11.07.2015 Aufrufe

Green Economy in der Praxis - BMU

Green Economy in der Praxis - BMU

Green Economy in der Praxis - BMU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Green</strong> <strong>Economy</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong>Erfolgsbeispiele aus deutschen Unternehmen


IMPRESSUMHerausgeber:Bundesm<strong>in</strong>isterium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (<strong>BMU</strong>)Referat Öffentlichkeitsarbeit · 11055 Berl<strong>in</strong>E-Mail: service@bmu.bund.de · Internet: www.bmu.deBundesverband <strong>der</strong> Deutschen Industrie e. V.Abteilung Umwelt, Technik und Nachhaltigkeit · Breite Straße 29 · 10178 Berl<strong>in</strong>E-Mail: <strong>in</strong>fo@bdi.eu · Internet: www.bdi.euRedaktion: <strong>BMU</strong>: Referat ZG III 2BDI: Franz-Josef von Kempis, Abteilung Umwelt, Technik und NachhaltigkeitGestaltung:Druck:Abbildungen:design_idee, büro_für_gestaltung, ErfurtBonifatius GmbH, Pa<strong>der</strong>bornTitelseite: Thomas Ernst<strong>in</strong>g/laifS. 4: CDU/CSU-Bundestagsfraktion/Christian DoppelgatzS. 5: Christian KruppaS. 7 (oben): ooyoo/iStockphoto.comS. 7 (unten): <strong>BMU</strong>/Werner RudhartS. 10: Ra<strong>in</strong>er WeisflogS. 12: Susanne Dobler/AlunorfS. 13: Ingo L<strong>in</strong>dner, APK Alum<strong>in</strong>ium und Kunststoffe AGS. 14: BASF SE, 2013S. 15: Bayer MaterialScienceS. 16: Thomas Deutschmann, VDI ZRES. 17: Südkurier, Fotograf H. VollmerS. 18: H&S Anlagentechnik GmbHS. 19: J. Schmalz GmbHS. 20: WörwagS. 21: LANXESS AGS. 22: Laserl<strong>in</strong>eS. 23: Tobias Re<strong>in</strong>muth/Mart<strong>in</strong> PfaffmannS. 24: Phoenix Contact GmbH & Co KGS. 25: prometho GmbHS. 26: Sportsman‘s Delight GmbH/PYUAS. 27: Robert Bosch GmbHS. 28: SAFECHEM Europe GmbHS. 29: Schre<strong>in</strong>er Group GmbH & Co. KGS. 30: 2012 Siemens AG, Berl<strong>in</strong> und MünchenS. 31: Schick/SüssS. 32: Tital GmbHS. 33: NABU/A. Schür<strong>in</strong>gS. 35: Adam Gault/GettyImagesStand: Mai 20131. Auflage: 3.000 Exemplare


VORWORTLiebe Leser<strong>in</strong>nenund Leser,die Welt verän<strong>der</strong>t sich tiefgreifend und rasant wie noch nie. Bevölkerungswachstum und steigendeNachfrage nach Energie und Rohstoffen, <strong>der</strong> nicht mehr zu ignorierende Klimawandelund <strong>der</strong> Verlust an Ökosystemen s<strong>in</strong>d weltweite Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die unser Leben undWirtschaften <strong>in</strong> den nächsten Jahrzehnten entscheidend prägen werden.Es ist wichtig, dass sich die Unternehmen <strong>in</strong> Deutschland auf diese Megatrends e<strong>in</strong>stellen unddie Chancen offensiv ergreifen, die e<strong>in</strong>e umweltschonende und <strong>in</strong>novationsorientierte Wirtschaft– e<strong>in</strong>e <strong>Green</strong> <strong>Economy</strong> – bietet.Wenn wir Rohstoffe und Energie e<strong>in</strong>sparen, wenn wir endliche Ressourcen durch nachwachsendeRohstoffe und erneuerbare Energien ersetzen, beugen wir ökonomischen Knappheitenund steigenden Kosten vor. Dies betrifft alle Branchen und alle Stufen <strong>der</strong> Wertschöpfungskette.Umweltpolitik und von ihr ausgelöste Innovationen unterstützen Tendenzen und Än<strong>der</strong>ungen,die wir sowieso durchlaufen müssen. So s<strong>in</strong>d wir e<strong>in</strong> Stück voraus bei den technologischen Lösungenund können die gute Wettbewerbsposition <strong>in</strong> den Zukunftsmärkten <strong>der</strong> Umwelt- undEffizienztechnologien ausbauen. Wenn wir klassische Wirtschaftszweige ökologisch mo<strong>der</strong>nisieren,stärken wir sie auch ökonomisch. Sie sparen nicht nur Kosten durch mehr Effizienz. Sieerfüllen auch die steigenden Ansprüche <strong>der</strong> Verbraucher<strong>in</strong>nen und Verbraucher, die verstärktnach den Auswirkungen von Produktion und Produkten auf Umwelt und Klima fragen.Auch im Ausland steigt die Erwartung an Deutschland, Treiber und Exporteur umweltpolitischerInnovationen zu bleiben. Viele Län<strong>der</strong> schauen mit großem Interesse auf uns, wie wirden Wandel zu e<strong>in</strong>er <strong>Green</strong> <strong>Economy</strong> bewältigen.Es ist Aufgabe <strong>der</strong> Politik, passende Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Anreize für die <strong>Green</strong> <strong>Economy</strong>zu schaffen. Aber nur die Unternehmen und ihre Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter könnenmit ihrem Innovationspotenzial die erfor<strong>der</strong>lichen konkreten Lösungen erarbeiten.Beispiele dafür, wie sich die Ziele e<strong>in</strong>er <strong>Green</strong> <strong>Economy</strong> <strong>in</strong> unterschiedlichen Branchen umsetzenlassen, haben wir <strong>in</strong> dieser Broschüre zusammengestellt. Sie zeigen, dass das „<strong>Green</strong><strong>in</strong>g“<strong>der</strong> Wirtschaft auf e<strong>in</strong>em guten Weg ist. Ich hoffe, dass sie Impulse für weitere neueGeschäftsmodelle und Unternehmensstrategien für e<strong>in</strong>e nachhaltige Entwicklung geben!Peter AltmaierBundesm<strong>in</strong>ister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit4


<strong>Green</strong> <strong>Economy</strong> als Konzept für e<strong>in</strong>enachhaltige EntwicklungDie <strong>in</strong>ternationale Staatengeme<strong>in</strong>schaft hat <strong>in</strong>Rio 2012 <strong>Green</strong> <strong>Economy</strong> als wichtiges Mittel zurHerbeiführung e<strong>in</strong>er nachhaltigen Entwicklunganerkannt. E<strong>in</strong>e umweltverträgliche Wirtschaftverb<strong>in</strong>det Ökologie und Ökonomie positiv mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>und steigert dadurch die gesellschaftlicheWohlfahrt. In e<strong>in</strong>er <strong>Green</strong> <strong>Economy</strong> werden ökologischeLeitplanken und ökonomische Knappheitenfrühzeitig bei wirtschaftlichen Entscheidungenberücksichtigt. Auf diese Weise wird auch dieWettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschlandgestärkt. E<strong>in</strong>e <strong>Green</strong> <strong>Economy</strong> bietet Unternehmensowie Verbraucher<strong>in</strong>nen und Verbrauchern klareund langfristig stabile Maßstäbe, an denen sie ihrHandeln ausrichten können.„Die Staatengeme<strong>in</strong>schaft hat im Juni 2012 <strong>in</strong>Rio de Janeiro auf dem UN-Gipfel zu nachhaltigerEntwicklung erstmals anerkannt, dass die<strong>Green</strong> <strong>Economy</strong> e<strong>in</strong> wichtiges Mittel zur Erreichungnachhaltiger Entwicklung ist. Der Aufruf,die Wirtschaft <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er <strong>Green</strong> <strong>Economy</strong>zu entwickeln, richtet sich an Entwicklungs-,Schwellen- und Industrielän<strong>der</strong> gleichermaßen.“In e<strong>in</strong>er <strong>Green</strong> <strong>Economy</strong> geht es deshalb vor allem darum:óóschädliche Emissionen und Schadstoffe<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> alle Umweltmedien noch stärker zuvermeiden,Abfälle zu vermeiden, wie<strong>der</strong> zu verwerten und umweltverträglich zu beseitigen sowieStoffkreisläufe so weit wie möglich zu schließen,óden E<strong>in</strong>satz nicht erneuerbarer Ressourcen weiter zu senken,óóóóe<strong>in</strong>e noch effizientere Nutzung von Energie, Rohstoffen und an<strong>der</strong>en natürlichenRessourcen zu erreichen,nicht erneuerbare Ressourcen durch nachhaltig erzeugte erneuerbare Ressourcenkont<strong>in</strong>uierlich zu ersetzen,langfristig e<strong>in</strong>e stärker auf erneuerbaren Energien basierende Energieversorgung zuerreichen unddie biologische Vielfalt sowie Ökosysteme und ihre Leistungen zu erhalten beziehungsweisewie<strong>der</strong>herzustellen.7


