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Das Elektronik-Magazin von WETEC Ausgabe 13 - Winter 2014

Das Elektronik-Magazin von WETEC
Ausgabe 13 - Winter 2014

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Ausgabe <strong>13</strong> | Winter 2014 | www.a<strong>lot</strong>-magazin.de<br />

Mut zur Lücke<br />

Testverfahren und<br />

-abdeckung in der EMS<br />

Überblick Selektivlötanlagen<br />

Prozess<br />

mit Präzision<br />

Electronica 2014<br />

München ruft<br />

Thermaltronics<br />

Heißer Wettbewerb


Schrott?<br />

Internationale Fachmesse und Kongress<br />

für Systemintegration in der Mikroelektronik<br />

Nürnberg, 05. – 07.05.2015<br />

The place to be!<br />

smt-exhibition.com<br />

Nein!<br />

Full-Service für die Wiederaufbereitung<br />

überlagerter Bauteile<br />

vorher<br />

nachher<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Veranstalter:<br />

Mesago Messe Frankfurt GmbH<br />

Rotebühlstrasse 83 – 85<br />

70178 Stuttgart<br />

Tel. +49 711 61946-828<br />

Fax +49 711 61946-93<br />

smt@mesago.de


Editorial<br />

<strong>13</strong> | Winter 2014<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

in der Elektronik geht es exakt und berechenbar zu. Das<br />

könnte man jedenfalls meinen, wenn man sich nicht so<br />

gut auskennt. Tatsächlich gibt es immer noch und immer<br />

wieder eine Menge von Unwägbarkeiten, die sich beim<br />

besten Willen nicht vorhersehen lassen. Wie sich dieser<br />

Faktor in der EMS am besten beherrschen lässt, lesen<br />

Sie in unserem Titelthema ab Seite 8.<br />

Aber auch der Markt bietet immer wieder Überraschendes.<br />

Ab Seite 22 können Sie zum Beispiel nachlesen, wie<br />

und warum es bei den Handlötstationen mit Hochfrequenztechnik<br />

zu einem regelrechten Aufruhr gekommen<br />

ist. Damit Sie bei Selektivlötanlagen stets die Übersicht<br />

behalten, finden Sie ab Seite 14 Informationen zu den<br />

wichtigsten Modellen. Und in unserer Vorschau auf die<br />

Electronica ab Seite 18 können Sie sich schon mal auf<br />

diese wichtige Messe einstimmen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen erfolgreichen<br />

und gesunden Winter.<br />

News und Notizen 4<br />

Testverfahren und -abdeckung in der EMS:<br />

Mut zur Lücke 8<br />

Selektivlötanlagen:<br />

Prozess mit Präzision 14<br />

Electronica 2014:<br />

München ruft 18<br />

Messen, Kongresse, Vorträge, Seminare, Fortbildungen:<br />

Fingerzeige für 2015 20<br />

Thermaltronics:<br />

Heißer Wettbewerb 22<br />

Märkte und Möglichkeiten:<br />

Bezugsquellen für die Elektronikfertigung 24<br />

Action und Ausblick 26<br />

Herzliche Grüße<br />

Wolfgang Schulz<br />

Geschäftsführer Wetec<br />

Unser Vertriebspartner in der Schweiz:<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Wetec GmbH & Co. KG, Jägerwald 11, 42897 Remscheid,<br />

Tel.: +49(0)2191/56262-0, Fax: +49(0)2191/56262-99,<br />

E-Mail: info@wetec.de, Internet: www.wetec.de<br />

Gesamtverantwortlich für den Inhalt: Wolfgang Schulz<br />

Verlag:<br />

neoqom – Volker Neumann und Roland Hontheim GbR<br />

Benninghausen 37, 5<strong>13</strong>99 Burscheid<br />

Tel: +49(0)2174.73237-44 und -45<br />

E-Mail: info@neoqom.de, Internet: www.neoqom.de<br />

Chefredaktion: Volker Neumann<br />

Art Direction/Grafik: Roland Hontheim<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Roland Hontheim, Nikolaj<br />

Kaiser, Jens Krümmel, Michael Kuttig, Paul Nebel,<br />

Volker Neumann, Dirk Schwenner, Ralf Sommerfeld,<br />

Sebastian Steyer<br />

Anzeigen: Sebastian Steyer, V. Neumann & R. Hontheim<br />

GbR, Anschrift wie oben, Tel.: 02174.73237-46,<br />

E-Mail: sst@a<strong>lot</strong>-magazin.de<br />

Gültige Anzeigenpreisliste: Mediadaten 2014.<br />

Druck: Akzidenz-Druckerei Becker, Sportplatzweg 2a,<br />

35799 Merenberg<br />

Erscheinungsweise: viermal jährlich<br />

Auflage: <strong>13</strong>.500 Exemplare<br />

Preis: a:<strong>lot</strong> wird kostenlos an die Kunden der Firma<br />

Wetec verteilt und kann zusätzlich beim Verlag oder auf<br />

www.a<strong>lot</strong>-magazin.de abonniert werden<br />

Bildnachweis: Soweit nicht anders angegeben: shutterstock.com/anyaivanova<br />

(S. 1); NilsZ - Fotolia.com (S. 15/16);<br />

Messe München International (S. 20); Lupo /pixelio.de,<br />

adisa - Fotolia.com (S. 26)<br />

Rechte: Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Alle<br />

Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen,<br />

gleich welcher Art (Fotokopie, Mikrofilm, Erfassung in<br />

Datenverarbeitungsanlagen etc.) bedürfen der schriftlichen<br />

Genehmigung durch den Verlag. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Der Verlag übernimmt keine Haftung für<br />

unverlangt eingesendete Manuskripte oder Fotos. Sämtliche<br />

Informationen und Beiträge in a:<strong>lot</strong> sind ohne Gewähr.<br />

Winter 2014 | a:<strong>lot</strong> | 3


Nachrichten aus der Welt der Elektronik<br />

JBC setzt noch einen drauf<br />

Der spanische Weltmarktführer im Bereich des<br />

Handlötens hatte bisher drei Produktlinien im<br />

Angebot: Compact Line, Modular Line und Premium<br />

Line. Jetzt hat das Unternehmen eine vierte<br />

Linie vorgestellt, die ganz besondere Ansprüche<br />

erfüllt und gleichzeitig in einigen Bereichen<br />

neue Maßstäbe setzt: die Excellence Range.<br />

Schon rein optisch wird sofort klar, warum der<br />

Name berechtigt ist. Dank des schwarzen Gehäuses,<br />

des edlen Designs und der hochwertigen<br />

Displays erinnern die neuen Lötstationen ein wenig<br />

an hochwertige Musikkomponenten aus dem<br />

heimischen Wohnzimmer.<br />

Doch JBC hat auch technisch aufgerüstet. Für<br />

die Excellence Range verspricht das Unternehmen<br />

bessere Lötergebnisse, nicht zuletzt durch<br />

mehr Funktionen und eine verbesserte Einstellbarkeit<br />

der Geräte auf die jeweiligen Bedingungen.<br />

Die neuen Lötstationen verfügen über<br />

zahlreiche Anschlüsse wie USB und LAN und sind<br />

netzwerkfähig. Dadurch können sie zum Beispiel<br />

zentral gesteuert und überwacht werden. Die<br />

Menüführung der neuen Produktlinie ist einfach<br />

und intuitiv entweder über Taster neben dem<br />

Display oder über ein Touchpad möglich. Weitere<br />

Informationen zur Excellence Range hält der<br />

Systemlieferant Wetec bereit.<br />

www.jbctools.com (PN)<br />

Stark wie Batterien, schnell wie Supercaps<br />

Im Projekt FastStorageBW entsteht derzeit ein<br />

neuartiger Stromspeicher, mit dem lange Wartezeiten<br />

am Ladegerät schon bald der Vergangenheit<br />

angehören könnten. „Gemeinsam mit<br />

Batteriehersteller Varta Microbattery und weiteren<br />

Partnern arbeiten wir an PowerCaps, einem<br />

Hybrid-Speicher, der die Vorteile von Batterien<br />

und Superkondensatoren in sich vereint“, erklärt<br />

Joachim Montnacher, Leiter des Geschäftsfelds<br />

Energiewirtschaft am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung IPA.<br />

Die FastStorage-PowerCaps sollen am Ende<br />

eine vergleichbare Leistungsdichte und Schnellladefähigkeit<br />

aufweisen wie Supercaps sowie<br />

eine Energiedichte, die an die herkömmlicher<br />

Batterien heranreicht. Gleichzeitig streben die<br />

Entwickler eine Lebensdauer von zehn bis fünfzehn<br />

Jahren an – für Batterien sind drei bis acht<br />

Jahre typisch. Zudem sollen die<br />

PowerCaps eine deutlich<br />

höhere Temperaturbeständigkeit<br />

haben als Batterien,<br />

hundert Mal mehr Ladezyklen<br />

überstehen und<br />

ihre Ladung über mehrere<br />

Wochen ohne nennenswerte<br />

Verluste durch Selbstentladung<br />

halten können. Die ersten Vorversuche<br />

zu den FastStorage-PowerCaps sind<br />

bereits erfolgreich abgeschlossen. Nun sollen<br />

in einem Folgeprojekt sowohl grundlegende<br />

Materialkomponenten als auch Fertigungsverfahren<br />

entwickelt werden, die eine Produktion im<br />

industriellen Maßstab ermöglichen.<br />

www.ipa.fraunhofer.de (VN)<br />

Blitzschneller Linsenwechsel bei TechnoLab<br />

Die optische Inspektion ist eine knifflige Angelegenheit.<br />

Nicht zuletzt wegen der zunehmenden<br />

Miniaturisierung sind die Zeiten längst vorbei, in<br />

denen ein Blick auf die Baugruppe ausreichte.<br />

Selbst bei hochauflösenden Videomikroskopen<br />

muss es heutzutage auch schon mal ein zweiter<br />

oder dritter Blick sein – dann mit einer anderen<br />

Linse. Der Linsenwechsel erforderte bisher ein<br />

wenig Geschick und einiges an Zeit, weil die eine<br />

Linse ab- und die andere aufgeschraubt werden<br />

musste. Um diesen Vorgang zu vereinfachen,<br />

hat TechnoLab seine Videomikroskope mit dem<br />

„Easy Lens System“ ausgestattet. Dabei werden<br />

die Vorsatzlinsen magnetisch gehalten und lassen<br />

sich innerhalb von Sekunden austauschen.<br />

Bereits ausgelieferte Geräte können mit dem<br />

„Easy Lens System“ nachgerüstet werden.<br />

www.technolab.de (VN)<br />

4 | a:<strong>lot</strong> | Winter 2014


· · · Praxis-Tipp · · ·<br />

Neue Dokumentationssoftware für Bungard CCD<br />

Das Modul QR-Code3000 bietet schnell und ohne großen Aufwand<br />

alle notwendigen Informationen über Projekte und Arbeitsabläufe<br />

eines Herstellungsprozesses an. Das neue Modul generiert mithilfe<br />

der Software RoutePro3000 auf Knopfdruck einen ganz individuellen<br />

QR-Code für jedes Projekt der Bungard CCD. Ein einmaliger Code<br />

kann direkt mit einem Labeldrucker<br />

ausgedruckt und an der gewünschten<br />

Position der Platine oder des<br />

Werkstückes aufgeklebt werden.<br />

Hinter dem QR-Code verbergen<br />

sich wahlweise Informationen für<br />

die interne Qualitätssicherung oder<br />

externe Kunden. Sie dokumentieren<br />

den Herstellungsprozess der Platinen<br />

und Werkstücke und hinterlegen<br />

Projektnamen, Maschinentyp<br />

oder Bediener. Der QR-Code kann<br />

mit einem handelsüblichen 2D-<br />

Scanner oder einem Smartphone<br />

ausgelesen werden. So kann das<br />

QR-Code-Label auch zum Aufruf<br />

der dazu passenden Datei genutzt werden, wenn alte Projekte neu<br />

aufgelegt werden! Über eine zusätzliche Dokumentationslizenz bietet<br />

das Modul QR-Code3000 weitere Vorteile für spätere Änderungen und<br />

Erweiterungen innerhalb eines Projektes an. Bungard stellt auf<br />

Wunsch eine Testversion für 14 Tage zur Verfügung.<br />

www.bungard.de (VN)<br />

Embedded-Systeme mit der Arduino-Plattform<br />

Der Markt für Embedded-Systeme wächst rasant. Arduino-Systeme<br />

sind kostengünstig, und die Entwicklungsumgebung ist relativ einfach<br />

gehalten. Erstmalig beschäftigt sich ein Fachbuch mit der professionellen<br />

Anwendung der Arduino-Plattform in Embedded-Systemen. Die<br />

Kombination der beiden Themen ist innovativ und Erfolg versprechend.<br />

Der Autor, Dipl.-Ing. Klaus Dembowski, arbeitet als wissenschaftlicher<br />

Angestellter an der TU Hamburg-Harburg. Er hat zahlreiche Fachbücher<br />

zum Themenkreis Computer- und<br />

Netzwerktechnik verfasst, die sich durch<br />

eine verständliche und praxisorientierte<br />

Darstellung – auch komplexer Sachverhalte<br />

– auszeichnen. Das Buch „Embedded-Systeme<br />

mit der Arduino-Plattform“<br />

ist im VDE Verlag erschienen, hat 246 Seiten<br />

und kostet 35,- Euro (ISBN 978-3-8007-<br />

3504-4). Es ist in einer broschierten Version<br />

und als E-Book erhältlich.<br />

www.vde-verlag.de (RH)<br />

ESD am Boden zerstört<br />

Der ESD-Schutz bleibt eine der größten<br />

Herausforderungen in der Elektronikfertigung,<br />

eine sehr große Rolle spielt dabei<br />

der Boden. Gerade hier steigen die Kosten<br />

oft ins Bodenlose, weil die entsprechenden<br />

Bereiche komplett ausgeräumt<br />

werden müssen, sodass nicht nur Material-<br />

und Handwerkerkosten, sondern<br />

auch noch ein Produktionsausfall zu<br />

beklagen sind. Nötig ist das nicht, denn<br />

mit den ESD-leitfähigen antistatischen<br />

Fliesen von Ecotile gibt es eine ebenso<br />

einfache wie effektive Alternative.<br />

Die nur 5 oder 7 mm hohen Fliesen werden<br />

in Puzzletechnik zusammengesteckt<br />

und wie Laminat schwimmend verlegt.<br />

Ein Verkleben oder eine Vorbehandlung<br />

des Bodens sind also nicht nötig, und<br />

die Verlegung kann im laufenden Betrieb<br />

erfolgen: Tischbein hoch und fertig.<br />

Durch die geringe Materialstärke stellen<br />

die Fliesen in der Regel auch kein Problem<br />

an Feuerschutztüren o.Ä. dar. Und<br />

wenn einmal eine Fliese kaputt gehen<br />

sollte, kann sie einfach ausgetauscht<br />

werden. Für perfekten ESD-Schutz sorgt<br />

ein Erdungsband, das unter den Fliesen<br />

verlegt wird und für eine einwandfreie<br />

Ableitung sorgt.<br />

Sie wollen auch beim ESD-Schutz Boden<br />

gutmachen? Die Außendienstler von<br />

Wetec helfen Ihnen gerne weiter. Tel.<br />

02191.5626-220, E-Mail: info@wetec.de,<br />

Internet: www.wetec.de<br />

Winter 2014 | a:<strong>lot</strong> | 5


Essemtec gewinnt Preis für neues SMT Lagersystem<br />

Mit dem neuen SMT-Lagersystem „Cubus“ stellt Essemtec<br />

eine der kompaktesten und effizientesten Lagerlösungen am<br />

Markt vor. Prompt wurde dieses System im September mit<br />

dem renommierten „Global Technology Award“ in der Kategorie<br />

„Storage Systems“ anlässlich der SMTA International<br />

in Rosemont (USA) ausgezeichnet. Das System ist durch den<br />

Benutzer vollständig konfigurierbar und lässt sich somit perfekt an die jeweiligen<br />

