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IshiDer Indianer trägt einen Hirschfellstreifen im Ohr und einen hölzernenStoppel in der Nase – wahrscheinlich ist er verrückt, denkt der Sheriff.Offenbar versteht dieser Wilde kein Wort Englisch oder er will einfachnicht essen und reden.Bald spricht sich herum, dass ein wilder Indianer gefunden wurde, undder Anthropologe Professor T. T. Waterman von der Universität vonKalifornien wird beauftragt, dem Vorfall auf den Grund zu gehen.Waterman will versuchen, sich mit dem Indianer zu verständigen, erbringt Unterlagen mit verschiedenen Indianerdialekten mit. Keine derSprachen scheint verstanden zu werden, nicht ein Wort ruft ein Zeichendes Erkennens bei Ishi hervor. Waterman möchte schon aufgeben, als erauf die hölzerne Pritsche, auf der Ishi und er sitzen, klopft und „Swimi“ –„Föhre“, sagt. Die Augen des Indianers leuchten plötzlich auf und er fragtWaterman: „I nu ma Yaki?“ – „Bist du ein Indianer?“ Der Professor bejahtund die Furcht weicht von Ishis Gesicht.Ishi war der letzte Yahi, Nachkomme des südlichsten Stammes des Yana-Volkes. Die Yahi lebten isoliert in einem ungefähr sechzig mal vierzigMeilen großen Gebiet in den Ausläufern des Mount Lassen in Nord-Kalifornien. Seit ca. 1840 waren die Yana von weißen Siedlern gejagt undbeinah ausgerottet worden. Ishi war das letzte überlebende Mitglied diesesVolkes, das einst über 2000 Menschen zählte. Ishis Wechsel von derSteinzeit in die moderne Welt mit Automobilen und Straßenbahnen sollteeiniges zur Verbreitung von Bogen und Pfeil beitragen.Ishi wurde nach San Francisco zur University of California ins Museum ofAnthropology gebracht, wo er ein Zimmer und Verköstigung bekam.Professor Alfred Louis Kroeber, der am Museum angestellt war, sollte Ishibetreuen und ihm die moderne Welt näher bringen. Die beiden Männerwurden Freunde. Bald stellte der „Big Chief“, wie Ishi den Professor aufgrundseiner Position am Museum nannte, dem Indianer Dr. Saxton T.Pope vor. Pope unterrichtete Chirurgie an der University Medical School,die gleich neben dem Museum und Ishis Unterkunft lag.Ishi lehrte Saxton Pope, wie man Bogen und Pfeile herstellt, wie mandamit jagt und vieles mehr über das Leben in der Natur. Viele Stundenverbrachten Pope und Ishi gemeinsam, um an ihrer Bogenausrüstung zuarbeiten, zu schießen und des anderen Sprache und Kultur kennen zulernen. Als Ishi später krank wurde, unternahm Pope alles ihm Mögliche,um die Leiden des Freundes zu lindern. Ishi hatte in einer so reinen,unberührten Umwelt gelebt, dass er den Krankheiten der modernen,besiedelten Welt kaum Abwehrkräfte entgegenzusetzen hatte. DerIndianer nannte Pope Ku Wi – Medizinmann, aber wie Dr. Pope meinte:„… mehr, weil ich ein paar einfache Taschenspielertricks kannte, nicht weilich Arzt bin.“21

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