Nouvelles de l'Ecole - Ecole Stiftung

Seite 4 4/2008 NOUVELLES DE L’ECOLE
Erstes Schulgeld-Stipendium
am Internationalen Gymnasium
Das Bemühen unseres Schulvereins, Unternehmen, die
die Ziele der Internationalen Schulen des Ecole e.V. unterstützen,
über ein entsprechendes Sponsoring näher
an die Internationalen Schulen zu binden, verzeichnete
kürzlich einen ersten Erfolg: Die ÖSA Versicherungen
Sachsen-Anhalt haben mit dem Ecole e. V. eine Vereinbarung
geschlossen, die einem Schüler des Gymnasiums
ein Schulgeld-Stipendium bis zum Abschluss der Schulzeit
am Gymnasium sichert.
Die Auswahlkriterien betreffen die schulischen Leistungen
und das individuelle Engagement des Schülers, ergänzend
werden auch soziale Aspekte betrachtet. Aus einer
vier Schüler umfassenden Vorschlagsliste hat sich die
ÖSA Versicherungen eine Schülerin ausgesucht.
Den ÖSA Versicherungen sei an dieser Stelle nochmals
herzlich für dieses großartige Engagement gedankt.
Hinweise aus der Elternschaft zu anderen möglichen
Sponsoren-Unternehmen nimmt der Vorstand sehr gern
entgegen.
Dr. Christian Heimann, Mitglied des Vorstandes
Großartige Gesten
Allen Eltern sind die Bedingungen bekannt, mit denen sie
zur Absicherung des dauerhaften und stabilen Schulbetriebs
beitragen. Vor kurzem erreichte uns der Vorschlag
einer Familie, das Darlehen der Schule als Spende zuzuführen.
Die dadurch ersparte Verwaltungsarbeit in der
Abrechnung der Darlehensverzinsung ist die eine Sache,
aber das damit zum Ausdruck gebrachte Vertrauen freut
uns umso mehr. Dass ein solcher Spender von weiteren
Darlehensforderungen während der Schullaufbahn des
betroffenen Kindes freigehalten wird, versteht sich von
selbst. Die neuen Schulverträge wurden nun entsprechend
angepasst, in der Hoffnung, den einen oder anderen
Nachahmer zu finden.
Genauso hervorzuheben ist, dass sich Mitarbeiter unserer
Schulen bereit erklärten, auf die Sonderzahlung
zum Jahresende zu verzichten. Mit dem Neubau des Gymnasiums
haben wir noch Großes vor, also sind großartige
Gesten wie diese besonders willkommen.
Großartige Gesten auch auf dem Weinabend im November:
Die erste Versteigerung „Ecole in Auktion“ ergab zugunsten
eines mobilen Notebookklassenzimmers stolze
1.157,-€! Allen Bieterinnen und Bietern sei herzlich gedankt,
ebenso allen, die Gutscheine und Sachgeschenke
zur Verfügung gestellt haben. Dem harten Kern der Bieter
wird sicher die Versteigerung der Raummeter Holz in Erinnerung
bleiben, die gegen Mitternacht einen der Höhepunkte
der Versteigerung darstellte und die Sache mit
dem Geld zum Spaß machte.
Ein herzlicher Dank gilt schließlich auch den Spendern
des Brennofens für den Schulhort und der Spenderin für
das Bühnenbild von „Hänsel und Gretel“ – wie allen,
die sich im Lauf des Jahres mit der einen oder anderen
Dienstleistung, Übersetzung oder auf die eine oder andere
Weise engagiert haben! Namen zu nennen, birgt die
Gefahr, den einen oder anderen zu vergessen. Darum sei
ausdrücklich allen gedankt, die ihre Kreativität und Großzügigkeit
für die Schulen des Ecole e. V. einbringen.
Winfried Paul Sdun, Geschäftsführer
Der lange Weg zum Leitbild
Was ist das „Leitbild“ einer Schule?
Jede soziale Gruppe bzw. Organisation,
egal ob Familie, Schule oder
Schulverein, Unternehmen oder
Staat, durchläuft in ihrer Existenz
Findungsprozesse, in denen sie sich
orientieren und die eigene Position
gegenüber interessierten Bezugsgruppen
in ihrem Umfeld definieren
muss. Schafft die Gruppe dies konsistent
und unter Einbindung ihrer Mitglieder
und deren Interessen, kann
sie sich erfolgreich etablieren und
weiterentwickeln.
