Idar-Oberstein
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Goldschmiede Zeitung<br />
Die Edelsteinmetropole<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
und Umgebung
Panthéon, Paris 1972<br />
101 CXXLR – moonstone<br />
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DIE FARBSTEINSPEZIALISTEN IDAR-OBERSTEIN GERMANY
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Kapitel 1<br />
Ansichten<br />
09 Editorial<br />
10 GruSSworte<br />
14 Lieblingsorte<br />
24 Standort-Gespräch<br />
8 | GZ plus
Welthauptstadt<br />
der Steine<br />
Editorial<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> samt Umgebung hat mehr zu bieten,<br />
als viele denken. Sicher, die Stadt mag dem Fremden<br />
ein wenig spröde erscheinen. Die Nahe-Überbauung<br />
beispielsweise und das Hochhaus der Edelsteinbörse<br />
aus den 70er-Jahren lassen sich nicht wegdis kutieren. Doch<br />
das Städtchen an der Nahe hat auch zahlreiche idyllische<br />
Seiten. Und: Es wartet vor allem mit einem äußerst netten<br />
Menschenschlag auf.<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ist ein liebenswürdiger Ort mit hoher<br />
Dr. Christian Jürgens Lebensqualität. Hier findet sich nicht nur das Kompetenzzentrum<br />
der Edelsteinbranche. Hier sind zahlreiche Weltmarktführer<br />
auch im technischen Bereich zu Hause. Zudem hat der Standort eine<br />
grüne Seite und zahlreiche touristische Highlights zu bieten. Menschen aus aller<br />
Herren Länder kommen gern und genießen die Gastfreundschaft, zum Beispiel bei<br />
Veranstaltungen wie der jährlich stattfindenden Messe Intergem. Die Vertreter des<br />
Weltverbandes der Diamantbörsen werden im November hier tagen. <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
spielt also von der Handelsbedeutung her mit New York und Schanghai in einer Liga.<br />
Diese Stärken gilt es zu pflegen und auszubauen.<br />
Mit dieser Sonderpublikation möchten wir über die zukunftsorientierten Facetten<br />
der Region berichten. Lassen auch Sie sich überzeugen von der Vielfalt der Edelsteinmetropole<br />
und ihrer Umgebung. Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />
E R N ST S T E I N<br />
J E W E L R Y D E S I G N S I N C E 1 9 0 6<br />
Dr. Christian Jürgens<br />
Titel: Annette Diehl; Foto: Hannes Magerstaedt<br />
Goldschmiede Zeitung<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Untitled Verlag und Agentur GmbH & Co. KG<br />
Hamburg:<br />
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Jarrestraße 2, 22303 Hamburg<br />
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Chefredakteur: Dr. Christian Jürgens<br />
Mitglied der Chefredaktion: Axel Henselder<br />
Chef vom Dienst: Dr. Ulrich Schmid<br />
Textchef: Nicole Maibaum<br />
Redaktion: Prisca DeGroat, Christoph Hoffmann,<br />
Britta Kunz, Saraj Morath, Christel Trimborn<br />
Art-Direktion: Aileen Fehlhaber<br />
Grafik: Janina Demiana Roll<br />
Fotoredaktion: Andre Weinberg<br />
Schlussredaktion: Katharina Harde-Tinnefeld<br />
Anzeigenleitung: Jan-Christian Ramcke<br />
(jc.ramcke@gz-online.de)<br />
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Alexander Steffl (a.steffl@untitled-verlag.de);<br />
Stefan Schroth, Disposition (s.schroth@gz-online.de)<br />
Druck:<br />
Dierichs Druck + Media<br />
GmbH & Co. KG, Frankfurter Straße 168,<br />
34121 Kassel<br />
Inhalt<br />
Ansichten<br />
10 Grußworte<br />
14 Lieblingsorte<br />
24 Standort-Gespräch<br />
Kreativität<br />
32 Fachhochschule<br />
36 Jakob Bengel-Stiftung<br />
38 DSEP<br />
40 Graveure<br />
42 Deutsches Edelsteinmuseum<br />
44 Förderverein Deutsche<br />
Edelsteinstraße<br />
46 Deutsche Edelsteinstraße<br />
52 Nationalpark<br />
Hunsrück-Hochwald<br />
54 Restaurants<br />
58 Andere Seite<br />
Institutionen<br />
68 Organisationen, Einrichtungen<br />
und Gesellschaften im<br />
Dienste der edlen Steine<br />
Unternehmen<br />
80 Schmuckhersteller,<br />
Schleifereien, Zulieferer<br />
und Dienstleister<br />
Farbstein<br />
Fa s z i n at i o n
Ansichten<br />
grussworte<br />
„Fühlen Sie<br />
sich bei uns<br />
willkommen“<br />
Sehr geehrte<br />
Herren und<br />
Damen, liebe<br />
Leser und<br />
Leserinnen!<br />
Allen Freunden und Freundinnen<br />
der Edelsteinregion <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
übermittle ich als Ministerpräsidentin<br />
von Rheinland-Pfalz meine<br />
herzlichen Grüße. Ich freue mich<br />
sehr, dass die wunderbare Stadt <strong>Idar</strong>-<br />
<strong>Oberstein</strong> im Hunsrück mit ihren Besonderheiten<br />
bei Ihnen, liebe Leser und<br />
Leserinnen, auf großes Interesse stößt.<br />
Malu Dreyer<br />
In <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, der Edelsteinmetropole<br />
und Schmuckstadt an der<br />
Nahe, gibt es viel zu entdecken: die schöne Altstadt mit den vielen<br />
kleinen Läden, die Felsenkirche, die Burg Bosselstein und die Burg<br />
<strong>Oberstein</strong>, die über den Häusern der Stadt thronen, die glitzernden<br />
Schätze der Region im deutschen Edelsteinmuseum und die<br />
vielen Edelsteinschleifereien entlang der Deutschen Edelsteinstraße,<br />
die ihre Besucher und Besucherinnen einen Blick hinter die<br />
Kulissen werfen lassen.<br />
Diese Sonderpublikation zur „Edelsteinregion <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>“<br />
bietet einen Überblick über die Vielzahl der Erlebnisse, die <strong>Idar</strong>-<br />
<strong>Oberstein</strong> für seine Besucher und Besucherinnen bereithält. Lassen<br />
Sie sich mitnehmen auf eine Reise entlang der Edelsteinstraße,<br />
erkunden Sie die schönsten Plätze der Region und erhalten Sie<br />
einen ersten Eindruck von der Kreativität der Edelstein- und<br />
Schmuckgestalter aus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>.<br />
Alle Leser und Leserinnen des Sonderheftes „Edelsteinregion<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>“ der GZ Goldschmiede Zeitung lade ich herzlich<br />
ein, Rheinland-Pfalz und <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> zu besuchen. Lassen Sie<br />
sich von der Natur, den Edelsteinen und den Ideen der Schmuckgestalter<br />
ebenso begeistern wie von der rheinland-pfälzischen<br />
Gastfreundschaft!<br />
Wenn ich in letzter Zeit mit<br />
Unternehmern und Privatpersonen<br />
ins Gespräch<br />
kam, überwog meistens eine optimistische<br />
Grundhaltung. Im Nationalparklandkreis<br />
Birkenfeld sprühen viele<br />
Akteure vor Ideen und klügeln hervorragende<br />
Konzepte aus, oft beflügelt<br />
von der durch die Entstehung des<br />
Dr. Matthias Schneider Nationalparks Hunsrück-Hochwald erzeugten<br />
Aufbruchstimmung.<br />
Vor 20 Jahren war dies anders: Damals verschärfte der Truppenabbau<br />
die infolge des Niedergangs der Metallwarenindustrie in<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ohnehin angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt.<br />
Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit machte sich breit.<br />
Auch dank der Impulse des Umwelt-Campus Birkenfeld ging<br />
es dann wieder aufwärts. Allein seit 2006 schufen die Betriebe in<br />
unserem Kreis rund 1500 neue Arbeitsplätze. Die Marke, die <strong>Idar</strong>-<br />
<strong>Oberstein</strong> weltberühmt gemacht hat, die Edelstein- und Schmuckindustrie,<br />
behauptet sich trotz der unvermeidlichen konjunkturbedingten<br />
Schwankungen bravourös. Dazu tragen exzellente<br />
handwerkliche Fähigkeiten der Belegschaften bei – insbesondere<br />
auf dem Gebiet der Goldschmiedekunst.<br />
Nicht umsonst bezeichnete die rheinland-pfälzische Umweltministerin<br />
den Nationalpark als „Edelstein, der weit über Rheinland-Pfalz<br />
hinaus strahlt“. Und einen engen Zusammenhang zwischen<br />
Nationalpark und Edelsteinen gibt es tatsächlich. So verläuft<br />
die von Schleifereien gesäumte Deutsche Edelsteinstraße durch<br />
den Nationalpark. Ein anderes Beispiel sind die zahlreichen Unternehmer<br />
aus der Schmuck- und Edelsteinbranche, die sich von<br />
Anfang an für das identitätstiftende Projekt engagiert und die<br />
neuen Perspektiven erkannt haben, die es unserer Region bietet.<br />
Gerade an der Deutschen Edelsteinstraße haben sich die Übernachtungszahlen<br />
erfreulich entwickelt. Zahlreiche touristische Leistungsträger<br />
warteten zum Nationalpark-Start zu Pfingsten mit<br />
tollen Angeboten auf, die zeigten, dass sie fest entschlossen sind,<br />
die Chancen zu nutzen und unseren Landkreis den neugierigen<br />
Gäste von seiner besten Seite zu präsentieren. Fühlen auch Sie<br />
sich bei uns herzlich willkommen!<br />
Dr. Matthias Schneider<br />
Landrat des Nationalparklandkreises Birkenfeld<br />
Malu Dreyer<br />
Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz<br />
10 | GZ plus
BOROS<br />
Erhältlich bei führenden Juwelieren. Bezugsquellen unter<br />
www.kriegernet.com
Ansichten<br />
grussworte<br />
„Diese Stadt<br />
wird sie<br />
faszinieren“<br />
Seien Sie unser Gast auf einer faszinierenden<br />
Reise durch <strong>Idar</strong>-<br />
<strong>Oberstein</strong>, wie wir es sehen.<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und Umgebung ist facettenreich<br />
und vielfältig – blättern Sie<br />
durch unser Magazin und stellen Sie<br />
fest, dass es nicht nur das weltbekannte<br />
Kompetenzzentrum für Edelsteine ist.<br />
Familien können hier ihre Urlaube in<br />
Frank Frühauf<br />
einer einzigartig reizvollen Landschaft<br />
verbringen, durch die Traumschleifen<br />
wandern, unsere Edelsteinmine „Steinkaulenberg“ besuchen oder<br />
einen Ausflug an unsere Weiherschleife unternehmen. Der neu<br />
eröffnete Nationalpark lädt zum Verweilen ein. Ob ein Klettergarten<br />
am Erbeskopf, Erlebnistage rund um das Hunsrückhaus,<br />
geführte Wanderungen mit unseren Rangern, das neu eröffnete<br />
Wolfsgehege – für jeden, der in unsere Region kommt, ist etwas<br />
dabei. Die Menschen hier sind freundlich und aufgeschlossen; <strong>Idar</strong>-<br />
<strong>Oberstein</strong> pflegt seit jeher internationale Handelsbeziehungen<br />
und ist Dreh- und Angelpunkt für Produkte made in Germany.<br />
Wussten Sie, dass hier in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> nicht nur Edelsteine geschliffen<br />
werden, sondern dass hier auch Automobilzulieferer von<br />
Weltrang ansässig sind, medizinische Produkte und Kochtöpfe hergestellt<br />
werden ?<br />
Kulinarisch können Sie sich zum Beispiel von einem Spießbraten,<br />
gefüllten Klößen oder unserer regionalen „Kartoffelwurst“<br />
verwöhnen lassen. Haben Sie es bemerkt? Ich bin <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er<br />
und liebe es, hier zu leben.<br />
Genießen Sie Ihre kostbare Zeit in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und lassen<br />
Sie sich mitnehmen zu den unterschiedlichsten Orten, die so viel<br />
zu erzählen haben.<br />
Bis bald in unserer Stadt<br />
Herzlichst Ihr<br />
Frank Frühauf<br />
Oberbürgermeister der Stadt <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
„Gestatten,<br />
Wir sind<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>“<br />
Dies ist das zweite Magazin der<br />
Stadt, das Ihnen unsere Landschaft,<br />
unsere Menschen und<br />
unsere Sehenswürdigkeiten näherbringen<br />
möchte. Schenken Sie uns Ihre Aufmerksamkeit<br />
und begleiten Sie uns<br />
durch „unser <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>“ an Orte,<br />
die geheimnisvoll wirken und deren<br />
Geschichten unglaublich spannend sind.<br />
Friedrich Marx<br />
Haben Sie schon einmal unser ehrwürdiges<br />
Schloss mit seiner Burg Bosselstein<br />
besucht, die oberhalb <strong>Oberstein</strong>s thront und auf der sich<br />
eine sagenumwobene Liebestragödie zugetragen haben soll? Hier<br />
haben Sie einen atemberaubenden Blick bei Tag und bei Nacht<br />
über <strong>Oberstein</strong>. Oder unser Wahrzeichen der Stadt – die Felsenkirche,<br />
die im Jahre 1000 als „Burg im Loch“ erbaut wurde?<br />
Eigentlich verzaubert unsere Stadt während allen Jahreszeiten<br />
durch ihre einzigartigen Goldschmiede- und Handwerkermärkte,<br />
den romantischen Weihnachtsmarkt am <strong>Oberstein</strong>er Markt vor<br />
der Kulisse historischer Fachwerkhäuser.<br />
Unternehmen Sie zum Beispiel eine kulinarische Reise zu unserem<br />
weltbekannten Spießbratenfest. Hier können Sie in entspannter<br />
Atmosphäre unsere Delikatessen vom Rost direkt genießen<br />
und lernen gleichzeitig Land und Leute kennen. Glauben Sie<br />
mir, unsere Grillkünste suchen ihresgleichen – es wird erzählt, dass<br />
unser Spießbraten seinen Ursprung in Brasilien hat und durch die<br />
schon jeher international gepflegten Kontakte seinen Weg zu uns<br />
fand. Probieren Sie es aus und seien Sie dabei! Lassen Sie sich<br />
treiben von der Atmosphäre <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>s und entdecken Sie<br />
mit uns neue unbekannte Seiten.<br />
Wir freuen uns auf Sie in unserer Stadt. Seien Sie unser willkommener<br />
Gast und fühlen Sie sich wohl in unserer Mitte, in der<br />
Stadt mit Herz. <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ist immer eine Reise wert.<br />
Herzlichst Ihr<br />
Friedrich Marx<br />
Bürgermeister der Stadt <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
12 | GZ plus
BRILLIANT FEELINGS<br />
© Shutterstock<br />
diamonds & jewels<br />
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Ansichten<br />
Lieblingsorte<br />
Wo das Herz<br />
zu hause ist<br />
Hoch oben an den Ruinen der Burg Bosselstein<br />
mit einem Blick über die ganze Stadt oder tief unten in<br />
der Erde in den Schächten des Kupferbergwerks – in<br />
und um idar-<strong>Oberstein</strong> gibt es viel zu entdecken. Und wer<br />
könnte die historischen Schätze und schönsten Stellen<br />
der edelsteinmetropole besser präsentieren als ihre<br />
Einwohner? Die GZ hat bekannte Köpfe idar-<strong>Oberstein</strong>s<br />
an ihrem jeweiligen Lieblingsort getroffen.<br />
Text Britta Kunz | Fotos Annette Diehl, Hannes Magerstaedt<br />
14 | GZ plus
Ein Paradies für<br />
SchatzsucheR<br />
Anette Fuhr, Leiterin des Deutschen Edelsteinmuseums<br />
in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
„Ich bin ein naturverbundener Mensch und in meiner Freizeit<br />
gern im Freien unterwegs – zum Beispiel hier zwischen den<br />
Rapsfeldern auf ,Wäschertskaulen‘. Das ist einer der Orte, an<br />
denen man auch heute noch Edelsteine finden kann, wenn man<br />
einen geschulten Blick hat. Da mich Edelsteine schon seit frühester<br />
Jugend faszinieren, bin ich natürlich bei meinen Ausflügen<br />
in die Natur auch immer mit einem Auge auf Edelstein-<br />
Suche. Der Name Wäschertskaulen rührt daher, dass schon<br />
vor Jahrhunderten in Kulen, umgangssprachlich Kaulen, nach<br />
Edelsteinen gesucht wurde, die hier in der Region vor Jahrmillionen<br />
entstanden sind.“<br />
GZ plus | 15
Ansichten<br />
Lieblingsorte<br />
Ein Platz, um<br />
Freunde zu treffen<br />
Sonja Mzyk, Edelsteinkönigin<br />
„Am Marktplatz in der Altstadt von <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> treffe ich mich sehr gern<br />
mit meinen Freunden oder der Familie. Im Herzen der Deutschen Edelsteinstraße<br />
kann ich in Gesellschaft am besten entspannen. Bei einem Eis oder<br />
netten Gesprächen genieße ich das schöne Ambiente, das dieser Platz zu<br />
bieten hat. Von hier aus starte ich oft meine Spaziergänge zur Felsenkirche,<br />
dem Neuen Schloss und den Schlossanlagen.“<br />
16 | GZ plus
Eine lebendige<br />
Geschichte<br />
frank Frühauf, oberbürgermeister<br />
der Stadt <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
„Hier, an der historischen Weiherschleife, beginnt eine<br />
aufregende Reise durch die Geschichte unserer Edelsteinstadt.<br />
Seit dem 15. Jahrhundert wurden die heimischen<br />
Edelsteinvorkommen in sogenannten Schleifmühlen<br />
verarbeitet. Auch ich schaue gern den fachkundigen<br />
Fremdenführern zu, wenn sie an großen Sandstein-<br />
Schleifrädern die Verarbeitungsweisen früherer Jahrhunderte<br />
demonstrieren. Immer einen Besuch wert ist auch<br />
die letzte mit einem Wasserrad angetriebene Achatschleifmühle<br />
am <strong>Idar</strong>bach. Nicht zuletzt genieße ich bei<br />
jedem Besuch an der Weiherschleife das herrliche Ambiente<br />
am Wasser und gern die eine oder andere Köstlichkeit<br />
in den anliegenden Restaurants. Von dort aus kann<br />
man gestärkt und um viele Eindrücke reicher in den<br />
längsten Wanderweg Deutschlands starten.“<br />
GZ plus | 17
Ansichten<br />
Lieblingsorte<br />
Eine Begegnung<br />
mit der Zeit<br />
Nicolai Bollenbach, Betriebsleiter und Direktor<br />
des Historischen Kupferbergwerks Fischbach<br />
„Das Kupferbergwerk Fischbach liegt etwa fünf Kilometer von<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> entfernt und ist seit vier Jahren mein Arbeitsplatz.<br />
Für mich bedeutet es jedoch mehr als das. Es ist lebendige<br />
geschichte. Egal ob Religion, Geologie, Gemmologie, Sozialfürsorge<br />
oder Historie: Hier, im mittelalterlichen Kupferbergwerk,<br />
lässt sich zu jedem Thema ein Stück Zeitgeschichte finden.<br />
Dies unseren Gästen aus aller Welt zu vermitteln, macht mir<br />
unendliche Freude. Deshalb ist dort, wo andere Urlaub machen<br />
und ihre Freizeit verbringen, mein Lieblingsplatz.“<br />
18 | GZ plus
ein Ort der Ruhe<br />
Nicole Ripp, Geschäftsführerin der Edelsteinschleiferei<br />
Groh + Ripp<br />
„Ich liebe den Blick über die Stadt hier oben im Park des Schlosses<br />
<strong>Oberstein</strong>. Früher hätte ich nie gedacht dass ich nach <strong>Idar</strong>-<br />
<strong>Oberstein</strong> zurückkommen werde.Im Studium wollten alle meine<br />
Freunde und ich hinaus in die weite Welt. Ich habe viele Jahre<br />
gebraucht, den Zauber dieser Stadt für mich zu entdecken, aber<br />
wir haben wirklich viel zu bieten: das Schloss <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> mit<br />
der Burg Bosselstein, die Felsenkirche, das Deutsches Edelsteinmuseum<br />
in <strong>Idar</strong>, dieWeiherschleife oder auch Kulinarisches wie<br />
den Spießbraten. Und natürlich viel Natur. In <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und<br />
ganz besonders hier am Schloss finde ich Ruhe und Entspannung.Oft<br />
ist dann auch mein Hund Charly mit dabei. Ich bin viel<br />
unterwegs, reise um die Welt – meine Balance finde ich in<br />
idar-<strong>Oberstein</strong>. Die Stadt liegt im Dornröschenschlaf – und es<br />
liegt an unserer Generation, sie wachzuküssen.“<br />
GZ plus | 19
Ansichten<br />
Lieblingsorte<br />
Eine Tradition,<br />
die verpflichtet<br />
Matthias Schneider, Landrat des<br />
Nationalparklandkreises Birkenfeld<br />
„Der Landkreis Birkenfeld hat eine sehr geschichtsträchtige Tradition. So<br />
ist die Burg Birkenfeld das Stammhaus der bayerischen Könige, der<br />
Wittelsbacher. Für mich als Landrat, da ich selbst aus Bayern stamme, ist<br />
diese Tradition eine besondere Verpflichtung für unseren Landkreis.“<br />
20 | GZ plus
Ein neues zuhause<br />
Renato Manzi, Sternekoch und küchenchef<br />
im Parkhotel <strong>Idar</strong>-oberstein<br />
„Aus meinem Wohnzimmerfenster kann ich die ganze Stadt überblicken: den Marktplatz,<br />
auf dem ich für meine Küche frisch einkaufe, und die lebendige Fußgängerzone.<br />
Ich wohne hier erst seit April, glaube aber nicht, dass ich mich jemals daran sattsehen<br />
werde. Am meisten genieße ich es, nach langen Fortbildungs- und Kochreisen nach<br />
Hause zu kommen und mich zu entspannen. Denn zu Hause fühle ich mich hier seit<br />
dem ersten Tag. Dafür ist <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> genau der richtige Ort.“<br />
GZ plus | 21
Ansichten<br />
Lieblingsorte<br />
Ein wahr gewordener Traum<br />
Thomas J. Petsch, Geschäftsführer der Edelsteinschleiferei Wild & Petsch<br />
„Die kleine Dorfwirtschaft oder kurz die kDw – dafür schlägt mein Herz! Ich habe sie im Jahr 2011 zusammen<br />
mit meiner Frau als kanadisches Blockhaus gebaut. Es war schon immer mein persönlicher Traum, eine Dorfwirtschaft<br />
zu besitzen. Ich beschäftige zurzeit elf Mitarbeiter in der kDw, persönlich schaffe ich es maximal<br />
ein- bis zweimal im Quartal, selbst hinter der Theke zu stehen. Wir möchten unseren Gästen Gutes bieten,<br />
aus der heimischen Region. Jeden Sonntag haben wir hausgebackenen Kuchen von meiner Mutter ,Oma Ilse‘.<br />
Auf unserer Karte finden sich immer wieder wechselnde, jedoch maximal zehn bis zwölf rustikale regionale<br />
Gerichte. Klein, fein, lecker und überschaubar! Die kleine Dorfwirtschaft ist ein wunderbarer Ort, um zu entspannen<br />
– einer der schönsten, die ich kenne.“<br />
22 | GZ plus
Eine Spritztour<br />
mit ausblick<br />
Friedrich Marx, Bürgermeister der Stadt idar-<strong>Oberstein</strong><br />
„<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> fasziniert durch seine Topografie. Eingebettet zwischen den<br />
steilen Felsen entlang der Nahe, ergeben sich atemberaubende Ausblicke.<br />
So wie hier auf dem Volkesberg. Gegenüberliegend sieht man das Wahrzeichen<br />
der Stadt, die Felsenkirche, sowie das Schloss und die Burg Bosselstein.<br />
Ich habe nur wenig freie Zeit, dann aber steige ich gern auf mein Motorrad,<br />
mit dem ich innerhalb einer Stunde eine ganze Reihe solcher Ausblicke<br />
erreichen und genießen kann.“<br />
GZ plus | 23
Ansichten<br />
standort<br />
Jochen Müller,<br />
Präsident der Diamantund<br />
Edelsteinbörse<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Jörg Lindemann,<br />
Geschäftsführer des<br />
Bundesverbandes der<br />
Edelstein- und<br />
Diamantindustrie<br />
„Gemeinsam sind<br />
wir stark“<br />
Jörg Lindemann und Jochen Müller diskutieren mit der GZ über die Bedeutung des<br />
Standorts <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> für die Industrie und die Herausforderungen der Zukunft.<br />
GZ: Wie sehen Sie die Zukunftsperspektiven des Industriestandorts<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>?<br />
Jörg Lindemann: Nach wie vor gut. Natürlich hat es einen Strukturwandel<br />
gegeben, dem auch Firmen zum Opfer gefallen sind.<br />
Leider gab es auch Betriebsschließungen mangels Nachfolge.<br />
Aber es ist auch viel Neues aus der Edelstein- und Schmuckindustrie<br />
heraus entstanden. So haben sich ehemalige Unternehmen<br />
aus unserer Branche zu führenden Zulieferern der Automobilindustrie<br />
und beispielsweise der Medizintechnik weiterentwickelt.<br />
Diese Firmen haben unter anderem ihr Know-how im Werkzeugbau,<br />
im Schleifen und Polieren und in der Feinmechanik genutzt,<br />
um neue Themenfelder und Märkte zu erschließen. So finden Sie<br />
heut zutage in fast jedem Auto Teile „Made in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>“.<br />
Dass wir viele spannende Themen zu bieten haben, wissen oft nur<br />
Insider. Übrigens gab es kürzlich eine viel beachtete Wirtschaftsausgabe<br />
der „Rhein-Zeitung“, die einige dieser wenig bekann ten<br />
beziehungsweise noch unbekannten Facetten <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>s<br />
beleuchtet hat.<br />
Jochen Müller: In unserer medienwirksamen Außendarstellung<br />
haben wir unbestritten ein Problem, was maßgeblich in unserer<br />
Rollenverteilung als Zulieferer begründet ist, denn unsere Pro-<br />
Fotos: Hannes Magerstaedt<br />
24 | GZ plus
duzenten stehen am Anfang der<br />
Wertschöpfungskette. Wir liefern<br />
die Teile oder sogar das fertige<br />
Produkt, den allseits bekannten<br />
Markennamen aber führt der<br />
Kunde, der naturgemäß seine<br />
Zulieferer auch gegenüber seinen<br />
Abnehmern nicht nennen<br />
wird. Insofern tummeln sich hier<br />
viele Hidden Champions, auch in der Edelstein- und Schmuckindustrie,<br />
die Weltbedeutung haben. Es ist zumeist nicht bekannt,<br />
dass zum Beispiel ein Spitzen-Turmalin in einem Schmuckstück, das<br />
in New York auf der 5th Avenue verkauft wird, in unserer Edelsteinregion<br />
mit höchstem handwerklichen Können sowie innovativer<br />
Technik perfekt geschliffen wurde. Insider allerdings wissen<br />
um die Bedeutung unseres Standorts und seiner einzigartigen<br />
Fachleute und so muss es nicht verwundern, dass sich das Exekutivkomitee<br />
des Weltverbandes der Diamantbörsen (WFDB) im<br />
kommenden Herbst in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und nicht in Hongkong<br />
oder New York trifft. Das unterstreicht die Bedeutung des Produktions-<br />
und Handelsplatzes.<br />
„Es ist<br />
auch viel Neues<br />
aus der<br />
Edelstein- und<br />
Schmuck -<br />
industrie heraus<br />
entstanden“<br />
Jörg Lindemann<br />
außergewöhnliche handwerkliche<br />
Fähigkeiten ankommt. Seien es<br />
die diamantbeschichteten Schleifscheiben<br />
der Firma Richard Hahn<br />
Diamantwerkzeuge oder die mit<br />
einem Schneiddiamanten besetzten<br />
Skalpelle der Firma Medidia.<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ist auch Sitz des<br />
Forschungsinstituts für mineralische<br />
und metallische Werkstoffe,<br />
Edelsteine/Edelmetalle (FEE), dem<br />
führenden Unternehmen in<br />
Europa, das Laserkristalle und<br />
nichtlineare Kristalle herstellt und<br />
bearbeitet. Es gibt hier Hersteller<br />
von keramischen Teilen für Prothesen,<br />
Werkzeugbauer, Spezialisten<br />
für den Kunststoffspritzguss,<br />
dessen Teile Sie in fast jedem<br />
Handtuchhalter und Seifenspender<br />
auf Autobahnraststätten finden, um nur einige wenige Beispiele<br />
zu nennen. Kaum einer weiß, dass diese großartigen und innovativen<br />
Firmen hier im eher bevölkerungsarmen Hunsrück ansässig<br />
sind. Insbesondere für die Firmen der Schmuck- und Edelsteinindustrie<br />
lässt sich sagen, dass <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> „hinter verschlossenen<br />
Türen stattfindet“ und die vergleichsweise wenigen Einzelhan-<br />
Jörg Lindemann: Ein allgemeines Problem unserer Stadt und aller<br />
hier ansässigen Betriebe ist unsere immer noch stark verbesserungsbedürftige<br />
Verkehrsinfrastruktur. <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> liegt zwar<br />
im Herzen Europas, aber leider zu weit weg von Autobahnen und<br />
Verkehrsknotenpunkten, die für die Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes<br />
von überragender Bedeutung sind. Hier jedoch ist in<br />
erster Linie die Politik gefragt, um die Verkehrsanbindung auch weiter<br />
nachhaltig und zügig zu verbessern, da ansonsten die Gefahr<br />
besteht, dass wichtige Betriebe abwandern und die ohnehin durch<br />
die Konversionsproblematik gebeutelte Region weiter ausblutet.<br />
Wo ist <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> führend, insbesondere auch in Bezug auf<br />
die Edelsteinbranche?<br />
Jörg Lindemann: Eigentlich in vielen Bereichen, wo es auf höchste<br />
Präzision oftmals unter Einsatz modernster Technologien und auf<br />
Eine Börse für funkelnde Schätze<br />
Die Diamant- und Edelsteinbörse <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> wurde<br />
im Jahr 1974 als weltweit erste kombinierte Börse<br />
sowohl für Diamanten als auch Farbedelsteine eröffnet.<br />
1975 wurde sie in den Weltverband der Diamantbörsen<br />
aufgenommen, dem mittlerweile 25 Börsen<br />
ange hören. Alle Mitglieder der Börse haben auch ohne<br />
nennenswerte Formalitäten Zugang zu den übrigen<br />
Weltbörsen, die sich um das große Glitzern drehen.<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> zählt damit zur ersten Liga dieser Börsenplätze<br />
weltweit, gleichauf mit der berühmten Diamantbörse<br />
Ramat-Gan in Tel Aviv oder der in Antwerpen.<br />
Vierteljährlich gibt die Börse einen Bericht über<br />
die aktuellen Entwicklungen bei Diamanten und Edelsteinen<br />
heraus. Im Internet unterhält die Börse einen<br />
Einkaufsführer, über den man mit einem Mausklick<br />
Lieferanten von bestimmten Edelsteinen und Diamanten<br />
ausfindig machen kann.<br />
www.diamant-edelstein-boerse.de<br />
GZ plus | 25
Ansichten<br />
standort<br />
delsgeschäfte, die oftmals gerade<br />
auch die Touristen als Kunden im<br />
Blick haben, noch nicht einmal ansatzweise<br />
das zeigen, was an<br />
Qualität hier für die besten Juweliere<br />
der Welt produziert wird.<br />
Jochen Müller: Dem kann ich nur<br />
zustimmen. Es gibt hier eine unglaubliche<br />
Branchenkompetenz,<br />
die mit Stolz auf eine über<br />
500-jährige Tradition zurückblicken<br />
kann. Wo gibt es dies noch<br />
auf der Welt?<br />
Was sind weitere Alleinstellungsmerkmale<br />
dieser Region in<br />
puncto Edelsteine und Edelsteinbearbeitung?<br />
Jörg Lindemann: Unbestritten<br />
wird im Edelsteinbereich die<br />
Masse beziehungsweise die gesamte<br />
Bandbreite an Qualitäten<br />
nicht mehr in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> geschliffen,<br />
was mit den vergleichsweise<br />
hohen Lohnkosten am Wirtschaftsstandort Deutschland<br />
zusammenhängt. Die mittleren und Top-Qualitäten werden aber<br />
nach wie vor in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> geschliffen und bearbeitet, woran<br />
„Es tummeln<br />
sich hier<br />
viele Hidden<br />
Champions,<br />
auch in der<br />
Edelsteinund<br />
Schmuckindustrie,<br />
die<br />
Weltbedeutung<br />
haben“<br />
Jochen Müller<br />
sich auch künftig nichts ändern<br />
wird. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />
unseres Standortes ist zudem,<br />
dass hier Fachleute für die unterschiedlichsten<br />
Bereiche rund um<br />
das Thema „Edelsteine“ anzutreffen<br />
sind. Bis in die feinsten Verästelungen<br />
hinein gibt es hier<br />
Spezia listen und Handwerker, die<br />
jeden noch so ausgefallenen Kundenwunsch<br />
erfüllen können.<br />
Jochen Müller: Es gibt in der<br />
Schmuck- und Edelsteinindustrie<br />
