An der Sava Bohinjka. GASTLÄNDER
An der Sava Bohinjka. GASTLÄNDER
An der Sava Bohinjka. GASTLÄNDER
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Fortsetzung von S. 7.<br />
Der Unec (Unica) entsteht durch die Vereinigung<br />
<strong>der</strong> Malenscica mit <strong>der</strong> Pivka, die in einem<br />
Wasserfall <strong>der</strong> Höhle Planiska jama entspringt.<br />
Er mäan<strong>der</strong>t dann durch das ca. 6 km<br />
lange Karstbecken des Planinsko polje.<br />
Bereits nach <strong>der</strong> Hälfte seines Laufs beginnt<br />
jedoch ein Teil des Unec-Wassers wie<strong>der</strong> in<br />
Karstlöchern zu versickern und bei Grcarevec<br />
verschwindet er völlig im Talboden. Ein einzigartiges<br />
Phänomen! Im Frühjahr können seine<br />
Quelltöpfe aber auch so starke Wassermassen<br />
schütten, daß <strong>der</strong> gesamte Talkessel überflutet<br />
wird.<br />
Durch den hohen PH-Wert seines Wassers<br />
gedeihen im Unec Wasserpflanzen, Insekten<br />
und sonstige Fischnährtiere prächtig. Für die<br />
Bachforellen des Unec ist <strong>der</strong> Tisch reich gedeckt<br />
und vor allem für seinen großartigen Bestand<br />
an Äschen. Mit ihm zählt <strong>der</strong> Unec zweifelsfrei<br />
zu den drei besten Äschengewässern<br />
Europas.<br />
Zur Maifliegenzeit und später, ab Mitte Juni,<br />
wenn auch die Stein- und Köcherfliegen zu<br />
schwärmen beginnen, kann die Fischerei mit<br />
<strong>der</strong> Trockenfliege zu einem unvergeßlichen Erlebnis<br />
werden. Auch mit <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Äsche von über 50 cm kann dann gerechnet<br />
werden.<br />
Da es im Unec keine Regenbogenforellen<br />
gibt, ist die Fischerei im Hochsommer manchmal<br />
nicht einfach. Viele Fliegenfischer wechseln<br />
dann zu an<strong>der</strong>en Gewässern, so daß man<br />
viele Kilometer Unec allein befischt.<br />
Auf seiner gesamten Strecke wird <strong>der</strong> Unec<br />
von <strong>der</strong> Fischereianstalt Sloweniens betreut<br />
(www.zzrs.si).<br />
Auch die Radovna ist für uns ein hochinteressantes<br />
Gewässer. Sie entspringt mit klarem,<br />
kaltem Gletscherwasser dem Triglav-Massiv<br />
und fließt durch eine unbeschreiblich schöne<br />
Landschaft <strong>der</strong> <strong>Sava</strong> Dolinka entgegen. Kurz<br />
vor <strong>der</strong> Mündung durchschneidet sie noch in<br />
<strong>der</strong> sehenswerten Vintgar-Klamm einen Bergstock.<br />
Insgesamt ist sie nur 17 km lang.<br />
Am ergiebigsten ist die Fischerei an <strong>der</strong> Radovna<br />
von <strong>An</strong>fang Juni bis Mitte September.<br />
Neben starken Bachforellen hat sie auch gute<br />
Bachsaiblinge und Regenbogner zu bieten.<br />
Auch die Radovna wird von ihrer Quelle bis<br />
zum Wasserkraftwerk Radovna von <strong>der</strong> staatlichen<br />
Fischereianstalt Sloweniens bewirtschaftet<br />
(www.zzrs.si).<br />
Weitere nützliche Net-Adressen:<br />
Touristenverband Bohinj: www.bohinj.si.<br />
Marko Gradnik: www.mg-flyfishing.com.<br />
Hotel Jezero: www.bohinj.si/alpinum/jezero/<br />
hotel_jezero_de.html.<br />
Auch am Unec sind wir wie<strong>der</strong> allein. In so<br />
manchem Jahr hätte ich mich darüber früher<br />
