halbzeit - Vögele Kultur Zentrum
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Die Vorstellung von auf- und absteigend angeordneten Lebensstufen wirkt bis heute nach. Auch gegenwärtig ist die erste Lebenshälfte oft<br />
der Erlangung einer bestimmten gesellschaftlichen Position gewidmet. Nach wie vor erleben viele Menschen das mittlere Alter als eine spannende,<br />
teils auch bedrängende Übergangszeit. Die Erfahrung des langsamen körperlichen Alterns, der Verlust von jugendlicher Schönheit und körperlicher<br />
Kraft zeigen an, dass die eigene Lebenszeit nicht unbegrenzt ist.<br />
Jedoch erscheint das Leben in der zweiten Halbzeit heute nicht mehr so ereignislos, wie es in der Lebenstreppe früherer Jahrhunderte dargestellt<br />
wurde. Das Bild der Lebenstreppe beinhaltet vielmehr auch einen positiven Aspekt: Man hat in der Lebensmitte den besten Überblick über<br />
sein bisheriges Leben und über die Zukunft. Kein Zeitpunkt ist geeigneter, um Bilanz zu ziehen und neue Pläne zu entwerfen. Aus heutiger Sicht<br />
muss es nach der Lebensmitte nicht mehr zwangsläufig bergab gehen. In der Mitte des Lebens steht man heute nicht kurz vor dem Abstieg, sondern<br />
vielmehr an einem Scheideweg, der die zweite Hälfte des Lebens massgeblich prägt.<br />
Abb. links G.N. RENNER & SCHUSTER Das Stufenalter des Menschen, Nürnberg um 1835, kolorierter Kupferstich, 32,5 x 39, 5 cm (Blatt), LWL-Landesmuseum für<br />
Kunst und <strong>Kultur</strong>geschichte, Münster, Sabine Ahlbrand-Dornseif.<br />
Abb. oben GERHARD ALTZENBACH Auff und Niedergang Dess Weiblichen Alters, Köln Mitte 17. Jh., Kupferstich, 27,2 x 38,3 cm © Graphiksammlung «Mensch<br />
und Tod» der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.<br />
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