auch immer wieder spannende<br />
Firmenneugründungen, insbesondere kleine, feine und sehr innovative<br />
Manufakturen. Sie werden oftmals von jungen Leuten nach<br />
der Ausbildung gegründet. Daher ist es so wichtig, in unserer Tra ditionsindustrie<br />
die Ausbildung aufrechtzuerhalten. Man muss das<br />
erreichte Niveau pflegen und weiterentwickeln.<br />
Ein Verband für die Edelsteinund<br />
Diamantindustrie<br />
Im Bundesverband der Edelstein- und Diamantindustrie<br />
sind alle namhaften Schleifereien und Händler in und um<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> organisiert. Er vertritt die Interessen der<br />
Firmen gegenüber dem Gesetzgeber sowie Vertretern<br />
von Bund, Ländern und Gemeinden. Er berät die Mitglieder<br />
in Bereichen wie Umweltschutz, Wettbewerbsproblemen,<br />
Nomenklaturfragen und stellt, falls erforderlich,<br />
die nötigen Kontakte her. Als Arbeitgeberverband besitzt<br />
er Tarifhoheit, handelt die Tarifverträge mit den Gewerkschaften<br />
aus und berät und vertritt die Mitglieder in arbeitsrechtlichen<br />
Fragen. Der Verband betreibt eine weit<br />
gefächerte Öffentlichkeitsarbeit und Anlaufstelle für alle<br />
Medien zu Fragen rund um Farbedelsteine und Diamanten.<br />
Ein weiterer Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ist seine<br />
Präsenz auf wich tigen Branchenmessen im In- und<br />
Ausland. Der Bundesverband organisiert zudem alljährlich<br />
einen internationalen Wettbewerb. Die Feuertaufe<br />
bestand der „Deutsche Schmuck- und Edelsteinpreis“<br />
im Jahre 1970, der „Deutsche Nachwuchswettbewerb“<br />
folgte 1989. Seitdem gehören beide Preise zu den renommiertesten<br />
internationalen Ausschreibungen der<br />
Branche. www.bv-edelsteine-diamanten.de<br />
Das Potenzial ist also noch lange nicht ausgeschöpft?<br />
Jörg Lindemann: Definitiv nein. Der Kampf um die klugen Köpfe,<br />
das heißt gute Nachwuchskräfte, hat doch auch schon längst<br />
begonnen und wird in Zukunft mit immer härteren Bandagen geführt<br />
werden. Ich sehe es daher auch als unsere Aufgabe an, die<br />
Berufe attraktiv zu halten und jungen Menschen hier vor Ort<br />
Pers pektiven zu bieten. Es gibt ja mittlerweile viele Möglichkeiten<br />
und anspruchsvolle Aufgaben – auch für Akademiker in unserer<br />
Branche. Dies müssen wir künftig stärker den vor der Berufswahl<br />
stehenden jungen Menschen vermitteln.<br />
Jochen Müller: Technologisch bewegt sich in der Branche einiges,<br />
denken Sie nur an die 3-D-Revolution. Ich meine, ein Forum oder<br />
„Think Tank“ wäre sinnvoll, in dem man sich damit ausein andersetzt,<br />
wie die Industrie für Schulabgänger attraktiv bleibt. Viele junge Leute<br />
wissen gar nicht, was auch hier angeboten wird. Andererseits<br />
müssen die Betriebe ihre Fachleute vielfach selbst heranbilden.<br />
Damit können wir auch junge Leute in der Region halten, wenn<br />
26 | GZ plus
Ansichten<br />
standort<br />
Tätigkeitsprofil, Perspektive und<br />
nicht zuletzt die Bezahlung stimmen.<br />
Man muss sich immer vor<br />
Augen halten, dass wir im ständigen<br />
Wettbewerb mit vielen<br />
anderen hochinteressanten Berufen<br />
stehen und es junge Menschen<br />
oft eher in wirtschaftlich<br />
starke Ballungsgebiete zieht.<br />
Was sehen Sie als die Zukunftsherausforderungen<br />
an?<br />
Jochen Müller: Die Firmeninhaber,<br />
ihr besonderes Knowhow<br />
und das ihrer Mitarbeiter<br />
sind unsere Marken und gleichzeitig<br />
Trümpfe im Wettbewerb.<br />
Sie bilden die tragenden Säulen<br />
des Kompetenzzentrums der Edelsteinindustrie, ganz egal ob Forschung,<br />
Design, Produktion oder Handel, und sind unerreicht in<br />
Breite und Tiefe. Von hier kommen immer noch die neuesten<br />
Schliffkrea tionen. Um das Jahr 1900 herum war beispielsweise der<br />
„<strong>Idar</strong>-Cut“ in New York ein bekanntes Gütesiegel. In diese Richtung<br />
denkend, müssen wir wieder offensiver werden.<br />
„Eine besondere<br />
Herausforderung<br />
für die Edelsteinbranche<br />
ist die künftige<br />
Rohstoffbeschaffung“<br />
Jörg Lindemann<br />
und gepflegten Beziehungen zu<br />
den Rohstoffländern in einem<br />
knallharten Wettbewerb gerade<br />
mit finanzkräftigen Käufern aus<br />
Fernost, die oftmals ganze Minenproduktionen<br />
aufkaufen, von den einfachsten bis zu den Top-Qualitäten<br />
an Rohware. Unsere Einkäufer suchen demgegenüber aber<br />
im Wesentlichen die außergewöhn lichen, guten Qualitäten aus<br />
besonderen Vorkommen. Dabei gewinnt das Thema, ethisch und<br />
ökologisch unbedenklich geförderte und verarbeitete Steine zu erhalten,<br />
zunehmend an Bedeutung.<br />
Jörg Lindemann: Eine besondere Herausforderung für die Edelsteinbranche<br />
ist zudem die künftige Rohstoffbeschaffung. Hier stehen<br />
die <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er mit ihren über Generationen aufgebauten<br />
Eine Interessensvertretung<br />
für die Schmuckindustrie<br />
Während sich in früheren Zeiten im Tal an der Nahe im<br />
Stadtteil <strong>Idar</strong> vor allem die Schleifereien tummelten,<br />
dominierten in <strong>Oberstein</strong> zahlreiche Schmuckhersteller,<br />
die die geschliffenen Steine gleich weiter zu Juwelen<br />
verarbeiteten. Noch heute gibt es hier zahlreiche führende<br />
Schmuckhersteller. Daher wurde ein Industrieverband<br />
Schmuck- und Metallwaren <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> e. V.<br />
gegründet. In seiner jetzigen Form besteht er seit 1958<br />
und ist sowohl Arbeitgeber verband mit Tarifhoheit für<br />
alle tarif- und arbeitsrechtlichen Fragen als auch Fachverband.<br />
In seiner Eigenschaft als Fachverband berät er<br />
seine Mitglieder in allen Bereichen der Industrie – wie<br />
etwa Wettbewerbsproblemen, Umwelt verordnungen,<br />
Nomenklaturfragen et cetera – und vertritt ihre Interessen<br />
bei Bund, Ländern und Gemeinden. Gleichermaßen<br />
unterhält er regen Kontakt zu den Presse medien,<br />
insbesondere zu allen Fachmagazinen der Branche.<br />
www.iv-schmuck-metall.de<br />
Spiegelt das auch das Ansinnen der Verbände wider?<br />
Jochen Müller: Ja. In diesem Kontext hat der Weltverband der<br />
Diamantbörsen (WFDB) ein Gütesiegel entwickelt, das alle Mitglieder,<br />
Händler wie Juweliere führen dürfen. Hiermit bekennt man<br />
sich auch als Mitglied der Diamant- und Edelsteinbörse <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
zu strengen ethischen Grundsätzen. Ein weiteres Thema sind<br />
Synthesen und behandelte Steine. Der Fachhandel ist daher gut<br />
beraten, genau darauf zu achten, von wem er die Ware kauft.<br />
Ohne Vertrauen geht in diesem Geschäft nach wie vor nichts. Börsenmitglieder<br />
haben hier einen gewissen Bonus, sind Bestandteil<br />
eines weltweiten Netzwerks und bekommen Informationen und<br />
Hilfen aus erster Hand.<br />
Jörg Lindemann: Wir als Verband begleiten die vielfältigen Veränderungsprozesse.<br />
Nehmen Sie als Beispiel die Auslandsmessebetei<br />
ligungen, die immer wichtiger für den Erfolg auch kleiner<br />
Betriebe werden. Wir stellen im Interesse unserer Mitglieder die<br />
Anträge auf Messeförderung, organisieren die Gemeinschaftsstände<br />
etc. Es gilt auch hier, was der gesamten Branche eigentlich<br />
klar sein müsste: Nur gemeinsam sind wir stark und können etwas<br />
bewegen. <br />
Axel Henselder<br />
28 | GZ plus
Tansanit, Turmalin, grüner Beryll und Morganit mit Brillanten<br />
w w w . r i c h a r d - h a n s - b e c k e r . d e
Kapitel 2<br />
KREATIVITÄT<br />
32 FachHochschule<br />
36 Jakob Bengel-Stiftung<br />
38 DSEP<br />
40 Graveure<br />
42 Deutsches<br />
edelsteinMuseum<br />
44 Förderverein deutsche<br />
edelsteinstrasse<br />
46 deutsche<br />
edelsteinstraSSe<br />
52 Nationalpark<br />
Hunsrück<br />
54 Restaurants<br />
58 Andere Seite<br />
30 | GZ plus
P A R A I B A<br />
FINE COLOURED GEMSTONES<br />
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Kreativität<br />
fachhochschule<br />
Master-Studentin Catalina Brenes in der<br />
Hochschul-Werkstatt beim Gravieren<br />
(l. o.), Planschleifen (ganz l.) und Aufkitten<br />
der Edelsteine auf Holzklötze (u.)<br />
Die<br />
Erfolgsschmiede<br />
Mit ihrer einzigartigen Ausrichtung zieht die Fachrichtung „Edelstein und Schmuck“<br />
Studierende aus der ganzen Welt an den <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Hochschul-Campus.<br />
Wer für die Zeit seines Studiums an der Hochschule Trier<br />
am Campus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ein ausschweifendes Studentenleben<br />
erwartet, sollte umdenken: „Es gibt kein<br />
Kino, kein Opernhaus, keine Museen mit weltberühmten Kunstsammlungen<br />
und keine wirklichen Szenekneipen“, sagt Nicolas<br />
Estrada. Dennoch will er keinen Moment seiner Ausbildung missen,<br />
die er in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> im vergangenen Jahr mit dem Master<br />
of Fine Arts (MFA) erfolgreich abschloss. „Eigentlich“, erinnert sich<br />
der gebürtige Kolumbianer, „fand ich Edelsteine immer langweilig.<br />
Farben, Schliffe und Gestaltung schienen standardisiert zu sein und<br />
im kommerziellen Schmuck sah man überall dasselbe.“ Seine Meinung<br />
änderte Estrada, nachdem er 2011 einen Vortrag von Theo<br />
Smeets an der Massana Jewellery School in Barcelona besuchte, in<br />
dem der Professor die <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Hochschule und deren<br />
Konzept vorstellte. „Ich war sofort begeistert“, erinnert sich Estrada.<br />
Und damit ist er nicht allein: Inzwischen genießt die Fachrichtung<br />
„Edelstein und Schmuck“ eine einzigartige Position – nicht<br />
nur innerhalb Deutschlands, sondern weltweit.<br />
Dabei stand der Zweig <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, der an die Hochschule<br />
Trier angebunden ist, mit der Studienrichtung „Schmuck- und Edelsteindesign“<br />
vor rund zehn Jahren beinahe vor dem Aus. Eine Entscheidung,<br />
die die Betroffenen so nicht hinnehmen wollten. Denn,<br />
so die einhellige Meinung: Zu kaum einer anderen Stadt passt dieser<br />
Studiengang so hervorragend wie zu <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, einem<br />
Welthandelszentrum für Edelsteine. Tatsächlich gelang es, nicht nur<br />
die Schließung abzuwenden, sondern den Studiengang „Schmuckund<br />
Edelsteindesign“ so weiterzuentwickeln, dass er mittlerweile<br />
globale Strahlkraft besitzt.<br />
Eine Schule – zwei Master<br />
Der einstige Diplomabschluss wurde 2008 auf Bachelor und Master<br />
umgestellt und im Jahr 2013 noch einmal optimiert: Seitdem ist<br />
es möglich, am Campus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> den Bachelor oder Master<br />
of Fine Arts (MFA) in der Fachrichtung „Edelstein und Schmuck“<br />
zu erwerben. Mehr noch: Auch Schmuckgestalter ohne Bachelor<br />
haben die Möglichkeit, einen MFA-Abschluss zu erlangen. Eine abgeschlossene<br />
qualifizierte Berufsausbildung und mindestens drei<br />
Jahre Berufspraxis sind die Voraussetzungen für diesen Weiterbildungspfad.<br />
Wie beim „normalen“ Master ist die Unterrichtssprache<br />
Englisch.<br />
Fotos: Annette Diehl<br />
32 | GZ plus
Ph. hahn Söhne KG<br />
Mainzer Straße 82 · D-55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
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Kreativität<br />
Fachhochschule<br />
Die Brosche „Recuerdos 8“ von Alejandra Solar<br />
aus gefärbtem Achat, Silber und einem übertragenen<br />
Foto ist Teil ihres Masterprojekts von 2014<br />
„Zurzeit haben wir rund 30 Master-Studierende aus 18 Nationen“,<br />
erklärt Ute Eitzenhöfer, Professorin für Edelsteingestaltung in<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>. „Hier treffen Studierende aus Russland und der<br />
Ukraine, Israel, dem Iran, China, Korea und vielen anderen Nationen<br />
aufeinander, arbeiten an gemeinsamen Projekten und tauschen<br />
sich aus. Nicht nur die Studierenden werden somit täglich<br />
mit einer Vielfalt an sozialen, kulturellen und politischen Standpunkten<br />
konfrontiert, sondern auch wir Lehrenden. Mit dieser internationalen<br />
Ausrichtung wird eines der wichtigsten Prinzipien<br />
der Gestaltung, die Abschaffung von Grenzen, in den Alltag übertragen“,<br />
so Eitzenhöfer.<br />
Ein Ziel – viele Wege der Entfaltung<br />
Die individuelle Betreuung der Studierenden steht im Vordergrund<br />
und lässt angehenden Absolventen maximalen Raum, die eigene<br />
Formsprache zu entwickeln. „Uns ist wichtig, dass die Studentinnen<br />
und Studenten keine Kopie ihrer Dozenten werden, sondern ihre<br />
ganz eigene Idee entfalten können“, erläutert Ute Eitzenhöfer die<br />
Philosophie des Studiengangs. Das weiß auch Alejandra Solar zu<br />
schätzen, die ihren Masterabschluss 2014 erlangte und heute in<br />
Luxemburg lebt: „Das MFA-Programm ist wirklich einzigartig. Neben<br />
der Tatsache, dass hier die unmittelbare Nähe zu den vielen<br />
Edelsteinexperten der Region gegeben ist, gestattet der Fachbereich<br />
den Studenten viele Freiheiten. Sie werden ermutigt, ihre<br />
eigene künstlerische Persönlichkeit auszubauen. Die Dozenten<br />
drängen ihnen ihre persönlichen Visionen in keiner Weise auf.“<br />
Die Studierenden schlagen eigene Master-Projekte vor, die im<br />
Laufe des Studiums realisiert werden. Diese Art zu arbeiten faszinierte<br />
auch Catalina Brenes, die 2010 während der Inhorgenta<br />
Munich erstmals mit dem Studiengang in Berührung kam: „Ich war<br />
von der Vielfalt der Arbeiten und dem Umgang mit Edelsteinen<br />
sehr beeindruckt. Für mich war klar, dass ich dort mein Master-<br />
Studium beginnen wollte“, sagt die aus Costa Rica stammende<br />
Designerin. Heute studiert sie im zweiten Master-Semester und ist<br />
angetan von der fruchtbaren Atmosphäre, in der jeder von dem<br />
Wissen des anderen profitieren kann. Ute Eitzenhöfer bestätigt<br />
das: „Tatsächlich ergeben sich bemerkenswerte Synergien“, sagt<br />
sie. So bringen insbesondere die Kandidaten des Weiterbildungsmasters<br />
oftmals bereits ein großes technisches Know-how mit, von<br />
dem auch die jüngeren Studierenden profitieren können. In jedem<br />
Fall kann Alejandra Solar eine klare Empfehlung für den Campus<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> aussprechen: „Wer sich seiner Arbeit zu hundert<br />
Prozent widmen will und es mit dem Beruf ernst meint, ist hier<br />
genau richtig.“ <br />
Prisca DeGroat, Christel Trimborn<br />
www.hochschule-trier.de/fb/io<br />
So erfolgreich sind<br />
Studierende und<br />
Absolventen aus<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> – Eine<br />
Auswahl der jüngsten<br />
Auszeichnungen<br />
· Katharina Dettar, Teilnahme an „Schmuck<br />
2015“ und Belobigung „Preis des Bayerischen<br />
Kunstgewerbe Vereins 2014“<br />
· Christina Erlacher, Alejandra Solar, Katja<br />
Köditz, Typhaine Le Monnier und Stephanie<br />
Morawetz, ausgewählt für „Debut im<br />
Schmuckmuseum“, Pforzheim, 2014<br />
· Nicolas Estrada, 3. Preis „Deutscher<br />
Schmuck- und Edelsteinpreis 2014“<br />
· Tanja Emmert, Belobigung „Deutscher<br />
Schmuck- und Edelsteinpreis 2014“<br />
· Edu Tarin, Tabea Reulecke und Eva Burton,<br />
Finalisten „Preis des Bayerischen Kunstgewerbe<br />
Vereins 2014“<br />
· Nils Schmalenbach, 1. Preis im Wettbewerb<br />
„Rule the World – Schmuck- und<br />
Förderpreis 2014“ und Gewinner<br />
des Sonderpreises des „14. Hessischen<br />
Gestaltungspreis 2014“<br />
· Ferràn Iglesias, 3. Platz „Award of the<br />
Mayor of the City“ in Legnica, Polen 2014<br />
· Maren Giloy, „Silver Prize“ im Amberif<br />
Design Award 2014, Danzig, Polen<br />
· Alejandra Solar, Preisträgerin beim<br />
Wettbewerb „New Traditional Jewellery<br />
– Confrontations“, Sieraad Art Fair<br />
Amsterdam, 2014<br />
· Levani Jishkariani, 2. Preis „MineralArt 2014“<br />
und Typhaine LeMonnier, 3. Preis „Mineral-<br />
Art 2014“<br />
Brosche „Horst ist instabil<br />
wie Jenga“ von Christina<br />
Erlacher aus Achat, Perlen,<br />
Silber, Kunststofftier,<br />
Heißkleber und Edelstahl (r.)<br />
Brosche „Mei-Blüte“ von<br />
Tala Yuan aus Achat, Wavellit,<br />
Silber und Edelstahl (l.)<br />
Fotos: Christina Erlacher (1), Tala Yuan (1)<br />
34 | GZ plus
Mühlwiesenstrasse 31<br />
55743 Kirschweiler<br />
Deutschland<br />
Telefon: +49 (0) 6781 350-00<br />
E-Mail: info@efs-gems.com<br />
Internet: www.efs-gems.com
Kreativität<br />
Jakob Bengel-Stiftung<br />
Die ehemaligen Werkstätten des<br />
Industriedenkmals Jakob Bengel<br />
bieten beeindruckende Einblicke<br />
in die Modeschmuck-Produktion<br />
des vergangenen Jahrhunderts<br />
Denkmal<br />
mit Zukunft<br />
Nicht erst seit Bestehen der Jakob Bengel-Stiftung im Jahr 2001 ist das<br />
aus der Gründerzeit stammende Gebäudeensemble geprägt von einer spannenden<br />
Geschichte und vielen ehrgeizigen wie erfolgreichen Projekten.<br />
Der Countdown zur 100. Ausstellung läuft: Bis Mitte Mai<br />
konnten Besucher der <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Villa Bengel mit<br />
der Doppelausstellung „Belgisch bei Bengel“ bereits die<br />
95. und 96. Präsentation zeitgenössischen Schmucks in den alten<br />
Gemäuern der Modeschmuckfabrik erleben. Die 100. Ausstellung<br />
wird aller Voraussicht nach im nächsten Jahr stattfinden.<br />
„Die wechselnden Galerieausstellungen gehören ebenso zum<br />
Konzept der Jakob Bengel-Stiftung wie das Programm ,Artist in<br />
Residence‘ (A.i.R.; s. Kasten rechte Seite), das seit beinahe zehn<br />
Jahren gemeinsam mit der Hochschule realisiert wird. Unser jüngstes<br />
Projekt, das in Kooperation mit einem örtlichen Schmuckunternehmen<br />
verwirklicht wird, ist der Relaunch der historischen<br />
Schmuckmarke Jakob Bengel“, erklärt Wilhelm Lindemann drei der<br />
Säulen, auf denen die Stiftung fußt. Lindemann ist Vorstands vorsitzender<br />
der Jakob Bengel-Stiftung und geistiger Vater zahlreicher<br />
Projekte, unter anderem des jährlich stattfindenden Symposiums<br />
„Schmuckdenken“, für die <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> bei Schmuckinteressierten<br />
weit über die Grenzen des Hunsrücks hinaus bekannt ist.<br />
ambitioniertes Anliegen<br />
Neben diesen „Brückenschlägen in die Moderne“, wie Lindemann<br />
Projekte wie A.i.R und die zeitgenössischen Schmuckausstellungen<br />
nennt, ist das Hauptanliegen der Jakob Bengel-Stiftung jedoch<br />
noch ein weiteres: „Die Historie der <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Modeschmuckproduktion,<br />
welche die Stadt über Jahrzehnte geprägt hat,<br />
bevor sie in den 90er-Jahren weitestgehend endete, soll als lebendiges<br />
Archiv erhalten bleiben“, so Wilhelm Lindemann.<br />
Mit dem Ziel, das Gebäude zum Industriedenkmal zu erklären<br />
und es so für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, gründete<br />
Christel Braun, Urenkelin des Firmengründers, im Jahr 2001 die<br />
Jakob Bengel-Stiftung. Ihr Plan ist aufgegangen. Das beeindruckende<br />
Ensemble aus Fabrikationsgebäude, Werkswohnungen und Fabri-<br />
Fotos: Freundeskreis Jakob Bengel Denkmal e.V., Manuel Ocaña Mascaró (4), JBIO (1)<br />
36 | GZ plus
kantenvilla ist nahezu vollständig im Originalzustand erhalten. Und<br />
damit auch die Geschichte der <strong>Oberstein</strong>er Schmuckindus trie,<br />
welche mehr als 130 Jahre lang Hunderttausenden von Menschen<br />
Arbeit bescherte. „Ein solch umfangreiches Archiv gibt es in ganz<br />
Deutschland kein zweites Mal. Die Maschinen und Werkzeuge sind<br />
einzigartige Zeitzeugen und belegen in ihrer Vielfalt die Hochrangigkeit<br />
dieses Kulturdenkmals“, sagt Wilhelm Lindemann. Derzeit<br />
werden in der ständigen Ausstellung in mehr als 30 Vitrinen<br />
Uhrketten und Schmuckstücke aus der Produktion des Hauses<br />
präsentiert. Zudem macht eine Kettenmaschine im Zeitlupentempo<br />
deutlich, wie aus einem Draht eine Uhrkette hergestellt wird.<br />
Dass die Erhaltung des Industriedenkmals Jakob Bengel mit<br />
einem hohen finanziellen Aufwand verbunden ist, kann man sich<br />
denken. „Glücklicherweise ist es in der Vergangenheit durch Zuschüsse<br />
von Land, Stadt und Denkmalpflege sowie privaten und<br />
öffentlichen Geldgebern gelungen, nicht nur das Haus zu erhalten<br />
und auszubauen, sondern auch Schmuckankäufe zu tätigen und<br />
neue Ideen zu realisieren“, sagt Stiftungsvorstand Lindemann, der<br />
unter anderem auch Kulturreferent der Stadt <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> war.<br />
Derzeit steht ein weiteres zukunftsweisendes Vorhaben an.<br />
Das Gebäude wird unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen<br />
Belange und ohne das historische Interieur zu zerstören<br />
restauriert und teilweise umgebaut – und bei der Gelegenheit<br />
auch gleich auf den neuesten Stand der Brandschutzbestimmungen<br />
gebracht. Hinzu kommt die Einrichtung einer umfangreichen<br />
Dauerausstellung von historischem und modernem Modeschmuck<br />
(nicht nur aus dem Hause Bengel), in der zugleich alte und neue<br />
Schmucktechniken dargestellt werden.<br />
1<br />
2 3<br />
Anziehende Aussichten<br />
„Im Winter 2015/2016 wird das Industriedenkmal für einige Monate<br />
geschlossen, anschließend können die Räume etappenweise<br />
restauriert werden“, prognostiziert Lindemann. Die Eröffnung der<br />
neuen Dauerausstellung ist für 2017 geplant. Bis dahin werden<br />
rund drei Millionen Euro an Investitionen in das Industriedenkmal<br />
geflossen sein. Eine gute Anlage, da sind sich alle Beteiligten sicher.<br />
Denn längst dient dieser historische Ort als Anziehungspunkt für<br />
Schmuckinteressierte, Künstler und Fachbesucher aus ganz Deutschland<br />
und Nachbarländern wie den Niederlanden, Belgien und<br />
Frankreich. Ein Anliegen hat der Vorstandsvorsitzende noch:<br />
„Unsere Sammlungsbestände an historischem Modeschmuck aus<br />
der Zeit von 1860 bis 1990 sind in den letzen Jahren stetig gewachsen.<br />
Wir sind aber noch auf der Suche nach weiteren<br />
Schmuckexponaten anderer Modeschmuckhersteller, die Eingang<br />
in die Ausstellung finden könnten.“ Christel Trimborn<br />
www.jakob-bengel.de<br />
1. Stiftungsvorsitzender Wilhelm Lindemann, Bruno Zimmer<br />
(ehemaliger Ober bürgermeister <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>), Künstlerin Uta Feiler<br />
und Designerin Valeska Link (v. l.) bei einer Ausstellungseröffnung<br />
2. Das neue Schmuckstück aus dem Relaunch-Projekt wurde nach<br />
einem Originalmuster aus der Jakob-Bengel-Kollektion gefertigt<br />
3. + 4. Die Werkstätten der früheren Kettenfabrik sind bestens erhalten<br />
4<br />
Artist in Residence (A.i.R.)<br />
Seit 2006 lädt die Jakob Bengel-Stiftung in Kooperation mit der<br />
Hochschule Trier internationale Schmuckkünstler zu einem vierbis<br />
zwölfwöchigen Arbeitsaufenthalt in die historische „Bijouteriewaren-<br />
und Uhrkettenfabrik Jakob Bengel“ ein. Währenddessen<br />
bekommen die Künstler eine kostenfreie Wohnung,<br />
einen Atelierplatz im Industriedenkmal sowie ein monatliches<br />
Stipen dium. Der historische Maschinenpark und die Werkstätten<br />
der Hochschule, Studiengang „Edelstein- und Schmuck“,<br />
können benutzt werden. Im Gegenzug sollten die A.i.R.s für eine<br />
öffentliche Vortrags- und eine Lehrveranstaltung in der Hochschule<br />
zur Verfügung stehen. Darüber hinaus überlassen sie der<br />
Jakob Bengel-Stiftung ein bis zwei Schmuckstücke als Dauerleihgabe.<br />
Diese sind Bestandteil der stetig wachsenden zeitgenössischen<br />
Schmucksammlung, die derzeit rund 50 Stücke umfasst.<br />
GZ plus | 37
kreativität<br />
DSEP<br />
Wenn <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
ruft …<br />
… nehmen Schmuckgestalter aus aller Welt an dem international renommierten<br />
Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis teil. Sein Prestige, hohe Dotierungen und<br />
gestalterische Herausforderungen schaffen Anreize zur Teilnahme.<br />
Das Motto des allerersten Deutschen Schmuck- und<br />
Edelsteinpreises konnte unmissverständlicher nicht sein:<br />
„Edelsteinschmuck aus Gold und Silber“ lautete das<br />
Thema, mit dem die mittlerweile traditionsreiche Leistungsschau<br />
1970 an den Start ging. Die Initiative dazu ergriff der in <strong>Idar</strong>-<br />
<strong>Oberstein</strong> ansässige Bundesverband der Edelstein und Diamantindustrie.<br />
Seitdem sind alljährlich Schmuck- und Edelsteingestalter<br />
sowie Gold- und Silber schmiede aus dem In- und Ausland aufgerufen,<br />
sich an dem international ausgerichteten Wettbewerb zu<br />
beteiligen. Im jährlichen Wechsel liegt der Fokus mal auf der Edelsteinbearbeitung<br />
und mal auf der Schmuckverarbeitung in Verbindung<br />
mit Edelsteinen. Auch jungen Gestaltern wird seit 1989<br />
mit dem Deutschen Nachwuchswettbewerb eine wichtige Plattform<br />
geboten. In einem interna tionalen Rahmen stellen sie ihre<br />
Arbeiten den Kri terien der fünf- bis siebenköpfigen Expertenjury.<br />
Über die Herausforderungen und die Bedeutung des Wettbewerbs<br />
berichten beispielhaft einige Gestalter. Prisca DeGroat<br />
www.deutscher-edelsteinpreis.de<br />
Llyn Strelau, Calgary, Kanada: 1. Preis beim 45. Deutschen<br />
Schmuck- und Edelsteinpreis 2014, Thema „Moonlight“<br />
„Die Teilnahme am Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis war eine<br />
Mög lichkeit, meiner Arbeit auf internationaler Ebene zu Anerkennung zu<br />
ver helfen. Dieser Wettbewerb ist einer der besten – sein Prestige ist ohne<br />
Vergleich. Auch die großzügige Dotierung ist sicherlich ein wichtiger Faktor,<br />
der zur Teilnahme motiviert und die Professionalität des Events deutlich<br />
macht. Hier den ersten Preis zu gewinnen, markierte für mich einen persönlichen<br />
Meilenstein in meiner 40-jährigen Laufbahn in der Branche. Das Gewinnerschmuckstück<br />
,The other side of the moon‘ gehört übrigens einer<br />
meiner Kundinnen, die es bereits vor der Wettbewerbsteilnahme erwarb.“<br />
www.jewelsbydesign.de<br />
Aaron Maximilian Klintz, <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>: 1. Preis beim<br />
25. Deutschen Nachwuchswettbewerb für Edelstein- und<br />
Schmuckgestaltung <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> 2013, Thema „Feel Free“<br />
„Die Herausforderung in Bezug auf die Themenvorgaben des Wettbewerbs<br />
stelle ich mir selbst: Mein Ziel ist es immer, das Thema nicht als sofort ersichtliche<br />
These im Wettbewerbsstück zu verbildlichen. Es sollte einen tieferen Sinn,<br />
eine nicht gleich vermutbare Verbindung zum Thema haben. So habe ich 2013<br />
zum Thema ,Feel Free‘ einen Bergkristall als organisches Herz mit rostigen<br />
Metallstücken und -schrauben versehen. Das Gesamtwerk sollte die Bergung<br />
der Mineralien schildern. Die Auszeichnung ist für mich als Zuspruch für meine<br />
Art der kreativen Gestaltung von Bedeutung und eine tolle Belohnung für den<br />
langen Atem. Das Bergkristallherz hat seither einen besonderen Platz in der<br />
eigenen Wohnung und direkt neben der Urkunde.“ Aaron.klintz1@gmx.de<br />
Fotos: Lichtblick Foto-Design,Hiltrud und Jürgen Cullmann, Schwollen (4), Timo Volz (1)<br />
38 | GZ plus
Claudia Adam und Jörg Stoffel,<br />
Stipshausen: 1. Preis beim 44. Deutschen<br />
Schmuck- und Edelsteinpreis 2013,<br />
Thema „Under Pressure“<br />
„Der Deutsche Schmuck - und Edelsteinpreis reizt uns<br />
besonders, weil bei diesem Wettbewerb die Gestaltung<br />
von Edelsteinen im Fokus steht. Da die Bearbeitung<br />
und Gestaltung von Steinen ein Schwerpunkt unseres<br />
Schaffens ist, sind Themen, die sich damit befassen, immer<br />
eine Herausforderung für uns. Die Form des Steins<br />
sollte eine zentrale Rolle spielen. Am schönsten ist es<br />
für uns, wenn die prämierten Stücke einen glücklichen<br />
Besitzer oder Besitzerin finden. Jede Arbeit ist ein Stück<br />
unseres Weges.“ www.adam-stoffel.de<br />
Tanja Emmert, <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>: Belobigung<br />
beim 45. Schmuck- und Edelsteinpreis 2014,<br />
Thema „Moonlight“<br />
„Das Thema ,Moonlight‘ war ein sehr schönes und<br />
offenes Thema. Für mich war die Stimmung, die das<br />
Mondlicht der Nacht verleiht, die Inspirationsquelle.<br />
Aus meiner Sicht passt der Lagenachat mit seiner<br />
zweifarbigkeit von Weiß zu Schwarz und mit allen<br />
blaugrauen Schattierungen perfekt zum Thema. Es<br />
ist schön, diese Anerkennung zu bekommen und im<br />
Falle des Schmuck- und Edelsteinpreises bedeutet<br />
dies auch noch eine Preisverleihung mit einer gelungenen<br />
Winners Night und einem Preisgeld. Durch<br />
die Resonanz meiner Kunden merke ich, dass diese<br />
Preise durchaus wahrgenommen werden. Die ausgezeichneten<br />
Ohrringe waren lange unterwegs, beispielsweise<br />
auch auf der Inhorgenta. Jetzt stelle ich<br />
sie in meinem Showroom aus.“ www.ta-ka.de
Kreativität<br />
Graveure<br />
Kröte, graviert<br />
aus Rauchquarz,<br />
von Patrick<br />
Dreher<br />
Ungeahnte<br />
Dimensionen<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> gilt weltweit als eines der wichtigsten Zentren für die Kunst der<br />
Steingraveure. Mit ihren plastischen Darstellungen – mal als flache Reliefs, mal als<br />
dreidimensionale Objekte – begeistern sie Sammler und Schmuckliebhaber.<br />
Noch immer ist die Zahl und Kompetenz der <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er<br />
Graveure hoch. Zwei Beispiele verdeutlichen, wie<br />
unterschiedlich Arbeitsweise und Endprodukt sein können.<br />
Für Gerhard Schmidt beispielsweise beginnt alles mit dem Blick für<br />
die richtigen Steine, bevorzugt verwendet er Lagenachate. Hat er<br />
das richtige Material für einen Entwurf gefunden, arbeitet sich der<br />
Gemmenschneider Schicht für Schicht vor. In zum Teil hauchdünnen<br />
