostenloses W-Lan.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />

(0049) 6781 – 50900<br />

oder<br />

info@parkhotel-idaroberstein.de<br />

sowie auf unserer Website<br />

unter<br />

www.parkhotel-idaroberstein.de


kreativität<br />

Restaurants<br />

Charme, Tradition<br />

und eine exquisite<br />

Kräuterküche<br />

verbindet Sebastian<br />

Schuff (r.) im<br />

Gartenhotel<br />

Hunsrücker Faß<br />

Besten Service und bestes Wohlfühlambiente<br />

für Körper und Seele: das<br />

Kloster Marienhöh Hideaway & Spa<br />

Hier isst<br />

man gern<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> bietet auch eine Vielzahl an kulinarischen<br />

Höhepunkten. Zahlreiche Restaurants, Hotels und<br />

Gaststätten überzeugen mit einer lokalen, frischen Küche<br />

und einem großen Wohlfühlfaktor.<br />

Im Landgasthof Schuck isst auch das Auge mit<br />

BERGHOTEL KRISTALL<br />

Das Hotel hat eine schöne Hanglage und bietet einen grandiosen<br />

Blick über die Edelsteinmetropole. Alle Räume, vom „Amethyst-<br />

Zimmer“ bis zur „Kristall-Suite“, stehen im Zeichen der Edelsteine.<br />

Wiesenstraße 50, 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Tel.: 06781/96960, www.berghotel-kristall.de<br />

BRITTAS PFANNKUCHENHÄUSCHEN<br />

Hier gibt es nicht nur die namensgebenden Pfannkuchen in süßen<br />

und herzhaften Varianten, sondern auch Snacks für den kleinen<br />

Hunger, Nudel- und Rösti-Gerichte. Auf Wunsch bereitet Britta die<br />

Pfannkuchen auch gluten- und laktosefrei zu.<br />

Hauptstraße 48, 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Tel.: 06781/42983, www.brittas-pfannkuchenhaeuschen.de<br />

Ein edler Tropfen neben dem anderen findet sich im Whisky-Museum<br />

FORELLENHOF<br />

Fernab vom Trubel des Alltags bietet das Landguthotel Forellenhof<br />

eine kleine Oase der Ruhe. Serviert werden Gerichte aus der eigenen<br />

Forellenzucht oder Wild aus der eigenen Jagd.<br />

Reinhardtsmühle 1, 55626 Bundenbach<br />

Tel.: 06544/373, www.hotel-forellenhof.de<br />

56 | GZ plus


Mitten im Herzen<br />

der Edelsteinregion<br />

GARTENHOTEL HUNSRÜCKER FASS<br />

Auf der Speisekarte finden sich leckere Spezialitäten. Fleisch, Fisch<br />

und vegetarische Gerichte werden aus heimischen Produkten gezaubert<br />

und mit Kräutern aus dem eigenen Garten verfeinert.<br />

Hauptstraße 70, 55758 Kempfeld<br />

Tel.: 06786/9700, www.gartenhotel-schwenk.de<br />

KIRSCHWEILER BRÜCKE<br />

Der Gasthof mit seiner über 100-jährigen Geschichte bietet gediegenen<br />

Charme, nicht zuletzt auch durch den offenen Grill.<br />

Kirschweiler Brücke 2, 55743 Kirschweiler<br />

Tel.: 06781/33383, www.kirschweilerbruecke.de<br />

klassische frische<br />

regionale und<br />

bayrisch/ österreichische<br />

Brauhausküche<br />

in modern-traditionellem<br />

Ambiente<br />

KLEINE DORFWIRTSCHAFT<br />

Charmant im Blockhütten-Stil gehalten, erwarten den Gast eine<br />

kleine Karte und stets wechselnde, rustikal-regionale Gerichte.<br />

Hauptstraße 31, 55767 Leisel<br />

Tel.: 06787/2990022, www.kleinedorfwirtschaft.de<br />

KLOSTER MARIENHÖH HIDEAWAY & SPA<br />

Im Hunsrück-Hideaway Kloster Marienhöh verschmelzen Lifestyle<br />

und Klosterkulisse. Bruchsteinfassaden und antike Möbel ergänzen<br />

sich mit modernem Design. Kulinarisch bietet das Klosterhotel alles<br />

von der rustikalen Brotzeit bis zum Gourmetmenü.<br />

Marienhöh 2–10, 55758 Langweiler<br />

Tel.: 06786/292990, www.hideawaykloster.de<br />

IDARER BRAUHAUS<br />

KYRBURG WHISKY-MUSEUM<br />

3000 verschiedene Whiskyflaschen – von bekannten Marken bis zu<br />

von Sammlern begehrten Raritäten. Edle Tropfen aus Whisky-<br />

Nationen wie Schottland oder den USA, aber auch aus der DDR,<br />

Israel, Indien oder fernöstlicher Schlangenwhisky. Natürlich bietet<br />

die Kyrburg auch Whisky-Verkostungen mit Drei-Gänge-Menü.<br />

Auf der Kyrburg 1, 55606 Kirn<br />

Tel.: 06752/91190, www.kyrburg.de<br />

LANDGASTHOF SCHUCK<br />

Das familiär geführte Haus liegt im Stadtteil Kirchenbollenbach.<br />

Österreichisches Buffet, Wildgerichte oder Spießbraten, gefüllte<br />

Klöße und Kartoffelwurst runden das zünftige Angebot ab.<br />

Am Kirschberg 1, 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Tel.: 06784/98360, www.landgasthofschuck.de<br />

SPIESSBRATENHAUS ALTE KANZLEI<br />

Hier wird nicht nur der typische <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Spießbraten serviert.<br />

Interessierte Gäste erwartet folgende Kombination: Vorführung<br />

der Handwerkskunst, Bearbeiten und Schleifen von Edelsteinen,<br />

anschließend Spießbraten.<br />

Hauptstraße 432, 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Tel.: 06781/28059, www.das-spiessbratenhaus.de<br />

SPIESSBRATENHAUS IM HAAG<br />

Der Spießbraten stammt ursprünglich aus Brasilien und wurde von<br />

deutschen Edelsteinsuchern in die alte Heimat exportiert. Heute<br />

gehört die Köstlichkeit zu <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> wie Edelsteine und<br />

Schmuck. Das Spießbratenhaus Im Haag serviert den original <strong>Idar</strong>-<br />

<strong>Oberstein</strong>er Spießbraten vom Buchenfeuer.<br />

Im Haag 14, 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Tel.: 06781/44999<br />

Spezialitäten vom Fass<br />

Lahnsteiner Pils<br />

Tegernseer Hell<br />

Augustiner Hell<br />

Augustiner „Edelstoff“<br />

Augustiner Dunkel<br />

Schnapsbrennerei im Haus<br />

<strong>Idar</strong>er Brauhaus<br />

Hauptstrasse 84<br />

55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Tel.: 06781- 568 5505<br />

www.<strong>Idar</strong>er-Brauhaus.de


kreativität<br />

Horbach<br />

Christian Müller mit<br />

seinem Quad-ATV<br />

auf der Rennstrecke<br />

des MSC Hennweiler<br />

Fotos: Martin Glauner (5)<br />

58 | GZ plus


Die andere Seite<br />

Ob außergewöhnliches Hobby oder soziales Engagement:<br />

An dieser Stelle porträtiert die GZ Persönlichkeiten aus der Branche einmal nicht in ihrem Arbeitsumfeld,<br />

sondern von einer eher unbekannten, ihrer „anderen Seite“.<br />

„Zu Lande, zu Wasser und<br />

manchmal in der Luft“<br />

Wenn man Christian Müller bei der Firma Horbach begegnet,<br />

vermutet man kaum, was er in seiner Freizeit am<br />

liebsten unternimmt: „Schlammtouren“ mit seinem Quad-ATV.<br />

1<br />

Das Ganze macht umso mehr Spaß, je mehr Matsch im<br />

Spiel ist. Diesen Eindruck gewinnt man zumindest, wenn<br />

man Christian Müller und seinen Freunden bei ihrem<br />

Hobby zuschaut. Sie fahren Quad-ATVs, also vierrädrige „All-<br />

Terrain-Vehicles“. „Wir sind damit zu Lande, zu Wasser und<br />

manchmal in der Luft unterwegs“, sagt Christian Müller etwas<br />

scherzhaft. Unter der Woche leitet er mit seinem Vater das Technik<br />

unternehmen Horbach, am Wochenende geht er mit einer<br />

„bunt gemischten Gruppe“ auf Tour. „Ich kann dabei einfach gut<br />

ab schalten und den Alltag hinter mir lassen“, meint Müller.<br />

Ab und zu fährt er mit seinen Freunden zu internationalen<br />

Motocross-Events wie kürzlich in den belgischen Ardennen. „Da<br />

ging es so schlammig zu, dass meine Maschine und ich am Ende<br />

über und über mit Matsch bedeckt waren“, lacht er. Auf Touren<br />

Richtung Rhein oder Mosel ist oft der Weg das Ziel: „Wir schauen<br />

einfach, was es unterwegs Interessantes gibt.“ Auf diese Art hat<br />

man schon so manche Herausforderung im Gelände aufgespürt,<br />

den ein oder anderen Gasthof mit guter Hausmannskost ebenso.<br />

Müller nutzt sein 80 PS starkes ATV auch zu Hause, etwa für die<br />

Gartenarbeit. Im Winter zieht er manchmal Kinder mit dem Schlitten<br />

durch den Schnee. Mit seinem Gefährt durchs Gelände zu<br />

„cruisen“, findet er übrigens dann am besten, „wenn andere lieber<br />

drinnen bleiben“: vom Herbst bis zum Frühjahr. Saraj Morath<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1 Zwischenstopp: Christian Müller (M.)<br />

mit zwei Freunden, Zahntechniker Bernd<br />

Weirich (l.) und Domenico Romondia,<br />

Juniorchef eines Goldschmiedebetriebs<br />

2 Für solche Kurven braucht man schon<br />

etwas Übung 3 Christian Müller nach<br />

seiner Schlammtour 4 Auf der Hochfläche<br />

bei Hennweiler hat man einen grandiosen<br />

Ausblick auf die weitläufige Landschaft<br />

GZ plus | 59


kreativität<br />

Constantin Wild<br />

Die andere Seite<br />

Ob außergewöhnliches Hobby oder soziales Engagement:<br />

An dieser Stelle porträtiert die GZ Persönlichkeiten aus der Branche einmal nicht in ihrem Arbeitsumfeld,<br />

sondern von einer eher unbekannten, ihrer „anderen Seite“.<br />

DIE FANTASTISCHEN<br />

ZWO<br />

In geselliger Runde stimmt Constantin Wild von der gleichnamigen­<br />

Edelsteinmanufaktur schon einmal ein Lied auf seinem Akkordeon an. Gelegentlich ­<br />

tritt er zum Spaß mit seinem Freund und Lehrer zusammen auf.<br />

Impression des<br />

Grundstücks, zu<br />

dem sogar ein<br />

kleiner See gehört<br />

­singen“, erklärt Wild, der von Bekannten nur „Conte“ genannt<br />

wird. Er musiziert etwa einmal pro Woche zusammen mit seinem<br />

Freund und Lehrer Bernd Bunn. Ab und an treten die beiden<br />

unter dem Namen „Die Fantastischen Zwo“ privat auf, „wenn das<br />

Publikum es verträgt“, so Constantin Wild mit einem Augenzwinkern.<br />

Im Sommer lädt er gern Freunde in sein Wochenendhaus<br />

nach Allenbach ein.<br />

Während sie bei Riesling oder Pils auf der Terrasse zusammensitzen<br />

und die malerische Aussicht genießen, greift Conte schon<br />

einmal zur Ziehharmonika und spielt Lieder wie „La Paloma“ oder<br />

„Die Capri-Fischer“. Sein Ferienhaus ist eine Oase mitten in der<br />

heimischen Landschaft, die er schätzt und schützt. „Es ist schade,<br />

dass die Natur in vielen zivilisierten Teilen der Welt so zurückgedrängt<br />

wird“, findet Wild. Für ihn gehört die Natur mit ihren<br />

­inspirierenden Farben ebenso zu einer guten „Life-Work-Balance“<br />

wie die Musik. <br />

Saraj Morath<br />

Musik ist bei mir allgegenwärtig“, sagt Constantin Wild.<br />

Sein Geschmack reicht durch alle Stilrichtungen von Jazz<br />

über Rock bis zu Klassik. Die Hintergrundmusik für den<br />

Showroom seines Unternehmens hat er eigens komponieren<br />

­lassen. Und selbst im Garten seines Ferienhauses kann man Musik<br />

hören – wenn er nicht gerade selbst spielt.<br />

„Beim Akkordeon kann man den Klang durch die Druckstärke<br />

modellieren. Das ist ein bisschen, wie über ein Instrument zu<br />

Auf der Terrasse seines Wochenendhauses kann Constantin Wild entspannen<br />

Fotos: Martin Glauner (4)<br />

60 | GZ plus


Constantin Wild mit<br />

Bernd Bunn beim<br />

Musizieren in seinem<br />

Ferienhaus. Sein<br />

Deutsch Drahthaar<br />

Arras ist immer ­<br />

mit von der Partie<br />

GZ plus | 61


kreativität<br />

Karl Faller<br />

Heike Faller und Konrad Henn<br />

bewegen sich gern an der<br />

frischen Luft, genießen die Ruhe<br />

und die Farben der Natur<br />

Fotos: Martin Glauner (4)<br />

62 | GZ plus


Die andere Seite<br />

Ob außergewöhnliches Hobby oder soziales Engagement:<br />

An dieser Stelle porträtiert die GZ Persönlichkeiten aus der Branche einmal nicht in ihrem Arbeitsumfeld,<br />

sondern von einer eher unbekannten, ihrer „anderen Seite“.<br />

Die Meisterin und<br />

der Fahrradfreak<br />

Heike Faller und Konrad Henn von der Firma Karl Faller<br />

schätzen ihre sportlichen Aktivitäten in der Natur als Ausgleich zu ihrem<br />

ehrenamtlichen und beruflichen Engagement.<br />

Das Laufen brauche ich einfach, um nach einem konzentrierten<br />

Tag ,Dampf abzulassen‘ und den Kopf freizubekommen“,<br />

meint Heike Faller. „Oft fallen mir dabei sogar<br />

Lösungen für berufliche Herausforderungen ein.“ Sie rennt, seit sie<br />

zwölf ist, und war einmal Rheinland-Pfalz-Meisterin im 400-Meter-<br />

Lauf. Während sie alle zwei bis drei Tage etwa zehn Kilometer läuft<br />

und samstags ab und an einen Halbmarathon macht, schwingt sich<br />

ihr Mann Konrad Henn am liebsten auf eines seiner Räder.<br />

„Ich habe ein Mountainbike, ein 30 Jahre altes Rennrad, das<br />

schon ein Klassiker ist, und ein E-Bike, weil ich ja ein echter Technikfreak<br />

bin“, erklärt er lachend. Die knapp acht Kilometer von zu<br />

Hause bis zum Büro legt Henn jeden Morgen mit dem Rad zurück.<br />

Am Wochenende ist meist Zeit für eine größere Tour von 50 bis<br />

60 Kilometern. „Wir haben das Glück, die Natur direkt vor der<br />

Haustür zu haben“, sagt Konrad Henn, der „nebenbei“ Vorsitzender<br />

beim Messeverein Intergem sowie beim Förderverein Deutsches<br />

Edelsteinmuseum ist.<br />

Auch seine Frau setzt sich für die Region ein: als Teilhaberin der<br />

Messegesellschaft und Vorstandsmitglied der Deutschen Gemmologischen<br />

Gesellschaft. Die beiden laufen übrigens manchmal auch<br />

gemeinsam, etwa auf Reisen oder daheim, wenn es regnet. Ja, richtig<br />

gelesen: „Laufen im Regen ist richtig gut“, findet Heike Faller,<br />

und Konrad Henn fügt hinzu: „Dann hat der Wald eine schöne,<br />

mystische Stimmung.“<br />

Saraj Morath<br />

Bei den sogenannten Steinrosseln nahe Kirschweiler (l.).<br />

Kurze Pause zwischen den Quarzsteinen (o.). In der Nähe<br />

der bekannten Edelsteinminen Steinkaulenberg (r.)<br />

GZ plus | 63


kreativität<br />

richard hans becker<br />

Das Ergebnis dieser Aufnahme<br />

ist in der aktuellen Anzeige von<br />

Richard Hans Becker zu sehen<br />

Fotos: Martin Glauner<br />

64 | GZ plus


Die andere Seite<br />

Ob außergewöhnliches Hobby oder soziales Engagement:<br />

An dieser Stelle porträtiert die GZ Persönlichkeiten aus der Branche einmal nicht in ihrem Arbeitsumfeld,<br />

sondern von einer eher unbekannten, ihrer „anderen Seite“.<br />

Familie Becker am Set (l.). Das Foto ist im Kasten: Birgit, Marie-Luise, Franz und Hans-Joachim Becker (v. l.) mit Hund Buddy<br />

„Das läuft ganz<br />

relaxed“<br />

Birgit Becker findet die Fotografie „total spannend“. Sie ist gern mit der<br />

Kamera in der Natur unterwegs. Am liebsten aber fotografiert sie ihre Kinder –<br />

privat oder für Werbemotive der Firma.<br />

Früher habe ich von meinem Mann zu Weihnachten<br />

Schmuck geschenkt bekommen, mittlerweile sind es Objektive.<br />

So habe ich beispielsweise gerade ein 600-Millimeter-Tele<br />

bekommen“, erzählt Birgit Becker lachend. Seit etwa<br />

dreieinhalb Jahren beschäftigt sie sich mit Fotografie. „Inzwischen<br />

habe ich an unglaublich vielen Workshops teilgenommen und in<br />

alle Bereiche wie Highspeed oder Pastellmalerei einmal ,reingeschnuppert‘.“<br />

Besonders gern fotografiert sie Tochter Marie-Luise und Sohn<br />

Franz. „Junge Leute lassen sich einfach gut aufnehmen. Und durch<br />

die Vertrautheit läuft das Fotografieren ganz relaxed“, sagt Birgit<br />

Becker. Sie leitet zusammen mit ihrem Mann Hans-Joachim die<br />

Schmuckmanufaktur Richard Hans Becker und erstellt alle Werbemotive<br />

selbst. Auf der aktuellen Anzeige ist Marie-Luise Becker vor<br />

einer dekorativen Tür zu sehen. Diese gehört zu einem leer stehenden<br />

Haus in Wirschweiler, dem Nachbarort der Beckers. Die<br />

Location hat Birgit Becker ausgesucht, ums Styling kümmern sich<br />

ihre Kinder immer selbst.<br />

„Die größte Herausforderung beim Fotografieren ist, eine<br />

Stimmung im Bild aufzufangen“, findet Birgit Becker. Ob sie nun<br />

Blumen auf der Wiese fotografiert oder Löwenbabys in der Wüste<br />

wie vor zwei Jahren bei einer Afrikareise – ihr Bestreben ist immer<br />

dasselbe: „Das Foto sollte genau das wiedergeben, was ich in dem<br />

Moment der Aufnahme empfinde.“ <br />

Saraj Morath<br />

GZ plus | 65


kreativität<br />

engel & co.<br />

Die andere Seite<br />

Ob außergewöhnliches Hobby oder soziales Engagement:<br />

An dieser Stelle porträtiert die GZ Persönlichkeiten aus der Branche einmal nicht in ihrem Arbeitsumfeld,<br />

sondern von einer eher unbekannten, ihrer „anderen Seite“.<br />

„Man trifft auf<br />

andere Denkweisen“<br />

Stefanie Engel von Engel & Co. setzt sich seit fünf Jahren ehrenamtlich<br />

für den internationalen Schüleraustausch ein. Sie erlebt den Kontakt mit<br />

Menschen verschiedener Kulturen als Bereicherung.<br />

terfragen oder anders angehen.“ So ein Austauschjahr ist übrigens<br />

nicht nur für die Jugendlichen ein Jahr mit vielen neuen Erfahrungen,<br />

wie Stefanie Engel lachend resümiert: „Es ist erstaunlich,<br />

wie viel ich durch den Schüleraustausch über mich selbst und<br />

andere gelernt habe.“ Saraj Morath<br />

Bei gemeinsamen Aktivitäten steht immer der Austausch im Vordergrund<br />

Schon als Kind haben mich andere Kulturen fasziniert“, sagt<br />

Stefanie Engel. „Mein Vater hat oft Leute aus unterschiedlichen<br />

Ländern zu uns eingeladen. Die haben mir manchmal<br />

Naschereien mitgebracht, das war fremd, aber sehr spannend“, erzählt<br />

sie weiter. Mit 16 verbrachte sie ein Jahr in Japan, später studierte<br />

sie Japanologie und Kulturwissenschaften. Heute ist sie in<br />

der elterlichen Schmuckfirma tätig und schätzt an ihrem Beruf vor<br />

allem die Kommunikation mit Kunden.<br />

Nebenbei gehört Stefanie Engel zu einem kleinen Komitee<br />

des gemeinnützigen Vereins für Interkulturelle Begegnungen AFS.<br />

„Ich bereite die Gastfamilien auf das Austauschjahr vor und betreue<br />

sie währenddessen. Außerdem organisiere ich gemeinsame<br />

Aktivitäten wie beispielsweise den heutigen Flugplatz-Besuch mit<br />

Rundflug über <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>“, erklärt sie. Auch in ihrer Familie ist<br />

oft ein Austauschschüler zu Gast – derzeit der vierte.<br />

Einen zunächst Fremden aufzunehmen, findet sie „entspannend<br />

und spannend“ zugleich: „Man trifft auf komplett andere<br />

Denkweisen und muss manche gewohnten Dinge relativieren, hin­<br />

Einmal schnell auf den Funkturm des Flugplatzes (o.), dann kann’s losgehen (u.)<br />

Fotos: Martin Glauner<br />

66 | GZ plus


Kurz vor dem geplanten Rundflug<br />

auf dem Verkehrslandeplatz <strong>Idar</strong>-<br />

<strong>Oberstein</strong>: Stefanie Engel (o. M.)<br />

umringt von Vimbai aus England,<br />

Yudith aus den USA, Adrian aus<br />

Ungarn und Larissa (o., v. l.) sowie<br />

Alex und Chris aus den USA,<br />

Nadine, Maddy aus den USA und<br />

Pedro aus Ecuador (u., v. l.)<br />

GZ plus | 67


Kapitel 3<br />

Institutionen<br />

70 DGemG<br />

72 DPL<br />

74 DSEF<br />

76 degeb<br />

78 FEE<br />

68 | GZ plus


An der Breitheck 23<br />

55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Walther-Rathenau-Str. 9<br />

