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2/2008 (5.1 MB) - Schwaben-Kultur

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Biosphärengebiet Schwäbische Alb<br />

Aktueller Stand<br />

Von Gerhard Walker,<br />

Vorsitzender des Lenkungsausschusses<br />

Zuletzt wurde in den »Blättern« Ausgabe 5/2006 über das<br />

Biosphärengebiet und den Lenkungsausschuss berichtet.<br />

Inzwischen ist viel geschehen: Nach dem Stand vom 18. 12.<br />

2007 wird das künftige Biosphärengebiet Schwäbische Alb<br />

nunmehr eine Fläche von 8<strong>5.1</strong>34 ha umfassen, vom Roßberg<br />

bis fast zum Blautopf und von der Teck bis Zwiefalten.<br />

Es erstreckt sich über das Gebiet von drei Landkreisen<br />

(Kreis Reutlingen 66 %, Alb-Donau-Kreis 18 %, Kreis<br />

Esslingen 16 %), 29 Gemeinden und dem Gutsbezirk Münsingen<br />

(gemeindefreies Gebiet ehemaliger Truppenübungsplatz).<br />

3,11 % der Fläche (2645 ha) des Biosphärengebiets werden<br />

als Kernzonen ausgewiesen, in der sich die Natur weitgehend<br />

unbeeinflusst vom Menschen entwickeln können soll.<br />

Diese Flächen sind grundsätzlich Waldgebiete. Gut 41 %<br />

des Biosphärengebiets werden Pflegezonen, die die Kern-<br />

zonen umgeben und verbinden sollen. Sie dienen dem<br />

Schutz artenreicher <strong>Kultur</strong>landschaften und landschaftstypischer<br />

Lebensräume und werden überwiegend durch<br />

menschliche Nutzung erhalten, gepflegt und entwickelt. Der<br />

große Rest von rund 55 % ist Entwicklungszone und bildet<br />

den Schwerpunkt des Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraums<br />

für die Bevölkerung im Biosphärengebiet. In<br />

der Rechtsverordnung ist dazu verankert, dass der Erfolg<br />

des Biosphärengebiets von einer prosperierenden wirtschaftlichen<br />

Entwicklung abhängig sei. Daher sollen in den<br />

Entwicklungszonen ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltige<br />

Wirtschaftsweisen gefördert und weiterentwickelt<br />

werden. Dies ist auch nötig, schließlich wohnen im Biosphärengebiet<br />

fast 160.000 Menschen.<br />

Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe (Mitte Januar <strong>2008</strong>)<br />

wird damit gerechnet, dass die Rechtsverordnung, mit der<br />

das Biosphärengebiet errichtet wird, vom Ministerium für<br />

Ernährung und Ländlichen Raum Ende Januar/Anfang Februar<br />

<strong>2008</strong> erlassen wird, so dass bei Erscheinen der »Blätter«<br />

Anfang März das Biosphärengebiet wohl bereits Wirklichkeit<br />

ist. Es ist dann das erste Biosphärengebiet in Baden-Württemberg<br />

und das 14. in Deutschland.<br />

Angesichts von drei beteiligten Kreisen, 30 Städten und<br />

Gemeinden samt Gutsbezirk und einer Vielzahl von Ver-<br />

EW<br />

20<br />

EW<br />

Burg Derneck (oben links). Teck mit Breitenstein (rechts).<br />

bänden und Akteuren mit all ihren Interessen ist es erstaunlich,<br />

dass es dem Regierungspräsidium Tübingen als<br />

federführender Behörde in dafür recht kurzer Zeit gelungen<br />

ist, die Rechtsverordnung abzuschließen. Auch der<br />

Schwäbische Albverein, der schon seit Jahrzehnten eine<br />

großflächige Anerkennung und Schutz der Schwäbischen<br />

Alb angestrebt und verfolgt hat, sieht damit einen wichtigen<br />

Meilenstein erreicht.<br />

UNESCO-Anerkennung<br />

Das nächste große Ziel ist die Anerkennung des Biosphärengebiets<br />

durch die UNESCO. Damit würde die Schwäbische<br />

Alb quasi in die »Weltliga« aufsteigen und findet sich<br />

dann in einer Liste von 527 Biosphärenreservaten in 105<br />

Staaten, mit so berühmten Landschaften und Namen wie<br />

z.B. Yellowstone, Samaria-Schlucht, Serengeti-Ngorongoro,<br />

Karpaten oder Nordost-Grönland, um einige besonders bekannte<br />

Landschaften zu nennen. Voraussetzung für die<br />

UNESCO-Anerkennung ist die Erfüllung der drei Funktionen<br />

eines Biosphärengebiets (»Naturschutz«, »Entwicklung«

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