Lagen lässt er Bilder im Stein entstehen, die religiöse, mystische<br />
oder andere Geschichten erzählen. Der <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er ist<br />
ein Meister seines Faches, dessen Kunst rund um den Globus bekannt<br />
und gefragt ist.<br />
Aufgewachsen in der Nähe von <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, erlernte der<br />
heute 62-Jährige den Beruf des Steinschneiders. So traditionell<br />
sein Handwerk auch ist – Gerhard Schmidt ist stets interessiert<br />
daran, weitere Ziele zu definieren und neue Erfahrungen zu sammeln.<br />
In den frühen 80er-Jahren beispielsweise zog es ihn für neun<br />
Jahre nach Japan, wo er sich unter anderem intensiv mit der Formenwelt<br />
des japanischen Buddhismus auseinandersetzte. Heute<br />
lebt und arbeitet er wieder in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, das noch immer als<br />
eines der wichtigsten Zentren für die Steinschneidekunst gilt.<br />
Gerhard Schmidts Arbeiten sind allesamt Unikate und entstehen<br />
nach eigenen Entwürfen. Seine kunstvollen Flachreliefs zeichnen<br />
sich insbesondere durch die zum Teil vielfachen Stufungen aus,<br />
die er aus überwiegend zweilagigen Achaten herausarbeitet. Motive<br />
aus Flora und Fauna, Porträts und verspielt-romantische Frauenbilder<br />
oder mythologische Themen stehen dabei im Zentrum seiner<br />
detailreichen Steinwelten: So windet sich beispielsweise ein<br />
transparent wirkendes Kleid effektvoll und täuschend realistisch<br />
Buddhistisch inspiriert ist die Arbeit „Bosatsu auf Wolken“<br />
von Gerhard Schmidt<br />
„Geburt eines<br />
Sterns“ heißt<br />
diese meisterhafte<br />
Gravurarbeit<br />
aus<br />
mehrfarbigem<br />
Lagenachat von<br />
Gerhard Schmidt<br />
um den Körper einer anmutigen Aphrodite, die in einer Idylle aus<br />
Weinranken lustwandelt. Auch Bergkristallen oder Rauchquarzen<br />
entlockt Schmidt kunstvoll mehrdimensionale Hinter- und Vordergründe<br />
und selbst die Mimik der Porträtierten ist geprägt von<br />
feinsten Details und Nuancen.<br />
Tierisch gut<br />
Gravierte Objekte sind dagegen die Spezialität des <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er<br />
Vater-Sohn-Gespanns Gerd und Patrick Dreher. Die beiden<br />
widmen sich einer anderen Thematik und Seite des Steinschneidens.<br />
Plastische Objekte wie Kröten, Affen, Vögel oder Vollblutpferde<br />
gehören zu den bevorzugten Motiven der Graveure. Auch<br />
bei ihnen wird nur nach eigenen Ideen und Entwürfen gearbeitet,<br />
jedes Objekt ist ein Einzelstück. Ihre Arbeiten haben Anhänger in<br />
der ganzen Welt, vor allem Liebhaber in den USA wissen ihre Kunst<br />
zu schätzen, die mit dem Junior bereits in der fünften Dreher-<br />
Generation ausgeübt wird. Detailgetreu lassen sie ihre Chamäleons<br />
oder Mäuse in mindestens 200 Arbeitsstunden zum Leben erwachen,<br />
genaue Kenntnisse der Anatomie oder Bewegungsstudien<br />
sind Grundvoraussetzung für Gerd und Patrick Dreher.<br />
Alle Objekte aus ihrer Werkstatt werden aus einem einzigen<br />
Stein gearbeitet, bevorzugt aus Quarzen und Beryllen, am liebsten<br />
jedoch aus brasilianischem Naturachat, der sich durch seine besondere<br />
Farbgebung auszeichnet. Auch hier ist der Expertenblick gefragt,<br />
der erkennt, welcher Stein sich für welches Tier eignet – ein<br />
Ideenprozess, der manchmal Jahre dauern kann.Christel Trimborn<br />
www.gerhard-schmidt-art.de, www.dreher-carvings.com,<br />
www.patrick-dreher.de<br />
Fotos: Gerhard Schmidt (2), Dreher (1)<br />
40 | GZ plus
promotion<br />
Von hinten vertiefte Bergkristall-Gravuren<br />
mit Ölfarben bemalt, sogenannte englische<br />
Gravuren (l.). Halbplastische Edelsteingravuren<br />
in der Komesso-Technik, aus verschiedenen<br />
Edelsteinen zusammengesetzt (l. u.)<br />
Schönheit in Stein<br />
Hier geht es um wahre Kunst - die der Edelsteingravur. Nur wenige beherrschen dieses<br />
anspruchsvolle Handwerk noch so wie Susanne Teiwes und Iris Hartenberger. Beide<br />
sind seit Mitte der 90er-Jahre Meister im edelsteinbearbeitenden Handwerk. Nach<br />
Jahrzehnten gemeinsamen Schaffens gründeten sie 2010 ihre eigene Firma: H & T<br />
Carvings. Schnell errangen sie für ihre meisterhaften Werke die Aufmerksamkeit<br />
der Branche. „Unsere Philosophie lautet: Gemeinsam sind wir stark!“, sagt Iris<br />
Hartenberger und fährt fort: „Das ist die Kurzfassung, die nicht nur für unsere<br />
Gemeinsamkeit als Unternehmerinnen steht. Gemeint ist damit auch: Gemeinsam<br />
mit und für unsere Kunden entwickeln wir Ideen und Lösungen.“<br />
Die Edelsteinkünstlerinnen kennen und schätzen sich seit über 20 Jahren:<br />
„Das ist eine wunderbare Zusammenarbeit, wobei wir uns immer in der<br />
Arbeitsweise optimal ergänzen“, sagt Susanne Teiwes. Typisch für H & T Carvings<br />
sind die halbplastischen Edelsteingravuren in der Komesso-Technik, die<br />
aus verschiedenen Edelsteinen zusammengesetzt sind. Außergewöhnlich sind die von<br />
hinten vertieften Bergkristall-Gravuren, die mit Ölfarben bemalt sind – sogenannte<br />
englische Gravuren. Weitere Spezialitäten sind Kameen, insbesondere auf individuellen<br />
Kundenwunsch angefertigte Porträts sowie Kleinplastiken. www.ht-carvings.de<br />
OBJETS D’ART· FANCY ENGRAVINGS<br />
CREST ENGRAVINGS<br />
MONOGRAM ENGRAVINGS<br />
BLOSSOMS, LEAVES, ANIMAL FIGURES<br />
CUSTOM-MADES DESIGNS<br />
Four generations signify perfect craftsmanship,<br />
exclusive and individuell, just as you desire.<br />
Finest Engravings – Fantastical Designs<br />
Studio of Finest Engravings - Precious Stones<br />
Richard-Wagner-Straße 26· 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>· Fon ++49 (0) 6781 - 435 56· www.herbert-klein.com
kreativität<br />
Deutsches Edelsteinmuseum<br />
Schatzkammer<br />
der Region<br />
Das Deutsche Edelsteinmuseum in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> zeigt in einer stilvoll<br />
restaurierten Gründerzeitvilla alle Edelsteinarten der Welt. Neben funkelnden<br />
Edelsteinen und Diamanten ziehen auch kunstvoll gearbeitet Gravuren<br />
und Skulpturen sowie ausgesuchte Mineralien den Betrachter in ihren Bann.<br />
Die Besucher, interessierte Laien wie auch<br />
Fachleute, sind von der Vielfalt und Qualität<br />
der Exponate immer wieder beeindruckt,<br />
repräsentieren diese doch die weltweite<br />
Einzigartigkeit der Edelsteinregion <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>.<br />
Auf drei Etagen mit einer Fläche von circa 700 Quadratmetern<br />
präsentiert sich die ganze Welt der<br />
Edelsteine. Interessanter, attraktiver und umfassender<br />
begegnet man ihr wohl nirgends sonst auf der<br />
Welt. Im Gewölbekeller des Museums werden –<br />
teils in Kooperation mit anderen bedeutenden Museen<br />
– regelmäßig Sonderausstellungen mit Spezialthemen<br />
aus dem Edelsteinbereich durchgeführt.<br />
Die ortsansässige Edelsteinindustrie bringt mit<br />
ihren „Schleifer-Familien“ rund 90 Prozent der gezeigten<br />
Exponate als Leihgaben ein. Dadurch sind<br />
im Deutschen Edelsteinmuseum auch Besonderheiten<br />
zu sehen, die ein privater oder öffentlicher Träger nie oder<br />
nur schwer erwerben könnte. In dieser einmaligen Ausstellung, die<br />
ständig durch neue Zugänge ergänzt wird, sind nahezu alle weltweit<br />
vorkommenden Edelsteine vertreten – sowohl als Rohstein<br />
als auch in vollendet bearbeiteter Form. Die Sammlung des<br />
Deutschen Edelsteinmuseums <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> wird von einem<br />
Kuratorium betreut, das sich aus Fachleuten der verschiedenen<br />
Edelsteinberufe, des Handels und der Forschung zusammensetzt.<br />
Der Besuch des Museums lohnt sich auf jeden Fall. Insgesamt<br />
mehr als 10000 Exponate glitzern und funkeln Besuchern aus den<br />
Vitrinen entgegen. Die Ausstellung belegt vor allem die lange<br />
tradition: Seit rund 500 Jahren lebt <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> von und mit<br />
Edelsteinen. Das Edelsteinmuseum selbst kann auf eine über<br />
155-jährige Geschichte zurückblicken. Damit ist es eines der ältesten<br />
Museen von Rheinland-Pfalz.<br />
Axel Henselder<br />
www.edelsteinmuseum.de<br />
Von den Anfängen bis zum groSSen Jubiläum<br />
1859 Eröffnung als „Gewerbeschau“<br />
am Alexanderplatz im<br />
Stadtteil <strong>Idar</strong>.<br />
1879 Erste Sonderausstellung.<br />
1897 Umzug in die neue<br />
Gewerbehalle.<br />
1973 Aus der „Gewerbeschau“<br />
entsteht das „Deutsche<br />
Edelsteinmuseum“ in der<br />
neu errichteten Diamantund<br />
Edelsteinbörse.<br />
1995 Gründung der Stiftung<br />
Deutsches Edelsteinmuseum.<br />
1996 Umzug in die denkmalgeschützte,<br />
stuckverzierte<br />
Gründerzeitvilla „Purpers<br />
Schlösschen“. Hier erhält das<br />
Museum ein würdiges Domizil.<br />
2008 Der Förderverein der<br />
Freunde des Deutschen Edel-<br />
steinmuseum wird gegründet.<br />
Heute zählt er mehr<br />
als 200 Mitglieder.<br />
2009 Das Museum feiert<br />
sein 150-jähriges Bestehen<br />
mit einer Sonderausstellung.<br />
42 | GZ plus
since 1890<br />
www.ruppenthal.com
kreativität<br />
Förderverein Deutsche EdelsteinstraSSe<br />
StraSSe der Steine<br />
Zwar offenbart sich einem Fremden der Charme meistens nicht auf den ersten Blick,<br />
doch <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ist in eine der schönsten Mittelgebirgslandschaften Deutschlands<br />
eingebettet. Mit ein Grund, warum der Förderverein Deutsche Edelsteinstraße so aktiv ist.<br />
Was für die USA die legendäre<br />
Route 66 ist, sind hierzulande<br />
Themenstraßen wie etwa die<br />
Deutsche Edelsteinstraße. In zwei Rundkursen<br />
verbindet sie auf 48 Kilometern<br />
Orte der Verbandsgemeinde Herrstein<br />
und <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> miteinander, die von<br />
der Edelsteinverarbeitung geprägt sind.<br />
Weltweit ist diese regionale Konzen tration<br />
rund um die Themen Edelsteine<br />
und Schmuck einmalig. Denn der Raum<br />
Hunsrück-Nahe ist unzweifelhaft ein<br />
Kleinod. Ewige Wälder, tief eingeschnittene<br />
Täler, spektakuläre Felsabbrüche,<br />
romantische Burgen, steile Weinberge,<br />
geheimnisvolle Bergwerke und kleine<br />
Dörfer prägen das Landschaftsbild. Und<br />
hier schlägt auch das Herz der Edelsteinindustrie<br />
seit über 500 Jahren.<br />
Ganz gleich, ob Diamanten oder<br />
Achate, Edelsteinschleifereien oder<br />
Goldschmiede, Bergwerke oder Museen,<br />
wildromantische Natur oder Geschichte<br />
zum Anfassen: Gäste aus aller Welt<br />
Edelsteinkönigin<br />
Sonja Mzyk<br />
repräsentiert<br />
Region und<br />
Branche<br />
schätzen die Deutsche Edelsteinstraße für brillante Erlebnisse von<br />
imponierender Vielfalt. Besucher haben die Möglichkeit, in historischen<br />
und modernen Schleifereien Edelsteinhandwerker bei<br />
ihrer Kunst zu beobachten. Weltberühmte Schätze gibt es hier bei<br />
Edelsteinschleifern, Goldschmieden und Graveuren zu bestaunen.<br />
Zudem können sie selbst nach Mineralien schürfen oder die Fertigkeiten<br />
der Schmuckgestaltung in Hobbykursen erlernen.<br />
Stärkung der regionalen Identität<br />
Der Förderverein Deutsche Edelsteinstraße wurde 1974 gegründet.<br />
Im Sommer 2014 feierte er im Rahmen einer Oldtimerausfahrt<br />
entlang der Deutschen Edelsteinstraße mit anschließender<br />
Gala-Veranstaltung sein 40-jähriges Jubiläum. Die Hauptziele<br />
des Vereins sind die Steigerung des Bekanntheitsgrades der Region<br />
sowie die Förderung des Interesses an der Mineralogie und Gemmologie.<br />
Der Förderverein unterstützt somit die ansässige Edelstein-<br />
und Schmuckindustrie und wirbt für diese. Auch die Förderung<br />
der regionalen Identität, die Stärkung der Wirtschaft und<br />
somit auch des Tourismus gehören zu den Zielen des Vereins. Der<br />
Vorstand setzt sich aus Personen der Edelsteinbranche, der Gastronomie/Hotellerie,<br />
des Tourismus, der öffentlichen Verwaltung und<br />
aus Privatpersonen zusammen. 1. Vorsitzender des Vereins ist seit<br />
2009 Martin Schupp. Der Vorstand ist neben der Vereinsführung<br />
für das Management der Deutschen Edelsteinkönigin zuständig,<br />
betreut und koordiniert die Installation<br />
in Holz und Stein „Das Himmlische Jerusalem“<br />
und arbeitet eng mit anderen Institutionen<br />
zusammen, etwa in Form der<br />
Komposition des „Edelschliffs“ (s. u.).<br />
Königin für zwei Jahre<br />
Die Deutsche Edelsteinkönigin repräsentiert<br />
die Deutsche Edelsteinstraße<br />
und die dort ansässige Edelstein- und<br />
Schmuckbranche. Seit 1976 wird die<br />
Deutsche Edelsteinkönigin alle zwei Jahre<br />
von einer Jury neu gewählt. Ihre Aufgabe<br />
besteht darin, über die Edelsteinregion<br />
zu informieren und für diese zu<br />
werben. Bei bedeutenden lokalen Veranstaltungen<br />
darf die Deutsche Edelsteinkönigin<br />
ebenso wenig fehlen wie bei<br />
nationalen und internationalen Mineralien-,<br />
Edelstein-, Schmuck-, Verbraucherund<br />
Tourismusmessen. Die derzeit amtierende<br />
20. Deutsche Edelsteinkönigin<br />
heißt sonja Mzyk. Ihre Krone, die von<br />
Königin zu Königin weitergereicht wird,<br />
ist übrigens von namhaften Firmen der Branche geschaffen worden.<br />
Das Diadem besteht aus 165 Gramm Gelbgold, den Mittelpunkt<br />
bildet ein trapezförmig geschliffener Aquamarin, seitlich daran<br />
schließen sich zwei Citrine und zehn Amethyste an. Der<br />
bewegliche und abnehmbare Anhänger vorn ist mit fünf Blautopasen<br />
und zwei Brillanten besetzt. Axel Henselder<br />
www.foerderverein-edelsteinstrasse.de<br />
EDELSCHLIFF<br />
Seit 1999 entsteht in jedem Jahr aus<br />
der Zusammenarbeit des Fördervereins<br />
Deutsche Edelsteinstraße und der<br />
Gebietsweinwerbung Weinland Nahe<br />
mit dem „Edelschliff“ ein Schmuckstück<br />
der Nahe-Region. Er verbindet in einer<br />
einzigartigen Komposition Edelsteine<br />
und Wein miteinander und wirbt für<br />
die gemeinsame Region. Die Auflage ist<br />
jeweils auf 1000 Flaschen limitiert.<br />
Fotos: Förderverein Deutsche Edelsteinstraße e.V. (2)<br />
44 | GZ plus
Atelier Tom Munsteiner · Wiesenstr. 10 · 55758 Stipshausen · Tel.: 06544 - 600 · Fax: 06544 - 8511<br />
E-Mail: munsteiner@t-online.de · www.munsteiner-cut.de · facebook.com/AtelierMunsteiner<br />
GZ plus 06/15 | 45
KREATIVITÄT<br />
deutsche edelsteinstraSSe<br />
Glanz und<br />
Geschichte am<br />
laufenden Meter<br />
Auf einer rund 70 Kilometer langen Strecke rund um <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> verläuft die<br />
Deutsche Edelsteinstraße. An vielen Stationen können die Besucher selbst erleben,<br />
wie eng die Region mit der Welt kostbarer Edelsteine verbunden ist.<br />
46 | GZ plus
2<br />
3<br />
Fotos: Shutterstock (1)<br />
1<br />
Von <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> aus beginnend, verläuft die Deutsche<br />
Edelsteinstraße durch die beeindruckende, von Höhenzügen,<br />
Wäldern und idyllischen Bachtälern bestimmte<br />
Landschaft des Hunsrücks. Sie führt die Besucher in malerische<br />
Örtchen, zu vielen kleinen Schleifereien und Manufakturen, zu<br />
Museen, Stollen und Bergwerken. Überall gewähren Handwerker<br />
Einblicke in ihre Arbeit, oft gibt es sogar die Gelegenheit, die Techniken<br />
selbst einmal auszuprobieren. Und nach einer solchen Entde<br />
ckungsreise kann man den Tag bei Spießbraten und einem Wein<br />
aus dem regionalen Anbaugebiet hervorragend ausklingen lassen.<br />
Rund 50 Meter über <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, an einer senkrecht abfallenden<br />
Felswand am Fuß einer Burgruine, thront das Wahrzeichen<br />
der Stadt, die Felsenkirche (1). Errichtet wurde sie in den Jahren<br />
1482 bis 1484 in einer natürlichen Felsenhöhle, heute ist sie nur<br />
über einen Tunnel im Felsen zu erreichen.<br />
Über der Stadt Kempfeld befindet sich die Ruine der Wildenburg,<br />
die errichtet wurde auf den Überresten einer alten keltischen<br />
Burg. Zwischen den Überresten einer Maueranlage wurde ein<br />
Aussichtsturm errichtet, von dem aus die Besucher einen hervorragenden<br />
Überblick über die Landschaft des Hunsrücks haben.<br />
In der im Tal der Nahe gelegenen und nur über einen Metallsteg zu<br />
erreichenden Doppelachatschleife „In Edendell“ (2) können die<br />
Besucher das Leben der Schleifer nachempfinden – sie sehen hier<br />
sowohl den Arbeitsplatz mit dem schweren Steinrad als auch eine<br />
originalgetreu eingerichtete Wohnung mitsamt echten Zeitungen<br />
aus dem 19. Jahrhundert.<br />
Der Geopark Krahloch (3) zwischen Sensweiler und Wirschweiler<br />
informiert auf einem einen Kilometer langen Rundweg<br />
über Geologie, Mineralogie und Rohstoffe und gibt Aufschluss zu<br />
dem Natur- und Landschaftsraum der Region. An 14 Stationen<br />
wird lebendige Erdgeschichte vermittelt und erklärt, wie sich die<br />
Edelsteine der Region bilden.<br />
GZ plus | 47
KREATIVITÄT<br />
deutsche EdelsteinstraSSe<br />
4<br />
Ein Beispiel dafür, dass gute Handwerksarbeit eine lange Zeit<br />
überdauert: Bis in das Jahr 1450 lässt sich die Geschichte der<br />
Mahl- und Ölmühle in Allenbach zurückverfolgen. Erst im Jahr<br />
1850 wurde sie restauriert. Viele Bestandteile sind seitdem noch<br />
immer funktionsfähig.<br />
Im Hunsrück leben noch bis zu 1000 Wildkatzen. Im Wildfreigehege<br />
Wildenburg (4) können diese scheuen Tiere in ihrer<br />
natürlichen Umgebung beobachtet werden. Außerdem gibt es<br />
eine Auffang- und Auswilderungsstation.<br />
Allenbach war vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts<br />
dank zweier florierender Kupferhütten ein blühender Industriestandort.<br />
Vom Reichtum der Stadt zeugt heute noch das Allenbacher<br />
Schloss (5), eines von nur drei noch bewohnbaren mittelalterlichen<br />
Schlössern im Hunsrück.<br />
Rund um das Bergwerk befindet sich der Bergbaurundweg. Auf<br />
einer Strecken von rund 3,5 Kilometern sind verschiedene Relikte<br />
des Kupferbergbaus wie Stolleneingänge und Tagebaustätten zu<br />
sehen. Dieser Weg ist aber auch landschaftlich sehr attraktiv, denn<br />
er führt durch eine außerordentlich artenreiche Natur und bietet<br />
viele Panoramablicke.<br />
6<br />
Schon seit dem Jahr 1375 wurden in der Edelsteinmine Steinkaulenberg<br />
(6) Achate abgebaut. Heute ist diese Mine in <strong>Idar</strong>-<br />
<strong>Oberstein</strong> die einzige öffentlich zugängliche Edelsteinmine in ganz<br />
Europa. In speziellen Besucherstollen sind neben den Achaten<br />
auch noch weitere Edelsteine wie Bergkristalle, Amethyste und<br />
Rauchqarze zu sehen.<br />
Mehr als 100 Edelstein-Rohsteine können im Edelsteingarten in<br />
Kempfeld bestaunt werden. Im Zentrum befinden sich zwölf<br />
steine, die nach der biblischen Überlieferung das Fundament des<br />
„Neuen Jerusalem“ bilden.<br />
Einerseits über die geologische Beschaffenheit, andererseits über<br />
die Tier- und Pflanzenwelt der Region informiert der rund zehn<br />
Kilometer lange Naturpfad <strong>Idar</strong>bach auf 14 Schautafeln. Er führt<br />
entlang des idyllisch plätschernden <strong>Idar</strong>bachs und zu einem ehemaligen<br />
keltischen Ringwall, dem sogenannten Ringkopf.<br />
5<br />
Seit dem 15. Jahrhundert wurden die heimischen Edelsteine der<br />
Region in Wasserschleifen, die mit großen Schaufelrädern betriebenen<br />
wurden, bearbeitet. Das Zentrum dieses Industriezweiges<br />
war der <strong>Idar</strong>bach, wo zu Spitzenzeiten 56 solcher Schleiferein an-<br />
48 | GZ plus
FVRSTENBERG<br />
SEIT 1920<br />
Wir bringen Ihren Wunsch in Form<br />
schleifen wir Schmucksteine.<br />
In Präzision und feiner Qualität<br />
Aus über 60 verschiedenen<br />
Schmucksteinen<br />
schleifen wir für unsere anspruchvolle<br />
Kundschaft Formen in jedem<br />
Stil.<br />
7<br />
Formen für Manschettenknöpfe, Armbänder,<br />
Zifferblätter, Anhänger, Ketten, Objektdekor,<br />
8<br />
Wappen und Monogramme<br />
sässig waren. Die letzte Achatschleifmühle, die historische Weiherschleife<br />
(7), wurde hier im Jahr 1997 wieder für Touristen eröffnet.<br />
Bis in die 90er-Jahre wurde in der Fabrik Jakob Bengel noch<br />
Modeschmuck produziert, der in alle Welt verkauft wurde. Heute<br />
ist der Komplex ein Industriedenkmal, in dem die Besucher echte<br />
Schmuckgeschichte erleben können. Hier erfahren sie, welche<br />
Technik nötig war, um die Bestandteile herzustellen und zusammenzufügen.<br />
Die originalen, zum Teil weit über 100 Jahre alten<br />
Maschinen werden bei Vorführungen noch immer in Betrieb genommen.<br />
Auch die Werkswohnungen und die Fabrikantenvilla<br />
können besichtigt werden.<br />
Ein „Goldenes Buch“ hat jede Stadt – die Deutsche Edelsteinstraße<br />
hat ein Steinernes Gästebuch (8). Prominente Besucher können<br />
sich auf einem Wegesstück einfach einen der zahlreichen großen<br />
Steine aussuchen und signieren.<br />
Mineralien aus aller Welt finden sich im Deutschen Mineralienmuseum.<br />
Zudem sind historische Schmuckstücke und Edelsteine,<br />
kunsthandwerkliche Arbeiten sowie Nachbildungen berühmter<br />
Staatsinsignien ausgestellt.<br />
Lapis-Lazuli, Koralle, Chrysopras<br />
Eine großes Lager führen wir in:<br />
Koralle, Lapis Lazuli, Türkis,<br />
Chrysopras, Mondstein,<br />
Calcedon, feinen Rosaquarz,<br />
Amethyst, Citrin, Rauchquarz,<br />
Onyx, Carneol,<br />
Perlmutter, Mosaike, und<br />
Sonderschliffen in vielen Steinarten<br />
HERBERT FÜRSTENBERG E.K.<br />
Tiefensteiner Str.258<br />
D-55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Tel. +49 (0)6781 31033<br />
Fax: +49 (0)6781 3200<br />
Email:<br />
info@edelsteinschleiferei.de<br />
www.edelsteinschleiferei.de
KREATIVITÄT<br />
deutsche EdelsteinstraSSe<br />
9<br />
11<br />
Wie aus der Zeit gefallen erscheint der historische Ortskern von<br />
Herrnstein (10). Mehr als 60 mit viel Liebe restaurierte Fachwerkhäuser,<br />
schmale Gässchen, der Uhrturm und ein hervorragend<br />
erhaltenes Stadttor sorgen in dem beschauliche Städtchen für ein<br />
mittelalterliches Flair.<br />
10<br />
Vom Schloss <strong>Oberstein</strong> (9) und der in unmittelbarer Nähe gelegenen,<br />
inzwischen verfallenen Burg Bosselstein lässt sich ein unvergleichbarer<br />
Ausblick über <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, das Nahetal und die<br />
Mittelgebirgslandschaft des Hunsrücks genießen.<br />
Alle Edelsteinarten der Welt präsentiert das Deutsche Edelsteinmuseum.<br />
Über 10 000 Exponate, verteilt auf drei Etagen, strahlen<br />
und funkeln in der Gründerzeitvilla „Purpers Schlösschen“, in der<br />
das Museum beheimatet ist. Facettierte Steine, Rohware, Gravuren<br />
und exklusive Kunstwerke aus den kostbaren Steinen sind hier<br />
zu sehen. In Kooperation mit anderen Museen werden zudem<br />
immer wieder beeindruckende Sonderschauen realisiert.<br />
Zunächst als Gipsmühle errichtet, wurde die historische Wasserschleiferei<br />
Biehl 1880 zur Achatschleiferei umgebaut. Noch heute<br />
wird hier auf traditionelle Weise gearbeitet. Unter anderem wird<br />
eine heute gänzlich unübliche Technik angewandt: Mit dem Kippstuhl<br />
kann der Schleifer bäuchlings liegend arbeiten und den Stein<br />
mit viel Druck auf den Schleifstein zu pressen.<br />
Die besondere Mystik der Edelsteine vermittelt die Edelstein-<br />
Erlebniswelt. Die Besucher können dort einen mit viel Liebe zum<br />
Detail nachgebauten Salzkristallgang, eine Höhlenlandschaft, einen<br />
fantasievoll gestalteten Wald, eine Planetenstraße und einen Licht-<br />
Effektraum bewundern.<br />
Bis Ende des 18. Jahrhunderts war das Kupferwerk Fischbach (11)<br />
eines der bedeutendsten in Deutschland. Über viele Jahrhunderte<br />
entstand ein riesiges, verzweigtes System aus Stollen und gewaltigen<br />
Hohlräumen, das heute besichtigt werden kann.<br />
<br />
Christoph Hoffmann<br />
www.edelsteinstrasse.info<br />
50 | GZ plus
Albert-Einstein-Straße 10<br />
55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
phone: +49 (0)6781-900-225<br />
fax: +49 (0)6781-900-226<br />
e-mail: info@fisma-ketten.de<br />
www.fi sma-ketten.de
thema kreativität<br />
Thema Nationalpark<br />
16,5 Meter hoch<br />
ist die Windklang-<br />
Skulptur. Sie steht<br />
am Aussichtspunkt<br />
auf dem Erbeskopf,<br />
von wo aus man den<br />
ganzen Nationalpark<br />
überblicken kann<br />
Grosse<br />
weitsicht<br />
In den westlichen Höhenlagen des Hunsrücks, genauer im <strong>Idar</strong>wald und<br />
Schwarzwälder Hochwald, wächst buchstäblich eines der letzten Paradiese<br />
Deutschlands heran: der Nationalpark Hunsrück-Hochwald.<br />
Fotos: Nationalpark Hunsrück-Hochwald / Gerhard Hänsel (2), Nationalpark Hunsrück-Hochwald / Konrad Funk (1)<br />
52 | GZ plus
Zwischen schattenspendenden Moorbirken, kräftigen Buchen<br />
und duftenden Fichtenhölzern gerät der Alltagsstress<br />
schnell in Vergessenheit. Farne, Gräser und Moose bedecken<br />
den Waldboden. Hier findet man noch Wildkatzen und<br />
Spechte, kleine Moortümpel bieten Lebensraum für eine außergewöhnliche<br />
Artenvielfalt. Fast senkrecht aufsteigende Felswände<br />
und schroffe Klippen säumen die Hänge der gewundenen, schluchtenartigen<br />
Durchbruchstäler. Lauter Schätze der Natur, nur zu finden<br />
für denjenigen, der sich auf die Suche begibt.<br />
Ein Juwel der Region<br />
Erst seit Ende Mai dieses Jahres ist dieses pfälzisch-saarländische<br />
Biotop offizieller und somit 16. deutscher Nationalpark. Hier sollen<br />
Pflanzen und Tiere ungestört leben können, Menschen sich erholen<br />
und zusammen mit den eigens angestellten Rangern die Natur<br />
erforschen. Einige der Waldstücke müssen renaturiert werden,<br />
andere werden sich selbst überlassen. Bis zu 30 Jahre kann die<br />
Übergangsphase dauern, an deren Ende die reine Wildnis steht.<br />
Wie diese aussehen wird, weiß niemand. In Deutschland gibt es<br />
kaum noch Flächen, in denen die Natur ungestört walten darf.<br />
Von einem „Mosaikstein der Regional entwicklung“ sprechen<br />
die einen, als „Juwel“ bezeichnen ihn die anderen. Der Nationalpark<br />
passt also bestens in die Region entlang der Edelsteinstraße.<br />
Der größte Teil des ungefähr 100 Quadratkilometer umfassenden<br />
Areals liegt im Landkreis Birkenfeld, der sich daher nun auch<br />
„Nationalparklandkreis“ nennt.<br />
Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist ein altes, sagenumwobenes<br />
Waldgebiet. Die Nibelungen scheinen Teile ihrer Wurzeln<br />
in den Orten Dhronecken und Thranenweier zu finden, die Höhen<br />
stecken voller geheimnisvoller Reste kelti scher und römischer Spuren.<br />
Die alten Fichtenwälder am Jagdhaus „Fuchsbau“, die Felsformationen<br />
um die Wildenburg oder die Moorlandschaft am Rande<br />
Über 42 Prozent der Landesfläche von Rheinland-Pfalz sind<br />
mit Wald bedeckt, mehr als in allen anderen Bundesländern<br />
des Erbeskopfes, dem mit 816 Metern höchsten Berg des Landes,<br />
werden künftig zahlreiche Besucher und Naturliebhaber anlocken.<br />
Das klare Wasser, die frische Luft und die sprichwörtliche Ruhe auf<br />
dem Lande haben die Region bis in die USA und Fernost berühmt<br />
gemacht. Der Nationalpark, so hofft man, wird diesem guten Ruf<br />
einen weiteren Aufschwung geben und zur wirtschaftlichen Stärkung<br />
der Landkreise Birkenfeld und St. Wendel beitragen.<br />
Das neue Nationalparkamt hat seinen Dienstbetrieb bereits<br />
Wochen vor der Eröffnung des Nationalparks aufgenommen, die<br />
fachlichen Planungen zu dessen künftiger Ausgestaltung und Entwicklung<br />
laufen auf Hochtouren. Es gilt, die touristischen Angebote<br />
rund um das Biotop intensiv zusammenzuführen. Die weitere<br />
entwicklung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald bleibt also<br />
spannend – so, wie es auch die Geschichte dieses einsamen Waldrückens<br />
ist. <br />
Britta Kunz<br />
www.nationalpark.rlp.de<br />
Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald<br />
lässt man der Natur freien Lauf<br />
GZ plus | 53
kreativität<br />
Restaurants<br />
Cocktails und ein gepflegtes Ambiente<br />
bietet die Cohibar im Parkhotel.<br />
Sternekoch Renato Manzi (u.) schwingt<br />
im Restaurant den Kochlöffel<br />
Neuer Koch,<br />
neues Konzept<br />
Eine der absoluten Top-Adressen in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ist das Parkhotel.<br />
Im Restaurant verwöhnt seit April ein echter Sternekoch nicht nur die Hotelgäste.<br />
Erstklassige internationale Gerichte und Spezialitäten aus<br />
der regionalen Küche – dafür kennt man die Küche des<br />
Parkhotels in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>. Seit April dieses Jahres verbindet<br />
Chefkoch Renato Manzi hier den Respekt vor der Tradition<br />
mit seinem Können als ausgezeichneter Sternekoch sowie dem<br />
Talent, stets aufs Neue mit kreativen Ideen und kulinarischen Köstlichkeiten<br />
zu überraschen. Verwendet werden dabei konsequent<br />
frische Zutaten. Das Ergebnis ist vielfältig und muss unbedingt probiert<br />
werden: exotisch wie Dorade auf Pak Choi, klassisch wie<br />
Rumpsteak mit Speckbohnen oder edel wie Garnelen-Jakobsmuschelspieß<br />
mit Champagnersauce und Limonenrisotto. Nach<br />
dem Essen runden eine große Auswahl erstklassiger Zigarren und<br />
internationale Drinks in der Cohibar das luxuriöse Angebot ab.<br />
Feiern und genieSSen<br />
Mit neuem Style, neuer Musik und jeder Menge neuer Ideen präsentiert<br />
sich seit März der hoteleigene Club PH1. Aktuelle Hits<br />
sowie Musik der 80er- und 90er-Jahre, neu arrangiert und live ge-<br />
mischt von Top-DJs, sorgen für Feierlaune. Der Club steht für<br />
exklusivität und hohen Anspruch und öffnet seine Tore daher nur<br />
an ausgewählten Wochenenden für besondere Acts. Darüber hält<br />
die Facebook-Seite des Parkhotels die Gäste auf dem Laufenden.<br />
