Eins und eins macht mehr als zwei.pdf - BEGA.tec

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wir als dienstleisterDer Gaskieker sprach mit Dr. Detlef Bohmann, Geschäftsführerder BEGA.tec, und Michael Rabenau,Geschäftsführer der NGT-Service und der BEGA.tec,über die bisherige Entwicklung beider Unternehmen und denkünftigen gemeinsamen Weg.Die BEGA.tec feiert 2011 ihren zehnjährigen Geburtstag. WelcheMeilensteine gab es auf diesem Weg?bohmann: Gestartet sind wir mit der Abnabelung von derGASAG und der Findung unserer eigenen Identität. Es hat einigeJahre gebraucht, die Prozesse so zu gestalten, dass sie wirtschaftlichwerden, dass wir als BEGA.tec im Wettbewerb bestehenkönnen. Es ging darum, eine eigene Struktur zu finden.Nehmen wir das Beispiel der Abrechnungsprozesse. Bis datowaren wir damit voll in die Abläufe der GASAG integriert unddas funktionierte reibungslos. Mit Gründung der BEGA.tecbrauchten wir unsere eigenen Prozessbeschreibungen, unsereeigenen Mitarbeiter, die dahinter stehen und diese Prozessesteuern. Auf dem Weg dahin haben wir in den ersten zwei, dreiJahren durchaus Lehrgeld bezahlen müssen, weil unsere Wettbewerbereinfach besser aufgestellt und eingespielt waren. Zunächstging es also darum, mitzuschwimmen. Das war ein deutlicherLernprozess. Später haben wir damit begonnen, eigeneAkzente zu setzen. Inzwischen sind die BEGA.tec-Mitarbeiternicht nur superfit und motiviert, sondern auch superflexibel.Das kommt uns im Wettbewerb natürlich sehr zugute.Die NGT hat noch mehr Jahre und damit Erfahrung auf demBuckel. Ist das gut für die Zusammenarbeit?rabenau: Auf jeden Fall. Wenn es um unsere neue, gemeinsameStrategie geht, kann die 1966 gegründete NGT natürlich eineentsprechende Historie einbringen. So haben wir beispielsweisebereits bundesweit einen Namen. Wir sind der Know-how-Träger, wenn es um die Anpassung von L-Gas auf H-Gas geht.Wenn man sich vor Augen hält, dass es in Deutschland rundfünf Millionen Gasgeräte gibt, die in den kommenden Jahrenangepasst werden müssen, dann ist dieses Know-how der NGTfür das gemeinsame Unternehmen überaus wertvoll. Immerhinreden wir hier von einem Investitionsvolumen von bis zu 750Millionen Euro von dem wir uns einen guten Anteil als Umsatzsichern wollen.Ab wann gehen BEGA.tec und NGT-Service gemeinsam?bohmann: Wir kooperieren ja bereits seit längerem eng miteinander.Zum Jahreswechsel 2010/2011 hat der Vorstand dannfestgestellt, dass diese Kooperation reif für die nächste Entwicklungsstufeist. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten,die ausgelotet wurden. Die Entscheidung fiel zugunsten einerVerschmelzung von BEGA.tec und NGT-Service, die bis zum30. August 2011 zur Eintragung ins Handelsregister angemeldetwird und dann, nach Eintragung, rückwirkend zum 1. Januar2011 in Kraft tritt.Welche Ziele verfolgt der Konzern mit dieser Verschmelzung?bohmann: Es geht darum, die Kompetenzen als technischerDienstleister in einer Organisationseinheit unter einer einheitlichenLeitung zu bündeln. Und es geht natürlich auch um dieSynergieeffekte.rabenau: Der Wertbeitrag eines gemeinsamen Unternehmensim Konzern lässt sich wesentlich effizienter gestalten, alsdas bei zwei getrennt agierenden Firmen der Fall ist.Was bedeutet die Verschmelzung praktisch?bohmann: Zum Beispiel die Bündelung unseres Leistungsportfolios.Von der Struktur her haben wir es ja mit technischenServiceaufträgen und Projektaktivitäten zu tun. TechnischeServiceaufträge sind oftmals Rahmenverträge, die sich übermehrere Jahre erstrecken. Projektaufträge hingegen sind in derRegel auf ein Jahr befristet, versprechen dafür aber oft eine etwashöhere Rendite als eine Grundauslastung. Dies gilt es optimalauszubalancieren.rabenau: Hinzu kommt, dass wir verschiedene Märkte haben.Der BEGA.tec-Heimatmarkt Berlin/Brandenburg ist sehrstark von den technischen Serviceaufträgen aus dem Konzerngeprägt, die deutschlandweiten Aktivitäten der NGT-Serviceorientieren sich auf das Projektgeschäft Dritter. Wir wollen beideseffizient kombinieren und so gestalten, dass wir uns optimalergänzen.Wer bringt welche Stärken in diese Verschmelzung ein?rabenau: Die NGT bringt ihre nationalen Kundenkontakteund ihre Erfahrungen im Projektgeschäft – unter anderemmit Stadtwerken – ein. Erfahrungen haben wir zudem in03 01gaskieker 02/2011 31