Fertigungsbedürfnisse anpassen. Es gibt keinerlei Einschränkungen<br />

hinsichtlich der Rollengrößen, Rollenbreiten oder JEDEC Trays. „Cubus“<br />

kann sowohl an die hauseigenen Maschinen der Schweizer (Bestücker,<br />

Dispenser, etc.) als auch an Maschinen anderer Hersteller durch ein Middleware,<br />

ERP- oder Warenwirtschaftssystem angebunden werden. (SST)<br />

Feinmetall und MatriX Technologies haben Grund zum Feiern<br />

1964 begann bei Feinmetall die Unternehmensgeschichte mit der Bearbeitung<br />

von Metall für die Uhrenindustrie. Damals noch unter dem Dach des<br />

Kreidler-Konzerns, ist das Unternehmen heute fest in schwäbischer Familienhand<br />

und hat sich auf die Fertigung von Federkontaktstiften sowie Prüfkarten<br />

für die Elektronikindustrie spezialisiert. Mittlerweile beschäftigen die Schwaben<br />

rund 440 Mitarbeiter an sieben Standorten und nehmen eine Spitzenstellung<br />

bei Kontaktstiften für die Prüfung elektronischer Baugruppen sowie<br />

Prüfkarten für den Wafer-Test ein.<br />

Ebenfalls in Feierlaune ist die MatriX Technologies GmbH, welche ihr 10-jähriges<br />

Jubiläum in der Münchner Allianzarena mit geladenen Kunden, Partnern<br />

und Mitarbeitern von MatriX beging. Das als Start-Up von Eckhard Sperschneider<br />

gegründete Unternehmen hat sich innerhalb nur einer Dekade zu<br />

einem führenden Anbieter von automatischen High-Speed Röntgeninspektionslösungen<br />

und halbautomatischen bzw. manuellen Röntgeninspektionssystemen<br />

entwickelt. Dabei hat MatriX Standards im Bereich Röntgeninspektion<br />

gesetzt und kontinuierlich technische Innovationen vorangetrieben. So<br />

wuchs MatriX zu einem Hightech Unternehmen heran und beschäftigt heute<br />

circa 100 Mitarbeiter. (SST)<br />

Spatenstich zum zweiten in Landshut<br />

Es ist erst ein Jahr her, dass ebm-papst sich durch ein neues Logistikzentrum am Standort<br />

Landshut verstärkt hat. Nun folgt der Bau eines neuen Produktionswerkes für den Bereich<br />

Heiztechnik. Der Weltmarktführer von Ventilatoren und Motoren investiert 14 Millionen<br />

Euro und bekennt sich damit umso deutlicher zum Standort Landshut. Bis Sommer 2015 soll<br />

das Werk fertig sein und Arbeitsplätze für 100 Mitarbeiter bieten. Mit dem geplanten Neubau<br />

rüstet sich ebm-papst für die verstärkte Nachfrage nach energieeffizienten Heiztechnikprodukten.<br />

Die Landshuter rechnen<br />

in diesem Sektor mit einer Steigerung<br />

von 30 Prozent in den nächsten fünf<br />

Jahren. Da der bayerische Standort des<br />

weltweiten Technologieführers auch in<br />

anderen Bereichen dynamisch wachse,<br />

reiche die aktuelle Produktionsfläche<br />

nicht aus und müsse erweitert werden,<br />

so Stefan Brandl, Geschäftsführer von<br />

ebm-papst Landshut. (SST)<br />

Neuer Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung<br />

bei Phoenix Contact<br />

Ab 1. Januar des kommenden Jahres wird Frank<br />

Stührenberg das Amt des Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />

der Phoenix Contact GmbH & Co<br />

KG übernehmen. Seine bisherige Funktion als Geschäftsführer<br />

Vertrieb wird Stührenberg weiterhin<br />

ausführen. Er übernimmt somit das Amt und die<br />

Aufgaben von Klaus Eisert, der dem Unternehmen<br />

nach wie vor erhalten bleibt. Eisert konzentriert sich<br />

nun auf die Bildung eines Beirates als Bindeglied<br />

zwischen der angestellten Geschäftsführung und<br />

den Familien-Gesellschaftern. Frank Stührenberg<br />

studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität<br />

Paderborn und ist seit 1992 bei Phoenix Contact.<br />

Im Jahre 2001 wurde er Mitglied der Geschäftsleitung<br />

und vier Jahre später in die Geschäftsführung<br />

berufen. (SST)<br />

Philips nimmt sich ein Beispiel an<br />

Siemens<br />

Im letzten Jahr brachte Siemens<br />

seine Lichttochter Osram an die<br />

Börse. Ähnliches plant nun auch<br />

der niederländische Konzern Philips<br />

mit seiner Lichtsparte. Ab 2016<br />

soll dieser Unternehmensbereich<br />

auf eigenen Füßen stehen. Festhalten<br />

wollen die Niederländer aber<br />

sowohl am Namen Philips als auch<br />

am Firmensitz in den Niederlanden.<br />

Mit dem Thema Licht macht<br />

Philips rund sieben Milliarden Euro<br />

Umsatz jährlich, aufgrund des Wandels<br />

zur Leuchtdiode stehen Firmen<br />

wie Osram und Philips aktuell unter<br />

großem Kostendruck. Insbesondere<br />

die hohen Kosten für Forschung und<br />

Entwicklung lasten auf den Ergebnissen.<br />

Zukünftiges Kerngeschäft<br />

der Niederländer wird der Bereich<br />

Medizintechnik und Verbraucherelektronik<br />

sein. Beide Sparten werden<br />

zukünftig unter dem Namen<br />

HealthTech vereint. (SST)<br />

6 | a:<strong>lot</strong> | Winter 2014


Leistungsrelais mit Blasmagnet für DC-Lasten<br />

Beim Schalten größerer Gleichströme entstehen länger anhaltende Abschalt-Lichtbögen, welche zur<br />

Verdampfung der Kontaktmaterialien führen. Der Kontakt nutzt sich schneller ab als bei Wechselstrom.<br />

Hier hilft der Blasmagnet von Finder, der den Lichtbogen „wegbläst“. Die Leistungsrelais der Serie<br />

62 wurden um zwei Versionen ergänzt. Bei der Version mit einem Schließer sind zwei Kontaktstrecken<br />

konstruktiv in Reihe geschaltet, wodurch der Lichtbogen in kürzester Zeit gelöscht wird. Das Schaltvermögen<br />

bei 220V DC ist 12A und bei 125V ist es 16A. Bei der Version mit zwei Schließern ist das<br />

Schaltvermögen je Kontakt bei 220V DC 6A und bei 125V DC ist es 12A. Einige DC-Lasten verursachen<br />

hohe Einschaltströme, die bis 120A durch den Kontaktwerkstoff AgSnO2 beherrscht werden. Relais<br />

mit Blasmagneten werden vorteilhaft eingesetzt bei DC-Lasten wie Elektromagneten, Magnetventilen,<br />

Leistungsschaltern, Widerständen oder Motoren.<br />

www.finder.de (VN)<br />

Nur sechs Atomschichten dicke Solarzelle entwickelt<br />

Solarzellen könnten schon bald ein neues Aussehen haben: durchsichtig, hauchdünn und biegsam.<br />

Wissenschaftlern der TU Wien ist es nämlich gelungen, zwei unterschiedliche Halbleitermaterialien zu<br />

kombinieren, die jeweils nur aus drei Atomlagen bestehen. Einer davon ist Wolframdiselenid, in dessen<br />

Mitte sich eine Lage von Wolfram-Atomen befindet, die oberhalb und unterhalb der Schicht durch<br />

Selen-Atome verbunden sind. „Dass Wolframdiselenid geeignet ist, elektrischen Strom aus Licht<br />

zu erzeugen, konnten wir bereits vor einigen Monaten zeigen“, sagt Thomas Müller, der<br />

die Forschungsgruppe leitet. Allerdings müsste man beim Bau einer Solarzelle aus<br />

reinem Wolframdiselenid in mikrometerengen Abständen winzige Elektroden<br />

in das Material einbauen. Durch die Kombination mit Molybdändisulfid ist<br />

das nun nicht mehr nötig. Somit lässt sich das Schichtsystem als großflächige<br />

