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Die Krux beim<br />

Verzicht auf Amtsgelder<br />

wAnn müSSen SAchverStändige in ihrer honorArnote Auf zAhlung von AmtSgeldern<br />

verzichten und wAnn nicht? Sv-informAtiv bringt licht inS dunkel deS pArAgrAfen 34<br />

deS gebührenAnSpruchSgeSetzeS, der Sich den gebühren für mühewAltung widmet.<br />

TEXT: SUSANNA SAILER<br />

Sachverständige, die<br />

Einsprüche gegen<br />

ihre Honorarnoten<br />

vermeiden wollen, sollten<br />

sich mit dem § 34 des Gebührenanspruchsgesetzes<br />

(GebAG) auseinandersetzen.<br />

Denn dieser Paragraf<br />

zur Gebühr für Befundaufnahme<br />

und Gutachtenserstattung<br />

enthält<br />

Bestimmungen, die viele<br />

Nichtjuristen u nter den SV-<br />

KollegInnen verunsichert.<br />

In erster Linie geht es um<br />

die Frage, wann Sachverständige<br />

auf die Zahlung<br />

der gesamten Gebühren<br />

aus Amtsgeldern verzichten<br />

sollen.<br />

FoKUS ZiViLPRoZeSS.<br />

Gleich vorweg: Der letzte<br />

Satz zum Thema Amtsgelder-Verzicht,<br />

wie er in der<br />

Muster-Gebührennote des<br />

SV-Hauptverbandes vorkommt<br />

(Download unter<br />

http://www.sachverstaendige.at/musternote.html),<br />

ist bei Zivilprozessen von<br />

Bedeutung, wenn keine zur<br />

Zahlung verpflichtete Partei<br />

Verfahrenshilfe genießt. Bei<br />

Strafsachen, Sozialrechtssachen,<br />

Insolvenz- und Au -<br />

ßerstreitverfahren sollte der<br />

Satz keinen Eingang in die<br />

Honorarnote finden. Bei einem<br />

Privatgutachten kann<br />

ein SV vom Auftraggeber<br />

jenen Stundensatz verlangen,<br />

den er auch in seinem<br />

Hauptberuf für eine vergleichbare<br />

Tätigkeit be-<br />

in einem Zivilprozess involzent im Vergleich zum auvierten<br />

Parteien wenig oder ßergerichtlichenErwerbslezieht. „Auf dieser Grundre- kein Geld haben“, gibt ben vornehmen. Das erfolge<br />

gel basiert der Paragraf 34, Schmidt zu bedenken. „im Hinblick auf die öffent-<br />

Absatz 1 – das funktioniert<br />

liche Aufgabe der Rechts-<br />

aber nur unter der Bedin- TARiFe UnD AbSCHLÄge. pflege zum Wohl der Allgung,<br />

dass ein SV auf die Will ein SV nicht auf Amtsgemeinheit“, so die Argu -<br />

Zahlung aus Amtsgeldern gelder verzichten, so trifft mentation des Gesetzes.<br />

verzichtet“, sagt HR Dr. auf ihn § 34 Abs. 2 zu: Die<br />

Alexander Schmidt, Rechts- Gebühr für Mühewaltung FAZiT. Bei Zivilverfahren,<br />

konsulent des Hauptver- ist nach den Tarifen des Ge- in denen Kostenvorschüsse<br />

bandes. Will ein Sachverbührenanspruchsgesetzes für das Gutachterhonorar<br />

ständiger also die volle zu bestimmen. „Damit ist hinterlegt wurden, kann<br />

außergerichtliche Entloh- der SV an die im GebAG sich ein SV grundsätzlich<br />

nung erhalten, darf er keine ent haltenen Tarife (solche leisten, auf Amtsgelder zu<br />

Gebühren aus Amtsgeldern existieren für Ärzte, Kfz- verzichten. Wird das Ho-<br />

kassieren. Der Sachverstän- Sachverständige und Schätnorar direkt vom Auftragdige<br />

muss sich in so einem zungsgutachten) gebunden. geber überwiesen, muss<br />

Fall klar sein, dass er das Er wird Abstriche im Ver- der SV das Einbringlich-<br />

volle Einbringlichkeitsrisiko gleich zum außergerichtlikeitsrisiko abwägen. In<br />

trägt. „Der Verzicht auf chen Erwerbsleben hinneh- manchen Fällen sollte er<br />

Zahlung Gebühr aus Amtsgeldern für die Teilnahme ist men an Verhandlung, müssen“, sagt Schmidt. lieber auf Nummer sicher<br />

problematisch, Augenschein, wenn Ermittlung kein (§ Bei 35 Leistungen, Abs 1) die nicht in<br />

a) Im Auftrag des Gerichtes durchausreichender<br />

geführte<br />

Kostenvor-<br />

Ermittlung am .......,<br />

einem solchen Tarif enthalschuss<br />

vorhanden in .........., ........ ist Stunden und á ten � 33,80 sind, muss der SV einen<br />

gehen und sich mit Amtsgeldern<br />

„begnügen“, als<br />

womöglich � ........ um das gesamte<br />

die Gefahr bzw besteht, ...... Stunden dass die á � 52,50 Abschlag (20 Uhr bis von 6 Uhr, zwanzig Sa, So, Pro- Feiertag) Honorar umzufallen.<br />

b) Gerichtlicher Augenschein am .....,<br />

in .........., ........ Stunden á � 33,80<br />

c) Mündliche Streitverhandlung<br />

(Hauptverhandlung) am .........,<br />

� ........<br />

....... Stunden á � 33,80 � ........<br />

Kosten für das Reinschreiben von Befund und<br />

Gutachten sowie sonstiger Schriftstücke (§ 31 Z 3)<br />

...... Seiten Urschrift á � 2,00<br />

...... Seiten Durchschriften á � 0,60 � ........<br />

Porto (§ 31 Z 5)<br />

a) für ..... Briefe (Ladungen usw) � ........<br />

b) für Aktenrücksendung � ........<br />

Zwischensumme � ........<br />

Umsatzsteuer (§ 31 Z 6) � ........<br />

Zusammen � ........<br />

Aufgerundet auf volle 10 Cent (§ 39 Abs 2) � ........<br />

in EigEnEr SachE<br />

Ich ersuche um Überweisung der Gebühren vor/nach Eintritt der Rechtskraft des<br />

Bestimmungsbeschlusses auf mein Konto Nr. ................. bei der ............., lautend<br />

auf ............... (allenfalls mit beiliegendem Erlagschein).<br />

Ich verzichte auf Zahlung der gesamten Gebühr aus den Amtsgeldern des Gerichtes.<br />

Datum eh. Unterschrift<br />

NR. 02/2010 – SV-INFORMATIV 7

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