Chancen und Potenziale durch das „<strong>Green</strong><strong>in</strong>g“ <strong>der</strong> WirtschaftDas „<strong>Green</strong><strong>in</strong>g“ <strong>der</strong> Wirtschaft bietet große ökonomische Chancen und Potenziale. Es sichertWettbewerbsfähigkeit und erschließt Fel<strong>der</strong> neuen, nachhaltigen Wachstums.Das „<strong>Green</strong><strong>in</strong>g“ umfasst die gesamte Wirtschaft. Die klassischen Wirtschaftszweige s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>tegralerBestandteil <strong>in</strong> diesem Prozess und bilden das Fundament für das Wachstum <strong>der</strong> Umwelttechnik„made <strong>in</strong> Germany“. Umgekehrt s<strong>in</strong>d die Umwelt- und Effizienztechnologien Mo<strong>der</strong>nisierungstreiber<strong>der</strong> klassischen Branchen, also zentral für den Prozess des „<strong>Green</strong><strong>in</strong>gs“<strong>der</strong> Wirtschaft. Insbeson<strong>der</strong>e die Verbesserung <strong>der</strong> Energie-, Rohstoff- und Materialeffizienz istfür die rohstoffabhängige deutsche Industrie beson<strong>der</strong>s wichtig.anteil klassischer Industrien am Gesamtmarkt umwelt- und ressourcenschonende technologien(ausschnitt) im Jahr 201017 % Elektro<strong>in</strong>dustrie15 % Masch<strong>in</strong>enbau8 % Chemie<strong>in</strong>dustrie2 % Automobil<strong>in</strong>dustrieQuelle: <strong>Green</strong>tech made <strong>in</strong> Germany 3.0. Umwelttechnologie-Atlas für DeutschlandLeitmärkte für Umwelttechnologien im Aufw<strong>in</strong>dDie erfolgreiche gesamt<strong>in</strong>dustrielle Wertschöpfungskette <strong>in</strong> Deutschland ist auch Voraussetzungfür die Stärke von Leitmärkten für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz. Diese Märktehaben sich <strong>in</strong> Deutschland wie auch global zu wichtigen Wirtschaftsfaktoren entwickelt, wiedie im Auftrag des <strong>BMU</strong> erarbeitete Studie „<strong>Green</strong>Tech made <strong>in</strong> Germany 3.0“ zeigt. Im Jahr2011 erreichte das globale Volumen für diese Märkte 2.044 Milliarden Euro. Im Jahr 2025 wirdes nach Schätzungen mit über 4.400 Milliarden Euro mehr als doppelt so groß se<strong>in</strong>. Das prognostizierteWachstum wird voraussichtlich mehr als 5 Prozent jährlich betragen.8


Die deutschen Anbieter s<strong>in</strong>d hier branchenübergreifend gut aufgestellt, wie die Ergebnisse<strong>der</strong> Studie „<strong>Green</strong>Tech made <strong>in</strong> Germany 3.0“ ebenfalls zeigen. Auf dem globalen Markt fürUmwelttechnik und Ressourceneffizienz erreicht Deutschland e<strong>in</strong>en Marktanteil von 15 Prozent.Der Anteil dieses Wirtschaftszweiges am Brutto<strong>in</strong>landsprodukt (BIP) liegt <strong>in</strong>zwischen beiknapp 11 Prozent. Dieser Beitrag zur Wirtschaftsleistung wird sich bis 2025 weiter erhöhen,aller Voraussicht nach auf über 20 Prozent. Kle<strong>in</strong>e und mittlere Unternehmen (KMU) werdendaran mit e<strong>in</strong>em Anteil von etwa 90 Prozent entscheidend beteiligt se<strong>in</strong>.Wachstumsprognose des globalen Marktes für umwelt- und ressourcenschonende technologien 2011,2015, 2025 (<strong>in</strong> Milliarden Euro und durchschnittliche jährliche Verän<strong>der</strong>ung 2011 bis 2025 <strong>in</strong> Prozent)~ 15 % ~ 15 % ~ 15 %5,6 %4.4036742.6252.0443893001.744 2.237 3.729Marktanteil DeutschlandDeutschlandGlobal (exkl. DE)2011 2015 2025Quelle: <strong>Green</strong>tech made <strong>in</strong> Germany 3.0. Umwelttechnologie-Atlas für DeutschlandBest-practice-Beispiele als AnregungIn dieser Broschüre sollen Wege aufgezeigt werden, wie das „<strong>Green</strong><strong>in</strong>g“ <strong>in</strong> Unternehmen konkretwerden kann. Das <strong>BMU</strong> und <strong>der</strong> BDI wollen die deutschen Unternehmen ermutigen, <strong>in</strong>diesem S<strong>in</strong>ne nachhaltig und verantwortungsvoll zu wirtschaften – auch zur Steigerung <strong>der</strong> eigenenWettbewerbsfähigkeit. Die dargestellten Beispiele sollen zum Nachahmen anregen undzeigen, wie Unternehmen ihre Prozesse und Produkte auf Umweltfreundlichkeit, Klimaverträglichkeit,Ressourcenschonung etc. h<strong>in</strong> überprüfen und optimieren können.9


Best-practice-BeispielealumiNium Norf GmBHErhöhung <strong>der</strong> Energieeffizienz mit <strong>in</strong>novativen GlühöfenDie alum<strong>in</strong>ium Norf GmbH stellt Halbzeuge und Vorprodukte aus alum<strong>in</strong>ium und alum<strong>in</strong>iumlegierungen für die weitereHerstellung von alum<strong>in</strong>ium-produkten her.Herausfor<strong>der</strong>ungDie Bearbeitung von alum<strong>in</strong>ium ist energie<strong>in</strong>tensiv.lösungfünf neue Glühöfen und e<strong>in</strong>e optimierteprozessführung ermöglichen e<strong>in</strong>e erhöhung<strong>der</strong> energieeffizienz.im Walzprozess sorgt das Glühen für diegewünschte fe<strong>in</strong>struktur des alum<strong>in</strong>iums.Dazu wurden bisher die vom Walzprozesserhitzten alurollen vonViel energieeffizienter: die neuen Glühöfen bei alunorf180 Grad auf unter 60 Grad abgekühltund später wie<strong>der</strong> auf 480 Grad Glühtemperaturaufgeheizt. Jetzt können die walzwarmen alurollen direkt <strong>in</strong> die neuen Öfen gefahren werden. Dievorhandene restwärme wird dank neuer erkennung und Berechnung des jeweils verbleibenden energiebedarfsoptimal ausgenutzt.erreicht werden Verbrauchse<strong>in</strong>sparungen, die bei strom 4,9 millionen Kilowattstunden, bei erdgas 9,8 millionenKilowattstunden und bei schutzgas rund 17 millionen Kilowattstunden betragen. Die damit e<strong>in</strong>hergehende e<strong>in</strong>sparungvon co 2-emissionen beträgt 8.300 tonnen jährlich.<strong>in</strong>formationen zum unternehmenDie alum<strong>in</strong>ium Norf GmbH ist e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>schaftliches unternehmen von Hydro alum<strong>in</strong>ium rolled products undNovelis und ist das größte alum<strong>in</strong>iumschmelz- und -walzwerk <strong>der</strong> Welt. seit 1997 beteiligt sich die alunorf amumweltmanagementsystem emas.Das unternehmen hat über 2.100 Beschäftigte.absatzmenge: über 1.500.000 tonnen pro Jahr.www.alunorf.deZusatz<strong>in</strong>formationDas unternehmen erhielt für die errichtung <strong>der</strong> <strong>in</strong>novativen Glühöfen e<strong>in</strong>en Zuschuss <strong>in</strong> Höhe von rund 1,5 millioneneuro aus dem umwelt<strong>in</strong>novationsprogramm des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für umwelt, Naturschutz und reaktorsicherheit.12