Solarzelle einsetzen.<br />

www.tuwien.ac.at (NK)<br />

Klein, aber<br />

effektiv gegen<br />

Lichtbögen<br />

www.almit.de<br />

„Global Technology Award“ für SMT Wertheim<br />

Der internationale Global Technology<br />

Award zeichnet Unternehmen aus, die<br />

höchste Standards erfüllen und durch<br />

innovative Entwicklungen überzeugen. In<br />

diesem Jahr wurden die Preise in Rosemont/Chicago<br />

(USA) bei einer feierlichen<br />

Zeremonie an die Gewinner übergeben.<br />

Einer davon war die Firma SMT aus Wertheim.<br />

Sie wurde für das Lean Temperature<br />

Treatment System im Bereich „Test Services“<br />

geehrt. Für SMT war es bereits die zweite Auszeichnung<br />

nach 2010, als das Unternehmen den Preis für sein Vakuum-Reflow-Lötsystem<br />

im Bereich „Soldering Equipment“ bekam.<br />

Die jetzt prämierte Temperieranlage ist für die Vorbehandlung<br />

von Elektronikkomponenten und Modulen für Funktionstests<br />

konzipiert. Alle Temperieranlagen von SMT werden für den<br />

Heißfunktionstest (60 – 140 °C), Kühlen auf Raumtemperatur und<br />

den Kältefunktionstest (-50 − 10 °C) hergestellt. Die Stellfläche,<br />

das Lean-Konzept (Be- und Entladen an einer Stelle durch<br />

einen Mitarbeiter oder automatisiert) und der Durchsatz sind die<br />

Hauptvorteile der Temperieranlage von SMT.<br />

www.smt-wertheim.de (PN)<br />

Holen Sie sich ihr persönliches Exemplar<br />

des neuen Almit Kompendiums 2.0<br />

auf unserem Messestand ab.<br />

Electronica in München<br />

11.– 14. November 2014,<br />

Halle B4 Stand 515<br />

ALMIT Kompendium 2.0<br />

Winter 2014 | a:<strong>lot</strong> | 7<br />

Winter 2014 | a:<strong>lot</strong> | 7


Testverfahren und Testabdeckung in der EMS<br />

Mut zur Lücke<br />

Wegen ständig steigender Qualitätsanforderungen der<br />

Elektronikindustrie gehört es für EMS-Betriebe längst<br />

zum Alltag, ihre Produkte zu testen. Dafür stehen eine<br />

ganze Reihe unterschiedlicher Verfahren zur Verfügung,<br />

die jeweils Vor- und Nachteile haben. Ein optimales<br />

Verfahren gibt es indes nicht, sodass sich die Frage<br />

stellt, wie man eine möglichst hohe Testabdeckung –<br />

und damit eine minimale Fehlerquote – erreicht.<br />

Die Prozesse bei der Produktion elektronischer Flachbaugruppen<br />

werden ständig komplexer. Gleichzeitig steigen die Qualitätsanforderungen<br />

insbesondere bei sicherheitssensiblen<br />

und medizinischen Produkten. EMS-Betriebe werden deshalb<br />

immer mehr von Anbietern umworben, die Lösungen zum Test<br />

von Baugruppen anbieten. Die Bandbreite reicht von der Handlupe<br />

bis zum vollautomatischen Röntgenapparat im Wert von<br />

mehreren Hunderttausend Euro. Jede einzelne Lösung kann im<br />

Einzelfall ihre Berechtigung haben. Eins haben sie jedoch alle<br />

gemeinsam: Eine 100prozentige Abdeckung<br />

lässt sich nie erreichen.<br />

Michael Kuttig und sein Team von Kuttig<br />

Electronic haben deshalb erforscht,<br />

was die einzelnen Testverfahren tatsächlich<br />

leisten und durch welche Kombination<br />

sich eine optimale Abdeckung<br />

erreichen lässt. Kuttig Electronic ist unter<br />

anderem selbst EMS-Dienstleister,<br />

deshalb kennt man dort die Anforderungen<br />

der Branche nur zu gut. „Es ist von großem<br />

Vorteil, wenn die Tests begleitend zur Fertigung stattfinden,<br />

damit Probleme frühzeitig erkannt und zur Verbesserung<br />

der laufenden Prozesse genutzt werden“, sagt Michael Kuttig.<br />

Die Untersuchungen zu den Testverfahren wurden deshalb auf<br />

zerstörungsfreie Verfahren begrenzt.<br />

Das perfekte Testverfahren gibt es nicht<br />

Am Anfang eines jeden Vergleichs steht die Bestandsaufnahme:<br />

Welche Verfahren sind üblich beziehungsweise verfügbar? Im<br />

Bereich der EMS sind dies:<br />

M O I<br />

A O I<br />

MANUELLE OPTISCHE INSPEKTION<br />

Hierbei suchen Mitarbeiter mit den Augen und<br />

gegebenenfalls mithilfe eines Mikroskops die Baugruppe<br />

nach Fehlern ab. Durch diese Sichtprüfung<br />

können theoretisch alle Fehler gefunden werden,<br />

die sichtbar sind. Es gibt aber auch eine Reihe von<br />

Fehlern, die nicht gefunden werden können wie<br />

zum Beispiel die Richtigkeit unbeschrifteter Bauteile,<br />

defekte Bauteile, Lötstellen von BGA, LFN<br />

und CSP, nicht erkennbare kalte Lötstellen sowie<br />

Unterbrechungen und Kurzschlüsse in der Leiterkarte.<br />

Die MOI verursacht beinahe keine Rüstkosten, dafür<br />

aber einen enorm hohen Stückaufwand. Zudem<br />

ist das Verfahren nicht besonders zuverlässig, da<br />

es von der Erfahrung und Aufmerksamkeit des<br />

einzelnen Mitarbeiters abhängig ist.<br />

AUTOMATISCHE OPTISCHE INSPEKTION<br />

Bei diesem Prüfverfahren werden Baugruppen<br />

von Kameras nach einem vorher festgelegten<br />

8 | a:<strong>lot</strong> | Winter 2014


A X I<br />

Prüfprogramm abgearbeitet und die festgelegten<br />

Bauteile fotografiert. Anhand der hochauflösenden<br />

Fotos können die Anwesenheit des Bauteils,<br />

seine Platzierung, Orientierung und Richtigkeit<br />

überprüft werden, sofern sie optisch erkennbar<br />

sind. Auch die Lötqualität kann im Rahmen einer<br />

Lötmengenbewertung kontrolliert werden. Nicht<br />

sichtbare Fehler kann auch die AOI nicht finden.<br />

AOI-Systeme können hervorragend in der Serienfertigung<br />

eingesetzt werden, da sie taktgleich mit<br />

der Fertigungslinie arbeiten. Das Verfahren ist<br />

reproduzierbar, seine Ergebnisse sind archivierbar.<br />

Teurere AOI-Systeme verfügen neben einer<br />

Top-Down-Kamera auch über Schrägsichtkameras.<br />

Dadurch wird die Testabdeckung etwas erhöht,<br />

allerdings auch der Programmieraufwand für das<br />

Prüfprogramm.<br />

AUTOMATISCHE RÖNTGEN-INSPEKTION<br />

Die Röntgeninspektion wird vor allem bei der<br />

Suche nach nicht sichtbaren Lötfehlern angewendet<br />

(s. auch a:<strong>lot</strong> Nr. 12, S. 14f). Kurzschlüsse und<br />

Unterbrechungen können dabei weitgehend automatisch<br />

erkannt werden. Für viele andere Prüfungen<br />

ist hingegen eine sehr aufwendige (und teure)<br />

Maschine mit schwenkbaren Achsen oder eine<br />

manuelle (und ebenfalls teure) Kontrolle nötig.<br />

I C T<br />

IN-CIRCUIT-TEST<br />

Hierbei handelt es sich um eine rein elektrische<br />

Prüfung, die unabhängig von der Funktion der<br />

Baugruppe arbeitet. Mithilfe eines Nadelkissenadapters<br />

werden möglichst alle Netze gleichzeitig<br />

kontaktiert und mit einem Testrechner verbunden.<br />

Dieser wählt eine Schaltmatrix aus und kontrolliert<br />

die zu erwartenden elektrischen Parameter. Neben<br />

den klassischen Tests auf Kurzschluss und Unterbrechung<br />

können auch Widerstand, Kapazität und<br />

Induktivität gemessen und geprüft werden.<br />

Der Vorteil des ICT liegt in der sehr kurzen Taktzeit.<br />

Von Nachteil sind die hohen Einmalkosten für den<br />

Nadelkissenadapter sowie für die Erstellung des<br />

Prüfprogramms. Außerdem können die Nadeln<br />

nicht beliebig eng platziert werden, sodass die<br />

Kontaktierungsgenauigkeit für Fine-Pitch-Bauteile<br />

nicht mehr ausreichend ist.<br />

F P T<br />

FLYING-PROBE-TEST<br />

Im Gegensatz zum klassischen ICT erfolgt beim<br />

FPT die Kontaktierung der Netze sequenziell.<br />

Mithilfe eines Portalroboters werden bis zu vier<br />

Nadeln von oben und zwei Nadeln von unten über<br />

die Baugruppe frei platziert, um dann das Pad zu<br />

kontaktieren. Die Genauigkeit ist dabei so hoch,<br />

Winter 2014 | a:<strong>lot</strong> | 9


B S T<br />

dass Bauteile bis zu einem Pitch von 0,3 mm sicher<br />

kontaktiert werden können. Auch Kombinationen<br />

aus einfachen funktionalen Prüfungen und AOI-<br />

Prüfungen sind durch die integrierten Kameras<br />

realisierbar.<br />

Der gravierende Vorteil des FPT gegenüber dem<br />

ICT besteht in der extrem hohen Flexibilität. Es<br />

entstehen keine Einmalkosten für einen Adapter<br />

und das Prüfprogramm kann jederzeit an geänderte<br />

Layouts, wie zum Beispiel bei Re-Designs<br />

üblich, angepasst werden.<br />

BOUNDARY-SCAN-TEST<br />

F T<br />

FUNKTIONSTEST<br />

Hierbei handelt es sich um ein Testverfahren, dass<br />

individuell für eine Baugruppe entwickelt wird.<br />

Eine geeignete Testumgebung erlaubt es, die<br />

Schnittstellen und gegebenenfalls erforderliche<br />

Messsignale mit dem Funktionstestplatz zu verbinden.<br />

Für den Testplatzrechner muss eine Testsoftware<br />

geschrieben werden. Ist auf der Baugruppe<br />

ein Mikrokontroller und/oder FPGA verbaut, ist<br />

auch hierfür eine Testsoftware zu integrieren, damit<br />

eine akzeptable Testabdeckung erreicht werden<br />

kann.<br />

Der BST setzt voraus, dass es auf der Baugruppe<br />

ein oder besser noch mehrere ICs gibt, die boundary-scan-fähig<br />

sind. Zum Test muss eine Versorgungsspannung<br />

angelegt werden. Im Testlauf<br />

wird als Erstes die Core-Logik der BS-ICs mithilfe<br />

der IO-Blocks logisch abgetrennt. Anschließend<br />

wird eine serielle Prüfsequenz durch die IO-Blocks<br />

geschoben, wobei die Antworten in die Sequenz<br />

ergänzt werden.<br />

B I S T<br />

BUILT-IN-SELF-TEST<br />

Beim BIST wird mit Hilfe von rückgekoppelten<br />

Signalführungen auf der Zielhardware die Funktion<br />

überwacht. Hierbei unterscheidet man die Tests,<br />

die in der Initialisierungsphase ausgeführt werden<br />

(initial tests) und solche, die begleitend zur normalen<br />

Funktion arbeiten (run time tests). Der Nachteil<br />

der BST besteht in den hohen Stückkosten, da die<br />

Rückkopplung der Signale in der Regel zusätzliche<br />

Hardwarekomponenten erfordert.<br />

Die Vor- und Nachteile der einzelnen Testverfahren sind in folgender Abbildung zusammengefasst:<br />

MOI<br />

AOI<br />

AXI<br />

ICT<br />

FPT<br />

BST<br />

FT<br />

MOI<br />

Manuelle<br />

Optische<br />

Inspektion<br />

Automatische<br />

Optische<br />

Inspektion<br />

Röntgen-<br />

Inspektion<br />

In-Circuit-<br />

Test<br />

Flying<br />

Probe Test<br />

Boundary<br />

Scan Test<br />

Funktionstest<br />

Eingebauter<br />

Selbsttest<br />

Methode<br />

optisch<br />

optisch<br />

optisch<br />

elektrisch<br />

elektrisch<br />

elektrisch<br />

elektrisch<br />

elektrisch<br />

Vor-/Nachteile<br />

Stückkosten<br />

sehr hoch<br />

gering<br />

sehr hoch<br />

gering<br />

mittel<br />

mittel<br />

mittel<br />

mittel<br />

Einmalkosten<br />

keine<br />

mittel<br />

hoch<br />

hoch<br />

mittel<br />

hoch<br />

sehr hoch<br />

sehr hoch<br />

Maschinenkosten<br />

keine<br />

mittel<br />

sehr hoch<br />

mittel<br />

hoch<br />

mittel<br />

sehr gering<br />

keine<br />

Flexibilität<br />

sehr hoch<br />

mittel<br />

mittel<br />

gering<br />

hoch<br />

mittel<br />

mittel<br />

mittel<br />

Reproduzierbar<br />

nein<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

Fertigungsbegleitend möglich<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

Archivierung der Prüfdaten<br />

nicht möglich<br />

alle Bilddaten<br />

alle Bilddaten<br />

Messergebnis<br />

Messergebnis<br />

Messergebnis<br />

Messergebnis<br />

nicht möglich<br />

Legende<br />

postiv<br />

neutral<br />

negativ<br />

Schon der erste Blick auf die Tabelle offenbart das Dilemma: Ein optimales Testverfahren gibt es nicht – auch wenn<br />

die Hochglanzprospekte einiger Anbieter etwas anderes versprechen oder vorgeben mögen. Das liegt nicht etwa<br />

an der (mangelnden) Qualität der jeweiligen Testverfahren an sich, sondern an der komplexen Technik, die getestet<br />

wird. Die Kombination aus elektrischen, mechanischen und chemischen Komponenten beziehungsweise Einflüssen<br />

bei der Herstellung von Baugruppen schließt aus, dass mit nur einem einzigen Testverfahren sämtliche Fehler gefunden<br />

werden können. Beispielsweise kann man mit einem AOI-System den Wert eines SMD-Keramikkondensators<br />

nicht überprüfen, da diese in der Regel nicht beschriftet sind.<br />

10 | a:<strong>lot</strong> | Winter 2014


Fast 8.000 mögliche Fehler<br />

Um jedoch feststellen zu können, wie hoch die Abdeckung eines bestimmten Testverfahrens ist, muss vorher analysiert<br />

werden, welche Fehler überhaupt auftreten können und in welcher Häufigkeit. Beides ist von den verwendeten<br />

Bauteiltypen und der Anzahl, in der sie verbaut werden abhängig. Für eine Einzelfallbetrachtung kann hierfür die<br />

Stückliste herangezogen werden. Um zu einem allgemeinen Ergebnis zu kommen, hat das Team von Kuttig Electronic<br />

auf den eigenen umfangreichen Datenbestand zurückgegriffen. Aus dem Jahresmittelwert aller bestückten<br />

Bauteile wurde eine virtuelle Baugruppe mit 1.000 Bauteilen konstruiert. Ein Vergleich über mehrere Jahre hat dabei<br />

gezeigt, dass die Abweichungen gering sind und die virtuelle Baugruppe als repräsentativ gelten kann.<br />

Auf dieser Basis konnte nunmehr bestimmt werden, welche Fehler auftreten können. Im Einzelnen sind dies:<br />

1. Bestückungsfehler<br />

Anwesenheit: Ist das Bauteil vorhanden?<br />

Richtigkeit: Ist es das richtige Bauteil?<br />

Platzierung: Ist das Bauteil innerhalb der erlaubten Grenzen platziert?<br />

Orientierung: Hat das Bauteil die richtige Polung?<br />

2. Lötfehler<br />

Kurzschluss: Gibt es eine Verbindung zwischen zwei Netzen?<br />

Unterbrechung: Gibt es eine fehlende Verbindung?<br />

Lötqualität:<br />

- kein übermäßiges oder unzureichendes Lötzinn<br />

- kalte Lötstellen<br />

- Lunker<br />

- Lötperlen<br />

- Lötrückstände<br />

- usw.<br />

3. Bauteilfehler<br />

Basiskennwerte: Fehlerhafte Basisparameter wie<br />

Widerstands-, Kapazitätswert usw.<br />

Nebenspezifikation:<br />

- fehlerhafter Temperaturbereich<br />

- Spannungsfestigkeit<br />

- Keramikart<br />

- usw.<br />

Funktion: Fehler in der Funktion komplexere<br />

Bauteile (zum Beispiel Fehler in Core-Logik)<br />

Voll im Trend, aber<br />

auch nicht perfekt:<br />

Mit der Röntgeninspektion<br />

können vor<br />

allem Kurzschlüsse<br />

und Unterbrechungen<br />

erkannt werden.<br />

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Projekte.<br />

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Die Toleranz spielt bei der Nebenspezifikation keine<br />

Rolle, weil sie mit einem ICT/FPT nachgewiesen werden<br />

kann. Um die Anzahl der möglichen Fehler zu ermitteln,<br />

wurde vorausgesetzt, dass jede Fehlerklasse pro Bauteil<br />

einmal vorkommen kann (wenn sie denn überhaupt auf<br />

das Bauteil anwendbar ist). Dividiert man nunmehr die<br />

Summe der mit einem Verfahren überprüfbarer Fehler<br />

durch die Anzahl der möglichen Fehler, erhält man die<br />

Testabdeckung in Prozent:<br />

Summe überprüfbarer Fehler<br />

---------------------------------------------------------- x 100 = Testabdeckung in %<br />

Summe möglicher Fehler<br />

Auf Basis dieser Zahlen ergeben sich die folgenden<br />

Werte der Testabdeckung für die einzelnen Verfahren:<br />

LDI - Laser Direct Imaging inklusive<br />

Die BUNGARD CCD PREMIUM ist nicht<br />

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Winter 2014 | a:<strong>lot</strong> | 11<br />

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Bauteil Lötung Bestückung<br />

Prüfungen auf<br />

Gesamt<br />

pro 1000<br />

Anzahl theoretische auffindbarer Fehler<br />

MOI AOI AXI ICT FPT BST FT BIST<br />

Anwesenheit<br />

- davon nicht elektrisch messbar (z.B. Abblock C)<br />

1000 1000 1000 1000 1000<br />

-<strong>13</strong>3<br />

1000<br />

-<strong>13</strong>3<br />

1000 1000<br />

-<strong>13</strong>3<br />

1000<br />

-<strong>13</strong>3<br />

- davon nicht BST-fähige Bauteile<br />

-982<br />

Platzierung 1000 1000 1000 1000 0 0 0 0 0<br />

Orientierung<br />

- davon nicht optisch von Top erkennbar<br />

- davon nicht elektrisch messbar<br />

- davon nicht BST-fähige Bauteile<br />

Richtigkeit<br />

- davon Wert/Typ nicht über MOI erkennbar<br />

- davon Wert/Typ nicht über AOI erkennbar<br />

- davon nicht elektrisch messbar (z.B. ICs)<br />

- davon nicht BST-fähige Bauteile<br />

Kurzschluss<br />

- davon nicht optisch erkennbar (BGA, LFN etc.)<br />

- davon nicht BST-fähige Bauteile<br />

Unterbrechung<br />

- davon nicht optisch erkennbar (BGA, LFN etc.)<br />

- davon nicht BST-fähige Bauteile<br />

Lötqualität (Lotmenge, Lunker etc.)<br />

- davon nicht optisch erkennbar (BGA, LFN etc.)<br />

Basiskennwert (Widerstand, Kapazität etc.)<br />

Nebenspezifikation (Nur Bauteile mit Nebenspezifikation)<br />

Funktion der Core-Logic (Nur bei ICs)<br />

376 376 376<br />

-3<br />

1000 1000<br />

-518<br />

1000 1000<br />

-2<br />

1000 1000<br />

-2<br />

1000 1000<br />

-2<br />

1000<br />

290<br />

170<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1000<br />

-911<br />

1000<br />

-2<br />

1000<br />

-2<br />

1000<br />

-2<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0 376<br />

-20<br />

0 1000<br />

-170<br />

376<br />

-20<br />

1000<br />

-170<br />

376<br />

-370<br />

1000<br />

-982<br />

1000 1000 1000 1000<br />

-982<br />

1000 1000 1000 1000<br />

-982<br />

376 376<br />

950 800<br />

1000 1000<br />

1000 1000<br />

1000 0 0 0 0 0<br />

Summe möglicher Fehler und auffindbarer Fehler 7836 5852 5456 5000 5053 5053 78 53<strong>13</strong> 50<strong>13</strong><br />

75% 70% 64% 64% 64% 1% 68% 64%<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1000<br />