Perfekt abgestimmt<br />
Das Parkhotel bietet seinen Gästen zudem perfekt geschnürte<br />
Pakete wie das Edelstein-Genießerwochenende. Neben allen<br />
annehmlichkeiten des Hotels warten Opalschleifer, Graveure,<br />
Goldschmiede oder Edelsteinschleifer darauf, den Gästen einen<br />
Einblick in ihr Handwerk zu gewähren. Den krönenden Abschluss<br />
bildet ein Vier-Gänge-Menü, zusammengestellt und zubereitet natürlich<br />
vom neuen Küchenchef persönlich.<br />
Parkhotel<br />
Hauptstraße 185, 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Tel.: 06781/5090-0<br />
www.parkhotel-idaroberstein.de, www.facebook.com/ph1.club<br />
Fotos: Annette Diehl (1)<br />
54 | GZ plus
Ein Prosit der<br />
gemütlichkeit<br />
Gleichermaßen deftig wie<br />
erlesen ist die Küche im<br />
Brauhaus am Schleiferplatz<br />
Unser 4-Sterne-Hotel im Zentrum von<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> bietet Ihnen Einzel- und Doppelzimmer<br />
der Kategorien Standard bis Luxus.<br />
Kulinarisch verwöhnt Sie unser Küchenchef Renato Manzi<br />
im Restaurant, dem Bistro und bei größeren Feiern auch im<br />
separaten Bankettraum. Während der Sommermonate<br />
bieten sich beim Restaurant und Bistro auch unsere<br />
Außenterrassen an.<br />
Im <strong>Idar</strong>er Brauhaus<br />
soll es bald auch selbstgebrautes<br />
Bier geben<br />
Gute Brauhausküche, vom deftigen Brotzeitteller<br />
bis zum traditionellen Backhendl, gibt<br />
es im <strong>Idar</strong>er Brauhaus. Gemütlichkeit und<br />
rustikale Küche werden hier ebenso großgeschrieben<br />
wie Innovation und Kreativität. Immer wieder<br />
lassen sich die Köche auch neue Kreationen einfallen,<br />
zeitgemäß und modern, passend zur Saison und zum<br />
lokalen Angebot. Wie etwa Erdapfel-Tagliatelle, gefüllt<br />
mit frischem Spargel.<br />
Erlebnisbrauerei geplant<br />
Das Brauhaus ist ein Familienprojekt. Die Schwestern<br />
Annette, Steffi und Rita von Pock stehen mit<br />
voller Leidenschaft dahinter. „Es ist für uns mehr als<br />
eine Gaststätte“, sagen sie, „es ist für uns eine Herzensangelegenheit.“<br />
Darum soll das Angebot auch<br />
stetig weiter wachsen. Hinter dem Haus planen die<br />
Chefinnen eine Erlebnisbrauerei, die nicht nur ein<br />
hauseigenes Bier, sondern auch Vorführungen und<br />
Braukurse bieten wird. Im gleichen Gebäude wird<br />
eine Markthalle für regionale Produkte eingerichtet,<br />
ein Biergarten soll das Angebot abrunden.<br />
<strong>Idar</strong>er Brauhaus<br />
Hauptstraße 84, 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Tel.: 06781/5685505<br />
www.idarer-brauhaus.de<br />
Das Park Hotel <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, für Feiern, Seminare, Tagungen und<br />
viele andere Anlässe – die gute Adresse in unserer Edelsteinstadt.<br />
Sauna – Dampfbad – Infrarotkabine – Fitnessgeräte<br />
Für unsere Hausgäste frei.<br />
Kostenloses W-Lan.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />
(0049) 6781 – 50900<br />
oder<br />
info@parkhotel-idaroberstein.de<br />
sowie auf unserer Website<br />
unter<br />
www.parkhotel-idaroberstein.de
kreativität<br />
Restaurants<br />
Charme, Tradition<br />
und eine exquisite<br />
Kräuterküche<br />
verbindet Sebastian<br />
Schuff (r.) im<br />
Gartenhotel<br />
Hunsrücker Faß<br />
Besten Service und bestes Wohlfühlambiente<br />
für Körper und Seele: das<br />
Kloster Marienhöh Hideaway & Spa<br />
Hier isst<br />
man gern<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> bietet auch eine Vielzahl an kulinarischen<br />
Höhepunkten. Zahlreiche Restaurants, Hotels und<br />
Gaststätten überzeugen mit einer lokalen, frischen Küche<br />
und einem großen Wohlfühlfaktor.<br />
Im Landgasthof Schuck isst auch das Auge mit<br />
BERGHOTEL KRISTALL<br />
Das Hotel hat eine schöne Hanglage und bietet einen grandiosen<br />
Blick über die Edelsteinmetropole. Alle Räume, vom „Amethyst-<br />
Zimmer“ bis zur „Kristall-Suite“, stehen im Zeichen der Edelsteine.<br />
Wiesenstraße 50, 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Tel.: 06781/96960, www.berghotel-kristall.de<br />
BRITTAS PFANNKUCHENHÄUSCHEN<br />
Hier gibt es nicht nur die namensgebenden Pfannkuchen in süßen<br />
und herzhaften Varianten, sondern auch Snacks für den kleinen<br />
Hunger, Nudel- und Rösti-Gerichte. Auf Wunsch bereitet Britta die<br />
Pfannkuchen auch gluten- und laktosefrei zu.<br />
Hauptstraße 48, 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Tel.: 06781/42983, www.brittas-pfannkuchenhaeuschen.de<br />
Ein edler Tropfen neben dem anderen findet sich im Whisky-Museum<br />
FORELLENHOF<br />
Fernab vom Trubel des Alltags bietet das Landguthotel Forellenhof<br />
eine kleine Oase der Ruhe. Serviert werden Gerichte aus der eigenen<br />
Forellenzucht oder Wild aus der eigenen Jagd.<br />
Reinhardtsmühle 1, 55626 Bundenbach<br />
Tel.: 06544/373, www.hotel-forellenhof.de<br />
56 | GZ plus
Mitten im Herzen<br />
der Edelsteinregion<br />
GARTENHOTEL HUNSRÜCKER FASS<br />
Auf der Speisekarte finden sich leckere Spezialitäten. Fleisch, Fisch<br />
und vegetarische Gerichte werden aus heimischen Produkten gezaubert<br />
und mit Kräutern aus dem eigenen Garten verfeinert.<br />
Hauptstraße 70, 55758 Kempfeld<br />
Tel.: 06786/9700, www.gartenhotel-schwenk.de<br />
KIRSCHWEILER BRÜCKE<br />
Der Gasthof mit seiner über 100-jährigen Geschichte bietet gediegenen<br />
Charme, nicht zuletzt auch durch den offenen Grill.<br />
Kirschweiler Brücke 2, 55743 Kirschweiler<br />
Tel.: 06781/33383, www.kirschweilerbruecke.de<br />
klassische frische<br />
regionale und<br />
bayrisch/ österreichische<br />
Brauhausküche<br />
in modern-traditionellem<br />
Ambiente<br />
KLEINE DORFWIRTSCHAFT<br />
Charmant im Blockhütten-Stil gehalten, erwarten den Gast eine<br />
kleine Karte und stets wechselnde, rustikal-regionale Gerichte.<br />
Hauptstraße 31, 55767 Leisel<br />
Tel.: 06787/2990022, www.kleinedorfwirtschaft.de<br />
KLOSTER MARIENHÖH HIDEAWAY & SPA<br />
Im Hunsrück-Hideaway Kloster Marienhöh verschmelzen Lifestyle<br />
und Klosterkulisse. Bruchsteinfassaden und antike Möbel ergänzen<br />
sich mit modernem Design. Kulinarisch bietet das Klosterhotel alles<br />
von der rustikalen Brotzeit bis zum Gourmetmenü.<br />
Marienhöh 2–10, 55758 Langweiler<br />
Tel.: 06786/292990, www.hideawaykloster.de<br />
IDARER BRAUHAUS<br />
KYRBURG WHISKY-MUSEUM<br />
3000 verschiedene Whiskyflaschen – von bekannten Marken bis zu<br />
von Sammlern begehrten Raritäten. Edle Tropfen aus Whisky-<br />
Nationen wie Schottland oder den USA, aber auch aus der DDR,<br />
Israel, Indien oder fernöstlicher Schlangenwhisky. Natürlich bietet<br />
die Kyrburg auch Whisky-Verkostungen mit Drei-Gänge-Menü.<br />
Auf der Kyrburg 1, 55606 Kirn<br />
Tel.: 06752/91190, www.kyrburg.de<br />
LANDGASTHOF SCHUCK<br />
Das familiär geführte Haus liegt im Stadtteil Kirchenbollenbach.<br />
Österreichisches Buffet, Wildgerichte oder Spießbraten, gefüllte<br />
Klöße und Kartoffelwurst runden das zünftige Angebot ab.<br />
Am Kirschberg 1, 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Tel.: 06784/98360, www.landgasthofschuck.de<br />
SPIESSBRATENHAUS ALTE KANZLEI<br />
Hier wird nicht nur der typische <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Spießbraten serviert.<br />
Interessierte Gäste erwartet folgende Kombination: Vorführung<br />
der Handwerkskunst, Bearbeiten und Schleifen von Edelsteinen,<br />
anschließend Spießbraten.<br />
Hauptstraße 432, 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Tel.: 06781/28059, www.das-spiessbratenhaus.de<br />
SPIESSBRATENHAUS IM HAAG<br />
Der Spießbraten stammt ursprünglich aus Brasilien und wurde von<br />
deutschen Edelsteinsuchern in die alte Heimat exportiert. Heute<br />
gehört die Köstlichkeit zu <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> wie Edelsteine und<br />
Schmuck. Das Spießbratenhaus Im Haag serviert den original <strong>Idar</strong>-<br />
<strong>Oberstein</strong>er Spießbraten vom Buchenfeuer.<br />
Im Haag 14, 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Tel.: 06781/44999<br />
Spezialitäten vom Fass<br />
Lahnsteiner Pils<br />
Tegernseer Hell<br />
Augustiner Hell<br />
Augustiner „Edelstoff“<br />
Augustiner Dunkel<br />
Schnapsbrennerei im Haus<br />
<strong>Idar</strong>er Brauhaus<br />
Hauptstrasse 84<br />
55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Tel.: 06781- 568 5505<br />
www.<strong>Idar</strong>er-Brauhaus.de
kreativität<br />
Horbach<br />
Christian Müller mit<br />
seinem Quad-ATV<br />
auf der Rennstrecke<br />
des MSC Hennweiler<br />
Fotos: Martin Glauner (5)<br />
58 | GZ plus
Die andere Seite<br />
Ob außergewöhnliches Hobby oder soziales Engagement:<br />
An dieser Stelle porträtiert die GZ Persönlichkeiten aus der Branche einmal nicht in ihrem Arbeitsumfeld,<br />
sondern von einer eher unbekannten, ihrer „anderen Seite“.<br />
„Zu Lande, zu Wasser und<br />
manchmal in der Luft“<br />
Wenn man Christian Müller bei der Firma Horbach begegnet,<br />
vermutet man kaum, was er in seiner Freizeit am<br />
liebsten unternimmt: „Schlammtouren“ mit seinem Quad-ATV.<br />
1<br />
Das Ganze macht umso mehr Spaß, je mehr Matsch im<br />
Spiel ist. Diesen Eindruck gewinnt man zumindest, wenn<br />
man Christian Müller und seinen Freunden bei ihrem<br />
Hobby zuschaut. Sie fahren Quad-ATVs, also vierrädrige „All-<br />
Terrain-Vehicles“. „Wir sind damit zu Lande, zu Wasser und<br />
manchmal in der Luft unterwegs“, sagt Christian Müller etwas<br />
scherzhaft. Unter der Woche leitet er mit seinem Vater das Technik<br />
unternehmen Horbach, am Wochenende geht er mit einer<br />
„bunt gemischten Gruppe“ auf Tour. „Ich kann dabei einfach gut<br />
ab schalten und den Alltag hinter mir lassen“, meint Müller.<br />
Ab und zu fährt er mit seinen Freunden zu internationalen<br />
Motocross-Events wie kürzlich in den belgischen Ardennen. „Da<br />
ging es so schlammig zu, dass meine Maschine und ich am Ende<br />
über und über mit Matsch bedeckt waren“, lacht er. Auf Touren<br />
Richtung Rhein oder Mosel ist oft der Weg das Ziel: „Wir schauen<br />
einfach, was es unterwegs Interessantes gibt.“ Auf diese Art hat<br />
man schon so manche Herausforderung im Gelände aufgespürt,<br />
den ein oder anderen Gasthof mit guter Hausmannskost ebenso.<br />
Müller nutzt sein 80 PS starkes ATV auch zu Hause, etwa für die<br />
Gartenarbeit. Im Winter zieht er manchmal Kinder mit dem Schlitten<br />
durch den Schnee. Mit seinem Gefährt durchs Gelände zu<br />
„cruisen“, findet er übrigens dann am besten, „wenn andere lieber<br />
drinnen bleiben“: vom Herbst bis zum Frühjahr. Saraj Morath<br />
2<br />
3<br />
4<br />
1 Zwischenstopp: Christian Müller (M.)<br />
mit zwei Freunden, Zahntechniker Bernd<br />
Weirich (l.) und Domenico Romondia,<br />
Juniorchef eines Goldschmiedebetriebs<br />
2 Für solche Kurven braucht man schon<br />
etwas Übung 3 Christian Müller nach<br />
seiner Schlammtour 4 Auf der Hochfläche<br />
bei Hennweiler hat man einen grandiosen<br />
Ausblick auf die weitläufige Landschaft<br />
GZ plus | 59
kreativität<br />
Constantin Wild<br />
Die andere Seite<br />
Ob außergewöhnliches Hobby oder soziales Engagement:<br />
An dieser Stelle porträtiert die GZ Persönlichkeiten aus der Branche einmal nicht in ihrem Arbeitsumfeld,<br />
sondern von einer eher unbekannten, ihrer „anderen Seite“.<br />
DIE FANTASTISCHEN<br />
ZWO<br />
In geselliger Runde stimmt Constantin Wild von der gleichnamigen<br />
Edelsteinmanufaktur schon einmal ein Lied auf seinem Akkordeon an. Gelegentlich <br />
tritt er zum Spaß mit seinem Freund und Lehrer zusammen auf.<br />
Impression des<br />
Grundstücks, zu<br />
dem sogar ein<br />
kleiner See gehört<br />
singen“, erklärt Wild, der von Bekannten nur „Conte“ genannt<br />
wird. Er musiziert etwa einmal pro Woche zusammen mit seinem<br />
Freund und Lehrer Bernd Bunn. Ab und an treten die beiden<br />
unter dem Namen „Die Fantastischen Zwo“ privat auf, „wenn das<br />
Publikum es verträgt“, so Constantin Wild mit einem Augenzwinkern.<br />
Im Sommer lädt er gern Freunde in sein Wochenendhaus<br />
nach Allenbach ein.<br />
Während sie bei Riesling oder Pils auf der Terrasse zusammensitzen<br />
und die malerische Aussicht genießen, greift Conte schon<br />
einmal zur Ziehharmonika und spielt Lieder wie „La Paloma“ oder<br />
„Die Capri-Fischer“. Sein Ferienhaus ist eine Oase mitten in der<br />
heimischen Landschaft, die er schätzt und schützt. „Es ist schade,<br />
dass die Natur in vielen zivilisierten Teilen der Welt so zurückgedrängt<br />
wird“, findet Wild. Für ihn gehört die Natur mit ihren<br />
inspirierenden Farben ebenso zu einer guten „Life-Work-Balance“<br />
wie die Musik. <br />
Saraj Morath<br />
Musik ist bei mir allgegenwärtig“, sagt Constantin Wild.<br />
Sein Geschmack reicht durch alle Stilrichtungen von Jazz<br />
über Rock bis zu Klassik. Die Hintergrundmusik für den<br />
Showroom seines Unternehmens hat er eigens komponieren<br />
lassen. Und selbst im Garten seines Ferienhauses kann man Musik<br />
hören – wenn er nicht gerade selbst spielt.<br />
„Beim Akkordeon kann man den Klang durch die Druckstärke<br />
modellieren. Das ist ein bisschen, wie über ein Instrument zu<br />
Auf der Terrasse seines Wochenendhauses kann Constantin Wild entspannen<br />
Fotos: Martin Glauner (4)<br />
60 | GZ plus
Constantin Wild mit<br />
Bernd Bunn beim<br />
Musizieren in seinem<br />
Ferienhaus. Sein<br />
Deutsch Drahthaar<br />
Arras ist immer <br />
mit von der Partie<br />
GZ plus | 61
kreativität<br />
Karl Faller<br />
Heike Faller und Konrad Henn<br />
bewegen sich gern an der<br />
frischen Luft, genießen die Ruhe<br />
und die Farben der Natur<br />
Fotos: Martin Glauner (4)<br />
62 | GZ plus
Die andere Seite<br />
Ob außergewöhnliches Hobby oder soziales Engagement:<br />
An dieser Stelle porträtiert die GZ Persönlichkeiten aus der Branche einmal nicht in ihrem Arbeitsumfeld,<br />
sondern von einer eher unbekannten, ihrer „anderen Seite“.<br />
Die Meisterin und<br />
der Fahrradfreak<br />
Heike Faller und Konrad Henn von der Firma Karl Faller<br />
schätzen ihre sportlichen Aktivitäten in der Natur als Ausgleich zu ihrem<br />
ehrenamtlichen und beruflichen Engagement.<br />
Das Laufen brauche ich einfach, um nach einem konzentrierten<br />
Tag ,Dampf abzulassen‘ und den Kopf freizubekommen“,<br />
meint Heike Faller. „Oft fallen mir dabei sogar<br />
Lösungen für berufliche Herausforderungen ein.“ Sie rennt, seit sie<br />
zwölf ist, und war einmal Rheinland-Pfalz-Meisterin im 400-Meter-<br />
Lauf. Während sie alle zwei bis drei Tage etwa zehn Kilometer läuft<br />
und samstags ab und an einen Halbmarathon macht, schwingt sich<br />
ihr Mann Konrad Henn am liebsten auf eines seiner Räder.<br />
„Ich habe ein Mountainbike, ein 30 Jahre altes Rennrad, das<br />
schon ein Klassiker ist, und ein E-Bike, weil ich ja ein echter Technikfreak<br />
bin“, erklärt er lachend. Die knapp acht Kilometer von zu<br />
Hause bis zum Büro legt Henn jeden Morgen mit dem Rad zurück.<br />
Am Wochenende ist meist Zeit für eine größere Tour von 50 bis<br />
60 Kilometern. „Wir haben das Glück, die Natur direkt vor der<br />
Haustür zu haben“, sagt Konrad Henn, der „nebenbei“ Vorsitzender<br />
beim Messeverein Intergem sowie beim Förderverein Deutsches<br />
Edelsteinmuseum ist.<br />
Auch seine Frau setzt sich für die Region ein: als Teilhaberin der<br />
Messegesellschaft und Vorstandsmitglied der Deutschen Gemmologischen<br />
Gesellschaft. Die beiden laufen übrigens manchmal auch<br />
gemeinsam, etwa auf Reisen oder daheim, wenn es regnet. Ja, richtig<br />
gelesen: „Laufen im Regen ist richtig gut“, findet Heike Faller,<br />
und Konrad Henn fügt hinzu: „Dann hat der Wald eine schöne,<br />
mystische Stimmung.“<br />
Saraj Morath<br />
Bei den sogenannten Steinrosseln nahe Kirschweiler (l.).<br />
Kurze Pause zwischen den Quarzsteinen (o.). In der Nähe<br />
der bekannten Edelsteinminen Steinkaulenberg (r.)<br />
GZ plus | 63
kreativität<br />
richard hans becker<br />
Das Ergebnis dieser Aufnahme<br />
ist in der aktuellen Anzeige von<br />
Richard Hans Becker zu sehen<br />
Fotos: Martin Glauner<br />
64 | GZ plus
Die andere Seite<br />
Ob außergewöhnliches Hobby oder soziales Engagement:<br />
An dieser Stelle porträtiert die GZ Persönlichkeiten aus der Branche einmal nicht in ihrem Arbeitsumfeld,<br />
sondern von einer eher unbekannten, ihrer „anderen Seite“.<br />
Familie Becker am Set (l.). Das Foto ist im Kasten: Birgit, Marie-Luise, Franz und Hans-Joachim Becker (v. l.) mit Hund Buddy<br />
„Das läuft ganz<br />
relaxed“<br />
Birgit Becker findet die Fotografie „total spannend“. Sie ist gern mit der<br />
Kamera in der Natur unterwegs. Am liebsten aber fotografiert sie ihre Kinder –<br />
privat oder für Werbemotive der Firma.<br />
Früher habe ich von meinem Mann zu Weihnachten<br />
Schmuck geschenkt bekommen, mittlerweile sind es Objektive.<br />
So habe ich beispielsweise gerade ein 600-Millimeter-Tele<br />
bekommen“, erzählt Birgit Becker lachend. Seit etwa<br />
dreieinhalb Jahren beschäftigt sie sich mit Fotografie. „Inzwischen<br />
habe ich an unglaublich vielen Workshops teilgenommen und in<br />
alle Bereiche wie Highspeed oder Pastellmalerei einmal ,reingeschnuppert‘.“<br />
Besonders gern fotografiert sie Tochter Marie-Luise und Sohn<br />
Franz. „Junge Leute lassen sich einfach gut aufnehmen. Und durch<br />
die Vertrautheit läuft das Fotografieren ganz relaxed“, sagt Birgit<br />
Becker. Sie leitet zusammen mit ihrem Mann Hans-Joachim die<br />
Schmuckmanufaktur Richard Hans Becker und erstellt alle Werbemotive<br />
selbst. Auf der aktuellen Anzeige ist Marie-Luise Becker vor<br />
einer dekorativen Tür zu sehen. Diese gehört zu einem leer stehenden<br />
Haus in Wirschweiler, dem Nachbarort der Beckers. Die<br />
Location hat Birgit Becker ausgesucht, ums Styling kümmern sich<br />
ihre Kinder immer selbst.<br />
„Die größte Herausforderung beim Fotografieren ist, eine<br />
Stimmung im Bild aufzufangen“, findet Birgit Becker. Ob sie nun<br />
Blumen auf der Wiese fotografiert oder Löwenbabys in der Wüste<br />
wie vor zwei Jahren bei einer Afrikareise – ihr Bestreben ist immer<br />
dasselbe: „Das Foto sollte genau das wiedergeben, was ich in dem<br />
Moment der Aufnahme empfinde.“ <br />
Saraj Morath<br />
GZ plus | 65
kreativität<br />
engel & co.<br />
Die andere Seite<br />
Ob außergewöhnliches Hobby oder soziales Engagement:<br />
An dieser Stelle porträtiert die GZ Persönlichkeiten aus der Branche einmal nicht in ihrem Arbeitsumfeld,<br />
sondern von einer eher unbekannten, ihrer „anderen Seite“.<br />
„Man trifft auf<br />
andere Denkweisen“<br />
Stefanie Engel von Engel & Co. setzt sich seit fünf Jahren ehrenamtlich<br />
für den internationalen Schüleraustausch ein. Sie erlebt den Kontakt mit<br />
Menschen verschiedener Kulturen als Bereicherung.<br />
terfragen oder anders angehen.“ So ein Austauschjahr ist übrigens<br />
nicht nur für die Jugendlichen ein Jahr mit vielen neuen Erfahrungen,<br />
wie Stefanie Engel lachend resümiert: „Es ist erstaunlich,<br />
wie viel ich durch den Schüleraustausch über mich selbst und<br />
andere gelernt habe.“ Saraj Morath<br />
Bei gemeinsamen Aktivitäten steht immer der Austausch im Vordergrund<br />
Schon als Kind haben mich andere Kulturen fasziniert“, sagt<br />
Stefanie Engel. „Mein Vater hat oft Leute aus unterschiedlichen<br />
Ländern zu uns eingeladen. Die haben mir manchmal<br />
Naschereien mitgebracht, das war fremd, aber sehr spannend“, erzählt<br />
sie weiter. Mit 16 verbrachte sie ein Jahr in Japan, später studierte<br />
sie Japanologie und Kulturwissenschaften. Heute ist sie in<br />
der elterlichen Schmuckfirma tätig und schätzt an ihrem Beruf vor<br />
allem die Kommunikation mit Kunden.<br />
Nebenbei gehört Stefanie Engel zu einem kleinen Komitee<br />
des gemeinnützigen Vereins für Interkulturelle Begegnungen AFS.<br />
„Ich bereite die Gastfamilien auf das Austauschjahr vor und betreue<br />
sie währenddessen. Außerdem organisiere ich gemeinsame<br />
Aktivitäten wie beispielsweise den heutigen Flugplatz-Besuch mit<br />
Rundflug über <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>“, erklärt sie. Auch in ihrer Familie ist<br />
oft ein Austauschschüler zu Gast – derzeit der vierte.<br />
Einen zunächst Fremden aufzunehmen, findet sie „entspannend<br />
und spannend“ zugleich: „Man trifft auf komplett andere<br />
Denkweisen und muss manche gewohnten Dinge relativieren, hin<br />
Einmal schnell auf den Funkturm des Flugplatzes (o.), dann kann’s losgehen (u.)<br />
Fotos: Martin Glauner<br />
66 | GZ plus
Kurz vor dem geplanten Rundflug<br />
auf dem Verkehrslandeplatz <strong>Idar</strong>-<br />
<strong>Oberstein</strong>: Stefanie Engel (o. M.)<br />
umringt von Vimbai aus England,<br />
Yudith aus den USA, Adrian aus<br />
Ungarn und Larissa (o., v. l.) sowie<br />
Alex und Chris aus den USA,<br />
Nadine, Maddy aus den USA und<br />
Pedro aus Ecuador (u., v. l.)<br />
GZ plus | 67
Kapitel 3<br />
Institutionen<br />
70 DGemG<br />
72 DPL<br />
74 DSEF<br />
76 degeb<br />
78 FEE<br />
68 | GZ plus
An der Breitheck 23<br />
55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Walther-Rathenau-Str. 9<br />
75180 Pforzheim<br />
Telefon: 0 67 81-45 71 57<br />
Telefax: 0 67 81-45 71 59<br />
E-Mail: s.galle@gallewerttransporte.de
Institutionen<br />
DGemG<br />
Gemmologische Untersuchung mit<br />
Refraktometer und Mikroskop (o.),<br />
Diamant-Untersuchung mit dem<br />
Mikroskop (r.)<br />
Bausteine für<br />
den Erfolg<br />
Die Deutsche Gemmologische Gesellschaft (DGemG) genießt Weltruf. Gegründet<br />
1932, verfolgt sie die Förderung der Gemmologie als Wissenschaft und Technik sowie<br />
die Entwicklung der Aus- und Weiterbildung auf edelsteinkundlichem Gebiet.<br />
Über 35 000 Seminarteilnehmer aus mehr als 80 Ländern<br />
haben bislang die Bildungsprogramme und Seminare der<br />
Deutsche Gemmologische Gesellschaft besucht und unterstreichen<br />
damit deren internationale Bedeutung. Die Themenbereiche<br />
umfassen Edelstein kunde, Diamantenkunde und Perlen/<br />
Organische Substanzen. Der erfolgreiche Abschluss der Bildungsprogramme<br />
führt zum inter national anerkannten Titel „Fachmitglied<br />
der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft (F.G.G.)“ beziehungsweise<br />
„Fellow of the German Gemmological Association“.<br />
Die Lehrinhalte der Bildungsprogramme werden stets an die<br />
aktuellen Herausforderungen des Branchengeschehens bei Edelsteinen<br />
und Schmuck angepasst. Zurzeit sind dies insbesondere<br />
synthetische Diamanten sowie eine breite Palette künstlicher<br />
Eigen schaftsveränderungen bei Farbedelsteinen, Diamanten und<br />
Zuchtperlen. Hierfür werden in Kooperation mit dem Labor der<br />
von der DGemG gegründeten Deutschen Stiftung Edelsteinforschung<br />
(DSEF) ständig Erkennungsmerkmale erarbeitet und<br />
dokumentiert, deren Transfer in die Branche von besonderer Bedeutung<br />
ist. Über die Bildungsprogramme der DGemG wird dies<br />
praxisnah realisiert.<br />
Internationale Bedeutung<br />
Die Deutsche Gemmologische Gesellschaft kooperiert in Forschung<br />
und Lehre mit Universitätsinstituten und gemmologischen<br />
70 | GZ plus
Deutsche Gemmologische<br />
Gesellschaft eV<br />
„fundiertes Wissen -<br />
bessere Zukunftschancen!”<br />
Come to where the knowledge is!<br />
Gesellschaften und Laboratorien weltweit. Die DGemG ist Gesellschafter<br />
der Deutschen Diamant- und Edelsteinlaboratorien<br />
(DEL) in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>. Mitarbeiter der DGemG sind als Vertreter<br />
der deutschen Gemmologie in allen international wichtigen<br />
Gremien rund um Edelsteine und Schmuck vertreten. Das sind<br />
allen voran die Internationale Gemmologenkonferenz (IGC), die<br />
International Coloured Gemstone Association (ICA), die World<br />
Jewellery Confederation (CIBJO), die Gemstone Industry and Laboratory<br />
Conference (GILC) und die Federation for European<br />
Education in Gemmology (FEEG).<br />
Im Rahmen wirtschaftsnaher Forschungsprojekte wurden Ergebnisse<br />
von großer Bedeutung erzielt, unter anderem wegweisende<br />
Untersuchungsmethoden sowie zahlreiche Erstbeschreibungen<br />
wichtiger Edelsteine.<br />
Standortvorteil Edelsteinmetropole<br />
Als ein großer Vorteil zeigt sich der Standort mitten in der Edelsteinmetropole<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>. Denn hier tauchen in der Regel<br />
neue Edelsteine, Funde aus neuen Vorkommen, innovative Synthesen<br />
und Imitationen sowie künstlich eigenschaftsveränderte<br />
Edelsteine zuerst auf. Sie stehen den Fachleuten der Deutschen<br />
Gemmologischen Gesellschaft für eigene Untersuchungen direkt<br />
zur Verfügung. Die aktuellen Ergebnisse erlauben einen schnellen<br />
Transfer der Kenntnisse in die Branche durch Publikationen. Dazu<br />
gehören die eigene Zeitschrift „Gemmologie“, aber auch Arbeitstagungen<br />
sowie insbesondere Seminare am Ausbildungszentrum.<br />
<br />
Axel Henselder<br />
www.dgemg.com<br />
Europas führendes<br />
Aus- und Weiterbildungszentrum für<br />
Edelsteinkunde<br />
Diamantenkunde<br />
Perlenkunde<br />
Nur hier haben Sie direkten Zugang zu<br />
Theorie und Praxis.<br />
Nirgendwo sonst gibt es eine technische<br />
Ausstattung und Materialsammlung<br />
(alle gängigen Edelsteine, Synthesen<br />
und Nachahmungen) in dieser<br />
Größenordnung.<br />
Deutsche Gemmologische<br />
Gesellschaft eV<br />
Prof.-Schlossmacher-Strasse 1<br />
D-55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, Germany<br />
phone: +49-6781-5084-0 · fax: +49-6781-5084-19<br />
e-mail: info@dgemg.com · internet: www.dgemg.com
Institutionen<br />
DPL<br />
Die Wissenschaft<br />
hinter der Eleganz<br />
Bevor ein Diamant verarbeitet wird, hat er nicht nur einen langen<br />
Weg hinter sich, sondern musste im Idealfall auch viele Analysen<br />
über sich ergehen lassen. Im Diamant Prüflabor wird der König<br />
der Edelsteine gewissermaßen auf Herz und Nieren untersucht.<br />
Nur nach einer eingehenden<br />
unabhängigen Untersuchung erhalten<br />
die Diamanten ein Zertifikat<br />
Bereits seit mehr als 35 Jahren sorgt das <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er<br />
Diamant Prüflabor (DPL) mit erstklassigen seriösen Zertifi<br />
katen für Sicherheit im Diamanthandel. Die Graduierung<br />
erfolgt nach den Regeln des International Diamond Council (IDC).<br />
Dieser wurde im Jahr 1975 von den Weltverbänden der Diamantbörsen<br />
und der Diamantschleifereien gegründet, um aus der Praxis<br />
detaillierte Regeln für die Graduierung von Diamanten abzuleiten.<br />
1978 wurden die IDC-Regeln von den Weltverbänden angenommen.<br />
Bereits ein Jahr zuvor war in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> das DPL gegrün-<br />
det worden, um diese Regeln auch in Deutschland zu etablieren.<br />
Daneben sind nur die Regeln des GIA (Gemological Institute of<br />
America) international anerkannt.<br />
Maximaler aufwand<br />
für maximale sicherheit<br />
Um jeden Stein mit der größten Sorgfalt zu untersuchen, ihn exakt<br />
zu graduieren, etwaige künstliche Behandlungen auszumachen<br />
oder synthetische Diamanten zu identifizieren, kommt beim DPL<br />
Fotos: iStockphoto (1)<br />
72 | GZ plus
modernste Technologie zum Einsatz. So konnte sich das Labor als<br />
Erstes in ganz Deutschland nach der ISO-Norm DIN EN ISO/<br />
IEC17025:2005 durch das Deutsche Akkreditierungssystem Prüfwesen<br />
DAP, heute DAkkS, akkreditieren lassen. Diese technische<br />
Bezeichnung bedeutet im Klartext, dass beispielsweise kalibrierte<br />
Prüf verfahren und Referenzsteine zum Einsatz kommen und dass<br />
die modernen technischen Geräte in zeitlich festgelegten Abständen<br />
gewartet werden. So wird neben der hohen Genauigkeit einer<br />
jeden Untersuchung auch eine Reproduzierbarkeit des Ergebnisses<br />
gewährleistet. Um die strikte Neutralität und Objektivität zu<br />
gewährleisten, werden die Diamanten durch mehrere Graduierer<br />
unabhängig voneinander begutachtet.<br />
Sollte zudem die Möglichkeit einer Qualitätsverbesserung durch<br />
Nachschleifen gegeben sein und dies vom Kunden gewünscht werden,<br />
gibt das DPL hierfür auch konkrete Vorschläge an die Schleifer,<br />
mit denen man zusammenarbeitet. Christoph Hoffmann<br />
www.diamant-prueflabor.de<br />
Qualität mit Garantie!<br />
Die Vorteile auf einen Blick<br />
· Graduierung geschliffener Diamanten nach den Regeln<br />
des International Diamond Council (IDC)<br />
· Uneingeschränkte Haftung für die Richtigkeit der<br />
Expertisen<br />
· Akkreditierung für das Qualitätsmanagement bei der<br />
Graduierung geschliffener, ungefasster natürlicher Diamanten<br />
ab 0,23 Karat nach der internationalen Norm<br />
DIN EN ISO/IEC 17025:2005 von der Deutschen<br />
Akkreditierungsstelle (DAkkS) in Berlin<br />
· Die anonyme Begutachtung der Diamanten im Labor<br />
durch mehrere Graduierer unabhängig voneinander gewährleistet<br />
eine strikte Neutralität und Objektivität<br />
· Diagnose verschiedener Behandlungsarten zur Veränderung<br />
von Reinheits- oder Farbgrad wie beispielsweise<br />
die sichere Identifizierung von Imitationen oder<br />
synthe tischen Diamanten<br />
Diamant<br />
Prüflabor GmbH<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Prof.-Schlossmacher-Str. 1<br />
55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>/Germany<br />
Tel. +49 6781 42028<br />
Fax +49 6781 41602<br />
info@diamant-prueflabor.de<br />
www.diamant-prueflabor.de<br />
akkreditiert nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005<br />
DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH<br />
Berlin) für die Graduierung natürlicher,<br />
geschliffener Diamanten ab 0.23 ct.
