Gutschein* Der „Free Fall Descender“ - aha-Magazin

Sabine reitet Jokim ohne Sattel und ohne Trense, sie hat nur ein Seil locker um seinen Hals gelegt,
das sie aber kurze Zeit darauf ebenfalls weglässt.
Aber Australien, Tasmanien und auch die USA sind sehr weit entfernt.
Sabine versuchte deshalb, möglichst jeden Kurs der Cowboys
in Europa zu belegen. So reiste sie nach Frankreich und bekam die
einmalige Chance, in einer Gruppe von nur acht Personen alles über
die gemeinsame Arbeit von Pferd und Reiter zu erfahren: Alles mit
dem Pferd machen – in völliger Freiheit. Der nächste Schritt entwickelte
sich aus den Workshops heraus – ihre Übersetzungstätigkeit:
Steve Halfpenny hielt jedes Jahr etwa sechs Wochen lang Kurse in
Deutschland und benötigte eine Übersetzerin; Sabine hatte die fachlichen
Begriffe parat und übersetzt seit 2003 für die nicht englischsprachigen
Teilnehmer. Sogar Fachbücher hat sie schon übersetzt.
Ihre zweite Leidenschaft entsprang einem Ärgernis. Während einer
Flugschau in Wadersloh im Jahre 2000 überflogen Helikopter die
Pferdewiesen so niedrig, dass sich Sabine bei der Flugleitung über
den Lärm und die Tierbelästigung beschwerte. Als sie dann jedoch
zu einem Rundflug eingeladen wurde, infizierte sie sich sofort mit
dem gefährlichen »Fliegervirus«. Die logische Konsequenz war eine
Ausbildung zur Berufspilotin. Nach dem Sprechfunkzeugnis ging es
in die Luft. Kleine Helikopter, wie den Hughes 300 (zwei- bis dreisitzig)
darf sie bereits allein mit Gästen fliegen, für den großen Hughes
500 (vier- bis fünfsitzig) benötigt sie zurzeit aus Versicherungsgründen
noch einen Sicherheitspiloten, der sie begleitet. Im Sommer finden
die Präzisionsflugmeisterschaften in der Schweiz statt. Dort werden
Gegenstände exakt auf einem angegebenen Punkt deponiert.
Solche Flüge absolviert Sabine ebenfalls. Wer also mal einen engen
Zeitplan hat und sich nicht auf Bus und Bahn verlassen möchte, kann
sie chartern. Im Sommer fliegt sie in Oerlinghausen und kommt aufgrund
ihrer benötigten Flugstunden sehr weit im Land herum.
Während ihrer Abwesenheit kümmern sich ihr Mann Heinz und ihr
Vater liebevoll um die Pferde. Wie auch in der Zeit, als es Sabine rund
um die Erde nach Australien zog. Inzwischen reist der Tasmanier Philip
Nye nur noch selten zu Workshops nach Australien. Er will sich
vermehrt um seine eigenen Pferde
kümmern; die wenigen Gelegenheiten
gilt es dann zu nutzen.
So startete Sabine vor ein
paar Wochen ihre Reise nach
Australien, um an einem fünftägigen
Workshop mit Nye und
Halfpenny teilzunehmen. Und
jetzt kommt der Vulkan auf Island
ins Spiel. Nach einem lehrreichen
Kurs mit vielen neuen Erkenntnisen,
die sie am liebsten
sofort mit ihren eigenen Pferden
ausprobieren möchte, wird Sabines
Flug von Down Under wegen
des Vulkanausbruchs auf
unbestimmte Zeit storniert.
Doch die Zeit drängte, denn der
Redaktionsschluss rückte unaufhaltsam
näher.
Per E-Mail wurde ich auf dem
Laufenden gehalten und erfuhr,
dass Sabine, während sie auf
den Rückflug wartete, auch
noch ein Erdbeben und eine
Heuschreckenplage biblischen
Ausmaßes erlebte. Ende April
landete sie endlich in Deutschland,
gerade noch rechtzeitig zu
ihrer nächsten Fortbildung fürs
Office Management und zum
Hausbesuch für die aktuelle
Ausgabe.
// Mai 2010
Für den Fototermin konnten wir
leider nur einen Modellhubschrauber
nutzen – und dann noch nicht
mal Sabines Favoriten. Aber die
Fliegerkarte ist echt.
MEIN STECKBRIEF
Sabine Bühlmann
// Mein liebstes Hobby
Pferde und Hubschrauber
// Meine Schwäche
Ungeduld
// Mein größter Wunsch
Zen-Meditation
// Mein Highlight
Mein erster Alleinflug
// Mein Lebensmotto
Phantasie ist wichtiger als
Wissen (Albert Einstein)
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