Juni 2009 - Der Neusser

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24 Wir sind Familie Frau, Mitte 30, dynamisch, aktiv, durchsetzungskräftig, sucht neues Betäti- gungsfeld. Erfahrungen im Pflegedienst, Management und Handwerk; mit pädagogischen, therapeutischen und hauswirtschaftlichen Fähigkeiten. Basis gebend ist ein hohes Maß an strukturiertem, zeit- und zielorientiertem Arbeiten. Engagement in karikativen und politischen Einrichtungen nachweisbar, sowie Kursleitungen in den Bereichen Musik, Theater und Tanz. Gerne eine Beschäftigung in ruhiger Umgebung. Vornehmlich Einsatz weit ab familiärer Struktur. Bevorzugt: Inseldasein. Jobanzeige oder Tagtraum? Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die einen aus der Bahn werfen: ein nächtliches Gewitter, das Sohnemann nicht schlummern ließ; der neue Zahn, der nachts Mamas und Babys Schlaf kreuzte. Aber der Morgen kommt ohne Gnade, keine Hilfe in Sicht, wenn Alltag, Schule und Arbeit auf dem Programm stehen. „Geht schon“, hört man die einen sagen. „Muss ja“, andere. „Krieg ich schon hin.“ – Eine Woche, einen Monat, manche schaffen ein Jahr. Aber dann geht es los: Rückenschmerzen,Migräne und Schlafstörungen. Jeder Schnupfen setzt sich in den Nebenhöhlen fest. Der Brustkorb zwängt, Schlafstörungen und Albträume, A n g s t zus t än d e machen sich breit. Dennoch: Andere haben es auch geschafft, das mit der Familie, den Kindern und dem Job. Warum jammern? Durchhalten und nach vorne schauen. Wenn nur diese Müdigkeit nicht wäre, die Lustlosigkeit und der ewige Stress mit den Kids – und dem Partner. Warum darf der eigentlich morgens sorglos das Haus verlassen? „Die meisten Frauen nehmen sich zu wenig Zeit für sich selber“, weiß Anne Schilling, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks. „Sie versuchen, möglichst perfekt zu sein und alle Aufgaben gleichermaßen zu managen.“ Funktioniert das nicht, stellen sie sich schnell infrage. „Dabei ist es ganz normal, dass man auch mal nicht perfekt in allem ist.“ Viele Frauen unterschätzen jedoch, dass zu hohe Belastungen auf Dauer zu Krankheiten führen. Meist suchen sie viel zu spät Hilfe, erst wenn sie körperlich völlig erschöpft sind oder unter Depressionen leiden. Burn-out-Syndrom nennen das die Psychologen. Die Kurkliniken haben sich längst darauf eingestellt. „Wir versuchen Müttern zu vermitteln, dass es ganz legitim ist, sich Freiräume zu schaffen“, so Schilling. „Es ist wichtig, auch sich selbst zu pflegen.“ Nur so macht Leben Spaß. Also was tun? Ganztagsplatz in der Kita, Haushaltshilfe oder die eigene Mutter zur Verstärkung einmieten? – Wenn man rechtzeitig mit dem Verschnaufen beginnt, so die Fachwelt, machen es auch kleinere Schritte. Manchmal reicht schon ein Durchatmen, ein kurzer Rückzug an einen ru- Menschen | stattblatt 06.2009 higen Ort. Prioritäten setzten, Ansprüche runterschrauben und Pausen einführen. Nicht in jedem Kurs seiner Kids muss man daneben sitzen, nicht jeder Familienausflug muss in Komplettbesetzung erfolgen; nicht jedes Problem ist sein eigenes. Loslassen kann man lernen. Lockerlassen und Entspannen ebenfalls. Muss man auch. Verliebt, verlobt, verheiratet – eins plus eins macht vier Gisela Preuschoff gibt in ihrem Buch „Kraft tanken, Energiequellen für gestresste Mütter“ simple Tipps: raus in den Garten für den schnellen Tapetenwechsel und Rituale, die Abläufe erleichtern oder Atemübungen gegen Nervosität. Dem einen hilft ein Aromabad, dem anderen Geselligkeit. Anti-Stress-Seminare müssen es nicht gleich sein. Entscheidend ist, seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und sich selbst wichtig. Wenn die Krankheitsspirale sich hochschraubt, dann ist professionelle Hilfe ratsam, ob medizinisch oder psychologisch. Oder als Rundum-Auszeit in einer Mutter-Kind- Kur. In den meist d r e i w ö c h i g e n