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EinleitungSeitdem Menschenhandel zum Zwecke derArbeitsausbeutung (MH/A) im Jahr 2000 ininternationales Recht sowie im Jahr 2005 indeutsches Recht eingeführt wurde, gilt er alsgravierende Menschenrechtsverletzung, vergleichbardem Menschenhandel zur sexuellenAusbeutung.Arbeitnehmer_innen werden durch anhaltendeTäuschung, das Vorenthalten von Lohn,den Entzug von Aufenthaltspapieren, das Abarbeitenunverhältnismäßig hoher Schulden,die Gewaltandrohung gegenüber ihnen oderihren Familien sowie die Androhung der Denunziationihrer möglicherweise fehlendenArbeits- oder Aufenthaltsgenehmigung zurAufnahme oder der Weiterführung von Tätigkeitengebracht. (Cyrus/Vogel/Boer 2010: 20;Franke/Schwarze/Garbrecht 2010: 10) DerartigeZwangsverhältnisse sind in Deutschlandinnerhalb der Baubranche, der Saisonarbeit,der Gastronomie, der Reinigungsbranche,der Prostitution sowie bei Tätigkeiten in Privathaushaltenbekannt geworden. Bisher warenausschließlich Migrant_innen 1 von diesenZwangsverhältnissen betroffen. Denn für Migrant_innengehen aus verschiedenen möglichenGegebenheiten ihres Migrationsprozessesspezifische Verletzlichkeiten für extremeArbeitsausbeutung bis hin zu MH/A hervor.1 Der in dieser Arbeit verwendete Begriff „Migrant_innen“,soll ausschließlich auf Menschen verweisen,auf deren Lebens- und Arbeitssituation Bedingungenzutreffen, die innerhalb der Abschnitte dieser Arbeit,in denen der Begriff verwendet wird, beschrieben werden.Als Teil der weißen, deutschen Mehrheitsgesellschaft befindeich mich als Verfasserin dieser Arbeit jedoch bei derVerwendung des Begriffs „Migrant_innen“ innerhalb desKontexts von Verallgemeinerungen, Stereotypisierungen,Zuschreibungen und Markierungen, die mit diesem Begriffinnerhalb wissenschaftlicher sowie gesellschaftspolitischerDiskurse verbunden sind.3 Einleitung6