Ich mache nie VORAUSSAGEN und werde DAS ... - VfB Oldenburg

Das Interview
„Können jeden Gegner beherrschen …“
Am Ende hat es zum ganz großen
Wurf nicht gereicht. Mit
einem 3:3 kam der VfB Oldenburg
vom SV Meppen zurück,
durfte die Meisterschaft im
Emsland also noch nicht feiern.
Trainer Joe Zinnbauer war
dennoch zufrieden, schließlich
hatte seine Mannschaft
ein 1:3 aufgeholt und einen
erheblichen Beitrag zu einem
unterhaltsamen Abend geleistet.
„Solche Spiele helfen der
Mannschaft“, erklärt er im
Gespräch mit „Das Blaue“.
Was hat nach dem 3:3 beim
SV Meppen überwogen, die
Freude über einen Punktgewinn
oder der Ärger über eine
verschlafene erste Halbzeit?
Nach dem Spielverlauf schon
die Freude. Immerhin haben
wir zwei Tore aufgeholt. Hätten
wir von Anfang an so gespielt,
wie in der letzten halben
Stunde, dann wäre mehr
drin gewesen. Da haben wir
gezeigt, dass wir gewinnen
wollen. Wer vor 10.000 Zuschauern
so ein Spiel kippt,
hat Niveau und Klasse.
Warum ist es der Mannschaft
anfangs nicht gelungen,
diese abzurufen?
Das frühe Tor war Gift für uns.
Da haben sich einige zurückgelehnt
und gedacht, wir gewinnen
sowieso. Das ist eine
reine Kopfsache, die auch mit
Erfahrung zu tun hat. Mit
Mayer und Thölking waren ja
nicht zufällig zwei ältere Spieler
über 90 Minuten präsent.
Die sind erfahren genug, um
mit Druck umzugehen und
Druck hast du, wenn du in
einem Spiel Meister werden
kannst. Dennoch hat uns das
Spiel geholfen, denn in solchen
Situationen lernt man
viel dazu. Die Mannschaft hat
jetzt erkannt, was sie wirklich
drauf hat.
Das wird sie auch gegen den
VfL Osnabrück II abrufen
müssen, immerhin kommt
der Angstgegner.
Darüber müssen wir uns keine
Gedanken machen. Wir
müssen uns einfach nur auf
uns selbst konzentrieren. Es
ist auch völlig egal, wer spielt.
Wenn wir den Kopf einschal-
ten, können wir jeden Gegner
in der Oberliga beherrschen.
Die Jungs sind selbstkritisch,
sie haben in Meppen schon
in der Kabine das Spiel analysiert
und sich geärgert, weil
wir eine Chance nicht genutzt
haben. Das soll ihnen nicht
noch einmal passieren.
Sie haben ja mittlerweile
selbst von der Meisterschaft
gesprochen. Wir brechen
also kein Tabu, wenn wir
jetzt auch mal über den Goslarer
SC reden, der in einer
möglichen Relegation warten
würde. Sie haben die
Mannschaft beobachtet,
wie ist Ihr Eindruck?
Ich habe sie zweimal gesehen,
in Gifhorn, wo sie Meister werden
konnten und gegen Ölper,
in einem Spiel, in dem es um
nichts mehr ging. Das kann
man nicht bewerten. Sie sind
auf jeden Fall auf drei, vier
Positionen bombig besetzt,
sonst durchschnittlich gut.
Allerdings bin ich ganz ehrlich,
ich habe sie gesehen, mir aber
keine näheren Gedanken
gemacht. Die Videos schaue
ich mir erst an, wenn wir Mei-
ster sind. In der Relegation
sieht das sowieso anders aus,
dann spielt auch die Tagesform
eine große Rolle. Ich denke
aber auch, dass wir uns
nicht verstecken müssen.
Marcel Salomo wird vorerst
ausfallen, können Sie etwas
zur Verletzung sagen, die er
sich nach dem Foul von Kristian
Westerveld zugezogen
hat?
Eine ganz bittere Sache, denn
das Kreuzband ist geschädigt,
so dass Marcel einige
Monate ausfallen wird. Ich
hoffe, dass es kein kompletter
Riss ist, damit er schnell
wieder fit ist. Marcel ist ein
wichtiger Spieler, der unserer
Mannschaft ungemein hilft.
Wer könnte ihn ersetzen?
So einen Typen haben wir
nicht noch einmal. René Robben
kommt ihm am nächsten,
ist aber auch angeschlagen.
Ich denke, dass wir
uns jetzt etwas einfallen lassen
müssen. Wir werden
unser System ändern, dafür
gibt es Alternativen.