75180 Pforzheim<br />

Telefon: 0 67 81-45 71 57<br />

Telefax: 0 67 81-45 71 59<br />

E-Mail: s.galle@gallewerttransporte.de


Institutionen<br />

DGemG<br />

Gemmologische Untersuchung mit<br />

Refraktometer und Mikroskop (o.),<br />

Diamant-Untersuchung mit dem<br />

Mikroskop (r.)<br />

Bausteine für<br />

den Erfolg<br />

Die Deutsche Gemmologische Gesellschaft (DGemG) genießt Weltruf. Gegründet<br />

1932, verfolgt sie die Förderung der Gemmologie als Wissenschaft und Technik sowie<br />

die Entwicklung der Aus- und Weiterbildung auf edelsteinkundlichem Gebiet.<br />

Über 35 000 Seminarteilnehmer aus mehr als 80 Ländern<br />

haben bislang die Bildungsprogramme und Seminare der<br />

Deutsche Gemmologische Gesellschaft besucht und unterstreichen<br />

damit deren internationale Bedeutung. Die Themenbereiche<br />

umfassen Edelstein kunde, Diamantenkunde und Perlen/<br />

Organische Substanzen. Der erfolgreiche Abschluss der Bildungsprogramme<br />

führt zum inter national anerkannten Titel „Fachmitglied<br />

der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft (F.G.G.)“ beziehungsweise<br />

„Fellow of the German Gemmological Association“.<br />

Die Lehrinhalte der Bildungsprogramme werden stets an die<br />

aktuellen Herausforderungen des Branchengeschehens bei Edelsteinen<br />

und Schmuck angepasst. Zurzeit sind dies insbesondere<br />

synthetische Diamanten sowie eine breite Palette künstlicher<br />

Eigen schaftsveränderungen bei Farbedelsteinen, Diamanten und<br />

Zuchtperlen. Hierfür werden in Kooperation mit dem Labor der<br />

von der DGemG gegründeten Deutschen Stiftung Edelsteinforschung<br />

(DSEF) ständig Erkennungsmerkmale erarbeitet und<br />

dokumentiert, deren Transfer in die Branche von besonderer Bedeutung<br />

ist. Über die Bildungsprogramme der DGemG wird dies<br />

praxisnah realisiert.<br />

Internationale Bedeutung<br />

Die Deutsche Gemmologische Gesellschaft kooperiert in Forschung<br />

und Lehre mit Universitätsinstituten und gemmologischen<br />

70 | GZ plus


Deutsche Gemmologische<br />

Gesellschaft eV<br />

„fundiertes Wissen -<br />

bessere Zukunftschancen!”<br />

Come to where the knowledge is!<br />

Gesellschaften und Laboratorien weltweit. Die DGemG ist Gesellschafter<br />

der Deutschen Diamant- und Edelsteinlaboratorien<br />

(DEL) in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>. Mitarbeiter der DGemG sind als Vertreter<br />

der deutschen Gemmologie in allen international wichtigen<br />

Gremien rund um Edelsteine und Schmuck vertreten. Das sind<br />

allen voran die Internationale Gemmologenkonferenz (IGC), die<br />

International Coloured Gemstone Association (ICA), die World<br />

Jewellery Confederation (CIBJO), die Gemstone Industry and Laboratory<br />

Conference (GILC) und die Federation for European<br />

Education in Gemmology (FEEG).<br />

Im Rahmen wirtschaftsnaher Forschungsprojekte wurden Ergebnisse<br />

von großer Bedeutung erzielt, unter anderem wegweisende<br />

Untersuchungsmethoden sowie zahlreiche Erstbeschreibungen<br />

wichtiger Edelsteine.<br />

Standortvorteil Edelsteinmetropole<br />

Als ein großer Vorteil zeigt sich der Standort mitten in der Edelsteinmetropole<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>. Denn hier tauchen in der Regel<br />

neue Edelsteine, Funde aus neuen Vorkommen, innovative Synthesen<br />

und Imitationen sowie künstlich eigenschaftsveränderte<br />

Edelsteine zuerst auf. Sie stehen den Fachleuten der Deutschen<br />

Gemmologischen Gesellschaft für eigene Untersuchungen direkt<br />

zur Verfügung. Die aktuellen Ergebnisse erlauben einen schnellen<br />

Transfer der Kenntnisse in die Branche durch Publikationen. Dazu<br />

gehören die eigene Zeitschrift „Gemmologie“, aber auch Arbeitstagungen<br />

sowie insbesondere Seminare am Ausbildungszentrum.<br />

<br />

Axel Henselder<br />

www.dgemg.com<br />

Europas führendes<br />

Aus- und Weiterbildungszentrum für<br />

Edelsteinkunde<br />

Diamantenkunde<br />

Perlenkunde<br />

Nur hier haben Sie direkten Zugang zu<br />

Theorie und Praxis.<br />

Nirgendwo sonst gibt es eine technische<br />

Ausstattung und Materialsammlung<br />

(alle gängigen Edelsteine, Synthesen<br />

und Nachahmungen) in dieser<br />

Größenordnung.<br />

Deutsche Gemmologische<br />

Gesellschaft eV<br />

Prof.-Schlossmacher-Strasse 1<br />

D-55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, Germany<br />

phone: +49-6781-5084-0 · fax: +49-6781-5084-19<br />

e-mail: info@dgemg.com · internet: www.dgemg.com


Institutionen<br />

DPL<br />

Die Wissenschaft<br />

hinter der Eleganz<br />

Bevor ein Diamant verarbeitet wird, hat er nicht nur einen langen<br />

Weg hinter sich, sondern musste im Idealfall auch viele Analysen<br />

über sich ergehen lassen. Im Diamant Prüflabor wird der König<br />

der Edelsteine gewissermaßen auf Herz und Nieren untersucht.<br />

Nur nach einer eingehenden<br />

unabhängigen Untersuchung erhalten<br />

die Diamanten ein Zertifikat<br />

Bereits seit mehr als 35 Jahren sorgt das <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er<br />

Diamant Prüflabor (DPL) mit erstklassigen seriösen Zertifi<br />

katen für Sicherheit im Diamanthandel. Die Graduierung<br />

erfolgt nach den Regeln des International Diamond Council (IDC).<br />

Dieser wurde im Jahr 1975 von den Weltverbänden der Diamantbörsen<br />

und der Diamantschleifereien gegründet, um aus der Praxis<br />

detaillierte Regeln für die Graduierung von Diamanten abzuleiten.<br />

1978 wurden die IDC-Regeln von den Weltverbänden angenommen.<br />

Bereits ein Jahr zuvor war in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> das DPL gegrün-<br />

det worden, um diese Regeln auch in Deutschland zu etablieren.<br />

Daneben sind nur die Regeln des GIA (Gemological Institute of<br />

America) international anerkannt.<br />

Maximaler aufwand<br />

für maximale sicherheit<br />

Um jeden Stein mit der größten Sorgfalt zu untersuchen, ihn exakt<br />

zu graduieren, etwaige künstliche Behandlungen auszumachen<br />

oder synthetische Diamanten zu identifizieren, kommt beim DPL<br />

Fotos: iStockphoto (1)<br />

72 | GZ plus


modernste Technologie zum Einsatz. So konnte sich das Labor als<br />

Erstes in ganz Deutschland nach der ISO-Norm DIN EN ISO/<br />

IEC17025:2005 durch das Deutsche Akkreditierungssystem Prüfwesen<br />

DAP, heute DAkkS, akkreditieren lassen. Diese technische<br />

Bezeichnung bedeutet im Klartext, dass beispielsweise kalibrierte<br />

Prüf verfahren und Referenzsteine zum Einsatz kommen und dass<br />

die modernen technischen Geräte in zeitlich festgelegten Abständen<br />

gewartet werden. So wird neben der hohen Genauigkeit einer<br />

jeden Untersuchung auch eine Reproduzierbarkeit des Ergebnisses<br />

gewährleistet. Um die strikte Neutralität und Objektivität zu<br />

gewährleisten, werden die Diamanten durch mehrere Graduierer<br />

unabhängig voneinander begutachtet.<br />

Sollte zudem die Möglichkeit einer Qualitätsverbesserung durch<br />

Nachschleifen gegeben sein und dies vom Kunden gewünscht werden,<br />

gibt das DPL hierfür auch konkrete Vorschläge an die Schleifer,<br />

mit denen man zusammenarbeitet. Christoph Hoffmann<br />

www.diamant-prueflabor.de<br />

Qualität mit Garantie!<br />

Die Vorteile auf einen Blick<br />

· Graduierung geschliffener Diamanten nach den Regeln<br />

des International Diamond Council (IDC)<br />

· Uneingeschränkte Haftung für die Richtigkeit der<br />

Expertisen<br />

· Akkreditierung für das Qualitätsmanagement bei der<br />

Graduierung geschliffener, ungefasster natürlicher Diamanten<br />

ab 0,23 Karat nach der internationalen Norm<br />

DIN EN ISO/IEC 17025:2005 von der Deutschen<br />

Akkreditierungsstelle (DAkkS) in Berlin<br />

· Die anonyme Begutachtung der Diamanten im Labor<br />

durch mehrere Graduierer unabhängig voneinander gewährleistet<br />

eine strikte Neutralität und Objektivität<br />

· Diagnose verschiedener Behandlungsarten zur Veränderung<br />

von Reinheits- oder Farbgrad wie beispielsweise<br />

die sichere Identifizierung von Imitationen oder<br />

synthe tischen Diamanten<br />

Diamant<br />

Prüflabor GmbH<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Prof.-Schlossmacher-Str. 1<br />

55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>/Germany<br />

Tel. +49 6781 42028<br />

Fax +49 6781 41602<br />

info@diamant-prueflabor.de<br />

www.diamant-prueflabor.de<br />

akkreditiert nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005<br />

DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH<br />

Berlin) für die Graduierung natürlicher,<br />

geschliffener Diamanten ab 0.23 ct.


Institutionen<br />

DSEF<br />

Hüter<br />

des Echten<br />

Funkelnde Kostbarkeiten wie Diamanten, Rubine, Saphire<br />

und Smaragde ziehen seit Jahrtausenden die Menschen<br />

in ihren Bann. Doch nicht alles, was glitzert, ist auch echt.<br />

Die Deutsche Stiftung Edelsteinforschung (DSEF) in<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> geht allen Manipulationen auf den Grund.<br />

Solange der Mensch sich mit Edelsteinen schmückt, versucht<br />

er durch verschiedene Behandlungsmethoden das äußere<br />

Erscheinungsbild beziehungsweise die Attraktivität von<br />

Edelsteinen zu verbessern. Gleichzeitig werden Synthesen oder<br />

andere Nachahmungen, zum Beispiel aus Glas, oder Rekonstruktionen<br />

aus gepresstem Staub hergestellt, um Edelsteine zu imitieren.<br />

Prinzipiell ist dies nicht verwerflich, denn es ermöglicht vielen<br />

Menschen, Schmuck zu tragen, den sie sich – wenn er mit hochwertigen<br />

Edelsteinen versehen ist – sonst nicht leisten könnten.<br />

Allerdings müssen behandelte Edelsteine beziehungsweise Imitationen<br />

explizit als solche ausgewiesen werden.<br />

„Leider ist dies nicht immer der Fall und gelegentlich wird gezielt<br />

gefälscht“, weiß Dr. Claudio Milisenda. Dem Mineralogen und<br />

Leiter der Deutschen Stiftung Edelsteinforschung (DSEF) in <strong>Idar</strong>-<br />

<strong>Oberstein</strong> und seinem Team bleibt nichts verborgen. „Ob Rohsteine,<br />

geschliffene Steine, hochwertige Juwelen oder Schmuck im<br />

mittleren und unterem Preissegment – in allen Bereichen ist mit<br />

Nachahmungen und Behandlungen von Edel- und Schmucksteinen<br />

zu rechnen“, weiß Milisenda.<br />

Zuverlässiger Partner der Industrie<br />

Seit ihrer Gründung im Jahre 1969 durch die Deutsche Gemmologische<br />

Gesellschaft ist die DSEF ein zuverlässiger Partner der<br />

Edelsteinindustrie und des Handels. Das Labor erfüllt sämtliche<br />

An for derungen einer modernen internationalen gemmologischen<br />

Serviceeinrichtung. Das Angebot umfasst Edelsteinbestimmungen<br />

und Echtheitsprüfungen, die Erstellung von Befundberichten nach<br />

74 | GZ plus


Deutsche Stiftung<br />

Edelsteinforschung (DSEF)<br />

DSEF German Gem Lab<br />

Ihr zuverlässiger Partner in allen Fragen<br />

rund um die Bestimmung von Edelsteinen!<br />

Wir untersuchen Rohsteine, lose geschliffene<br />

und gefasste Edelsteine auf Echtheit,<br />

Behandlungsmethoden sowie Herkunft.<br />

Infrarotspektroskopische Analyse eines Aquamarins (ganz l.),<br />

Blick in den Probenraum der Ramansonde (l.) und mikroskopische<br />

Begutachtung des Einschlussbildes (o.)<br />

internationalen Standards auf Herkunft und mögliche künstliche<br />

Eigenschaftsveränderungen von Farbedelsteinen mit modernen<br />

Untersuchungsmethoden, aber auch spezielle Untersuchungen,<br />

etwa die Farbechtheit von Diamanten oder auch die Bestimmung<br />

von Perlen und Zuchtperlen. In modernster Laborumgebung arbeitet<br />

ein Team von Geowissenschaftlern und Mitarbeitern anderer<br />

naturwissenschaftlicher Fachrichtungen eng zusammen.<br />

Der Standort im Zentrum der deutschen Edelsteinindustrie<br />

ist von unschätzbarem Vorteil. So gehören die Mitarbeiter der<br />

DSEF weltweit zu den Ersten, die Neufunde von Edelsteinen, neue<br />

Synthesen und Imitationen sowie neue, künstlich eigenschaftsveränderte<br />

Edelsteine analysieren können. Aufgrund von wissenschaftlichen<br />

Kontakten zu den wichtigsten edelsteinproduzierenden<br />

Ländern und der engen Kooperation mit dem Handel steht<br />

immer auch entsprechendes Vergleichsmaterial zur Verfügung. Die<br />

Forschungserkenntnisse werden regelmäßig in nationalen und<br />

internationalen Fachzeitschriften publiziert und dem interessiertem<br />

Publikum vorgetragen.<br />

Axel Henselder<br />

www.dsef.de<br />

Wir bieten Ihnen eine sichere und<br />

international anerkannte Bestimmung<br />

Ihrer Schmucksteine!<br />

Come to where the knowledge is!<br />

Prof.-Schlossmacher-Straße 1<br />

D-55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, Germany<br />

Telefon: +49-6781-5084-14<br />

Telefax: +49-6781-5084-19<br />

E-Mail: gemlab@dgemg.com<br />

Internet: www.dsef.de


Institutionen<br />

DEGEB<br />

Crystals for<br />

Lasers<br />

nonlinear optics<br />

optical applications<br />

Polishing of<br />

Laser rods<br />

nonlinear elements<br />

thin discs<br />

custom specific crystal growth<br />

segmented crystals<br />

flat interface growth<br />

Damit man<br />

weiSS, was<br />

man hat<br />

Was ist der Edelstein wirklich wert? Wie<br />

viel kann man für ein altes Schmuckstück<br />

verlangen? Die Deutsche Gesellschaft für<br />

Edelsteinbewertung <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, kurz<br />

DeGEB, gibt hier kompetent Antworten.<br />

Durch das branchenspezifische Umfeld der <strong>Idar</strong>- <strong>Oberstein</strong>er<br />

Edelsteinindustrie ist es der Deutschen Gesellschaft<br />

für Edelsteinbewertung (DeGEB) möglich, ausgesprochen<br />

praxisorientierte und realitätsnahe Bewertungen<br />

abzugeben. Das garantiert ein besonders hohes Maß an Sicherheit,<br />

Korrektheit und Objektivität. Geschäftsführende Mitglieder der<br />

DeGEB sowie ein Beraterkreis von über 100 unabhängigen, fachkundigen<br />

und kompetenten Persönlichkeiten der <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er<br />

Edelstein- und Schmuckbranche stellen sich mit ihrem fundierten<br />

Wissen und langjährigen Erfahrungsschatz aus ihren branchenbezogenen<br />

Aktivitäten in den Dienst der Sache. Für den überwiegenden<br />

Teil der zu bewertenden Objekte steht Vergleichsmaterial, resultierend<br />

aus den umfangreichen Beständen und Produktionen des<br />

The image shows several YAG and Yb:YAG crystals<br />

with diameter 80 mm, grown with flat interface<br />

76 | GZ plus 06/15<br />

FEE GmbH<br />

Struthstraße 2<br />

D-55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Phone +49 6781 21191<br />

Fax +49 6781 70353<br />

Mail info@fee-io.de<br />

Web www.fee-io.de<br />

Das offizielle<br />

Bewertungszertifikat<br />

der DeGEB<br />

Fotos: Lens N Roses Photographie (1)


DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR<br />

EDELSTEINBEWERTUNG m.b.H.<br />

IDAR-OBERSTEIN<br />

Sie wissen um Werte: Anette Klein-Leyser, Roman Ruppenthal, Rolf Goerlitz und<br />

Astrid Knapp (v. l.). Außerdem gehört noch Alexander Wild (nicht im Bild) zum Team<br />

ERSTELLUNG VON<br />

WERTGUTACHTEN FÜR<br />

EDELSTEINE,<br />

SCHMUCK UND<br />

JUWELEN<br />

durch ein großes,<br />

praxisnah arbeitendes<br />

Gremium von erfahrenen<br />

Edelsteinfachleuten aus<br />

Produktion und Handel.<br />

Beraterkreises und des gesamten erweiterten Branchen umfelds,<br />

jederzeit zur Verfügung – laut der DeGEB ein unschätzbarer Vorteil<br />

gegenüber anderen Bewertungsmethoden und -praktiken.<br />

ERst die Prüfung, dann die preisfindung<br />

Die Bewertungen erfolgen nach den aus Theorie und Praxis empirisch<br />

entwickelten Erfahrungswerten der Edelsteinbranche. So<br />

werden Edelsteine einer gemmologischen Prüfung auf Echtheit<br />

und Steinart unterzogen. Neben dem Gewicht spielt auch die<br />

Beurteilung der Farbintensität, der relativen Reinheit, des Schliffs<br />

und der Proportionen bei der Wertfeststellung eine Rolle. Und<br />

nicht zuletzt fließen die gegenwärtige internationale Marktsituation<br />

bei Absatz und Beschaffung, modische Trends oder der Aspekt,<br />

ob es sich um eine Rarität handelt, in die Preisfindung mit ein. Und:<br />

„Wir holen bei mehreren Fachleuten – mindestens sechs – Einschätzungen<br />

über den Preis des Stücks ein und bilden daraus einen<br />

Mittelwert. Das macht sonst keiner“, sagt Astrid Knapp von der<br />

DeGEB. Bei Schmuckstücken werden zudem die Edelmetallanteile<br />

auf Legierung und Verarbeitungsqualität begutachtet.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Edelsteinbewertung garantiert<br />

höchste Qualität und internationalen Standard ihrer Befundberichte<br />

und Zertifikate. Die Kosten sind dabei überschaubar:<br />

Bei einem ermittelten Wert von bis zu 9000 Euro fallen 130 Euro<br />

je Bewertung an, darüber hinaus werden 1,5 Prozent des ermittelten<br />

Wertes in Rechnung gestellt. Bei quantitativ beziehungsweise<br />

qualitativ großvolumigen Bewertungsaufträgen können die<br />

entstehenden Kosten – auf den spezifischen Auftrag zugeschnitten<br />

– indi viduell vereinbart werden. Die im Bedarfsfall entstehenden<br />

Kosten für die gemmologische Diagnostik durch die angeschlos<br />

senen DEL-Laboratorien werden gesondert berechnet.<br />

Die Gebühren verstehen sich zuzüglich Versand- und Ver sicherungskosten<br />

sowie der gesetzlichen Mehrwertsteuer. Der Versand<br />

erfolgt per Nachnahme. <br />

Axel Henselder<br />

www.degeb.eu, www.gemcertificate.com<br />

Prof.- Schlossmacher-Str. 1<br />

55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Postfach 12 22 48<br />

55714 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Telefon: 0 67 81 - 4 72 77<br />

Fax: 0 67 81 - 4 55 97<br />

E-Mail: info@degeb.eu<br />

www.gemcertificate.com


Institutionen<br />

FEE<br />

Segmentierter Rohkristall (Boule): An<br />

einen mit seltenen Erden dotierten Kristall<br />

(farbiger Bereich) wurde ein undotierter<br />

Teil (farbloser Bereich) angewachsen (l.).<br />

Segmentierte Stäbe, die aus dotierten und<br />

undotierten Bereichen bestehen, sowie<br />

ein zylindrischer Teil eines Kristallboules,<br />

aus dem Stäbe ausgebohrt wurden (u.)<br />

Züchter<br />

der Kristalle<br />

Chirurgen nutzen sie ebenso wie Automobilbauer: Die Rede ist von Laserkristallen<br />

des Forschungsinstituts für mineralische und metallische Werkstoffe.<br />

Ursprünglich wurde das Forschungsinstitut für mineralische<br />

und metallische Werkstoffe (FEE) als Dienstleister und<br />

Forschungseinrichtung für die Edelsteinbranche vom<br />

Land Rheinland-Pfalz, dem Kreis Birkenfeld, der Stadt <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

sowie dem Bundesverband der Edelstein- und Diamantindustrie<br />

gegründet. Seit dem Start im Jahr 1989 beschäftigt sich<br />

das Institut mit der Erforschung und Produktion von hochreinen<br />

synthetischen Kristallen, die für moderne Präzisionslaser insbesondere<br />

in der Medizintechnik unverzichtbar sind.<br />

Das FEE hat bisher 14 Kristallvarianten entwickelt. Jedes Jahr<br />

züchten die rund 45 Mitarbeiter zwischen 130 und 150 Kristalle.<br />

„Je nach Art des Kristalls dauert die Züchtung zwischen einer und<br />

vier Wochen“, berichtet Geschäftsführer Lothar Ackermann. Die<br />

Farben der Laserkristalle hängen, wie bei ihren natür lichen Vorbildern,<br />

mit den chemischen Elementen zusammen, aus denen sie<br />

bestehen. Die gängigsten Varianten sind die YAG-Kristalle, die aus<br />

Yttrium und hochreinem Aluminiumoxid sowie seltenen Erden<br />

entstehen. Je nachdem, ob das Material letztlich rote, grüne, blaue<br />

oder ultraviolette Laserstrahlen abgibt, ändert sich auch das Einsatzgebiet<br />

