SERVITANISCHE NACHRICHTENSERVITANISCHE NACHRICHTENSiena berühmt für das Pferderennen, den„Palio“. Dieses Ereignis findet zweimal imJahr statt. Wir konnten im August diesemSpektakel beiwohnen. Es war wirklichsehenswürdig. Wir waren in besondererWeise überrascht, dass diese Veranstaltungmit dem Fest der Himmelfahrt Mariasverbundenist, obwohl esin der ganzenStadt an diesemTag keineMar ianischeP r o z e s s i o ngibt. Statt dessengibt es einenPferdezug.Während diePferde vorausgeführ t wurden,folgtenihnen die Leuteund sangenVolkslieder. Wir haben uns gefragt, ob dasganze Geschehen nicht vielleicht eineErinnerung an den antiken römischenBrauch des Pferderennens aus vorchristlicherZeit ist.Im religiösen Bereich kann man hingegenerfahren, dass Siena mit vielen heiligenund seligen Männern und Frauen gesegnetist. Zum Beispiel die heilige Katharinaist aus Siena. Sie ist eine der bekanntestenHeiligen in der Kirchengeschichte.Wir haben ihr Elternhaus besucht undsind inzwischen viele Male dorthin gegangen.Jedes Mal neu ein beeindruckendesErlebnis! Unter den Heiligen aus Sienagibt es auch zwei Selige unseres Ordens,Joachim und Francesco, deren sterbliche8Überreste in der Basilika unseren Ordensaufbewahrt werden. Es ist interessant,dass viele Heilige und Selige in derGeschichte der <strong>Serv</strong>iten auf die eineoder andere Weise mit dem <strong>Serv</strong>itenklosterin Siena in Berührung standen.Einige haben wahrscheinlich ihr Noviziathier gemacht,so z.B. der hl.Peregrin vonForlì. So bereitetes uns einegroße Freude,ja wir erachtenes als Ehre,dass auch wirdas Noviziatin diesem gesc h i c h t s r e i -chen KlosterTitus (re.) und Joseph (li.) beim Eintritt ins Noviziat in machen dürfen.ManchmalSiena (mit fr. Fero M.)denken wir unsvor dem Schlafengehen: Wahrscheinlichschläfst du jetzt gerade im gleichen Zimmer,in dem diese heiligen und seligenMänner auch geschlafen haben. Wir hoffenes! Denn selig sind, die nicht sehenund doch glauben. So ein einzigartigesPrivileg für uns beide!Nun möchten wir noch gerne einigeErfahrungen aus dem Noviziat mit Ihnenteilen. Die Wüste ist der Ort der Gottesbegegnungund der Entscheidung. Umdie Hilfe Gottes sowie die Begleitung derMuttergottes für ein erfolgreiches Noviziatzu erbitten, haben wir uns vor Beginndes Noviziats auf den Monte Senariozurückgezogen und dort an Exerzitienteilgenommen. Es war für uns ein beson-deres Erlebnis, auf dem Monte Senarioeinige Tage zu verbringen, weil dort ja diesieben Gründer unseren Orden gestiftethaben. Lange Zeit haben wir vor demAltar, in dem die Reliquien der siebenVäter aufbewahrt werden, um die Gnadeeines guten Noviziats gebetet.Der Eintritt in das Noviziat fand am 23.August statt, am Festtag des heiligenPhilipp Benitius, mit einem einfachen undfrohen Ritus nach der heiligen Messe. Fr.Sergio M. Ziliani war in Vertretung desKoordinators der Confites, fr. Martin M.Lintner, gekommen und hat uns offiziellins Noviziat aufgenommen. Fr. Fero M.Bachorik, unser Magister in Innsbruck,hat P. Provinzial Gottfried vertreten. Fr.Paolo M. Orlandini ist der Magister derNovizen. Neben anderen Dingen bietetdas Noviziat den Novizen eine entsprechendeZeit, um durch die Teilnahme amGemeinschaftsleben zu einer tieferenKenntnis und Erfahrung des Ordenslebenszu gelangen. Zurzeit sind wir mitdem Studienprogramm des Noviziatesbeschäftigt. Wir lernen die Spiritualität,die Geschichte, die Liturgie sowie dieKonstitutionen des Ordens und die Regeldes hl. Augustinus besser kennen.Gemeinsam mit der Gemeinschaft habenwir auch schon interessante Ausflügeund Studienfahrten unternommen. Bisjetzt haben wir folgende Orte besucht:Rom, Todi und Viareggio. In Todi hat derheilige Philippus seine letzte Lebenszeitverbracht, er liegt dort in unserer Kirchebegraben. In Viareggio haben wir dasGrab des hl. Anton Pucci besucht.Die erste Hälfte des Noviziatsjahres istschon vorbei. Das Noviziat ist bisher sehrinteressant und für uns sehr bereichernd,sodass wir zufrieden sind und uns richtigwohl fühlen. Wir hoffen, dass auch diezweite Hälfte gut gelingt, und freuen unsschon, wenn wir am Ende des Noviziatsim August die erste Profess ablegendürfen.Titus und Joseph, NovizenBischof P. Bernardino M. Piccinelli:Diözesaner Seligsprechungsprozess abgeschlossenAm 8. Oktober 2006 wurde der 1996eröffnete diözesane Seligsprechnungsprozessfür Bischof P. Bernardino M.Piccinelli aus dem <strong>Serv</strong>itenorden abgeschlossen.Damit wird die Causa an diezuständige Kongregation in den Vatikanweitergeleitet.Bischof P. Bernardino wurde im Jahre1905 in Madonna die Fornelli (Bologna)geboren und trat als Jugendlicher in den<strong>Serv</strong>itenorden ein, wo er 1928 zum Priestergeweiht wurde. Er wirkte als Erzieherin Ronzano bei Bologna und in ReggioEmilia. In seiner Aufgabe als Er-zieher9