0<br />

0<br />

1000<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

950<br />

0<br />

170<br />

800<br />

0<br />

170<br />

Verschiedene Verfahren geschickt kombinieren<br />

Im Vergleich aller Testverfahren schneidet die MOI mit einer Abdeckung von 75 Prozent am besten ab. Dieses Ergebnis<br />

wird allerdings dadurch relativiert, dass die MOI das teuerste und gleichzeitig das unzuverlässigste Testver-<br />

fahren ist. Deshalb wird sie in der Praxis meistens nur als Ergänzung zur AOI durchgeführt. Die Höhe der Abdeckung<br />

verändert sich durch diese Kombination indes nicht. Auch die Nachschaltung eines Funktionstests (FT) führt nur zu<br />

einer um 9 Prozent höheren Abdeckung, also insgesamt 84 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass der FT nicht<br />

alle Bauteile berücksichtigen kann und auch keine Aussage über die Einhaltung der Nebenspezifikation macht, wie<br />

zum Beispiel Toleranzen.<br />

Aber auch die Kombination aller Testverfahren führt – wie bereits erwähnt – nicht zu einer 100prozentigen Abde-<br />

ckung. Dass nur 96 Prozent erreicht werden, liegt vor allem daran, dass mit keinem der Verfahren die nicht mess-<br />

baren Neben-Spezifikationen wie zum Beispiel Temperaturbereich, Spannungsfestigkeit, Keramikart, Dicke einer<br />

Stecker-Verbindung usw. überprüft werden können. Basierend auf dieser Erkenntnis erreicht die Kombination aus<br />

AOI, MOI<br />

und FPT eine hervorragende Abdeckung von 94 Prozent. Der FPT deckt dabei weitgehend die Fehler<br />

ab, die man optisch nicht erkennen kann. Anders als zu erwarten gewesen wäre, erhöht ein ergänzender FT das<br />

Ergebnis lediglich um 1 Prozent.<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

75%<br />

70%<br />

64% 64% 64%<br />

68%<br />

64%<br />

75%<br />

84%<br />

94% 95% 96%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

1%<br />

MOI<br />

AOI<br />

AXI<br />

ICT<br />

FPT<br />

BST<br />

FT<br />

BIST<br />

AOI + MOI<br />

AOI + MOI + FT<br />

AOI + MOI + FPT<br />

AOI + MOI + FPT + FT<br />

Alle<br />

12 | a:<strong>lot</strong> | Winter 2014


Interview mit Michael Kuttig<br />

„Testability schon<br />

bei der Entwicklung<br />

berücksichtigen!“<br />

Immer auf der<br />

Suche nach<br />

Optimierungsmöglichkeiten:<br />

Michael Kuttig<br />

und sein Team<br />

haben die Studie<br />

zur Testabdeckung<br />

vorgelegt.<br />

Herr Kuttig, was hat Sie bewogen, die Studie zu<br />

Testverfahren und deren Abdeckung durchzuführen?<br />

Tests werden in der Elektronikfertigung immer wichtiger.<br />

Dementsprechend wächst das Angebot an<br />

Maschinen und Dienstleistungen für diesen Bereich.<br />

Aber es gab bisher kaum Möglichkeiten, dieses<br />

Angebot zu bewerten und einzuordnen. Das wollten<br />

wir ändern.<br />

Ihre Studie geht von einer virtuellen Baugruppe aus,<br />

also im Prinzip von einem fertigen Produkt. Können<br />

Elektronikfertiger schon bei der Entwicklung etwas<br />

tun, um die Testergebnisse zu verbessern?<br />

Ja, es gibt zwei wichtige Faktoren. Zum einen liegt<br />

in der Praxis der Fokus bei der Entwicklung meistens<br />

zunächst auf der Funktionalität, die Testability wird<br />

dabei höchstens am Rande berücksichtigt. Hier sollte<br />

ein Umdenken stattfinden, damit später bei steigenden<br />

Stückzahlen nicht aufwendig ein Test nachentwickelt<br />

werden muss. Zum anderen ist eine funktionierende<br />

und zuverlässige Materiallogistik aufzubauen. Wird<br />

schon bei der Bereitstellung gewährleistet, dass möglichst<br />

viele richtige Bauteile zugeführt und vor allem<br />

die Nebenspezifikationen eingehalten werden, ist eine<br />

wesentliche Fehlerquelle ausgeschaltet.<br />

Was empfehlen Sie, um eine optimale Testabdeckung<br />

zu erreichen?<br />

Die optimale Testabdeckung ist immer vom konkreten<br />

Einzelfall abhängig und muss unter Berücksichtigung<br />

der vorliegenden Parameter ermittelt werden. Unsere<br />

Studie hat aber ergeben, dass man im Allgemeinen mit<br />

einer Kombination aus AOI, MOI und FPT aus ökonomischer<br />

und qualitativer Sicht ein sehr gutes Testergebnis<br />

erreicht.<br />

Was sind die konkreten Vorteile dieser Kombination?<br />

Vor allem die hohe Testabdeckung von 94 Prozent bei<br />

überschaubaren Kosten. Selbst die Kombination aller<br />

zur Verfügung stehender Testverfahren kommt nur<br />

auf eine um zwei Prozentpunkte höhere Abdeckung.<br />

Hinzu kommt, dass die von uns ermittelte Kombination<br />

fertigungsbegleitend durchgeführt werden kann und<br />

gleichzeitig reproduzier- und dokumentierbar ist. Auch<br />

der Aufwand zur Erstellung des Prüfprogramms ist nicht<br />

sonderlich hoch.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Text: Volker Neumann, Kuttig Electronic, Fotos: Kuttig Electronic<br />

Electronic Repair Center<br />

Wir übernehmen Auftragsarbeiten<br />

Eigene Räumlichkeiten sowie Lagerfazilitäten versetzen uns in die Lage, umfassende<br />

Reparaturaufgaben auszuführen. Bundesweite Kundendienst- und Montagetätigkeiten<br />

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Aus unserem Leistungsspektrum<br />

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• Montage / Baugruppenfertigung<br />

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Die RTC Solutions steht dafür, Prozesse und Strukturen bei Unternehmen zu analysieren und<br />

operativ zu optimieren. Konzeption, Umsetzung und Übernahme von Produktions- und Logistikprozessen<br />

sind seit über 50 Jahren unsere Kernkompetenz. Mit 15 Standorten (D und NL) sind<br />

wir bestens aufgestellt, um regional und flexibel für Sie einsatzfähig zu sein.<br />

»Für einen Großkunden konnten wir<br />

in einem engen Zeitkorridor, SMD Bauteile<br />

austauschen und modifizieren.«<br />

RTC Solutions GmbH · Martinistr. 57 · 28195 Bremen · www.rtc-solutions.de · E-Mail: info@rtc-solutions.de · Tel.: +49 (0) 421 /20488-233


Selektivlötanlagen im Überblick<br />

Prozess mit Präzision<br />

Die Löttechnik ist eine Wissenschaft für sich. Das Selektivlöten nimmt<br />

darin längst einen festen Platz ein. Das Verfahren wird ständig verfeinert<br />

und differenziert, sodass inzwischen eine ganze Reihe von Maschinen zur<br />

Verfügung steht. Um die individuell beste Lösung finden zu können, lohnt<br />

sich deshalb ein Vergleich. a:<strong>lot</strong> stellt einige wichtige Geräte vor.<br />