Die formalen und gesetzlichen Rahmenbedingungen
des jeweiligen
Umfelds werden dabei mehrheitlich
von außen vorgegeben, d.h. sie sind
gesetzt. Im Falle von Schulen, wie
auch der Internationalen Schulen
des Ecole e. V., sind dies Schulgesetze,
Verordnungen, Lehrpläne und
Richtlinien.
Innerhalb dieser gesetzten Rahmenbedingungen
verbleiben Freiheitsgrade,
die die Schulen selbstständig
füllen können und müssen. Hierzu
gehört als ein herausragendes Element
das pädagogische Konzept der
jeweiligen Schule.
Hierzu gehört aber auch ein Orientierungsrahmen
für die Schüler, für die
Lehrer- und auch für die Elternschaft,
in dem Auskunft gegeben wird zu
existentiellen Fragen der Schule, die
über das pädagogische Konzept hinausgehen
und dieses umschließen:
• Welche Grundwerte bestimmen
unser Handeln?
• Was für eine Schule sind wir und
was für eine Schule wollen wir in
Zukunft sein?
• Was wollen wir in den Schulen
und für die Schüler erreichen?
• Welche Mittel benutzen wir zur Erreichung
unserer Ziele?
Gleichzeitig sollte dieser Orientierungsrahmen
auch einen Maßstab
abbilden, anhand dessen die Schule
in bestimmten Abständen nach innen
und nach außen Rechenschaft
über das Erreichte und über das noch
zu Erreichende ablegen kann.
In Theorie und Praxis hat sich für einen
solchen Orientierungsrahmen
der Begriff „Leitbild“ durchgesetzt.
Vom Werden und Wachsen
Während der Frühphasen der Internationalen
Schulen des Ecole e. V. in
den vergangenen Jahren waren einzelne
Teile eines solchen Leitbildes
in verschiedenen Dokumenten eher
implizit formuliert worden, andere
Teile auch sehr explizit – erfahrene
Vereinsmitglieder werden dabei an
die bereits vor einigen Jahren begonnene
Weltbürger-Diskussion denken.
Was fehlte, war eine konsistente Zusammenfassung
der Einzelteile, die
Anregungen und – soweit möglich –
Antworten zu den o.g. existentiellen
Fragen geben sollte.
Vor diesem Hintergrund entschloss
sich der Vorstand des Ecole e. V. Anfang
dieses Jahres, eine Arbeitsgruppe
einzusetzen, die die einzelnen
Teile in einem Text zusammenfügen
und damit das Leitbild der Internationalen
Schulen des Ecole e. V. explizit
ausformulieren sollte.
Um alle relevanten Gruppen einzubinden,
wurden die beiden Vorsitzenden
der Schulelternräte, die
Direktoren der beiden Schulen nebst
zwei von ihnen ernannten Vertretern
der Lehrerkollegien, die Schülersprecherin
bzw. deren Stellvertreterin
sowie zwei Vorstandsmitglieder zu
Mitgliedern der Arbeitsgruppe benannt.
In mehreren Sitzungen und mit großem,
dankenswertem Engagement ihrer
Mitglieder wurde von März bis Juli
2008 das Leitbild der Internationalen
Schulen des Ecole e. V. entwickelt
und vom Vorstand im Oktober verabschiedet.
Es wird in der aktuellen
Ausgabe der NOUVELLES erstmals
veröffentlicht.
Inhaltliche Auseinandersetzung willkommen
Im Hinblick auf die bilinguale Ausrichtung
der Schulen des Ecole e. V.
hat der Schulträgervorstand beschlossen,
einen Übersetzungswettbewerb
für die Französischklassen
des Gymnasiums auszuloben, in
dem das Leitbild ins Französische
übersetzt werden soll.
Ergänzend schlägt der Vorstand der
Lehrerschaft vor, in den kommenden
Schuljahren Text und Anspruch
des Leitbildes mit allen Schülern in
geeigneten Unterrichtsfächern und
in geeigneter Form zu diskutieren.
Wenn dies in ansprechender Weise
gelingt, wird dieses Leitbild auch
„gelebt“ werden in dem Sinne, dass
die entwickelten Grundsätze im Handeln
aller Lehrer und Schüler an den
Internationalen Schulen nach innen
und nach außen erkennbar werden
und die Zielsetzungen in die Realität
umgesetzt werden.
Dr. Christian Heimann