Sportplatz-Meister - Staiger-Ferrari
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„Den Mähern ist kein Kraut gewachsen“,<br />
so die Aussage des <strong>Ferrari</strong>-<br />
Prospektes. Wir wollten dies genau<br />
wissen und probierten den T 4 Turbo<br />
des italienischen Herstellers Gianni<br />
<strong>Ferrari</strong> auf <strong>Sportplatz</strong> sowie Wiese aus.<br />
<strong>Ferrari</strong> Turbo T 4 im AGRARTECHNIK-Kurztest<br />
<strong>Sportplatz</strong>-<strong>Meister</strong><br />
A<br />
uf den ersten Blick ist der<br />
T 4 von <strong>Ferrari</strong> ein „richtiger<br />
Brocken“. Er bringt ohne<br />
Mähwerk 860 Kilogramm auf<br />
die Waage. Dieser Eindruck relativiert<br />
sich jedoch nach der<br />
ersten Runde auf dem <strong>Sportplatz</strong><br />
wieder. Dank Hecklenkung<br />
mit großem Einschlagwinkel<br />
ist die Maschine sehr<br />
wendig. Auf eingezäunten<br />
Grünflächen kommt man mit<br />
dem Front-Mähdeck in jede<br />
4<br />
Ecke. Der per Fußpedal stufenlos<br />
regelbare Fahrantrieb lässt<br />
Geschwindigkeiten von maximal<br />
18 Stundenkilometer vorund<br />
neun Stundenkilometer<br />
rückwärts zu.<br />
Für genügend Vortrieb sorgte<br />
der automatisch gesteuerte<br />
Allradantrieb, und zwar auch in<br />
kupiertem Gelände. Wenn notwendig,<br />
kann auch eine Differenzialsperre<br />
zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Auf einer Konsole links vom Fahrer sind verschiedene Armaturen<br />
gut lesbar untergebracht.<br />
Ein Wählschalter auf der links<br />
vom Fahrer positionierten Konsole<br />
gestattet die Einstellung<br />
verschiedener Antriebsvarianten.<br />
Sie ist gut erreichbar,<br />
ebenso wie die restlichen Bedienelemente<br />
im Armaturenbrett<br />
und die Hydraulikhebel<br />
auf der rechten Seite. Leider<br />
sind diese Hebel so eng zueinander<br />
positioniert, dass man<br />
sich leicht die Finger einklemmen<br />
kann.<br />
Mit dem 1,5 Meter breit schneidenden<br />
Mähwerk konnten wir<br />
– nach „Einarbeitung“ – einen<br />
Fußballplatz in einer Stunde<br />
mähen. Seine beiden gegenläufigen<br />
Messer – sie drehen<br />
sich anders rum als bei den<br />
meisten bisher eingesetzten<br />
Mähdecks, was den Weitertransport<br />
des Mähgutes in den<br />
Behälter verbessern soll – und<br />
die Ansaugturbine im Förderkanal<br />
arbeiten sauber, es blei-<br />
Die Hebel zur Auslösung der Hydraulikfunktionen stehen zu eng<br />
beieinander – Quetschgefahr! (Dies wurde inzwischen geändert).<br />
www.agrartechnikonline.de
Technische Daten<br />
Kubota-Vierzylinder-Dieselmotor mit 25 kW (34 PS), hydrostatischer<br />
Fahrantrieb mit Zwei-Pedal-Steuerung, Allradantrieb,<br />
Höchstgeschwindigkeit vorwärts 18 km/h, rückwärts<br />
neun km/h, Hubraum: 1 498 cm 3, flüssigkeitsgekühlt.<br />
Länge Grundausrüstung: 2 800 mm<br />
Länge mit Mähwerk: 3 300 mm<br />
Reifengröße: 18.8 x 8.50-8<br />
