vierte Ausgabe - Help Deutschland
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Merlin in Berlin<br />
Merlin in Berlin<br />
Teil 4: Das Mädchen Klara<br />
Gerade hatten sie sich noch köstlich amüsiert.<br />
Kurt, der Rabe, und Merlin, der rosa Ringelwurm,<br />
hatten es sich auf einem Autodach<br />
bequem gemacht und durch die Straßen Berlins<br />
chauffieren lassen. Das ist fast besser als<br />
Achterbahnfahren gewesen! Doch dann war<br />
der Spaß auf einmal vorbei gewesen. Das Auto<br />
hatte scharf gebremst und die beiden neuen<br />
Freunde sind mit einem WUMS! vom Dach<br />
gefallen. Aus dem Auto sprangen ein Mädchen<br />
und ein Mann, augenscheinlich Tochter<br />
und Vater. Das Mädchen hatte die blinden<br />
Passagiere nämlich entdeckt und seinen Vater<br />
so lange genervt, bis er anhielt. Die beiden<br />
haben Merlin und Kurt, die leicht benommen<br />
am Straßenrand saßen, schließlich gefunden.<br />
Und als Kurt mit Merlin, der an einem seiner<br />
Krallen hing, davonfliegen wollte, hatte das<br />
neugierige Mädchen Merlin schon gepackt.<br />
Wohl oder übel ließ er zuletzt Kurts Kralle los<br />
und fiel in die Hand des Mädchens. Und da<br />
saß er nun immer noch. Mit ihrem Vater und<br />
Merlin, den sie vorsichtig in einem Hohlraum<br />
zwischen ihren beiden Händen hielt, saß das<br />
Mädchen wieder im Auto. Die Fahrt durch<br />
Berlin ging weiter.<br />
„Du musst dich nicht fürchten“, flüsterte sie<br />
gerade durch einen kleinen Schlitz zwischen<br />
zwei ihrer Finger. „Ich bin Klara und bring dich<br />
an einen Ort, der dir gut gefallen wird!“ Pah!<br />
Merlin hatte es eben auf dem Autodach mit<br />
Kurt gut genug gefallen. Die Göre sollte ihn<br />
14<br />
einfach in Ruhe lassen. Aber daran war nicht<br />
zu denken. Denn nun fing sie an zu erzählen.<br />
Von dem Garten, den Merlin bald sehen sollte.<br />
„Du kannst die Erde dort lockern!“, erklärte<br />
das Mädchen, das sich Klara nannte. Der<br />
Garten sei nämlich in einem miserablen Zustand.<br />
Steinig und die Erde viel zu fest! Keiner<br />
hätte Zeit für den Garten. Die Mutter<br />
nicht und der Papa sowieso nicht. Beide<br />
müssten ständig nur arbeiten. Das alles flüsterte<br />
sie in den Hohlraum ihrer Hände hinein,<br />
in dem Merlin saß. Von Klaras Atem<br />
wurde dem rosa Ringelwurm ganz warm.<br />
Wohltuend nach der rasanten Autofahrt, bei<br />
der Merlin der Wind nur so um die Nase gepfiffen<br />
war! „Ich hoffe, du kannst mich verstehen.<br />
Wenn mein Papa hört, was ich dir<br />
hier erzähle, wird er böse. Er will sowas nicht<br />
hören, dass keiner Zeit hat. Für den Garten<br />
nicht und für mich auch nicht.“<br />
Da hörte Merlin den Vater des Mädchens.<br />
„Was quatscht du da mit deinem Wurm! Lass<br />
das, der hört dich nicht!“ Man, hörte der sich<br />
genervt an. Der soll sich mal locker machen,<br />
dachte Merlin. Außerdem hatte er ja keine<br />
Ahnung. Natürlich verstand Merlin das Mädchen!<br />
Und fand es mittlerweile gar nicht<br />
mehr so übel. Nachdem Klara Merlin doch<br />
recht grob erobert hatte, war sie nun sehr<br />
vorsichtig mit ihm. Okay. Dann schau ich mir<br />
den Garten halt mal an, dachte Merlin und<br />
seufzte ergeben. Auch wenn das wirklich<br />
nach Arbeit klang: steinig und mit fester Erde...<br />
Aber notfalls konnte er sich ja immer<br />
noch aus dem Staub machen, wenn er erst<br />
einmal frei gelassen worden war.<br />
Fortsetzung folgt!