Institutionen<br />
DSEF<br />
Hüter<br />
des Echten<br />
Funkelnde Kostbarkeiten wie Diamanten, Rubine, Saphire<br />
und Smaragde ziehen seit Jahrtausenden die Menschen<br />
in ihren Bann. Doch nicht alles, was glitzert, ist auch echt.<br />
Die Deutsche Stiftung Edelsteinforschung (DSEF) in<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> geht allen Manipulationen auf den Grund.<br />
Solange der Mensch sich mit Edelsteinen schmückt, versucht<br />
er durch verschiedene Behandlungsmethoden das äußere<br />
Erscheinungsbild beziehungsweise die Attraktivität von<br />
Edelsteinen zu verbessern. Gleichzeitig werden Synthesen oder<br />
andere Nachahmungen, zum Beispiel aus Glas, oder Rekonstruktionen<br />
aus gepresstem Staub hergestellt, um Edelsteine zu imitieren.<br />
Prinzipiell ist dies nicht verwerflich, denn es ermöglicht vielen<br />
Menschen, Schmuck zu tragen, den sie sich – wenn er mit hochwertigen<br />
Edelsteinen versehen ist – sonst nicht leisten könnten.<br />
Allerdings müssen behandelte Edelsteine beziehungsweise Imitationen<br />
explizit als solche ausgewiesen werden.<br />
„Leider ist dies nicht immer der Fall und gelegentlich wird gezielt<br />
gefälscht“, weiß Dr. Claudio Milisenda. Dem Mineralogen und<br />
Leiter der Deutschen Stiftung Edelsteinforschung (DSEF) in <strong>Idar</strong>-<br />
<strong>Oberstein</strong> und seinem Team bleibt nichts verborgen. „Ob Rohsteine,<br />
geschliffene Steine, hochwertige Juwelen oder Schmuck im<br />
mittleren und unterem Preissegment – in allen Bereichen ist mit<br />
Nachahmungen und Behandlungen von Edel- und Schmucksteinen<br />
zu rechnen“, weiß Milisenda.<br />
Zuverlässiger Partner der Industrie<br />
Seit ihrer Gründung im Jahre 1969 durch die Deutsche Gemmologische<br />
Gesellschaft ist die DSEF ein zuverlässiger Partner der<br />
Edelsteinindustrie und des Handels. Das Labor erfüllt sämtliche<br />
An for derungen einer modernen internationalen gemmologischen<br />
Serviceeinrichtung. Das Angebot umfasst Edelsteinbestimmungen<br />
und Echtheitsprüfungen, die Erstellung von Befundberichten nach<br />
74 | GZ plus
Deutsche Stiftung<br />
Edelsteinforschung (DSEF)<br />
DSEF German Gem Lab<br />
Ihr zuverlässiger Partner in allen Fragen<br />
rund um die Bestimmung von Edelsteinen!<br />
Wir untersuchen Rohsteine, lose geschliffene<br />
und gefasste Edelsteine auf Echtheit,<br />
Behandlungsmethoden sowie Herkunft.<br />
Infrarotspektroskopische Analyse eines Aquamarins (ganz l.),<br />
Blick in den Probenraum der Ramansonde (l.) und mikroskopische<br />
Begutachtung des Einschlussbildes (o.)<br />
internationalen Standards auf Herkunft und mögliche künstliche<br />
Eigenschaftsveränderungen von Farbedelsteinen mit modernen<br />
Untersuchungsmethoden, aber auch spezielle Untersuchungen,<br />
etwa die Farbechtheit von Diamanten oder auch die Bestimmung<br />
von Perlen und Zuchtperlen. In modernster Laborumgebung arbeitet<br />
ein Team von Geowissenschaftlern und Mitarbeitern anderer<br />
naturwissenschaftlicher Fachrichtungen eng zusammen.<br />
Der Standort im Zentrum der deutschen Edelsteinindustrie<br />
ist von unschätzbarem Vorteil. So gehören die Mitarbeiter der<br />
DSEF weltweit zu den Ersten, die Neufunde von Edelsteinen, neue<br />
Synthesen und Imitationen sowie neue, künstlich eigenschaftsveränderte<br />
Edelsteine analysieren können. Aufgrund von wissenschaftlichen<br />
Kontakten zu den wichtigsten edelsteinproduzierenden<br />
Ländern und der engen Kooperation mit dem Handel steht<br />
immer auch entsprechendes Vergleichsmaterial zur Verfügung. Die<br />
Forschungserkenntnisse werden regelmäßig in nationalen und<br />
internationalen Fachzeitschriften publiziert und dem interessiertem<br />
Publikum vorgetragen.<br />
Axel Henselder<br />
www.dsef.de<br />
Wir bieten Ihnen eine sichere und<br />
international anerkannte Bestimmung<br />
Ihrer Schmucksteine!<br />
Come to where the knowledge is!<br />
Prof.-Schlossmacher-Straße 1<br />
D-55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, Germany<br />
Telefon: +49-6781-5084-14<br />
Telefax: +49-6781-5084-19<br />
E-Mail: gemlab@dgemg.com<br />
Internet: www.dsef.de
Institutionen<br />
DEGEB<br />
Crystals for<br />
Lasers<br />
nonlinear optics<br />
optical applications<br />
Polishing of<br />
Laser rods<br />
nonlinear elements<br />
thin discs<br />
custom specific crystal growth<br />
segmented crystals<br />
flat interface growth<br />
Damit man<br />
weiSS, was<br />
man hat<br />
Was ist der Edelstein wirklich wert? Wie<br />
viel kann man für ein altes Schmuckstück<br />
verlangen? Die Deutsche Gesellschaft für<br />
Edelsteinbewertung <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, kurz<br />
DeGEB, gibt hier kompetent Antworten.<br />
Durch das branchenspezifische Umfeld der <strong>Idar</strong>- <strong>Oberstein</strong>er<br />
Edelsteinindustrie ist es der Deutschen Gesellschaft<br />
für Edelsteinbewertung (DeGEB) möglich, ausgesprochen<br />
praxisorientierte und realitätsnahe Bewertungen<br />
abzugeben. Das garantiert ein besonders hohes Maß an Sicherheit,<br />
Korrektheit und Objektivität. Geschäftsführende Mitglieder der<br />
DeGEB sowie ein Beraterkreis von über 100 unabhängigen, fachkundigen<br />
und kompetenten Persönlichkeiten der <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er<br />
Edelstein- und Schmuckbranche stellen sich mit ihrem fundierten<br />
Wissen und langjährigen Erfahrungsschatz aus ihren branchenbezogenen<br />
Aktivitäten in den Dienst der Sache. Für den überwiegenden<br />
Teil der zu bewertenden Objekte steht Vergleichsmaterial, resultierend<br />
aus den umfangreichen Beständen und Produktionen des<br />
The image shows several YAG and Yb:YAG crystals<br />
with diameter 80 mm, grown with flat interface<br />
76 | GZ plus 06/15<br />
FEE GmbH<br />
Struthstraße 2<br />
D-55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Phone +49 6781 21191<br />
Fax +49 6781 70353<br />
Mail info@fee-io.de<br />
Web www.fee-io.de<br />
Das offizielle<br />
Bewertungszertifikat<br />
der DeGEB<br />
Fotos: Lens N Roses Photographie (1)
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR<br />
EDELSTEINBEWERTUNG m.b.H.<br />
IDAR-OBERSTEIN<br />
Sie wissen um Werte: Anette Klein-Leyser, Roman Ruppenthal, Rolf Goerlitz und<br />
Astrid Knapp (v. l.). Außerdem gehört noch Alexander Wild (nicht im Bild) zum Team<br />
ERSTELLUNG VON<br />
WERTGUTACHTEN FÜR<br />
EDELSTEINE,<br />
SCHMUCK UND<br />
JUWELEN<br />
durch ein großes,<br />
praxisnah arbeitendes<br />
Gremium von erfahrenen<br />
Edelsteinfachleuten aus<br />
Produktion und Handel.<br />
Beraterkreises und des gesamten erweiterten Branchen umfelds,<br />
jederzeit zur Verfügung – laut der DeGEB ein unschätzbarer Vorteil<br />
gegenüber anderen Bewertungsmethoden und -praktiken.<br />
ERst die Prüfung, dann die preisfindung<br />
Die Bewertungen erfolgen nach den aus Theorie und Praxis empirisch<br />
entwickelten Erfahrungswerten der Edelsteinbranche. So<br />
werden Edelsteine einer gemmologischen Prüfung auf Echtheit<br />
und Steinart unterzogen. Neben dem Gewicht spielt auch die<br />
Beurteilung der Farbintensität, der relativen Reinheit, des Schliffs<br />
und der Proportionen bei der Wertfeststellung eine Rolle. Und<br />
nicht zuletzt fließen die gegenwärtige internationale Marktsituation<br />
bei Absatz und Beschaffung, modische Trends oder der Aspekt,<br />
ob es sich um eine Rarität handelt, in die Preisfindung mit ein. Und:<br />
„Wir holen bei mehreren Fachleuten – mindestens sechs – Einschätzungen<br />
über den Preis des Stücks ein und bilden daraus einen<br />
Mittelwert. Das macht sonst keiner“, sagt Astrid Knapp von der<br />
DeGEB. Bei Schmuckstücken werden zudem die Edelmetallanteile<br />
auf Legierung und Verarbeitungsqualität begutachtet.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Edelsteinbewertung garantiert<br />
höchste Qualität und internationalen Standard ihrer Befundberichte<br />
und Zertifikate. Die Kosten sind dabei überschaubar:<br />
Bei einem ermittelten Wert von bis zu 9000 Euro fallen 130 Euro<br />
je Bewertung an, darüber hinaus werden 1,5 Prozent des ermittelten<br />
Wertes in Rechnung gestellt. Bei quantitativ beziehungsweise<br />
qualitativ großvolumigen Bewertungsaufträgen können die<br />
entstehenden Kosten – auf den spezifischen Auftrag zugeschnitten<br />
– indi viduell vereinbart werden. Die im Bedarfsfall entstehenden<br />
Kosten für die gemmologische Diagnostik durch die angeschlos<br />
senen DEL-Laboratorien werden gesondert berechnet.<br />
Die Gebühren verstehen sich zuzüglich Versand- und Ver sicherungskosten<br />
sowie der gesetzlichen Mehrwertsteuer. Der Versand<br />
erfolgt per Nachnahme. <br />
Axel Henselder<br />
www.degeb.eu, www.gemcertificate.com<br />
Prof.- Schlossmacher-Str. 1<br />
55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Postfach 12 22 48<br />
55714 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Telefon: 0 67 81 - 4 72 77<br />
Fax: 0 67 81 - 4 55 97<br />
E-Mail: info@degeb.eu<br />
www.gemcertificate.com
Institutionen<br />
FEE<br />
Segmentierter Rohkristall (Boule): An<br />
einen mit seltenen Erden dotierten Kristall<br />
(farbiger Bereich) wurde ein undotierter<br />
Teil (farbloser Bereich) angewachsen (l.).<br />
Segmentierte Stäbe, die aus dotierten und<br />
undotierten Bereichen bestehen, sowie<br />
ein zylindrischer Teil eines Kristallboules,<br />
aus dem Stäbe ausgebohrt wurden (u.)<br />
Züchter<br />
der Kristalle<br />
Chirurgen nutzen sie ebenso wie Automobilbauer: Die Rede ist von Laserkristallen<br />
des Forschungsinstituts für mineralische und metallische Werkstoffe.<br />
Ursprünglich wurde das Forschungsinstitut für mineralische<br />
und metallische Werkstoffe (FEE) als Dienstleister und<br />
Forschungseinrichtung für die Edelsteinbranche vom<br />
Land Rheinland-Pfalz, dem Kreis Birkenfeld, der Stadt <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
sowie dem Bundesverband der Edelstein- und Diamantindustrie<br />
gegründet. Seit dem Start im Jahr 1989 beschäftigt sich<br />
das Institut mit der Erforschung und Produktion von hochreinen<br />
synthetischen Kristallen, die für moderne Präzisionslaser insbesondere<br />
in der Medizintechnik unverzichtbar sind.<br />
Das FEE hat bisher 14 Kristallvarianten entwickelt. Jedes Jahr<br />
züchten die rund 45 Mitarbeiter zwischen 130 und 150 Kristalle.<br />
„Je nach Art des Kristalls dauert die Züchtung zwischen einer und<br />
vier Wochen“, berichtet Geschäftsführer Lothar Ackermann. Die<br />
Farben der Laserkristalle hängen, wie bei ihren natür lichen Vorbildern,<br />
mit den chemischen Elementen zusammen, aus denen sie<br />
bestehen. Die gängigsten Varianten sind die YAG-Kristalle, die aus<br />
Yttrium und hochreinem Aluminiumoxid sowie seltenen Erden<br />
entstehen. Je nachdem, ob das Material letztlich rote, grüne, blaue<br />
oder ultraviolette Laserstrahlen abgibt, ändert sich auch das Einsatzgebiet<br />
Die Kristalle bringen es auf Durchmesser zwischen fünf und<br />
acht Zentimetern sowie auf eine Länge von bis zu 30 Zentimetern<br />
und sehen mit ihren Spitzen wie riesige Buntstifte aus. Sie werden<br />
anschließend in Stäbe geschnitten und dann poliert. Rund 30 000<br />
solcher Stäbe produziert das FEE im Jahr. Axel Henselder<br />
www.fee-io.de<br />
Das Czochralski-Verfahren<br />
Bei dieser Erfindung kam der Zufall zu Hilfe: Das<br />
Czochralski-Verfahren entstand 1916 im Metalllabor<br />
der AEG infolge eines Versehens, als der<br />
pol nische Chemiker Jan Czochralski (1885–<br />
1953) seine Schreibfeder in einen Schmelztiegel<br />
mit flüssigem Zinn statt ins Tintenfass tauchte.<br />
Im Tiegel wird die zu kristallisierende Substanz<br />
wenige Grad über dem Schmelzpunkt gehalten.<br />
In ihre Oberfläche wird ein Keim – zum<br />
Beispiel ein kleiner Einkristall – der zu züchtenden<br />
Substanz eingetaucht. Durch Drehen und<br />
langsames Nach-oben-Ziehen – ohne dass der<br />
Kontakt zur Schmelze abreißt – wächst das erstarrende<br />
Material zu einem Einkristall, der das<br />
Kristallgitter des Keims fortsetzt.<br />
Hochempfindliche Waagen und eine eigene<br />
Software sorgen beim FEE dafür, dass das<br />
Wachstum der Kristalle während der mehrwöchigen<br />
Züchtungsphase in den großen Metallkesseln<br />
genau kontrolliert werden kann. Je nach<br />
Art des Kristalls werden Temperaturen von bis<br />
zu 2000 Grad Celsius in den Anlagen benötigt.<br />
78 | GZ plus
Mitglied bei:<br />
ICA – International Coloured Gemstone Association<br />
CIBJO – The World Jewellery Confederation<br />
IDMA – International Diamond Manufactures Association<br />
Vereinigung der Bundesverbände des Deutschen Schmuck- und Silberwarengewerbes<br />
Verband Sozialer Wettberwerb e.V.<br />
Förderverein Deutsches Edelsteinmuseum e.V.<br />
Deutsche Gemmologische Gesellschaft e.V.<br />
Veranstalter von:<br />
Mitglied bei:<br />
WFDB – World Federation of Diamond Bourses<br />
INDUSTRIEVERBAND<br />
SCHMUCK- UND META<br />
LLWLW<br />
AREN<br />
IDAR-OBERSTEIN E.V.<br />
Mitglied bei:<br />
LVU – Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz
Kapitel 4<br />
Unternehmen<br />
82 schmuckhersteller,<br />
Schleifereien,<br />
Zulieferer und<br />
Dienstleister<br />
80 | GZ plus
unternehmen<br />
Jochen Pohl<br />
Kompromisslos<br />
gut<br />
Als Kind wollte Jochen Pohl Rennfahrer werden, später Architekt oder Koch.<br />
Glücklicherweise entschied er sich am Ende für das Goldschmiedehandwerk.<br />
Heute kreiert er mit besonderer Sensibilität perfekt durchdachte Schmuckstücke<br />
von außergewöhnlicher Ausdruckskraft.<br />
„Model 230L“ –<br />
der erste „Klassiker“<br />
von Jochen Pohl. Ring<br />
mit drei Morganit-<br />
Carrés, umgeben von<br />
Brillanten, gearbeitet<br />
in 950 Platin<br />
Bereits als Kind kurvte Jochen Pohl mit dem Dreirad durch<br />
die elterliche Goldschmiede und nahm die Umgebung mit<br />
allen Sinnen auf. Später schaute er dem Vater beim Löten<br />
über die Schulter. Und auch der für den Beruf des Goldschmieds<br />
typische Klang des Feilens und Ringriegelns prägte den <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er,<br />
dessen Schmuckstücke heute auf der ganzen Welt höchste<br />
Anerkennung erfahren. Sensitive Eindrücke wie Geräusche oder<br />
Formen nehmen einen hohen Stellenwert im Leben dieses kreativen<br />
und feinsinnigen Mannes ein. So stand nach seinem ersten<br />
Besuch auf dem Nürburgring für den damals Siebenjährigen fest,<br />
dass er Rennfahrer werden würde – so nachhaltig hatte das Dröhnen<br />
der Motoren ihn beeindruckt. Später kamen weitere Berufswünsche<br />
hinzu: Architekt oder Koch, Letzteres mit der Idee, der<br />
Enge des Hunsrücks zu entkommen, die Welt kennenzulernen und<br />
einen schöpferischen Beruf zu ergreifen. Kurios: Der Beruf des<br />
Goldschmieds erschien dem jungen Mann damals so alltäglich, dass<br />
er ihn gar nicht in Betracht zog, um damit sein Fernweh zu stillen<br />
und seinen Wunsch nach einer kreativen Tätigkeit zu realisieren.<br />
Ein Statement für<br />
das Besondere<br />
Obwohl Jochen Pohl in seiner Heimat geblieben und seine Ausbildung<br />
zum Goldschmied im elterlichen Betrieb absolviert hat, setzt<br />
er mit seiner Arbeit echte Kontrapunkte zur örtlichen Tradition.<br />
Symbolisiert wird das unter anderem durch die Architektur seines<br />
Firmengebäudes: Das auffällig reduzierte und klar gestaltete Betongebäude<br />
im Stadtteil Tiefenstein wirkt wie ein Fremdkörper in<br />
der ansonsten eher braven Umgebung. Und so, wie Jochen Pohl<br />
mit seinem Produktionsgebäude ein Statement für das Besondere<br />
abgibt, verhält es sich auch mit seinem Schmuck.<br />
82 | GZ plus
Der Grund, warum er sich vor 19 Jahren selbstständig machte,<br />
war der, dass er keine Kompromisse mehr eingehen wollte. Der<br />
damals omnipräsente Begriff der „Ganzheitlichkeit“ überzeugte<br />
ihn. Alles sollte zusammenpassen und von allerbester Qualität sein:<br />
von der eigenständigen Schmuckidee über die verwendeten Materialien<br />
und die handwerkliche Verarbeitung bis zur Präsentation<br />
und Kommunikation. So ist heute nicht nur jedes seiner Schmuckstücke<br />
von einem Höchstmaß an gestalterischer und handwerklicher<br />
Perfektion geprägt, sondern auch die Broschüren und Fotos,<br />
mit denen der Schmuck kommuniziert wird. Von der sorgfältigen<br />
Auswahl des Edelsteins bis zum fertig polierten Schmuckstück stecken<br />
extrem viel Zeit und Erfahrung in jedem Arbeitsschritt. Und<br />
obendrein jede Menge Respekt: vor dem traditionellen Handwerk<br />
und den außergewöhnlichen Fähigkeiten seiner Mitarbeiter genauso<br />
wie vor den jahrtausendealten Steinen, dem herausragenden<br />
Können der Edelsteinschleifer und den edlen Metallen.<br />
Konstruieren,<br />
nicht designen<br />
Anders und besser zu sein als andere, war schon früh das Ziel von<br />
Jochen Pohl. Bei einem Auslandsaufenthalt in Spanien im Anschluss<br />
an seine Lehre lernte er beispielsweise, skulptural zu arbeiten –<br />
eine wertvolle Ergänzung zu dem, was ihm während der Ausbildung<br />
in Deutschland beigebracht worden war. Seinen nächsten<br />
Job hatte er bei einer Edelsteinschleiferei. Hier war er an der Weiterentwicklung<br />
der Schmuckkollektion beteiligt und lernte viel<br />
über Edelsteine – von der Herkunft der Rohsteine bis zur Auswahl<br />
des optimalen Steins für ein bestimmtes Schmuckstück. Wichtiges<br />
Wissen, denn Pohl versteht sich nicht als Schmuckdesigner, sondern<br />
vielmehr als Konstrukteur. Wie ein Autobauer Chassis, Motor<br />
und Karosserie zu einem Fahrzeug mit optimaler Straßenlage, Leistung<br />
und charakteristischer Optik zusammensetzt, so konstruiert<br />
Pohl aus Edelsteinen und Edelmetallen perfekte Schmuckstücke,<br />
die am Körper der Trägerin „funktionieren“. So entwickelt er Ringe<br />
stets von innen nach außen – den Anfang macht der Edelstein, der<br />
unter Berücksichtigung proportionaler Überlegungen „umbaut“<br />
wird. Auf diese Weise entstehen mal zart und zerbrechlich wirkende<br />
Schmuckstücke, mal schwere und massiv wirkende.<br />
Ein bisschen Koch,<br />
ein bisschen Rennfahrer<br />
Als Inspirationsquellen für seine Schmuckstücke nennt Jochen Pohl<br />
unter anderem seine vielen Reisen, die Natur, die Musik und markante<br />
historische Autos. Überhaupt haben seine ursprünglichen<br />
Berufswünsche den <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er während seines bisherigen<br />
Lebens als Goldschmied stets begleitet. Wie ein Rennfahrer hatte<br />
er immer das Ziel, sich zu messen, Dinge zu hinterfragen und zu<br />
verbessern. Schon seine Lehre schloss der ehrgeizige junge Mann<br />
mit Auszeichnung ab, später setzte er noch den Meister drauf.<br />
Seitdem er 1996 mit 27 Jahren sein Unternehmen gründete,<br />
ist die wachsende Zahl seiner anspruchsvollen Kunden aus aller<br />
Welt das wichtigste Kriterium für seinen Erfolg. Wäre er Architekt<br />
geworden, hätte er sicher auch eine ganz eigene Handschrift entwickelt<br />
und Gebäude entworfen, über die er sich stilistisch hätte<br />
ausdrücken können. Und wie ein Koch die Zutaten für ein wohlschmeckendes<br />
Gericht mit Bedacht kombiniert beziehungsweise im<br />
besten Fall ein einzigartiges Menü komponiert, so fügt auch er edle<br />
Materialien zu einem perfekt „abgeschmeckten“ Schmuckstück<br />
und einer stimmigen Kollektion zusammen. Christel Trimborn<br />
www.jochenpohl.com<br />
Ring aus 750 Roségold mit eckigem<br />
Rubellit, „Space L“-Ring aus 750 Roségold<br />
und Brillanten, Platinring mit<br />
ovalem Rubellit und Brillanten (v. l.)<br />
GZ plus | 83
unternehmen<br />
Giloy & Söhne<br />
Das Vertriebsteam<br />
für den Juwelierfachhandel:<br />
Wolfgang<br />
Blaich, Michael Thiel,<br />
Alexandra Doyle,<br />
André Christian Giloy,<br />
Beate Kornmayer,<br />
Verena Raub, Jürgen<br />
Heindel und Uwe<br />
Lambrecht (v. l.)<br />
Passion für Werte<br />
Giloy & Söhne steht für eine jahrzehntelange Tradition sowie ein begnadetes<br />
Handwerk rund um den König der Edelsteine am Standort <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>. Heute ist<br />
die Manufaktur einer der bedeutendsten Diamantschmuckhersteller Europas.<br />
Mit der Einrichtung einer Diamantschleiferei legte Herbert<br />
Giloy 1931 den Grundstein. Heute ist Giloy & Söhne ein<br />
weltweites Synonym für Diamantkompetenz und herausragende<br />
Qualität und wird von der Gründerfamilie in der zweiten<br />
und dritten Generation geführt. Manfred Giloy, Senior-Chef,<br />
hat mit innovativen Konzepten und seiner Leidenschaft für Diamanten<br />
maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen.<br />
Am Standort in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> sind heute mehr als 200 Mitarbeiter/innen<br />
beschäftigt. Die Aussage „Made in Germany“ ist im globalisierten<br />
Umfeld eine der Kernbotschaften des Unternehmens.<br />
Kunden werden in allen Vertriebsformen des Handels bedient.<br />
André Christian Giloy: „<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ist nach wie vor Deutschlands<br />
Diamant- und Edelsteinmetropole Nummer 1. Diese Tradition<br />
und das breite Angebot an handwerklichen Spitzenkräften<br />
machen für uns einen unschätzbaren Standortvorteil aus. Zudem<br />
stärken wir den Wirtschaftsstandort Deutschland durch die Ausbildung<br />
von Fachkräften und tragen so aktiv dazu bei, das Qualitätssiegel<br />
,Made in Germany‘ auch in Zukunft zu erhalten.“ Dieses<br />
persönliche Bekenntnis zum Standort unterstreicht auch den hohen<br />
Anspruch der Gründerfamilie, die nach wie vor mit ihrem guten<br />
Namen für die ausgezeichnete Qualität der Schmuckstücke bürgt.<br />
brillant Für jede Zielgruppe<br />
Trends schnell zu erkennen und zeitnah darauf zu reagieren ist die<br />
Stärke des Hauses. „Ob Basis-Sortiment, zielgruppenbezogene<br />
Designlinien oder betont hochwertige individuelle Schmuckstücke<br />
– alle Produkte entsprechen den Wünschen der modernen Verbraucherinnen“,<br />
so der Geschäftsführer.<br />
Innovatives Design, absolute Perfektion und ein ausgezeichnetes<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis, diese Faktoren machen Giloy & Söhne<br />
zur ersten Wahl für die Partner des Unternehmens. Von außergewöhnlichen<br />
Spezialwünschen der Branche bis hin zu Klassikern in<br />
hohen Stückzahlen findet der Juwelier hier stets die Antwort auf<br />
jede Herausforderung. André Christian Giloy: „Mit der Marke<br />
Bellaluce bekommt der Juwelier beispielsweise ein starkes Markenkonzept<br />
mit Werbebudget, Pressearbeit und allem, was dazugehört.<br />
Mit Solitaire World of Diamonds andererseits ist er völlig<br />
frei in der Zielgruppenansprache und kann Solitäre unter seinem<br />
Fotos: Rainer Schaele<br />
84 | GZ plus
Von der ersten Idee über<br />
die Skizze (u.) bis zum fertigen<br />
Schmuckstück (l.) ist es ein<br />
langer Weg. Die Brillanten<br />
werden mit großer Sorgfalt<br />
von Hand gefasst (ganz u.)<br />
guten Namen anbieten.“ Abgeleitet von der gewachsenen Diamantschmuckkompetenz<br />
bei Memoires und Solitären hat Giloy<br />
jüngst auch eine Trauringkollektion aufgelegt. Der Juwelier kann<br />
dank Giloy sein Diamantschmuck-Sortiment mit dem richtigen<br />
Produkt- und Markenmix selbst definieren.<br />
Und Giloy lässt seine Kunden mit der Ware nicht allein. So<br />
bietet das Unternehmen einen eigenen Diamant-Marketing-<br />
Service, der Werbekonzeptionen und maßgeschneiderte Werbeaktivitäten<br />
für jeden Kunden bei Bedarf entwickelt. Diamantexperten<br />
und Gemmologen stehen dabei für die Schulung des<br />
Verkaufspersonals zur Verfügung.<br />
Axel Henselder<br />
www.giloy.de<br />
den König der Edelsteine im Fokus<br />
1931 Herbert Giloy gründet eine<br />
Diamantschleiferei.<br />
1964 Erweiterung des Spektrums um<br />
Diamantschmuck mit den beiden<br />
Söhne Manfred und Werner Giloy und<br />
Ausbau der Beziehungen zu den Diamantund<br />
Schmuckmetropolen weltweit.<br />
1990 Bezug des Neubaus mit modernsten<br />
Produktionsanlagen und Einstieg von André<br />
Christian Giloy in die Geschäftsführung.<br />
2001 Giloy & Söhne gehört zu<br />
den bedeutendsten und größten<br />
Diamantschmuckherstellern Europas.<br />
2008 Die Diamantschmuckmarke<br />
Bellaluce mit ihrem Markenzeichen,<br />
der Rautenfassung, wird vorgestellt<br />
2015 Als Ergänzung zum Diamantschmuckangebot<br />
lanciert Giloy eine<br />
Trauringkollektion.
