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04/2013 - Pfarrei Breitenberg

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○ ○ ○2auf ein WortLiebe Pfarrbriefleser!Drei Wochen sind es noch bis wir daswichtigste Fest unseres Glaubens, dasFest der Auferstehung, feiern können. Andiesem Fest hängt unser ganzer Glaube.Deshalb müssen wir uns gut darauf vorbereiten.Die Kirche versucht es mit der40-tägigen Fastenzeit bzw. österlichenBußzeit. Aber wie soll man sie konkretgestalten?Die kirchliche Tradition nennt diesbezüglichdrei Stichwort: Fasten – Gebet – Almosengeben.Fasten ist modern geworden. Heute wirdauf vielerlei Weise gefastet: aus medizinischen,aus ästhetischen und aus anderenGründen. Und das ist gut so. Man willdie überschüssigen Kalorien los-werden.Aber ein solches Fasten ist zu wenig. Esentspricht im tiefsten nicht dem Menschen,denn das Ziel eines solchenFastens bleibt immer das eigene Ich. Esbefreit den Menschen nicht vom eigenenSelbst. Der Mensch freilich brauchtein Fasten, das ihn frei macht von sichselbst, das ihn frei macht für die Mitmenschenund für Gott. Es geht in der österlichenBußzeit nicht um ein selbst-, sondernum ein gottbezogenes Fasten.Das Zweite, das die kirchliche Traditionvorsieht, ist das intensive Gebet. Gebetwird gewöhnlich definiert als Gesprächmit Gott. Gerade im Gebet wird deutlich,dass der Sinn unseres Lebens darin besteht,frei zu werden von der falschenPerspektive, mit der wir alle geborenwerden, als drehe sich die Welt nur umunser Ich. Jeder sieht sich zunächst alsMittelpunkt der Welt an. Aber nur wennwir bereit sind, aus diesem Irrtum herauszutreten,personalgeistigen Kontaktmit der Mitte des Lebens, mit Gott, aufzunehmen,können wir zu uns selberkommen.Und das dritte Stichwort heißt Almosengeben. Oder sagen wir besser: KonkreteLiebe, Hilfe für den Nächsten, der sich inNot befindet. Christus sagt: „Alles, wasihr dem Geringsten meiner Brüder undSchwestern getan habt, das habt ihr getan.“Menschendienst ist so Gottesdienst.Christ ist man nicht, so als hätte man diesals Besitz, sondern Christ wird man erstdurch die konkrete, tätige Liebe.Fastenzeit war ursprünglich die Zeit derTaufe, d.h. die Zeit der Christwerdung, dieman, wie man glaubte, nicht in einemkurzen Moment erreichen könne, sonderndie man als einen Weg der Verwandlungsah, als einen Weg der Bekehrung desHerzens, den wir immer nur Schritt fürSchritt zu gehen haben. Fasten, Gebet undAlmosen geben – alte Worte, doch neugelesen wird uns durch sie erst bewusst,dass Christsein sich immer als neuesChristwerden vollziehen kann, dass esimmer neuer Einübung bedarf.Ich wünsche uns allen diese verwandelndeKraft, diese Bekehrung unserer Herzenzum kommenden Osterfest.○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○

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