6 OBERSTDORF <strong>MAGAZIN</strong> es sich auf dem Weg frühzeitig zu erkennen. Mit stoischer Gelassenheit tragen die Tiere die kunstvoll gezierten Lederriemen mit den Glocken und Schellen am Hals. An der Spitze des Zuges der Alphirte in Tracht und spitzem Berglerhut und dem Kranzrind. Wie erwähnt, darf es nur dann mit dem üppigen Kopfputz aus Blumen und Spiegeln geschmückt werden, wenn kein ernster Unfall während des Sommers auf der Alpe geschehen ist. Viele Tausende von Schaulustigen empfangen die Tiere in Schöllang bzw. am Oberstdorfer Scheidplatz im Ried, dort, wo jährlich KLEINES VIEHSCHEID-LEXIKON Alpe Bergweiden inklusive der entsprechenden Unterkünfte für Hirten und Vieh (Alphütte mit Ställen). Ist nur während der Sommermonate bewirtschaftet. Im bajuwarischen Sprachtum werden die Alpen übrigens auch „Almen“ genannt. Galtalpe Alpe, auf der nur Galtvieh gehalten wird. Galtvieh Vieh, das noch keine Milch gibt. Kalb Rind bis zum 1. Lebensjahr. Kranzrind Festlich geschmücktes Rind, das die Herde beim Almabtrieb anführt, wenn während des Sommers keine Viehverluste zu beklagen waren. Kuh Weibliches Rind, das mindestens einmal gekalbt hat und somit Milch produziert. Kuhalpe Alpe, auf der Kühe gehalten werden, deren Milch zur Verarbeitung ins Tal gebracht wird. Mischalpe Alpe, auf der neben Kühen und Jungvieh zum Teil auch Tiere anderer Arten (Ziegen, Schafe, Pferde u. Ä.) gehalten werden. Ochse Das kastrierte männliche Rind, wird heute hauptsächlich zur Fleischproduktion gehalten. ERLEBNISDORF im Winter internationale Skilanglauf-Wettbewerbe stattfinden und im Jahre 2005 um die Weltmeistertitel gekämpft wurde. Dann wird gefeiert. Eine Art Volksfest entwickelt sich mit Buden und Verkaufsständen und einem großen Festzelt, wo mit Musik, Bier und anderen Getränken sowie einer zünftigen „Scheidwurst“ der Abtrieb begangen wird. In Zelten wird erst nach der Zeit des Zweiten Weltkrieges gefeiert, vorher waren es nur Speis und Trank, die im Freien angeboten wurden. Der Viehscheid beendet jeweils den Allgäuer Bergsommer. ich Rind Großer, hohlhörniger Wiederkäuer; eines der ältesten Haustiere (seit ca. 4000 v. Chr.), zunächst heiliges Tier, später Arbeits- und Nutztier (Milch, Fleisch). Oft wird mit „Rind“ im allgemeinen Sprachgebrauch auch nur das (weibliche) Jungrind gemeint. Scheidplatz Meist außerhalb des Ortes gelegener Platz, auf dem die Herden nach dem Almabtrieb wieder auseinandergeschieden und an ihre Besitzer zurückgegeben werden. Schellen Große, aus Schwarzblech gefertigte Kuhglocken, die speziell für den Viehscheid angelegt werden. Schumpen Weibliches Jungvieh. Sennalpe Alpe, auf der Kühe gehalten werden, deren Milch noch vor Ort verarbeitet wird (Käse etc.). Stier Das männliche, nicht kastrierte Rind, auch „Bulle“ genannt. Viehscheid Rückgabe der einzelnen Tiere aus den Herden, die den Sommer auf der Alpe verbrachten, an ihre Besitzer. Findet auf dem so genannten Scheidplatz statt.
OBERSTDORFER VIEHSCHEID VOR ÜBER HUNDERT JAHREN 1. Auftrieb auf die Alp 2. Auf der Hochalp im Sonnenschein 3. Herde im Schneesturm 4. Die Viehscheide ERLEBNISDORF 5. Das Ausrufen und Vorführen 6. Bekränzen des Hirten und des besten Stückes der Herde 7. St. Loretto (Nach Originalskizzen von W. Wollschläger) 7