gefreut, aber nun habe ich an Marko doch einige<br />
Fragen, die er mir aus seiner Sicht gerne<br />
beantwortet:<br />
Bereits in den wirtschaftlich kritischen Jahren<br />
2008 und 2009 reisten weit weniger Fliegenfischer<br />
nach Slowenien und dieser Trend<br />
sei auch noch für 2010 zu verzeichnen.<br />
Am Nachmittag bekommen wir am Unec<br />
nur ab und zu ein Biß. Erst in <strong>der</strong> Abenddämmerung<br />
beginnt das erhoffte Steigen <strong>der</strong> Unec-<br />
Äschen. Kleine Sedgemuster führten nun zu<br />
heftigen Drills. In wilden Sprüngen versuchen<br />
sie, unsere Haken abzuschütteln.<br />
Dennoch verzichte ich aufs Weiterfischen,<br />
denn im schwindenden Tageslicht will ich<br />
noch einige Drills mit dem Fotoapparat festhalten.<br />
Am Abend, nach einem vorzüglichen<br />
Spanferkelessen im Gasthof Rupa, kopiere ich<br />
dann die Bil<strong>der</strong> auf den Laptop und bin zufrieden<br />
mit <strong>der</strong> Ausbeute.<br />
<strong>An</strong> <strong>der</strong> Radovna.<br />
Unser vierter und letzter Tag in Slowenien 2010<br />
ist angebrochen. Eigentlich kreisen meine Gedanken<br />
schon um die befürchteten Staus auf <strong>der</strong><br />
nur vier Tage<br />
für Slowenien<br />
Oben (v. l.): Golden schimmernd und rot beflosst:<br />
eine Unec-Äsche. – Krautbetten bedekken<br />
den Grund des Unec. – Unten (v. l.): Löwenzahnblüte<br />
mit eingeschlafenem Nachtgast.<br />
– Längst Standard. – Volle Konzentration<br />
am Unterwasser des Radovna-Wehrs.<br />
Rückfahrt. Doch ein paar Stunden verbleiben<br />
uns ja noch an <strong>der</strong> Radovna. Sie kenne ich trotz<br />
meiner vielen Slowenien-Fahrten noch nicht.<br />
Von <strong>der</strong> Straßenbrücke aus blicke ich in den<br />
tiefblauen Pool unterhalb <strong>der</strong> Staustufe und bin<br />
tief beeindruckt: ein Traum für jeden Fliegenfischer<br />
in einer Postkartenlandschaft! Soviele<br />
Bach- und Regenbogenforellen stehen in diesem<br />
Pool und an seinen Rän<strong>der</strong>n ...<br />
Ich bin so begeistert, daß ich beim Fotografieren<br />
einen größeren Steinbrocken unterschätze.<br />
Prompt gibt er nach, mit ihm sause ich mehrere<br />
Meter in die Tiefe und lande in <strong>der</strong> Radov-<br />
na. Nur gut, daß meine Kamera am Böschungsrand<br />
hängen blieb. Heftige Rippenprellungen<br />
machen jetzt allerdings ein Fischen unmöglich.<br />
Marko zeigt uns dann noch weitere, wun<strong>der</strong>schöne<br />
Abschnitte <strong>der</strong> Radovna. <strong>An</strong> einem<br />
Schneidet man diese grau bedruckte Papierfläche sauber ab, so erhält man die Seitenhöhe des früheren Heftformats.<br />
kennt er den Standort einer ca. 7 Pfund schweren<br />
Forelle. Und tatsächlich: Sie nimmt seinen<br />
Ministreamer, springt hoch aus dem Wasser,<br />
schüttelt ihn ab, verschwindet im Gumpen. Ein<br />
toller Abschluß unserer viel zu kurzen Reise!<br />
Einmal mehr erlebten wir: Auch an europäischen<br />
Gewässern, die man nicht regelmäßig<br />
befischt, kann es sehr wichtig sein, kompetent<br />
geguidet zu werden. Beson<strong>der</strong>s, wenn man nur<br />
an vier Tagen fischen kann ...<br />
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