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Die Rolle der Nachfrage im Innovationsprozess. Eine evolutorisch ...

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218 Rüdiger Wink- eine Anpassung <strong>der</strong> traditionellen institutionellen För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wissenschaftüber die vier großen Wissenschaftsorganisationen, die an die Stelle fester Budgetshöhere Anteile wettbewerblicher Ausschreibungen setzte, und bei Evaluierungen<strong>der</strong> Organisationen auch die Zahl von Ausgründungen, Lizenz- und Produktverkaufserlösenbetonte,• eine Anpassung <strong>der</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung für Unternehmen in Richtung einerstärkeren Orientierung an regionalen Kompetenznetzwerken, in denen dieZusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Hochschulenund Intermediären institutionell gestützt wird,• eine Anpassung des Rechts <strong>im</strong>materiellen Eigentums mit einer Stärkung <strong>der</strong>Hochschulen gegenüber den Hochschullehrern und einer Spezialisierung <strong>der</strong>Kommerzialisierung durch Patentverwertungsagenturen.Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> <strong>evolutorisch</strong>en Institutionenökonomik ist bei diesen Anpassungenhervorzuheben, dass <strong>der</strong> Versuch unternommen wurde, die Entstehung von Institutionenzu unterstützen, die eine Interaktion und Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichenWissensträgern in <strong>der</strong> Wertschöpfungskette <strong>der</strong> Wissensproduktionerleichtern soll. <strong>Die</strong>se institutionellen Grundlagen werden in den Ansätzen regionalerund sektoraler Innovationssysteme als wichtige Voraussetzung zur Entstehungvon Lernprozessen innerhalb <strong>der</strong> Wissensproduktion und zur Überwindung vonGrenzen zwischen konventioneller Grundlagenforschung und anwendungsorientierterEntwicklung innovativer Produkte angesehen. Evaluierungen verweisen darauf,dass die Ansätze in Deutschland vor allem in den Sektoren und bei den Technologienerfolgreich sind, bei denen bereits vielfältige Erfahrungen in <strong>der</strong> technologischenUmsetzung und Vermarktung existieren. 61 Schwächen werden hingegen bei <strong>der</strong> Verknüpfungmit solchen Märkten beobachtet, bei denen private <strong>Nachfrage</strong>r als Endnachfragerauftreten (Ausnahme ist hier <strong>der</strong> Automobilmarkt) und bei denenUnternehmen mit ausschließlichen Produkten <strong>der</strong> Spitzenforschung eine internationalrelevante Mindestgröße erreichen müssen.Gerade diese Schwächen verweisen auf die Notwendigkeit einer stärkeren Beachtung<strong>der</strong> <strong>Nachfrage</strong> innerhalb <strong>der</strong> Innovationspolitik. Angesichts <strong>der</strong> Internationalisierung<strong>der</strong> Märkte für Spitzentechnologien erhält die schnelle Erschließung großerAbsatzmärkte eine entscheidende Bedeutung. Für die bundesdeutschen Innovatorenbedingt dies die Notwendigkeit, sich nicht nur auf deutsche Märkte konzentrierenzu können, son<strong>der</strong>n die Vorteile eines integrierten europäischen Marktes für sich zunutzen. <strong>Die</strong> Europäische Union versucht diesem Bedarf durch eine stärkere Betonung<strong>der</strong> Produktentwicklung in <strong>der</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung Rechnung zu tragen. 62Allerdings zeigen zwischenstaatliche Differenzen in <strong>der</strong> Zulassungspraxis für innovativeProdukte, Diskussionen um europaweite Verteilungen finanzieller För<strong>der</strong>ungen61 Vgl. Legler, H. / Gehrke, B. et al., a. a. O.; Polt, W. et al., Benchmarking Industry-ScienceRelations – The Role of Framework Conditions. Mannhe<strong>im</strong> and Vienna: Zentrum für EuropäischeWirtschaftsforschung et al. 2001.

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