DD 2008 04: SCHWERPUNKT: UNGEWÖHNLICHE - Briem Druck

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SCHWERPUNKT Ungewöhnliche Druckprodukte entstehen im Druckereialltag GESCHÄFTSIDEEN. Briem-Druck in Filderstadt bei Stuttgart zählt zu den kleinen Unternehmen der Branche, die trotz ihrer Größe und Struktur großen Wert auf Qualität, Kundennähe und innovative Produkte setzen. Nicht der Standard, sondern immer etwas mehr gehören zum täglichen Geschäft. »Ich investiere gerne, um eine gute Kundenbeziehung aufzubauen«, meint Gerhard Briem, Inhaber und Geschäftsführer Briem- Druck in Filderstadt und beschreibt damit in Kürze seine Geschäfts-Philosophie. Gerhard Briem legt Wert darauf, seinen Kunden immer etwas mehr zu bieten und setzt daher auf außergewöhnliche Formen und Materialien und nimmt sich viel Zeit, um seine Kunden individuell zu beraten. Damit ist Briem-Druck seit mittlerweile 32 Jahren erfolgreich. ZUNÄCHST NORMAL. Rein äußerlich ist Briem-Druck eine normale kleine Druckerei. Im gepflegten Produktionsgebäude befindet sich gleich auch die Wohnung der Familie. Die sieben Mitarbeiter bedienen die üblichen Macs und PCs mit Prepress-Standardsoftware, ein Mitsubishi-DPX-CtP- System zur Herstellung von Polyesterplatten im A3-Format, einen Stanztiegel, zwei Hei- delberg-GTO, eine Fünffarben-Speedmaster SM 52-5. Im März werden die beiden GTOs durch eine neue Heidelberg-Printmaster-52-2-Zweifarben-Maschine ersetzt und für Sommer 2008 ist der Einstieg in den Digitaldruck geplant, sodass die kleine Druckerei technologisch auf dem neuesten Stand ist. KOMPLETTSERVICE. Um dem Anspruch, »besondere Produkte« zu bieten, gerecht zu werden, stehen auch in der Weiterverarbeitung zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, die Drucke in vielfältiger Weise zu verarbeiten. Schneiden, Rillen, Falzen, Heften, Adressieren und Kuvertieren gehören dazu. Weitere Sonderarbeiten wie Prägen oder Stanzen werden gemeinsam mit Partnern realisiert. Gerhard Briem: »Unsere Kunden wissen, dass wir nicht nur das Nötigste machen, sondern von der Produktberatung bis zur Anlieferung einen kompletten Inhaber Gerhard Briem (rechts) und Drucker Helmut Daiber holen meist noch »das letzte Quäntchen« aus ihrer Maschine heraus. Im Sommer soll in den Digitaldruck investiert werden. Briem-Druck Zur Firma ■ Briem-Druck wurde 1976 von Gerhard Briem gegründet. Nach seiner Meisterprüfung und einigen Berufsjahren in verschiedenen Druckereien, kam der Wunsch auf, »selber was zu machen«. Gerhard Briem investierte auf der Drupa 76 in eine GTO-Messemaschine und startete im Elternhaus mit einer eigenen Druckerei. Und er hatte Erfolg. Der Betrieb wuchs und 1978 wurde bereits an gleicher Stelle ein Neubau bezogen. 2000 erweiterte man mit einem Anbau. Seitdem ist die Zahl der Mitarbeiter gleich geblieben, die Technik jedoch stetig modernisiert. Inhaber und Geschäftsführer Gerhard Briem: »Bei uns liegen die Schwerpunkte nicht auf der Entwicklung der Unternehmensgröße. Wir bleiben lieber wo und wer wir sind – und entwickeln die Kundenbeziehungen, die Qualität und den Service weiter. Unsere Kunden wissen dies zu schätzen, sodass wir eine Vielzahl von Geschäftsbeziehungen pflegen, die bereits seit Jahrzehnten bestehen.« Service bieten. Das geht so weit, dass wir mit unseren Kunden durchaus auch mal das ein oder andere außergewöhnliche Material austesten und der Kunde dabei mit an der Maschine ist.« NATURPAPIERE. Bei Briem-Druck wird grundsätzlich alles gedruckt, was für eine Druckerei dieser Betriebsgröße typisch ist. Vom Briefbogen über die Visitenkarte bis zum kleinen Buch ist alles dabei, und die Kunden sind im Umkreis von etwa 50 km zu finden. Zudem ist Briem stark im Mailingbereich, in dem er die Kunden von der Konzeption bis zur Postauflieferung betreut. So weit, so gewöhnlich. Wäre da nicht noch eine Besonderheit: Gerhard Briem ist ein wahrer Fan von Naturpapieren. NICHT STANDARD. Und daher ist ein großer Teil der bei ihm hergestellten Produkte eben nicht auf 100 g/m² glänzend Bilderdruck gedruckt, sondern auf außergewöhnlichen Materialien, die er oftmals bei der Papierfabrik Gmund einkauft. Gmund ist bekannt für die verrücktesten Papiere wie Bierpapier, Kaschmir, Savannah und so manches andere, das den Kunden kreative Oberflä- 34 Deutscher Drucker Nr. 4/31.1.2008
