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wksb |65/2011 - Zeittechnik-Verlag GmbH

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Liebe Leserinnen und Leser,<br />

kaum ein anderer Baustoff stand in den letzten Jahren<br />

mehr im Fokus des Geschehens im Hochbaumarkt, als<br />

Dämmstoffe. Dabei gibt es Dämmstoffe erwiesenermaßen<br />

seit mehr als 130 Jahren. In den Anfängen nutzte<br />

man deren Wirkung weniger für Wohngebäude, als vielmehr<br />

für die Kühlung von Lagerstätten, in denen verderbliche<br />

Waren aufbewahrt wurden. In den Anfängen der<br />

Dämmung von Wohngebäuden wurden diese dann fast<br />

ausschließlich zum Schutz der Konstruktion vor Temperatureinflüssen<br />

eingesetzt. Erst die Energiekrise der frühen<br />

Siebziger Jahre ließ die Erkenntnis reifen, dass Dämmstoffe<br />

auch aus wirtschaftlichen Gründen, nämlich zum Zwekke<br />

der Energieaufwandsreduzierung in Gebäuden genutzt<br />

werden können. Weitere Eigenschaften, wie Schallschutz<br />

und Brandschutz wurden dabei - wenn überhaupt - lediglich<br />

als Zusatznutzen zur Steigerung des Komforts in genutzten<br />

Räumen registriert.<br />

Mit steigenden Anforderungen an die Wärmedämmung<br />

von Gebäuden wurden innovative Dämm-Materialien<br />

entwickelt und zur Marktreife geführt. Seit geraumer Zeit<br />

werden auch Mauersteine als Dämmstoffe ausgewiesen<br />

und Glasflächen deutlich im Dämmwert verbessert. Da<br />

bleibt es nicht aus, dass sich einzelne dubiose Anbieter mit<br />

Wunder-Dämmstoffen auf dem Markt tummeln und hier<br />

ordentlich für Verwirrung sorgen. Dies ist natürlich unserem<br />

gemeinsamen Anliegen des Energiesparens nicht<br />

zuträglich. Die gestiftete Verwirrung hält viele Gebäudeeigentümer<br />

eher davon ab, ihre bestehenden Immobilien<br />

energetisch zu sanieren. Damit wird eine große Chance<br />

vertan, den Klimaschutz durch energetische Gebäudemodernisierung<br />

wirkungsvoll zu fördern.<br />

Heute ist der Einsatz von Dämmstoffen der Regelfall. Die<br />

stetig steigenden Anforderungen an den energetischen<br />

Zustand von Gebäuden bewirken steigende Dämm-<br />

dicken. Das hat konstruktive Grenzen und bewirkt, dass<br />

nach alternativen Lösungen durch Dämmstoffe mit höherem<br />

Wirkungsgrad gesucht wird. Vakuum-Dämmsysteme<br />

bieten dazu einen Ansatz, sie sind jedoch nur aufwendig<br />

zu verarbeiten und oftmals auf der Baustelle nicht bearbeitbar.<br />

Zudem beschränkt die Wirtschaftlichkeit ihren<br />

Einsatz auf spezielle Anwendungen. Hier sind also weitere<br />

praktikable Entwicklungen wünschenswert.<br />

Ökologie und Nachhaltigkeit sind heute wichtige Faktoren<br />

bei der Auswahl von Baustoffen. Dies ist auch bei Dämmstoffen<br />

so und daher verwundert es keineswegs, dass vermehrt<br />

„ökologische“ Dämmstoffe angeboten werden und<br />

ihren Marktanteil ausbauen. Hier gilt es, das Angebot genau<br />

und objektiv zu prüfen. Nicht jeder sogenannte Natur-<br />

Baustoff verdient diese Bezeichnung wirklich. Andereseits<br />

ist manch etablierter Dämmstoff im fundierten Nachhaltigkeitsvergleich<br />

deutlich ökologischer, als Dämmstoffe<br />

aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen. Objektive<br />

Grundlage für die Nachhaltigkeits-Bewertung von<br />

Baustoffen bilden die Umwelt-Produktdeklarationen nach<br />

ISO 14025 (EPD = Environmental Product Declaration).<br />

Immer mehr Baustoff-Hersteller bieten mit diesen Zertifikaten<br />

ihren Kunden ein objektives Nachhaltigkeits-Bild ihrer<br />

Produkte. Zusätzliche Bewertungssiegel von neutraler<br />

Stelle, wie z. B. das RAL Gütezeichen oder der Blaue Engel,<br />

zeigen dem Produktverarbeiter und Endverbraucher ebenfalls<br />

die ökologischen Werte von Baustoffen auf.<br />

Der Hochbaumarkt ist spannend, wie nie zuvor. Anforderungen<br />

steigen, innovative Produkte werden angeboten<br />

und der Modernisierungsbedarf in Deutschland ist unermesslich.<br />

Das führt mich zu der Erkenntnis, dass Herausforderungen<br />

uns alle zu neuen Höchstleistungen anspornen.<br />

Lassen Sie uns gemeinsam positiv und motiviert in<br />

die Zukunft blicken.<br />

Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre der <strong>wksb</strong> Nr. 65 dazu<br />

viele Anregungen und neue Erkenntnisse.<br />

Ihr Michael Wörtler<br />

Herausgeber und Vorstandsvorsitzender<br />

der SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG<br />

| EDITORIAL<br />

<strong>wksb</strong> | 65/<strong>2011</strong> | 5

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