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Noch vor einigen Jahren galt<br />
es in der Bundesliga sprichwörtlich,<br />
im nächsten Jahr<br />
bloß nicht „nach Meppen“ zu<br />
müssen. Meppen, das war für<br />
abstiegsbedrohte Erstligisten<br />
der Inbegriff provinzieller Zweitklassigkeit.<br />
Längst dürften<br />
sich im Emsland viele diese<br />
alten Zeiten zurückwünschen.<br />
<strong>Nach</strong> damals elf Jahren<br />
Heutiger Gegner<br />
Sport-Verein Meppen 1912 e.V.<br />
Alter Rivale in Krisenstimmung<br />
zweiter Liga findet sich der SV<br />
Meppen heute im Mittelfeld<br />
der Oberliga wieder.<br />
Die Geschichte des Traditionsvereins<br />
dürfte vielen <strong>VfB</strong>-<br />
Anhängern bekannt vorkommen:<br />
Noch 1995 fehlten dem<br />
SVM lediglich zwei Punkte<br />
zum Bundesliga-Aufstieg. Es<br />
folgte der sportliche Absturz,<br />
knapp abgewendete Insolvenzverfahren<br />
und der Verkauf<br />
des eigenen Stadions.<br />
Nicht nur diese Leidensgeschichte<br />
verbindet die Gäste<br />
mit ihrem <strong>Oldenburg</strong>er Traditionsrivalen,<br />
auch die unveränderte<br />
Liebe der Emsländer<br />
zu ihren Blau-Weißen. Über<br />
2.200 Zuschauer unterstützten<br />
den Verein auch im tristen<br />
Oberliga-Alltag der ver-<br />
Der SV Meppen zu Gast am Marschweg. Foto: www.picturepower.de<br />
gangenen Saison. Letztere<br />
hatten in der neuen Spielzeit<br />
bisher wenig Grund zur Freude.<br />
Mit der Regionalliga-Qualifikation<br />
als Zielsetzung gestartet,<br />
konnte die Elf den<br />
Erwartungen nur selten entsprechen.<br />
Nur drei Siege stehen<br />
nach elf Spieltagen zu<br />
Buche, die allesamt im eigenen<br />
Stadion erkämpft wurden.<br />
<strong>Nach</strong> drei sieglosen Partien<br />
in Folge konnte sich das<br />
Team zuletzt mit einem 5:2-<br />
Erfolg gegen Schlusslicht Lurup<br />
etwas neues Selbstbewusstsein<br />
erarbeiten.<br />
Zu spüren ist zweifellos das<br />
Fehlen einiger bekannter Größen<br />
im Kader der Gäste. Zur<br />
neuen Saison musste Ex-<strong>VfB</strong>-<br />
Coach Alfons Weusthof immerhin<br />
auf Abwehrroutinier<br />
Christian Willen (nach Cloppenburg)<br />
und Torjäger Michael<br />
Holt (zu Holstein Kiel) ver-<br />
zichten. Gleichwertiger Ersatz<br />
war mangels finanzieller Möglichkeiten<br />
kaum möglich.<br />
Überzeugen konnten bisher<br />
nur wenige der Neuzugänge,<br />
wie beispielsweise Frederick<br />
Famiyeh, mit vier Treffern bester<br />
Torschütze der Meppener.<br />
Dem gegenüber stehen<br />
Probleme in der recht betagten<br />
Defensivformation um<br />
Zoran Milosevic (40 Jahre)<br />
und Matthias Jack (38).<br />
Vor fast vier Jahren war der SV<br />
Meppen zuletzt im Marschwegstadion<br />
zu Gast. Damals<br />
siegten die Gäste mit 1:0.<br />
Heute gehen die alten Rivalen<br />
unter anderen Vorzeichen<br />
ins Spiel. Allen Statistiken<br />
zum Trotz gibt es auch diesmal<br />
keinen Grund, die Gäste<br />
zu unterschätzen. Zum Beweis<br />
sollte eine Fußballerweisheit<br />
reichen: Derbys haben<br />
schließlich ihre eigenen<br />
Gesetze...