wir als dienstleisterder Projektarbeit für stetig wechselndeAuftraggeber.bohmann: Die BEGA.tec verfügt überein vielseitiges und ausgeprägtes technischesKnow-how, mit dem sie bisherim Wesentlichen im Raum Berlin/Brandenburgunterwegs war, das sich aberauch darüber hinaus nutzen lässt. Diesetechnische Kompetenz auch deutschlandweitzu vermarkten ist ein Ziel unsererVerschmelzung. Erste positive Erfahrungenhaben wir damit bereits imVorfeld der Verschmelzung sammelnkönnen.Wie lautet der Name des verschmolzenenUnternehmens?rabenau: BEGA.tec. Der Name NGTbleibt als Marke unter der FirmenbezeichnungBEGA.tec erhalten, denn er ist derInbegriff für das Anpassungsgeschäft inDeutschland.Wie sehen Sie die Zukunft der neuenBEGA.tec?bohmann: Die dann rund 300 Mitarbeiterzählende neue BEGA.tec wird organischweiter wachsen, so dass die Summeaus eins plus eins unter dem Strich mehrals zwei ergibt. Das haben wir uns in unserermittelfristigen Planung vorgenommen.Und dafür wollen wir zwei Wegebeschreiten: Das Wachstum im Konzernund das Wachstum außerhalb des Konzerns.So werden wir zum einen weiterdaran arbeiten, unser Basisgeschäft mitder NBB, das sich mittlerweile auf einemsehr guten Niveau befindet, stabil zu halten.Zum anderen möchten wir unserenUmsatz außerhalb des Konzerns mit einemAnteil von derzeit 25 Prozent weitersteigern. Wir werden uns nicht überalleinbringen, aber wir haben uns einigeSchwerpunkte gesetzt.rabenau: Innerhalb der GASAG-Gruppewidmen wir uns den in der Konzernvisiondefinierten Wachstumsfeldern.Dazu gehören zum Beispiel das Klimakraftwerk,die Anwendung regenerativerEnergien – egal ob Wasser, Wind, Wärmeoder Photovoltaik sowie alles rund umdas Thema innovative Heizungstechnik.Um entsprechende Dienstleistungen anzubieten,nutzen wir natürlich sämtlicheKontakte, die beide Unternehmen heutebereits haben. Übrigens suchen wir dafürweiterhin motivierte Mitarbeiter, die unsvor allem im deutschlandweiten Vertriebunterstützen möchten.»Gestartet sind wir mit derAbnabelung von der GASAGund der Findung unserereigenen Identität. Es hat einigeJahre gebraucht, die Prozesseso zu gestalten, dass sie wirtschaftlichwerden, dass wir alsBEGA.tec im Wettbewerbbestehen können. Es gingdarum, eine eigene Strukturzu finden.«Detlef BohmannStichwort Mitarbeiter. Wie werden siein diesen Prozess der Verschmelzungeinbezogen?bohmann: Innerhalb der BEGA.tec gabes zahlreiche Diskussionen zum ThemaVerschmelzung. Die Mitarbeiter beobachtennatürlich sehr aufmerksam, in welcheRichtung sich ihr Unternehmen entwickelt.Das hängt unter anderem damit zusammen,dass es in den vergangenen zehnJahren für sie neben Höhen durchaus auchTiefen gab. Dazu zähle ich die tariflichenAnpassungen, die sich zweimal nach untenbewegt haben. Insofern registriere ichbei den Mitarbeitern eine gewisse Sensibilitätfür alle Veränderungsprozesse.Beim Thema Verschmelzung wird natürlichdarüber diskutiert: Was bedeutet esfür mich? Habe ich möglicherweise mitEinbußen zu rechnen? Hier ist in ersterLinie die Geschäftsführung gefragt, Aufklärungsarbeitzu betreiben. Denn dieVerschmelzung dient letztlich dazu, dasUnternehmen zu stärken und damit auchden einzelnen Arbeitsplatz und die tariflichenStrukturen zu sichern.rabenau: Wir haben in diesem Zusammenhangausführlich mit den entsprechendenGremien beider Unternehmengesprochen und einen sogenannten Interessenausgleichabgeschlossen. Der sagtim Wesentlichen aus, dass sich im Rahmender Verschmelzung für die Beteiligtennichts ändert. Durch die Verschmelzungund die damit erreichte Unternehmensgrößebieten sich zudem viele neue Chancen,die natürlich auch für alle Mitarbeiterder NGT-Service eine entsprechende Stabilitätund Sicherheit bieten. Und noch etwasist wichtig im Rahmen der Verschmelzung:Die bisherigen Standorte der NGT-Service in Erfurt, Essen und der Standortder BEGA.tec in Berlin bleiben erhalten.Werden die Anforderungen an die Mitarbeitersteigen?rabenau: Das gewiss, denn wir werdendas leisten, was der Kunde von uns fordertund wenn wir es nicht beherrschen,werden wir es lernen. Und dazu wird jederdie Möglichkeit bekommen.bohmann: Die neue Gesellschaft birgtneue Möglichkeiten, sich persönlich weiterzuentwickeln.Das gilt natürlich auchfür alle Mitarbeiter der NGT-Service undder BEGA.tec. Denn soviel steht fest: ImRahmen des Wachstums werden wirweiterhin Bedarf an qualifizierten underfahrenen Kräften haben.32 gaskieker 02/2011
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