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WISSENSWERTES ZU KLEBSTOFFEN - REIFF Technische Produkte

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DICHT- UND KLEBSTOFFE<br />

WACKER<br />

RTV-2 SILIKONKAUTSCHUKE<br />

Verarbeitung von WACKER RTV-2-Siliconkautschuken<br />

Bei den RTV-2-Silikonkautschuken (= Raum-Temperatur-Vulkanisation<br />

von 2 Komponenten) wird die Hauptkomponente durch Zusatz einer<br />

zweiten Komponente vulkanisiert.<br />

Kondensationsvernetzung<br />

Die kondensationsvernetzenden RTV-2-Silikonkautschuke und<br />

ELASTOSIL M–<strong>Produkte</strong> vulkanisieren durch Zugabe eines flüssigen<br />

oder pastenförmigen Härters zur Kautschukmasse. Je nach Type und<br />

eingesetzter Menge des Härters ergeben sich längere oder kürzere<br />

Verarbeitungszeiten, wobei für jeden Kautschuk bestimmte Härter und<br />

Mengenbereiche festgelegt sind. Die kondensationsvernetzenden <strong>Produkte</strong><br />

sind unempfindlich gegen Vulkanisationsstörungen durch Modellmaterialien.<br />

Sie weisen jedoch aufgrund der bei der Vernetzung<br />

gebildeten flüchtigen Alkohole eine geringe Schrumpfung (�1%<br />

linear) auf.<br />

Die Form erhält ihre spezifikationsgerechten Eigenschaften erst, wenn<br />

alle Reaktionsprodukte (niedrige Alkohole) aus dem Vulkanisat entwichen<br />

sind. Deshalb müssen Formen aus kondensationsvernetzenden<br />

RTV-2-Silikonkautschuken vor dem Gießen des Reproduktionswerkstoffes<br />

über einen Zeitraum von 48–72 Stunden, abhängig von der<br />

Vulkanisationszeit und von der Schichtdicke, bei Raumtemperatur<br />

gelagert werden.<br />

Additionsvernetzung<br />

Zur Vulkanisation der additionsvernetzenden RTV-2-Silikonkautschuke<br />

und ELASTOSIL M-<strong>Produkte</strong> werden die beiden Komponenten A und B<br />

ausschließlich im vorgegebenen Gewichtsverhältnis vermischt. Die<br />

Vulkanisation erfolgt ohne jede Freisetzung von Spaltprodukten und<br />

somit praktisch schrumpfungsfrei.<br />

Zur Erzielung der jeweils angegebenen Vulkanisateigenschaften muss<br />

das vorgegebene Mischungsverhältnis genau eingehalten werden.<br />

Eine Veränderung der Topf- und Vulkanisationszeit ist nur durch Temperaturänderung<br />

oder aber durch Zusatz des Katalysators OL bzw.<br />

eines Inhibitors möglich.<br />

Allerdings können bestimmte, auch in gebräuchlichen Modellwerkstoffen<br />

oft enthaltene Substanzen die Vulkanisation dieser Typen<br />

stören (inhibieren). Daher muss über entsprechende Vorversuche abgeklärt<br />

werden, ob eine problemlose Verarbeitung des Kautschuks<br />

möglich ist.<br />

Formen aus additionsvernetzendem RTV-2-Silikonkautschuk können<br />

sofort nach dem Abziehen vom Modell eingesetzt werden.<br />

Vorbereiten der Komponenten<br />

(Kondensations- und Additionsvernetzung)<br />

Alle gießbaren Massen bzw. Komponenten müssen vor der Verarbeitung<br />

gründlich aufgerührt werden, um eine gleichmäßige Verteilung<br />

der enthaltenen Füllstoffe zu gewährleisten. Bei den Typen mit hoher<br />

Weiterreißfestigkeit wird durch das Aufrühren gleichzeitig die optimale<br />

Fließfähigkeit erzielt.<br />

E-Business<br />

Kontaktdaten finden Sie auf dem beigefügten Lesezeichen.<br />

Dosieren der Komponenten<br />

Es wird dringend empfohlen, die Komponenten genau einzuwiegen,<br />

da nur bei exakter Einhaltung des Mischungsverhältnisses reproduzierbare<br />

Verarbeitungs- und Vulkanisationszeiten sowie spezifikationsgerechte<br />

Vulkanisateigenschaften erhalten werden.<br />

Entfernen der eingerührten Luft<br />

Zur Erzielung eines blasenfreien Vulkanisats sollten fließfähige<br />

Mischungen unter vermindertem Druck (10–20 mbar) in einem<br />

Exsikkator oder Vakuumschrank entlüftet (evakuiert) werden.<br />

Da sich die katalysierte Masse während des Evakuierens sehr stark<br />

ausdehnt, darf das verwendete Gefäß nur zu max. einem Viertel<br />

seines Gesamtvolumens gefüllt werden. Während des Evakuierens<br />

steigt die Masse zunächst hoch und fällt dann meist zusammen,<br />

bevor der Gefäßrand erreicht wird. Droht ein Überlaufen der Masse,<br />

wird kurz belüftet, wobei dieser Vorgang so oft wiederholt wird, bis<br />

die Masse bei vollem Vakuum in sich zusammenfällt. Unmittelbar<br />

danach wird das Evakuieren abgebrochen. Die Entlüftungsdauer<br />

sollte 5 Minuten nicht überschreiten, d.h. es sollte keinesfalls so lange<br />

evakuiert werden, bis sich keine Blasen mehr bilden, da in diesem<br />

Fall für die Vulkanisation notwendige Bestandteile entweichen können.<br />

Aufbringen auf das Modell<br />

Gießbare Massen werden – nach dem Entlüften im Vakuum – aus<br />

möglichst geringer Höhe in dünnem Strahl auf den abzuformenden<br />

Gegenstand aufgebracht. Der einmal für das Auftreffen des Gießstrahls<br />

gewählte Ort sollte möglichst nicht gewechselt werden. Falls<br />

keine Evakuiermöglichkeit besteht oder ein streichbares System verarbeitet<br />

wird, kann man blasenfreie Formoberflächen erzielen, in<br />

dem man zunächst eine dünne Schicht der katalysierten Masse mit<br />

einem steifen Kurzhaarpinsel auf das Modell aufträgt. Sobald diese<br />

Schicht leicht anvulkanisiert, aber noch klebrig ist, wird der restliche<br />

Kautschuk aus großer Höhe in dünnem Strahl aufgegossen bzw. bei<br />

streichbarem System mit einer Spachtel aufgetragen, ohne die erste<br />

Schicht zu verletzen.<br />

Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte den Einzelmerkblättern.

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