stationären Aufenthalten wird versucht, Mütter ganzheitlich zu stärken. Massage und Krankeng y mnas t ik stehen neben Sport-, Ernährungs- und Werkkursen. Vorträge, Diskussionsrunden und Einzelgespräche sollen helfen, Probleme aufzudecken und neue Wege aufzuzeichnen. Die Maßnahmen erfolgen mit ärztlichem Attest auf Krankenschein. Die Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände geben Tipps und helfen bei der Antragstellung. Ein sehnsüchtiger Blick zum Himmel, aber die Flugzeuge sind zu weit weg. „Mutter sein, ist ein Beruf“, lese ich. „Wichtig ist die richtige Balance zwischen Berufs- und Privatleben.“ Genießen kann man lernen. Verliebt, verlobt, verheiratet – eins plus eins macht vier; Karriere, Kinder und Haus – und schon ist man drin, in der Rushhour des Lebens. Und eh man sich versieht, hat man sie ohne Freude durchgejagt. Eine kleine Midlife-Crisis um die Vierzig, die ersten Falten und das erste Kind ans Studium verloren, dann Hüft-OP und sparen auf den Altersruhesitz? – Heute Abend gehe ich mit meinen Freundinnen aus. Und übermorgen zum Yoga. Am Wochenende ein Dinner zu zweit mit meinem Mann? Wenn mich heute noch einer anbrüllt, schließe ich mich fünf Minuten auf der Toilette ein, vielleicht halte ich kurz die Ohren zu. Vielleicht träume ich schnell vom Strand. Und wenn ich rauskomme, schmunzle ich. Über mich, meine Racker und meine kleine, große Welt. Reif für die Insel Auszeit für Mama! Was tun, wenn Mütter müde sind? Marion Stuckstätte
NEV: Kaderplanung läuft auf Hochtouren Kaum hat sich Rolf von der Heiden, sportlicher Leiter des Neusser EV, von seiner Hüftoperation und der anschließenden Rehabilitation erholt, gab er hinsichtlich des Spielerkaders auch schon wieder Vollgas. Als erstes verlängerte von der Heiden den Vertrag von NEV-Trainer Andrej Fuchs. Der 42-Jährige Coach bleibt den Neusser Puckjägern so mindestens noch eine weitere Saison erhalten. Unmittelbar nach der Trainerpersonalie richtete von der Heiden seinen Fokus auf Gespräche mit Spielern aus der vergangenen Spielzeit sowie potentiellen Neuzugängen. So konnte Tausendsassa von der Heiden auch gleich auf der wohl wichtigsten Position Vollzug melden: mit Carsten Solbach und Publikumsliebling Andreas Schrills wird das erfolgreiche Torhütergespann, das seine Qualitäten hinlänglich bewiesen hat, auch in der kommenden Saison im Südpark auf Puckfang gehen. Vier Tage nachdem von der Heiden bei den Goalies Klarheit geschaffen hatte, konnte er den ersten Neuzugang präsentieren, da mit Abwehrspieler Sven Sauer ein Mitglied der Meistermannschaft der Saison 2005/2006 von den Ratinger Ice Aliens nach Neuss zurückkehrt. Die Fachzeitung „Eishockey NEWS“ wählte den 27-Jährigen übrigens zum zweitbesten Verteidiger der vergangenen Regionalligasaison. Währenddessen wird Ronny Sassen auch in der kommende Spielzeit für die Neusser aktiv sein. Der Routinier, der das Team als Kapitän in der Saison 2005/2006 zur Regionalliga-Meisterschaft sowie zum sportlichen Aufstieg führte und ein Jahr später zum besten Verteidiger der Liga gewählt wurde, steht nun schon vor seiner insgesamt achten Saison im Südpark. �� Der NEV will auch auch auf der diesjährigen Saisoneröffnung eine schlagfertige Truppe präsentieren Ebenfalls erhalten bleibt den Neussern Urgestein Gilbert Schröder. „Er hat nach kurzer Bedenkzeit die Zusage für eine weitere Saison gegeben“, verrät von der Heiden. Die Neusser Eishockey-Ikone, die schon mit 19 für den damaligen Neusser EC stürmte, spielte in der Saison 1993/94 auch für den Mannheimer ERC in der Ersten Eishockey Bundesliga und war Teamkollege des heutigen DEG-Metro-Stars-Trainers Harold Kreis. Als Abgänge stehen bislang Tim Servos, Marco Ohmann und Lars Möltgen fest. � �� Uwe Jansen stattblatt 06.2009 | Sport & Gesundheit 25
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