Best-practice-BeispieleapK alumiNium uND KuNststoffe aG„Newcycl<strong>in</strong>g“ – E<strong>in</strong> neues Verfahren schließt Lücken imStoffkreislauf von KunststoffenDie apK alum<strong>in</strong>ium und Kunststoffe aG recycelt die weltweit am häufigsten e<strong>in</strong>gesetzten standardkunststoffe lDpe,HDpe und pp zu hochwertigen, das heißt sortenre<strong>in</strong>en Kunststoffen.Herausfor<strong>der</strong>unges gibt bislang noch viele Kunststoffmengen, für die aufgrund von Verschmutzung o<strong>der</strong> Vermischung diewerkstoffliche Verwertung nicht <strong>in</strong> frage kommt. Herkömmliche Verfahren s<strong>in</strong>d häufig nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> lage, Kunststoffgemengelagen<strong>in</strong> ihre e<strong>in</strong>zelnen Bestandteile zu zerlegen. es bedurfte e<strong>in</strong>er neuartigen technologie, ummaterialverbünde <strong>in</strong> sortenre<strong>in</strong>e Kunststoffe und zum Beispiel alum<strong>in</strong>ium so aufzuarbeiten, dass sie profitabel <strong>in</strong>hochwertigen anwendungen e<strong>in</strong>gesetzt werden können.lösungDie apK alum<strong>in</strong>ium und Kunststoffe aG hat e<strong>in</strong> neues Verfahren – „Newcycl<strong>in</strong>g“ – für das recycl<strong>in</strong>g von mischkunststoffenentwickelt. sie gew<strong>in</strong>nt so aus Kunststoff-metall-Verbunden die enthaltenen Kunststoffe und metallezurück und br<strong>in</strong>gt diese wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> den rohstoffkreislauf e<strong>in</strong>. Damit bietet sie e<strong>in</strong>e Verwertung von materialmischungen,die bislang mit herkömmlichen Verfahren nicht s<strong>in</strong>nvoll werkstofflich zu verwerten waren.Der speziell für die aufarbeitung von gebrauchten alum<strong>in</strong>ium-lDpe-Verbundverpackungen ausgelegte apK-Betriebarbeitet <strong>in</strong> fünf stufen. Nach abschluss <strong>der</strong> pilot- und aufbauphase wurden seit 2011 mit dieser technologie bereitscirca 33.000 tonnen gebrauchte Verbundverpackungen im <strong>in</strong>dustriellen maßstab erfolgreich <strong>in</strong> den stufen 1 bis 4zu sortenre<strong>in</strong>en Granulaten aufgearbeitet, so dass im Jahre 2012 mit dem aufbau <strong>der</strong> 5. stufe gestartet wurde,die im 2. Quartal 2013 <strong>in</strong> Betrieb genommen wird. <strong>in</strong> <strong>der</strong> dritten stufe, die auch dunkel bis schwarz e<strong>in</strong>gefärbtealtkunststoffe aus an<strong>der</strong>en stoffströmen <strong>in</strong> sortenre<strong>in</strong>e Kunststofffraktionen trennen kann, wurden 2012 bereitsüber 1.500 tonnen dieses Kunststoffabfalls erfolgreich aufgearbeitet und im markt abgesetzt, so dass <strong>der</strong>zeit dieKapazität dieser stufe im Jahr 2013 auf circa 17.000 tonnen/a ausgebaut wird. Die bislang untrennbaren alum<strong>in</strong>iumlDpe-Verbundewerden <strong>in</strong> <strong>der</strong> 5. stufe mit e<strong>in</strong>em weltweit neuartigen physikalisch-chemischen apK-Verfahren <strong>in</strong>re<strong>in</strong>es lDpe und alum<strong>in</strong>ium getrennt. apK geht davon aus, dass das mit diesem Verfahren hergestellte lDpe, da esauf molekularer ebene gere<strong>in</strong>igt ist, später die lebensmittelzulassung erhalten kann.um die Wirtschaftlichkeit <strong>der</strong> Verfahren zu sichern, wird an e<strong>in</strong>er stelle im prozess frei werdende Wärme anan<strong>der</strong>er stelle wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetzt. so wird die Wärme, die das Kühlwasser beim Granulieren <strong>der</strong> heißen schmelzeentzieht, an die vorgeschaltete trocknungsstufe transportiert, um dort die trocknungsluft vorzuheizen und Gase<strong>in</strong>zusparen. ebenso wird mit <strong>der</strong> auf etwas höherem temperaturniveau liegenden abwärme aus <strong>der</strong> neuen5. stufe verfahren werden. Darüber h<strong>in</strong>aus wird angestrebt, aus den anfallenden umfangreichen papierfasermengenüber neue Verfahren Gas für zukünftig geplante KWK-stromaggregate zu gew<strong>in</strong>nen.<strong>in</strong>formationen zum unternehmen2008 gegründet, produktionsstart anfang 2011;72 Beschäftigte, sitz <strong>in</strong> merseburgwww.apk-ag.comDie produzierten Kunststoffgranulatewerden <strong>in</strong> silos vor dem Verpacken gepuffert.13