Die Weihnachtskarte für den Maschinenhersteller Festool wurde siebenfarbig bedruckt und mit silbernen Sternen versehen. chen, eine auffallende Haptik und ausgefallene Farbtöne bietet, den Druckern allerdings einiges Fingerspitzengefühl abverlangt. Naturpapiere haben bekanntermaßen ihre Eigenheiten und lassen sich nicht nach Standard bedrucken. Jedes Material ist anders und erfordert das gewisse Know-how, das sich Briem und seine Mitarbeiter in den letzten Jahren angeeignet haben. MODE. Der Bekleidungshersteller Dress beispielsweise benötigte eine Karte, die auf den ersten Blick verdeutlichen sollte, in welchem Sektor er tätig ist. Daher wählte man mit Savile Row Pinstripe Dark Grey ein Außenmaterial, das sofort eine Assoziation mit Mode und Textil weckt und mit Savile Row Tweed ein Innenmaterial, das an Jeansstoff erinnert. In einer Auflage von 5000 Stück, hochwertig vierfarbig produziert und mit einer Namensstanzung versehen, bot diese Karte für den Kunden eine perfekte Präsentation. MASCHINENBAU. Ebenfalls »nicht von der Stange« ist eine Weihnachtskarte für den Maschinenhersteller Festool, die siebenfarbig (Skala, zwei Sonderfarben und Mattlack) bedruckt und mittels Folienprägung mit silbernen Sternen versehen wurde. Ge- www.tolerans.com Eine Spezialität von Briem ist der kleine personalisierte Schreibblock aus Naturpapier, der Kunden als »Dreingabe« überreicht wird. druckt wurden die Karten auf Zanders mega matt 300 g/m² in vier verschiedenen Versionen und einer Auflage von 10 000 Stück. WELLNESS. Für ein Wellness-Hotel konzipierte Briem eine ganze Reihe von aufeinander abgestimmten Produkten, die auf die individuellen Wünsche der Kunden eingehen. Daher produziert man einige der Konzeptbestandteile, die vom Katalog über Karten, Flyer, Mailings zahlreiche Komponenten enthalten, auch selber. So beispielsweise zwischen Schriftsetzermeister Rainer Steck kümmert sich um die Daten der Kunden. SCHWERPUNKT Individuell aufeinander abgestimmte Produkte sollen für ein Wellness-Hotel werben – teilweise gedruckt auf dem Naturpapier Bio Top. vier und sechsmal pro Jahr Karten, die auf dem Naturpapier Bio Top hergestellt werden und damit die Naturverbundenheit des Kunden unterstützen sollen. Doch auch hier wird nicht nur klassisch 4c gedruckt, sondern auch mit Sepia-Färbungen und Sonderfarben die jeweilige Situation unterstützt. EIGENMARKETING. Selbstverständlich sieht auch die Eigenwerbung etwas anders aus, als es bei vielen kleineren Druckereien der Fall ist. Gerhard Briem verschickt nicht nur auf Anfrage Anschauungsmaterial für seine Leistungen. Ob Matt-, Glanz- oder Duftlack, Perforier-, Stanz-, Bohr- oder Prägearbeiten – für jede Dienstleistung hat er ein eigenes Beispiel, das den Kunden verdeutlicht, wie das Endergebnis aussehen könnte. Und auf die Frage, wie er sich die Entwicklung seines Unternehmens weiterhin vorstellt, hat er eine Antwort parat, die ebenfalls vom Normalen abweicht: »Ich möchte schon klein bleiben, aber mit viel Drumherum wie Stanzen, Prägen, Veredeln und dabei den Spaß an der Arbeit und die hervorragenden Beziehungen zu den Kunden nicht verlieren. Unsere Kunden sollen und können gerne zur Druckabnahme kommen. Wir haben nichts zu verstecken.« Michael Scherhag Inline-Heftung bei voller Rotationsgeschwindigkeit WRH MARKETING DEUTSCHLAND GMBH OTTO-VOLGER-STRASSE 13 . 65843 SULZBACH/TS Tel. 0 6196 /70 39 80 . Fax 0 6196 /70 39 89 www.info@wrh-marketing . www.wrh-marketing.de VERTRIEBS- UND SERVICEPARTNER IN DEUTSCHLAND Deutscher Drucker Nr. 4/31.1.2008 35
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