KATALOG 5 - Antiquariat Reh

Hehres & Kuriosesbrigitte rehOriginelle Buchattrappe mit Archiv und Geheimfach31 (Non-Book) »Churpfalz-Bairisches geheimes Landes-Archiv inMünchen«. Blindgeprägter Schweinsledereinband über Holzdeckel (248× 200 × 95 mm) mit zwei kompletten Schließen, Rücken auf vier Bünden,im oberen Feld hs. in schwarzer Tinte »Ferromontani / Corpus Jur. Can./ 1735«. Dekoratives Marmorpapier auf Spiegel und Vorsatz. In den verleimtenBuchblock eingeschnittenes großes Rechteck, das fünf kleineSchubladen enthält mit Messingeinfassung und Messingknöpfen. Die mittlereSchublade hat doppeltem Umfang und zusätzlich ein Miniaturporträteines Herren aus dem 18. Jahrhundert in einem ovalen Messingrähmchenunter gewölbtem Glas; in der Schublade in ausgesparter Form liegt einPetschaft aus fein ziseliertem Messing, allerdings ohne den aufzuschraubendenSiegelstempel, darunter ein verborgenes Geheimfach. Auf vorderemSpiegel montiertes Kupfer-Exlibris von Kranzmayer mit dem obigenTitel. O 1.600Originelle Buchattrappe mit eingebautem »Archiv« und eingelegtemPetschaft. In bestem Zustand. Abb. S. 30Widmungsexemplar der Vorzugsausgabe32 (Nicolai, Friedrich) Beschreibung der Königlichen ResidenzstädteBerlin und Potsdam, aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten, undder umliegenden Gegend. Berlin, Friedrich Nicolai, 1786. Groß-8°. Bd. 1(von 3). 24 Bl., LXX, 436 S. Halblederband der Zeit mit rotem Rückenschildund Rückenvergoldung. O 1.800Bedeutendes Widmungsexemplar für den Etat s- und Justiz ministerund Grosskanzler Graf Johann H. K. von Carmer (1720 –1801),eigenhändig »Von dem Verfasser« Friedrich Nicolai unterzeichnet (aufvorderem Vorsatz, siehe Abb.). Friedrich der Große betraute Carmer 1779mit der Neuordnung des Justizwesens. Unter Mitwirkung von K. G. Suarezentstand daraus das »Preußische Allgemeine Landrecht«, das 1794 inKraft trat.Es handelt sich um die dritte Ausgabe der „Beschreibung von Berlin“(Band 1): »Es ist die umfangreichste und beste Ausgabe dieses ersten›Baedeker‹ der preussischen Hauptstädte. Das Werk ist wiederumFriedrich II. (in seinem Todesjahr) gewidmet.« (Raabe). Nicolai hat dieAusgabe höchstwahrscheinlich dem König bei einer seiner letzten Privataudienzenim Frühjahr 1786 persönlich überreicht (Berlin Kat., Friedrichd. Gr. 1986, Nr. 15). – Vorzugsausgabe auf stärkerem Papier (doppelt sodick wie die Normalausgabe) in sehr gutem Erhaltungszustand.32