Best-practice-BeispieleBasf seDie CO 2-Bilanz <strong>der</strong> BASF SE – umfassende Transparenz entlang<strong>der</strong> WertschöpfungsketteHerausfor<strong>der</strong>unge<strong>in</strong>e umfassende Berichterstattung über die treibhausgasemissionen entlang <strong>der</strong> Wertschöpfungskette diente<strong>in</strong>er umwelt- und risikobewussten unternehmenssteuerung und schafft transparenz über die umwelteffekte desunternehmerischen Handelns.lösungals weltweit e<strong>in</strong>ziges <strong>in</strong>dustrieunternehmen veröffentlicht Basf bereits seit 2008 e<strong>in</strong>e umfassende co 2-Bilanz,<strong>der</strong>en Berechnungsgrundlage kont<strong>in</strong>uierlich aktualisiert wird. Dar<strong>in</strong> wird über alle emissionen entlang <strong>der</strong> Wertschöpfungsketteberichtet und die emissionen werden aufgezeigt, die durch Nutzung <strong>der</strong> Basf-produkte für denKlimaschutz vermieden werden. auf Basis dieser co 2-Bilanz plant Basf die aktivitäten im Bereich Klimaschutzentlang <strong>der</strong> Wertschöpfungskette. im Jahr 2012 wurde beispielsweise <strong>in</strong> ludwigshafen e<strong>in</strong> neues Kombiverkehrsterm<strong>in</strong>al<strong>in</strong> Betrieb genommen. so kann Basf den transport <strong>der</strong> Güter weiter auf den schienenverkehr verlagernund vermeidet jährlich bis zu 100.000 tonnen transportbed<strong>in</strong>gte co 2-emissionen.als Klimaschutzprodukte def<strong>in</strong>iert Basf produktgruppen, die gegenüber Vergleichsprodukten treibhausgasemissionenüber den gesamten lebensweg – von <strong>der</strong> Herstellung über die Nutzung bis zur entsorgung – vermeidenund <strong>der</strong>en Ökoeffizienz m<strong>in</strong>destens so gut ist wie die <strong>der</strong> Vergleichsprodukte. Die 2012 von Basf verkauftenKlimaschutzprodukte reduzieren bei ihrer Nutzung die emissionen <strong>der</strong> Kunden um 320 millionen tonnen co 2(2011: 330 millionen tonnen). Der im Vergleich zum Vorjahr leichte rückgang dieses Werts ergibt sich aus e<strong>in</strong>emger<strong>in</strong>geren absatz von Klimaschutzprodukten im Jahr 2012. Ziel ist es, den Beitrag zum Klimaschutz durch Basfproduktekont<strong>in</strong>uierlich zu steigern.<strong>in</strong>formationen zum unternehmenBasf ist das weltweit führende chemieunternehmen: the chemical company. Das portfolio reicht von chemikalien,Kunststoffen, Veredlungsprodukten und pflanzenschutzmitteln bis h<strong>in</strong> zu Öl und Gas. ihr selbstverständnishat die Basf <strong>in</strong> ihrem unternehmenszweck zusammengefasst: We create chemistry for a susta<strong>in</strong>able future.Die Basf erzielte 2012 e<strong>in</strong>en umsatz von 72,1 milliarden euro und beschäftigte am Jahresende mehr als 110.000Beschäftigte. Basf ist börsennotiert <strong>in</strong> frankfurt (Bas), london (Bfa) und Zürich (aN).www.basf.comDie Nachhaltigkeitsberichterstattung<strong>der</strong> Basf-Gruppe im Basf-Bericht2012 entspricht den erweitertenGri-richtl<strong>in</strong>ien 3.1und erreicht die höchsteanwendungsebene a+.Damit entspricht Basf auchdem Deutschen Nachhaltigkeitskodex.14


Best-practice-BeispieleBayer aGEnergieeffiziente Chlorherstellung mit SauerstoffverzehrkathodenHerausfor<strong>der</strong>ungchlor ist e<strong>in</strong> wichtiger Grundstoff <strong>der</strong> chemischen <strong>in</strong>dustrie und wird für die synthese von rund zwei Drittel allerchemischen erzeugnisse benötigt. Die chlorherstellung gehört allerd<strong>in</strong>gs auch zu den energie<strong>in</strong>tensivsten chemischenprozessen überhaupt. rund 50 prozent <strong>der</strong> Kosten <strong>in</strong> <strong>der</strong> chlorproduktion fallen für strom an.lösungDer strombedarf für die chlorherstellungkann deutlich verr<strong>in</strong>gert werden,wenn die Kathode <strong>in</strong> dem klassischenelektrolyseverfahren durch e<strong>in</strong>e sauerstoffverzehrkathodeersetzt wird. Diesauerstoffverzehrkathode funktioniertnach dem pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Brennstoffzelleund reduziert den stromverbrauch um30 prozent. Damit verbunden ist e<strong>in</strong>eentsprechende m<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> co 2-emissionen.Dieses Verfahren wurde 2008 beiBayer erstmals im großtechnischen maßstabbei <strong>der</strong> chlorgew<strong>in</strong>nung durch elektrochemischesrecycl<strong>in</strong>g von salzsäurerealisiert. Weitere anlagen wurden <strong>in</strong>zwischenauch von an<strong>der</strong>en chlorherstellern<strong>in</strong> Betrieb genommen beziehungsweisebef<strong>in</strong>den sich im aufbau.Kontrolle des Natronlauge-Zuflusses zum sauerstoffverzehrkathodenelement<strong>in</strong> <strong>der</strong> chlorproduktionsanlageDie sauerstoffverzehrkathoden-technologie wurde auch für die chlorherstellung auf Kochsalz-Basis <strong>in</strong> Kooperationmit thyssenKrupp uhde und weiteren partnern bis zur technischen reife entwickelt. im mai 2011 wurde amstandort Krefeld die erste großtechnische Demonstrationsanlage <strong>in</strong> Betrieb genommen. Würden 15 prozent alleranlagen zur Herstellung von chlor auf diese technologie umgerüstet, würde sich das weltweite co 2-e<strong>in</strong>sparpotenzialauf 5 millionen tonnen pro Jahr summieren. Die sauerstoffverzehrkathoden-technologie wird weltweitan<strong>der</strong>en unternehmen angeboten.<strong>in</strong>formationen zum unternehmenim Geschäftsjahr 2012 erzielte Bayer mit 110.500 Beschäftigten e<strong>in</strong>en umsatz von 39,8 milliarden euro. Die <strong>in</strong>vestitionenbeliefen sich auf 2 milliarden euro und die ausgaben für forschung und entwicklung auf 3 milliarden euro.Die Nachhaltigkeitsberichterstattung orientiert sich an den leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> „Global report<strong>in</strong>g <strong>in</strong>itiative“ (Gri), dieBayer aktiv als sogenannter organizational stakehol<strong>der</strong> unterstützt. Bayer engagiert sich auch sozial und ethischund ist beteiligt an zahlreichen <strong>in</strong>itiativen auf <strong>der</strong> ganzen Welt. so wurde zum Beispiel das Bayer cropsciencechild care program im 9. menschenrechtsbericht <strong>der</strong> Bundesregierung als beson<strong>der</strong>s gutes praxisbeispiel füre<strong>in</strong>en unternehmerischen Beitrag zur abschaffung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>arbeit bewertet.www.bayer.deZusatz<strong>in</strong>formationenDas projekt wurde im rahmen des KlimaZwei-programms des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Bildung und forschunggeför<strong>der</strong>t.15


Best-practice-BeispieleeDelstaHlWerKe scHmees GmBHHalbierung des GasverbrauchsDas familienunternehmen edelstahlwerke schmees produziert Gussteile aus edelstahl für unternehmen aus aller Welt.Herausfor<strong>der</strong>ungDie produktion von Gussteilen ist e<strong>in</strong> sehr energie<strong>in</strong>tensiver und damit co 2-<strong>in</strong>tensiver prozess. Nach dem erschmelzen<strong>der</strong> metallischen e<strong>in</strong>satzstoffe <strong>in</strong> den schmelzöfen wird <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für das Vorwärmen <strong>der</strong> Gießpfannenviel energie benötigt. Gleichzeitig gibt es <strong>in</strong> diesem Bereich e<strong>in</strong> hohes energiee<strong>in</strong>sparpotenzial, weil oftnoch veraltete technik e<strong>in</strong>gesetzt und mit Gasbrennern mit offener flamme beheizt wird. Dies führt zu hohenenergieverlusten und damit zu hohen Betriebskosten.abschlacken e<strong>in</strong>er edelstahlschmelze bei e<strong>in</strong>er temperaturvon 1.600 Grad celsiuslösungDas unternehmen nutzt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er stationzum Vorwärmen <strong>der</strong> Gießpfannen e<strong>in</strong>eneue, von <strong>der</strong> firma promeos entwickelteBrennertechnologie, die als porenbrennerbezeichnet wird. <strong>in</strong> diesen erdgas-luft-Volumenbrennern verbrennt das e<strong>in</strong>gesetzteerdgas <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schwammartigen keramischenmatrix flammenlos und erwärmt sie.Die entstehende Wärme wird an sogenanntestrahlkörper übertragen, die <strong>in</strong> ihrer forman die <strong>in</strong>nenkontur <strong>der</strong> Gießpfannen angepassts<strong>in</strong>d. mittels Konvektion und strahlungerfolgt anschließend e<strong>in</strong>e Wärmeübertragungvom glühenden strahlkörper auf dasfeuerfestmaterial <strong>der</strong> pfannen, wodurchdiese beson<strong>der</strong>s effizient und homogensowie deutlich schneller erwärmt werden.Die erreichten temperaturen betragen bis1.000 Grad celsius, wobei die technik nebenstahlgießereien auch <strong>in</strong> eisen- und Nichteisenmetall-Gießereien e<strong>in</strong>gesetzt werden kann. im Werk <strong>der</strong> edelstahlwerkeschmees <strong>in</strong> langenfeld werden dank <strong>der</strong> neuen pfannenaufheizstation jährlich 61.400 Kubikmeter unddamit mehr als 50 prozent erdgas im Vergleich zum alten system mit erdgasflammenbrennern e<strong>in</strong>gespart. Diesee<strong>in</strong>sparung entspricht e<strong>in</strong>er Vermeidung von 114 tonnen co 2pro Jahr.<strong>in</strong>formationen zum unternehmenVon den 400 Beschäftigten s<strong>in</strong>d 156 <strong>in</strong> langenfeld und 244 <strong>in</strong> pirna tätig. Die Zertifizierung des energiemanagementnach iso 50001 ist bereits erfolgt.www.edelstahlwerke-schmees.deZusatz<strong>in</strong>formationenDas unternehmen erhielt für die umsetzung <strong>der</strong> ressourcenschonenden pfannenaufheizstation e<strong>in</strong>en Zuschuss <strong>in</strong>Höhe von 54.273 euro aus dem umwelt<strong>in</strong>novationsprogramm des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für umwelt, Naturschutz undreaktorsicherheit.www.ressource-deutschland.tv/Metallverarbeitung#MOEtvRW16