unternehmen<br />
Groh + Ripp<br />
Ein starkes Team, eine<br />
starke Familie: Sandra,<br />
Stefanie, Bernd Willi<br />
und Nicole Ripp sowie<br />
Schwager Jürgen Brunk (v. l.)<br />
Glanzvolle<br />
Stein-Zeit<br />
Groh + Ripp ist wohl eine der feinsten Adressen in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und genießt national<br />
und international einen exzellenten Ruf. Das moderne und imposante Firmengebäude<br />
im grünen Herzen von Tiefenstein lässt nur erahnen, was hier produziert wird.<br />
Fotos: Hannes Magerstaedt<br />
86 | GZ plus
Hinter den Mauern des modernen Firmengebäudes verbergen sich wahre Schätze<br />
leitet die technische Abteilung zusammen mit ihrem Vater und ist,<br />
wie ihre Schwester Nicole Ripp, seit 2014 in der Geschäftsführung.<br />
Groh + Ripp wird nun in dritter Generation von der Familie<br />
Ripp geleitet. Bernd Willi und seine Frau Stefanie Ripp<br />
haben ein kleines Imperium geschaffen. Mit ihrer herzlichen<br />
und freundlichen Art werden die Kunden in Empfang genommen.<br />
Alle sind hier entspannt: Der Firmenhund Charly bringt<br />
das Spielzeug, die beiden Töchter Sandra und Nicole Ripp kümmern<br />
sich um den Vertrieb von technischen Produkten und<br />
Farbsteinen. Gut aufgeteilt ist hier alles, jeder hat sein Arbeitsfeld<br />
und alle ziehen an einem Strang. Bernd Willi und Stefanie Ripp sind<br />
immer unterwegs und nach wie vor voller Innovationsfreude. Die<br />
unprätentiöse Art, komplizierte Sachverhalte auf das Wesentliche zu<br />
reduzieren, übertrug sich von Willi Ripp auf seine Tochter Sandra. Sie<br />
auf einen 1000tel Millimeter genau<br />
Präzision und Technik, für diesen Bereich ist die Diplomkauffrau<br />
Sandra Ripp verantwortlich – und wer ihr schon einmal in den<br />
riesigen Rohsteinkeller folgen durfte, der weiß, wie vielfältig und<br />
anspruchsvoll ihre Tätigkeit ist. Es sieht dort mehr aus wie in einer<br />
Schatzkammer aus vergangenen Zeiten, überall stapeln sich, sehr<br />
geordnet, die unterschiedlichsten Materialien: Lapis, Tigerauge,<br />
Koralle, Obsidian, Bergkristall – die Gänge mit den Kostbarkeiten<br />
schlängeln sich durch den kompletten Keller. Die Auswahl scheint<br />
schier unendlich und dies ist nur der Rohsteinkeller für die opaken<br />
Steine, wie es im Fachjargon heißt.<br />
Sandra Ripp erzählt von ihren Reisen, von der Verwendung<br />
unterschiedlichster Materialien und wie diese sich verändern, so<br />
hauchdünn, wie sie auf ihrem Handrücken liegen. Ganz zerbrechlich<br />
wirken nun die sonst so harten Materialien. Die Strukturen<br />
und Verwachsungen der Edelsteine sind nun erkennbar, auf einen<br />
Bruchteil ihrer vorherigen Stärke reduziert. „Die Kriterien unserer<br />
anspruchsvollen Kunden sind sehr hoch, die fertigen Stücke müssen<br />
absolut präzise sein. Aber wir schaffen dass schon“, sagt sie<br />
lächelnd mit einem Augenzwinkern.<br />
Gewachsene Beziehungen<br />
Viele Beziehungen bestehen schon jahrzehntelang und die Familie<br />
genießt ein besonderes Vertrauensverhältnis zu Minenbesitzern<br />
und Händlern rund um den Globus. „Wir verfügen über ausgezeichnete<br />
Kontakte zu Minenbesitzern und kommen daher auch<br />
GZ plus | 87
unternehmen<br />
Groh + Ripp<br />
Feinste Edelsteine werden bei<br />
Groh + Ripp in einer Kombination<br />
aus Handarbeit und Hightech<br />
von Meistern ihres Fachs geschliffen<br />
an feinste Steine“, sagt Nicole Ripp. Man spürt ihre Passion für<br />
ihren Beruf, das Kreative und die Kunst, aus den Kristallen den<br />
fertigen Stein werden zu sehen. Sie ist überall auf den Weltmärkten<br />
unterwegs, immer auf der Suche nach dem perfekten Stein<br />
oder der perfekten Ware. Dabei hat sie stets ihre Kunden im Hinterkopf,<br />
oft hat sie auch den Auftrag, spezielle Steine zu suchen.<br />
Qualität fängt nun einmal beim Rohstein an. Ihr zur Seite steht ihr<br />
Schwager Jürgen Brunk, der wie sie Gemmologe ist. Leidenschaftlich<br />
berichten die beiden von der Verarbeitung der Steine „Jeder<br />
Farbstein hat eine eigene Persönlichkeit“, so Jürgen Brunk. Sachte<br />
dreht er den Kristall in seinen Händen und es lässt sich erahnen,<br />
wie sehr die beiden ihre Steine lieben. Dies überträgt sich auch auf<br />
ihre Mitarbeiter, die motiviert und engagiert komplizierteste Einschleif-<br />
und Facettierarbeiten ausführen.<br />
„Ob der Stein oval, antik oder rund wird: Wir bestimmen dies<br />
nicht – es ist immer die Natur, die uns den Weg zeigt. Sie ist der<br />
beste Designer. Jeder Stein ist einzigartig und einzigartig schön“,<br />
betont Nicole Ripp<br />
Emotionen und Werte<br />
Nicole Ripps Herz schlug schon immer für die faszinierende Welt<br />
der bunten Edelsteine. Als Kind verbrachte sie viel Zeit in der<br />
großväterlichen Achatschleiferei und schaute zu, wenn Achate gebeizt<br />
wurden. „Es war mehr wie in einer geheimnisvollen Hexenküche,<br />
an jeder Ecke gluckste und brodelte es. Ich habe es sehr<br />
genossen, meinem Großvater zuzuschauen.“ Diese Leidenschaft<br />
bestand zwar immer, aber zunächst sollte der Weg über eine erfolgreich<br />
absolvierte Banklehre ins Ausland und anschließend zu<br />
einem BWL-Studium führen. Eigentlich wollte sie hinaus in die<br />
weite Welt, aber es zog sie dann doch zurück in die Heimat. Die<br />
diplomierte Gemmologin ist heute für den Farbsteineinkauf sowie<br />
den Vertrieb zuständig und sagt: „Für mich sind Edelsteine farbenfrohe<br />
Unikate der Natur. Jeder Stein ist einzigartig.“<br />
Das absolute Highlight ist der riesige Tresor, in dem die Steine<br />
um die Wette zu funkeln scheinen. In allen Farben des Regen bogens<br />
liegen die perfekt geschliffenen Steine in den Regalen. Wunderschöne<br />
Colliers, Armbänder, alles von Nicole Ripp und Jürgen Brunk in<br />
mühevoller Arbeit zusammengestellt. Paraiba- Turmaline, Santa-<br />
Maria-Aquamarine, Imperial-Topase, Rubine, Saphire, Smaragde –<br />
die Auswahl ist so vielfältig wie bei keinem anderen. „Aber erst<br />
wenn sie getragen werden, scheinen die Steine richtig zu leben“,<br />
sagt Jürgen Brunk. Auch für die Herren der Schöpfung ist bei<br />
Groh + Ripp übrigens gesorgt: Manschettenknöpfe, Siegelringe –<br />
alles wird hier für die Industrie hergestellt. Groh + Ripp zeichnet<br />
sich nicht nur durch sein Können, sondern auch durch seine unglaubliche<br />
Flexibilität aus – ein Familienunternehmen eben, mit<br />
kurzen Wegen und starken Persönlichkeiten. <br />
www.groh-ripp.de<br />
88 | GZ plus
Eine Familie<br />
mit vielen Facetten<br />
Im Jahr 1953 gründete Theo Groh in Rhaunen<br />
eine Achatschleiferei. Bernd Willi Ripp heiratete<br />
dessen Tochter Stefanie. 1973 stieg er ins Unternehmen<br />
ein und baute es mit seiner Frau zu<br />
einer der modernsten Edelsteinschleifereien.<br />
1985 entstand in der Tiefensteiner Straße in<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> der neue Firmensitz, der bereits<br />
sechs Jahre später noch einmal erweitert wurde.<br />
Und die nächste Generation mischt schon<br />
kräftig mit: 1996 beziehungsweise 2003 traten<br />
die Töchter Sandra (Technische Abteilung)<br />
und Nicole (Farbsteine/Marketing) ins Unternehmen<br />
ein. Beide sind seit dem vergangenen<br />
Jahr Gesellschafterinnen des Betriebs.<br />
Die reichhaltige Schatzkammer hält ein breites<br />
Angebot an mehr als 100 Steinarten bereit.<br />
Besonders gut aufgestellt ist Groh + Ripp bei<br />
Paraiba-Turmalinen, Aquamarinen, Smaragden,<br />
Saphiren, Rubinen und Tansaniten. Neben<br />
zahlreichen Ausnahmesteinen und Sets bietet<br />
Groh + Ripp aber auch ein enormes Angebot<br />
an Edelsteinen in sehr guter Qualität im mittleren<br />
Preissegment.<br />
Die Manufaktur mit heute 45 Mitarbeitern ist<br />
bekannt dafür, auch ganz individuelle Wünsche<br />
bedienen zu können. So sucht die Firma auch<br />
auf Kundenwunsch gezielt weltweit nach speziellen<br />
Steinen oder Garnituren. Die erfahrenen<br />
Schleifer der Manufaktur ermöglichen maßgeschneiderte<br />
Lösungen genauso wie klassische<br />
Schliffe – je nach Kundenvorgaben.<br />
Zurzeit entsteht auf der gegenüberliegenden<br />
Straßenseite ein neues Manufakturgebäude –<br />
die Weichen für die Zukunft sind also gestellt.<br />
Der Firmenname<br />
Groh + Ripp<br />
ist ein Qualitätsversprechen<br />
Fotos: Hannes Magerstaedt<br />
GZ plus | 89
Unternehmen<br />
Heinz Mayer<br />
Stefan Mayer lenkt<br />
die Geschicke der<br />
Diamantschmuckschmiede<br />
mehr als 400 Jahre<br />
Im Zeichen edler Steine<br />
1599 Der Achatschleifer Johannes Becker<br />
begründet die Familientradition<br />
1855 Brüder und Cousins des Urgroßvaters<br />
der heutigen Inhaber wandern nach Brasilien<br />
aus und schicken Rohsteine<br />
1875 Der Granatschleifer Gustav Postler<br />
unterrichtet Lapidäre in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>,<br />
darun ter den Urgroßvater der Mayers<br />
1928 Arbeiten für das Grüne Gewölbe in<br />
Dresden und den Vatikan<br />
1950 Der Diamant- und Edelsteinschleifer<br />
Heinz Mayer macht sich selbst ständig. Sein<br />
renommier tester Kunde ist Harry Winston<br />
1955 Heinz Mayer konzentriert sich auf<br />
Schmuck mit Edelsteinen und Diamanten<br />
1960 Eröffnung des ersten Einkaufsbüros in<br />
Antwerpen<br />
1970 Die Ausrichtung auf Ringe bringt der<br />
Firma den Beinamen „Der Ringexperte“<br />
1989 Erfindung des „Rolling Diamonds“-<br />
Armbands<br />
1994 Schmuckkollektion für Joop<br />
2005 Heinz Mayer kreiert für Rolls-Royce ein<br />
Armband zum 100. Jubiläum der Firma<br />
2013 Präsentation der „Rheingold“-Kollektion<br />
90 | GZ plus
Eine Klasse<br />
für sich<br />
Sie ist ausgezeichnet worden für ihre<br />
weltbesten Rivieren. Die Firma Heinz Mayer<br />
ist sozusagen der Rolls-Royce<br />
unter den Diamantschmuckherstellern.<br />
marsala<br />
Die Firma mit dem großen<br />
„Y“ im Logo will<br />
Meister ihres Fachs<br />
fertigen den edlen<br />
eigentlich nur eines<br />
Diamantschmuck<br />
schaffen: „Unser Ziel ist, schönen<br />
Schmuck herzustellen“, sagt<br />
zum größten Teil<br />
in Handarbeit<br />
Geschäftsführer Stefan Mayer.<br />
„Dabei verstehen wir uns als<br />
Kunsthandwerker und nicht als<br />
Designer.“ Goldschmiedemeister<br />
fertigen den Diamant schmuck<br />
mit Präzision und einem hohen<br />
Anteil an Handarbeit. Die Ergebnisse<br />
– alle komplett made<br />
in Germany – überzeugen so<br />
sehr, dass nicht nur der englische<br />
Hof, sondern auch Königshäuser weltweit und zahl reiche Stars auf<br />
die Juwelen von Heinz Mayer schwören. Rolls-Royce ließ übrigens von<br />
Heinz Mayer anlässlich des 100. Geburtstags der Autoschmiede ein Jahrhundertjuwel<br />
anfertigen – das einzige jemals offiziell autorisierte<br />
Schmuckstück der Nobelmarke.<br />
mit feinstem Handwerk<br />
Panta rhei – die altgriechische Formel bedeutet so viel wie „alles fließt“.<br />
Unter diesem Motto stehen auch die hochwertigen Kollektionen von<br />
Heinz Mayer. Denn keine der beiden großen Kollektionen im Jahr zeigt<br />
Brüche auf. Vielmehr gehen sie fließend inein ander über. Sämtliche<br />
Kreationen zeichnet eine klassische, zeitlos schöne Linie aus. Eine Schlüsselrolle<br />
spielt die patentierte „Rolling Diamonds“-Kollektion. Hierbei<br />
handelt es sich um eine ganz auf Scharnier ge arbeitete Riviere. Das Armband<br />
wurde bereits in den USA als wahrscheinlich weltbeste Diamantriviere<br />
für eine große Marketingkampagne ausgewählt.<br />
marone<br />
rot<br />
Fotos: Hannes Magerstaedt<br />
In feinster Gesellschaft<br />
Die Schmuckkollektionen sind aus 750 Weiß-, Gelb- und Rotgold oder<br />
Platin und feinsten Diamanten gefertigt. Neben klassischen und traditionellen<br />
Schmuckstücken bietet Heinz Mayer auch sehr moderne, junge<br />
Stücke an. allen gemein ist jedoch die Verarbeitung in höchster Qualität.<br />
Schmuck von Heinz Mayer ist bei den führenden Juwelieren der<br />
Welt zu Hause. Darüber hinaus stellt die Firma auf den wichtigsten<br />
Messen aus: Ob in München, Basel, New York, Las Vegas, Hongkong,<br />
Singapur oder Bahrain – überall finden sich die edlen Stücke aus dem<br />
Hause Heinz Mayer aus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>.<br />
Axel Henselder<br />
www.heinzmayer.de<br />
lindgranat.com
unternehmen<br />
Ph. hahn söhne<br />
Christel Hahn,<br />
Christoph Hahn,<br />
Dieter Hahn,<br />
Annette Klein<br />
und ihr Mann<br />
Christian Klein (v. l.<br />
im Uhrzeigersinn)<br />
Fotos: Martin Glauner (5)<br />
92 | GZ plus
„Unsere Region hat<br />
viel zu bieten“<br />
Die Familie Hahn von der Firma Ph. Hahn Söhne ist von Haus aus begeistert von<br />
Edelsteinen und hat sich für die GZ im Deutschen Edelsteinmuseum fotografieren lassen.<br />
Es ist ein frühlingshafter Donnerstagmorgen<br />
in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>. Im Deutschen<br />
Edelsteinmuseum bietet sich<br />
ein eher ungewöhnliches Bild: An einem<br />
Kaffeetisch im Erdgeschoss sitzt Familie<br />
Hahn. Für den Fototermin haben die fünf<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er ihre Aufgaben im Betrieb<br />
einmal kurz ruhen lassen – Christel Hahn<br />
und Tochter Annette Klein die Bürotätigkeiten,<br />
Dieter Hahn und Schwiegersohn<br />
Christian Klein den Diamantvertrieb, Sohn<br />
Christoph Hahn die Schleifarbeiten im<br />
Atelier. Das Gespräch dreht sich ausnahmsweise<br />
weniger um Diamanten als um die<br />
Gegend und ihre Besonderheiten. „Unsere<br />
Region hat viel zu bieten“, finden die Hahns.<br />
Dem Edelsteinmuseum sind sie sehr<br />
verbunden, schon weil Dieter Hahn seit<br />
1996 dem Aufsichtsrat der Museumsstiftung<br />
vorsteht. Ein Programmhighlight für alle<br />
Familienmitglieder ist das alljährliche Museumsfest<br />
am Pfingstsonntag mit Tombola,<br />
Spießbraten und „einer super Stimmung“.<br />
Wenn Besucher kommen, zeigt man<br />
ihnen gern beliebte Sehenswürdigkeiten<br />
wie die Schlossanlage, die Historische<br />
Weiherschleife oder die Edelsteinminen<br />
Steinkaulenberg.<br />
Aber auch die umgebende Natur mit<br />
ihren vielen Wandermöglichkeiten wird von<br />
der Familie geschätzt. Apropos Natur: In<br />
Tiefenstein gibt es ein Naturschwimmbad,<br />
das, wie Christian Klein sagt, „besonders<br />
schön“ ist. Dieter Hahn meint daraufhin mit<br />
einem Schmunzeln: „Alles in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
ist doch besonders schön.“ Saraj Morath<br />
www.diamantschleiferei.de<br />
www.edelsteinmuseum.de<br />
Vier von über 10 000 internationalen Exponaten<br />
des Museums: Annette Klein präsentiert eine<br />
Achatscheibe, Christian Klein eine Kunzitstufe mit<br />
Turmalin und Quarz, Christoph Hahn einen<br />
Morganitkristall und Dieter Hahn eine Achatdruse<br />
GZ plus | 93
unternehmen<br />
A. Ruppenthal<br />
Hier ist<br />
der Kunde<br />
König: Dafür<br />
sorgen Albert<br />
Ruppenthal<br />
und seine<br />
beiden Söhne<br />
David (l.)<br />
und Roman<br />
persönlich<br />
Die Krönung<br />
der Vielfalt<br />
Die Firma Ruppenthal ist Goldschmieden und Juwelieren ein<br />
Begriff. Denn das <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Traditionsunternehmen<br />
hat ein vielfältiges Angebot. Hier bekommen Schmuckkreative<br />
einfach alles, um ihre Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.<br />
Fotos: Herbert Piel (4)<br />
94 | GZ plus
Begrüßt werden die Besucher hier, im riesigen Firmenkomplex<br />
aus den 60er-Jahren im Herzen <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>s, noch<br />
per Handschlag. Seniorchef Albert Ruppenthal oder seine<br />
Söhne Roman und David höchstpersönlich sowie ein Team von<br />
fast 100 Mitarbeitern kümmern sich um die Wünsche der Kunden.<br />
„Wir sind der Spezialist für Goldschmiede, Juweliere und Schmuckkünstler“,<br />
sagt Albert Ruppenthal, der charismatische Firmenlenker<br />
in vierter Generation: „Daher sind wir bei 95 Prozent der Fachhändler<br />
bekannt, wie wir aus Umfragen wissen.“<br />
Über 5000 Kunden bedient Ruppenthal mit losen Edelsteinen,<br />
Edelsteinsträngen, Schmuck und Schließen, Zuchtperlen sowie<br />
Diamanten und Diamantketten. Ruppenthal ist mit Filialen in<br />
Zürich, Antwerpen, Berlin, Hamburg, Hannover, Essen, Köln, Mainz<br />
und München präsent. Elf Reisende sorgen für zusätzliche Kundennähe.<br />
Die Firma stellt auf Messen wie der Inhorgenta Munich,<br />
Ambiente, Tendence, Baselworld und Intergem aus, veranstaltet<br />
Hausmessen und nimmt an den <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Einkaufstagen<br />
teil. „Viele Kunden sind immer erstaunt, wie viel bei uns am Stand<br />
los ist“, schmunzelt Roman Ruppenthal, der den Einkauf in China<br />
und Japan sowie das Marketing und die Finanzen verantwortet.<br />
„Unser breites Angebot sorgt für Frequenz. Zu uns kommen viele<br />
Kunden mit ganz speziellen Wünschen. Oder sie schauen sich um<br />
nach Neuheiten, die sie zu Schmuckideen inspirieren.“<br />
mit Menschen der Region verbunden<br />
Dass Ruppenthal so leistungsfähig ist, verdankt das Unternehmen<br />
auch der strategischen Entscheidung, rechtzeitig Einkaufsbüros in<br />
Fernost aufzubauen und die Fertigung vor Ort auf Heimarbeiter<br />
zu verlagern. „So können wir die Expertise von Schleifern, Graveuren,<br />
Bohrern und anderen Handwerkskünsten, die die Region prägen,<br />
hier halten und pflegen und trotzdem zu äußerst wettbewerbsfähigen<br />
Preisen unsere Sortimente anbieten“, erläutert<br />
Albert Ruppenthal. „Wir sind mit den Heimarbeitern flexibler und<br />
sichern Arbeitsplätze am Standort. Immerhin jedes vierte Produkt<br />
wird hier gefertigt“, pflichtet ihm David Ruppenthal bei, der für den<br />
Einkauf in Indien und Thailand sowie die IT-Organisation und das<br />
Personalmanagement zuständig ist. Den Heimarbeitern werden<br />
die Maschinen zur Verfügung gestellt und sie dürfen auch für andere<br />
Unternehmen arbeiten. Eine Win-win-Situation.<br />
„Was in Fernost gefertigt wird, entspricht unseren strengen<br />
Qualitätskriterien. Die Vorgaben kommen von den Gestaltern aus<br />
unserem Haus“, sagt Roman Ruppenthal. Eine Besonderheit sind<br />
Im Showroom in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> finden fünfmal im Jahr Hausmessen statt<br />
Zum Sortiment<br />
gehören ein<br />
vielfältiges<br />
Angebot von<br />
Zuchtperlen (l.)<br />
wie auch<br />
Schmuck von<br />
Ernst Stein (u.)<br />
Gravuren, Pampeln, Blüten, Gemmen. Insbesondere Wappengravuren<br />
für Siegelringe, aber auch Gemmen mit Totenköpfen sind<br />
momentan der Trend, wie Albert Ruppenthal beobachtet. Bis zu<br />
2000 Wappengravuren entstehen im Jahr. Eine Spezialität, die wiederum<br />
nur in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> mit den topausgebildeten Handwerkern<br />
zu realisieren ist. Eine weitere Besonderheit sind die<br />
Wechselschließen. Ruppenthal bietet sie in zahllosen Varianten und<br />
mit unterschiedlichem Edelsteinbesatz an. „Ich denke, die Breite<br />
und Tiefe unseres Angebots ist einmalig“, so Albert Ruppenthal.<br />
Ideen, nur einen Mausklick entfernt<br />
Auch bei Ruppenthal blieb die Zeit nicht stehen: Eine professionelle<br />
Internet-Plattform speziell für den Fachhandel macht das Suchen<br />
nach Produkten unter der Vielzahl der Angebote noch leichter.<br />
„Jeden Tag loggen sich hier zahlreiche Kunden ein“, erzählt David<br />
Ruppenthal. „Wir haben mittlerweile eine beachtliche Menge an<br />
Artikeln in den Webshop eingestellt. Täglich kommen neue hinzu.“<br />
In den fünf riesigen Tresorräumen offenbart sich das Kapital<br />
der Firma: Geordnet nach den Produktsegmenten, mit Barcodes<br />
versehen, ist hier eine Angebotsfülle ausgestellt, die ihresgleichen<br />
sucht. Mittendrin funkeln die originalgetreuen Repliken der Reichskrone<br />
der deutschen Kaiser samt Zepter und Kreuz. Sie wurden<br />
von der Goldschmiedemeisterin Gerdi Glanzner in Zusammenarbeit<br />
mit der Firma Ruppenthal in 750 Gold mit Edelsteinen und<br />
Orientperlen angefertigt. Während die Reichsinsignien nur selten<br />
als Leihgabe das Haus verlassen, gehen bis zu 300 Sendungen aus<br />
dem Lager täglich raus. Auf Wunsch wird die Ware innerhalb von<br />
24 Stunden europaweit ausgeliefert. Auf Anfrage werden auch<br />
kostenlose Auswahlen zur Verfügung gestellt: „Ein Viertel unseres<br />
Lagers ist beim Kunden als Auswahl“, schätzt Albert Ruppenthal.<br />
Kunden erspart dieser Service das Lager. Sie können mit den Lösungen<br />
von Ruppenthal dem uniformen Angebot der Lifestylemarken<br />
Paroli bieten und ihr Profil unterstreichen. Axel Henselder<br />
www.ruppenthal.com<br />
GZ plus | 95
unternehmen<br />
KARL FALLER<br />
Der Farbsteinhandel ist<br />
für Heike Faller und<br />
Konrad Henn nicht nur<br />
reines Geschäft, sondern<br />
spürbare Leidenschaft<br />
ES bleibt<br />
in der Familie<br />
Sie sind selten, sie sind von einmaliger Schönheit und sie wecken Emotionen.<br />
Rubine, Saphire und Smaragde gelten in der bunten Welt der Edelsteine als die Könige.<br />
Und so verwundert es nicht, das Karl Faller ein besonderes Faible für sie hat.<br />
Seit über 60 Jahren sind die klassischen drei Farbsteine –<br />
Rubine, Saphire und Smaragde – die Spezialität der Edelsteinschleiferei<br />
Karl Faller aus Kirschweiler. So ist über lange<br />
Zeit hinweg ein hervorragendes Netzwerk entstanden, dank dem<br />
Heike Faller und ihr Mann Konrad Henn, die Geschäftsführer des<br />
Unternehmens, trotz der sehr schweren Marktsituation immer an<br />
hochwertige Ware kommen – ohne den kostspieligen Umweg<br />
über Zwischenhändler gehen zu müssen. So umfasst das Sortiment<br />
auch feinste Burma-Rubine im gefragten Pigeon Blood Red,<br />
hochglänzende kolumbianische Smaragde in „Vivid Green“ und<br />
„Minor“, Saphire in „Royal blue“ sowie in etlichen Multicolor-Tönen.<br />
Abgerundet wird das Sortiment von<br />
eini gen anderen Edelsteinen wie Tansaniten oder<br />
Mandarin-Granaten. „Die suchen wir zwar nicht<br />
explizit, aber manchmal werden sie uns trotzdem<br />
angeboten. Wenn sie uns dann in Qualität<br />
und Preis überzeugen, nehmen wir sie<br />
gern auch ins Sortiment auf“, sagt Heike<br />
Faller. „So können wir unsere Kunden auch<br />
immer wieder überraschen.“<br />
Für die meisten Kunden sind Schmuckstücke,<br />
in denen derartig exklusive Edelsteine<br />
verarbeitet sind, keine normale Investition. „Oftmals<br />
ist es ein lang gehegter Wunsch, den man sich vielleicht zu<br />
einer ganz speziellen Gelegenheit erfüllt“, sagt Konrad Henn. „Und<br />
Schmuck mit Rubinen, Saphiren oder Smaragden wird oftmals von<br />
Generation zu Generation weitergegeben. Wir sagen darum auch,<br />
dass diese Stücke gewissermaßen zu Familienmitgliedern werden.“<br />
Die Vierte Generation<br />
Apropos Familie: Am 1. Juli wird mit Ann Michelle, der Tochter<br />
von Heike Faller, die vierte Generation in das Familienunternehmen<br />
eintreten, nachdem sie in London ihr Studium zur Designerin<br />
erfolgreich abgeschlossen hat. „Sie ist hoch motiviert, weltoffen,<br />
begeisterungsfähig, liebt Mode und Design, hat<br />
einen Sinn für Farben und Formen, liebt schöne<br />
Dinge – und vor allem reist sie gern“, sagt Heike<br />
Faller, „Sie hat also die besten Voraussetzungen<br />
für unseren Beruf.“ Christoph Hoffmann<br />
www.karl-faller.de<br />
Das Grün der Smaragde,<br />
das Blau der Saphire und<br />
das Rot der Rubine wird<br />
durch nichts übertroffen<br />
Fotos: Volker Renner (1)<br />
96 | GZ plus
Die ganze Welt<br />
der Schmucktechnik<br />
unter einem Dach:<br />
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Tel. : +49-6781-45897-0· Email: info@horbach-technik.de
unternehmen<br />
Wild & Petsch<br />
Kunstwerke aus<br />
Kirschweiler<br />
Vor rund 15 Jahren bündelten die renommierten Schleifereien<br />
Karl Egon Wild und Julius Petsch ihre Kompetenzen. Seitdem genießt<br />
das Unternehmen Wild & Petsch einen hervorragenden Ruf bei<br />
Schmuckherstellern, Juwelieren und Goldschmieden – und das weltweit.<br />
Gleich am Ortseingang von Kirschweiler liegt das Firmengebäude<br />
von Wild & Petsch. Große Fenster prägen die<br />
Fassade und das aus zahlreichen Ecken und Kanten geformte<br />
Entree lässt bereits Rückschlüsse auf das facettenreiche<br />
Handwerk zu, das hier beheimatet ist. Unter einem Dach befinden<br />
sich die mit erfahrenen Mitarbeitern besetzte Edelsteinschleiferei,<br />
die Verwaltung sowie ein großzügiger Ausstellungsraum in der<br />
oberen Etage. Hier können Fachhandelskunden nicht nur schnell<br />
und umfassend das gesamte Lieferprogramm von Wild & Petsch<br />
überblicken, sondern auch direkt vor Ort Unikate, Serien oder<br />
stilvoll zusammengestellte Steinensembles einkaufen.<br />
Thomas Petsch (44), der das Unternehmen heute gemeinsam<br />
mit seinem Schwager Alexander Wild (49) führt, erinnert sich:<br />
„Es muss Ende 1999 oder Anfang 2000 gewesen sein, als die seit<br />
mehreren Generationen erfolgreichen Schleifereien von meinem<br />
Schwiegervater Karl Egon Wild aus Kirschweiler und meine damalige<br />
Firma Julius Petsch Edelsteinschleiferei aus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> zusammengelegt<br />
wurden.“ Der neue Firmenname: Wild & Petsch.<br />
„Ende 2001 haben wir dann endgültig fusioniert, inzwischen sind<br />
mein Schwager und ich die alleinigen Gesellschafter“, erzählt der<br />
diplomierte Betriebswirt und Wirtschaftsinformatiker weiter. Seine<br />
Hauptaufgabengebiete im Unternehmen sind der Rohsteineinkauf<br />
Ein Stamm von rund 40 langjährigen und hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern<br />
garantiert gleichbleibend gute Handwerksarbeit<br />
Fotos: Hannes Magerstaedt<br />
98 | GZ plus
und die Produktion, während der am GIA ausgebildete Gemmologe<br />
und Industriekaufmann Alexander Wild für den weltweiten<br />
Vertrieb, die Kundenbetreuung und die Organisation der Messen<br />
verantwortlich ist. Immerhin ist Wild & Petsch auf den Handelsplätzen<br />
in Tucson, Basel, New York, Las Vegas, Hongkong, München<br />
und <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> präsent. Eine Ausbildung am Gemmologischen<br />
Institut im heimischen <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> haben beide Geschäftsführer<br />
absolviert, Thomas Petsch engagiert sich zudem in dessen<br />
Vorstand. Das Geheimnis ihres Erfolgs: Alle wichtigen Entscheidungen<br />
bei Wild & Petsch werden gemeinsam diskutiert und getroffen<br />
– unabhängig davon, in welchen Zuständigkeitsbereich sie fallen.<br />
Vom Rohstein zum<br />
geschliffenen Meisterstück<br />
„Gleich zu Beginn des Jahres steht der Einkauf von Rohsteinen auf<br />
dem Programm. Deshalb bereise ich regelmäßig die Minen in Afrika,<br />
Madagaskar oder Brasilien – in diesem Jahr war ich beispielsweise<br />
bereits mehrfach in Mosambik und Tansania und habe die<br />
Messen in Hongkong und Bangkok besucht“, sagt Thomas Petsch.<br />
Von den knapp 40 Mitarbeitern bei Wild & Petsch arbeiten<br />
allein 25 in der Produktion. Vom Rohstein bis zum geschliffenen<br />
Meisterwerk durchlaufen die Farbsteine hier mehrere Produktionsschritte.<br />
In der Abteilung „Ebouchieren“ wird den Steinen<br />
ihre grobe Form gegeben. „Hier entscheidet sich, ob aus dem Kristall<br />
ein Tropfen, Oval, Rund, Achteck oder eine andere Form geschliffen<br />
wird“, erläutert der Geschäftsführer. Ebenfalls im ersten<br />
Schritt wird festgelegt, ob der Stein zum Cabochon geschliffen<br />
wird oder sich zum Facettieren eignet. Anschließend gehen die<br />
Steine zum „Rondieren“ – hier werden sie auf die exakte äußere<br />
Form gebracht. In den nächsten Schritten werden die farbigen<br />
Naturschönheiten auf Größe geschliffen, facettiert und poliert.<br />
Thomas Petsch: „Das alles geschieht in präziser Handarbeit – unterstützt<br />
durch moderne Technik in Form von Maschinen, die wir<br />
zum Teil selbst entwickelt haben. Wir zeichnen uns dadurch aus,<br />
dass unsere erfahrenen und hochqualifizierten Mitarbeiter eine<br />
individuelle, handgeführte Schleiftechnik anwenden. Dadurch haben<br />
unsere Steine nicht nur ein optimales Gewicht, sondern auch<br />
perfekte Proportionen.“<br />
Vom exklusiven Unikat<br />
bis zur Serienware<br />
Ein Blick in den Ausstellungsraum offenbart die ganze Spannbreite,<br />
für die Wild & Petsch bei Kunden längst auch international bekannt<br />
ist. Paraiba-Turmaline in türkisblauen und grünen Nuancen, rote<br />
Spinelle aus Tansania, feinste Aquamarine aus Afrika, feurig orangefarbene<br />
Mandaringranate oder royalblaue Tansanite liegen hier<br />
seite an Seite. Außergewöhnliche Einzelstücke sind ebenso dabei<br />
wie Paare, Garnituren oder kalibrierte Serienware. Was allen gemeinsam<br />
ist: die hohe Verarbeitungsqualität von Meisterhand.<br />
„Wir bieten ein sehr breites und tiefes Spektrum an unterschiedlichen<br />
Qualitäten – von einfachen und günstigen bis zu absoluten<br />
High-End-Qualitäten“, sagt Thomas Petsch. „Unser Anliegen<br />
ist, dass unsere Kunden in jeder Steinart, die wir vertreten, die<br />
individuell gewünschte Qualität finden: vom amerikanischen Top-<br />
Juwelier über Pariser Haute-Joaillerie-Kunden bis zum selbstständigen<br />
Goldschmied, der einen bestimmten Farbstein in einer ganz<br />
speziellen Größe, Form und Farbe sucht. Unser Hauptaugenmerk<br />
liegt darauf, einen Service anzubieten, der die hohen Ansprüche<br />
unserer Kunden zufriedenstellt.“<br />
Christel Trimborn<br />
www.wildpetsch.com
Unternehmen<br />
Atelier Tom Munsteiner<br />
Der<br />
perfekte Schliff<br />
Das Atelier Tom Munsteiner in<br />
Stipshausen genießt für seine<br />
geometrischen Schliffe Weltruf.<br />
Mit den künstlerisch gestalteten<br />
Objekten und Schmuckstücken<br />
erzählt die Familie Munsteiner<br />
einzigartige Geschichten von<br />
der Schönheit der Kristalle.<br />
Typisch für den<br />
Tom Munsteiner Cut<br />
in Verbindung mit der<br />
Goldschmiedekunst<br />
von Jutta Munsteiner:<br />
Halsschmuck „Dom<br />
Pedro“ aus Platin<br />
mit Aquamarin und<br />
Spirit Diamond<br />
Der Munsteiner Cut ist mittlerweile zum festen<br />
Begriff geworden. Er findet sich ebenso in<br />
Schmuckstücken von Edelschmieden, etwa der<br />
Pforzheimer Marke Cédé, wie auch als Desig neredition<br />
im Programm des österreichischen Kristall riesen<br />
swarovski. Anstatt mit klassischen Facetten unterstreicht<br />
der Edelsteingestalter Tom Munstei ner mit<br />
geometrischen Einschnitten die Einzigartigkeit und<br />
besondere Schönheit eines jeden Steins. Der Künstler<br />
lässt sich immer von den naturgegebenen Struk turen<br />
des Steins leiten.<br />
Tom Munsteiner sieht den Schleifprozess als eine schöpferische<br />
Reflexion des Wesens des Kristalls. Den Innenraum<br />
des geschliffenen Steins rückt er mit geometrischen, klaren Einschnitten<br />
ins Zentrum. Jeder Edelstein bekommt so seinen einzig<br />
artigen Ausdruck. Diese Schliffe sind mittlerweile zu einem<br />
unverkennbaren und weltweit geschätzten Markenzeichen des<br />
Ateliers Munsteiner geworden. Vor allem Beryll, Turmalin, Granat,<br />
Amethyst, Citrin, Ametrin, Feueropal, Bergkristall und rutilquarz<br />
schleift Tom Munsteiner zu wertvollen Unikaten, Kleinserien und<br />
Objekten. seine Ehefrau, Goldschmiedemeisterin Jutta Munsteiner,<br />
verarbeitet die Edelsteine zu feinfühligen Schmuck stücken. Die<br />
Edelstein-Kreationen des Familienunternehmens wurden<br />
bereits mehrfach international ausgezeichnet.<br />
Achat-fenster für eine Kirche<br />
Das Atelier Tom Munsteiner führt die Tradition des<br />
Vaters Bernd Munsteiner fort, der ebenfalls bis heute<br />
in dem Familienbetrieb tätig ist. Er revolutionierte<br />
bereits Mitte der 70er-Jahre die Gestaltung von<br />
Edelsteinen. Seine Edelsteinskulpturen stehen in zahlreichen<br />
Museen weltweit. Erstmals haben Vater und<br />
Sohn mit zwei Achatfenstern für die Evangelische Pfarrkirche<br />
in Stipshausen ein gemeinsames Werk geschaffen.<br />
Mit den Fenstern betraten die Munsteiner völliges Neuland:<br />