Im Rahmen der zunehmenden Miniaturisierung und des<br />

Siegeszugs der SMD-Bauteile schienen THT-Bauteile<br />

(Through Hole Technology) früher oder später der Vergangenheit<br />

anzugehören. Doch sie sind nach wie vor<br />

unverzichtbar und müssen bei vielen Baugruppen eingesetzt<br />

werden. Das wird nach Ansicht von Experten<br />

bis auf Weiteres auch so bleiben. Problematisch daran<br />

ist, dass THT-Bauteile nicht genauso bearbeitet werden<br />

können wie SMD-Bauteile. Während Letztere meistens<br />

mit Chipbondern fixiert und dann mit einer Wellenlötanlage<br />

verlötet werden, eignet sich dieses Verfahren für<br />

THT-Bauteile nicht.<br />

In der Vergangenheit wurden solche Bauteile deshalb<br />

oftmals mit der Hand gelötet, was aber zahlreiche Nachteile<br />

mit sich bringt. Selbst ein erfahrener Werker kann<br />

ein und denselben Lötvorgang nicht identisch wiederholen.<br />

Das Lötergebnis ist deshalb schwankend und eine<br />

potenziell große Fehlerquelle. Hinzu kommt, dass andere<br />

Bauteile in der Nähe der Lötstelle durch die Hitze des<br />

Handlötkolbens Schaden nehmen können. Nicht zuletzt<br />

ist das Handlöten auch noch vergleichsweise langsam<br />

und teuer.<br />

Punktgenau, individuell abgestimmt und schnell<br />

Die Ansprüche in der Elektronikfertigung sind genau<br />

gegenläufig: Die Forderung nach einer steigenden Qualität<br />

mit reproduzierbaren Ergebnissen und einem rückverfolgbaren<br />

Prozess geht einher mit einem enormen<br />

Kostendruck. Alles Ziele, die nur mit einem automatisierten<br />

Verfahren erreicht werden können – einer Selektivlötanlage.<br />

Dabei handelt es sich im Prinzip um eine<br />

Variante der Wellenlötanlage. Allerdings wird nicht die<br />

gesamte Baugruppe, sondern nur ein kleiner Teil davon<br />

mit einer sehr kleinen Welle gelötet. Je nach Form der<br />

Lötdüse kann der bearbeitete Bereich nur wenige Quadratmillimeter<br />

groß sein.<br />

Damit das funktioniert, verfügen die meisten Selektivlötanlagen<br />

über einen Spannrahmen für die Baugruppe,<br />

der in mehreren Achsen sehr präzise bewegt werden<br />

kann. Ein individuelles Prozessprogramm steuert den<br />

genauen Ablauf, sodass der Lötvorgang punktgenau, individuell<br />

abgestimmt und schnell durchgeführt wird. Dadurch<br />

entstehen perfekte und homogene Lötstellen. Da<br />

die meisten Maschinen prozessorgesteuert sind, lassen<br />

sich sämtliche Vorgänge dokumentieren sowie zentral<br />

steuern und/oder überwachen. Alle Prozesse sind zudem<br />

für jede einzelne Baugruppe genau reproduzierbar.<br />

Modelle in allen Größen für jeden Einsatz<br />

Das punktgenaue Arbeiten der Selektivlötanlagen auf<br />

kleinstem Raum hat noch weitere Vorteile: Der thermische<br />

Stress der Baugruppe und die Kontaktzeiten werden<br />

deutlich reduziert, sodass die Lebensdauer der<br />

einzelnen Bauteile erhöht wird. Der Verbrauch von Flussmittel,<br />

Strom und Stickstoff wird reduziert, was den Fertigungsprozess<br />

kostengünstiger macht. Moderne Selektivlötanlagen<br />

sind sehr flexibel einsetzbar und verkürzen<br />

die Durchlaufzeiten erheblich. Einschränkungen beim<br />

Design treten in der Regel nicht auf.<br />

Da Selektivlötanlagen inzwischen in sehr verschiedenen<br />

Bereichen eingesetzt werden, gibt es sie in zahlreichen<br />

Größen und Ausstattungsvarianten. Tischsysteme<br />

eignen sich besonders für Rework und die<br />

Prototypenherstellung. Inline-Systeme können in den<br />

laufenden Produktionsprozess integriert werden, sodass<br />

ein reibungsloser Ablauf gewährleistet ist. Darüber<br />

hinaus werden noch frei stehende Geräte angeboten<br />

(Stand-alone-Geräte), deren Flexibilität für wechselnde<br />

Einsatzbereiche genutzt wird.<br />

In unserer Auflistung finden Sie einige wichtige Anbieter<br />

von Selektivlötanlagen und jeweils eine kurze Beschreibung<br />

einer Maschine. Technische Details dazu finden Sie<br />

auf den angegeben Internetseiten. Dort sind auch viele<br />

weitere Modelle aufgeführt.<br />

14 | a:<strong>lot</strong> | Winter 2014


ATF Collenberg: Smart-Select 35/25<br />

Das Selektivlötsystem Smart-Select 35/25 von<br />

ATF Collenberg ist getreu dem Motto des<br />

Unternehmens „einfach einfach“. Das fränkische<br />

Unternehmen verzichtet auf unnötigen<br />

Zierrat und überbordende Technik und<br />

setzt stattdessen auf Werte, die wirklich<br />

zählen: solide Verarbeitung, individuelle<br />

Anpassung, guten Service und das alles zu einem<br />

wirtschaftlichen Preis. Dieses Prinzip zeigt sich auch am modularen<br />

Aufbau der Smart Select 35/25 und den vergleichsweise<br />

geringen Abmessungen von 1500 x <strong>13</strong>00 x 1600 mm<br />

(B, H, L). Dadurch wird ihr Aufbau selbst auf engstem Raum<br />

und bei normalen Türbreiten möglich, was die Smart-Select<br />

35/25 sogar für Ingenieurbüros interessant macht. Ihr<br />

Gesamtgewicht von 300 kg erfordert in der Regel keine<br />

besonderen statischen Voraussetzungen.<br />

Auch die geringen Anschaffungs- und Betriebskosten<br />

sorgen dafür, dass diese Selektivlötanlage eine echte<br />

Alternative zum Handlöten darstellt und sich bereits für<br />

kleine Stückzahlen in der Kleinserien- oder Prototypenfertigung<br />

eignet. Das moderne Design mit den formschönen<br />

Aluminium-Industrieprofilen macht die Smart-<br />

Select 35/25 auch optisch ansprechend. Die großzügigen<br />

Sichtfenster im oberen Teil gewähren ungehinderte Sicht<br />

in die Maschine, sodass alle Prozessabläufe jederzeit nachverfolgt<br />

werden können. Die Sichtfenster können mit nur<br />

einem Handgriff nach oben weggefaltet werden und geben<br />

so einen maximalen Bewegungsbereich zum Bestücken und<br />

Entnehmen frei.<br />

Teach-In-Funktion sorgt für einfache Bedienung<br />

Die Steuereinheit der Smart-Select 35/25 ist in einem eigenen<br />

Modul untergebracht, das für eine optimale Raumnutzung<br />

wahlweise rechts oder links von der Maschine platziert<br />

werden kann. Die NC-Steuerung ermöglicht ein einfaches<br />

Erstellen, Speichern und Ändern der Prozessparameter. Um<br />

die Bedienung zu vereinfachen, ist auch die manuelle Eingabe<br />

der X/Y-Koordinaten sowie die Positionserfassung mittels<br />

Teach-In möglich. Ein Laserpointer gewährleistet eine<br />

punktgenaue Positionsfindung, wobei im Teach-In-Modus<br />

lediglich die Position der Selektivdüse übernommen werden<br />

muss. Die Position des MD-Fluxers errechnet die Anlage<br />

eigenständig. Auf Wunsch ist auch die Übernahme von<br />

DXF-Dateien möglich.<br />

Wie bei allen Maschinen von ATF Collenberg ist auch<br />

bei der Smart-Select 35/25 die Bedienung der Software<br />

sehr einfach und beinahe intuitiv möglich. Es genügt eine<br />

gründliche Einweisung, um dauerhaft eine sichere Handhabung<br />

der Maschine zu gewährleisten. Da die Steuerung<br />

netzwerkkompatibel ist, können sämtliche Parameter auch<br />

fernüberwacht und gespeichert werden. Durch die Netzwerkanbindung<br />

ist es den Technikern<br />

von ATF überdies möglich, die Selektivlötanlage<br />

aus der Ferne zu warten und<br />

sogar zu reparieren. Auf diese Weise<br />

werden die Servicezeiten und -kosten<br />

minimiert.<br />

www.atf-collenberg.de<br />

HOCHWERTIGES LÖTMATERIAL VON WETEC<br />

Ein wichtiger Baustein für qualitativ hochwertige Lötergebnisse bei<br />

Selektivlötanlagen sind die Verbrauchsmaterialien. Hierfür bietet der<br />

renommierte Systemlieferant Wetec das gesamte Spektrum an, unter<br />

anderem Lötpasten und Flussmittel. Durch sein breit gefächertes Sortiment<br />

kann Wetec die jeweiligen Prozessbedingungen genau berücksichtigen<br />

und durch die entsprechenden Produkte optimieren. Damit das<br />

gelingt, hat Wetec ein deutschlandweites Netz von Außendienstmitarbeitern<br />

aufgebaut, die ihre Kunden kompetent vor Ort beraten. Kurze<br />

Lieferzeiten und ein ausgezeichneter Service runden das Angebot ab.<br />

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FullHD Videomikroskop<br />

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besuchen Sie bitte:<br />

www.technolab.de<br />

Winter 2014 | a:<strong>lot</strong> | 15


EUTECT: TL XS800<br />

EBSO: SPA 300/400 NC<br />

Die Selektiv-Lötanlage SPA 300/400-NC der Ebso Maschinen- und Apparatebau<br />

GmbH ist ein automatisches Selektivlötsystem mit manueller Beladung.<br />

Löttiegel und Pumpeneinheit werden mit Schutzgas beflutet. Konzipiert für<br />

automatisches Löten von Stift- und Steckerleisten, Relais,<br />

Trafos und sonstigen konventionellen Bauteilen.<br />

Besonders für Anwendungen, die nicht für den Wellenlötprozess<br />

geeignet sind, findet die SPA 300/400-NC<br />

ihren Einsatzbereich um den Handlötbereich prozesssicher<br />

zu automatisieren.<br />

www.ebso.com<br />

Mit der kompakten Produktionszelle XS800<br />

können mittels mechanischer/elektrischer<br />

Schnittstellen bis zu drei Prozessmodule<br />

bei geringer Umrüstzeit betrieben werden.<br />

Damit wird den Benutzern der maximale<br />

Nutzen auf minimalem Raum (800 x 720<br />

mm) geboten. Spezifische Produktaufnahmen<br />

werden mit weit über 300 mm/sec<br />

durch gekapselte Linearachsen auf einem<br />

Raum von 250 x 200 mm bewegt und bei<br />

Bedarf durch eine Rotationsachse unterstützt.<br />

Die spezifischen Prozessmodule<br />

werden über eine mechanische<br />

Schnittstelle<br />

an der Z-Achse mit 100<br />

mm Hub fixiert und<br />

durch die intelligente<br />

EMI-Software bedient.<br />

www.eutect.de<br />

Interselect:<br />

Die IS-T-300 ist das<br />

„Economy“-Modell der<br />

Firma Interselect. Trotz<br />

des geringen Preises von<br />

nur 29.500,- EUR wurden<br />

hoch entwickelte Komponenten,<br />

wie Volltitan-Löttiegel<br />

und MicroDrop-Fluxer, in dieser Anlage verbaut.<br />

Auf dem integrierten PC ist die gewohnte, benutzerfreundliche<br />

Software-Oberfläche installiert. Zudem<br />

kommt die Anlage im Komplettpaket mit einer der<br />

besten grafischen Offline-Programmier-Software, dem<br />

IS-PhotoScan. Die IS-T-300 nimmt<br />

Leiterplatten bis zu 300 x 500 mm<br />

auf und liegt qualitativ gleichauf mit<br />

Maschinen, die weit höhere Ansprüche<br />

an das Budget stellen.<br />

www.myinterselect.de<br />

Inertec: Cube.460<br />

Das neue Einstiegs-Lötsystem CUBE.460 ist als Fertigungsinsel<br />

für kleine und mittlere Losgrößen ausgelegt.<br />

Die vereinfachte grafische Programmierung<br />

ermöglicht einen schnellen Einstieg in die Selektivlöttechnik.<br />

Verarbeitet werden bleihaltige oder<br />

bleifreie Leiterplatten oder Bauteile bis 460 x 460<br />

mm mit schnell wechselbaren, flexiblen Lötdüsen.<br />

Die Fähigkeit den Lötwinkel programmgesteuert<br />

auf 0 und 7 Grad einzustellen,<br />

ermöglicht den Einsatz diverser<br />

Lötdüsen unter den jeweils<br />

optimalen Bedingungen. Somit<br />

sind auch schwierige Layouts<br />

mit zu geringen Abständen oftmals<br />

realisierbar.<br />

www.inertec.de<br />

SEHO: SelectLine<br />

Mit der SelectLine hat SEHO ein neuartiges Selektiv-Lötsystem konzipiert, das<br />

nicht nur durch höchste Präzision und Qualität der Lötergebnisse überzeugt, sondern<br />

auch durch ein Höchstmaß an Flexibilität: Ohne Umrüstung können verschiedenste<br />

Baugruppen mit kurzen Taktzeiten dynamisch verarbeitet werden.<br />

Das SelectLine-Anlagenkonzept ist konsequent modular aufgebaut und bringt<br />

damit klare Kostenvorteile. Fluxermodule, unterschiedliche Vorheizmodule und<br />

ein Kombimodul, das aus einer Vorheizstation und der eigentlichen Lötstation besteht, können<br />

individuell ausgestattet und je nach Anforderung zu einer kompletten Fertigungslinie konfiguriert werden.<br />

Auch die SelectLine-C, die in der Basiskonfiguration auf den Stand-Alone-Betrieb ausgelegt ist, kann jederzeit<br />

um Fluxer- und/oder Vorheizmodule erweitert werden.<br />

Alle Selektiv-Lötsysteme von SEHO bieten eine 100prozentige Prozesskontrolle: von der<br />

Flussmittelmengenüberwachung über die automatische Lagekorrektur und Z-Höhenkorrektur,<br />

bis hin zur Wellenhöhenregelung und der Möglichkeit, ein AOI-System direkt in den<br />

Prozess zu integrieren. Einzigartig ist auch die von SEHO patentierte automatische Ultraschallreinigung<br />

für Lötdüsen.<br />

www.seho.de<br />

Text: Volker Neumann<br />

16 | a:<strong>lot</strong> | Frühling Winter 2014


Anzeige<br />

Weltweit führend.<br />

Ersa Selektivlötsysteme – eine Klasse für sich!<br />

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Egal ob maximale Flexibilität, hohe Durchsatzrate oder beides zugleich – mit seinen<br />

Selektivlötmaschinen VERSAFLOW, ECOCELL und ECOSELECT liefert Ersa immer die<br />

optimale Lösung. Inline oder als Insellösung!<br />

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Höchste Ansprüche an Flexibilität und Durchsatzrate<br />

bietet dabei das modular aufgebaute Selektivlötsystem<br />

VERSAFLOW 3. Mit nahezu unbegrenzten<br />

Konfigurationsmöglichkeiten lässt sich<br />

die Maschine ideal auf unterschiedlichste Kundenanforderungen<br />

auslegen. Einzellötdüse, Doppeltiegel-Module,<br />

Multiwellen-Module und sogar<br />

Wellenlötdüsen decken aktuelle und künftige Lötaufgaben<br />

wirtschaftlich und energieeffizent ab.<br />

Ideal für den Einsatz in modernen Fertigungsinseln<br />

ist die U-förmige ECOCELL ausgelegt. Wie<br />

bei der VERSAFLOW 3 sorgen autark arbeitende<br />

Aggregate für besonders hohen Durchsatz.<br />

Wenn kleine bis mittelgroße Serien anstehen, ist<br />

die vielseitige ECOSELECT mit ihrer Möglichkeit<br />

zum Inline- oder Offline-Betrieb die optimale<br />

Lösung. Mit weit über 1.000 Maschinen in der<br />

Produktion ist Ersa Marktführer im automatisierten<br />

Selektivlöten – dieser Technologievorsprung<br />

optimiert kundenseitig den Herstellungsprozess.<br />

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Die VERSAFLOW Multiwave XL<br />

verfügt über zwei Flux-, vier Vorheiz- und zwei Multiwellenlötmodule. Dabei<br />

beträgt die max. Baugruppengröße 406 x 508 mm (16 x 20 inch). Diese Konfiguration<br />

der Multiwave XL ermöglicht das simultane Arbeiten an acht großformatigen Baugruppen.<br />

Mehr Informationen:<br />

Rainer Krauss, Vertriebsleiter Ersa GmbH<br />

rainer.krauss@ersa.de, Tel. 09342 800-150<br />

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Electronica 2014: Weltleitmesse für Komponenten, Systeme und Anwendungen der Elektronik<br />

München ruft<br />

Vom 11. bis 14. November dieses Jahres ist München wieder der Nabel der Elektronikfertigung.<br />

Auf der Electronica werden mehr als 2.500 Aussteller aus aller Welt in der Neuen Messe ihre<br />

Produkte und Dienstleistungen zeigen. Voraussichtlich mehr als 70.000 Besucher werden die<br />

Messe nutzen, um sich über Innovationen und Trends zu informieren. a:<strong>lot</strong> zeigt Ihnen ein paar<br />

Highlights, die Sie auf keinen Fall verpassen sollten.<br />

Almit<br />

Nihon Almit wurde 1956 in Japan gegründet und gehört<br />

zu den Pionieren in der Entwicklung und Produktion von<br />

Lötdrähten. Inzwischen ist Almit einer der führenden Anbieter<br />

von Lötdrähten, Lötpasten und bleifreien Loten,<br />

die in der Luft- und Raumfahrt-Industrie, im Automotive-<br />

Bereich und in der Consumer-Elektronik erfolgreich<br />

eingesetzt werden. In München wird das Unternehmen<br />

seine umfangreiche Produktpalette zeigen und Interessenten<br />

ausführlich dazu beraten.<br />

Seit Ende 2000 hat Almit eine Niederlassung in Michelstadt,<br />

wo sich auch das Lager für Zentraleuropa befindet.<br />

Kürzlich hat das Unternehmen neue Geschäftsräume<br />

bezogen, die Kontaktdaten lauten jetzt: Almit GmbH,<br />

Unterer Hammer 3, 64720 Michelstadt, Telefon: 06061/<br />

96925-0, Fax 06061/96925-18, E-Mail: info@almit.de, Internet:<br />

www.almit.de<br />

Halle B4, Stand 515<br />

Bungard<br />

Es bedarf schon beinahe keiner Erwähnung mehr, dass<br />

es bei Bungard Elektronik wieder eine Reihe von Neuheiten<br />

zu sehen geben wird. Das Unternehmen ist nicht<br />

zuletzt dank seiner Innovationskraft weiter stark auf<br />

Expansionskurs. Damit das so bleibt, wurde zu Beginn<br />

des Jahres die Bungard Forschungs- und Entwicklungs-<br />

GmbH gegründet, die in einem eigenen Gebäude die<br />

Weichen für die Zukunft stellt.<br />

Auf der Elektronica wird Bungard<br />

neben seiner neuen Dokumentationssoftware<br />

für die Bungard CCD<br />

(s. S. 5) mit der Sprint3000 auch<br />

eine neue Durchlaufätzanalage<br />

vorstellen. Diese ist für die Fertigung<br />

doppelseitiger Leiterplatten für alle sauren und<br />

alkalischen Ätzmittel geeignet und bietet zahlreiche Vorteile<br />

gegenüber gängigen Ätzmaschinen.<br />

Halle A2, Stand 447<br />

Factronix<br />

Heimspiel für den Spezialisten rund um’s Löten: factronix<br />

ist zwar kürzlich von Alling nach Wörthsee umgezogen,<br />

bis zum Messegelände in München sind es aber immer<br />

noch nur wenige Kilometer. Aus seinem reichhaltigen<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot wird factronix<br />

auf der Electronica besonders zwei Linien in den Mittelpunkt<br />

stellen. Bei „RETRONIX certified“ geht es um<br />

die Rückgewinnung von Bauteilen, Bauteiltests, Plagiaterkennung,<br />

BGA-Laser-Reballing, Rework von Bauteilen,<br />

Umlegieren und Refreshing. Die „TopLine“ bietet<br />

Dummy-Bauteile und Übungskits, IC Matrix Trays (JE-<br />

DEC & Waffle Pack) und offene Gehäuse zum Aufbau<br />

von eigenen ICs.<br />

Die neuen Kontaktdaten lauten: factronix GmbH, Am<br />

Anger 5, 82237 Wörthsee, Telefon: 08153/90664-0, Fax:<br />

08153/90664-99, E-Mail: office@factronix.com, Internet:<br />

www.factronix.com<br />

Halle A6, Stand 251<br />

HTV<br />

Der Messeauftritt von HTV wird ganz im Zeichen von<br />

Programmierung, Test und Langzeitlagerung stehen.<br />

Mithilfe beachtlicher Investitionen hat das Unternehmen<br />

in den vergangenen Jahren sein Angebot um zahlreiche<br />

innovative Komponenten erweitert, die auch in München<br />

einiges Interesse auf sich ziehen werden. Über<br />

„HTV-EverStock“, einem Konzept zu Lagerung, Verkauf<br />

und Kauf von Originalbauteilen aus Überbeständen,<br />

18 | a:<strong>lot</strong> | Winter 2014


hat a:<strong>lot</strong> bereits in der Ausgabe 12 (Herbst 2014) aktuell berichtet. Auch das<br />

HTV-PermaDoc-Verfahren und das HTV-Life-Prüfzeichen werden auf der Electronica<br />

vorgestellt. Besonders interessant dürfte für viele Messebesucher das<br />

HTV-Zentrum für kreative Ideenverwirklichung sein. Dieses bietet Kunden mit<br />

neuen Geschäftsideen die Kompetenz des ganzen Kreativteams von HTV zur<br />

Unterstützung an.<br />

Halle A4, Stand 234<br />

LPKF<br />

Für die LPKF Laser & Electronics AG ist die Electronica eine der wichtigsten europäischen Messen. Dementsprechend<br />

wird der Spezialist für die Laser-Mikromaterialbearbeitung seine gesamte Palette an Systemen für die<br />

Elektronikproduktion und das Prototyping präsentieren. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei neue Systeme zum<br />

UV-Schneiden von Leiterplatten. Die MicroLine 2000 P ist für das Schneiden flexibler Leiterplatten und Coverlayer<br />

konzipiert. Das Pendant, die MicroLine 2000 S, steht am Ende der Prozesskette und trennt bestückte Leiterplatten<br />

aus größeren Nutzen – stressfrei und mit minimalen Schneidbreiten. Beide Systeme sind mit unterschiedlichen<br />

Laserquellen verfügbar und überzeugen durch ein neues, benutzerfreundliches Produktdesign.<br />

Auch die Familie der Lasersysteme zum Strukturieren dreidimensionaler Schaltungsträger (LDS) erhält Zuwachs.<br />

Der Laserstrukturierer LPKF Fusion 3D 1200 kann mit bis zu drei Bearbeitungsköpfen ausgestattet werden. Er<br />

verfügt über einen hochdynamischen Rundschalttisch, der die Bestückung erleichtert und Nebenzeiten reduziert.<br />