Die Kristalle bringen es auf Durchmesser zwischen fünf und<br />

acht Zentimetern sowie auf eine Länge von bis zu 30 Zentimetern<br />

und sehen mit ihren Spitzen wie riesige Buntstifte aus. Sie werden<br />

anschließend in Stäbe geschnitten und dann poliert. Rund 30 000<br />

solcher Stäbe produziert das FEE im Jahr. Axel Henselder<br />

www.fee-io.de<br />

Das Czochralski-Verfahren<br />

Bei dieser Erfindung kam der Zufall zu Hilfe: Das<br />

Czochralski-Verfahren entstand 1916 im Metalllabor<br />

der AEG infolge eines Versehens, als der<br />

pol nische Chemiker Jan Czochralski (1885–<br />

1953) seine Schreibfeder in einen Schmelztiegel<br />

mit flüssigem Zinn statt ins Tintenfass tauchte.<br />

Im Tiegel wird die zu kristallisierende Substanz<br />

wenige Grad über dem Schmelzpunkt gehalten.<br />

In ihre Oberfläche wird ein Keim – zum<br />

Beispiel ein kleiner Einkristall – der zu züchtenden<br />

Substanz eingetaucht. Durch Drehen und<br />

langsames Nach-oben-Ziehen – ohne dass der<br />

Kontakt zur Schmelze abreißt – wächst das erstarrende<br />

Material zu einem Einkristall, der das<br />

Kristallgitter des Keims fortsetzt.<br />

Hochempfindliche Waagen und eine eigene<br />

Software sorgen beim FEE dafür, dass das<br />

Wachstum der Kristalle während der mehrwöchigen<br />

Züchtungsphase in den großen Metallkesseln<br />

genau kontrolliert werden kann. Je nach<br />

Art des Kristalls werden Temperaturen von bis<br />

zu 2000 Grad Celsius in den Anlagen benötigt.<br />

78 | GZ plus


Mitglied bei:<br />

ICA – International Coloured Gemstone Association<br />

CIBJO – The World Jewellery Confederation<br />

IDMA – International Diamond Manufactures Association<br />

Vereinigung der Bundesverbände des Deutschen Schmuck- und Silberwarengewerbes<br />

Verband Sozialer Wettberwerb e.V.<br />

Förderverein Deutsches Edelsteinmuseum e.V.<br />

Deutsche Gemmologische Gesellschaft e.V.<br />

Veranstalter von:<br />

Mitglied bei:<br />

WFDB – World Federation of Diamond Bourses<br />

INDUSTRIEVERBAND<br />

SCHMUCK- UND META<br />

LLWLW<br />

AREN<br />

IDAR-OBERSTEIN E.V.<br />

Mitglied bei:<br />

LVU – Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz


Kapitel 4<br />

Unternehmen<br />

82 schmuckhersteller,<br />

Schleifereien,<br />

Zulieferer und<br />

Dienstleister<br />

80 | GZ plus


unternehmen<br />

Jochen Pohl<br />

Kompromisslos<br />

gut<br />

Als Kind wollte Jochen Pohl Rennfahrer werden, später Architekt oder Koch.<br />

Glücklicherweise entschied er sich am Ende für das Goldschmiedehandwerk.<br />

Heute kreiert er mit besonderer Sensibilität perfekt durchdachte Schmuckstücke<br />

von außergewöhnlicher Ausdruckskraft.<br />

„Model 230L“ –<br />

der erste „Klassiker“<br />

von Jochen Pohl. Ring<br />

mit drei Morganit-<br />

Carrés, umgeben von<br />

Brillanten, gearbeitet<br />

in 950 Platin<br />

Bereits als Kind kurvte Jochen Pohl mit dem Dreirad durch<br />

die elterliche Goldschmiede und nahm die Umgebung mit<br />

allen Sinnen auf. Später schaute er dem Vater beim Löten<br />

über die Schulter. Und auch der für den Beruf des Goldschmieds<br />

typische Klang des Feilens und Ringriegelns prägte den <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er,<br />

dessen Schmuckstücke heute auf der ganzen Welt höchste<br />

Anerkennung erfahren. Sensitive Eindrücke wie Geräusche oder<br />

Formen nehmen einen hohen Stellenwert im Leben dieses kreativen<br />

und feinsinnigen Mannes ein. So stand nach seinem ersten<br />

Besuch auf dem Nürburgring für den damals Siebenjährigen fest,<br />

dass er Rennfahrer werden würde – so nachhaltig hatte das Dröhnen<br />

der Motoren ihn beeindruckt. Später kamen weitere Berufswünsche<br />

hinzu: Architekt oder Koch, Letzteres mit der Idee, der<br />

Enge des Hunsrücks zu entkommen, die Welt kennenzulernen und<br />

einen schöpferischen Beruf zu ergreifen. Kurios: Der Beruf des<br />

Goldschmieds erschien dem jungen Mann damals so alltäglich, dass<br />

er ihn gar nicht in Betracht zog, um damit sein Fernweh zu stillen<br />

und seinen Wunsch nach einer kreativen Tätigkeit zu realisieren.<br />

Ein Statement für<br />

das Besondere<br />

Obwohl Jochen Pohl in seiner Heimat geblieben und seine Ausbildung<br />

zum Goldschmied im elterlichen Betrieb absolviert hat, setzt<br />

er mit seiner Arbeit echte Kontrapunkte zur örtlichen Tradition.<br />

Symbolisiert wird das unter anderem durch die Architektur seines<br />

Firmengebäudes: Das auffällig reduzierte und klar gestaltete Betongebäude<br />

im Stadtteil Tiefenstein wirkt wie ein Fremdkörper in<br />

der ansonsten eher braven Umgebung. Und so, wie Jochen Pohl<br />

mit seinem Produktionsgebäude ein Statement für das Besondere<br />

abgibt, verhält es sich auch mit seinem Schmuck.<br />

82 | GZ plus


Der Grund, warum er sich vor 19 Jahren selbstständig machte,<br />

war der, dass er keine Kompromisse mehr eingehen wollte. Der<br />

damals omnipräsente Begriff der „Ganzheitlichkeit“ überzeugte<br />

ihn. Alles sollte zusammenpassen und von allerbester Qualität sein:<br />

von der eigenständigen Schmuckidee über die verwendeten Materialien<br />

und die handwerkliche Verarbeitung bis zur Präsentation<br />

und Kommunikation. So ist heute nicht nur jedes seiner Schmuckstücke<br />

von einem Höchstmaß an gestalterischer und handwerklicher<br />

Perfektion geprägt, sondern auch die Broschüren und Fotos,<br />

mit denen der Schmuck kommuniziert wird. Von der sorgfältigen<br />

Auswahl des Edelsteins bis zum fertig polierten Schmuckstück stecken<br />

extrem viel Zeit und Erfahrung in jedem Arbeitsschritt. Und<br />

obendrein jede Menge Respekt: vor dem traditionellen Handwerk<br />

und den außergewöhnlichen Fähigkeiten seiner Mitarbeiter genauso<br />

wie vor den jahrtausendealten Steinen, dem herausragenden<br />

Können der Edelsteinschleifer und den edlen Metallen.<br />

Konstruieren,<br />

nicht designen<br />

Anders und besser zu sein als andere, war schon früh das Ziel von<br />

Jochen Pohl. Bei einem Auslandsaufenthalt in Spanien im Anschluss<br />

an seine Lehre lernte er beispielsweise, skulptural zu arbeiten –<br />

eine wertvolle Ergänzung zu dem, was ihm während der Ausbildung<br />

in Deutschland beigebracht worden war. Seinen nächsten<br />

Job hatte er bei einer Edelsteinschleiferei. Hier war er an der Weiterentwicklung<br />

der Schmuckkollektion beteiligt und lernte viel<br />

über Edelsteine – von der Herkunft der Rohsteine bis zur Auswahl<br />

des optimalen Steins für ein bestimmtes Schmuckstück. Wichtiges<br />

Wissen, denn Pohl versteht sich nicht als Schmuckdesigner, sondern<br />

vielmehr als Konstrukteur. Wie ein Autobauer Chassis, Motor<br />

und Karosserie zu einem Fahrzeug mit optimaler Straßenlage, Leistung<br />

und charakteristischer Optik zusammensetzt, so konstruiert<br />

Pohl aus Edelsteinen und Edelmetallen perfekte Schmuckstücke,<br />

die am Körper der Trägerin „funktionieren“. So entwickelt er Ringe<br />

stets von innen nach außen – den Anfang macht der Edelstein, der<br />

unter Berücksichtigung proportionaler Überlegungen „umbaut“<br />

wird. Auf diese Weise entstehen mal zart und zerbrechlich wirkende<br />

Schmuckstücke, mal schwere und massiv wirkende.<br />

Ein bisschen Koch,<br />

ein bisschen Rennfahrer<br />

Als Inspirationsquellen für seine Schmuckstücke nennt Jochen Pohl<br />

unter anderem seine vielen Reisen, die Natur, die Musik und markante<br />

historische Autos. Überhaupt haben seine ursprünglichen<br />

Berufswünsche den <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er während seines bisherigen<br />

Lebens als Goldschmied stets begleitet. Wie ein Rennfahrer hatte<br />

er immer das Ziel, sich zu messen, Dinge zu hinterfragen und zu<br />

verbessern. Schon seine Lehre schloss der ehrgeizige junge Mann<br />

mit Auszeichnung ab, später setzte er noch den Meister drauf.<br />

Seitdem er 1996 mit 27 Jahren sein Unternehmen gründete,<br />

ist die wachsende Zahl seiner anspruchsvollen Kunden aus aller<br />

Welt das wichtigste Kriterium für seinen Erfolg. Wäre er Architekt<br />

geworden, hätte er sicher auch eine ganz eigene Handschrift entwickelt<br />

und Gebäude entworfen, über die er sich stilistisch hätte<br />

ausdrücken können. Und wie ein Koch die Zutaten für ein wohlschmeckendes<br />

Gericht mit Bedacht kombiniert beziehungsweise im<br />

besten Fall ein einzigartiges Menü komponiert, so fügt auch er edle<br />

Materialien zu einem perfekt „abgeschmeckten“ Schmuckstück<br />

und einer stimmigen Kollektion zusammen. Christel Trimborn<br />

www.jochenpohl.com<br />

Ring aus 750 Roségold mit eckigem<br />

Rubellit, „Space L“-Ring aus 750 Roségold<br />

und Brillanten, Platinring mit<br />

ovalem Rubellit und Brillanten (v. l.)<br />

GZ plus | 83


unternehmen<br />

Giloy & Söhne<br />

Das Vertriebsteam<br />

für den Juwelierfachhandel:<br />

Wolfgang<br />

Blaich, Michael Thiel,<br />

Alexandra Doyle,<br />

André Christian Giloy,<br />

Beate Kornmayer,<br />

Verena Raub, Jürgen<br />

Heindel und Uwe<br />

Lambrecht (v. l.)<br />

Passion für Werte<br />

Giloy & Söhne steht für eine jahrzehntelange Tradition sowie ein begnadetes<br />

Handwerk rund um den König der Edelsteine am Standort <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>. Heute ist<br />

die Manufaktur einer der bedeutendsten Diamantschmuckhersteller Europas.<br />

Mit der Einrichtung einer Diamantschleiferei legte Herbert<br />

Giloy 1931 den Grundstein. Heute ist Giloy & Söhne ein<br />

weltweites Synonym für Diamantkompetenz und herausragende<br />

Qualität und wird von der Gründerfamilie in der zweiten<br />

und dritten Generation geführt. Manfred Giloy, Senior-Chef,<br />

hat mit innovativen Konzepten und seiner Leidenschaft für Diamanten<br />

maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen.<br />

Am Standort in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> sind heute mehr als 200 Mitarbeiter/innen<br />

beschäftigt. Die Aussage „Made in Germany“ ist im globalisierten<br />

Umfeld eine der Kernbotschaften des Unternehmens.<br />

Kunden werden in allen Vertriebsformen des Handels bedient.<br />

André Christian Giloy: „<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ist nach wie vor Deutschlands<br />

Diamant- und Edelsteinmetropole Nummer 1. Diese Tradition<br />

und das breite Angebot an handwerklichen Spitzenkräften<br />

machen für uns einen unschätzbaren Standortvorteil aus. Zudem<br />

stärken wir den Wirtschaftsstandort Deutschland durch die Ausbildung<br />

von Fachkräften und tragen so aktiv dazu bei, das Qualitätssiegel<br />

,Made in Germany‘ auch in Zukunft zu erhalten.“ Dieses<br />

persönliche Bekenntnis zum Standort unterstreicht auch den hohen<br />

Anspruch der Gründerfamilie, die nach wie vor mit ihrem guten<br />

Namen für die ausgezeichnete Qualität der Schmuckstücke bürgt.<br />

brillant Für jede Zielgruppe<br />

Trends schnell zu erkennen und zeitnah darauf zu reagieren ist die<br />

Stärke des Hauses. „Ob Basis-Sortiment, zielgruppenbezogene<br />

Designlinien oder betont hochwertige individuelle Schmuckstücke<br />

– alle Produkte entsprechen den Wünschen der modernen Verbraucherinnen“,<br />

so der Geschäftsführer.<br />

Innovatives Design, absolute Perfektion und ein ausgezeichnetes<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis, diese Faktoren machen Giloy & Söhne<br />

zur ersten Wahl für die Partner des Unternehmens. Von außergewöhnlichen<br />

Spezialwünschen der Branche bis hin zu Klassikern in<br />

hohen Stückzahlen findet der Juwelier hier stets die Antwort auf<br />

jede Herausforderung. André Christian Giloy: „Mit der Marke<br />

Bellaluce bekommt der Juwelier beispielsweise ein starkes Markenkonzept<br />

mit Werbebudget, Pressearbeit und allem, was dazugehört.<br />

Mit Solitaire World of Diamonds andererseits ist er völlig<br />

frei in der Zielgruppenansprache und kann Solitäre unter seinem<br />

Fotos: Rainer Schaele<br />

84 | GZ plus


Von der ersten Idee über<br />

die Skizze (u.) bis zum fertigen<br />

Schmuckstück (l.) ist es ein<br />

langer Weg. Die Brillanten<br />

werden mit großer Sorgfalt<br />

von Hand gefasst (ganz u.)<br />

guten Namen anbieten.“ Abgeleitet von der gewachsenen Diamantschmuckkompetenz<br />

bei Memoires und Solitären hat Giloy<br />

jüngst auch eine Trauringkollektion aufgelegt. Der Juwelier kann<br />

dank Giloy sein Diamantschmuck-Sortiment mit dem richtigen<br />

Produkt- und Markenmix selbst definieren.<br />

Und Giloy lässt seine Kunden mit der Ware nicht allein. So<br />

bietet das Unternehmen einen eigenen Diamant-Marketing-<br />

Service, der Werbekonzeptionen und maßgeschneiderte Werbeaktivitäten<br />

für jeden Kunden bei Bedarf entwickelt. Diamantexperten<br />

und Gemmologen stehen dabei für die Schulung des<br />

Verkaufspersonals zur Verfügung.<br />

Axel Henselder<br />

www.giloy.de<br />

den König der Edelsteine im Fokus<br />

1931 Herbert Giloy gründet eine<br />

Diamantschleiferei.<br />

1964 Erweiterung des Spektrums um<br />

Diamantschmuck mit den beiden<br />

Söhne Manfred und Werner Giloy und<br />

Ausbau der Beziehungen zu den Diamantund<br />

Schmuckmetropolen weltweit.<br />

1990 Bezug des Neubaus mit modernsten<br />

Produktionsanlagen und Einstieg von André<br />

Christian Giloy in die Geschäftsführung.<br />

2001 Giloy & Söhne gehört zu<br />

den bedeutendsten und größten<br />

Diamantschmuckherstellern Europas.<br />

2008 Die Diamantschmuckmarke<br />

Bellaluce mit ihrem Markenzeichen,<br />

der Rautenfassung, wird vorgestellt<br />

2015 Als Ergänzung zum Diamantschmuckangebot<br />

lanciert Giloy eine<br />

Trauringkollektion.


unternehmen<br />

Groh + Ripp<br />

Ein starkes Team, eine<br />

starke Familie: Sandra,<br />

Stefanie, Bernd Willi<br />

und Nicole Ripp sowie<br />

Schwager Jürgen Brunk (v. l.)<br />

Glanzvolle<br />

Stein-Zeit<br />

Groh + Ripp ist wohl eine der feinsten Adressen in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und genießt national<br />

und international einen exzellenten Ruf. Das moderne und imposante Firmengebäude<br />

im grünen Herzen von Tiefenstein lässt nur erahnen, was hier produziert wird.<br />

Fotos: Hannes Magerstaedt<br />

86 | GZ plus


Hinter den Mauern des modernen Firmengebäudes verbergen sich wahre Schätze<br />

leitet die technische Abteilung zusammen mit ihrem Vater und ist,<br />

wie ihre Schwester Nicole Ripp, seit 2014 in der Geschäftsführung.<br />

Groh + Ripp wird nun in dritter Generation von der Familie<br />

Ripp geleitet. Bernd Willi und seine Frau Stefanie Ripp<br />

haben ein kleines Imperium geschaffen. Mit ihrer herzlichen<br />

und freundlichen Art werden die Kunden in Empfang genommen.<br />

Alle sind hier entspannt: Der Firmenhund Charly bringt<br />

das Spielzeug, die beiden Töchter Sandra und Nicole Ripp kümmern<br />

sich um den Vertrieb von technischen Produkten und<br />

Farbsteinen. Gut aufgeteilt ist hier alles, jeder hat sein Arbeitsfeld<br />

und alle ziehen an einem Strang. Bernd Willi und Stefanie Ripp sind<br />

immer unterwegs und nach wie vor voller Innovationsfreude. Die<br />

unprätentiöse Art, komplizierte Sachverhalte auf das Wesentliche zu<br />

reduzieren, übertrug sich von Willi Ripp auf seine Tochter Sandra. Sie<br />

auf einen 1000tel Millimeter genau<br />

Präzision und Technik, für diesen Bereich ist die Diplomkauffrau<br />

Sandra Ripp verantwortlich – und wer ihr schon einmal in den<br />

riesigen Rohsteinkeller folgen durfte, der weiß, wie vielfältig und<br />

anspruchsvoll ihre Tätigkeit ist. Es sieht dort mehr aus wie in einer<br />

Schatzkammer aus vergangenen Zeiten, überall stapeln sich, sehr<br />

geordnet, die unterschiedlichsten Materialien: Lapis, Tigerauge,<br />

Koralle, Obsidian, Bergkristall – die Gänge mit den Kostbarkeiten<br />

schlängeln sich durch den kompletten Keller. Die Auswahl scheint<br />

schier unendlich und dies ist nur der Rohsteinkeller für die opaken<br />

Steine, wie es im Fachjargon heißt.<br />

Sandra Ripp erzählt von ihren Reisen, von der Verwendung<br />

unterschiedlichster Materialien und wie diese sich verändern, so<br />

hauchdünn, wie sie auf ihrem Handrücken liegen. Ganz zerbrechlich<br />

wirken nun die sonst so harten Materialien. Die Strukturen<br />

und Verwachsungen der Edelsteine sind nun erkennbar, auf einen<br />

Bruchteil ihrer vorherigen Stärke reduziert. „Die Kriterien unserer<br />

anspruchsvollen Kunden sind sehr hoch, die fertigen Stücke müssen<br />

absolut präzise sein. Aber wir schaffen dass schon“, sagt sie<br />

lächelnd mit einem Augenzwinkern.<br />

Gewachsene Beziehungen<br />

Viele Beziehungen bestehen schon jahrzehntelang und die Familie<br />

genießt ein besonderes Vertrauensverhältnis zu Minenbesitzern<br />

und Händlern rund um den Globus. „Wir verfügen über ausgezeichnete<br />

Kontakte zu Minenbesitzern und kommen daher auch<br />

GZ plus | 87


unternehmen<br />

Groh + Ripp<br />

Feinste Edelsteine werden bei<br />

Groh + Ripp in einer Kombination<br />

aus Handarbeit und Hightech<br />

von Meistern ihres Fachs geschliffen<br />

an feinste Steine“, sagt Nicole Ripp. Man spürt ihre Passion für<br />

ihren Beruf, das Kreative und die Kunst, aus den Kristallen den<br />

fertigen Stein werden zu sehen. Sie ist überall auf den Weltmärkten<br />

unterwegs, immer auf der Suche nach dem perfekten Stein<br />

oder der perfekten Ware. Dabei hat sie stets ihre Kunden im Hinterkopf,<br />

oft hat sie auch den Auftrag, spezielle Steine zu suchen.<br />

Qualität fängt nun einmal beim Rohstein an. Ihr zur Seite steht ihr<br />

Schwager Jürgen Brunk, der wie sie Gemmologe ist. Leidenschaftlich<br />

berichten die beiden von der Verarbeitung der Steine „Jeder<br />

Farbstein hat eine eigene Persönlichkeit“, so Jürgen Brunk. Sachte<br />

dreht er den Kristall in seinen Händen und es lässt sich erahnen,<br />

wie sehr die beiden ihre Steine lieben. Dies überträgt sich auch auf<br />

ihre Mitarbeiter, die motiviert und engagiert komplizierteste Einschleif-<br />

und Facettierarbeiten ausführen.<br />

„Ob der Stein oval, antik oder rund wird: Wir bestimmen dies<br />

nicht – es ist immer die Natur, die uns den Weg zeigt. Sie ist der<br />

beste Designer. Jeder Stein ist einzigartig und einzigartig schön“,<br />

betont Nicole Ripp<br />

Emotionen und Werte<br />

Nicole Ripps Herz schlug schon immer für die faszinierende Welt<br />

der bunten Edelsteine. Als Kind verbrachte sie viel Zeit in der<br />

großväterlichen Achatschleiferei und schaute zu, wenn Achate gebeizt<br />

wurden. „Es war mehr wie in einer geheimnisvollen Hexenküche,<br />

an jeder Ecke gluckste und brodelte es. Ich habe es sehr<br />

genossen, meinem Großvater zuzuschauen.“ Diese Leidenschaft<br />

bestand zwar immer, aber zunächst sollte der Weg über eine erfolgreich<br />

absolvierte Banklehre ins Ausland und anschließend zu<br />

einem BWL-Studium führen. Eigentlich wollte sie hinaus in die<br />

weite Welt, aber es zog sie dann doch zurück in die Heimat. Die<br />

diplomierte Gemmologin ist heute für den Farbsteineinkauf sowie<br />

den Vertrieb zuständig und sagt: „Für mich sind Edelsteine farbenfrohe<br />

Unikate der Natur. Jeder Stein ist einzigartig.“<br />

Das absolute Highlight ist der riesige Tresor, in dem die Steine<br />

um die Wette zu funkeln scheinen. In allen Farben des Regen bogens<br />

liegen die perfekt geschliffenen Steine in den Regalen. Wunderschöne<br />

Colliers, Armbänder, alles von Nicole Ripp und Jürgen Brunk in<br />

mühevoller Arbeit zusammengestellt. Paraiba- Turmaline, Santa-<br />

Maria-Aquamarine, Imperial-Topase, Rubine, Saphire, Smaragde –<br />

die Auswahl ist so vielfältig wie bei keinem anderen. „Aber erst<br />

wenn sie getragen werden, scheinen die Steine richtig zu leben“,<br />

sagt Jürgen Brunk. Auch für die Herren der Schöpfung ist bei<br />

Groh + Ripp übrigens gesorgt: Manschettenknöpfe, Siegelringe –<br />

alles wird hier für die Industrie hergestellt. Groh + Ripp zeichnet<br />

sich nicht nur durch sein Können, sondern auch durch seine unglaubliche<br />

Flexibilität aus – ein Familienunternehmen eben, mit<br />

kurzen Wegen und starken Persönlichkeiten. <br />

www.groh-ripp.de<br />

88 | GZ plus


Eine Familie<br />

mit vielen Facetten<br />

Im Jahr 1953 gründete Theo Groh in Rhaunen<br />

eine Achatschleiferei. Bernd Willi Ripp heiratete<br />

dessen Tochter Stefanie. 1973 stieg er ins Unternehmen<br />

ein und baute es mit seiner Frau zu<br />

einer der modernsten Edelsteinschleifereien.<br />

1985 entstand in der Tiefensteiner Straße in<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> der neue Firmensitz, der bereits<br />