Best-practice-Beispieleemil frei GmBH & co. KGKont<strong>in</strong>uierliche Reduktion von Ressourcenverbrauch und EmissionenHerausfor<strong>der</strong>ungDas unternehmen produziert seit mehr als 85 Jahren verschiedenste arten von <strong>in</strong>dustrielacken. Wasserverbrauch,rohstoff- und energiee<strong>in</strong>satz sowie die Verwendung von lösemitteln charakterisieren die Herstellungsprozesse<strong>in</strong> <strong>der</strong> lack<strong>in</strong>dustrie und haben umweltrelevante auswirkungen, die es zu bewältigen gilt.lösungó Ungeahnte Möglichkeiten durch Regenwassernutzungseit <strong>der</strong> emas-e<strong>in</strong>führung 1996 hat das unternehmen se<strong>in</strong>en jährlichen frischwasserverbrauch von ursprünglichmehr als 15.700 Kubikmeter auf 3.300 Kubikmeter im Jahr 2011 bei nahezu verdoppelter produktionsmenge reduzierenkönnen. Hauptgrund ist <strong>der</strong> e<strong>in</strong>satz von regenwasser <strong>in</strong> den produktionen für Kühl- und Heizprozesse, fürdie re<strong>in</strong>igungskreisläufe, seit 2012 auch direkt <strong>in</strong> den Wasserlacken (als vollentsalztes Wasser) und für die Behälterre<strong>in</strong>igungals spülmedium sowie für den sanitärbereich. Das regenwasser-Volumen von 8.000 Kubikmeter/awird zu fast 59 prozent genutzt.ó Verbesserte Energie- und Materialeffizienzmit <strong>der</strong> regenwassernutzung reduzierte die emil frei GmbH & co. KG nicht nur den Wasserverbrauch, son<strong>der</strong>nverr<strong>in</strong>gerte auch die energie- und lösemittelverbräuche.mit dem erwärmten Kühlwasser konnte mit Hilfe von Wärmepumpen und Wärmetauschern die Heiztechnik optimalmo<strong>der</strong>nisiert werden, was <strong>in</strong> den Jahren 2010 und 2011 zu e<strong>in</strong>er energiee<strong>in</strong>sparung von über 2.000.000 Kilowattstunden(– 66 prozent) beziehungsweise 55.000 euro (– 40 prozent) führte. Dies entspricht e<strong>in</strong>er co 2-reduzierungvon rund 700.000 Kilogramm. und diese e<strong>in</strong>sparung erfolgte trotz Gebäudeerweiterungen mit e<strong>in</strong>emVolumen von rund 20.000 Kubikmeter.für die spülprozesse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Behälterre<strong>in</strong>igung konnte <strong>der</strong> lösemittelverbrauch durch den austausch mit regenwasserum circa 80 tonnen/a reduziert werden.Druckluft: Durch e<strong>in</strong>e feste Kreislaufverb<strong>in</strong>dung von zwei produktionswerken und e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>telligenten steuerunglag die e<strong>in</strong>sparung des energieverbrauchs zur Drucklufterzeugung 2012 bei rund 30.000 euro (– 23 prozent).produktprogrammNeben den lösemittelhaltigen lacken setzt sich die jährliche Verkaufsmenge aktuell aus 61 prozent an lösemittelfreienpulverlacken und 16 prozent an Wasserlacken zusammen. Gegenüber 1995 bedeutet dies e<strong>in</strong>e steigerung<strong>der</strong> lösemittelfreien lacke von über 70 prozent. Diese umsetzung führt sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> lackherstellung als auchbeim anwen<strong>der</strong> zu deutlichen emissionsreduzierungen.<strong>in</strong>formationen zum unternehmenfamilienunternehmen mit sitz im schwarzwald, knapp 400 Beschäftigte.regelmäßige schulungen <strong>der</strong> Beschäftigten im umweltschutzund e<strong>in</strong> betriebliches Vorschlagswesen tragen dazubei, dass auch von ihnen <strong>in</strong>novationen angestoßen werden.www.freilacke.deZusatz<strong>in</strong>formationenDie emil frei GmbH & co. KG nimmt seit 1996 am umweltmanagementsystememas teil und hat sich zusätzlich den „responsiblecare“-richtl<strong>in</strong>ien des Vci verpflichtet. Das unternehmenzählte zu den Gew<strong>in</strong>nern <strong>der</strong> nationalen Vorauswahl für deneuropäischen emas-award 2012.Hans-peter frei und Dr. ra<strong>in</strong>er frei vor <strong>der</strong> neuen Heizzentralemit Wärmepumpen17