Tankinhalt: 25 Liter<br />
Schnitthöhe: 20 bis 80 mm<br />
Gesamthöhe mit 2,1 m Hochentleerung: 1 750 mm<br />
Listenpreis plus MwSt.<br />
Listenpreis Grundausrüstung 27 899 Euro<br />
Mähwerk 150 Zentimeter 3 000 Euro<br />
Hochentleerung bis 2,1 m 4 199 Euro<br />
Komfortkabine 4 400 Euro<br />
Fazit<br />
Der <strong>Ferrari</strong> T 4 Turbo hinterlässt einen soliden Eindruck. Nach<br />
kurzer „Einarbeitung“ macht das Mähen regelrecht Spaß, denn<br />
die Lärmbelästigung hält sich für den Fahrer in Grenzen. Praktisch<br />
ist der große Sammelbehälter für das Schnittgut, der sich<br />
auch noch bis zu 2,1 Meter hoch entleeren lässt.<br />
ben keine Schnittgutreste zurück.<br />
Das Schnittbild ist erstklassig,<br />
es entsteht fast der<br />
Eindruck, man habe mit einem<br />
Spindelmäher gearbeitet. Beim<br />
Einsatz auf der Streuobstwiese<br />
machte sich das mittig geteilte<br />
Gehäuse des Mähdecks – mit<br />
Pendelmechanismus – durch<br />
gute Anpassung an Unebenheiten<br />
bemerkbar. Der Vierzylinder-Dieselmotor<br />
bietet mit<br />
seiner Leistung von 25 kW genügend<br />
Kraftreserven. Er zog<br />
auch immer gut durch, ohne<br />
aufdringlich laut zu sein.<br />
Praktisch ist der 1 100 Liter<br />
fassende Sammelbehälter, er<br />
verringert die Zahl der Ablade-<br />
Für Wartungs- und Reparaturarbeiten sind Motor und Hydraulikkomponenten<br />
gut zugänglich.<br />
Der 25 Liter<br />
fassende Tank<br />
kann ohne<br />
Verrenkungen<br />
befüllt werden.<br />
Ein paar Liter<br />
mehr Fassungsvermögen<br />
wären wünschenswert.<br />
stopps. Mit Hilfe einer beweglichen<br />
Verteileinrichtung – sie<br />
ähnelt einer Auswurfklappe am<br />
Feldhäcksler – im Behälter,<br />
wird dieser bis auf den<br />
letzten Kubikzentimeter<br />
befüllt, und zwar<br />
auch beim Mähen<br />
von feuchtem Gras.<br />
Eine Verstopfung im<br />
Vertriebsinfo<br />
Fördersystem kam bei unserem<br />
Testeinsatz nicht vor. Wer<br />
das Schnittgut abtransportieren<br />
muss, wird sich über die<br />
Hochentleerung bis 2,1<br />
Meter freuen. (wl)<br />
Die als Option erhältliche Hochentleerung schafft maximal 2,1 Meter<br />
Auskipphöhe.<br />
Importeur für diese Maschine ist die Gebrüder <strong>Staiger</strong> GmbH<br />
in Königsfeld-Erdmannsweiler. Zielgruppe für diese Profimaschine<br />
sind Kommunen, Garten- und Landschaftsbau, Golfplatzbetreiber,<br />
Dienstleister und Lohnunternehmer. Vertrieb<br />
und Service erfolgen ausschließlich über den Fachhandel, der<br />
bei Vorführungen und in der Beratung unterstützt wird.<br />
Der <strong>Ferrari</strong> T4 Turbo ist eine Maschine für den professionellen<br />
Einsatz rund ums Jahr. Er kann zum Beispiel auch mit Schneeräumschild,<br />
Kehrsaugmaschine und weiterem Zubehör ausgerüstet<br />
werden. Die Zulassung nach StVZO ist jederzeit möglich,<br />
Schutzdach oder Komfortkabine gibt es ebenfalls.<br />
AGRARTECHNIKaktuell 18/2004 5<br />
Fotos: Lehmann