sechs Jahre später noch einmal erweitert wurde.<br />

Und die nächste Generation mischt schon<br />

kräftig mit: 1996 beziehungsweise 2003 traten<br />

die Töchter Sandra (Technische Abteilung)<br />

und Nicole (Farbsteine/Marketing) ins Unternehmen<br />

ein. Beide sind seit dem vergangenen<br />

Jahr Gesellschafterinnen des Betriebs.<br />

Die reichhaltige Schatzkammer hält ein breites<br />

Angebot an mehr als 100 Steinarten bereit.<br />

Besonders gut aufgestellt ist Groh + Ripp bei<br />

Paraiba-Turmalinen, Aquamarinen, Smaragden,<br />

Saphiren, Rubinen und Tansaniten. Neben<br />

zahlreichen Ausnahmesteinen und Sets bietet<br />

Groh + Ripp aber auch ein enormes Angebot<br />

an Edelsteinen in sehr guter Qualität im mittleren<br />

Preissegment.<br />

Die Manufaktur mit heute 45 Mitarbeitern ist<br />

bekannt dafür, auch ganz individuelle Wünsche<br />

bedienen zu können. So sucht die Firma auch<br />

auf Kundenwunsch gezielt weltweit nach speziellen<br />

Steinen oder Garnituren. Die erfahrenen<br />

Schleifer der Manufaktur ermöglichen maßgeschneiderte<br />

Lösungen genauso wie klassische<br />

Schliffe – je nach Kundenvorgaben.<br />

Zurzeit entsteht auf der gegenüberliegenden<br />

Straßenseite ein neues Manufakturgebäude –<br />

die Weichen für die Zukunft sind also gestellt.<br />

Der Firmenname<br />

Groh + Ripp<br />

ist ein Qualitätsversprechen<br />

Fotos: Hannes Magerstaedt<br />

GZ plus | 89


Unternehmen<br />

Heinz Mayer<br />

Stefan Mayer lenkt<br />

die Geschicke der<br />

Diamantschmuckschmiede<br />

mehr als 400 Jahre<br />

Im Zeichen edler Steine<br />

1599 Der Achatschleifer Johannes Becker<br />

begründet die Familientradition<br />

1855 Brüder und Cousins des Urgroßvaters<br />

der heutigen Inhaber wandern nach Brasilien<br />

aus und schicken Rohsteine<br />

1875 Der Granatschleifer Gustav Postler<br />

unterrichtet Lapidäre in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>,<br />

darun ter den Urgroßvater der Mayers<br />

1928 Arbeiten für das Grüne Gewölbe in<br />

Dresden und den Vatikan<br />

1950 Der Diamant- und Edelsteinschleifer<br />

Heinz Mayer macht sich selbst ständig. Sein<br />

renommier tester Kunde ist Harry Winston<br />

1955 Heinz Mayer konzentriert sich auf<br />

Schmuck mit Edelsteinen und Diamanten<br />

1960 Eröffnung des ersten Einkaufsbüros in<br />

Antwerpen<br />

1970 Die Ausrichtung auf Ringe bringt der<br />

Firma den Beinamen „Der Ringexperte“<br />

1989 Erfindung des „Rolling Diamonds“-<br />

Armbands<br />

1994 Schmuckkollektion für Joop<br />

2005 Heinz Mayer kreiert für Rolls-Royce ein<br />

Armband zum 100. Jubiläum der Firma<br />

2013 Präsentation der „Rheingold“-Kollektion<br />

90 | GZ plus


Eine Klasse<br />

für sich<br />

Sie ist ausgezeichnet worden für ihre<br />

weltbesten Rivieren. Die Firma Heinz Mayer<br />

ist sozusagen der Rolls-Royce<br />

unter den Diamantschmuckherstellern.<br />

marsala<br />

Die Firma mit dem großen<br />

„Y“ im Logo will<br />

Meister ihres Fachs<br />

fertigen den edlen<br />

eigentlich nur eines<br />

Diamantschmuck<br />

schaffen: „Unser Ziel ist, schönen<br />

Schmuck herzustellen“, sagt<br />

zum größten Teil<br />

in Handarbeit<br />

Geschäftsführer Stefan Mayer.<br />

„Dabei verstehen wir uns als<br />

Kunsthandwerker und nicht als<br />

Designer.“ Goldschmiedemeister<br />

fertigen den Diamant schmuck<br />

mit Präzision und einem hohen<br />

Anteil an Handarbeit. Die Ergebnisse<br />

– alle komplett made<br />

in Germany – überzeugen so<br />

sehr, dass nicht nur der englische<br />

Hof, sondern auch Königshäuser weltweit und zahl reiche Stars auf<br />

die Juwelen von Heinz Mayer schwören. Rolls-Royce ließ übrigens von<br />

Heinz Mayer anlässlich des 100. Geburtstags der Autoschmiede ein Jahrhundertjuwel<br />

anfertigen – das einzige jemals offiziell autorisierte<br />

Schmuckstück der Nobelmarke.<br />

mit feinstem Handwerk<br />

Panta rhei – die altgriechische Formel bedeutet so viel wie „alles fließt“.<br />

Unter diesem Motto stehen auch die hochwertigen Kollektionen von<br />

Heinz Mayer. Denn keine der beiden großen Kollektionen im Jahr zeigt<br />

Brüche auf. Vielmehr gehen sie fließend inein ander über. Sämtliche<br />

Kreationen zeichnet eine klassische, zeitlos schöne Linie aus. Eine Schlüsselrolle<br />

spielt die patentierte „Rolling Diamonds“-Kollektion. Hierbei<br />

handelt es sich um eine ganz auf Scharnier ge arbeitete Riviere. Das Armband<br />

wurde bereits in den USA als wahrscheinlich weltbeste Diamantriviere<br />

für eine große Marketingkampagne ausgewählt.<br />

marone<br />

rot<br />

Fotos: Hannes Magerstaedt<br />

In feinster Gesellschaft<br />

Die Schmuckkollektionen sind aus 750 Weiß-, Gelb- und Rotgold oder<br />

Platin und feinsten Diamanten gefertigt. Neben klassischen und traditionellen<br />

Schmuckstücken bietet Heinz Mayer auch sehr moderne, junge<br />

Stücke an. allen gemein ist jedoch die Verarbeitung in höchster Qualität.<br />

Schmuck von Heinz Mayer ist bei den führenden Juwelieren der<br />

Welt zu Hause. Darüber hinaus stellt die Firma auf den wichtigsten<br />

Messen aus: Ob in München, Basel, New York, Las Vegas, Hongkong,<br />

Singapur oder Bahrain – überall finden sich die edlen Stücke aus dem<br />

Hause Heinz Mayer aus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>.<br />

Axel Henselder<br />

www.heinzmayer.de<br />

lindgranat.com


unternehmen<br />

Ph. hahn söhne<br />

Christel Hahn,<br />

Christoph Hahn,<br />

Dieter Hahn,<br />

Annette Klein<br />

und ihr Mann<br />

Christian Klein (v. l.<br />

im Uhrzeigersinn)<br />

Fotos: Martin Glauner (5)<br />

92 | GZ plus


„Unsere Region hat<br />

viel zu bieten“<br />

Die Familie Hahn von der Firma Ph. Hahn Söhne ist von Haus aus begeistert von<br />

Edelsteinen und hat sich für die GZ im Deutschen Edelsteinmuseum fotografieren lassen.<br />

Es ist ein frühlingshafter Donnerstagmorgen<br />

in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>. Im Deutschen<br />

Edelsteinmuseum bietet sich<br />

ein eher ungewöhnliches Bild: An einem<br />

Kaffeetisch im Erdgeschoss sitzt Familie<br />

Hahn. Für den Fototermin haben die fünf<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er ihre Aufgaben im Betrieb<br />

einmal kurz ruhen lassen – Christel Hahn<br />

und Tochter Annette Klein die Bürotätigkeiten,<br />

Dieter Hahn und Schwiegersohn<br />

Christian Klein den Diamantvertrieb, Sohn<br />

Christoph Hahn die Schleifarbeiten im<br />

Atelier. Das Gespräch dreht sich ausnahmsweise<br />

weniger um Diamanten als um die<br />

Gegend und ihre Besonderheiten. „Unsere<br />

Region hat viel zu bieten“, finden die Hahns.<br />

Dem Edelsteinmuseum sind sie sehr<br />

verbunden, schon weil Dieter Hahn seit<br />

1996 dem Aufsichtsrat der Museumsstiftung<br />

vorsteht. Ein Programmhighlight für alle<br />

Familienmitglieder ist das alljährliche Museumsfest<br />

am Pfingstsonntag mit Tombola,<br />

Spießbraten und „einer super Stimmung“.<br />

Wenn Besucher kommen, zeigt man<br />

ihnen gern beliebte Sehenswürdigkeiten<br />

wie die Schlossanlage, die Historische<br />

Weiherschleife oder die Edelsteinminen<br />

Steinkaulenberg.<br />

Aber auch die umgebende Natur mit<br />

ihren vielen Wandermöglichkeiten wird von<br />

der Familie geschätzt. Apropos Natur: In<br />

Tiefenstein gibt es ein Naturschwimmbad,<br />

das, wie Christian Klein sagt, „besonders<br />

schön“ ist. Dieter Hahn meint daraufhin mit<br />

einem Schmunzeln: „Alles in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

ist doch besonders schön.“ Saraj Morath<br />

www.diamantschleiferei.de<br />

www.edelsteinmuseum.de<br />

Vier von über 10 000 internationalen Exponaten<br />

des Museums: Annette Klein präsentiert eine<br />

Achatscheibe, Christian Klein eine Kunzitstufe mit<br />

Turmalin und Quarz, Christoph Hahn einen<br />

Morganitkristall und Dieter Hahn eine Achatdruse<br />

GZ plus | 93


unternehmen<br />

A. Ruppenthal<br />

Hier ist<br />

der Kunde<br />

König: Dafür<br />

sorgen Albert<br />

Ruppenthal<br />

und seine<br />

beiden Söhne<br />

David (l.)<br />

und Roman<br />

persönlich<br />

Die Krönung<br />

der Vielfalt<br />

Die Firma Ruppenthal ist Goldschmieden und Juwelieren ein<br />

Begriff. Denn das <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Traditionsunternehmen<br />

hat ein vielfältiges Angebot. Hier bekommen Schmuckkreative<br />

einfach alles, um ihre Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

Fotos: Herbert Piel (4)<br />

94 | GZ plus


Begrüßt werden die Besucher hier, im riesigen Firmenkomplex<br />

aus den 60er-Jahren im Herzen <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>s, noch<br />

per Handschlag. Seniorchef Albert Ruppenthal oder seine<br />

Söhne Roman und David höchstpersönlich sowie ein Team von<br />

fast 100 Mitarbeitern kümmern sich um die Wünsche der Kunden.<br />

„Wir sind der Spezialist für Goldschmiede, Juweliere und Schmuckkünstler“,<br />

sagt Albert Ruppenthal, der charismatische Firmenlenker<br />

in vierter Generation: „Daher sind wir bei 95 Prozent der Fachhändler<br />

bekannt, wie wir aus Umfragen wissen.“<br />

Über 5000 Kunden bedient Ruppenthal mit losen Edelsteinen,<br />

Edelsteinsträngen, Schmuck und Schließen, Zuchtperlen sowie<br />

Diamanten und Diamantketten. Ruppenthal ist mit Filialen in<br />

Zürich, Antwerpen, Berlin, Hamburg, Hannover, Essen, Köln, Mainz<br />

und München präsent. Elf Reisende sorgen für zusätzliche Kundennähe.<br />

Die Firma stellt auf Messen wie der Inhorgenta Munich,<br />

Ambiente, Tendence, Baselworld und Intergem aus, veranstaltet<br />

Hausmessen und nimmt an den <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Einkaufstagen<br />

teil. „Viele Kunden sind immer erstaunt, wie viel bei uns am Stand<br />

los ist“, schmunzelt Roman Ruppenthal, der den Einkauf in China<br />

und Japan sowie das Marketing und die Finanzen verantwortet.<br />

„Unser breites Angebot sorgt für Frequenz. Zu uns kommen viele<br />

Kunden mit ganz speziellen Wünschen. Oder sie schauen sich um<br />

nach Neuheiten, die sie zu Schmuckideen inspirieren.“<br />

mit Menschen der Region verbunden<br />

Dass Ruppenthal so leistungsfähig ist, verdankt das Unternehmen<br />

auch der strategischen Entscheidung, rechtzeitig Einkaufsbüros in<br />

Fernost aufzubauen und die Fertigung vor Ort auf Heimarbeiter<br />

zu verlagern. „So können wir die Expertise von Schleifern, Graveuren,<br />

Bohrern und anderen Handwerkskünsten, die die Region prägen,<br />

hier halten und pflegen und trotzdem zu äußerst wettbewerbsfähigen<br />

Preisen unsere Sortimente anbieten“, erläutert<br />

Albert Ruppenthal. „Wir sind mit den Heimarbeitern flexibler und<br />

sichern Arbeitsplätze am Standort. Immerhin jedes vierte Produkt<br />

wird hier gefertigt“, pflichtet ihm David Ruppenthal bei, der für den<br />

Einkauf in Indien und Thailand sowie die IT-Organisation und das<br />

Personalmanagement zuständig ist. Den Heimarbeitern werden<br />

die Maschinen zur Verfügung gestellt und sie dürfen auch für andere<br />

Unternehmen arbeiten. Eine Win-win-Situation.<br />

„Was in Fernost gefertigt wird, entspricht unseren strengen<br />

Qualitätskriterien. Die Vorgaben kommen von den Gestaltern aus<br />

unserem Haus“, sagt Roman Ruppenthal. Eine Besonderheit sind<br />

Im Showroom in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> finden fünfmal im Jahr Hausmessen statt<br />

Zum Sortiment<br />

gehören ein<br />

vielfältiges<br />

Angebot von<br />

Zuchtperlen (l.)<br />

wie auch<br />

Schmuck von<br />

Ernst Stein (u.)<br />

Gravuren, Pampeln, Blüten, Gemmen. Insbesondere Wappengravuren<br />

für Siegelringe, aber auch Gemmen mit Totenköpfen sind<br />

momentan der Trend, wie Albert Ruppenthal beobachtet. Bis zu<br />

2000 Wappengravuren entstehen im Jahr. Eine Spezialität, die wiederum<br />

nur in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> mit den topausgebildeten Handwerkern<br />

zu realisieren ist. Eine weitere Besonderheit sind die<br />

Wechselschließen. Ruppenthal bietet sie in zahllosen Varianten und<br />

mit unterschiedlichem Edelsteinbesatz an. „Ich denke, die Breite<br />

und Tiefe unseres Angebots ist einmalig“, so Albert Ruppenthal.<br />

Ideen, nur einen Mausklick entfernt<br />

Auch bei Ruppenthal blieb die Zeit nicht stehen: Eine professionelle<br />

Internet-Plattform speziell für den Fachhandel macht das Suchen<br />

nach Produkten unter der Vielzahl der Angebote noch leichter.<br />

„Jeden Tag loggen sich hier zahlreiche Kunden ein“, erzählt David<br />

Ruppenthal. „Wir haben mittlerweile eine beachtliche Menge an<br />

Artikeln in den Webshop eingestellt. Täglich kommen neue hinzu.“<br />

In den fünf riesigen Tresorräumen offenbart sich das Kapital<br />

der Firma: Geordnet nach den Produktsegmenten, mit Barcodes<br />

versehen, ist hier eine Angebotsfülle ausgestellt, die ihresgleichen<br />

sucht. Mittendrin funkeln die originalgetreuen Repliken der Reichskrone<br />

der deutschen Kaiser samt Zepter und Kreuz. Sie wurden<br />

von der Goldschmiedemeisterin Gerdi Glanzner in Zusammenarbeit<br />

mit der Firma Ruppenthal in 750 Gold mit Edelsteinen und<br />

Orientperlen angefertigt. Während die Reichsinsignien nur selten<br />

als Leihgabe das Haus verlassen, gehen bis zu 300 Sendungen aus<br />

dem Lager täglich raus. Auf Wunsch wird die Ware innerhalb von<br />

24 Stunden europaweit ausgeliefert. Auf Anfrage werden auch<br />

kostenlose Auswahlen zur Verfügung gestellt: „Ein Viertel unseres<br />

Lagers ist beim Kunden als Auswahl“, schätzt Albert Ruppenthal.<br />

Kunden erspart dieser Service das Lager. Sie können mit den Lösungen<br />

von Ruppenthal dem uniformen Angebot der Lifestylemarken<br />

Paroli bieten und ihr Profil unterstreichen. Axel Henselder<br />

www.ruppenthal.com<br />

GZ plus | 95


unternehmen<br />

KARL FALLER<br />

Der Farbsteinhandel ist<br />

für Heike Faller und<br />

Konrad Henn nicht nur<br />

reines Geschäft, sondern<br />

spürbare Leidenschaft<br />

ES bleibt<br />

in der Familie<br />

Sie sind selten, sie sind von einmaliger Schönheit und sie wecken Emotionen.<br />

Rubine, Saphire und Smaragde gelten in der bunten Welt der Edelsteine als die Könige.<br />

Und so verwundert es nicht, das Karl Faller ein besonderes Faible für sie hat.<br />

Seit über 60 Jahren sind die klassischen drei Farbsteine –<br />

Rubine, Saphire und Smaragde – die Spezialität der Edelsteinschleiferei<br />

Karl Faller aus Kirschweiler. So ist über lange<br />

Zeit hinweg ein hervorragendes Netzwerk entstanden, dank dem<br />

Heike Faller und ihr Mann Konrad Henn, die Geschäftsführer des<br />

Unternehmens, trotz der sehr schweren Marktsituation immer an<br />

hochwertige Ware kommen – ohne den kostspieligen Umweg<br />

über Zwischenhändler gehen zu müssen. So umfasst das Sortiment<br />

auch feinste Burma-Rubine im gefragten Pigeon Blood Red,<br />

hochglänzende kolumbianische Smaragde in „Vivid Green“ und<br />

„Minor“, Saphire in „Royal blue“ sowie in etlichen Multicolor-Tönen.<br />

Abgerundet wird das Sortiment von<br />

eini gen anderen Edelsteinen wie Tansaniten oder<br />

Mandarin-Granaten. „Die suchen wir zwar nicht<br />

explizit, aber manchmal werden sie uns trotzdem<br />

angeboten. Wenn sie uns dann in Qualität<br />

und Preis überzeugen, nehmen wir sie<br />

gern auch ins Sortiment auf“, sagt Heike<br />

Faller. „So können wir unsere Kunden auch<br />

immer wieder überraschen.“<br />

Für die meisten Kunden sind Schmuckstücke,<br />

in denen derartig exklusive Edelsteine<br />

verarbeitet sind, keine normale Investition. „Oftmals<br />

ist es ein lang gehegter Wunsch, den man sich vielleicht zu<br />

einer ganz speziellen Gelegenheit erfüllt“, sagt Konrad Henn. „Und<br />

Schmuck mit Rubinen, Saphiren oder Smaragden wird oftmals von<br />

Generation zu Generation weitergegeben. Wir sagen darum auch,<br />

dass diese Stücke gewissermaßen zu Familienmitgliedern werden.“<br />

Die Vierte Generation<br />

Apropos Familie: Am 1. Juli wird mit Ann Michelle, der Tochter<br />

von Heike Faller, die vierte Generation in das Familienunternehmen<br />

eintreten, nachdem sie in London ihr Studium zur Designerin<br />

erfolgreich abgeschlossen hat. „Sie ist hoch motiviert, weltoffen,<br />

begeisterungsfähig, liebt Mode und Design, hat<br />

einen Sinn für Farben und Formen, liebt schöne<br />

Dinge – und vor allem reist sie gern“, sagt Heike<br />

Faller, „Sie hat also die besten Voraussetzungen<br />

für unseren Beruf.“ Christoph Hoffmann<br />

www.karl-faller.de<br />

Das Grün der Smaragde,<br />

das Blau der Saphire und<br />

das Rot der Rubine wird<br />

durch nichts übertroffen<br />

Fotos: Volker Renner (1)<br />

96 | GZ plus


Die ganze Welt<br />

der Schmucktechnik<br />

unter einem Dach:<br />

3D-Druck Kompetenz-Center<br />

Werkzeuge und Maschinen – die besten Marken ...<br />

... auf 300 qm Verkaufsfl äche und im Online-Shop *<br />

Kompetente Beratung und Service<br />

Mehrfach ausgezeichneter Gießservice *<br />

* Von den Lesern des Diamant-Report zum Lieferanten des Jahres 2014<br />

und zur besten Schmuckgießerei 2013 und 2014 gewählt<br />

www.horbach-technik.de<br />

Alles für Atelier und Werkstatt Rapid Prototyping Technologie Feinguss-Service<br />