Halle A2, Stand 419<br />

Viscom<br />

Transparenter Schutzlack bewahrt elektronische Baugruppen vor Schäden durch<br />

Feuchtigkeit und Nässe. Typische Fehler, die hier auftauchen können, sind zum Beispiel<br />

Risse, Fehlstellen, zu dünne oder zu dicke Schichten, Verschmierungen, Verunreinigungen<br />

oder Spritzer. Das Inspektionssystem S3088 CCI von Viscom überprüft<br />

die ganze Bandbreite an Fehlermerkmalen<br />

schnell und zuverlässig. Ab sofort<br />

kann das System auch mit geneigten Kameras<br />

ausgestattet werden, sodass auch die Zwischenräume<br />

zwischen den Bauteilen sicher auf<br />

Fehlstellen überprüft werden können. Darüber<br />

hinaus ist jetzt auch eine Nassprüfung verfügbar.<br />

Hierbei wird neben der Anpassung der Prüfung das System entlüftet<br />

und gegen Lösungsmittel und Feuchtigkeit gesichert. Dieses Feature<br />

ermöglicht die optische Inspektion vor dem Durchhärten des Lacks.<br />

So können Fehler schon in einem frühen Stadium erkannt werden.<br />

Halle A1, Stand 217<br />

Rohde & Schwarz<br />

Der Münchner Messtechnikexperte wird auf der Electronica gleich<br />

eine ganze Reihe von Neuheiten zeigen. Darunter sind zwei neue Geräte<br />

für den Fertigungstest von Komponenten für den Mobilfunk: Der<br />

R&S SGT100A ist der kleinste und schnellste Vektorsignalgenerator<br />

bis 6 GHz und verfügt über einen integrierten Basisbandgenerator<br />

mit einer Bandbreite von bis zu 160 MHz. Der kompakte R&S FPS<br />

Signal- und Spektrumanalysator, mit den oberen Frequenzgrenzen 4,<br />

7, <strong>13</strong>, 30 sowie 40 GHz und bis zu 160 MHz Analysebandbreite, bietet<br />

Messapplikationen für alle wesentlichen Mobilfunk- und Wireless-<br />

Standards. Die Kombination beider Geräte kann somit zum Beispiel<br />

auch IEEE 802.11ac WLAN-Signale<br />

generieren und demodulieren. Im<br />

Zusammenspiel führen sie zu extrem<br />

kurzen Messzeiten beim Test von HF-<br />

Komponenten wie Ausgangsverstärker<br />

von Mobiltelefonen.<br />

Halle A1, Stand 307<br />

Text: Volker Neumann<br />

Winter 2014 | a:<strong>lot</strong> | 19<br />

- kompakte Tischmaschine -<br />

- Linearmotortechnologie -<br />

Nutzentrenner LOW MINI<br />

Arbeitsbereich 2x 320x280mm<br />

kombinierbar zu 1x 320x580mm<br />

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Messen, Kongresse, Vorträge, Seminare, Fortbildungen<br />

Fingerzeige für 2015<br />

Die Anforderungen an die<br />

Elektronikfertigung steigen<br />

– und mit Ihnen die Anforderungen<br />

an alle Beteiligten<br />

des Produktionsprozesses.<br />

Gut, wenn man dabei durch<br />

ausgewählte Messebesuche<br />

und Fortbildungsmaßnahmen<br />

ständig auf dem Laufenden<br />

bleibt. a:<strong>lot</strong> stellt die wichtigsten<br />

Veranstaltungen in<br />

2015 vor.<br />

20 | a:<strong>lot</strong> | Winter 2014<br />

Messen, Kongresse, Ausstellungen, Konferenzen, Seminare:<br />

Termin Veranstaltung Ort Informationen<br />

24.-26.02.2015 Embedded World Messe Nürnberg www.embedded-world.de<br />

25.-26.02.2015 Electronic Displays Nürnberg www.electronic-displays.de<br />

11.-12.03.2015 Smart Systems Integration Kopenhagen www.mesago.de/en/SSI/home.htm<br />

24.-26.03.2015 Praxisforum Elektrische Antriebstechnik Würzburger VCC www.praxisforum-antriebstechnik.de<br />

24.-26.03.2015 Internationale Fachmesse mit Workshops Stuttgart www.mesago.de/de/EMV/home.htm<br />

für Elektromagnetische Verträglichkeit<br />

03.-05.05.2015 LOPE-C – 7. Internationale Fachmesse Messe München www.lope-c.com<br />

und Kongress für gedruckte Elektronik<br />

05.-07.05.2015 SMT Hybrid Packaging Messe Nürnberg www.mesago.de/de/SMT/home.htm<br />

07.05.2015 Design & Elektronik-Entwicklerforum München www.hmi-entwicklerforum.de<br />

HMI – Komponenten & Lösungen<br />

12.-<strong>13</strong>.05.2015 FPGA-Tage München www.fpga-tage.de<br />

19.05.2015 PCB Designertag Würzburger VCC www.fed.de<br />

19.-21.05.2015 PCIM Europe – Leistungselektronik,<br />

Intelligente Antriebstechnik, Erneuerbare<br />

Energien, Energiemanagement<br />

Nürnberg www.mesago.de/de/PCIM/home.htm<br />

02.-04.06.2015 Electronics & Automation Utrecht www.eabeurs.nl<br />

09.-10.06.2015 Zvei-Jahreskongress KOSMOS Berlin www.zvei.org<br />

15.-17.06.2015 Anwenderkongress Steckverbinder Würzburger VCC www.steckverbinderkongress.de<br />

24.06.2015 World of Electronics – 1. Konferenz für Zürich<br />

www.easyfairs.com<br />

Bauteile und Fertigung<br />

24.-25.06.2015 Wir gehen in die Tiefe<br />

Seminar für Trends in der Aufbau- und<br />

Verbindungstechnologie<br />

Dresden www.wir-gehen-in-die-tiefe.eu<br />

24.-25.06.2015 automation Zürich 2015 Zürich www.easyfairs.com<br />

25.06.2015 Würzburger EMS-Tag Würzburger VCC www.ems-tag.de<br />

15.-16.09.2015 E/DPC Electric Drives Production Messe Nürnberg www.mesago.de/de/EDPC/home.htm<br />

24.-25.09.2015 FED-Konferenz Kassel www.fed.de<br />

26.-28.10.2015 MikroSystemTechnik Karlsruhe www.mikrosystemtechnik-kongress.de<br />

10.-<strong>13</strong>.11.2015 Productronica Messe München www.productronica.com<br />

24.-26.11.2015 SPS IPC Drives Messe Nürnberg www.mesago.de/sps


Fortbildungsmaßnahmen:<br />

VDI Wissenforum:<br />

04.02.2015 Lichtsteuerung für LEDs Düsseldorf<br />

03.-04.03.2015 IT-Sicherheit in der Produktion Düsseldorf<br />

Informationen zu diesen und zahlreichen weiteren Seminaren, von denen viele auch Inhouse gebucht werden können,<br />

im Internet unter www.vdi-wissensforum.de.<br />

Schneller<br />

Durchblick<br />

Fachverband Elektronik-Design e.V. (FED):<br />

03.-05.02.2015* IPC-A-610 Kurs für Trainer (CIT) Erlangen<br />

02.-06.02.2015* IPC-A-610 Kurs für Spezialisten (CIS) Erlangen<br />

23.-27.02.2015* Leiterplatten- und Baugruppendesign Kurs I Neustadt/Aisch<br />

09.-11.03.-2015* High-Speed-Baugruppen-Design Neustadt/Aisch<br />

12.-<strong>13</strong>.03.-2015* EMV-Baugruppen-Design Neustadt/Aisch<br />

23.-27.03.2015* Leiterplatten- und Baugruppendesign Kurs II Berlin<br />

05.-09.10.2015* Grundlagenkurs Leiterplattendesign Theorie und Praxis Berlin<br />

Informationen zu diesen und zahlreichen weiteren Seminaren im Internet unter www.fed.de.<br />

*diverse weitere Termine – auch an anderen Orten – in 2015 verfügbar.<br />

Ostbayerisches Technologie-Transfer-Institut e.V. (OTTI):<br />

18.-19.03.2015 Schutzmaßnahmen zur Klimasicherheit elektronischer<br />

Baugruppen<br />

Regensburg<br />

22.-23.04.2015 Leiterplattendesign - von Hochstrom bis Hochfrequenz Regensburg<br />

27.-28.04.2015 Schutzmaßnahmen gegen elektrostatische Entladungen Regensburg<br />

06.-07.05.2015 TechnoBond - Zweite Fachtagung industrielle Klebtechnik<br />

Memmingen<br />

10.-11.06.2015 Technologien des Lötens - Wege zu zuverlässigen<br />

Lötstellen<br />

Regensburg<br />

Informationen zu diesen und zahlreichen weiteren Seminaren im Internet unter www.otti.de.<br />

Dekra Akademie Schwaben, Niederbayern, Oberpfalz:<br />

29.-30.01.2015* Rezertifizierung von Spezialisten nach IPC A 610 Singen<br />

02.-06.02.2015* Hochzuverlässige Lötverbindungen - Basisqualifikation Singen<br />

19.-20.02.2015* Hochzuverlässige Lötverbindungen - Fortbildung -<br />

Spezialisierung<br />

Singen<br />

19.-20.03.2015* Rezertifizierung von Spezialisten nach IPC / WHMA-<br />

A-620<br />

Singen<br />

auf Anfrage SMD/SMT-Löten Ausgburg<br />

auf Anfrage Rezertifizierung von Spezialisten nach IPC A 610 D Ausgburg<br />

auf Anfrage Löten unter dem Mikroskop - Qualifizierung Singen<br />

Informationen zu diesen und zahlreichen weiteren Seminaren, von denen viele auch Inhouse gebucht werden können,<br />

im Internet unter www.dekra-akademie.de.<br />

*weitere Termine in 2015 verfügbar.<br />

Technische Akademie Esslingen:<br />

02.03.2015 Highspeed- und Hochfrequenz-Leiterplatten Ostfildern<br />

11.-<strong>13</strong>.03.2015 High-Speed-Design von elektronischen Baugruppen<br />

und Systemen<br />

Ostfildern<br />

24.-25.03.2015 Testverfahren und Teststrategien in der Elektronik Ostfildern<br />

06.-07.05.2015 Premium-Seminar: Zuverlässigkeit und Sicherheit von Ostfildern<br />

Embedded Systems<br />

28.-29.09.2015 Leiterplattendesign mit Eagle Ostfildern<br />

Informationen zu diesen und zahlreichen weiteren Seminaren im Internet unter www.tae.de.<br />

RÖNTGENSYSTEME<br />

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Fordern Sie unsere aktuelle Preisliste an.<br />

Zusammenstellung: Roland Hontheim, keine Gewähr auf Termine und Vollständigkeit<br />

Winter 2014 | a:<strong>lot</strong> | 21<br />

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www.factronix.com


Thermaltronics etabliert sich bei Lötstationen mit Curie Heat-Technologie<br />

Heißer Wettbewerb<br />

In unserem a:<strong>lot</strong>-Test der wichtigsten Lötstationen in Ausgabe 6 (Frühjahr 20<strong>13</strong>), tauchte der Name Thermaltronics<br />

nicht auf. Das war keine Nachlässigkeit der Redaktion, sondern schlicht dem Umstand geschuldet,<br />

dass das amerikanische Unternehmen damals in diesem Bereich noch keine Rolle gespielt hat. Inzwischen<br />

heizt Thermaltronics insbesondere einem ganz bestimmten Mitbewerber mächtig ein – und zwar als Newcomer<br />

mit viel Erfahrung.<br />

Bei Handlötstationen gibt es zwei konkurrierende Systeme.<br />

Während die meisten Hersteller auf Geräte mit Heizelement<br />

setzen, war Metcal (ehemals OKInternational) lange Zeit der<br />

einzige Anbieter, der die Wärme mit Hochfrequenz erzeugt<br />

hat. Welches der beiden Systeme das bessere ist, bleibt selbst<br />

unter Fachleuten umstritten. Wer sich jedoch für die Hochfrequenztechnik<br />

entscheidet, hat neuerdings eine Alternative.<br />

Denn mit Thermaltronics ist ein Anbieter auf dem Markt, der<br />

nach demselben Funktionsprinzip arbeitet, auch wenn er es aus<br />

rechtlichen Gründen nicht wie Metcal „SmartHeat-Technology“<br />

nennen darf.<br />

Die Binsenweisheit, dass Konkurrenz das Geschäft belebt, wird<br />

Metcal vermutlich nur wenig trösten. Denn mit Thermaltronics<br />

ist nicht irgendeine Firma angetreten, um mühsam Marktanteile<br />

zu erobern. Zwei Gründer von Thermaltronics waren früher in<br />

Führungspositionen bei Metcal. Michael Gouldsmith war Präsident<br />

und CEO von OKInternational Inc.<br />

und Zen Lee war Managing Director<br />

von OK China und in dieser Funktion<br />

zuständig für die Produktentwicklung,<br />

die Produktion und<br />

den gesamten südostasiatischen<br />

Markt. Nach Angaben von Thermaltronics<br />

haben nicht weniger als 50 Prozent der Mitarbeiter<br />

in China von OKI zum neuen Unternehmen gewechselt.<br />

Lötspitzen für jede Herausforderung<br />

Die Macher von Thermaltronics haben sich aber nicht darauf<br />

beschränkt, sich auf dem vorhandenen Know-how auszuruhen.<br />

Sie hatten das ehrgeizige Ziel, ihre Produkte noch besser zu<br />

machen, ihnen von Anfang einen technischen Vorsprung zu verschaffen.<br />

Im hart umkämpften Markt der Handlötstationen war<br />

das keine schlechte Idee, denn Qualität ist für jeden Entscheider<br />

ein gutes Argument. Beispielsweise wurden alle Anschlüsse mit<br />

Gold beschichtet, um den Kontakt und die Energieübertragung<br />

zu verbessern. Das Design der Lötspitzen wurde so optimiert,<br />

dass mehrere Lötstellen schneller hintereinander bearbeitet<br />

werden können. Gleichzeitig wurde die Beschichtung der Lötspitzen<br />

verbessert, sodass sie eine höhere Lebensdauer haben.<br />

Sehr praktisch ist auch die farbliche Kennzeichnung der Lötspitzen.<br />

Anders als bei Handlötgeräten mit Heizelement wird<br />

bei der Curie Heat-Technologie die Temperatur nicht am Steuerelement<br />

eingestellt, sondern hängt alleine von der gewählten<br />

Lötspitze (bzw. ihrer Legierung) ab. Thermaltronics unterscheidet<br />

drei Maximaltemperaturen: Blau 600 (358 °C), Gelb 700 (398 °C)<br />

und Rot 800 (475 °C). Auf diese Weise erkennt jeder Werker<br />

auf den ersten Blick, welche Lötspitze<br />

für welchen Einsatz optimal geeignet<br />

ist – zumal sich die Farbgebung an das<br />

gewohnte Bild am heimischen Wasserhahn<br />

anlehnt: blau ist kalt, rot ist heiß.<br />

Insgesamt steht eine breite Auswahl an<br />

Lötspitzen zur Verfügung, sodass es für<br />

schwierige und anspruchsvolle Herausforderungen<br />

eine passende Lösung gibt.<br />

Für hohen Energiebedarf bietet Thermaltronics<br />

Power-Plus-Lötspitzen an.<br />

22 | a:<strong>lot</strong> | Winter 2014


DIE CURIE HEAT-TECHNIK<br />

Bei Lötsystemen, die mit der Curie Heat-Technik arbeiten, wird die Lötspitze durch Induktion<br />

erwärmt. Sobald die gewünschte Temperatur erreicht wird, geht der Magnetismus durch<br />

ein eingearbeitetes Material verloren und die Lötspitze wird nicht weiter aufgeheizt. Wenn<br />

die Temperatur wieder sinkt, wird der Magnetismus erneut aktiviert und die Heizung eingeschaltet.<br />