Achat, der Traditions- und Grundstein in der Geschichte<br />
der Edelsteinregion <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, wurde bislang als opakes Material<br />
und aufgrund des eher geringeren Werts unterschätzt. Nun<br />
haben ihn Bernd und Tom Munsteiner – auf eine Dicke von hauchdünnen<br />
1,5 Millimetern geschliffen – zur Transparenz gebracht. Mit<br />
diesem eindrucksvollen Mosaik, welches das Licht auf eine ganz<br />
besondere Weise in den Innenraum lenkt, erschließen sie für den<br />
Achat völlig neue Perspektiven in der Kunst. Axel Henselder<br />
www.munsteiner-cut.de<br />
100 | GZ plus
LLEN<br />
EINE<br />
LIERS<br />
<br />
<br />
EDELSTEINE<br />
KORALLEN<br />
COLLIERS<br />
IJT Tokyo<br />
GJX Tucson<br />
Inhorgenta<br />
München<br />
JGF Freiburg<br />
Intergem<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Schachenstraße 14<br />
D - 55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Fon +49 (0) 67 81 - 4 23 90<br />
Fax +49 (0) 67 81 - 4 23 60<br />
info@engelnecklace.de
unternehmen<br />
Ekkehard F. Schneider<br />
Ekkehard Schneider mit<br />
seiner Frau Ania, Tochter<br />
Amelia, Sohn Matteo sowie<br />
den beiden Schnauzern<br />
Luna und Henk im Wohn -<br />
bereich der Familie<br />
Fotos: Martin Glauner (4)<br />
102 | GZ plus
Ein Faible für<br />
klare Linien<br />
Ekkehard F. Schneider ist Kopf des nach ihm benannten Unternehmens<br />
in Kirschweiler, Schleifermeister, Betriebswirt und außerdem Bauhaus-Fan.<br />
Ein kleiner Ausschnitt des Edelstein-Portfolios (l.). Puristisch<br />
geschliffener Heliodor (ganz o.) Das Haus der Schneiders (o.)<br />
Etliche leuchtende Edelsteine sind am Morgen des<br />
GZ-Besuchs auf einem lederbezogenen Tisch gruppiert.<br />
Ekkehard Schneider ist dabei, weitere „Vorzeigeobjekte“<br />
herauszusuchen: einen rosa Turmalin mit eigens entwickeltem<br />
Stufenschliff, zwei Mandaringranate mit Ceylonschliff, ein Demantoid-Paar,<br />
einige Spinelle. „Wir führen durchweg feine Steine und<br />
haben damit eine horizontale Spezialisierung“, erklärt er.<br />
Das Gros der Edelsteine wird in der hauseigenen Werkstatt<br />
geschliffen. Dabei stellt man hohe Ansprüche, was die Schliffausführung<br />
sowie die Form und Proportion des jeweiligen Steins<br />
angeht. Für ein optimales Gesamtbild nimmt man schon mal<br />
Materialverluste in Kauf. „Um das Maximale aus einem Rohstein<br />
herauszuholen, schleifen wir ihn manchmal mehrmals, bis das<br />
Endergebnis stimmt“, so Ekkehard Schneider. Er schätzt den<br />
Umgang mit schönen Dingen, aber auch die Einblicke in andere<br />
Kulturen, die er auf weltweiten Reisen gewinnt.<br />
In der Firma unterstützt ihn seine Schwester Bettina Dumke,<br />
sooft wie möglich auch seine Frau. Ania Schneider bringt eben<br />
noch einen besonderen Einzelstein und legt ihn zu den anderen<br />
auf den Tisch: einen Heliodor mit wenigen Facetten, der viel Ruhe<br />
ausstrahlt. Bei diesem Schliff hat wohl Schneiders Faible fürs Bauhaus-Design<br />
eine Rolle gespielt. Am Haus der Familie lässt sich die<br />
Vorliebe für klare Linien jedenfalls überall erkennen. Saraj Morath<br />
www.efs-gems.com<br />
GZ plus | 103
unternehmen<br />
HENN GEMS<br />
KunstHandwerk und<br />
HandwerksKunst<br />
Dass bei Henn Gems echte Kunstwerke entstehen, ist kein Zufall. Schließlich beschäftigt<br />
das Unternehmen die besten Graveure, lässt sie mit hochwertigen Materialien arbeiten<br />
und gewährt die Zeit und die künstlerische Freiheit, um etwas Einzigartiges zu schaffen.<br />
Auf welch erstaunlich vielfältige Weise Edelsteine be- und<br />
verarbeitet werden können, zeigt Henn Gems. Das Familienunternehmen<br />
bietet eine Auswahl an geschliffenen<br />
Steinen wie Aquamarin, Peridot, Spinell oder Paraiba-Turmalin als<br />
Einzelsteine, Paare und Sets. Auch große Ausnahmesteine in Top-<br />
Qualität sind im Portfolio zu finden. Neben den losen Steinen entstehen<br />
im Atelier zudem verschiedenste Skulpturen und Objekte.<br />
Einige der Highlights wurden in diesem Jahr erstmals auf der Baselworld<br />
präsentiert, so etwa eine Gruppe dreier Kakadus, die aus einem<br />
einzigen Stück Morganit graviert wurden. Jedes Detail, bis hin<br />
zur zarten Oberfläche der Federn, wurde naturgetreu nachempfunden.<br />
Die Kämme, Schnäbel und Krallen sind mit 750 Gold akzentuiert.<br />
Rund ein Jahr brauchte es, um dieses Objekt anzufertigen.<br />
Keine Kompromisse<br />
„Wir arbeiten mit den besten Materialien“, sagt Geschäftsführer<br />
Axel Henn, „da machen wir keine Kompromisse, was die Bearbeitung<br />
angeht.“ Eine andere, überaus beeindruckende Arbeit ist die<br />
„Hommage a Dalí“, eine auf einem Bergkristall thronende Figur<br />
aus 750 Gold mit Brillanten und Emaille, die einen 33,50 Karat<br />
schweren Tsavorithen emporreckt. Vier Jahre Arbeit investierte<br />
Hans-Jürgen Henn, der Vater von Axel Henn, in dieses Stück.<br />
Ein echtes Connaisseur-Objekt ist zudem eine 180 mal 140 mal<br />
135 Millimeter messende Schüssel, die aus einem einzigen Rubin<br />
besteht. Fast unvorstellbare Mühe war nötig, um dieses überaus<br />
harte Material entsprechend zu bearbeiten. „Uns sind die Bohrer<br />
aus Stahl geschmolzen, als wir das Material ausgehöhlt haben“, erzählt<br />
Axel Henn. „Und der Rubin hat geglüht, als wir ihn poliert<br />
haben. 20 Schleifräder wurden dafür verbraucht. Aber aus diesem<br />
Stein mussten wir etwas Besonderes machen. Denn was Gott groß<br />
geschaffen hat, sollen wir nicht klein schleifen.“ Hans-Jür gen Henn<br />
fügt hinzu: „Wir arbeiten mit vielen Graveuren zusammen, jeder<br />
hat seinen eigenen Stil und seine eigenen Stärken, daher rührt<br />
diese Vielfalt.“ Dennoch sieht er die Zukunft der Kunst in Gefahr,<br />
denn der Markt für die Kunstwerke ist klein, es wird immer schwieriger,<br />
an die benötigten Edelsteine in der entsprechenden Größe<br />
heranzukommen, und der Nachwuchs fehlt. „Es gibt zwar viele<br />
gute Graveure, aber nur wenige sehr gute. Und von den wenigen<br />
sehr guten suchen wir den Besten. Und der ist schwer zu finden.“<br />
Purer Luxus<br />
Unter der Marke „Henn of London“ fertigt Ingo Henn, der zweite<br />
Sohn von Hans-Jürgen Henn, luxuriöse Schmuckstücke an. Seine<br />
Philosophie ist, die Farbsteine harmonisch zu integrieren. Da er<br />
Zugriff auf feinste Steine hat, konnte er auf der Baselworld ein<br />
Collier aus Weißgold, Diamanten und einem hochfeinen, 54,87 Karat<br />
schweren Paraiba-Turmalin präsentieren. Christoph Hoffmann<br />
www.henngems.de<br />
Drei Beispiele für höchste Handwerkskunst: die „Hommage a Dalí“, eine Schale aus Rubin und ein Collier von Henn of London (v. l.)<br />
104 | GZ plus
Walter Fischer GmbH & Co. KG<br />
Ketten- und Schmuckwarenfabrik<br />
Struthstraße 39<br />
D-55743 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Tel.: +49 (0) 67 81/ 20 02-0<br />
Fax: +49 (0) 67 81/ 2 66 21<br />
E-Mail: info@walter-fi scher.de
unternehmen<br />
Walter Fischer<br />
1<br />
Drei Millionen<br />
Meter Ketten parat<br />
In <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> gibt es neben Edelsteinanbietern auch etablierte Schmuckfirmen,<br />
zum Beispiel den Kettenhersteller Walter Fischer. Das GZ-Team war in<br />
der Produktion zu Besuch und hat dabei überraschende Dimensionen entdeckt.<br />
Ein lautes „Ticktack“ hier, ein leiseres „Tack, Tack, Tack“<br />
dort – die beiden Produktionshallen von Fischer sind<br />
von einem rhythmischen Klackern erfüllt. Die „Taktgeber“:<br />
über 1000 verschiedene Kettenmaschinen, viele davon<br />
eigens entwickelt oder umgebaut. „Durch unseren eigenen<br />
Werkzeug- und Maschinenbau sind wir flexibel, können Maschinen<br />
bei Bedarf umrüsten und somit auf Kundenwünsche eingehen“,<br />
erklärt Oliver Fischer. Er leitet den Betrieb zusammen<br />
mit seinem Vater, der eine 50-jährige Erfahrung im Umgang mit<br />
den mechanischen Maschinen hat. Die Firmengeschichte lässt<br />
sich über 100 Jahre zurückverfolgen. Heute betreut das international<br />
ausgerichtete Unternehmen im Schmuckbereich hauptsächlich<br />
Großhändler, Hersteller und Modelabels.<br />
Breites Spektrum<br />
Pro Jahr produziert man mit insgesamt rund 50 Mitarbeitern 30 bis<br />
40 Tonnen Ketten auf 5000 Quadratmetern Betriebsfläche. Und<br />
das sind nicht die einzigen beachtlichen Zahlen: „Wir haben konstant<br />
über drei Millionen Meter Ketten auf Lager“, sagt Jürgen Fischer.<br />
Angenommen, man wollte die vorrätigen Ketten aneinanderreihen<br />
– die sich ergebende „Kettenschlange“ würde auf direktem Weg<br />
gut von <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> bis nach Kairo reichen.<br />
Fotos: Martin Glauner (7)<br />
106 | GZ plus
2 3<br />
6<br />
4<br />
1 Die Mannschaft von<br />
Fischer ist stolz auf ihre<br />
Produkte 2 Eindruck<br />
aus der Kettenproduktion<br />
3 Eine stattliche, 1,6 Kilogramm<br />
wiegende Königskette<br />
aus Silber 4 An Ketten<br />
mangelt es bei Fischer nicht,<br />
wie Jürgen (l.) und Oliver<br />
Fischer zeigen 5 Diese<br />
sogenannte Schlauchkettenmaschine<br />
„strickt“ ein feines<br />
Metallgewebe 6 Viele Ketten<br />
entstehen aus Draht, einige<br />
Arten werden aus Blech<br />
hergestellt 7 Derzeit sehr<br />
gefragt: die Garibaldikette<br />
5 7<br />
Fischer stellt schwerpunktmäßig Ketten in Messing, Sterlingsilber<br />
und Aluminium her. Die Bandbreite des Angebots ist groß: Allein<br />
das Messing-Portfolio beinhaltet über 2600 Kettenmuster, bei den<br />
anderen beiden Materialien sind es etwas weniger. Jährlich kommen<br />
30 bis 50 neue oder neu aufgelegte Designs hinzu.<br />
Hohe Fertigungstiefe<br />
„Unsere Ketten sind glatt, anschmiegsam und beweglich. Sie kratzen<br />
nicht auf der Haut und ziehen keine Fäden aus den Kleidern,<br />
wie es oft bei Ketten aus Fernost der Fall ist“, so Jürgen Fischer.<br />
Und Oliver Fischer meint: „Die Qualität fängt schon bei der<br />
Grundkette an.“ Man realisiert hier alle wichtigen Herstellungsschritte<br />
in Eigenfertigung, angefangen bei der Drahtverarbeitung<br />
bis hin zum Eloxieren beziehungsweise der galvanischen Veredelung<br />
im Haus. Die Ketten werden nach jeder Produktionsphase<br />
kontrolliert. Bei der abschließenden Endkontrolle prüft man zudem<br />
sämtliche Verschlüsse auf Gängigkeit. Übrigens, um noch einmal<br />
den Vergleich mit Fernost-Produkten aufzugreifen: Aufgrund<br />
des hohen Dollarkurses müssen Importeure asiatischer Ketten<br />
ihre Preise derzeit erheblich erhöhen. Klar, dass den Fischers diese<br />
Tendenz beim Vertrieb ihrer Ketten zugute kommt. Saraj Morath<br />
www.walter-fischer.de<br />
GZ plus | 107
unternehmen<br />
Emil Weis Opals<br />
Die Form dieses Feueropals erinnert<br />
ein wenig an einen Kometen<br />
„Ein Opal versteckt<br />
sich zweimal“<br />
Die Firma Emil Weis Opals in Kirschweiler wird dieses Jahr 110 und gehört damit<br />
zu den ältesten Opalschleifereien weltweit. Ihr Portfolio umfasst Opale aller Typen und<br />
Preisklassen, die überwiegend in der eigenen Werkstatt geschliffen werden.<br />
Wir kaufen zu 99 Prozent Rohsteine und schleifen die<br />
meisten unserer Opale selbst. Das ist ein großer<br />
Vorteil, denn nur so können wir auf Kundenwünsche<br />
eingehen“, sagt Jürgen Schütz, Geschäftsführer von Emil Weis<br />
Opals. Das Familienunternehmen besitzt Beteiligungen an Minen in<br />
Australien und Mexiko. „Das ,Mining‘ ist spannend“, findet Schütz.<br />
„Dadurch haben wir die Chance, außergewöhnliche Steine zu<br />
finden. Aber das Glück spielt dabei eine sehr große Rolle.“ Die<br />
nächste Kunst nach dem Aufspüren der Edelsteine ist die des Öffnens.<br />
„Ein Opal versteckt sich normalerweise zweimal. Hat man<br />
ihn aus der Erde genommen, ist er meistens von einer ,Haut‘, also<br />
einer Gesteinsschicht, umgeben“, erklärt Jürgen Schütz. Es<br />
erfordert Erfahrung und Geschick, den Opal auf der richtigen Seite<br />
zu öffnen und damit seine Schönheit ans Licht zu bringen.<br />
Viel Handarbeit<br />
Geschliffen wird der Opal von Hand mit wenigen Hilfsmitteln. Das<br />
wichtigste „Instrument“ ist wohl das menschliche Auge. Die<br />
Fotos: Martin Glauner (4)<br />
108 | GZ plus
Ein Teil des Atelierteams<br />
mit Jürgen Schütz (2. v. l.),<br />
seiner Tochter Tanja (3. v. l.)<br />
sowie seinem Schwager<br />
Michael Weis (5. v. l., stehend)<br />
Schleifspezialisten müssen sich meistens schichtweise vortasten,<br />
um die farbintensivste Lage des Steines zu entdecken. „Man muss<br />
im richtigen Moment stoppen. Schleift man eine Schicht zu viel ab,<br />
kann die Farbe weg sein“, erläutert Michael Weis, der die Schleifwerkstatt<br />
leitet und zusammen mit seiner Schwester Karin Schütz,<br />
seinem Schwager Jürgen und seiner Nichte Tanja Teilhaber der<br />
Firma ist. Der Verlust von Farbe bedeutet Wertverlust, denn das<br />
Farbenspiel, die Anzahl und die Klarheit der Farbtöne sind preisentscheidend.<br />
„Wenn der Stein zusätzlich ein Muster hat, etwa<br />
,Chinese Writing‘, ,Harlekin‘ oder ,Pinfire‘, flippen die Sammler völlig<br />
aus“, sagt Jürgen Schütz.<br />
Australisch, Mexikanisch, Exotisch<br />
Währenddessen zeigt er einige Opale mit einzigartigen Zeichnungen<br />
namens „Eichhörnchen“ oder „Palmenstrand“. Es sind<br />
Schwarzopale, die wie Boulderopale, Yowah-Nuss-Opale und<br />
helle Opale aus Australien kommen. Aus Mexiko stammen indes<br />
opalisierende Feuer- und Wasseropale, Feueropalmatrix, Leopardenopale<br />
sowie klare, zum Facettieren geeignete Feueropale.<br />
Neben diesen bekanntesten Typen findet man bei Emil Weis Opals<br />
viele weitere Besonderheiten. „Dazu gehören Varietäten, die wir<br />
,Exotische Opale‘ nennen“, erklärt Tanja Schütz. „Sie opalisieren<br />
nicht, kommen aber in etlichen Unifarben vor und werden<br />
weltweit gefunden. Einige davon sind sehr begehrt, beispielsweise<br />
der ,Pink Opal‘.“<br />
Saraj Morath<br />
www.emilweisopals.com<br />
Diese Schwarzopale sind durch ihre leuchtenden Farben und ihr auffälliges<br />
Muster echte Vorzeigeexemplare (o). Schleifen eines Boulderopals (u.)<br />
GZ plus | 109
unternehmen<br />
HERBERT KLEIN<br />
Blüte aus Rubellit,<br />
Blätter aus Aquamarin<br />
Karat und<br />
Charakter<br />
Im Atelier von Herbert Klein werden aus kostbaren Edelsteinen lebensechte<br />
Tierskulpturen oder feine Blumen und Blüten graviert. Erst viele Stunden, oft sogar<br />
Tage intensivster Arbeit führen zum erwünschten Ergebnis – und so verwundert<br />
es nicht, dass dabei auch eine besondere Bindung zum Kunstwerk entsteht.<br />
Verblüffend lebensecht wirkt<br />
der Gorilla aus Obsidian<br />
Skulpturen auch einen Sinn für Humor. Feinste Nuancen entscheiden<br />
dabei, ob die Mimik passt und ob die Charakterzüge wirklich<br />
getroffen sind.<br />
Die Anatomie im Edelstein<br />
Bis es aber zur Ausarbeitung der letzten Details kommt, ist sehr<br />
viel Arbeit vonnöten. Zuerst studiert Stefan Klein eingehend das<br />
Tier, das er gravieren möchte. Dazu liest er Fachbücher, schaut Filme<br />
und besucht das Vorbild auch schon einmal persönlich im Zoo.<br />
Er analysiert alles vom Körperbau und der Körperhaltung über die<br />
Struktur und die Farbe der Haut oder des Fells bis hin zu kleinsten<br />
Details wie der Stellung der Zähne. Mit diesem Wissen fertigt er<br />
eine konzeptionelle Skizze für die Figur an.<br />
Wurde der passende Edelstein gefunden und in die grobe<br />
Form zurechtgeschnitten, beginnt der anstrengendste Teil der<br />
Arbeit: Um jede Einzelheit und jede Regung im Gesicht der Tieres<br />
realistisch darzustellen, muss die ganze Figur mit all ihrem Gewicht<br />
wieder und wieder an den Fräser gehalten werden. „Dabei entwickelt<br />
man durchaus eine gewisse Beziehung zum Objekt“, sagt<br />
Stefan Klein und fügt hinzu „Darum hoffe ich immer auch, dass es<br />
in guten Händen landet.“ Apropos: Damit der zukünftige Besitzer<br />
der Figur um die individuelle Geschichte des Stückes weiß, dokumentiert<br />
Stefan Klein den Entstehungsprozess und erstellt ein zusätzliches<br />
Fotobuch.<br />
Stefan Klein, der gemeinsam mit seiner Schwester Gabriele<br />
Klein das Unternehmen Herbert Klein führt, bringt es auf<br />
den Punkt: „Wir erschaffen Charaktere.“ In der Tat bestechen<br />
die Tierskulpturen, die er anfertigt, nicht nur durch ihre<br />
verblüffend naturgetreue Gestaltung, sondern auch dadurch, dass<br />
jede Figur eine eigene Persönlichkeit zu haben scheint: Ein dickes<br />
Wildschwein schaut selig vor sich hin, ein Schimpanse grinst<br />
neckisch, ein mächtiger Gorilla gibt sich weise und entspannt, ein<br />
Nilpferd sperrt munter das riesige Maul auf. Oftmals zeigen die<br />
Das Erblühen von Turmalin & Co<br />
Eine weitere Spezialität von Herbert Klein sind gravierte Blüten<br />
und Blumen, die auf ausgesprochen vielfältige Weise im Schmuckdesign<br />
eingesetzt werden können. Hierfür kommen neben Materialien<br />
wie Bergkristall auch sehr hochwertige, durchaus facettierbare<br />
Edelsteine wie Tansanit, Rubellit und Aquamarin zum Einsatz.<br />
„Einige wundern sich darüber. Aber unsere Kunden erwarten beste<br />
Qualität von uns“, sagt Gabriele Klein. „Darum machen wir auch<br />
keine Kompromisse bei der Auswahl der Materialien.“ Abgerundet<br />
wird das Angebot von Wappen- und Monogrammgravuren.<br />
<br />
Christoph Hoffmann<br />
www.herbert-klein.de<br />
110 | GZ plus
Gebr. Kuhn GmbH & Co. KG • Hauptstraße 5 • 55758 Mörschied/<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
phone: +49 6785 99769-0 • fax: +49 6785 99769-10 • info@kuhngems.com • www.kuhngems.com
Unternehmen<br />
Gebrüder Kuhn<br />
Das rund 40-köpfige Team<br />
Der großzügige<br />
Neubau<br />
Blick in die Werkstatt<br />
„Wir sind offen für<br />
Herausforderungen“<br />
Im Präzisionsschleifen und -bearbeiten von Edelsteinen kennt man sich<br />
bei der Firma Kuhn in Mörschied aus. Das 40 Mitarbeiter starke Team stellt sich<br />
gern auf individuelle Kundenwünsche ein.<br />
Um eines vorwegzunehmen: Normalerweise trifft man die<br />
Inhaberfamilie der Edelsteinschleiferei Gebrüder Kuhn<br />
um die Mittagszeit nicht auf Pferdekoppeln an. Am Tag<br />
des GZ-Besuchs, einem nicht ganz gewöhnlichen Mittwoch,<br />
machen die sechs Mörschieder aber eine Ausnahme. „Wir sind<br />
schon gerne in der Natur unterwegs, für gewöhnlich aber eher<br />
abends“, sagt Sabine Herbert lachend. „Dann gehen wir zur<br />
Entspannung spa zieren oder wandern zum Aussichtspunkt<br />
,Mörschieder Burr‘,“ ergänzt Susanne Schuler.<br />
Die beiden Schwestern sind seit 2009 Geschäftsführerinnen<br />
des Familienunternehmens. Das besteht seit 1953, seinen Ursprung<br />
findet man aber bereits im Jahr 1875. Ihr Vater Günter<br />
Kuhn kümmert sich unter anderem um den Einkauf, die Auswahl<br />
und die Vorbereitung der Rohsteine, ihre Mutter Lore Kuhn hilft<br />
oft im Büro, Michael Schuler und Sohn Tobias sind für die Produktion<br />
verantwortlich.<br />
Minimale Toleranzwerte<br />
In der großräumigen Werkstatt findet man Schneid- und Schleifmaschinen,<br />
Bohr- und Poliermaschinen, Trommelanlagen mit<br />
Vi bratoren, vor allem aber CNC-gesteuerte Präzisionsmaschinen.<br />
Präzision ist das richtige Stichwort: „Unsere Toleranzwerte<br />
Fotos: Martin Glauner<br />
112 | GZ plus
Lore und Günter Kuhn,<br />
Sabine Herbert sowie<br />
Tobias, Susanne und<br />
Michael Schuler in der<br />
malerischen Umgebung<br />
unweit der Firma (v. l.)<br />
Zwei aktuelle Beispiele<br />
des breiten Produktionsspektrums:<br />
gravierte<br />
Skarabäen (Glückskäfer)<br />
in diversen Steinvarianten<br />
und Größen (o.), Perl -<br />
muttscheibe mit individueller<br />
Laser beschriftung (r.)<br />
beim Schleifen bewegen sich im Hundertstel-Bereich. Bei unseren<br />
strengen Qualitätsprüfungen kommen ebenso präzise Messgeräte<br />
zum Einsatz. Auf Wunsch protokollieren wir diese Kontrollen<br />
auch für unsere Kunden“, erklärt Sabine Herbert. Präzision<br />
wird immer gefragter, stellen ihre Schwester und sie fest. Kundenanfragen<br />
erfolgen heute oft anhand technischer Zeichnungen,<br />
weniger anhand von Mustersteinen wie früher.<br />
Maximale Möglichkeiten<br />
Die Bandbreite der schleifbaren Naturmaterialien ist groß. Sie beginnt<br />
bei den Ursprungssteinen der Firma, den Achaten, reicht von Quarzen<br />
wie Bergkristall, Rosenquarz, Amethyst, Rauchquarz und Lemonquarz<br />
bis zu Türkis und Jaspis und endet bei Perlmutt noch lange nicht.<br />
Genauso zahlreich sind die Bearbeitungsmöglichkeiten, zu<br />
denen auch Gravuren und Lasergravuren zählen. Mit Cabochons,<br />
Pampeln, Zylindern, Kugeln sowie Ring- oder Manschettenknopfsteinen<br />
sind die wichtigsten Schliffarten wohl genannt. Den Möglichkeiten<br />
sind jedoch fast keine Grenzen gesetzt, wie Susanne<br />
Schuler erläutert: „Wir sind offen für neue Herausforderungen<br />
und treiben die Technik immer weiter voran, um scheinbar Unmögliches<br />
möglich zu machen.“ <br />
Saraj Morath<br />
www.kuhngems.com<br />
GZ plus | 113
unternehmen<br />
GLOBAL GEMS<br />
Neue Geschäfte mit<br />
alten Schätzen<br />
Bereits seit über 130 Jahren ist Familie Rakyan, die das Unternehmen<br />
Global Gems führt, im Handel mit Edelsteinen, Naturperlen und<br />
vor allem historischen Kostbarkeiten tätig. Sie hat daher beste<br />
Beziehungen und weiß, was Kunden wünschen und wissen sollten.<br />
Mit historischen Schmuckstücken lassen sich sehr attrak <br />
tive Geschäfte machen, schließlich haben luxuriöse<br />
Antiquitäten nicht nur einen ganz eigenen Charme,<br />
sondern sie erzählen auch immer selbst etwas über die Schmuckgeschichte,<br />
über die Entwicklung der Handarbeitskunst und den<br />
ästhetischen und kulturellen Wandel. Viele Objekte sind außerdem<br />
mit heutigen Techniken und Möglichkeiten gar nicht mehr<br />
reproduzierbar. Darum können historische Schmuckstücke das<br />
Sortiment auf attraktive Weise abrunden. Doch der Handel damit<br />
hat einige eigene Regeln, die es zu befolgen gilt, wie Vinit Rakyan,<br />
der Geschäftsführer von Global Gems, und sein Sohn Anshul<br />
Ra kyan zu berichten wissen.<br />
Geschichten<br />
in Schmuck<br />
Zunächst ist es unerlässlich,<br />
die Kunden umfassend über<br />
das Schmuckstück informieren<br />
zu können. Das bedeutet<br />
nicht nur, die Zeit, in der es<br />
entstanden ist, zu kennen, sondern<br />
auch erklären zu können,<br />
was diese Zeit ausmachte.<br />
„Die Epochen haben klar<br />
erkenn bare stilistische Eigenschaften.<br />
Das macht es relativ<br />
leicht, den historischen Hintergrund<br />
zu verdeutlichen“,<br />
sagt Anshul Rakyan. „Es ist wie<br />
beim Kauf eines Oldtimers.<br />
Der Schmuck erzählt die Geschichte<br />
oftmals auch selbst.“<br />
Russisches Collier<br />
mit verschiedenen<br />
Farbsteinen<br />
Genauso wichtig ist es, etwas über die Herkunft und gegebenenfalls<br />
die Vorbesitzer erzählen zu können.<br />
Geschäftsführer Vinit Rakyan erklärt, dass es, wie in der Diamantgraduierung,<br />
auch bei Antiquitäten vier wertbestimmende<br />
Kriterien gibt: Die Seltenheit des Stückes, die Größe, Anzahl,<br />
Echtheit und Natürlichkeit der Edelsteine, der Zustand des Objekts<br />
und die Qualität der Goldschmiedearbeit. Zusätzlich erfahren<br />
viele Schmuckstücke, wenn sie aus den großen Häusern wie Van<br />
Cleef & Arpels, Cartier oder Boucheron kommen, einen weiteren<br />
Wertgewinn, denn die berühmten Namen haben nicht nur eine<br />
hohe Anziehungskraft, sondern versprechen auch beste Qualität<br />
der Materialien und der Verarbeitung. Immer wieder tauchen auf<br />
dem Markt allerdings auch Fälschungen auf, die Experten jedoch<br />
zumeist sehr schnell als solche erkennen.<br />
Internationales Netzwerk<br />
Dass sich das Geschäft mit historischem Schmuck in einem essenziellen<br />
Punkt grundlegend von dem mit modernen Kreationen<br />
unterscheidet, liegt zudem in der Natur der Sache: Da keine neuen<br />
Waren hergestellt werden und die Nachfrage nach exklusiven<br />
Stücken sehr hoch ist, ist der Einkauf deutlich komplizierter. Auch<br />
darum ist die Zusammenarbeit mit einem zuverlässigen, erfahrenen<br />
Partner wie Global Gems unerlässlich. Das Familienunternehmen<br />
wurde zwar „erst“ vor 35 Jahren gegründet,<br />
die Familie Rakyan ist allerdings bereits seit<br />
sieben Generationen im Schmuck- und Edelsteinhandel<br />
tätig. Es konnte ein internationales<br />
Netzwerk auf- und ausgebaut werden, dank<br />
dem eine beeindruckende Auswahl an Arbeiten<br />
angeboten werden kann, die zum größten<br />
Teil aus dem viktorianischen Zeitalter, dem Art<br />
déco und der Belle Époque stammen. Ebenfalls<br />
zum Sortiment gehören unbehandelte Edelsteine<br />
sowie feine Zuchtperlen.<br />
<br />
Christoph Hoffmann<br />
www.globalgems.info<br />
Vogelnest-Brosche mit Perlen, Diamanten und Smaragden<br />
114 | GZ plus
110 JahreLeidenschaft für Opal!<br />
Mehr Informationen über EMIL WEIS OPALS finden Sie in unserem redaktionellen Beitrag.<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf den Messen:<br />
- IJT Tokyo<br />
- Tuscon A.G.T.A.<br />
- Inhorgenta Munich<br />
- March Hong Kong<br />
International Jewellery Show<br />
- Baselworld<br />
- Jewellery and Gem Fair Europe<br />
- JCK Las Vegas<br />
- June Hong Kong Jewellery<br />
and Gem Fair<br />
- Euro Mineral<br />
Sainte-Marie-aux-Mines<br />
- Tendence Frankfurt<br />
- September Hong Kong<br />
Jewellery and Gem Fair<br />
- Intergem <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Auf dem Hüttenflur 8, D-55743 Kirschweiler, Tel.: 49 - 67 81 - 3 33 70<br />
e-mail: opals@emilweis.com, www.emilweisopals.com<br />
Field Address: P.O.Box 778, Coober Pedy, S.A. 5723 Australia
Unternehmen<br />
Fisma<br />
Panzerkette aus<br />
Aluminium mit spezieller<br />
Farbbeschichtung<br />
Gestartet wie<br />
Bill Gates<br />
Die Firma Fisma wurde 1996 von Andreas Fischer ins Leben gerufen.<br />
Das Unternehmen produziert Ketten „Made in Germany“ und hat Kunden auf allen<br />
Kontinenten, darunter auch Modelabels in Paris, London und Mailand.<br />
116 | GZ plus
1<br />
Es ist ein Dienstagmorgen im Mai. In der Hauptproduktionshalle<br />
von Fisma stehen zahlreiche Spulen mit Silberdraht<br />
auf einem Wagen bereit. In Kürze wird der Draht zu<br />
madeira-, Lotus-, Tigeraugen- oder Pandaketten verarbeitet sein.<br />
Oder zu einer anderen von rund 1400 Kettenarten, verschiedene<br />
Breiten inbegriffen. Die wichtigsten Ausgangsmaterialien sind Messing,<br />
Edelstahl, Aluminium, Sterlingsilber und Titan. „Unser jährli <br />
ches Produktionsvolumen liegt bei ungefähr 55 Tonnen Ketten“,<br />
erklärt Geschäftsführer Andreas Fischer. Nebenbei erzählt er lachend,<br />
dass er einst wie Microsoft-Gründer Bill Gates in einer<br />
Doppelgarage angefangen hat.<br />
Maschinell, effizient, wirtschaftlich<br />
Die Kettenfertigung bei Fisma erfolgt maschinell, effizient und wirtschaftlich.<br />
Diese Arbeitsweise ist eng mit dem Versprechen „Made<br />
in Germany“ verknüpft. Denn für viele Kettentypen ist Handarbeit<br />
gefragt, welche man anderswo der Kosten wegen ins Ausland<br />
verlagert. Nicht so bei dem <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Unternehmen: „Wir<br />
fertigen Kettentypen, die man sonst halbautomatisch oder von<br />
Hand herstellt, komplett maschinell mit Spezialmaschinen“, sagt<br />
Sohn Max Fischer, der für Produktion und Verkauf zuständig ist.<br />
2<br />
3<br />
Viele spezielle Maschinen<br />
Zu den besagten Kettentypen gehören beispielsweise Modelle mit<br />
vielen unterschiedlichen Ringelgrößen in einer Kette oder große<br />
Königsketten zwischen 1,2 und 2 Millimeter Drahtstärke. Letztere<br />
fertigt man auf drei besonderen Maschinen, von denen weltweit<br />
höchstens acht Exemplare existieren. Insgesamt gibt es hier rund<br />
600 Maschinen, weitere 200 sind in Reserve. Viele davon hat man<br />
im eigenen Werkzeugbau umgerüstet, auf mehr Produktivität ausgelegt<br />
oder störungsresistenter gemacht.<br />
Bis zu 15 Stationen<br />
„Ein umfangreiches Lager und unsere umfassende Fertigung ermöglichen<br />
uns, schnell auf Kundenwünsche zu reagieren“, sagt<br />
andreas Fischer. Alle Prozesse der Kettenherstellung sind hier unter<br />
einem Dach vereint. Eine Kette<br />
kann bis zu 15 Stationen durchlaufen:<br />
Je nach Kettenart wird sie in<br />
Form geschlagen, gezogen, gelötet,<br />
poliert, diamantiert. Zum Schluss<br />
wird sie mit einer von 40 möglichen<br />
Beschichtungen galvanisch<br />
veredelt, PVD-beschichtet, mit<br />
einer speziellen Farbbeschichtung<br />
versehen oder – im Falle von Aluminium<br />
– eloxiert. Saraj Morath<br />
www.fisma-ketten.de<br />
4 5<br />
Fotos: Martin Glauner (7)<br />
1 Geschäftsführer Andreas Fischer (l.) und sein Sohn Max 2 Das mehrteilige<br />
Firmengebäude von Fisma 3 Die Produktionsräume bei Fisma sind hell und<br />
großzügig 4 Ausschnitt der Hauptproduktionshalle, im Vordergrund drei<br />
Maschinen für große Königsketten 5 Man fertigt Königsketten bis zwei Millimeter<br />
Drahtstärke maschinell 6 Ein kleiner Teil der insgesamt 45-köpfigen<br />
Mannschaft. Das Team grillt gern gemeinsam im Innenhof, gelegentlich geht<br />
man auch zusammen wandern<br />
6<br />
GZ plus | 117
unternehmen<br />
mix<br />
Schwerelose<br />
Achate<br />
Dem Achat eine neue Form<br />
zu geben, ist das ambitionierte<br />
Ziel der Diplom-Designerin Tanja<br />
Emmert. Wie diese neue Form aussieht,<br />
zeigen zwei Arbeiten, für die sie<br />
im vergangenen Jahr Belo bigungen erhielt. Bei<br />
dem Wettbewerb „Between layers – Innenwelten<br />
des Achat“ präsentierte sie die Ohrringe „Flying“<br />
aus verschiedenen Achaten, Bergkristall und Silber. Beim<br />
45. Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis lobte die Jury zudem ihre<br />
Ohrringe „Floating Lights“ aus geschwärztem Silber und Lagenachat für das<br />
harmo nische Zusammenspiel der verwendeten Materialien: „Es ist eine<br />
wunderschöne Symbiose aus Moderne und Materialität, Kunsthandwerk<br />
sowie Gestaltung.“ www.ta-ka.de<br />
Lebendiges Porzellan<br />
Für ihre Schmuckstücke, die nur als Unikate<br />
oder in Kleinserien hergestellt werden, verwendet<br />
Gaby Wandscher neben Gold und Edelsteinen<br />
vor allem Porzellan. Dieses Material<br />
fasziniert sie nicht nur durch die helle, reine<br />
Optik, sondern auch durch das spezielle Tragegefühl.<br />
Weil die leichten Porzellanhohlkörper<br />
die Wärme der Trägerin aufnehmen und speichern,<br />
fühlt sich der Schmuck auf der Haut sehr<br />
angenehm an. „Getragen ist mein Schmuck<br />
nicht nur die kleine Skulptur um den Hals, sondern<br />
er beginnt mit der Trägerin zu leben“, erklärt<br />
Gaby Wandscher. Ein weiterer Vorteil des<br />
Materials ist, dass es sich auf unterschiedlichste<br />
Weise bearbeiten lässt. Mit einer Mohshärte<br />
von 7 lässt es sich auch schleifen, bohren und<br />
sägen und eröffnet so eine große gestalterische<br />
Freiheit. www.gabywandscher.de<br />
Die Kunst der Natürlichkeit<br />
SKS Schmuck kreiert in der eigenen Werkstatt ausgefallenen Farbsteinschmuck<br />
in guter Qualität, der zu attraktiven Preisen an geboten<br />
wird. Dabei werden einerseits geschliffene Steine verwendet, andererseits<br />
arbeitet man mitunter auch mit Rohmate rial, dessen natürliche<br />
archaische Schönheit durch Gold und feine Edelsteine elegant<br />
kontrastiert wird. www.sks-schmuck.de<br />
Anzeige<br />
Ernst Leyser<br />
Edelsteinschleiferei<br />
Hauptstraße 4-5<br />
55743 Kirschweiler<br />
Tel.: 06781-31477<br />
Fax.: 06781-33904<br />
www.ernst-leyser.de<br />
info@ernst-leyser.de<br />
Neu interpretierte<br />
Klassiker<br />
Eine attraktive Alternative zum Siegel hat die<br />
Schmuckgestalterin Andrea Sohne kreiert: modern<br />
geschliffene Petschafte mit eingesetzten<br />
Siegelgravuren, die sich als Anhänger tragen<br />
lassen. Dabei können verschiedene Edelsteine<br />
miteinander kombiniert werden. Andrea Sohne<br />
beschreitet gern Wege fernab des Mainstreams.<br />
So hat sie klassische Gemmen im Pop-Art-Stil<br />