Horbach GmbH· Hauptstraße 139 a· D-55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Tel. : +49-6781-45897-0· Email: info@horbach-technik.de


unternehmen<br />

Wild & Petsch<br />

Kunstwerke aus<br />

Kirschweiler<br />

Vor rund 15 Jahren bündelten die renommierten Schleifereien<br />

Karl Egon Wild und Julius Petsch ihre Kompetenzen. Seitdem genießt<br />

das Unternehmen Wild & Petsch einen hervorragenden Ruf bei<br />

Schmuckherstellern, Juwelieren und Goldschmieden – und das weltweit.<br />

Gleich am Ortseingang von Kirschweiler liegt das Firmengebäude<br />

von Wild & Petsch. Große Fenster prägen die<br />

Fassade und das aus zahlreichen Ecken und Kanten geformte<br />

Entree lässt bereits Rückschlüsse auf das facettenreiche<br />

Handwerk zu, das hier beheimatet ist. Unter einem Dach befinden<br />

sich die mit erfahrenen Mitarbeitern besetzte Edelsteinschleiferei,<br />

die Verwaltung sowie ein großzügiger Ausstellungsraum in der<br />

oberen Etage. Hier können Fachhandelskunden nicht nur schnell<br />

und umfassend das gesamte Lieferprogramm von Wild & Petsch<br />

überblicken, sondern auch direkt vor Ort Unikate, Serien oder<br />

stilvoll zusammengestellte Steinensembles einkaufen.<br />

Thomas Petsch (44), der das Unternehmen heute gemeinsam<br />

mit seinem Schwager Alexander Wild (49) führt, erinnert sich:<br />

„Es muss Ende 1999 oder Anfang 2000 gewesen sein, als die seit<br />

mehreren Generationen erfolgreichen Schleifereien von meinem<br />

Schwiegervater Karl Egon Wild aus Kirschweiler und meine damalige<br />

Firma Julius Petsch Edelsteinschleiferei aus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> zusammengelegt<br />

wurden.“ Der neue Firmenname: Wild & Petsch.<br />

„Ende 2001 haben wir dann endgültig fusioniert, inzwischen sind<br />

mein Schwager und ich die alleinigen Gesellschafter“, erzählt der<br />

diplomierte Betriebswirt und Wirtschaftsinformatiker weiter. Seine<br />

Hauptaufgabengebiete im Unternehmen sind der Rohsteineinkauf<br />

Ein Stamm von rund 40 langjährigen und hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern<br />

garantiert gleichbleibend gute Handwerksarbeit<br />

Fotos: Hannes Magerstaedt<br />

98 | GZ plus


und die Produktion, während der am GIA ausgebildete Gemmologe<br />

und Industriekaufmann Alexander Wild für den weltweiten<br />

Vertrieb, die Kundenbetreuung und die Organisation der Messen<br />

verantwortlich ist. Immerhin ist Wild & Petsch auf den Handelsplätzen<br />

in Tucson, Basel, New York, Las Vegas, Hongkong, München<br />

und <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> präsent. Eine Ausbildung am Gemmologischen<br />

Institut im heimischen <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> haben beide Geschäftsführer<br />

absolviert, Thomas Petsch engagiert sich zudem in dessen<br />

Vorstand. Das Geheimnis ihres Erfolgs: Alle wichtigen Entscheidungen<br />

bei Wild & Petsch werden gemeinsam diskutiert und getroffen<br />

– unabhängig davon, in welchen Zuständigkeitsbereich sie fallen.<br />

Vom Rohstein zum<br />

geschliffenen Meisterstück<br />

„Gleich zu Beginn des Jahres steht der Einkauf von Rohsteinen auf<br />

dem Programm. Deshalb bereise ich regelmäßig die Minen in Afrika,<br />

Madagaskar oder Brasilien – in diesem Jahr war ich beispielsweise<br />

bereits mehrfach in Mosambik und Tansania und habe die<br />

Messen in Hongkong und Bangkok besucht“, sagt Thomas Petsch.<br />

Von den knapp 40 Mitarbeitern bei Wild & Petsch arbeiten<br />

allein 25 in der Produktion. Vom Rohstein bis zum geschliffenen<br />

Meisterwerk durchlaufen die Farbsteine hier mehrere Produktionsschritte.<br />

In der Abteilung „Ebouchieren“ wird den Steinen<br />

ihre grobe Form gegeben. „Hier entscheidet sich, ob aus dem Kristall<br />

ein Tropfen, Oval, Rund, Achteck oder eine andere Form geschliffen<br />

wird“, erläutert der Geschäftsführer. Ebenfalls im ersten<br />

Schritt wird festgelegt, ob der Stein zum Cabochon geschliffen<br />

wird oder sich zum Facettieren eignet. Anschließend gehen die<br />

Steine zum „Rondieren“ – hier werden sie auf die exakte äußere<br />

Form gebracht. In den nächsten Schritten werden die farbigen<br />

Naturschönheiten auf Größe geschliffen, facettiert und poliert.<br />

Thomas Petsch: „Das alles geschieht in präziser Handarbeit – unterstützt<br />

durch moderne Technik in Form von Maschinen, die wir<br />

zum Teil selbst entwickelt haben. Wir zeichnen uns dadurch aus,<br />

dass unsere erfahrenen und hochqualifizierten Mitarbeiter eine<br />

individuelle, handgeführte Schleiftechnik anwenden. Dadurch haben<br />

unsere Steine nicht nur ein optimales Gewicht, sondern auch<br />

perfekte Proportionen.“<br />

Vom exklusiven Unikat<br />

bis zur Serienware<br />

Ein Blick in den Ausstellungsraum offenbart die ganze Spannbreite,<br />

für die Wild & Petsch bei Kunden längst auch international bekannt<br />

ist. Paraiba-Turmaline in türkisblauen und grünen Nuancen, rote<br />

Spinelle aus Tansania, feinste Aquamarine aus Afrika, feurig orangefarbene<br />

Mandaringranate oder royalblaue Tansanite liegen hier<br />

seite an Seite. Außergewöhnliche Einzelstücke sind ebenso dabei<br />

wie Paare, Garnituren oder kalibrierte Serienware. Was allen gemeinsam<br />

ist: die hohe Verarbeitungsqualität von Meisterhand.<br />

„Wir bieten ein sehr breites und tiefes Spektrum an unterschiedlichen<br />

Qualitäten – von einfachen und günstigen bis zu absoluten<br />

High-End-Qualitäten“, sagt Thomas Petsch. „Unser Anliegen<br />

ist, dass unsere Kunden in jeder Steinart, die wir vertreten, die<br />

individuell gewünschte Qualität finden: vom amerikanischen Top-<br />

Juwelier über Pariser Haute-Joaillerie-Kunden bis zum selbstständigen<br />

Goldschmied, der einen bestimmten Farbstein in einer ganz<br />

speziellen Größe, Form und Farbe sucht. Unser Hauptaugenmerk<br />

liegt darauf, einen Service anzubieten, der die hohen Ansprüche<br />

unserer Kunden zufriedenstellt.“<br />

Christel Trimborn<br />

www.wildpetsch.com


Unternehmen<br />

Atelier Tom Munsteiner<br />

Der<br />

perfekte Schliff<br />

Das Atelier Tom Munsteiner in<br />

Stipshausen genießt für seine<br />

geometrischen Schliffe Weltruf.<br />

Mit den künstlerisch gestalteten<br />

Objekten und Schmuckstücken<br />

erzählt die Familie Munsteiner<br />

einzigartige Geschichten von<br />

der Schönheit der Kristalle.<br />

Typisch für den<br />

Tom Munsteiner Cut<br />

in Verbindung mit der<br />

Goldschmiedekunst<br />

von Jutta Munsteiner:<br />

Halsschmuck „Dom<br />

Pedro“ aus Platin<br />

mit Aquamarin und<br />

Spirit Diamond<br />

Der Munsteiner Cut ist mittlerweile zum festen<br />

Begriff geworden. Er findet sich ebenso in<br />

Schmuckstücken von Edelschmieden, etwa der<br />

Pforzheimer Marke Cédé, wie auch als Desig neredition<br />

im Programm des österreichischen Kristall riesen<br />

swarovski. Anstatt mit klassischen Facetten unterstreicht<br />

der Edelsteingestalter Tom Munstei ner mit<br />

geometrischen Einschnitten die Einzigartigkeit und<br />

besondere Schönheit eines jeden Steins. Der Künstler<br />

lässt sich immer von den naturgegebenen Struk turen<br />

des Steins leiten.<br />

Tom Munsteiner sieht den Schleifprozess als eine schöpferische<br />

Reflexion des Wesens des Kristalls. Den Innenraum<br />

des geschliffenen Steins rückt er mit geometrischen, klaren Einschnitten<br />

ins Zentrum. Jeder Edelstein bekommt so seinen einzig<br />

artigen Ausdruck. Diese Schliffe sind mittlerweile zu einem<br />

unverkennbaren und weltweit geschätzten Markenzeichen des<br />

Ateliers Munsteiner geworden. Vor allem Beryll, Turmalin, Granat,<br />

Amethyst, Citrin, Ametrin, Feueropal, Bergkristall und rutilquarz<br />

schleift Tom Munsteiner zu wertvollen Unikaten, Kleinserien und<br />

Objekten. seine Ehefrau, Goldschmiedemeisterin Jutta Munsteiner,<br />

verarbeitet die Edelsteine zu feinfühligen Schmuck stücken. Die<br />

Edelstein-Kreationen des Familienunternehmens wurden<br />

bereits mehrfach international ausgezeichnet.<br />

Achat-fenster für eine Kirche<br />

Das Atelier Tom Munsteiner führt die Tradition des<br />

Vaters Bernd Munsteiner fort, der ebenfalls bis heute<br />

in dem Familienbetrieb tätig ist. Er revolutionierte<br />

bereits Mitte der 70er-Jahre die Gestaltung von<br />

Edelsteinen. Seine Edelsteinskulpturen stehen in zahlreichen<br />

Museen weltweit. Erstmals haben Vater und<br />

Sohn mit zwei Achatfenstern für die Evangelische Pfarrkirche<br />

in Stipshausen ein gemeinsames Werk geschaffen.<br />

Mit den Fenstern betraten die Munsteiner völliges Neuland:<br />

Achat, der Traditions- und Grundstein in der Geschichte<br />

der Edelsteinregion <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, wurde bislang als opakes Material<br />

und aufgrund des eher geringeren Werts unterschätzt. Nun<br />

haben ihn Bernd und Tom Munsteiner – auf eine Dicke von hauchdünnen<br />

1,5 Millimetern geschliffen – zur Transparenz gebracht. Mit<br />

diesem eindrucksvollen Mosaik, welches das Licht auf eine ganz<br />

besondere Weise in den Innenraum lenkt, erschließen sie für den<br />

Achat völlig neue Perspektiven in der Kunst. Axel Henselder<br />

www.munsteiner-cut.de<br />

100 | GZ plus


LLEN<br />

EINE<br />

LIERS<br />

<br />

<br />

EDELSTEINE<br />

KORALLEN<br />

COLLIERS<br />

IJT Tokyo<br />

GJX Tucson<br />

Inhorgenta<br />

München<br />

JGF Freiburg<br />

Intergem<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Schachenstraße 14<br />

D - 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Fon +49 (0) 67 81 - 4 23 90<br />

Fax +49 (0) 67 81 - 4 23 60<br />

info@engelnecklace.de


unternehmen<br />

Ekkehard F. Schneider<br />

Ekkehard Schneider mit<br />

seiner Frau Ania, Tochter<br />

Amelia, Sohn Matteo sowie<br />

den beiden Schnauzern<br />

Luna und Henk im Wohn -<br />

bereich der Familie<br />

Fotos: Martin Glauner (4)<br />

102 | GZ plus


Ein Faible für<br />

klare Linien<br />

Ekkehard F. Schneider ist Kopf des nach ihm benannten Unternehmens<br />

in Kirschweiler, Schleifermeister, Betriebswirt und außerdem Bauhaus-Fan.<br />

Ein kleiner Ausschnitt des Edelstein-Portfolios (l.). Puristisch<br />

geschliffener Heliodor (ganz o.) Das Haus der Schneiders (o.)<br />

Etliche leuchtende Edelsteine sind am Morgen des<br />

GZ-Besuchs auf einem lederbezogenen Tisch gruppiert.<br />

Ekkehard Schneider ist dabei, weitere „Vorzeigeobjekte“<br />

herauszusuchen: einen rosa Turmalin mit eigens entwickeltem<br />

Stufenschliff, zwei Mandaringranate mit Ceylonschliff, ein Demantoid-Paar,<br />

einige Spinelle. „Wir führen durchweg feine Steine und<br />

haben damit eine horizontale Spezialisierung“, erklärt er.<br />

Das Gros der Edelsteine wird in der hauseigenen Werkstatt<br />

geschliffen. Dabei stellt man hohe Ansprüche, was die Schliffausführung<br />

sowie die Form und Proportion des jeweiligen Steins<br />

angeht. Für ein optimales Gesamtbild nimmt man schon mal<br />

Materialverluste in Kauf. „Um das Maximale aus einem Rohstein<br />

herauszuholen, schleifen wir ihn manchmal mehrmals, bis das<br />

Endergebnis stimmt“, so Ekkehard Schneider. Er schätzt den<br />

Umgang mit schönen Dingen, aber auch die Einblicke in andere<br />

Kulturen, die er auf weltweiten Reisen gewinnt.<br />

In der Firma unterstützt ihn seine Schwester Bettina Dumke,<br />

sooft wie möglich auch seine Frau. Ania Schneider bringt eben<br />

noch einen besonderen Einzelstein und legt ihn zu den anderen<br />

auf den Tisch: einen Heliodor mit wenigen Facetten, der viel Ruhe<br />

ausstrahlt. Bei diesem Schliff hat wohl Schneiders Faible fürs Bauhaus-Design<br />

eine Rolle gespielt. Am Haus der Familie lässt sich die<br />

Vorliebe für klare Linien jedenfalls überall erkennen. Saraj Morath<br />

www.efs-gems.com<br />

GZ plus | 103


unternehmen<br />

HENN GEMS<br />

KunstHandwerk und<br />

HandwerksKunst<br />

Dass bei Henn Gems echte Kunstwerke entstehen, ist kein Zufall. Schließlich beschäftigt<br />

das Unternehmen die besten Graveure, lässt sie mit hochwertigen Materialien arbeiten<br />

und gewährt die Zeit und die künstlerische Freiheit, um etwas Einzigartiges zu schaffen.<br />

Auf welch erstaunlich vielfältige Weise Edelsteine be- und<br />

verarbeitet werden können, zeigt Henn Gems. Das Familienunternehmen<br />

bietet eine Auswahl an geschliffenen<br />

Steinen wie Aquamarin, Peridot, Spinell oder Paraiba-Turmalin als<br />

Einzelsteine, Paare und Sets. Auch große Ausnahmesteine in Top-<br />

Qualität sind im Portfolio zu finden. Neben den losen Steinen entstehen<br />

im Atelier zudem verschiedenste Skulpturen und Objekte.<br />

Einige der Highlights wurden in diesem Jahr erstmals auf der Baselworld<br />

präsentiert, so etwa eine Gruppe dreier Kakadus, die aus einem<br />

einzigen Stück Morganit graviert wurden. Jedes Detail, bis hin<br />

zur zarten Oberfläche der Federn, wurde naturgetreu nachempfunden.<br />

Die Kämme, Schnäbel und Krallen sind mit 750 Gold akzentuiert.<br />

Rund ein Jahr brauchte es, um dieses Objekt anzufertigen.<br />

Keine Kompromisse<br />

„Wir arbeiten mit den besten Materialien“, sagt Geschäftsführer<br />

Axel Henn, „da machen wir keine Kompromisse, was die Bearbeitung<br />

angeht.“ Eine andere, überaus beeindruckende Arbeit ist die<br />

„Hommage a Dalí“, eine auf einem Bergkristall thronende Figur<br />

aus 750 Gold mit Brillanten und Emaille, die einen 33,50 Karat<br />

schweren Tsavorithen emporreckt. Vier Jahre Arbeit investierte<br />

Hans-Jürgen Henn, der Vater von Axel Henn, in dieses Stück.<br />

Ein echtes Connaisseur-Objekt ist zudem eine 180 mal 140 mal<br />

135 Millimeter messende Schüssel, die aus einem einzigen Rubin<br />

besteht. Fast unvorstellbare Mühe war nötig, um dieses überaus<br />

harte Material entsprechend zu bearbeiten. „Uns sind die Bohrer<br />

aus Stahl geschmolzen, als wir das Material ausgehöhlt haben“, erzählt<br />

Axel Henn. „Und der Rubin hat geglüht, als wir ihn poliert<br />

haben. 20 Schleifräder wurden dafür verbraucht. Aber aus diesem<br />

Stein mussten wir etwas Besonderes machen. Denn was Gott groß<br />

geschaffen hat, sollen wir nicht klein schleifen.“ Hans-Jür gen Henn<br />

fügt hinzu: „Wir arbeiten mit vielen Graveuren zusammen, jeder<br />

hat seinen eigenen Stil und seine eigenen Stärken, daher rührt<br />

diese Vielfalt.“ Dennoch sieht er die Zukunft der Kunst in Gefahr,<br />

denn der Markt für die Kunstwerke ist klein, es wird immer schwieriger,<br />

an die benötigten Edelsteine in der entsprechenden Größe<br />

heranzukommen, und der Nachwuchs fehlt. „Es gibt zwar viele<br />

gute Graveure, aber nur wenige sehr gute. Und von den wenigen<br />

sehr guten suchen wir den Besten. Und der ist schwer zu finden.“<br />

Purer Luxus<br />

Unter der Marke „Henn of London“ fertigt Ingo Henn, der zweite<br />

Sohn von Hans-Jürgen Henn, luxuriöse Schmuckstücke an. Seine<br />

Philosophie ist, die Farbsteine harmonisch zu integrieren. Da er<br />

Zugriff auf feinste Steine hat, konnte er auf der Baselworld ein<br />

Collier aus Weißgold, Diamanten und einem hochfeinen, 54,87 Karat<br />

schweren Paraiba-Turmalin präsentieren. Christoph Hoffmann<br />

www.henngems.de<br />

Drei Beispiele für höchste Handwerkskunst: die „Hommage a Dalí“, eine Schale aus Rubin und ein Collier von Henn of London (v. l.)<br />

104 | GZ plus


Walter Fischer GmbH & Co. KG<br />

Ketten- und Schmuckwarenfabrik<br />

Struthstraße 39<br />

D-55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Tel.: +49 (0) 67 81/ 20 02-0<br />

Fax: +49 (0) 67 81/ 2 66 21<br />

E-Mail: info@walter-fi scher.de


unternehmen<br />

Walter Fischer<br />

1<br />

Drei Millionen<br />

Meter Ketten parat<br />

In <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> gibt es neben Edelsteinanbietern auch etablierte Schmuckfirmen,<br />

zum Beispiel den Kettenhersteller Walter Fischer. Das GZ-Team war in<br />

der Produktion zu Besuch und hat dabei überraschende Dimensionen entdeckt.<br />

Ein lautes „Ticktack“ hier, ein leiseres „Tack, Tack, Tack“<br />

dort – die beiden Produktionshallen von Fischer sind<br />

von einem rhythmischen Klackern erfüllt. Die „Taktgeber“:<br />

über 1000 verschiedene Kettenmaschinen, viele davon<br />

eigens entwickelt oder umgebaut. „Durch unseren eigenen<br />

Werkzeug- und Maschinenbau sind wir flexibel, können Maschinen<br />

bei Bedarf umrüsten und somit auf Kundenwünsche eingehen“,<br />

erklärt Oliver Fischer. Er leitet den Betrieb zusammen<br />

mit seinem Vater, der eine 50-jährige Erfahrung im Umgang mit<br />

den mechanischen Maschinen hat. Die Firmengeschichte lässt<br />

sich über 100 Jahre zurückverfolgen. Heute betreut das international<br />

ausgerichtete Unternehmen im Schmuckbereich hauptsächlich<br />

Großhändler, Hersteller und Modelabels.<br />

Breites Spektrum<br />

Pro Jahr produziert man mit insgesamt rund 50 Mitarbeitern 30 bis<br />

40 Tonnen Ketten auf 5000 Quadratmetern Betriebsfläche. Und<br />

das sind nicht die einzigen beachtlichen Zahlen: „Wir haben konstant<br />

über drei Millionen Meter Ketten auf Lager“, sagt Jürgen Fischer.<br />

Angenommen, man wollte die vorrätigen Ketten aneinanderreihen<br />

– die sich ergebende „Kettenschlange“ würde auf direktem Weg<br />

gut von <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> bis nach Kairo reichen.<br />

