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helmut das em-fanzine

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6 HELMUT Das EM-Fanzine 2012 Polen/Ukraine<br />

Kiew ist blau-weiß Fanszene Dynamo Kiew Olympiastadion von Kiew<br />

Igor ist Fan von Dynamo Kiew, seit er sechs<br />

Jahre alt ist. Das ist schon etwas länger her<br />

und heute engagiert er sich im Fanbotschaftsprogramm<br />

zur EM. Für uns berichtet Igor von<br />

sein<strong>em</strong> Verein und dessen Fans.<br />

Dynamo Kiew ist in der Ukraine als 13-facher<br />

Meister und 9-maliger Gewinner des Cup of Ukraine<br />

natürlich <strong>das</strong> Maß aller Dinge. In dieser<br />

Saison steht unser Verein nach 14 Spieltagen<br />

auf Platz eins vor Metalist Kharkiv. Es gibt noch<br />

zwei weitere Kiewer Vereine, die in der höchsten<br />

ukrainischen Liga, der Pr<strong>em</strong>jer-Liha, spielen,<br />

nämlich Arsenal und Obolon. Aber Dynamo<br />

ist natürlich der bekannteste Klub, hier haben<br />

Stars wie Oleh Blochin und Jurij Maximow – den<br />

vivafcdk.kiev.ua<br />

kennt ihr vielleicht noch von Werder Br<strong>em</strong>en –<br />

gespielt. Andrij Schewtschenko ist 2009 zu Dynamo<br />

zurückgekehrt. Und nicht zu vergessen<br />

Trainer Walerij Lobanowskyj, mit d<strong>em</strong> Dynamo<br />

1975 den Europapokal der Pokalsieger gewann<br />

– und es 1999 noch einmal bis ins Halbfi -<br />

nale der Champions League schaffte, dort aber<br />

gegen Bayern München verlor.<br />

Dynamo Kiew ist der beliebteste Fußballklub im<br />

post-sowjetischen Gebiet, aber er ist auch in vielen<br />

anderen Ländern sehr populär. In Russland,<br />

Israel und Deutschland zum Beispiel gibt es eigene<br />

Dynamo-Fanklubs. Die Farben meines Vereins<br />

sind Blau und Weiß. Zu den Heimspielen ins<br />

Walerij-Lobanowskyj-Stadion kommen so etwa<br />

8.000 Zuschauer, 300 Fans sind regelmäßig bei<br />

Auswärtsspielen dabei.<br />

Die Fanszene von Dynamo kann man in mehrere<br />

Gruppen unterteilen: Zum einen sind da natürlich<br />

die Ultras, die haben wir auch in der Ukraine.<br />

Dann die eingefl eischten Fans, die sich perfekt<br />

in der Vereinshistorie auskennen und dir auch<br />

alle Spieler aufzählen können. Und schließlich<br />

die „eintägigen Fans“, wie ich sie nenne, die nur<br />

ein- bis zweimal pro Jahr dabei sind. Die Atmosphäre<br />

im Stadion ist sehr gut, natürlich vor all<strong>em</strong><br />

wegen der Ultras mit ihren Transparenten,<br />

Gesängen und der Pyrotechnik. Pyro ist offi ziell<br />

verboten, darf aber mit Zustimmung der Vereinsleitung<br />

bei Spitzenspielen verwendet werden.<br />

HELMUT Das EM-Fanzine 2012 Polen/Ukraine 7<br />

Das Stadion von Kiew ist für die EURO komplett<br />

umgebaut worden: Von der weiten offenen<br />

Schüssel mit Laufbahn ist im Grunde nur<br />

die runde Form übrig geblieben. Das<br />

neue Olympiastadion oder, wie es<br />

offi ziell heißt: der National Sports<br />

Complex Olimpiyskiy, ist nun ein<br />

spektakulärer Stadionbau mit ein<strong>em</strong><br />

transparenten Dach. Das Design stammt<br />

von den deutschen Architekten Gerkan, Marg<br />

und Partner. Den Spaß zu bauen, dauerte drei<br />

Jahre und kostete mit knapp 600 Millionen Euro<br />

fast doppelt so viel wie geplant. Die Showeröffnung<br />

fand Anfang Oktober statt, <strong>das</strong> sportliche<br />

Debüt erlebt ihr heute Abend mit. Der vorläufi -<br />

ge Höhepunkt wird natürlich <strong>das</strong> EM-Finale am<br />

1. Juli 2012 sein.<br />

Die verschiedenen Namen des Stadions an<br />

dies<strong>em</strong> Platz spiegeln eindrücklich die Verquickung<br />

von Sport und Politik in der Ukraine wieder:<br />

1923 als „Rotes Stadion“ eröffnet, wurde<br />

es wegen Planungsfehlern schon bald abgerissen<br />

und sollte dann 22. Juni 1941 als Stalin-Nationalstadion<br />

wieder eröffnet werden, an<br />

dies<strong>em</strong> Tag fand jedoch der Überfall Deutschlands<br />

auf die Sowjetunion statt. Nach der Entstalinisierung<br />

wurde <strong>das</strong> Stadion 1953 in Chruschtschow-Nationalstadion<br />

umbenannt, später<br />

dann in Zentral- und Nationalstadion, als 1980<br />

<strong>das</strong> Fußballturnier der Olympischen Spiele hier<br />

Foto: vivafcdk.kiev.ua Foto: vivafcdk.kiev.ua<br />

Foto: dpa Picture-Alliance<br />

stattfand, übrigens damals bei einer Kapazität<br />

von 100.000 Zuschauern. 1996, fünf Jahre<br />

nach der Unabhängigkeit der Ukraine,<br />

erhielt <strong>das</strong> Stadion schließlich seinen<br />

heutigen Namen inklusive „national“<br />

und „olympisch“.<br />

Wie groß? Zur EURO soll die Spielstätte<br />

63.195 Besuchern Platz bieten.<br />

Wer spielt da? Das Stadion hat traditionell keinen<br />

Heimatverein. Nach d<strong>em</strong> EM-Turnier ist geplant,<br />

eine Laufbahn einzubauen, um hier auch<br />

Leichtathletikwettbewerbe zu veranstalten.<br />

Wie kommt man hin? Ihr fahrt mit der blauen<br />

Metro zur Station „Olimpiiska“ (früher: „Respublikanskyj<br />

Stadion”) und geht von dort zu Fuß<br />

zum Stadion.

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