Ein Überhitzen der Lötspitzen ist durch die physikalischen Eigenschaften der<br />

verwendeten Legierungen ausgeschlossen. Die regulierende Legierung ist direkt in die<br />

Lötspitze integriert, sodass die Reaktionszeit sehr kurz ist.<br />

Lötsysteme mit Curie Heat-Technik haben einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Lötstationen.<br />

Sie sind unter anderem sehr temperaturstabil und schonen die zu bearbeitenden<br />

Baugruppen. Die Lötstationen müssen nicht kalibriert werden, ihre Bedienung ist einfacher<br />

und weniger anfällig für Bedienfehler. Außerdem sind Sensoren überflüssig, da eine Überhitzung<br />

ausgeschlossen ist.<br />

Bessere Technik, besserer Preis<br />

Sehr interessant dürfte für viele Anwender sein, dass nach Angaben von Thermaltronics<br />

alle Lötsysteme und –spitzen zu denen von Metcal kompatibel sind. Werkstätten,<br />

die bereits mit Metcal-Geräten ausgestattet sind, können deshalb zum Beispiel zukünftig<br />

problemlos die neuen Lötspitzen von Thermaltronics verwenden. Das ist nicht<br />

nur wegen der überarbeiteten Technik interessant, sondern auch aus wirtschaftlicher<br />

Sicht. Denn sämtliche Produkte aus dem Thermaltronics-Programm sind durchweg<br />

sehr preisgünstig und erfreuen deshalb sowohl die Ingenieure als auch die Buchhalter.<br />

Zurzeit bietet Thermaltronics die Lötstationen TMT-2000S, TMT-5000S und TMT-9000S<br />

an. Während die TMT-2000S mit einer Frequenz von 470 kHz die CE-Niedervolt-Richtlinie<br />

erfüllt, arbeiten die beiden anderen Stationen mit einer Frequenz von jeweils<br />

<strong>13</strong>,56 MHz. Das induktive Heizelement garantiert bei allen Modellen eine Temperaturstabilität<br />

von +/- 1 °C (gemessen am Heizelement) und damit Lötergebnisse für<br />

eine qualitativ hochwertige Produktion. Alle Thermaltronics-Produkte werden nach<br />

ISO 9000 und ISO 14000 produziert und erfüllen<br />

bereits sämtliche Sicherheitsrichtlinien nach TÜV,<br />

GS, CE und NRTL. Zu allen drei Geräten werden<br />

ein druckluftbetriebener Entlöter in Pistolenform<br />

sowie eine Entlötpinzette angeboten.<br />

Text: Paul Nebel, Fotos: Hersteller<br />

THERMALTRONICS-PRODUKTE<br />

BEI WETEC<br />

Im Bereich der Lötstationen und ihrem<br />

Zubehör ist der Systemlieferant Wetec<br />

für sein außergewöhnlich breites Produktsortiment<br />

bekannt. Kein Wunder<br />

also, dass das Remscheider Unternehmen<br />

inzwischen auch die gesamte<br />

Produktpalette von Thermaltronics anbietet.<br />

„Wir sind überzeugt davon, dass<br />

wir damit unsere Kunden bei der Curie<br />

Heat-Technologie sehr hochwertig und<br />

wirtschaftlich versorgen können“, sagt<br />

Geschäftsführer Wolfgang Schulz. Die<br />

Außendienstmitarbeiter von Wetec wurden<br />

bereits entsprechend geschult und<br />

fahren auf Wunsch zu Vorführungen zu<br />

den Kunden. Sämtliche Produkte von<br />

Thermaltronics sind kurzfristig verfügbar.<br />

Tel.: 02191.5626-220, E-Mail: info@wetec.de,<br />

Internet: www.wetec.de<br />

COMPLETE AND FLEXIBLE SMT SOLUTIONS<br />

SD903<br />

MP904<br />

RS250<br />

Manuelle und halbautomatische Fertigung von Prototypen<br />

Fritsch GmbH | Kastler Straße 11 | 92280 Utzenhofen/Kastl | Tel.: 0 96 25 / 92 10-0 | www.fritsch-smt.com


Bezugsquellen für die Elektronikfertigung<br />

Hier haben wir eine Auswahl qualifizierter Lieferanten für Ihren Bedarf in der Elektronikfertigung zusammengestellt.<br />

Weiterführende Informationen zu den einzelnen Anbietern und direkte Links dorthin finden Sie im<br />

Internet unter www.a<strong>lot</strong>-magazin.de.<br />

Firma Geschäftsgegenstand Kontakt QR-Code<br />

Nihon Almit, gegründet 1956 in Japan, gehört zu den Pionieren in der Entwicklung<br />

und Produktion von Lötdrähten. Inzwischen ist Almit einer der führenden<br />

Anbieter von Lötdrähten, Lötpasten und bleifreien Loten, die in der Luft- und<br />

Raumfahrt-Industrie, im Automotive-Bereich und in der Consumer-Elektronik<br />

erfolgreich eingesetzt werden. Seit Ende 2000 ist Almit mit einer Niederlassung<br />

in Michelstadt vertreten, wo sich auch das Lager für Zentraleuropa<br />

befindet. Dies garantiert eine zeitnahe Belieferung der Kunden.<br />

Die ATF GmbH wurde im Jahr 1991 gegründet und hat sich auf die Produktion<br />

von Wellen-, Selektiv- und Dampfphasenlötanlagen spezialisiert. Außerdem<br />

gehören maßgeschneiderte Transportsysteme zum Angebot des Unternehmens<br />

aus dem fränkischen Collenberg. Die Verschmelzung von soliden<br />

Produkten zu einem wirtschaftlichen Preis bei einer individuellen und hochwertigen<br />

Betreuung macht ATF zu einem einzigartigen Partner für klein- und<br />

mittelständische EMS-Dienstleister sowie für Ingenieurbüros.<br />

Bungard Elektronik ist Vollaustatter für die Erstellung von Protoypenleiterplatten<br />

und Kleinserien in Industriequalität, inklusive aller Maschinen, Rohstoffe und Verbrauchsmaterialen.<br />

Von der Hohlniete bis zum schlüsselfertigen Labor für Kleinserien<br />

finden Sie bei uns alle Produkte rund um die Leiterplatte. Fotop<strong>lot</strong>ter,<br />

Plattenscheren, Bohrer, Fräsbohrp<strong>lot</strong>ter, Bürstmaschinen, Durchkontaktierungsanlagen,<br />

Trockenresistlaminator, Belichtungsgeräte, Ätz- und Entwicklungsmaschinen,<br />

Multilayerpressen, Abwasserreinigungsanlagen, Tauchbeschichter, usw.<br />

factronix ist Ihr Partner für die Elektronikfertigung. Wir bieten Ihnen fundiertes<br />

Fachwissen, kompetenten Kundenservice und eine breite Produktpalette.<br />

Unsere besondere Stärke liegt im maschinellen Bereich bei Lötstationen,<br />

Reflow-Öfen, SMD-Bestückungsautomaten, Trockenlagerschränken und<br />

Reinigungsanlagen. Aber auch im Dienstleistungsbereich haben wir attraktive<br />

Angebote für Sie, unter anderem in den Bereichen Rework, Laser-Reballing,<br />

Bauteil-Test, Baugruppen-Analytik und Lohnreinigung.<br />

Die Fritsch GmbH steht seit über 30 Jahren erfolgreich für umfassende und<br />

flexible Lösungen in Sachen SMT-Technik. Vom SMD-Bestücker über Schablonendrucker<br />

und Dosierautomaten bis hin zum Reflow-Ofen. Unsere manuellen<br />

und halbautomatischen Bestücksysteme sind ideal geeignet um Prototypen<br />

und kleine Serien zu bestücken. Die Bestückungsautomaten der placeALL®-<br />

Serie werden insbesondere für die Fertigung von kleinen bis mittleren Serien<br />

eingesetzt. Fritsch ist ihr zuverlässiger Partner für ausgereifte SMT-Technik.<br />

Seit über 25 Jahren steht Systemtechnik Hölzer GmbH für Qualität und Innovation<br />

im Bereich Leiterplatten, Nutzentrennen und -markieren, Werkzeug- und Maschinenbau<br />

sowie Luftlagertechnik. Wir sehen uns als Ihr verlässlicher und innovativer<br />

Partner! Daher bieten wir sinnvolle Serviceleistungen und maßgeschneiderte<br />

Lösungen für jede Herausforderung im Produktionsprozess. Wir legen Wert auf<br />

höchste Präzision und Qualität! Alle Maschinen und Werkzeuge garantieren hohe<br />

Zuverlässigkeit und Langlebigkeit zu einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Als größter Hersteller von Lötsystemen sorgt die Ersa GmbH weltweit für<br />

perfekte Verbindungen in der Elektronikindustrie – ob mit Wellen- und<br />

Selektivlötanlagen, Lotpastendruckern, Reflowöfen oder Rework-Systemen,<br />

Lötstationen oder klassischem Lötkolben. Seminare und Schulungen runden<br />

das Portfolio ab. Ziel des Systemlieferanten Ersa ist es stets, Produkte,<br />

Prozesse und Lösungen den sich permanent ändernden Anforderungen in der<br />

Verbindungstechnik anzupassen und auf ein neues Qualitätslevel zu heben.<br />

Almit GmbH<br />

Unterer Hammer 3<br />

D-64720 Michelstadt<br />

Telefon: +49 (0) 6061 96925-0<br />

Telefax: +49 (0) 6061 96925-18<br />

info@almit.de<br />

www.almit.de<br />

ATF GmbH<br />

Bildstraße 27<br />

D-97903 Collenberg<br />

Telefon: +49 (0) 9376 9711-0<br />

Telefax: +49 (0) 9376 9711-29<br />

info@atf-collenberg.de<br />

www.atf-collenberg.de<br />

Bungard Elektronik GmbH & Co.KG<br />

Rilkestrasse 1<br />

D-51570 Windeck<br />

Telefon: +49 (0) 2292 5036<br />

Telefax: +49 (0) 2292 6175<br />

info@bungard.de<br />

www.bungard.de<br />

factronix GmbH<br />

Am Anger 5<br />

D-82237 Wörthsee<br />

Telefon: +49 (0) 8153 906 64-0<br />

Telefax: +49 (0) 8153 906 64-99<br />

office@factronix.com<br />

www.factronix.com<br />

Fritsch GmbH<br />

Kastlerstraße 11<br />

D-92280 Kastl-Utzenhofen<br />

Telefon: +49 (0) 9625 9210-0<br />

Telefax: +49 (0) 9625 9210-49<br />

info@fritsch-smt.com<br />

www.fritsch-smt.com<br />

Systemtechnik Hölzer GmbH<br />

Westerbachstraße 4<br />

D-61476 Kronberg<br />

Telefon: +49 (0) 6173 9249-0<br />

Telefax: +49 (0) 6173 9249-27<br />

info@hoelzer.de<br />

www.hoelzer.de<br />

Ersa GmbH<br />

Leonhard-Karl-Straße 24<br />

97877 Wertheim<br />

Telefon: +49 (0) 9342 800-0<br />

Telefax: +49 (0) 9342 800-127<br />

info@ersa.de<br />

www.ersa.de<br />

24 | a:<strong>lot</strong> | Winter 2014


Firma Geschäftsgegenstand Kontakt QR-Code<br />

System-Lieferant für die Elektronikfertigung<br />

Die RTC Solutions ist der Spezialist für Outsourcing, Intralogistik und<br />

Elektronikreparatur. Mit insgesamt 400 Mitarbeitern an 15 Standorten (u.a.<br />

Bremen, Hamburg, München und Niederlande) bietet die RTC Solutions<br />

Erfahrung im Projektmanagement und ist in der Lage flexibel einzelne<br />

Prozesse und Strukturen bei Unternehmen zu analysiern und operativ zu<br />

optimieren. Konzeption, Umsetzung und Übernahme von Produktions- und<br />

Logistikprozessen sind seit über 50 Jahren unsere Kernkompetenz.<br />

Die TechnoLab GmbH aus Berlin ist seit nunmehr 16 erfolgreichen Jahren<br />

Ihr zuverlässiger Partner in der Elektronikindustrie und darüber hinaus. Als<br />

Dienstleister in den Bereichen Umweltsimulation und Schadensanalytik sowie<br />

als Hersteller von FullHD Videomikroskopen, bieten wir Lösungen für die<br />

gesamte Bandbreite Ihrer Herausforderungen an. Mit unserem Leistungsangebot<br />

begleiten wir kompetent und hilfreich alle Hersteller vom Beginn der<br />

Produktentwicklung über die Markteinführung bis hin zur Qualitätskontrolle.<br />

Techspray ist einer der international führenden Hersteller von Reinigungsmedien<br />

sowie Schutzlacken und Werkzeugen zur Verbesserung der<br />

Effizienz, Sicherheit und Leistung für die Bestückung. Techspray stellt<br />

ebenfalls Chemikalien für die Reinigung von Maschinen und Zubehör im<br />

Elektronik-Bereich her.<br />

WETEC ist einer der bedeutendsten Systemlieferanten für die Elektronikfertigung.<br />