Fotos: Martin Glauner (7)<br />

106 | GZ plus


2 3<br />

6<br />

4<br />

1 Die Mannschaft von<br />

Fischer ist stolz auf ihre<br />

Produkte 2 Eindruck<br />

aus der Kettenproduktion<br />

3 Eine stattliche, 1,6 Kilogramm<br />

wiegende Königskette<br />

aus Silber 4 An Ketten<br />

mangelt es bei Fischer nicht,<br />

wie Jürgen (l.) und Oliver<br />

Fischer zeigen 5 Diese<br />

sogenannte Schlauchkettenmaschine<br />

„strickt“ ein feines<br />

Metallgewebe 6 Viele Ketten<br />

entstehen aus Draht, einige<br />

Arten werden aus Blech<br />

hergestellt 7 Derzeit sehr<br />

gefragt: die Garibaldikette<br />

5 7<br />

Fischer stellt schwerpunktmäßig Ketten in Messing, Sterlingsilber<br />

und Aluminium her. Die Bandbreite des Angebots ist groß: Allein<br />

das Messing-Portfolio beinhaltet über 2600 Kettenmuster, bei den<br />

anderen beiden Materialien sind es etwas weniger. Jährlich kommen<br />

30 bis 50 neue oder neu aufgelegte Designs hinzu.<br />

Hohe Fertigungstiefe<br />

„Unsere Ketten sind glatt, anschmiegsam und beweglich. Sie kratzen<br />

nicht auf der Haut und ziehen keine Fäden aus den Kleidern,<br />

wie es oft bei Ketten aus Fernost der Fall ist“, so Jürgen Fischer.<br />

Und Oliver Fischer meint: „Die Qualität fängt schon bei der<br />

Grundkette an.“ Man realisiert hier alle wichtigen Herstellungsschritte<br />

in Eigenfertigung, angefangen bei der Drahtverarbeitung<br />

bis hin zum Eloxieren beziehungsweise der galvanischen Veredelung<br />

im Haus. Die Ketten werden nach jeder Produktionsphase<br />

kontrolliert. Bei der abschließenden Endkontrolle prüft man zudem<br />

sämtliche Verschlüsse auf Gängigkeit. Übrigens, um noch einmal<br />

den Vergleich mit Fernost-Produkten aufzugreifen: Aufgrund<br />

des hohen Dollarkurses müssen Importeure asiatischer Ketten<br />

ihre Preise derzeit erheblich erhöhen. Klar, dass den Fischers diese<br />

Tendenz beim Vertrieb ihrer Ketten zugute kommt. Saraj Morath<br />

www.walter-fischer.de<br />

GZ plus | 107


unternehmen<br />

Emil Weis Opals<br />

Die Form dieses Feueropals erinnert<br />

ein wenig an einen Kometen<br />

„Ein Opal versteckt<br />

sich zweimal“<br />

Die Firma Emil Weis Opals in Kirschweiler wird dieses Jahr 110 und gehört damit<br />

zu den ältesten Opalschleifereien weltweit. Ihr Portfolio umfasst Opale aller Typen und<br />

Preisklassen, die überwiegend in der eigenen Werkstatt geschliffen werden.<br />

Wir kaufen zu 99 Prozent Rohsteine und schleifen die<br />

meisten unserer Opale selbst. Das ist ein großer<br />

Vorteil, denn nur so können wir auf Kundenwünsche<br />

eingehen“, sagt Jürgen Schütz, Geschäftsführer von Emil Weis<br />

Opals. Das Familienunternehmen besitzt Beteiligungen an Minen in<br />

Australien und Mexiko. „Das ,Mining‘ ist spannend“, findet Schütz.<br />

„Dadurch haben wir die Chance, außergewöhnliche Steine zu<br />

finden. Aber das Glück spielt dabei eine sehr große Rolle.“ Die<br />

nächste Kunst nach dem Aufspüren der Edelsteine ist die des Öffnens.<br />

„Ein Opal versteckt sich normalerweise zweimal. Hat man<br />

ihn aus der Erde genommen, ist er meistens von einer ,Haut‘, also<br />

einer Gesteinsschicht, umgeben“, erklärt Jürgen Schütz. Es<br />

erfordert Erfahrung und Geschick, den Opal auf der richtigen Seite<br />

zu öffnen und damit seine Schönheit ans Licht zu bringen.<br />

Viel Handarbeit<br />

Geschliffen wird der Opal von Hand mit wenigen Hilfsmitteln. Das<br />

wichtigste „Instrument“ ist wohl das menschliche Auge. Die<br />

Fotos: Martin Glauner (4)<br />

108 | GZ plus


Ein Teil des Atelierteams<br />

mit Jürgen Schütz (2. v. l.),<br />

seiner Tochter Tanja (3. v. l.)<br />

sowie seinem Schwager<br />

Michael Weis (5. v. l., stehend)<br />

Schleifspezialisten müssen sich meistens schichtweise vortasten,<br />

um die farbintensivste Lage des Steines zu entdecken. „Man muss<br />

im richtigen Moment stoppen. Schleift man eine Schicht zu viel ab,<br />

kann die Farbe weg sein“, erläutert Michael Weis, der die Schleifwerkstatt<br />

leitet und zusammen mit seiner Schwester Karin Schütz,<br />

seinem Schwager Jürgen und seiner Nichte Tanja Teilhaber der<br />

Firma ist. Der Verlust von Farbe bedeutet Wertverlust, denn das<br />

Farbenspiel, die Anzahl und die Klarheit der Farbtöne sind preisentscheidend.<br />

„Wenn der Stein zusätzlich ein Muster hat, etwa<br />

,Chinese Writing‘, ,Harlekin‘ oder ,Pinfire‘, flippen die Sammler völlig<br />

aus“, sagt Jürgen Schütz.<br />

Australisch, Mexikanisch, Exotisch<br />

Währenddessen zeigt er einige Opale mit einzigartigen Zeichnungen<br />

namens „Eichhörnchen“ oder „Palmenstrand“. Es sind<br />

Schwarzopale, die wie Boulderopale, Yowah-Nuss-Opale und<br />

helle Opale aus Australien kommen. Aus Mexiko stammen indes<br />

opalisierende Feuer- und Wasseropale, Feueropalmatrix, Leopardenopale<br />

sowie klare, zum Facettieren geeignete Feueropale.<br />

Neben diesen bekanntesten Typen findet man bei Emil Weis Opals<br />

viele weitere Besonderheiten. „Dazu gehören Varietäten, die wir<br />

,Exotische Opale‘ nennen“, erklärt Tanja Schütz. „Sie opalisieren<br />

nicht, kommen aber in etlichen Unifarben vor und werden<br />

weltweit gefunden. Einige davon sind sehr begehrt, beispielsweise<br />

der ,Pink Opal‘.“<br />

Saraj Morath<br />

www.emilweisopals.com<br />

Diese Schwarzopale sind durch ihre leuchtenden Farben und ihr auffälliges<br />

Muster echte Vorzeigeexemplare (o). Schleifen eines Boulderopals (u.)<br />

GZ plus | 109


unternehmen<br />

HERBERT KLEIN<br />

Blüte aus Rubellit,<br />

Blätter aus Aquamarin<br />

Karat und<br />

Charakter<br />

Im Atelier von Herbert Klein werden aus kostbaren Edelsteinen lebensechte<br />

Tierskulpturen oder feine Blumen und Blüten graviert. Erst viele Stunden, oft sogar<br />

Tage intensivster Arbeit führen zum erwünschten Ergebnis – und so verwundert<br />

es nicht, dass dabei auch eine besondere Bindung zum Kunstwerk entsteht.<br />

Verblüffend lebensecht wirkt<br />

der Gorilla aus Obsidian<br />

Skulpturen auch einen Sinn für Humor. Feinste Nuancen entscheiden<br />

dabei, ob die Mimik passt und ob die Charakterzüge wirklich<br />

getroffen sind.<br />

Die Anatomie im Edelstein<br />

Bis es aber zur Ausarbeitung der letzten Details kommt, ist sehr<br />

viel Arbeit vonnöten. Zuerst studiert Stefan Klein eingehend das<br />

Tier, das er gravieren möchte. Dazu liest er Fachbücher, schaut Filme<br />

und besucht das Vorbild auch schon einmal persönlich im Zoo.<br />

Er analysiert alles vom Körperbau und der Körperhaltung über die<br />

Struktur und die Farbe der Haut oder des Fells bis hin zu kleinsten<br />

Details wie der Stellung der Zähne. Mit diesem Wissen fertigt er<br />

eine konzeptionelle Skizze für die Figur an.<br />

Wurde der passende Edelstein gefunden und in die grobe<br />

Form zurechtgeschnitten, beginnt der anstrengendste Teil der<br />

Arbeit: Um jede Einzelheit und jede Regung im Gesicht der Tieres<br />

realistisch darzustellen, muss die ganze Figur mit all ihrem Gewicht<br />

wieder und wieder an den Fräser gehalten werden. „Dabei entwickelt<br />

man durchaus eine gewisse Beziehung zum Objekt“, sagt<br />

Stefan Klein und fügt hinzu „Darum hoffe ich immer auch, dass es<br />

in guten Händen landet.“ Apropos: Damit der zukünftige Besitzer<br />

der Figur um die individuelle Geschichte des Stückes weiß, dokumentiert<br />

Stefan Klein den Entstehungsprozess und erstellt ein zusätzliches<br />

Fotobuch.<br />

Stefan Klein, der gemeinsam mit seiner Schwester Gabriele<br />

Klein das Unternehmen Herbert Klein führt, bringt es auf<br />

den Punkt: „Wir erschaffen Charaktere.“ In der Tat bestechen<br />

die Tierskulpturen, die er anfertigt, nicht nur durch ihre<br />

verblüffend naturgetreue Gestaltung, sondern auch dadurch, dass<br />

jede Figur eine eigene Persönlichkeit zu haben scheint: Ein dickes<br />

Wildschwein schaut selig vor sich hin, ein Schimpanse grinst<br />

neckisch, ein mächtiger Gorilla gibt sich weise und entspannt, ein<br />

Nilpferd sperrt munter das riesige Maul auf. Oftmals zeigen die<br />

Das Erblühen von Turmalin & Co<br />

Eine weitere Spezialität von Herbert Klein sind gravierte Blüten<br />

und Blumen, die auf ausgesprochen vielfältige Weise im Schmuckdesign<br />

eingesetzt werden können. Hierfür kommen neben Materialien<br />

wie Bergkristall auch sehr hochwertige, durchaus facettierbare<br />

Edelsteine wie Tansanit, Rubellit und Aquamarin zum Einsatz.<br />

„Einige wundern sich darüber. Aber unsere Kunden erwarten beste<br />

Qualität von uns“, sagt Gabriele Klein. „Darum machen wir auch<br />

keine Kompromisse bei der Auswahl der Materialien.“ Abgerundet<br />

wird das Angebot von Wappen- und Monogrammgravuren.<br />

<br />

Christoph Hoffmann<br />

www.herbert-klein.de<br />

110 | GZ plus


Gebr. Kuhn GmbH & Co. KG • Hauptstraße 5 • 55758 Mörschied/<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

phone: +49 6785 99769-0 • fax: +49 6785 99769-10 • info@kuhngems.com • www.kuhngems.com


Unternehmen<br />

Gebrüder Kuhn<br />

Das rund 40-köpfige Team<br />

Der großzügige<br />

Neubau<br />

Blick in die Werkstatt<br />

„Wir sind offen für<br />

Herausforderungen“<br />

Im Präzisionsschleifen und -bearbeiten von Edelsteinen kennt man sich<br />

bei der Firma Kuhn in Mörschied aus. Das 40 Mitarbeiter starke Team stellt sich<br />

gern auf individuelle Kundenwünsche ein.<br />

Um eines vorwegzunehmen: Normalerweise trifft man die<br />

Inhaberfamilie der Edelsteinschleiferei Gebrüder Kuhn<br />

um die Mittagszeit nicht auf Pferdekoppeln an. Am Tag<br />

des GZ-Besuchs, einem nicht ganz gewöhnlichen Mittwoch,<br />

machen die sechs Mörschieder aber eine Ausnahme. „Wir sind<br />

schon gerne in der Natur unterwegs, für gewöhnlich aber eher<br />

abends“, sagt Sabine Herbert lachend. „Dann gehen wir zur<br />

Entspannung spa zieren oder wandern zum Aussichtspunkt<br />

,Mörschieder Burr‘,“ ergänzt Susanne Schuler.<br />

Die beiden Schwestern sind seit 2009 Geschäftsführerinnen<br />

des Familienunternehmens. Das besteht seit 1953, seinen Ursprung<br />

findet man aber bereits im Jahr 1875. Ihr Vater Günter<br />

Kuhn kümmert sich unter anderem um den Einkauf, die Auswahl<br />

und die Vorbereitung der Rohsteine, ihre Mutter Lore Kuhn hilft<br />

oft im Büro, Michael Schuler und Sohn Tobias sind für die Produktion<br />

verantwortlich.<br />

Minimale Toleranzwerte<br />

In der großräumigen Werkstatt findet man Schneid- und Schleifmaschinen,<br />

Bohr- und Poliermaschinen, Trommelanlagen mit<br />

Vi bratoren, vor allem aber CNC-gesteuerte Präzisionsmaschinen.<br />

Präzision ist das richtige Stichwort: „Unsere Toleranzwerte<br />

Fotos: Martin Glauner<br />

112 | GZ plus


Lore und Günter Kuhn,<br />

Sabine Herbert sowie<br />

Tobias, Susanne und<br />

Michael Schuler in der<br />

malerischen Umgebung<br />

unweit der Firma (v. l.)<br />

Zwei aktuelle Beispiele<br />

des breiten Produktionsspektrums:<br />

gravierte<br />

Skarabäen (Glückskäfer)<br />

in diversen Steinvarianten<br />

und Größen (o.), Perl -<br />

muttscheibe mit individueller<br />

Laser beschriftung (r.)<br />

beim Schleifen bewegen sich im Hundertstel-Bereich. Bei unseren<br />

strengen Qualitätsprüfungen kommen ebenso präzise Messgeräte<br />

zum Einsatz. Auf Wunsch protokollieren wir diese Kontrollen<br />

auch für unsere Kunden“, erklärt Sabine Herbert. Präzision<br />

wird immer gefragter, stellen ihre Schwester und sie fest. Kundenanfragen<br />

erfolgen heute oft anhand technischer Zeichnungen,<br />

weniger anhand von Mustersteinen wie früher.<br />

Maximale Möglichkeiten<br />

Die Bandbreite der schleifbaren Naturmaterialien ist groß. Sie beginnt<br />

bei den Ursprungssteinen der Firma, den Achaten, reicht von Quarzen<br />

wie Bergkristall, Rosenquarz, Amethyst, Rauchquarz und Lemonquarz<br />

bis zu Türkis und Jaspis und endet bei Perlmutt noch lange nicht.<br />

Genauso zahlreich sind die Bearbeitungsmöglichkeiten, zu<br />

denen auch Gravuren und Lasergravuren zählen. Mit Cabochons,<br />

Pampeln, Zylindern, Kugeln sowie Ring- oder Manschettenknopfsteinen<br />

sind die wichtigsten Schliffarten wohl genannt. Den Möglichkeiten<br />

sind jedoch fast keine Grenzen gesetzt, wie Susanne<br />

Schuler erläutert: „Wir sind offen für neue Herausforderungen<br />

und treiben die Technik immer weiter voran, um scheinbar Unmögliches<br />

möglich zu machen.“ <br />

Saraj Morath<br />

www.kuhngems.com<br />

GZ plus | 113


unternehmen<br />

GLOBAL GEMS<br />

Neue Geschäfte mit<br />

alten Schätzen<br />

Bereits seit über 130 Jahren ist Familie Rakyan, die das Unternehmen<br />

Global Gems führt, im Handel mit Edelsteinen, Naturperlen und<br />

vor allem historischen Kostbarkeiten tätig. Sie hat daher beste<br />

Beziehungen und weiß, was Kunden wünschen und wissen sollten.<br />

Mit historischen Schmuckstücken lassen sich sehr attrak ­<br />

tive Geschäfte machen, schließlich haben luxuriöse<br />

Antiquitäten nicht nur einen ganz eigenen Charme,<br />

sondern sie erzählen auch immer selbst etwas über die Schmuckgeschichte,<br />

über die Entwicklung der Handarbeitskunst und den<br />

ästhetischen und kulturellen Wandel. Viele Objekte sind außerdem<br />

mit heutigen Techniken und Möglichkeiten gar nicht mehr<br />

reproduzierbar. Darum können historische Schmuckstücke das<br />

Sortiment auf attraktive Weise abrunden. Doch der Handel damit<br />

hat einige eigene Regeln, die es zu befolgen gilt, wie Vinit Rakyan,<br />

der Geschäftsführer von Global Gems, und sein Sohn Anshul<br />

Ra kyan zu berichten wissen.<br />

Geschichten<br />

in Schmuck<br />

Zunächst ist es unerlässlich,<br />

die Kunden umfassend über<br />

das Schmuckstück informieren<br />

zu können. Das bedeutet<br />

nicht nur, die Zeit, in der es<br />

entstanden ist, zu kennen, sondern<br />

auch erklären zu können,<br />

was diese Zeit ausmachte.<br />

„Die Epochen haben klar<br />

erkenn bare stilistische Eigenschaften.<br />

Das macht es relativ<br />

leicht, den historischen Hintergrund<br />

zu verdeutlichen“,<br />

sagt Anshul Rakyan. „Es ist wie<br />

beim Kauf eines Oldtimers.<br />

Der Schmuck erzählt die Geschichte<br />

oftmals auch selbst.“<br />

Russisches Collier<br />

mit verschiedenen<br />

Farbsteinen<br />

Genauso wichtig ist es, etwas über die Herkunft und gegebenenfalls<br />

die Vorbesitzer erzählen zu können.<br />

Geschäftsführer Vinit Rakyan erklärt, dass es, wie in der Diamantgraduierung,<br />

auch bei Antiquitäten vier wertbestimmende<br />

Kriterien gibt: Die Seltenheit des Stückes, die Größe, Anzahl,<br />

Echtheit und Natürlichkeit der Edelsteine, der Zustand des Objekts<br />

und die Qualität der Goldschmiedearbeit. Zusätzlich erfahren<br />

viele Schmuckstücke, wenn sie aus den großen Häusern wie Van<br />

Cleef & Arpels, Cartier oder Boucheron kommen, einen weiteren<br />

Wertgewinn, denn die berühmten Namen haben nicht nur eine<br />

hohe Anziehungskraft, sondern versprechen auch beste Qualität<br />

der Materialien und der Verarbeitung. Immer wieder tauchen auf<br />

dem Markt allerdings auch Fälschungen auf, die Experten jedoch<br />

zumeist sehr schnell als solche erkennen.<br />

Internationales Netzwerk<br />

Dass sich das Geschäft mit historischem Schmuck in einem essenziellen<br />

Punkt grundlegend von dem mit modernen Kreationen<br />

unterscheidet, liegt zudem in der Natur der Sache: Da keine neuen<br />

Waren hergestellt werden und die Nachfrage nach exklusiven<br />

Stücken sehr hoch ist, ist der Einkauf deutlich komplizierter. Auch<br />

darum ist die Zusammenarbeit mit einem zuverlässigen, erfahrenen<br />

Partner wie Global Gems unerlässlich. Das Familienunternehmen<br />

wurde zwar „erst“ vor 35 Jahren gegründet,<br />

die Familie Rakyan ist allerdings bereits seit<br />

sieben Generationen im Schmuck- und Edelsteinhandel<br />

tätig. Es konnte ein internationales<br />

Netzwerk auf- und ausgebaut werden, dank<br />

dem eine beeindruckende Auswahl an Arbeiten<br />

angeboten werden kann, die zum größten<br />

Teil aus dem viktorianischen Zeitalter, dem Art<br />

déco und der Belle Époque stammen. Ebenfalls<br />

zum Sortiment gehören unbehandelte Edelsteine<br />

sowie feine Zuchtperlen.<br />

<br />

Christoph Hoffmann<br />

www.globalgems.info<br />

Vogelnest-Brosche mit Perlen, Diamanten und Smaragden<br />

114 | GZ plus


110 JahreLeidenschaft für Opal!<br />

Mehr Informationen über EMIL WEIS OPALS finden Sie in unserem redaktionellen Beitrag.<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf den Messen:<br />

- IJT Tokyo<br />

- Tuscon A.G.T.A.<br />

- Inhorgenta Munich<br />

- March Hong Kong<br />

International Jewellery Show<br />

- Baselworld<br />

- Jewellery and Gem Fair Europe<br />

- JCK Las Vegas<br />

- June Hong Kong Jewellery<br />

and Gem Fair<br />

- Euro Mineral<br />

Sainte-Marie-aux-Mines<br />

- Tendence Frankfurt<br />

- September Hong Kong<br />

Jewellery and Gem Fair<br />

- Intergem <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Auf dem Hüttenflur 8, D-55743 Kirschweiler, Tel.: 49 - 67 81 - 3 33 70<br />

e-mail: opals@emilweis.com, www.emilweisopals.com<br />

Field Address: P.O.Box 778, Coober Pedy, S.A. 5723 Australia


Unternehmen<br />

Fisma<br />

Panzerkette aus<br />

Aluminium mit spezieller<br />

Farbbeschichtung<br />

Gestartet wie<br />

Bill Gates<br />

Die Firma Fisma wurde 1996 von Andreas Fischer ins Leben gerufen.<br />

Das Unternehmen produziert Ketten „Made in Germany“ und hat Kunden auf allen<br />

Kontinenten, darunter auch Modelabels in Paris, London und Mailand.<br />

116 | GZ plus


1<br />

Es ist ein Dienstagmorgen im Mai. In der Hauptproduktionshalle<br />

von Fisma stehen zahlreiche Spulen mit Silberdraht<br />

auf einem Wagen bereit. In Kürze wird der Draht zu<br />

madeira-, Lotus-, Tigeraugen- oder Pandaketten verarbeitet sein.<br />

Oder zu einer anderen von rund 1400 Kettenarten, verschiedene<br />

Breiten inbegriffen. Die wichtigsten Ausgangsmaterialien sind Messing,<br />

Edelstahl, Aluminium, Sterlingsilber und Titan. „Unser jährli ­<br />

ches Produktionsvolumen liegt bei ungefähr 55 Tonnen Ketten“,<br />

erklärt Geschäftsführer Andreas Fischer. Nebenbei erzählt er lachend,<br />

dass er einst wie Microsoft-Gründer Bill Gates in einer<br />

Doppelgarage angefangen hat.<br />

Maschinell, effizient, wirtschaftlich<br />

Die Kettenfertigung bei Fisma erfolgt maschinell, effizient und wirtschaftlich.<br />