Best-practice-BeispieleH & s aNlaGeNtecHNiK GmBHNachhaltige Umwandlung von flexiblen PU-Weichschaumreststoffen<strong>in</strong> PolyolDie H & s anlagentechnik GmbH entwickelt anlagen- und Verfahrenstechniken zur effizienten, flexiblen, produktsicherenund umweltgerechten lagerung, Dosierung, mischung und formulierung von polyurethanen sowie zur chemischenumwandlung von pu- und pet-reststoffen <strong>in</strong> polyole.Herausfor<strong>der</strong>ungBlockweichschaumstoffe stellen e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Hauptanwendungen <strong>der</strong> polyurethan-Kunststoffe dar. es werden weltweitjährlich circa 3,5 millionen tonnen Blockweichschaumstoffe für polsterungen hergestellt. Bei <strong>der</strong> Verarbeitung<strong>der</strong> Blöcke entstehen durchschnittlich 20 prozent produktionsabfälle. für diese mengen gibt es <strong>der</strong>zeit nurrelativ ger<strong>in</strong>gwertige stoffliche Verwertungsmöglichkeiten. e<strong>in</strong> teil <strong>der</strong> reststoffe wird bei Verbundschäumene<strong>in</strong>gesetzt, e<strong>in</strong> teil wird verbrannt und e<strong>in</strong> weiterer teil wird <strong>in</strong> Drittlän<strong>der</strong>n auf Deponien gelagert. polyurethanekönnen für das recycl<strong>in</strong>g chemisch gespalten und damit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e flüssige form gebracht werden. e<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerbetrieblichesrecycl<strong>in</strong>g mit hochwertigen rezepturen für Blockweichschäume war bislang aber nicht möglich.lösungDas chemisch <strong>in</strong>novative Konzept <strong>der</strong> H & s anlagentechnik GmbH ermöglichtes nunmehr, recycl<strong>in</strong>g-polyole herzustellen, die wie<strong>der</strong> zur Herstellungvon polyurethanblockweichschaumstoffen e<strong>in</strong>gesetzt werden können,ohne <strong>der</strong>en eigenschaften nachteilig zu verän<strong>der</strong>n.H & s polyol-reaktorDas unternehmen hat dieses Konzept bis <strong>in</strong> den maßstab e<strong>in</strong>es 700-literreaktorsentwickelt und erfolgreich getestet. für die <strong>in</strong>dustrielle anwendungwurde e<strong>in</strong>e spezielle reaktore<strong>in</strong>heit entwickelt, die aus demreaktor selbst, den erfor<strong>der</strong>lichen peripheriegeräten wie Heiz- undKühlaggregaten, e<strong>in</strong>er för<strong>der</strong>e<strong>in</strong>richtung für Weichschaumreste sowiee<strong>in</strong>em aktivierungs- und abkühltank besteht. H & s anlagentechnik erhieltbereits von e<strong>in</strong>em bedeutenden polnischen Blockschaumherstellerden auftrag zur lieferung <strong>der</strong> weltweit ersten im <strong>in</strong>dustriellen maßstabproduzierenden anlage zur Wie<strong>der</strong>gew<strong>in</strong>nung von polyol aus polyurethan-Weichschaumreststoffen. Die anlage ist für e<strong>in</strong>e Kapazität zur Herstellungvon 2.500 tonnen polyol pro Jahr ausgelegt, um polyol für e<strong>in</strong>enachhaltige matratzenfertigung im auftrag e<strong>in</strong>er weltweit operierendenmöbelhauskette zu produzieren. Hierbei kommen rund 1.000 tonnen Weichschaumabfällezum e<strong>in</strong>satz, die somit ke<strong>in</strong>er Kosten verursachenden undumweltbelastenden entsorgung zugeführt werden müssen.e<strong>in</strong> zusätzlicher wirtschaftlicher Nutzen besteht durch e<strong>in</strong>sparungen bei den rohstoffkosten, da die Herstellungskostendes recycl<strong>in</strong>g-polyols etwa 30 prozent niedriger s<strong>in</strong>d als <strong>der</strong> marktpreis des ursprünglichen Basispolyols.Bis zu 20 prozent des orig<strong>in</strong>ären polyols können durch recyclat ersetzt werden. Das ist nicht nur <strong>in</strong>wirtschaftlicher H<strong>in</strong>sicht beachtlich, son<strong>der</strong>n schont vor allem auch die natürlichen ressourcen.aufgrund <strong>der</strong> positiven ergebnisse stößt diese technologie auf weltweites <strong>in</strong>teresse.<strong>in</strong>formationen zum unternehmenDie H & s anlagentechnik GmbH mit standort <strong>in</strong> sul<strong>in</strong>gen hat 30 Beschäftigte.www.hs-anlagentechnik.deZusatz<strong>in</strong>formationDas projekt „reaktor zur umwandlung von Weichschaum-abfällen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> polyol zum Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Blockweichschaumherstellung“wurde geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> DBu.18


Best-practice-BeispieleJ. scHmalZ GmBHPerfekter Materialstrom im SchwarzwaldHerausfor<strong>der</strong>ungDie J. schmalz GmbH zählt zu den weltweit führenden anbietern von Vakuum-technik. Dafür entwickelt, produziertund vertreibt das unternehmen e<strong>in</strong>zelne Vakuum-Komponenten und anschlussfertige Vakuum-Greifsystemefür die automation sowie Vakuum-Handhabungssysteme für manuelle Hebeaufgaben und Vakuum-aufspannsystemezum fixieren von Werkstücken.lösungmit <strong>der</strong> 2009 erbauten produktionshalle hat die firma J. schmalz GmbH ihre produktion von Grund auf neu gestaltet.Die e<strong>in</strong>zelnen produktionsschritte wurden so angeordnet, wie es <strong>der</strong> logische Wertschöpfungsprozesszur erstellung <strong>der</strong> produkte vorgab – unnötige Wegzeiten und Zwischenlager ließen sich e<strong>in</strong>sparen. <strong>in</strong> den montagebereichenwurde auf e<strong>in</strong>zelteilfertigung (one-piece-flow) umgestellt mit dem Ziel, ausschussteile auf e<strong>in</strong>m<strong>in</strong>imum zu reduzieren. e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>telligente Nachschublogistik ergänzt die schlanke produktion. Das sogenannteKanban-system stellt sicher, dass sich immer genau die menge an material am arbeitsplatz bef<strong>in</strong>det, die dorttatsächlich benötigt wird. Nach dem milkrun-pr<strong>in</strong>zip sorgt e<strong>in</strong> spezieller Zug für den benötigten Nachschub.Gleichzeitig holt er fertige Ware ab und br<strong>in</strong>gt diese zum Versand o<strong>der</strong> zur e<strong>in</strong>lagerung. Doch das <strong>in</strong>telligentelogistiksystem betrachtet nicht nur <strong>in</strong>terne materialströme, auch die externen Zulieferer s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> das Kanbansysteme<strong>in</strong>bezogen. per scannen <strong>der</strong> materialkarte erfährt <strong>der</strong> partner sofort, dass <strong>der</strong> Bestand se<strong>in</strong>er Bauteileaufgebraucht ist. Das material wird dann automatisch bei <strong>der</strong> nächsten rout<strong>in</strong>emäßigen lieferung mitgeliefert.mit diesen maßnahmen konnte schmalz nicht nur se<strong>in</strong>e materialeffizienz verbessern, son<strong>der</strong>n auch die produktqualitätsteigern, Durchlaufzeiten verkürzen und die Herstellkosten senken.Darüber h<strong>in</strong>aus ist schmalz e<strong>in</strong> positiv-energie-unternehmen. Durch die Nutzung von sonnen-, W<strong>in</strong>d- und Wasserenergiezur stromerzeugung sowie dem e<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er Holzhackschnitzelheizanlage ist das familienunternehmen<strong>in</strong> <strong>der</strong> lage, mehr energie regenerativ zu erzeugen, als es selbst verbraucht.<strong>in</strong>formationen zum unternehmenfür die J. schmalz GmbH s<strong>in</strong>d rund 750 Beschäftigte am Hauptsitz <strong>in</strong> Glatten (schwarzwald) und <strong>in</strong> 15 Nie<strong>der</strong>lassungenim ausland tätig.www.schmalz.comwww.ressource-deutschland.tv/Stoffstrommanagementproduktionshalle <strong>der</strong> J. schmalz GmbH mit zwei milkrun-Zügen19


