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Wohnexperiment auf gutem Weg - senioren in siegen

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Stunden lang im Monat als Gärtner, „Schneeschipper“ oder Bürgersteigfeger aktiv undbewohnt dafür zum reduzierten Mietpreis e<strong>in</strong>e angenehm große E<strong>in</strong>liegerwohnung. Zusätzlichhat Lieselore Blecher e<strong>in</strong>e Unfallversicherung (21 Euro im Jahr) abgeschlossen, „wir müssenja abgesichert se<strong>in</strong>“, sagt die resolute alte Dame. „Es ist für mich e<strong>in</strong>e Erleichterung, dassjemand mit im Haus wohnt, außerdem habe ich gern junge Leute um mich, Tobias ist me<strong>in</strong>neunter Enkel“, fährt sie fort. Die Absprache funktioniere ganz gut, bestätigen beide <strong>auf</strong>Nachfrage von Becker und Kerkhoff, auch wenn „man sich erst ane<strong>in</strong>ander gewöhnen undsich kennen lernen muss“.Für Senioren sei diese Form des Wohnens e<strong>in</strong>e echte Chance, me<strong>in</strong>t Lieselore Blecher. IhrMieter setzt aber vorsichtig h<strong>in</strong>zu: „Jedem jungen Menschen würde ich das nicht empfehlen.Man braucht schon e<strong>in</strong> bisschen Erfahrung mit älteren Menschen.“ Lieselore Blecher nickt:„Ältere Leute können sehr egoistisch se<strong>in</strong>, wenn es nicht sofort reibungslos funktioniert.“Kerkhoff und Annette Becker bestätigen das: Vermittelbar seien längst nicht alleInteressenten beider „Altersklassen“. Alte Menschen, so Kerkhoff, täten sich oft schwer, ihrezunehmenden Defizite <strong>in</strong> der Lebensbewältigung zu akzeptieren. zudem müssten sie bereitse<strong>in</strong>, die andere Lebensart junger Menschen zu akzeptieren. Und junge Leute müssten lernen,die Lebenswelt der Älteren zu verstehen. „Es fördert aber die Generationen übergreifendeVerständigung.“Dazu steuert „Alter-Aktiv“ se<strong>in</strong>en Teil bei. Alle Wohnpartnerschaften, so Annette Becker,würden regelmäßig betreut. Zwei weitere Wohnpartnerschaften existieren derzeit. AberAnfragen, vor allem potenzieller Mieter, gibt es mehr, die nach und nach geprüft werden.„Wir lassen uns Zeit, denn gute Werbung machen können wir nur mit funktionierendenPartnerschaften“, schmunzelt Erich Kerkhoff. Viel Aufklärungsarbeit wird bei dem<strong>Wohnexperiment</strong> noch nötig se<strong>in</strong>, aber der <strong>Weg</strong> lohnt sich, wie das Beispiel <strong>in</strong> Obersdorfzeigt.Quelle: Siegener Zeitung onl<strong>in</strong>e vom 28.04.2010

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