Diese Arbeitsweise ist eng mit dem Versprechen „Made<br />

in Germany“ verknüpft. Denn für viele Kettentypen ist Handarbeit<br />

gefragt, welche man anderswo der Kosten wegen ins Ausland<br />

verlagert. Nicht so bei dem <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Unternehmen: „Wir<br />

fertigen Kettentypen, die man sonst halbautomatisch oder von<br />

Hand herstellt, komplett maschinell mit Spezialmaschinen“, sagt<br />

Sohn Max Fischer, der für Produktion und Verkauf zuständig ist.<br />

2<br />

3<br />

Viele spezielle Maschinen<br />

Zu den besagten Kettentypen gehören beispielsweise Modelle mit<br />

vielen unterschiedlichen Ringelgrößen in einer Kette oder große<br />

Königsketten zwischen 1,2 und 2 Millimeter Drahtstärke. Letztere<br />

fertigt man auf drei besonderen Maschinen, von denen weltweit<br />

höchstens acht Exemplare existieren. Insgesamt gibt es hier rund<br />

600 Maschinen, weitere 200 sind in Reserve. Viele davon hat man<br />

im eigenen Werkzeugbau umgerüstet, auf mehr Produktivität ausgelegt<br />

oder störungsresistenter gemacht.<br />

Bis zu 15 Stationen<br />

„Ein umfangreiches Lager und unsere umfassende Fertigung ermöglichen<br />

uns, schnell auf Kundenwünsche zu reagieren“, sagt<br />

andreas Fischer. Alle Prozesse der Kettenherstellung sind hier unter<br />

einem Dach vereint. Eine Kette<br />

kann bis zu 15 Stationen durchlaufen:<br />

Je nach Kettenart wird sie in<br />

Form geschlagen, gezogen, gelötet,<br />

poliert, diamantiert. Zum Schluss<br />

wird sie mit einer von 40 möglichen<br />

Beschichtungen galvanisch<br />

veredelt, PVD-beschichtet, mit<br />

einer speziellen Farbbeschichtung<br />

versehen oder – im Falle von Aluminium<br />

– eloxiert. Saraj Morath<br />

www.fisma-ketten.de<br />

4 5<br />

Fotos: Martin Glauner (7)<br />

1 Geschäftsführer Andreas Fischer (l.) und sein Sohn Max 2 Das mehrteilige<br />

Firmengebäude von Fisma 3 Die Produktionsräume bei Fisma sind hell und<br />

großzügig 4 Ausschnitt der Hauptproduktionshalle, im Vordergrund drei<br />

Maschinen für große Königsketten 5 Man fertigt Königsketten bis zwei Millimeter<br />

Drahtstärke maschinell 6 Ein kleiner Teil der insgesamt 45-köpfigen<br />

Mannschaft. Das Team grillt gern gemeinsam im Innenhof, gelegentlich geht<br />

man auch zusammen wandern<br />

6<br />

GZ plus | 117


unternehmen<br />

mix<br />

Schwerelose<br />

Achate<br />

Dem Achat eine neue Form<br />

zu geben, ist das ambitionierte<br />

Ziel der Diplom-Designerin Tanja<br />

Emmert. Wie diese neue Form aussieht,<br />

zeigen zwei Arbeiten, für die sie<br />

im vergangenen Jahr Belo bigungen erhielt. Bei<br />

dem Wettbewerb „Between layers – Innenwelten<br />

des Achat“ präsentierte sie die Ohrringe „Flying“<br />

aus verschiedenen Achaten, Bergkristall und Silber. Beim<br />

45. Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis lobte die Jury zudem ihre<br />

Ohrringe „Floating Lights“ aus geschwärztem Silber und Lagenachat für das<br />

harmo nische Zusammenspiel der verwendeten Materialien: „Es ist eine<br />

wunderschöne Symbiose aus Moderne und Materialität, Kunsthandwerk<br />

sowie Gestaltung.“ www.ta-ka.de<br />

Lebendiges Porzellan<br />

Für ihre Schmuckstücke, die nur als Unikate<br />

oder in Kleinserien hergestellt werden, verwendet<br />

Gaby Wandscher neben Gold und Edelsteinen<br />

vor allem Porzellan. Dieses Material<br />

fasziniert sie nicht nur durch die helle, reine<br />

Optik, sondern auch durch das spezielle Tragegefühl.<br />

Weil die leichten Porzellanhohlkörper<br />

die Wärme der Trägerin aufnehmen und speichern,<br />

fühlt sich der Schmuck auf der Haut sehr<br />

angenehm an. „Getragen ist mein Schmuck<br />

nicht nur die kleine Skulptur um den Hals, sondern<br />

er beginnt mit der Trägerin zu leben“, erklärt<br />

Gaby Wandscher. Ein weiterer Vorteil des<br />

Materials ist, dass es sich auf unterschiedlichste<br />

Weise bearbeiten lässt. Mit einer Mohshärte<br />

von 7 lässt es sich auch schleifen, bohren und<br />

sägen und eröffnet so eine große gestalterische<br />

Freiheit. www.gabywandscher.de<br />

Die Kunst der Natürlichkeit<br />

SKS Schmuck kreiert in der eigenen Werkstatt ausgefallenen Farbsteinschmuck<br />

in guter Qualität, der zu attraktiven Preisen an geboten<br />

wird. Dabei werden einerseits geschliffene Steine verwendet, andererseits<br />

arbeitet man mitunter auch mit Rohmate rial, dessen natürliche<br />

archaische Schönheit durch Gold und feine Edelsteine elegant<br />

kontrastiert wird. www.sks-schmuck.de<br />

Anzeige<br />

Ernst Leyser<br />

Edelsteinschleiferei<br />

Hauptstraße 4-5<br />

55743 Kirschweiler<br />

Tel.: 06781-31477<br />

Fax.: 06781-33904<br />

www.ernst-leyser.de<br />

info@ernst-leyser.de<br />

Neu interpretierte<br />

Klassiker<br />

Eine attraktive Alternative zum Siegel hat die<br />

Schmuckgestalterin Andrea Sohne kreiert: modern<br />

geschliffene Petschafte mit eingesetzten<br />

Siegelgravuren, die sich als Anhänger tragen<br />

lassen. Dabei können verschiedene Edelsteine<br />

miteinander kombiniert werden. Andrea Sohne<br />

beschreitet gern Wege fernab des Mainstreams.<br />

So hat sie klassische Gemmen im Pop-Art-Stil<br />

angefertigt. Sie sagt: „Das Schöne an meinem<br />

Beruf ist es, die unendliche Vielfalt der Edelsteine<br />

zu sehen und mit ihnen zu arbeiten, damit<br />

einzigartige Menschen einzigartigen Schmuck<br />

tragen können.“ www.andrea-sohne.de<br />

Fotos: Timo Volz (1)<br />

118 | GZ plus


Promotion<br />

Modischer<br />

Edelsteinschmuck<br />

Wer modischen Edelsteinschmuck sucht, ist<br />

bei der Firma Siegfried Giede goldrichtig.<br />

Das breite Sortiment ist immer auf dem<br />

aktuellen Stand, was Farben, Formen und<br />

Designs betrifft. In den großen Verkaufsräumen<br />

in der Hauptstraße 250 in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

und auf vielen Messen präsentiert<br />

Giede ein großes modisches Sortiment.<br />

Zudem finden monatlich Designtage statt.<br />

Hier führen Experten kostenlos vor, wie<br />

eine Kette gestaltet, aufgezogen, geknotet<br />

und schließlich mit einem Schloss versehen<br />

wird. So entstehen aus den neuesten Edelsteinsträngen<br />

ganz individuelle Designerstücke.<br />

Und: Ideen werden unter den Teilnehmern,<br />

vor allem unter Goldschmieden<br />

und Schmuckgestaltern, rege ausgetauscht.<br />

Deren Kunden wiederum erfreuen sich an<br />

den so geschaffenen Kreationen. Giede bietet<br />

Edelsteinstränge in allen Preisklassen,<br />

Farben und Schliffen. Dazu passende Armbänder,<br />

Ringe oder Ohrschmuck runden<br />

das Programm ab. Edelstein-Accessoires,<br />

Edelsteinfiguren, viele Schnecken und Muscheln<br />

sowie Muschelschmuck gehören<br />

ebenfalls zum Sortiment. www.giede.com<br />

FANCY COLOUR DIAMANTEN<br />

A Registered WFDB-Diamond Exchange Member<br />

No. DEIO30803<br />

Großes, vielfältiges Angebot an Fancy Colour Diamanten<br />

in vielen verschiedenen Größen, Formen und Farben.<br />

DIAMANTSCHLEIFEREI<br />

DIAMOND MANUFACTURERS<br />

DIAMANTEN IN ALLEN SCHLIFFEN<br />

FARBIGE DIAMANTEN<br />

NATURAL FANCY COLOUR DIAMONDS<br />

GUSTAV O. HAHN OHG<br />

D-55743 IDAR-OBERSTEIN<br />

HAUPTSTRASSE 125<br />

TEL: +49 - (0) 67 81 - 4 60 11<br />

FAX : +49 - (0) 67 81 - 4 14 09<br />

EMAIL: info@gustav-o-hahn.de


Unternehmen<br />

mix<br />

Freie Form- und Farbenwahl<br />

Die Edelsteinschleiferei Herbert Fürstenberg beliefert die anspruchsvolle Kundschaft<br />

mit Schmucksteinen verschiedener Arten und mit hochpräzisen Gravuren.<br />

Nach Zeichnung, Schablone oder Modell wird das Material in die gewünschte<br />

Form gebracht. Eine Stärke des Traditionsunternehmens ist es, auch komplizierte<br />

Formen umzusetzen. Man profitiert dabei von einem großen Erfahrungsschatz<br />

und der konstanten Weiterentwicklung. Ein Topseller von<br />

Herbert Fürstenberg sind Keramikringe, die in verschiedenen<br />

Farben und individuellen Formen<br />

angeboten werden. www.edelsteinschleiferei.de<br />

Diamant-Komplettservice<br />

aus einer Hand<br />

Das traditionsreiche Unternehmen Paul Berg<br />

hat sich in seiner 80-jährigen Firmengeschichte<br />

von einer Lohnschleiferei zu einem<br />

der führenden Lieferanten für Diamanten<br />

mit feinstem Schliff entwickelt. Heute<br />

werden von dort Juweliere, Goldschmiede<br />

und Schmuckmanufakturen in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz mit Diamanten<br />

in den unterschiedlichsten Schliffformen beliefert.<br />

Zudem bietet Paul Berg vielfältige<br />

Dienstleistungen wie die Reparatur von beschädigten Diamanten<br />

oder die Schliffverbesserung von Expertisensteinen.<br />

www.diamantschleifer.de<br />

Anzeige<br />

Es wird heiß<br />

Mexikanische Feueropale sind der Inbegriff von<br />

Energie und Lebensfreude. Mit ihrem strahlenden<br />

Glanz, der mal an leuchtende Glut, mal an<br />

wild lodernde Flammen erinnert, lassen sie sich<br />

auf sehr vielfältige Weise in ausdrucksstarken<br />

Schmuckstücken verwenden. Schon die Azteken<br />

wussten diese Edelsteine zu schätzen und<br />

nannten sie „Quetzalitzlipyollitli“ („Edelsteine<br />

des Paradiesvogels“). Und auch Olaf Schneider,<br />

Inhaber der Firma Girasol, ist ihnen verfallen. Er<br />

offeriert kalibrierte Ware oder feine Unikate,<br />

facettierte oder als Cabochon geschliffene<br />

Feuer opale, opalisierende Feueropale sowie<br />

Matrix- und Kristallopale getreu seinem Motto<br />

„Sie haben einen Traum – ich erfülle ihn.“<br />

www.feueropale.de<br />

Fotos: Hannes Magerstaedt (1)<br />

120 | GZ plus


Mehr als nur ein Spezialist für Türkise<br />

Alexandra Cullmann lenkt seit 1996 die Firmengeschicke des 1950<br />

gegründeten Unternehmens Cullmann Türkise. Der Türkis liegt ihr<br />

im Blut. „Es ist die Liebe zum Türkis, diesem lichten himmelblauen<br />

bis blaugrünen Edelstein, die mich immer wieder aufs Neue beflügelt“,<br />

sagt Alexandra Cullmann. „Der Türkis ist ein Edelstein, der<br />

kaum den rasch wechselnden Modetrends unterworfen ist und mit<br />

seiner frischen Farbe heitere Akzente im Schmuckgeschehen setzt.“<br />

Die Rohware bezieht Cullmann Türkise vor allem aus der<br />

„Sleeping Beauty Mine“ in Arizona in den USA. Vor der Weiterverarbeitung<br />

zu Schmucksteinen wird das Material gehärtet. So verändert<br />

sich die Farbe nicht mehr beim Tragen, etwa durch Kosmetika.<br />

Das Lager umfasst eine riesige Auswahl verschiedener Größen<br />

und Formen, beispielsweise lose Kugeln, Cabochons, Pampeln oder<br />

Herzen. Auch gibt es zahlreiche Ketten in verschiedenen Längen.<br />

Alle Kundenwünsche erfüllt Cullmann innerhalb von wenigen Tagen.<br />

Zudem kann über die Firma auch Rohware zur Weiterverarbeitung<br />

be zogen werden. Kunden profitieren hier von den günstigen Einkaufsbedingungen.<br />

Doch das Sortiment umfasst heute mehr als nur den namensgebenden<br />

Lieblingsstein der Familie. Alexandra Cullmann hat zudem<br />

Lapislazuli, Chrysopras, Koralle, Malachit, Onyx, Azurit-Malachit<br />

und Tigerauge sowie weitere Edelsteine ins Sortiment aufgenommen.<br />

Die <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Firma offeriert darüber hinaus Ketten,<br />

Ringe und andere Schmuckstücke mit ausgesuchten Edelsteinen in<br />

Gold und Silber. Die Kollektionen bestehen überwiegend in farblich<br />

aufeinander abgestimmten Sets. www.cullmann-tuerkise.de<br />

promotion<br />

Naturwunder trifft auf Künstlerhand<br />

„Wolf ist ein echter Plastiker“, sagte einmal<br />

Prof. Karl Schollmeyer, ehemaliger Leiter der<br />

Fachhochschule Pforzheim. „Er hat ein Gefühl<br />

für Rundungen, für Spannung und Gegenspannung.<br />

Seine Gefäße sind wirkliche<br />

Schmuckobjekte.“ Helmut Wolf aus Kirschweiler<br />

ist mit seinen aufregenden Gefäßen,<br />

die alles bis daher Dagewesene sprengen,<br />

mittlerweile zur lebenden Legende geworden.<br />

Seine fast 50 Zentimeter Durchmesser<br />

messenden Bergkristallschalen schafften es<br />

1988 als größte ihrer Art ins „Guinness<br />

Buch der Rekorde“. 2010 übertraf er seinen<br />

Rekord mit einer 90 x 60 x 47 Zentimeter<br />

großen Bergkristallschale. 2014 präsentierte<br />

er die größte je geschliffene Lapislazulischale.<br />

Sämtliche Objekte von Wolf sind von<br />

außergewöhnlicher Dimension und stellen<br />

eine Symbiose aus Schöpfung der Natur,<br />

künstlerischer Gestaltung und exzellentem<br />

handwerklichen Können dar. Doch der Weg<br />

vom Rohstein zu einem kunstvollen Gefäß<br />

ist mühsam. Ständig besteht die Gefahr, dass<br />

es bei der Bearbeitung zerbricht und alle<br />

Mühen umsonst waren. So ist das unbeschreibliche<br />

Glücksgefühl zu verstehen,<br />

wenn Wolf die fertige Schale mit dem Daumennagel<br />

antippt und dann ein weit schwingender<br />

heller Ton durch den Raum geht.<br />

Sein neuester Coup ist eine Zoisit/<br />

Rubin-Gruppe namens „Magic of the rising<br />

sun“. Die achtteilige Gefäßgruppe arbeitet<br />

mit naturbelassenen Reliefs. „Jahrzehntelang<br />

habe ich die schönsten Rohsteine dafür gesammelt“,<br />

berichtet Helmut Wolf und fährt<br />

fort: „In keinem Museum und in keiner Privatsammlung<br />

findet man Vergleichbares. Die<br />

Gestaltung der einzelnen Objekte war<br />

mehr als schwierig, da die Härtegrade des<br />

Zoisits und des Rubins verschieden sind.“<br />

Die Rubine sind hauchdünn geschliffen, sie<br />

scheinen zu leuchten. www.wolf-helmut.de<br />

GZ plus | 121


unternehmen<br />

galle Werttransporte<br />

Transparenz<br />

schafft Vertrauen<br />

Galle Werttransporte ist ein typisches <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er<br />

Familienunternehmen. Der Kunde weiß hier noch, mit wem er es<br />

zu tun hat. Echte Werte werden transportiert – und gelebt.<br />

Alles im Blick: Florian Galle, Geschäftsführer Galle Werttransporte (ganz o.).<br />

Ein starkes Team für einen sicheren Transport (v. l.): Astrid Pohl, Theresa<br />

Sündram, Monika Mayer, Marius Botiseriu, Sonja Galle, Dominik Djordjevic,<br />

Meike Walker-Galle, Florian Galle, Lisa-Marie Purper (o.)<br />

Uns ist der direkte Draht zum Kunden äußerst wichtig“,<br />

sagt Florian Galle. „Jeder Mitarbeiter betreut seine Mandanten.<br />

So weiß jeder, mit wem er es zu tun hat. Außerdem<br />

sind alle Mitarbeiter im Internet mit Kontaktdaten aufgeführt.<br />

Die Sendungen können per GPS Tracking verfolgt werden. Diese<br />

Transparenz schafft Vertrauen. Und das ist wichtig. Schließlich vertrauen<br />

uns die Kunden echte Werte an.“ Ein weiterer wichtiger<br />

Aspekt des Werttransportunternehmens sind Tugenden wie<br />

Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Flexibilität, Schnelligkeit und 24-Stunden-Service.<br />

„Bei uns ist eigentlich rund um die Uhr jemand zu<br />

erreichen. Und wir garantieren, Sendungen innerhalb von 24 Stunden<br />

deutschlandweit abzuholen und europaweit zuzustellen“, verspricht<br />

Florian Galle.<br />

Die Firma Galle fährt zum einen feste Routen ab, welche die<br />

wichtigen Schmuck- und Edelsteinzentren wie <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und<br />

Pforzheim, aber auch München verbinden. Zudem werden bundesweit<br />

über das Partnerunternehmen „Der Kurier“ Sendungen<br />

abgeholt. Versichert sind diese über Galle.<br />

Für zusätzliche Sicherheit sorgen die bewaffneten<br />

und speziell ausgebildeten Fahrer.<br />

Auch Sondertransporte, Sonntagszustellungen,<br />

spezielle Messefahrten, Zeitzustellungen<br />

oder Nachnahmesendungen zählen selbstverständlich<br />

zum Service.<br />

Transportiert werden von Galle Edelsteine,<br />

Schmuck, Juwelen, Uhren, Halbfabrikate<br />

und Rohstoffe wie Edelmetalle. Sie<br />

können beliebig hoch im Wert sein und sollten<br />

je Packstück maximal 15 Kilogramm<br />

wiegen. Sendungen mit „Der Kurier“ dürfen<br />

einen Versicherungswert von 5000 Euro bei<br />

einem Gewicht von maximal einem Kilogramm<br />

haben. Dabei spielt es keine Rolle<br />

ob die Empfänger Firmen- oder Privatkunden<br />

sind. Sollte beim Partnerversand der<br />

Versicherungswert 5000 Euro übersteigen,<br />

kann die Sendung bis maximal 25 000 Euro gegen Aufschlag versichert<br />

werden.<br />

Galle empfiehlt sich als das Werttransportunternehmen der<br />

Branche, dem Kunden vertrauen dürfen. Weitere Informationen<br />

sowie die Preise finden sich im Internet. Axel Henselder<br />

www.gallewerttransporte.de<br />

Fotos: Hannes Magerstaedt<br />

122 | GZ plus


unternehmen<br />

günter effgen<br />

Preisgekrönte<br />

Innovationsfreude<br />

Günter Effgen aus Herrstein ist ein<br />

Beispiel für die ausgezeichneten Hightech-<br />

Unternehmen der Region. Die Firma<br />

setzt bei der Herstellung von Diamantwerkzeugen<br />

auf den Dreiklang Präzision,<br />

Innovation und Flexibilität.<br />

Am Firmenstandort Herrstein produziert<br />

Günter Effgen auf 12 700 Quadratmetern<br />

Diamant- und Bornitrid-Werkzeuge<br />

Modernste<br />

Präszisionswerkzeuge<br />

made in<br />

Germany<br />

sind in aller<br />

Welt gefragt<br />

Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist Günter Effgen ein<br />

Spezialist für hochwertige Diamantwerkzeuge und beliefert<br />

rund 6000 Kunden in über 60 Ländern. 1975 aus dem Familienunternehmen<br />

Julius Effgen & Söhne hervorgegangen, hat sich<br />

Günther Effgen auf die Herstellung von Diamant- und Bornitridwerkzeugen<br />

spezialisiert und ist in diesem Bereich heute Vorreiter.<br />

So wurde etwa das Qualitätsmanagement schon 1994 als erster<br />

deutscher Hersteller in diesem Segment nach DIN EN ISO 9001<br />

zertifiziert. Auf solchen Erfolgen ruht sich der Betrieb jedoch nicht<br />

aus. Geschäftsführer Ralph Effgen erläutert: „Innovation heißt für<br />

uns, stets neue Anwendungen zu erschließen und neue Fertigungstechniken<br />

wie die von hochpräzisen Diamantabrichtrollen einzuführen.<br />

Die Zusammenarbeit mit Hochschulen, die Mitarbeit an<br />

wissenschaftlichen Projekten, unser eigenes akademisches Potenzial<br />

sowie erfahrene Mitarbeiter sind die Garanten für kurze Entwicklungszeiten<br />

neuer Produktlinien und die schnelle Einführung<br />

neuer Fertigungstechniken.“ Erst vor wenigen Jahren wurde Effgen<br />

für neu entwickelte Polierwerkzeuge mit dem Innovationspreis des<br />

Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.<br />

Ein Geheimnis des Erfolgs sind die circa 290 Mitarbeiter und<br />

deren Flexibilität: „Dank der Bereitschaft unserer Mitarbeiter zu<br />

flexiblen Arbeitszeiten können wir stets schnell und zuverlässig auf<br />

die Bedürfnisse unserer Kunden reagieren“, sagt Ralph Effgen.<br />

Dabei spielt auch der Standort eine wichtige Rolle. Eine gute Liefertreue<br />

einzuhalten, wäre mit einer Fertigung in China nicht zu<br />

erreichen. Und auch der Zukauf qualitätsrelevanter Teile aus Billiglohnländern<br />

widerspräche dem hohen Qualitätsanspruch.<br />

Für den Produktionsstandort Herrstein gibt es daher auch zukünftig<br />

nach Ansicht von Ralph Effgen keine Alternative. Darum<br />

hält er dem Ort die Treue – wie seine Mitarbeiter ihm die Treue<br />

halten. Ralph Effgen weiß, dass moderne Maschinen wichtig sind.<br />

Noch wichtiger ist der Faktor Mensch. So fördert die Firma nicht<br />

nur die berufliche Weiterbildung. Ralph Effgen: „Aufgrund positiver<br />

Erfahrungen des Ehepartners, eines Geschwister- oder Elternteils<br />

treten oftmals Familienangehörige eine Stellung in unserem Haus<br />

an. So sind zurzeit 13 Ehepaare, fünf Geschwisterpaare sowie<br />

14 Elternteil-Kind-Paare bei uns beschäftigt.“ Axel Henselder<br />

www.effgen.de


unternehmen<br />

Inhorgenta Munich<br />

In der Halle C1<br />

der Inhorgenta<br />

Munich finden<br />

sich zahlreiche<br />

Aussteller aus<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />

Eine Richtig<br />

gute Beziehung<br />

Die Inhorgenta Munich und die Edelsteinmetropole sind seit jeher<br />

eng miteinander verflochten. Viele namhafte Firmen aus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und<br />