Best-practice-BeispieleKarl WÖrWaG lacK- uND farBeNfaBriK GmBH & co. KGNachhaltige Zukunftstechnik:Die LackfolienbeschichtungHerausfor<strong>der</strong>ungDer lackhersteller Wörwag entwickelt und produziert hochwertige lacke für unterschiedliche <strong>in</strong>dustrielleanwendungen.Die älteste methode, um oberflächen zu gestalten und zu schützen, ist die lackierung. um e<strong>in</strong> perfektes Beschichtungsergebniszu erzielen, s<strong>in</strong>d oftmals komplexe, zeit- und kosten<strong>in</strong>tensive prozesse notwendig. Zudemfällt <strong>der</strong> hohe material- und energieaufwand <strong>in</strong>s Gewicht, den <strong>der</strong> auftrag, die abdunstung und die trocknung <strong>der</strong>im herkömmlichen lackierungsprozess üblichen zwei bis drei lackschichten erfor<strong>der</strong>t.lösungum den lackierungsprozess nachhaltig zu verbessern, entwickelte Wörwag die umweltschonende lackfolienbeschichtung.im unterschied zur herkömmlichen spritzlackierung basiert die lackfolientechnik darauf, e<strong>in</strong>en lackfilm <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emidealen prozess herzustellen und ihn nachträglich auf das jeweilige Bauteil aufzubr<strong>in</strong>gen. Hergestellt wird <strong>der</strong>lackfilm <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bandbeschichtungsprozess. Zuerst wird <strong>der</strong> im Zielfarbton pigmentierte Haftlack auf e<strong>in</strong>e foliemit release-eigenschaften aufgetragen. im zweiten schritt wird das Klarlacksystem aufgetragen und getrocknet.anschließend wird <strong>der</strong> Klarlack mit uV-strahlern <strong>in</strong> wenigen sekunden getrocknet.Die effektive trocknung, <strong>der</strong> sehrhohe auftragungswirkungsgrad mitäußerst ger<strong>in</strong>gem materialverlust unddas Wegfallen <strong>der</strong> teilevorbehandlungs<strong>in</strong>d wichtig für die energie- und materialbilanzdes Verfahrens. Nahezu100 prozent des e<strong>in</strong>gesetzten lackeskönnen auf die folienbahn aufgetragenwerden. Durch den e<strong>in</strong>satz vonlösemittelarmer und festkörperreicherlackformulierungen werden sehr kurzetrocknungszeiten bei ger<strong>in</strong>gem luftvolumenerreicht. Die rollenware wirdauf die zu beschichtenden Bauteile zugeschnittenund im Kaschierverfahrenwährend <strong>der</strong> Bauteilextrusion ohnezusätzlichen energieaufwand übertragen.Die <strong>in</strong> diesem Verfahren hergestelltelackfolie eignet sich beson<strong>der</strong>sumweltfreundliche Beschichtung mit lackfolientechnikfür das Beschichten von teilen, dieflächige Geometrien aufweisen.<strong>in</strong>sgesamt erfor<strong>der</strong>t die Herstellung des transferlackes im Vergleich zu herkömmlichen lackierverfahren ledigliche<strong>in</strong> achtel des energieaufwands. Dennoch weist das so lackierte Bauteil qualitativ ke<strong>in</strong>en unterschied zue<strong>in</strong>em konventionell beschichteten Bauteil auf.Das Beschichtungsverfahren ist außerdem ökonomisch nachhaltig, da die Herstellung und Weiterverarbeitung <strong>der</strong>folien verfahrenstechnisch auf optimalen prozessen beruhen.<strong>in</strong>formationen zum unternehmenHauptsitz <strong>in</strong> stuttgart, weltweit 800 Beschäftigte an produktionsstandorten <strong>in</strong> Deutschland, ch<strong>in</strong>a, spanien, südafrikaund den usa.www.woerwag.de20


Best-practice-BeispielelaNXess aGMehr Klimaschutz durch weniger LachgasHerausfor<strong>der</strong>ungDas Kerngeschäft von laNXess bilden entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Kunststoffen, Kautschuken, Zwischenproduktenund spezialchemikalien.Bei <strong>der</strong> Herstellung von adip<strong>in</strong>säure, e<strong>in</strong>em Kunststoff-Vorprodukt, entsteht lachgas. lachgas ist e<strong>in</strong>e chemischeVerb<strong>in</strong>dung aus stickstoff und sauerstoff. als abfallprodukt <strong>der</strong> adip<strong>in</strong>säureproduktion ist lachgas für den Menschenvöllig ungiftig – für das Klima jedoch 310-mal schädlicher als Kohlendioxid.lösungDie adip<strong>in</strong>säureproduktion <strong>in</strong> Krefeld-Uerd<strong>in</strong>gen ist die e<strong>in</strong>zige von laNXess weltweit und daher für laNXess mitBlick auf die reduktion von lachgas entscheidend.laNXess hat speziell auf dem Gebiet <strong>der</strong> lachgasreduktion <strong>in</strong> Deutschland pionierarbeit geleistet: Durch zweilachgasreduktions-anlagen am standort Krefeld-Uerd<strong>in</strong>gen wird <strong>der</strong> ausstoß des hoch klimaschädlichen lachgases(Distickstoffmonoxid) vollständig neutralisiert.<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em thermischen prozess wird das lachgas aus dem abgasstrom <strong>der</strong> adip<strong>in</strong>säureproduktion bei hohen temperaturenvon mehr als 1.000 Grad celsius <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Bestandteile sauerstoff und stickstoff aufgespalten. Die dabeierzeugte Wärme liefert Dampf, <strong>der</strong> zur weiteren Nutzung <strong>in</strong> das Versorgungsnetz des cHeMparKs Krefeld-Uerd<strong>in</strong>gene<strong>in</strong>gespeist wird. laNXess spart dadurch im Vergleich zu 2007 jährlich m<strong>in</strong>destens 1,5 Millionen tonnencO 2-Äquivalente e<strong>in</strong>.<strong>in</strong> Deutschland hat laNXess se<strong>in</strong> Klimaschutzziel vorzeitig erreicht. im Vergleich zu 2007 sollte <strong>der</strong> ausstoß klimaschädlicherGase bis 2012 um 80 prozent s<strong>in</strong>ken – das hat laNXess bereits 2009 geschafft. Von rund 1,9 Millionentonnen cO 2-Äquivalenten konnten die emissionen auf unter 0,3 Millionen tonnen jährlich reduziert werden.<strong>in</strong>formationen zum UnternehmenlaNXess ist e<strong>in</strong> führen<strong>der</strong> spezialchemie-Konzern,<strong>der</strong> 2012 e<strong>in</strong>en Umsatzvon 9,1 Milliarden euro erzielte undaktuell rund 17.200 Beschäftigte <strong>in</strong>31 län<strong>der</strong>n hat. Das Unternehmen ist<strong>der</strong>zeit an 48 produktionsstandortenweltweit präsent. laNXess ist Mitglied<strong>in</strong> den führenden Nachhaltigkeits<strong>in</strong>dizesDow Jones susta<strong>in</strong>ability <strong>in</strong>dex(DJsi) World und Ftse4Good sowie demcarbon Disclosure lea<strong>der</strong>ship <strong>in</strong>dex(cDli).www.lanxess.deZusatz<strong>in</strong>formationenMit <strong>der</strong> neuen lachgas-reduktionsanlagegehört laNXess zu denpreisträgern des deutschlandweit ausgetragenen<strong>in</strong>novationswettbewerbs„365 Orte im land <strong>der</strong> ideen“. DerWettbewerb wird seit 2006 von <strong>der</strong> <strong>in</strong>itiative„Deutschland – land <strong>der</strong> ideen“geme<strong>in</strong>sam mit <strong>der</strong> Deutschen Bankdurchgeführt.lachgas-reduktionsanlage am standort Krefeld21