In den Bereichen Löttechnik, Fertigung & Inspektion, Werkzeuge,<br />

EGB/ESD sowie Lot & Chemie haben wir stets über 40.000 Artikel auf Lager,<br />

die wir innerhalb von 24 Stunden ausliefern können. Unsere Außendienstmitarbeiter<br />

sind bundesweit unterwegs, um unsere Kunden kompetent dabei<br />

zu unterstützen, ihre Fertigungsprozesse zu optimieren. Für Industriekunden<br />

ist eine direkte Anbindung an unseren Internetshop möglich.<br />

RTC Solutions GmbH<br />

Martinistraße 57<br />

28195 Bremen<br />

Telefon: +49 (0) 421 20488-<strong>13</strong>0<br />

Telefax: +49 (0) 421 20488-275<br />

E-Mail: info@rtc-solutions.de<br />

www.rtc-solutions.de<br />

TechnoLab<br />

Am Borsigturm 46<br />

D-<strong>13</strong>507 Berlin<br />

Telefon: +49 (0) 30 4303 3160<br />

Telefax: +49 (0) 30 4303 3169<br />

info@technolab.de<br />

www.technolab.de<br />

ITW Contamination Control<br />

Saffierlaan 5<br />

NL-2<strong>13</strong>2 VZ Hoofddorp<br />

Telefon: +31 88 <strong>13</strong>07 420<br />

Telefax: +31 88 <strong>13</strong>07 499<br />

info@itw-cc.com<br />

www.techspray.com<br />

Wetec GmbH & Co. KG<br />

Jägerwald 11<br />

D-42897 Remscheid<br />

Telefon: +49 (0) 2191 56262-0<br />

Telefax: +49 (0) 2191 56262-99<br />

info@wetec.de<br />

www.wetec.de<br />

Welcome to Planet e.<br />

Das ganze Universum der Elektronik an einem Ort!<br />

Tickets & Registrierung<br />

www.electronica.de/tickets<br />

26. Weltleitmesse für Komponenten,<br />

Systeme und Anwendungen der Elektronik<br />

Messe München<br />

11.–14. November 2014<br />

www.electronica.de


8 | a:<strong>lot</strong> | Winter 2014<br />

A O I<br />

M O I<br />

A X I<br />

Prüfprogramm.<br />

F P T<br />

I C T<br />

Winter 2014 | a:<strong>lot</strong> | 9<br />

Anleitung Sudoku: In das unten<br />

stehende Raster müssen die<br />

Zahlen von 1 bis 9 eingetragen<br />

werden, wobei in jeder Reihe,<br />

jeder Spalte und jedem 3x3-<br />

Feld jede dieser Zahlen nur<br />

einmal vorkommen darf.<br />

Nix für falsche Fuffziger!<br />

Jetzt mitmachen und gewinnen: Testen Sie Ihr Kombinationsgeschick<br />

und versuchen Sie sich an unserer harten<br />

Sudoku-Nuss! Unter allen richtigen Einsendungen verlosen<br />

wir 3x je 50 Euro. Einfach die Ziffern in den grauen<br />

Kästchen addieren und die Lösung an:<br />

gewinnspiel@a<strong>lot</strong>-magazin.de oder per Post an:<br />

Sternstunden der Technik<br />

2 6 5 8<br />

3<br />

9 8 1 4<br />

8 4 1 6<br />

3 2 6 4<br />

5 3 9 7<br />

7 5 3<br />

1 4 8<br />

8 6 2<br />

Mut zur Lücke<br />

Testverfahren und Testabdeckung in der EMS<br />

Wegen ständig steigender Qualitätsanforderungen der<br />

Elektronikindustrie gehört es für EMS-Betriebe längst<br />

zum A ltag, ihre Produkte zu testen. Dafür stehen eine<br />

die jeweils Vor- und Nachteile haben. Ein optimales<br />

Verfahren gibt es indes nicht, sodass sich die Frage<br />

ste lt, wie man eine möglichst hohe Testabdeckung –<br />

und damit eine minimale Fehlerquote – e reicht.<br />

ganze Reihe unterschiedlicher Verfahren zur Verfügung,<br />

Die Proze se bei der Produktion elektronischer Flachbaugruppen<br />

werden ständig komplexer. Gleichzeitig steigen die Qualitätsanforderungen<br />

insbesondere bei sicherheit sensiblen<br />

und medizinischen Produkten. EMS-Betriebe werden deshalb<br />

immer mehr von Anbietern umworben, die Lösungen zum Test<br />

von Baugruppen anbieten. Die Bandbreite reicht von der Handlupe<br />

bis zum vo lautomatischen Röntgenapparat im Wert von<br />

mehreren Hunder tausend Euro. Jede einzelne Lösung kann im<br />

Einzelfa l ihre Berechtigung haben. Eins haben sie jedoch a le<br />

gemeinsam: Eine 1 0prozentige Abdeckung<br />

lä st sich nie e reichen.<br />

Michael Ku tig und sein Team von Kuttig<br />

Electronic haben deshalb erforscht,<br />

was die einzelnen Testverfahren tatsächlich<br />

leisten und durch welche Kombination<br />

sich eine optimale Abdeckung<br />

e reichen lä st. Ku tig Electronic ist unter<br />

anderem selbst EMS-Dienstleister,<br />

deshalb kennt man dort die Anforderungen<br />

der Branche nur zu gut. „Es ist von großem<br />

Vorteil, wenn die Tests begleitend zur Fertigung sta t-<br />

finden, damit Probleme frühzeitig erkannt und zur Verbe serung<br />

der laufenden Proze se genutzt werden“, sagt Michael Ku tig.<br />

Die Untersuchungen zu den Testverfahren wurden deshalb auf<br />

zerstörungsfreie Verfahren begrenzt.<br />

Ausgabe <strong>13</strong> | Winter 2014 | www.a<strong>lot</strong>-magazin.de<br />

Das perfekte Testverfahren gibt es nicht<br />

Am Anfang eines jeden Vergleichs steht die Bestandsaufnahme:<br />

Welche Verfahren sind üblich beziehungsweise verfügbar? Im<br />

Bereich der EMS sind dies:<br />

MANUELLE OPTISCHE INSPEKTION<br />

Hierbei suchen Mitarbeiter mit den Augen und<br />

gegebenenfa ls mithilfe eines Mikroskops die Baugruppe<br />

nach Fehlern ab. Durch diese Sichtprüfung<br />

können theoretisch a le Fehler gefunden werden,<br />

die sichtbar sind. Es gibt aber auch eine Reihe von<br />

Fehlern, die nicht gefunden werden können wie<br />

zum Beispiel die Richtigkeit unbeschrifteter Bauteile,<br />

defekte Bauteile, Lötste len von BGA, LFN<br />

und CSP, nicht erkennbare kalte Lötste len sowie<br />

Unterbrechungen und Kurzschlü se in der Leiterkarte.<br />

Die MOI verursacht beinahe keine Rüstkosten, dafür<br />

aber einen enorm hohen Stückaufwand. Zudem<br />

ist das Verfahre nicht besonders zuverlä sig, da<br />

es von der Erfahrung und Aufmerksamkeit des<br />

einzelnen Mitarbeiters abhängig ist.<br />

AUTOMATISCHE OPTISCHE INSPEKTION<br />

Testverfahren und<br />

-abdeckung in der EMS<br />

Selektivlötanlagen<br />

Prozess<br />

mit Präzision<br />

Bei diesem Prüfverfahren werden Baugruppen<br />

von Kameras nach einem vorher festgelegten<br />

Prüfprogramm abgearbeitet und die festgelegten<br />

Bauteile fotografiert. Anhan der hochauflösenden<br />

Fotos können die Anwesenheit des Bauteils,<br />

seine Platzierung, Orientierung und Richtigkeit<br />

überprüft werden, sofern sie optisch erkennbar<br />

sind. Auch die Lötqualität kann im Rahmen einer<br />

Lötmengenbewertung kontro liert werden. Nicht<br />

sichtbare Fehler kann auch die AOI nicht finden.<br />

AOI-Systeme können hervo ragend in der Serienfertigung<br />

eingesetzt werden, da sie taktgleich mit<br />

der Fertigungslinie arbeiten. Das Verfahren ist<br />

reproduzierbar, seine Ergebni se sind archivierbar.<br />

Teurere AOI-Systeme verfüge neben einer<br />

Top-Down-Kamera auch über Schrägsichtkameras.<br />

Dadurch wird die Testabdeckung etwas erhöht,<br />

a lerdings auch der Programmieraufwand für das<br />

Electronica 2015<br />

München ruft<br />

AUTOMATISCHE RÖNTGEN-INSPEKTION<br />

Die Röntgeninspektion wird vor a lem bei der<br />

Suche nach nicht sichtbaren Lötfehlern angewendet<br />

(s. auch a:<strong>lot</strong> Nr. 12, S. 14f). Kurzschlü se und<br />

Unterbrechungen können dabei weitgehend automatisch<br />

erkannt werden. Für viele andere Prüfungen<br />

ist hingegen eine sehr aufwendige (und teure)<br />

Maschine mit schwenkbaren Achsen oder eine<br />

manue le (und ebenfa ls teure) Kontro le nötig.<br />

Thermaltronics<br />

Heißer Wettbewerb<br />

IN-CIRCUIT-TEST<br />

Hierbei handelt es sich um eine rein elektrische<br />

Prüfung, die unabhängig von der Funktion der<br />

Baugruppe arbeitet. Mithilfe eines Nadelki senadapters<br />

werden möglichst a le Netze gleichzeitig<br />

kontaktiert und mit einem Testrechner verbunden.<br />

Dieser wählt eine Schaltmatrix aus und kontro liert<br />

die zu erwartenden elektrischen Parameter. Neben<br />

den kla sischen Tests auf Kurzschlu s und Unterbrechung<br />

können auch Widerstand, Kapazität und<br />

Induktivität geme sen und geprüft werden.<br />

Der Vorteil des ICT liegt in der sehr kurzen Taktzeit.<br />

Von Nachteil sind die hohen Einmalkosten für den<br />

Nadelki senadapter sowie für die Erste lung des<br />

Prüfprogramms. Außerdem können die Nadeln<br />

nicht beliebig eng platziert werden, soda s die<br />

Kontaktierungsgenauigkeit für Fine-Pitch-Bauteile<br />

nicht mehr ausreichend ist.<br />

FLYING-PROBE-TEST<br />

Im Gegensatz zum kla sischen ICT erfolgt beim<br />

FPT die Kontaktierung der Netze sequenzie l.<br />

Mithilf eines Portalroboters werden bis zu vier<br />

Nadeln von oben und zwei Nadeln von unten über<br />

die Baugruppe frei platziert, um dann das Pad zu<br />

kontaktieren. Die Genauigkeit ist dabei so hoch,<br />

WETEC GmbH<br />

Gewinnspiel a:<strong>lot</strong><br />

Jägerwald 11<br />

42897 Remscheid<br />

Einsendeschluss ist der<br />

<strong>13</strong>. Januar 2015. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen.<br />

Die Gewinner unserer letzten<br />

Ausgabe sind: M. Hähnel,<br />

Weilburg; M. Lanio, Schwaig;<br />

G. Stein, Heidelberg.<br />

a:<strong>lot</strong> im Abonnement<br />

Das Elektronik-Magazin<br />

der Firma Wetec bekommen<br />

alle Kunden<br />

automatisch und kostenlos<br />

zugeschickt. Falls Sie<br />

a:<strong>lot</strong> bisher nicht bekommen<br />

haben, das Magazin<br />

„Nasse Füße – na und?“ scheint sich dieser<br />

Vertreter des sorglosen Handwerks zu sagen.<br />

Anhängern des sorgfältigen Arbeitens möchten<br />

wir jedoch ausdrücklich einen Blick in den aktuellen<br />

Produktkatalog der Firma Wetec, Ihrem<br />

System-Lieferant für die Elektronikfertigung,<br />

ans Herz legen!<br />

Falls auch Sie über ein Foto ähnlicher „Sternstunden“ verfügen, freuen<br />

wir uns über Ihre Zusendung an: info@a<strong>lot</strong>-magazin.de, Stichwort<br />

„Sternstunden“<br />

aber auch vierteljährlich lesen möchten, nehmen wir Sie<br />

gerne in unseren Verteiler auf. Bitte schicken Sie uns dafür<br />

eine E-Mail mit Ihrem Namen und Ihrer vollständigen<br />

Adresse an a<strong>lot</strong>@wetec.de oder eine Postkarte an: Wetec<br />

GmbH & Co. KG, Jägerwald 11, 42897 Remscheid. Sie<br />

können uns auch anrufen unter 02191/56262-22. Selbstverständlich<br />

schicken wir Ihnen das Heft ebenfalls gratis zu.<br />

Ausblick<br />

14 | Frühling 2015<br />

Die nächste Ausgabe<br />

von a:<strong>lot</strong> erscheint am<br />

<strong>13</strong>. Februar 2015<br />

Einblick:<br />

Neuigkeiten und Trends beim Wärmemanagement<br />

Überblick:<br />

Reflow-Lötanlagen<br />

Ausblick:<br />

Innovationen beim Handlöten<br />

Rückblick:<br />

Die wichtigsten Neuheiten der Electronica<br />

26 | a:<strong>lot</strong> | Sommer Winter 2014 2014


Bitte beachten Sie unsere<br />

große LÖTSPITZEN-AKTION<br />

auf unserer Homepage<br />

unter www.wetec.de<br />

System-Lieferant für die Elektronikfertigung<br />

Aktionspreis<br />

Die Systeme von<br />

Thermaltronics<br />

sind mit Metcal<br />

kompatibel!<br />

Aktionspreis<br />

219,-<br />

Bestell-Nr.<br />

TMTTZ-KIT-3<br />

168,- <br />

Aktionspreis<br />

161,- <br />

ESD Fliesen, die ideale Nachrüstlösung<br />

Die patentierte ableitfähige ESD Fliese Ecotile 500/5/ESD kann<br />

als vollwertiger ESD Boden oder auch als Nachrüstlösung<br />

eingesetzt werden. Die Fliese hat eine lebenslange Ableitwertgarantie.<br />

Ein Verkleben der Fliesen kann entfallen, da diese<br />

durch Ihre Verzahnung in Position gehalten werden.<br />

Merkmale:<br />

• typischer Ableitwiderstand - 5.7 x 10 5 Ω bis 2.9 x 10 4 Ω<br />

• ESD (maximaler Widerstand Person zur Erde) - < 3.5 x 10 7 Ω<br />

getestet bei 100 V<br />

• Oberflächenwiderstand - ESD - von 3 x 10 6 Ω bis 2.2 x 10 4 Ω<br />

• maximaler Oberflächenwiderstand - ESD - 6.7 x 10 7 Ω<br />

• lebenslange Garantie der ESD Leistung<br />

• Abmessung 500 x 500 x 5 mm<br />

• kein Verkleben notwendig<br />

• schnelle, saubere Verlegung,<br />

sofortige Nutzung möglich<br />

• Belastbarkeit bis 520 kg/cm 2<br />

• schalldämpfend<br />

• befahrbar bis ca. 350 kg<br />

Bestell-Nr.<br />

81059-E500/5/ESD<br />

Aktionspreis<br />

je Fliese9, 75<br />

<br />

Rampenteilstücke<br />

Clip-On Rampenteilstücke<br />

Eckabschlussrampe<br />

links und rechts erweiterbar<br />

Abmessung:<br />

80 x 80 x 5 mm > 1 mm<br />

Best.-Nr.<br />

81059-E55.600-Yellow<br />

Abschlussrampe<br />

links und rechts offen<br />

Abmessung:<br />

500 x 80 x 5 mm > 1 mm<br />

Best.-Nr.<br />

81059-E55.601-Yellow<br />

Aktionspreis<br />

4, 50<br />

<br />

je Abschluss<br />

Der Preis versteht sich ohne Mehrwertsteuer. Lieferung ab Werk, ausschließlich Verpackung. Zahlungsbedingungen nach Absprache. Angebot gültig bis 31.12.2014<br />

Wetec GmbH & Co. KG<br />

Fon +49 (0)21 91/56 26 2 - 22<br />

Fax +49 (0)21 91/56 26 2 - 99<br />

order@wetec.de<br />

www.wetec.de<br />

Wetec GmbH & Co. KG<br />

Fon +49 (0)21 91/56 26 2 - 22<br />

Fax +49 (0)21 91/56 26 2 - 99<br />

order@wetec.de<br />

www.wetec.de<br />

Electronic Metals KW GmbH<br />

Fon +41 (0)61/843 10 - 40<br />

Fax +41 (0)61/843 10 - -38<br />

info@electronic-metals.ch<br />

www.electronic-metals.ch

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