Umgebung sind treue Aussteller und prägen das Messegeschehen.<br />

Die Inhorgenta Munich bildet die komplette<br />

Bandbreite ab. Dazu gehören Schmuck, Uhren,<br />

Technologie, Design und vor allem auch Edelsteine“,<br />

sagt Stefanie Mändlein, Projektleiterin der Messe.<br />

„Die Teilnehmer aus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> stellen somit eine<br />

der wichtigsten Ausstellergruppen und prägen entscheidend<br />

das Geschehen.“ Insgesamt kommen aus dem<br />

Kreis <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> alljährlich über 50 Teilnehmer nach<br />

München. Vor allem in der Halle C1, der Edelsteinhalle,<br />

geben bis zu 40 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Firmen den Ton an.<br />

Auch in der Premiumhalle B1 finden sich führende<br />

Juwe lenmanufakturen aus dem Städtchen im Hunsrück<br />

wie Giloy & Söhne, Hans D. Krieger oder Richard Hans Becker.<br />

Da das opulente Funkeln edler Steine für die Münchner Messe<br />

ein wichtiger Frequenzbringer ist, wird großer Wert darauf gelegt,<br />

die <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Firmen aktiv in die strategischen Überlegungen<br />

mit einzubinden. Vier Vertreter der Edelsteinmetropole sind im<br />

Fachbeirat der Inhorgenta Munich vertreten: Dieter Hahn von<br />

Ph. Hahn Söhne, Albert Ruppenthal von Ruppenthal, Willi Ripp<br />

von Groh & Ripp und Jörg Lindemann, Geschäftsführer des Bundesverbandes<br />

der Edelstein- und Diamantindustrie.<br />

Stefanie Mändlein,<br />

Projektleiterin<br />

Inhorgenta Munich<br />

Der Einfluss der <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er auf das Messegeschehen<br />

geht demnach weit über die reine Teilnahme<br />

hinaus. So sorgten 2011 auch gravierte Steinfiguren aus<br />

dem Hause Dreher auf der eigens eingerichteten Dreher<br />

Lounge für Aufmerksamkeit. Vor zwei Jahren war ein<br />

millionenschweres Schachbrett, erstellt in einer Kooperation<br />

von Graveuren aus Russland und <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>,<br />

der Besuchermagnet. Zudem werden Weltneuheiten in<br />

der Kunst des Schleifens oft in München zuerst präsentiert.<br />

Ein Beispiel sind die Diamantschliffe des berühmten<br />

Diamantschleifers Gabi S. Tolkowsky, der als Gast bei<br />

Ph. Hahn Söhne mit seinen Ideen in neue Dimensionen<br />

und Facetten vorstößt. Seit Jahren bietet das Diamant Prüflabor in<br />

der Edelsteinhalle C1 den Messebesuchern zudem seine Dienste<br />

an: Sie können Steine gleich bewerten lassen.<br />

Stefanie Mändlein: „Als Messeveranstalter werten wir diese<br />

Kooperation als einen herausragenden Service für unsere Besucher.“<br />

Und die Verbindungen zwischen <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und München<br />

reichen sogar noch weiter: So ist die Messe München an der<br />

Messe <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> beteiligt. <br />

www.inhorgenta.com<br />

Axel Henselder<br />

Fotos: Inhorgenta<br />

124 | GZ plus


Connecting Global Competence<br />

EINZIGARTIG.<br />

ANSPRUCHSVOLL.<br />

PERSÖNLICH.<br />

Nur wer selbst in Bewegung bleibt, kann auch den Markt bewegen. Deshalb<br />

sehen wir die Zeit bis zur nächsten INHORGENTA MUNICH als Zeit für<br />

Veränderung. Die Ausrichtung? Noch mehr Service: individuell und persönlich.<br />

Noch mehr Inspiration: visionär und einzigartig. Und noch mehr<br />

Angebot: umfassend und anspruchsvoll.<br />

Willkommen auf der INHORGENTA MUNICH 2016.<br />

SAVE THE DATE<br />

INHORGENTA MUNICH<br />

12. – 15. FEBRUAR, 2016<br />

INHORGENTA.COM<br />

INHORGENTA-BLOG.COM<br />

INHORGENTA<br />

MUNICH 2016


unternehmen<br />

Schwollener Sprudel<br />

Erfrischung<br />

für die Sinne<br />

In dem idyllischen Örtchen Schwollen, mitten im Naturpark Saar-Hunsrück<br />

gelegen, blickt Schwollener Sprudel auf eine mehr als 80-jährige Tradition<br />

zurück und gehört damit zu den ältesten Mineralbrunnen im Lande.<br />

Eingebettet in eine intakte Landschaft, umgeben von den<br />

Wäldern und Wiesen des Hunsrücks, gewinnt Schwollener<br />

aus bis zu 150 Metern Tiefe sein natürliches Mineralwasser.<br />

Der Mineralbrunnen wird bereits in dritter Generation<br />

von der Familie Frühauf geführt. Das Unternehmen zeichnet sich<br />

durch stetiges Wachstum aus, hat so seit 1998 kräftig in seine Zukunft<br />

investiert und konnte infolgedessen seine Marktanteile ausbauen.<br />

Beschäftigt werden aktuell 90 Mitarbeiter, die jährlich rund<br />

100 Millio nen Flaschen abfüllen.<br />

Hohe Mehrweg-quote<br />

Das Mineralwasser-Angebot der Marke Schwollener erfrischt mit<br />

den Sorten „Classic“ (mit Kohlensäure), „Medium“ (mit reduzierter<br />

Kohlensäure) und „Naturelle“ (ohne Kohlensäure). Das vielfältige<br />

Erfrischungsgetränke-Sortiment beinhaltet neben verschiedenen<br />

Mineralwassermarken, klassischen Limonaden, erfrischenden<br />

Brausen und Fruchtsaft-Schorlen auch kalorienarme, isotonische<br />

und innovative Szenegetränke.<br />

Anzeige<br />

PAUL BERG E.K.<br />

DIAMANTSCHLEIFEREI SEIT 1932<br />

Brillanten mit feinstem Schliff<br />

Phantasieschliffe<br />

Reparaturen<br />

Einschleifarbeiten<br />

Schliffverbesserung<br />

Telefon 0 67 81 / 4 38 28<br />

Telefax 0 67 81 / 4 69 30<br />

E-Mail info@diamantschleifer.de<br />

Home www.diamantschleifer.de<br />

Modernste<br />

Abfüllanlagen in<br />

idyllischer Lage im<br />

Naturpark Hunsrück:<br />

Schwollener<br />

Mineralwasser<br />

kommt aus der<br />

Region und ist für<br />

die Region<br />

Das Vermarktungsgebiet umfasst einen Radius von circa 150<br />

Kilometern – und damit große Teile der Bundesländer Rheinland-<br />

Pfalz, Saarland sowie unmittelbar angrenzende Regionen von<br />

Baden-Württemberg und Hessen. Mit dieser regionalen Konzentration<br />

unterscheidet sich Schwollener ganz bewusst von überregionalen<br />

Marken und nationalen Discount-Billigwässern, die erst<br />

unter Einsatz umweltbelastender und aufwendiger Transport-<br />

Energie über Hunderte von Kilometern den Verbraucher erreichen.<br />

Die gelebte ökologische Verantwortung des Unternehmens<br />

für die Umwelt erfährt eine nachhaltige Bestätigung durch den<br />

Absatzanteil von über 92 Prozent Mehrweg-Gebinde.<br />

Regionale Verbundenheit<br />

Diese Kriterien sind die Grundpfeiler dafür, dass Schwollener<br />

weiterhin optimistisch nach vorn schaut. Der Beweis: Der nächste<br />

Innovationsschub ist bereits geplant und startet mit der Zertifizierung<br />

zum IFS (International Food Standard).<br />

Schwollener fühlt sich mit den Menschen der Region verbunden<br />

und bietet ihnen nicht nur Arbeitsplätze, sondern fördert auch<br />

den Breitensport und sponsert regionale Veranstaltungen wie Heimat-<br />

und Sportfeste oder unterstützt karitative Organisationen.<br />

<br />

Axel Henselder<br />

www.schwollener.de<br />

126 | GZ plus


unternehmen<br />

Intergem<br />

2015<br />

I DAR- O B E RSTE I N E R<br />

E I N KAU F STAG E<br />

Fr. 11. – So. 13. September<br />

Messestandort<br />

mit Potenzial<br />

Die GZ sprach mit Kai-Uwe Hille, Geschäftsführer<br />

der Messe <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, über die Bedeutung des<br />

Ausstellungsstandorts für Stadt und Region.<br />

Erlebniseinkauf<br />

für Fachbesucher<br />

Schmuck, Edelsteine<br />

und Mineralien in<br />

großer Vielfalt mit<br />

Qualität in jeder<br />

Preiskategorie.<br />

GZ: Wo sehen Sie heute die<br />

Messe <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> positioniert<br />

in der Landschaft der<br />

Messestandorte?<br />

Kai-Uwe Hille: Wir sind in Bezug<br />

auf Bandbreite und Veranstaltungsdichte<br />

der größte<br />

Messestandort in Rheinland-<br />

Pfalz. Hervorzuheben ist auch die große<br />

Vielfalt an Veranstaltungen, die es sonst<br />

nur in Großstädten gibt: Von Lifestyle,<br />

Bauen, Gesundheit, regionaler Wirtschaftsschau,<br />

Tattoomesse bis hin zur<br />

internationalen Fachmesse Intergem<br />

reicht das Spektrum. Unsere Stärken<br />

liegen im edelsteinaffinen Bereich. Hieraus<br />

resultiert nicht nur die Intergem als<br />

weltweit anerkannte Fachmesse, sondern<br />

auch Publikumsmessen wie beispielsweise<br />

die Mineralienwelt mit Ausstellern<br />

aus 20 Nationen sowie die<br />

Messe „Kostbar – Schmuck, Genuss und<br />

Lebensart“.<br />

Was macht die Intergem so einzigartig?<br />

In <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ist die Edelsteinindustrie<br />

seit über 500 Jahren zu Hause. Hier<br />

findet sich die größte Konzentration an<br />

Know-how bei Handwerk, Handel, Forschung<br />

und allen Dienstleistungen rund<br />

um den Edelstein. Die Industrie wie<br />

auch die Messe stehen nun<br />

wegen der zunehmenden<br />

globalen Konkurrenz vor<br />

Herausfor derungen, die sie<br />

gemeinsam meistern müssen.<br />

Das ist allen bewusst. Ein starker<br />

Industrie-standort braucht<br />

auch einen geeigneten Rahmen,<br />

um sich zu präsentieren. Dafür<br />

wurde die Messe Intergem vor über 30<br />

Jahren geschaffen. Und dieser Zusammenhang<br />

gilt heute stärker denn je.<br />

Wohin wollen Sie den Messestandort<br />

sowie die Intergem weiterentwickeln?<br />

Nun, die Messe ist von einer immensen<br />

Bedeutung für Stadt und Region, zieht<br />

sie doch schon jetzt jährlich rund 80000<br />

Besucher aus aller Welt an. Wir werden<br />

mit weiteren Veranstaltungen und einem<br />

Ausbau der vorhandenen Events den<br />

Messestandort stärken. Bei der Intergem<br />

sehen wir den Zeitpunkt gekommen,<br />

den Auftritt aufzufrischen. Dazu<br />

zählt ein neues Marketing – unter anderem<br />

ein verstärkter Einsatz der<br />

sozialen Medien. Für die Branche ist die<br />

Intergem nach wie vor ein Muss. Das<br />

gilt es, klarer he rauszustellen.<br />

<br />

Axel Henselder<br />

www.intergem.de<br />

Ausgewählte<br />

Unternehmen<br />

präsentieren Trends<br />

und Klassiker<br />

in ihren<br />

Geschäftsräumen.<br />

Direkt zum<br />

Absortieren und<br />

Mitnehmen!<br />

Da will ich hin!<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er-Einkaufstage.de


Unternehmen<br />

Mix<br />

So präsentiert<br />

es sich schöner<br />

Das <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Familienunternehmen August Neuheuser<br />

steht seit über 90 Jahren für deutsche Wertarbeit und höchste<br />

Handwerksqualität. Mehr als 95 Prozent der angebotenen Prä sentationssysteme<br />

werden in vielen Einzelschritten in der betriebseigenen<br />

Werkstatt von acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

von Hand an eigenen Spezialmaschinen gefertigt. Das komplette<br />

Schmuck- und Edelsteinsystem, von der kleinsten Dose über Laden<br />

und Etuis bis hin zum Musterkoffer oder Tresoreinsatz, kann<br />

jedem noch so ausgefallenen Sonderwunsch entsprechend hergestellt<br />

werden. Jeder Kunde kann so sein eigenes Konzept ohne<br />

Einschränkungen verwirklichen lassen. Dieses Angebot gilt nicht<br />

nur bei einer hohen Abnahmemenge, sondern schon ab einer<br />

Einzelanfertigung. Aktuell baut Neuheuser sein Sortiment für den<br />

Uhrentransport, die Lagerung und Präsentation aus. Die Produkte<br />

sind in Farbe, Material und Anzahl der enthaltenen Uhren individuell<br />

anpassbar. Hier bietet Neuheuser ideale Lösungen gerade für<br />

Außendienstmitarbeiter, aber auch für den Vertrieb und die Vorlage<br />

der Neuheiten im Geschäft an. Zudem hat Neuheuser seinen<br />

Online-Shop komplett überarbeitet. Der B-to-B-Shop ist nun noch<br />

übersichtlicher und enthält eine größere Produktvielfalt.<br />

www.neuheuser-gmbh.de<br />

Christian Schwinn<br />

Eine Region lädt ein<br />

Zweimal im Jahr verwandelt sich eine ganze Region in ein riesiges<br />

Messegelände. Namhafte Unternehmen präsentieren auf den <strong>Idar</strong>-<br />

<strong>Oberstein</strong>er Einkaufstagen Schmuck, Edelsteine und Mineralien. Die<br />

<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Einkaufstage teilen sich auf in eine Frühjahr/Sommerund<br />

eine Herbst-/Winter-Edition. Christian Schwinn, Organisator der<br />

Veranstaltung, berichtet nicht ohne Stolz: „Im Jahr 2015 führen wir die<br />

Einkaufstage nun bereits zum 14. Mal durch. Alle bisherigen Teilnehmer<br />

sind überaus zufrieden mit der sehr positiven Resonanz, dem Werbeeffekt<br />

für die Branche und den generierten Umsätzen.“ Das Konzept<br />

überzeugt mit einer besonderen Erlebnisqualität. Denn jedes Unternehmen<br />

zeigt und verkauft hier nicht nur Produkte. Es gewährt auch<br />

in den eigenen Geschäftsräumen interessante Einblicke hinter die Kulissen.<br />

Die Firmen nutzen die Einkaufstage dazu, ihre Bindung zu den<br />

Kunden zu intensivieren. Der Heimvorteil, die Besucher in den eigenen<br />

Räumen zu empfangen, erlaubt intensive Gespräche in lockerer<br />

Atmosphäre. Die teilnehmenden Unternehmen bilden mittlerweile<br />

eine starke Gemeinschaft und präsentieren so einen umfassenden Erlebniseinkauf<br />

zu den Themen Schmuck, Edelsteine und Mineralien. Ein<br />

weiterer Vorteil ist: Die von den Kunden ausgesuchte Ware kann direkt<br />

mitgenommen werden. „Das partnerschaftliche Denken und<br />

Handeln zeigt, dass in der Schmuck- und Edelsteinbranche in Zeiten enormen Konkurrenzdrucks<br />

positive Impulse möglich sind“, sagt Schwinn. Denn eins ist klar: Branche, Stadt und<br />

Region partizipieren am Erfolg der <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Einkaufstage. Ausgebuchte Hotels und<br />

Pensionen, gut ausgelastete Gastronomie und Andrang bei den Sehenswürdigkeiten sind<br />

positive Begleiterscheinungen des Events. www.idar-obersteiner-einkaufstage.de<br />

128 | GZ plus


Promotion<br />

Spezialist für<br />

Leerfassungen<br />

Hier fehlen nur noch die Edelsteine. Dann wird<br />

aus dem Schmuckstück ein wunderschön funkelndes<br />

Juwel. Die Rede ist von den Leerfassungen<br />

von ITA-Goldwaren aus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>. Die Firma<br />

hat sich auf das Design und die Fertigung hochwertiger<br />

Leerfassungen in 750 Gold und Platin<br />

spezialisiert. Damit kann der Goldschmied noch<br />

effizienter Schmuck herstellen. ITA bietet dabei<br />

sowohl Designs passend zu den Trends wie auch<br />

Klassiker an. „Vor allem klassische Stücke werden<br />

zurzeit nachgefragt“, weiß Marion Milisenda von<br />

ITA-Goldwaren und ergänzt: „Tennisarmbänder<br />

und -colliers erleben ein starkes Revival, ebenso<br />

Solitärringe in allen Varianten. Dazu halten wir ein<br />

großes Lager bereit. Es dürfte für jeden Geschmack<br />

eine passende Fassung zu finden sein.“ Das Team<br />

von ITA-Goldwaren übernimmt auf Kundenwunsch<br />

übrigens auch Goldschmiede- und Fasserarbeiten.<br />

www.ita-goldwaren.de


Ansichten<br />

Rekorde<br />

Steinreiche<br />

Superlative<br />

Täglich werden in den <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Ateliers und Werkstätten<br />

aus oftmals unscheinbaren Rohsteinen prächtige, ganz und gar<br />

einzigartige Kostbarkeiten geschliffen. Und einige Arbeiten stechen aus<br />

dem ohnehin Besonderen noch einmal heraus.<br />

blauester Riese<br />

„Dom Pedro“ lautet der<br />

Name des größten geschlif<br />

fenen Aquamarins<br />

der Welt. Aus einem rund<br />

45 Kilogramm schweren<br />

Stein kreierte Bernd<br />

Munsteiner einen<br />

kunstvoll bearbeiteten<br />

Obelisken, der<br />

es auf 10 363 Karat<br />

bringt. Das blau<br />

strahlende Monument<br />

ist im National Museum<br />

of Natural History in<br />

Washington D. C. zu sehen.<br />

gröSStes<br />

GefäSS<br />

90 mal 60 mal 45 Zentimeter<br />

groß und fast 60 Kilogramm<br />

schwer ist die weltweit<br />

größte Schale aus Bergkristall.<br />

Hergestellt wurde das beeindruckende<br />

Objekt von Helmut Wolf.<br />

Das Ausgangsmaterial dafür war<br />

ein brasilianischer Bergkristall, der<br />

es auf ein Gewicht von stolzen<br />

1,8 Tonnen brachte.<br />

härteste Torte<br />

Verführerisch sieht das hier gezeigte Pfirsich-Sahne-Tortenstück aus,<br />

aber der Versuchung sollte man besser widerstehen, denn<br />

die scheinbare Leckerei besteht aus mexikanischem<br />

Calcit und einer Kirsche aus Karneol. Hergestellt wurde<br />

die steinharte Torte von Manfred Wild.<br />

wohlklingendster<br />

Kristall<br />

Dass Edelsteine nicht nur gut aussehen,<br />

sondern manchmal auch<br />

schön klingen können, hat der<br />

Künstler Manfred Wild von Emil<br />

Becker bewiesen: Aus einem Bergkristallblock<br />

schuf er eine spielbare Flöte,<br />

die mit Gold und 1580 Diamanten dekoriert ist.<br />

feinste Gravur<br />

Der im Jahr 1891 geborene<br />

August Rudolf Wild<br />

gehörte zu den berühmtesten<br />

und talentiertesten<br />

Graveuren der Welt. Überdies<br />

sorgte er als erster<br />

Fachlehrer für Graveure an<br />

der Fachschule für edelsteinverarbeitende<br />

Berufe<br />

in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> dafür,<br />

dass sich diese Kunst weiterverbreitete.<br />

Sein wohl<br />

wichtigstes Werk ist die<br />

Doppelkopfgemme „Ares<br />

und Demeter“, für die er<br />

1937 auf der Weltausstellung<br />

in Paris mit der höchsten<br />

Ehrung, dem „Grand<br />

Prix“, ausgezeichnet wurde.<br />

Fotos: Getty Images (1), Martin Glauner (1), Herbert Piel (1)<br />

130 | GZ plus


Magic<br />

Moments<br />

Magic<br />

Moments<br />

365<br />

TAGE ALS<br />

WEB MAGAZIN<br />

PURE VERFÜHRUNG.<br />

AUF EINEN KLICK!<br />

www.magicmoments-magazin.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!