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Gemeindebrief April / Mai 2006 - Evangelische Kirchengemeinde ...

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Elisabeth Kühn, Pfarrerin<br />

<strong>Gemeindebrief</strong><br />

DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE WAIDMANNSLUST<br />

Ostern <strong>2006</strong><br />

„Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten,<br />

sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat.<br />

Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat.“<br />

Matthäus 28, 5+6<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

“es wird Zeit, dass der Frühling<br />

kommt. Ich kann den Winter<br />

nicht mehr sehen!“ Nicht wenige<br />

werden diesen Stoßseufzer<br />

nachvollziehen können. Ja, es<br />

wird Zeit, dass es wärmer wird<br />

und dass die Krokusse und die<br />

ersten Frühblüher sich aus der<br />

Erde wagen. Viele von uns sehnen<br />

sich nach den ersten wärmenden<br />

Sonnenstrahlen und<br />

dem endgültigen Ende des<br />

Winters. Das Osterfest steht<br />

bevor und dazu gehört der Osterspaziergang<br />

genauso, wie<br />

der Frühling – jedenfalls für<br />

unser inneres Empfinden. Viele<br />

Menschen freuen sich am Frühling,<br />

haben aber das Gespür für<br />

das Geheimnis der Osterzeit<br />

verloren – auch viele Christen.<br />

Die Monate <strong>April</strong> und <strong>Mai</strong> werden<br />

viel eher mit der aufblühenden<br />

Natur in Verbindung gebracht<br />

als mit dem Osterfest.<br />

Für die frühe Kirche war die<br />

Osterzeit die Mitte des Kirchenjahres.<br />

50 Tage lang feierten die<br />

Christen die Auferstehung des<br />

Herrn. Fasziniert sangen sie<br />

immer wieder das österliche<br />

Halleluja und drückten singend<br />

ihre Freude darüber aus, dass<br />

die Liebe und das Leben über<br />

den Tod gesiegt haben. Kann es<br />

wirklich so sein? Können wir<br />

Menschen in diesem Glauben<br />

und mit diesem Vertrauen le-<br />

ben? „Wie gerne würde ich das<br />

glauben und annehmen“, sagte<br />

mir in einem Gespräch die Ehefrau<br />

eines Verstorbenen, „aber<br />

es ist so schwer, weil der<br />

Schmerz über den Verlust wie<br />

ein Stein auf mir lastet.“ Der<br />

Stein, der am Leben hindert,<br />

lässt sich nicht einfach beiseite<br />

schieben. Das kann Trauer sein,<br />

die noch lange nicht bewältigt<br />

ist, es können der Ballast der<br />

Vergangenheit, die vielen Verletzungen<br />

und Wunden sein, die<br />

uns davon abhalten, aufzustehen<br />

und unseren Weg zu gehen.<br />

„Und siehe, es geschah ein<br />

großes Erdbeben. Denn der<br />

Engel des Herrn kam vom<br />

Himmel herab, trat hinzu und<br />

wälzte den Stein weg und<br />

setzte sich darauf.“ Mt 28, 2<br />

Manchmal liegen zukünftige<br />

Ereignisse wie ein Stein auf<br />

unserem Herzen. Wir haben<br />

Angst vor einer Besprechung,<br />

einer Prüfung oder einer schweren<br />

Operation. Und manchmal<br />

sind es Menschen, die wie ein<br />

Stein auf uns liegen, uns einengen<br />

und uns blockieren. Manchmal<br />

sind es aber auch Menschen,<br />

die uns ins Leben zurückholen.<br />

Die uns zu einem<br />

(Oster-)Spaziergang einladen,<br />

die sich anbieten zu helfen oder<br />

die nur mal kurz vorbeikommen,<br />

um zu sehen, wie es so geht.

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