angefertigt. Sie sagt: „Das Schöne an meinem<br />
Beruf ist es, die unendliche Vielfalt der Edelsteine<br />
zu sehen und mit ihnen zu arbeiten, damit<br />
einzigartige Menschen einzigartigen Schmuck<br />
tragen können.“ www.andrea-sohne.de<br />
Fotos: Timo Volz (1)<br />
118 | GZ plus
Promotion<br />
Modischer<br />
Edelsteinschmuck<br />
Wer modischen Edelsteinschmuck sucht, ist<br />
bei der Firma Siegfried Giede goldrichtig.<br />
Das breite Sortiment ist immer auf dem<br />
aktuellen Stand, was Farben, Formen und<br />
Designs betrifft. In den großen Verkaufsräumen<br />
in der Hauptstraße 250 in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
und auf vielen Messen präsentiert<br />
Giede ein großes modisches Sortiment.<br />
Zudem finden monatlich Designtage statt.<br />
Hier führen Experten kostenlos vor, wie<br />
eine Kette gestaltet, aufgezogen, geknotet<br />
und schließlich mit einem Schloss versehen<br />
wird. So entstehen aus den neuesten Edelsteinsträngen<br />
ganz individuelle Designerstücke.<br />
Und: Ideen werden unter den Teilnehmern,<br />
vor allem unter Goldschmieden<br />
und Schmuckgestaltern, rege ausgetauscht.<br />
Deren Kunden wiederum erfreuen sich an<br />
den so geschaffenen Kreationen. Giede bietet<br />
Edelsteinstränge in allen Preisklassen,<br />
Farben und Schliffen. Dazu passende Armbänder,<br />
Ringe oder Ohrschmuck runden<br />
das Programm ab. Edelstein-Accessoires,<br />
Edelsteinfiguren, viele Schnecken und Muscheln<br />
sowie Muschelschmuck gehören<br />
ebenfalls zum Sortiment. www.giede.com<br />
FANCY COLOUR DIAMANTEN<br />
A Registered WFDB-Diamond Exchange Member<br />
No. DEIO30803<br />
Großes, vielfältiges Angebot an Fancy Colour Diamanten<br />
in vielen verschiedenen Größen, Formen und Farben.<br />
DIAMANTSCHLEIFEREI<br />
DIAMOND MANUFACTURERS<br />
DIAMANTEN IN ALLEN SCHLIFFEN<br />
FARBIGE DIAMANTEN<br />
NATURAL FANCY COLOUR DIAMONDS<br />
GUSTAV O. HAHN OHG<br />
D-55743 IDAR-OBERSTEIN<br />
HAUPTSTRASSE 125<br />
TEL: +49 - (0) 67 81 - 4 60 11<br />
FAX : +49 - (0) 67 81 - 4 14 09<br />
EMAIL: info@gustav-o-hahn.de
Unternehmen<br />
mix<br />
Freie Form- und Farbenwahl<br />
Die Edelsteinschleiferei Herbert Fürstenberg beliefert die anspruchsvolle Kundschaft<br />
mit Schmucksteinen verschiedener Arten und mit hochpräzisen Gravuren.<br />
Nach Zeichnung, Schablone oder Modell wird das Material in die gewünschte<br />
Form gebracht. Eine Stärke des Traditionsunternehmens ist es, auch komplizierte<br />
Formen umzusetzen. Man profitiert dabei von einem großen Erfahrungsschatz<br />
und der konstanten Weiterentwicklung. Ein Topseller von<br />
Herbert Fürstenberg sind Keramikringe, die in verschiedenen<br />
Farben und individuellen Formen<br />
angeboten werden. www.edelsteinschleiferei.de<br />
Diamant-Komplettservice<br />
aus einer Hand<br />
Das traditionsreiche Unternehmen Paul Berg<br />
hat sich in seiner 80-jährigen Firmengeschichte<br />
von einer Lohnschleiferei zu einem<br />
der führenden Lieferanten für Diamanten<br />
mit feinstem Schliff entwickelt. Heute<br />
werden von dort Juweliere, Goldschmiede<br />
und Schmuckmanufakturen in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz mit Diamanten<br />
in den unterschiedlichsten Schliffformen beliefert.<br />
Zudem bietet Paul Berg vielfältige<br />
Dienstleistungen wie die Reparatur von beschädigten Diamanten<br />
oder die Schliffverbesserung von Expertisensteinen.<br />
www.diamantschleifer.de<br />
Anzeige<br />
Es wird heiß<br />
Mexikanische Feueropale sind der Inbegriff von<br />
Energie und Lebensfreude. Mit ihrem strahlenden<br />
Glanz, der mal an leuchtende Glut, mal an<br />
wild lodernde Flammen erinnert, lassen sie sich<br />
auf sehr vielfältige Weise in ausdrucksstarken<br />
Schmuckstücken verwenden. Schon die Azteken<br />
wussten diese Edelsteine zu schätzen und<br />
nannten sie „Quetzalitzlipyollitli“ („Edelsteine<br />
des Paradiesvogels“). Und auch Olaf Schneider,<br />
Inhaber der Firma Girasol, ist ihnen verfallen. Er<br />
offeriert kalibrierte Ware oder feine Unikate,<br />
facettierte oder als Cabochon geschliffene<br />
Feuer opale, opalisierende Feueropale sowie<br />
Matrix- und Kristallopale getreu seinem Motto<br />
„Sie haben einen Traum – ich erfülle ihn.“<br />
www.feueropale.de<br />
Fotos: Hannes Magerstaedt (1)<br />
120 | GZ plus
Mehr als nur ein Spezialist für Türkise<br />
Alexandra Cullmann lenkt seit 1996 die Firmengeschicke des 1950<br />
gegründeten Unternehmens Cullmann Türkise. Der Türkis liegt ihr<br />
im Blut. „Es ist die Liebe zum Türkis, diesem lichten himmelblauen<br />
bis blaugrünen Edelstein, die mich immer wieder aufs Neue beflügelt“,<br />
sagt Alexandra Cullmann. „Der Türkis ist ein Edelstein, der<br />
kaum den rasch wechselnden Modetrends unterworfen ist und mit<br />
seiner frischen Farbe heitere Akzente im Schmuckgeschehen setzt.“<br />
Die Rohware bezieht Cullmann Türkise vor allem aus der<br />
„Sleeping Beauty Mine“ in Arizona in den USA. Vor der Weiterverarbeitung<br />
zu Schmucksteinen wird das Material gehärtet. So verändert<br />
sich die Farbe nicht mehr beim Tragen, etwa durch Kosmetika.<br />
Das Lager umfasst eine riesige Auswahl verschiedener Größen<br />
und Formen, beispielsweise lose Kugeln, Cabochons, Pampeln oder<br />
Herzen. Auch gibt es zahlreiche Ketten in verschiedenen Längen.<br />
Alle Kundenwünsche erfüllt Cullmann innerhalb von wenigen Tagen.<br />
Zudem kann über die Firma auch Rohware zur Weiterverarbeitung<br />
be zogen werden. Kunden profitieren hier von den günstigen Einkaufsbedingungen.<br />
Doch das Sortiment umfasst heute mehr als nur den namensgebenden<br />
Lieblingsstein der Familie. Alexandra Cullmann hat zudem<br />
Lapislazuli, Chrysopras, Koralle, Malachit, Onyx, Azurit-Malachit<br />
und Tigerauge sowie weitere Edelsteine ins Sortiment aufgenommen.<br />
Die <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Firma offeriert darüber hinaus Ketten,<br />
Ringe und andere Schmuckstücke mit ausgesuchten Edelsteinen in<br />
Gold und Silber. Die Kollektionen bestehen überwiegend in farblich<br />
aufeinander abgestimmten Sets. www.cullmann-tuerkise.de<br />
promotion<br />
Naturwunder trifft auf Künstlerhand<br />
„Wolf ist ein echter Plastiker“, sagte einmal<br />
Prof. Karl Schollmeyer, ehemaliger Leiter der<br />
Fachhochschule Pforzheim. „Er hat ein Gefühl<br />
für Rundungen, für Spannung und Gegenspannung.<br />
Seine Gefäße sind wirkliche<br />
Schmuckobjekte.“ Helmut Wolf aus Kirschweiler<br />
ist mit seinen aufregenden Gefäßen,<br />
die alles bis daher Dagewesene sprengen,<br />
mittlerweile zur lebenden Legende geworden.<br />
Seine fast 50 Zentimeter Durchmesser<br />
messenden Bergkristallschalen schafften es<br />
1988 als größte ihrer Art ins „Guinness<br />
Buch der Rekorde“. 2010 übertraf er seinen<br />
Rekord mit einer 90 x 60 x 47 Zentimeter<br />
großen Bergkristallschale. 2014 präsentierte<br />
er die größte je geschliffene Lapislazulischale.<br />
Sämtliche Objekte von Wolf sind von<br />
außergewöhnlicher Dimension und stellen<br />
eine Symbiose aus Schöpfung der Natur,<br />
künstlerischer Gestaltung und exzellentem<br />
handwerklichen Können dar. Doch der Weg<br />
vom Rohstein zu einem kunstvollen Gefäß<br />
ist mühsam. Ständig besteht die Gefahr, dass<br />
es bei der Bearbeitung zerbricht und alle<br />
Mühen umsonst waren. So ist das unbeschreibliche<br />
Glücksgefühl zu verstehen,<br />
wenn Wolf die fertige Schale mit dem Daumennagel<br />
antippt und dann ein weit schwingender<br />
heller Ton durch den Raum geht.<br />
Sein neuester Coup ist eine Zoisit/<br />
Rubin-Gruppe namens „Magic of the rising<br />
sun“. Die achtteilige Gefäßgruppe arbeitet<br />
mit naturbelassenen Reliefs. „Jahrzehntelang<br />
habe ich die schönsten Rohsteine dafür gesammelt“,<br />
berichtet Helmut Wolf und fährt<br />
fort: „In keinem Museum und in keiner Privatsammlung<br />
findet man Vergleichbares. Die<br />
Gestaltung der einzelnen Objekte war<br />
mehr als schwierig, da die Härtegrade des<br />
Zoisits und des Rubins verschieden sind.“<br />
Die Rubine sind hauchdünn geschliffen, sie<br />
scheinen zu leuchten. www.wolf-helmut.de<br />
GZ plus | 121
unternehmen<br />
galle Werttransporte<br />
Transparenz<br />
schafft Vertrauen<br />
Galle Werttransporte ist ein typisches <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er<br />
Familienunternehmen. Der Kunde weiß hier noch, mit wem er es<br />
zu tun hat. Echte Werte werden transportiert – und gelebt.<br />
Alles im Blick: Florian Galle, Geschäftsführer Galle Werttransporte (ganz o.).<br />
Ein starkes Team für einen sicheren Transport (v. l.): Astrid Pohl, Theresa<br />
Sündram, Monika Mayer, Marius Botiseriu, Sonja Galle, Dominik Djordjevic,<br />
Meike Walker-Galle, Florian Galle, Lisa-Marie Purper (o.)<br />
Uns ist der direkte Draht zum Kunden äußerst wichtig“,<br />
sagt Florian Galle. „Jeder Mitarbeiter betreut seine Mandanten.<br />
So weiß jeder, mit wem er es zu tun hat. Außerdem<br />
sind alle Mitarbeiter im Internet mit Kontaktdaten aufgeführt.<br />
Die Sendungen können per GPS Tracking verfolgt werden. Diese<br />
Transparenz schafft Vertrauen. Und das ist wichtig. Schließlich vertrauen<br />
uns die Kunden echte Werte an.“ Ein weiterer wichtiger<br />
Aspekt des Werttransportunternehmens sind Tugenden wie<br />
Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Flexibilität, Schnelligkeit und 24-Stunden-Service.<br />
„Bei uns ist eigentlich rund um die Uhr jemand zu<br />
erreichen. Und wir garantieren, Sendungen innerhalb von 24 Stunden<br />
deutschlandweit abzuholen und europaweit zuzustellen“, verspricht<br />
Florian Galle.<br />
Die Firma Galle fährt zum einen feste Routen ab, welche die<br />
wichtigen Schmuck- und Edelsteinzentren wie <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und<br />
Pforzheim, aber auch München verbinden. Zudem werden bundesweit<br />
über das Partnerunternehmen „Der Kurier“ Sendungen<br />
abgeholt. Versichert sind diese über Galle.<br />
Für zusätzliche Sicherheit sorgen die bewaffneten<br />
und speziell ausgebildeten Fahrer.<br />
Auch Sondertransporte, Sonntagszustellungen,<br />
spezielle Messefahrten, Zeitzustellungen<br />
oder Nachnahmesendungen zählen selbstverständlich<br />
zum Service.<br />
Transportiert werden von Galle Edelsteine,<br />
Schmuck, Juwelen, Uhren, Halbfabrikate<br />
und Rohstoffe wie Edelmetalle. Sie<br />
können beliebig hoch im Wert sein und sollten<br />
je Packstück maximal 15 Kilogramm<br />
wiegen. Sendungen mit „Der Kurier“ dürfen<br />
einen Versicherungswert von 5000 Euro bei<br />
einem Gewicht von maximal einem Kilogramm<br />
haben. Dabei spielt es keine Rolle<br />
ob die Empfänger Firmen- oder Privatkunden<br />
sind. Sollte beim Partnerversand der<br />
Versicherungswert 5000 Euro übersteigen,<br />
kann die Sendung bis maximal 25 000 Euro gegen Aufschlag versichert<br />
werden.<br />
Galle empfiehlt sich als das Werttransportunternehmen der<br />
Branche, dem Kunden vertrauen dürfen. Weitere Informationen<br />
sowie die Preise finden sich im Internet. Axel Henselder<br />
www.gallewerttransporte.de<br />
Fotos: Hannes Magerstaedt<br />
122 | GZ plus
unternehmen<br />
günter effgen<br />
Preisgekrönte<br />
Innovationsfreude<br />
Günter Effgen aus Herrstein ist ein<br />
Beispiel für die ausgezeichneten Hightech-<br />
Unternehmen der Region. Die Firma<br />
setzt bei der Herstellung von Diamantwerkzeugen<br />
auf den Dreiklang Präzision,<br />
Innovation und Flexibilität.<br />
Am Firmenstandort Herrstein produziert<br />
Günter Effgen auf 12 700 Quadratmetern<br />
Diamant- und Bornitrid-Werkzeuge<br />
Modernste<br />
Präszisionswerkzeuge<br />
made in<br />
Germany<br />
sind in aller<br />
Welt gefragt<br />
Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist Günter Effgen ein<br />
Spezialist für hochwertige Diamantwerkzeuge und beliefert<br />
rund 6000 Kunden in über 60 Ländern. 1975 aus dem Familienunternehmen<br />
Julius Effgen & Söhne hervorgegangen, hat sich<br />
Günther Effgen auf die Herstellung von Diamant- und Bornitridwerkzeugen<br />
spezialisiert und ist in diesem Bereich heute Vorreiter.<br />
So wurde etwa das Qualitätsmanagement schon 1994 als erster<br />
deutscher Hersteller in diesem Segment nach DIN EN ISO 9001<br />
zertifiziert. Auf solchen Erfolgen ruht sich der Betrieb jedoch nicht<br />
aus. Geschäftsführer Ralph Effgen erläutert: „Innovation heißt für<br />
uns, stets neue Anwendungen zu erschließen und neue Fertigungstechniken<br />
wie die von hochpräzisen Diamantabrichtrollen einzuführen.<br />
Die Zusammenarbeit mit Hochschulen, die Mitarbeit an<br />
wissenschaftlichen Projekten, unser eigenes akademisches Potenzial<br />
sowie erfahrene Mitarbeiter sind die Garanten für kurze Entwicklungszeiten<br />
neuer Produktlinien und die schnelle Einführung<br />
neuer Fertigungstechniken.“ Erst vor wenigen Jahren wurde Effgen<br />
für neu entwickelte Polierwerkzeuge mit dem Innovationspreis des<br />
Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.<br />
Ein Geheimnis des Erfolgs sind die circa 290 Mitarbeiter und<br />
deren Flexibilität: „Dank der Bereitschaft unserer Mitarbeiter zu<br />
flexiblen Arbeitszeiten können wir stets schnell und zuverlässig auf<br />
die Bedürfnisse unserer Kunden reagieren“, sagt Ralph Effgen.<br />
Dabei spielt auch der Standort eine wichtige Rolle. Eine gute Liefertreue<br />
einzuhalten, wäre mit einer Fertigung in China nicht zu<br />
erreichen. Und auch der Zukauf qualitätsrelevanter Teile aus Billiglohnländern<br />
widerspräche dem hohen Qualitätsanspruch.<br />
Für den Produktionsstandort Herrstein gibt es daher auch zukünftig<br />
nach Ansicht von Ralph Effgen keine Alternative. Darum<br />
hält er dem Ort die Treue – wie seine Mitarbeiter ihm die Treue<br />
halten. Ralph Effgen weiß, dass moderne Maschinen wichtig sind.<br />
Noch wichtiger ist der Faktor Mensch. So fördert die Firma nicht<br />
nur die berufliche Weiterbildung. Ralph Effgen: „Aufgrund positiver<br />
Erfahrungen des Ehepartners, eines Geschwister- oder Elternteils<br />
treten oftmals Familienangehörige eine Stellung in unserem Haus<br />
an. So sind zurzeit 13 Ehepaare, fünf Geschwisterpaare sowie<br />
14 Elternteil-Kind-Paare bei uns beschäftigt.“ Axel Henselder<br />
www.effgen.de
unternehmen<br />
Inhorgenta Munich<br />
In der Halle C1<br />
der Inhorgenta<br />
Munich finden<br />
sich zahlreiche<br />
Aussteller aus<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong><br />
Eine Richtig<br />
gute Beziehung<br />
Die Inhorgenta Munich und die Edelsteinmetropole sind seit jeher<br />
eng miteinander verflochten. Viele namhafte Firmen aus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und<br />
Umgebung sind treue Aussteller und prägen das Messegeschehen.<br />
Die Inhorgenta Munich bildet die komplette<br />
Bandbreite ab. Dazu gehören Schmuck, Uhren,<br />
Technologie, Design und vor allem auch Edelsteine“,<br />
sagt Stefanie Mändlein, Projektleiterin der Messe.<br />
„Die Teilnehmer aus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> stellen somit eine<br />
der wichtigsten Ausstellergruppen und prägen entscheidend<br />
das Geschehen.“ Insgesamt kommen aus dem<br />
Kreis <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> alljährlich über 50 Teilnehmer nach<br />
München. Vor allem in der Halle C1, der Edelsteinhalle,<br />
geben bis zu 40 <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Firmen den Ton an.<br />
Auch in der Premiumhalle B1 finden sich führende<br />
Juwe lenmanufakturen aus dem Städtchen im Hunsrück<br />
wie Giloy & Söhne, Hans D. Krieger oder Richard Hans Becker.<br />
Da das opulente Funkeln edler Steine für die Münchner Messe<br />
ein wichtiger Frequenzbringer ist, wird großer Wert darauf gelegt,<br />
die <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Firmen aktiv in die strategischen Überlegungen<br />
mit einzubinden. Vier Vertreter der Edelsteinmetropole sind im<br />
Fachbeirat der Inhorgenta Munich vertreten: Dieter Hahn von<br />
Ph. Hahn Söhne, Albert Ruppenthal von Ruppenthal, Willi Ripp<br />
von Groh & Ripp und Jörg Lindemann, Geschäftsführer des Bundesverbandes<br />
der Edelstein- und Diamantindustrie.<br />
Stefanie Mändlein,<br />
Projektleiterin<br />
Inhorgenta Munich<br />
Der Einfluss der <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er auf das Messegeschehen<br />
geht demnach weit über die reine Teilnahme<br />
hinaus. So sorgten 2011 auch gravierte Steinfiguren aus<br />
dem Hause Dreher auf der eigens eingerichteten Dreher<br />
Lounge für Aufmerksamkeit. Vor zwei Jahren war ein<br />
millionenschweres Schachbrett, erstellt in einer Kooperation<br />
von Graveuren aus Russland und <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>,<br />
der Besuchermagnet. Zudem werden Weltneuheiten in<br />
der Kunst des Schleifens oft in München zuerst präsentiert.<br />
Ein Beispiel sind die Diamantschliffe des berühmten<br />
Diamantschleifers Gabi S. Tolkowsky, der als Gast bei<br />
Ph. Hahn Söhne mit seinen Ideen in neue Dimensionen<br />
und Facetten vorstößt. Seit Jahren bietet das Diamant Prüflabor in<br />
der Edelsteinhalle C1 den Messebesuchern zudem seine Dienste<br />
an: Sie können Steine gleich bewerten lassen.<br />
Stefanie Mändlein: „Als Messeveranstalter werten wir diese<br />
Kooperation als einen herausragenden Service für unsere Besucher.“<br />
Und die Verbindungen zwischen <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> und München<br />
reichen sogar noch weiter: So ist die Messe München an der<br />
Messe <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> beteiligt. <br />
www.inhorgenta.com<br />
Axel Henselder<br />
Fotos: Inhorgenta<br />
124 | GZ plus
Connecting Global Competence<br />
EINZIGARTIG.<br />
ANSPRUCHSVOLL.<br />
PERSÖNLICH.<br />
Nur wer selbst in Bewegung bleibt, kann auch den Markt bewegen. Deshalb<br />
sehen wir die Zeit bis zur nächsten INHORGENTA MUNICH als Zeit für<br />
Veränderung. Die Ausrichtung? Noch mehr Service: individuell und persönlich.<br />
Noch mehr Inspiration: visionär und einzigartig. Und noch mehr<br />
Angebot: umfassend und anspruchsvoll.<br />
Willkommen auf der INHORGENTA MUNICH 2016.<br />
SAVE THE DATE<br />
INHORGENTA MUNICH<br />
12. – 15. FEBRUAR, 2016<br />
INHORGENTA.COM<br />
INHORGENTA-BLOG.COM<br />
INHORGENTA<br />
MUNICH 2016
unternehmen<br />
Schwollener Sprudel<br />
Erfrischung<br />
für die Sinne<br />
In dem idyllischen Örtchen Schwollen, mitten im Naturpark Saar-Hunsrück<br />
gelegen, blickt Schwollener Sprudel auf eine mehr als 80-jährige Tradition<br />
zurück und gehört damit zu den ältesten Mineralbrunnen im Lande.<br />
Eingebettet in eine intakte Landschaft, umgeben von den<br />
Wäldern und Wiesen des Hunsrücks, gewinnt Schwollener<br />
aus bis zu 150 Metern Tiefe sein natürliches Mineralwasser.<br />
Der Mineralbrunnen wird bereits in dritter Generation<br />
von der Familie Frühauf geführt. Das Unternehmen zeichnet sich<br />
durch stetiges Wachstum aus, hat so seit 1998 kräftig in seine Zukunft<br />
investiert und konnte infolgedessen seine Marktanteile ausbauen.<br />
Beschäftigt werden aktuell 90 Mitarbeiter, die jährlich rund<br />
100 Millio nen Flaschen abfüllen.<br />
Hohe Mehrweg-quote<br />
Das Mineralwasser-Angebot der Marke Schwollener erfrischt mit<br />
den Sorten „Classic“ (mit Kohlensäure), „Medium“ (mit reduzierter<br />
Kohlensäure) und „Naturelle“ (ohne Kohlensäure). Das vielfältige<br />
Erfrischungsgetränke-Sortiment beinhaltet neben verschiedenen<br />
Mineralwassermarken, klassischen Limonaden, erfrischenden<br />
Brausen und Fruchtsaft-Schorlen auch kalorienarme, isotonische<br />
und innovative Szenegetränke.<br />
Anzeige<br />
PAUL BERG E.K.<br />
DIAMANTSCHLEIFEREI SEIT 1932<br />
Brillanten mit feinstem Schliff<br />
Phantasieschliffe<br />
Reparaturen<br />
Einschleifarbeiten<br />
Schliffverbesserung<br />
Telefon 0 67 81 / 4 38 28<br />
Telefax 0 67 81 / 4 69 30<br />
E-Mail info@diamantschleifer.de<br />
Home www.diamantschleifer.de<br />
Modernste<br />
Abfüllanlagen in<br />
idyllischer Lage im<br />
Naturpark Hunsrück:<br />
Schwollener<br />
Mineralwasser<br />
kommt aus der<br />
Region und ist für<br />
die Region<br />
Das Vermarktungsgebiet umfasst einen Radius von circa 150<br />
Kilometern – und damit große Teile der Bundesländer Rheinland-<br />
Pfalz, Saarland sowie unmittelbar angrenzende Regionen von<br />
Baden-Württemberg und Hessen. Mit dieser regionalen Konzentration<br />
unterscheidet sich Schwollener ganz bewusst von überregionalen<br />
Marken und nationalen Discount-Billigwässern, die erst<br />
unter Einsatz umweltbelastender und aufwendiger Transport-<br />
Energie über Hunderte von Kilometern den Verbraucher erreichen.<br />
Die gelebte ökologische Verantwortung des Unternehmens<br />
für die Umwelt erfährt eine nachhaltige Bestätigung durch den<br />
Absatzanteil von über 92 Prozent Mehrweg-Gebinde.<br />
Regionale Verbundenheit<br />
Diese Kriterien sind die Grundpfeiler dafür, dass Schwollener<br />
weiterhin optimistisch nach vorn schaut. Der Beweis: Der nächste<br />
Innovationsschub ist bereits geplant und startet mit der Zertifizierung<br />
zum IFS (International Food Standard).<br />
Schwollener fühlt sich mit den Menschen der Region verbunden<br />
und bietet ihnen nicht nur Arbeitsplätze, sondern fördert auch<br />
den Breitensport und sponsert regionale Veranstaltungen wie Heimat-<br />
und Sportfeste oder unterstützt karitative Organisationen.<br />
<br />
Axel Henselder<br />
www.schwollener.de<br />
126 | GZ plus
unternehmen<br />
Intergem<br />
2015<br />
I DAR- O B E RSTE I N E R<br />
E I N KAU F STAG E<br />
Fr. 11. – So. 13. September<br />
Messestandort<br />
mit Potenzial<br />
Die GZ sprach mit Kai-Uwe Hille, Geschäftsführer<br />
der Messe <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>, über die Bedeutung des<br />
Ausstellungsstandorts für Stadt und Region.<br />
Erlebniseinkauf<br />
für Fachbesucher<br />
Schmuck, Edelsteine<br />
und Mineralien in<br />
großer Vielfalt mit<br />
Qualität in jeder<br />
Preiskategorie.<br />
GZ: Wo sehen Sie heute die<br />
Messe <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> positioniert<br />
in der Landschaft der<br />
Messestandorte?<br />
Kai-Uwe Hille: Wir sind in Bezug<br />
auf Bandbreite und Veranstaltungsdichte<br />
der größte<br />
Messestandort in Rheinland-<br />
Pfalz. Hervorzuheben ist auch die große<br />
Vielfalt an Veranstaltungen, die es sonst<br />
nur in Großstädten gibt: Von Lifestyle,<br />
Bauen, Gesundheit, regionaler Wirtschaftsschau,<br />
Tattoomesse bis hin zur<br />
internationalen Fachmesse Intergem<br />
reicht das Spektrum. Unsere Stärken<br />
liegen im edelsteinaffinen Bereich. Hieraus<br />
resultiert nicht nur die Intergem als<br />
weltweit anerkannte Fachmesse, sondern<br />
auch Publikumsmessen wie beispielsweise<br />
die Mineralienwelt mit Ausstellern<br />
aus 20 Nationen sowie die<br />
Messe „Kostbar – Schmuck, Genuss und<br />
Lebensart“.<br />
Was macht die Intergem so einzigartig?<br />
In <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> ist die Edelsteinindustrie<br />
seit über 500 Jahren zu Hause. Hier<br />
findet sich die größte Konzentration an<br />
Know-how bei Handwerk, Handel, Forschung<br />
und allen Dienstleistungen rund<br />
um den Edelstein. Die Industrie wie<br />
auch die Messe stehen nun<br />
wegen der zunehmenden<br />
globalen Konkurrenz vor<br />
Herausfor derungen, die sie<br />
gemeinsam meistern müssen.<br />
Das ist allen bewusst. Ein starker<br />
Industrie-standort braucht<br />
auch einen geeigneten Rahmen,<br />
um sich zu präsentieren. Dafür<br />
wurde die Messe Intergem vor über 30<br />
Jahren geschaffen. Und dieser Zusammenhang<br />
gilt heute stärker denn je.<br />
Wohin wollen Sie den Messestandort<br />
sowie die Intergem weiterentwickeln?<br />
Nun, die Messe ist von einer immensen<br />
Bedeutung für Stadt und Region, zieht<br />
sie doch schon jetzt jährlich rund 80000<br />
Besucher aus aller Welt an. Wir werden<br />
mit weiteren Veranstaltungen und einem<br />
Ausbau der vorhandenen Events den<br />
Messestandort stärken. Bei der Intergem<br />
sehen wir den Zeitpunkt gekommen,<br />
den Auftritt aufzufrischen. Dazu<br />
zählt ein neues Marketing – unter anderem<br />
ein verstärkter Einsatz der<br />
sozialen Medien. Für die Branche ist die<br />
Intergem nach wie vor ein Muss. Das<br />
gilt es, klarer he rauszustellen.<br />
<br />
Axel Henselder<br />
www.intergem.de<br />
Ausgewählte<br />
Unternehmen<br />
präsentieren Trends<br />
und Klassiker<br />
in ihren<br />
Geschäftsräumen.<br />
Direkt zum<br />
Absortieren und<br />
Mitnehmen!<br />
Da will ich hin!<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er-Einkaufstage.de
Unternehmen<br />
Mix<br />
So präsentiert<br />
es sich schöner<br />
Das <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Familienunternehmen August Neuheuser<br />
steht seit über 90 Jahren für deutsche Wertarbeit und höchste<br />
Handwerksqualität. Mehr als 95 Prozent der angebotenen Prä sentationssysteme<br />
werden in vielen Einzelschritten in der betriebseigenen<br />
Werkstatt von acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
von Hand an eigenen Spezialmaschinen gefertigt. Das komplette<br />
Schmuck- und Edelsteinsystem, von der kleinsten Dose über Laden<br />
und Etuis bis hin zum Musterkoffer oder Tresoreinsatz, kann<br />
jedem noch so ausgefallenen Sonderwunsch entsprechend hergestellt<br />
werden. Jeder Kunde kann so sein eigenes Konzept ohne<br />
Einschränkungen verwirklichen lassen. Dieses Angebot gilt nicht<br />
nur bei einer hohen Abnahmemenge, sondern schon ab einer<br />
Einzelanfertigung. Aktuell baut Neuheuser sein Sortiment für den<br />
Uhrentransport, die Lagerung und Präsentation aus. Die Produkte<br />
sind in Farbe, Material und Anzahl der enthaltenen Uhren individuell<br />
anpassbar. Hier bietet Neuheuser ideale Lösungen gerade für<br />
Außendienstmitarbeiter, aber auch für den Vertrieb und die Vorlage<br />
der Neuheiten im Geschäft an. Zudem hat Neuheuser seinen<br />
Online-Shop komplett überarbeitet. Der B-to-B-Shop ist nun noch<br />
übersichtlicher und enthält eine größere Produktvielfalt.<br />
www.neuheuser-gmbh.de<br />
Christian Schwinn<br />
Eine Region lädt ein<br />
Zweimal im Jahr verwandelt sich eine ganze Region in ein riesiges<br />
Messegelände. Namhafte Unternehmen präsentieren auf den <strong>Idar</strong>-<br />
<strong>Oberstein</strong>er Einkaufstagen Schmuck, Edelsteine und Mineralien. Die<br />
<strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Einkaufstage teilen sich auf in eine Frühjahr/Sommerund<br />
eine Herbst-/Winter-Edition. Christian Schwinn, Organisator der<br />
Veranstaltung, berichtet nicht ohne Stolz: „Im Jahr 2015 führen wir die<br />
Einkaufstage nun bereits zum 14. Mal durch. Alle bisherigen Teilnehmer<br />
sind überaus zufrieden mit der sehr positiven Resonanz, dem Werbeeffekt<br />
für die Branche und den generierten Umsätzen.“ Das Konzept<br />
überzeugt mit einer besonderen Erlebnisqualität. Denn jedes Unternehmen<br />
zeigt und verkauft hier nicht nur Produkte. Es gewährt auch<br />
in den eigenen Geschäftsräumen interessante Einblicke hinter die Kulissen.<br />
Die Firmen nutzen die Einkaufstage dazu, ihre Bindung zu den<br />
Kunden zu intensivieren. Der Heimvorteil, die Besucher in den eigenen<br />
Räumen zu empfangen, erlaubt intensive Gespräche in lockerer<br />
Atmosphäre. Die teilnehmenden Unternehmen bilden mittlerweile<br />
eine starke Gemeinschaft und präsentieren so einen umfassenden Erlebniseinkauf<br />
zu den Themen Schmuck, Edelsteine und Mineralien. Ein<br />
weiterer Vorteil ist: Die von den Kunden ausgesuchte Ware kann direkt<br />
mitgenommen werden. „Das partnerschaftliche Denken und<br />
Handeln zeigt, dass in der Schmuck- und Edelsteinbranche in Zeiten enormen Konkurrenzdrucks<br />
positive Impulse möglich sind“, sagt Schwinn. Denn eins ist klar: Branche, Stadt und<br />
Region partizipieren am Erfolg der <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Einkaufstage. Ausgebuchte Hotels und<br />
Pensionen, gut ausgelastete Gastronomie und Andrang bei den Sehenswürdigkeiten sind<br />
positive Begleiterscheinungen des Events. www.idar-obersteiner-einkaufstage.de<br />
128 | GZ plus
Promotion<br />
Spezialist für<br />
Leerfassungen<br />
Hier fehlen nur noch die Edelsteine. Dann wird<br />
aus dem Schmuckstück ein wunderschön funkelndes<br />
Juwel. Die Rede ist von den Leerfassungen<br />
von ITA-Goldwaren aus <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>. Die Firma<br />
hat sich auf das Design und die Fertigung hochwertiger<br />
Leerfassungen in 750 Gold und Platin<br />
spezialisiert. Damit kann der Goldschmied noch<br />
effizienter Schmuck herstellen. ITA bietet dabei<br />
sowohl Designs passend zu den Trends wie auch<br />
Klassiker an. „Vor allem klassische Stücke werden<br />
zurzeit nachgefragt“, weiß Marion Milisenda von<br />
ITA-Goldwaren und ergänzt: „Tennisarmbänder<br />
und -colliers erleben ein starkes Revival, ebenso<br />
Solitärringe in allen Varianten. Dazu halten wir ein<br />
großes Lager bereit. Es dürfte für jeden Geschmack<br />
eine passende Fassung zu finden sein.“ Das Team<br />
von ITA-Goldwaren übernimmt auf Kundenwunsch<br />
übrigens auch Goldschmiede- und Fasserarbeiten.<br />
www.ita-goldwaren.de
Ansichten<br />
Rekorde<br />
Steinreiche<br />
Superlative<br />
Täglich werden in den <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong>er Ateliers und Werkstätten<br />
aus oftmals unscheinbaren Rohsteinen prächtige, ganz und gar<br />
einzigartige Kostbarkeiten geschliffen. Und einige Arbeiten stechen aus<br />
dem ohnehin Besonderen noch einmal heraus.<br />
blauester Riese<br />
„Dom Pedro“ lautet der<br />
Name des größten geschlif<br />
fenen Aquamarins<br />
der Welt. Aus einem rund<br />
45 Kilogramm schweren<br />
Stein kreierte Bernd<br />
Munsteiner einen<br />
kunstvoll bearbeiteten<br />
Obelisken, der<br />
es auf 10 363 Karat<br />
bringt. Das blau<br />
strahlende Monument<br />
ist im National Museum<br />
of Natural History in<br />
Washington D. C. zu sehen.<br />
gröSStes<br />
GefäSS<br />
90 mal 60 mal 45 Zentimeter<br />
groß und fast 60 Kilogramm<br />
schwer ist die weltweit<br />
größte Schale aus Bergkristall.<br />
Hergestellt wurde das beeindruckende<br />
Objekt von Helmut Wolf.<br />
Das Ausgangsmaterial dafür war<br />
ein brasilianischer Bergkristall, der<br />
es auf ein Gewicht von stolzen<br />
1,8 Tonnen brachte.<br />
härteste Torte<br />
Verführerisch sieht das hier gezeigte Pfirsich-Sahne-Tortenstück aus,<br />
aber der Versuchung sollte man besser widerstehen, denn<br />
die scheinbare Leckerei besteht aus mexikanischem<br />
Calcit und einer Kirsche aus Karneol. Hergestellt wurde<br />
die steinharte Torte von Manfred Wild.<br />
wohlklingendster<br />
Kristall<br />
Dass Edelsteine nicht nur gut aussehen,<br />
sondern manchmal auch<br />
schön klingen können, hat der<br />
Künstler Manfred Wild von Emil<br />
Becker bewiesen: Aus einem Bergkristallblock<br />
schuf er eine spielbare Flöte,<br />
die mit Gold und 1580 Diamanten dekoriert ist.<br />
feinste Gravur<br />
Der im Jahr 1891 geborene<br />
August Rudolf Wild<br />
gehörte zu den berühmtesten<br />
und talentiertesten<br />
Graveuren der Welt. Überdies<br />
sorgte er als erster<br />
Fachlehrer für Graveure an<br />
der Fachschule für edelsteinverarbeitende<br />
Berufe<br />
in <strong>Idar</strong>-<strong>Oberstein</strong> dafür,<br />
dass sich diese Kunst weiterverbreitete.<br />
Sein wohl<br />
wichtigstes Werk ist die<br />
Doppelkopfgemme „Ares<br />
und Demeter“, für die er<br />
1937 auf der Weltausstellung<br />
in Paris mit der höchsten<br />
Ehrung, dem „Grand<br />
Prix“, ausgezeichnet wurde.<br />
Fotos: Getty Images (1), Martin Glauner (1), Herbert Piel (1)<br />
130 | GZ plus
Magic<br />
Moments<br />
Magic<br />
Moments<br />
365<br />
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