Best-practice-BeispielelaserliNe DiGitales DrUcKZeNtrUM BUcec & cO. BerliN KGMehrere Hun<strong>der</strong>t Tonnen Papier durch Effizienz gespartHerausfor<strong>der</strong>ungBerl<strong>in</strong>s größte mittelständische Druckerei ist spezialisiert auf Geschäfts- und Werbedrucksachen und produziertim Offset- und Digitaldruck sowie im digitalen Großformatdruck mehr als 90.000 aufträge pro Jahr – entsprechendhoch ist <strong>der</strong> Materiale<strong>in</strong>satz.lösungDurch Verbesserung <strong>der</strong> Bogenauslastung und Makulaturreduzierung spart das Unternehmen circa 230 tonnenpapier pro Jahr. Zusätzlich reduzierte die Druckerei durch Umstellung auf alkoholfreien Offsetdruck den e<strong>in</strong>satzvon isopropylalkohol im Jahr 2011 um bereits 33 prozent. 2012 wurde komplett alkoholfrei produziert und somitkonnte e<strong>in</strong>e 100-prozent-e<strong>in</strong>sparung erreicht werden. längere standzeiten <strong>der</strong> ctp-entwicklungsbä<strong>der</strong> auf Grunde<strong>in</strong>er recycl<strong>in</strong>ganlage wie<strong>der</strong>um m<strong>in</strong>imieren den e<strong>in</strong>satz und abfall von entwicklerflüssigkeiten um circa 20 prozentund reduzieren damit das Freisetzen umweltschädlicher Gase <strong>in</strong> <strong>der</strong> abfallverbrennungsanlage.<strong>in</strong>formationen zum UnternehmenóóóóóóóGründung 1997Das Unternehmen hat circa 180 Beschäftigte und engagiert sich im Quartiersmanagement se<strong>in</strong>esHauptsitzes <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Wedd<strong>in</strong>g durch beispielsweise Unterstützung e<strong>in</strong>er schule im näheren Umfeld sowiean<strong>der</strong>e soziale projekte (unter an<strong>der</strong>em das school-for-life-projekt, welches <strong>in</strong> thailand K<strong>in</strong><strong>der</strong> ausschwierigen Verhältnissen aufnimmt).Zertifiziert nach isO 9001 (Qualität), 14001 (Umwelt) und 50001 (energie)Zertifiziert nach OHsas 18001 (arbeits- und Gesundheitsschutz)Validiert nach eMaspr<strong>in</strong>t-cO 2-geprüfter Betrieb (cO 2-neutrales Drucken)www.laser-l<strong>in</strong>e.de Zusatz<strong>in</strong>formationenlaserliNe ist Mitglied beim energieeffizienz-tischBerl<strong>in</strong> (e<strong>in</strong>es <strong>der</strong>30 pilot-Netzwerke geför<strong>der</strong>t durchdie Nationale Klimaschutz<strong>in</strong>itiative,NKi) und hat diverse preise erhalten:Berl<strong>in</strong>s bester arbeitgeber 2011, son<strong>der</strong>preisfür soziales engagement2011 <strong>der</strong> iHK Berl<strong>in</strong>, Großer preis desMittelstandes 2010.paletten mit sammeldruckformen22


Best-practice-BeispieleMartiN pFaFFMaNN WeiN-GeleeEnergie- und Wasserverbrauch deutlich reduziertDas Unternehmen Mart<strong>in</strong> pfaffmann We<strong>in</strong>-Gelee produziert pro Jahr nach e<strong>in</strong>em alten Hausrezept circa 800.000 GläserWe<strong>in</strong>-Gelee aus etwa 100.000 litern We<strong>in</strong>.Herausfor<strong>der</strong>ungDie Herstellung von We<strong>in</strong>-Gelee ist sehr wärme- und wasser<strong>in</strong>tensiv: Das Unternehmen verbrauchte viel Gas zumerhitzen des ausgangsmaterials.Nach dem Befüllen mit We<strong>in</strong>-Gelee müssen die Gläser aus hygienischen Gründen schnell abgekühlt werden. Dafürwurde viel Wasser für das abkühlen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wasserbad benötigt.produkte aus dem sortimentlösungMit Hilfe e<strong>in</strong>es optimierten aufheiz- und abkühlsystems <strong>in</strong> <strong>der</strong> produktion konnte e<strong>in</strong> Großteil des energie- undWasserverbrauchs reduziert werden.Durch e<strong>in</strong>en Wärmetauscher wurde <strong>der</strong> erhitzungsprozess des We<strong>in</strong>es optimiert: Der We<strong>in</strong> wird im Wärmetauschervorgewärmt, bevor er <strong>in</strong> den Kochtöpfen verarbeitet wird. Durch diese verlustarme Vorwärmung ergeben sich33 prozent weniger Gasverbrauch. Die e<strong>in</strong>malige <strong>in</strong>vestition von 10.000 euro hat sich <strong>in</strong> zwei Jahren amortisiert.Die Kühlung des fertigen Gelees erfolgt durch e<strong>in</strong> neues sprühkühlsystem anstelle e<strong>in</strong>es Wasserbades: DieGläser werden nur angesprüht und die Verdunstungskälte br<strong>in</strong>gt sie auf die gewünschte temperatur. Dies spart200.000 liter/a und entspricht 90 prozent Wasserersparnis.<strong>in</strong>formationen zum UnternehmenDas Familienunternehmen <strong>in</strong> landau-Wollmesheim hat circa 15 Beschäftigte.www.we<strong>in</strong>gelee.deZusatz<strong>in</strong>formationenim Jahr 2008 hat <strong>der</strong> Betrieb am rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen Beratungsprojekt effcheck teilgenommen und konnte somit Hilfe e<strong>in</strong>es Beraters se<strong>in</strong>en Gasverbrauch um circa 50 prozent und se<strong>in</strong>en Wasserverbrauch sogar um90 prozent senken.www.ressource-deutschland.tv/Lebensmittel#P6DHIYi23


Best-practice-BeispielepHOeNiX cONtact GMBH & cO. KGHeizen mit <strong>der</strong> Abwärme <strong>der</strong> Produktionphoenix contact ist e<strong>in</strong> produzierendes Unternehmen <strong>der</strong> elektrotechnik. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er tief gestaffelten Fertigung werdene<strong>in</strong>zelteile aus Metall, Kunststoff, elektronik und elektrik sowie Werkzeuge und Masch<strong>in</strong>en selbst hergestellt. Dieschonung von ressourcen und <strong>der</strong> schutz <strong>der</strong> Umwelt werden bei <strong>der</strong> entwicklung neuer produkte, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fertigungund im Wirtschaften berücksichtigt.Herausfor<strong>der</strong>ungim größten produktionsgebäude des Familienunternehmens am stammsitz <strong>in</strong> Blomberg mit circa 20.000 Quadratmeternwerden auf zwei etagen Kunststoffgehäuse für stecker hergestellt sowie steckverb<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> produktionsmasch<strong>in</strong>enzusammengesetzt. Die Kunststoff-spritzgussmasch<strong>in</strong>en erzeugen viel abwärme, da das Granulat beihoher temperatur zunächst geschmolzen wird, bevor es dann <strong>in</strong> Form gepresst wird. Die abwärme <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>enmusste bisher energie<strong>in</strong>tensiv über die Kühltürme abgeführt werden. Bei dem bestehenden produktionsgebäudekonnte die abwärme nicht genutzt werden, da die technischen rahmenbed<strong>in</strong>gungen nicht gegeben s<strong>in</strong>d.lösungBei <strong>der</strong> planung e<strong>in</strong>es Neubaus mit Büroflächen wurde daher die Nutzung <strong>der</strong> abwärme des benachbarten produktionsgebäudese<strong>in</strong>bezogen. Die Heizflächen des Gebäudeneubaus mit e<strong>in</strong>er Nutzfläche von circa 5.000 Quadratmeternwurden direkt für Wärmepumpen ausgelegt. Wärmepumpen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> effizienter Weg, um die Wärmezu nutzen und stellen zudem die e<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> energiee<strong>in</strong>sparverordnung (eneV) <strong>in</strong> Bezug auf die erzeugungund Verteilung von Wärme sicher. <strong>in</strong> die technikzentrale des produktionsgebäudes wurden zwei Wärmepumpenmit 100 Kilowatt Wärmeleistung und 75 Kilowatt Kälteleistung <strong>in</strong>tegriert. so kann die Wärme <strong>in</strong> den W<strong>in</strong>termonatenzu Heizzwecken und <strong>in</strong> den sommermonaten zu Kühlzwecken genutzt werden. seit Oktober wird über diekomb<strong>in</strong>ierte Kühl- und Heizdecke die Wärme <strong>in</strong> die räume geleitet. Da das Gebäude e<strong>in</strong>en hohen energiestandardbesitzt, konnte auf statische Heizkörper verzichtet werden. Darüber h<strong>in</strong>aus wurde auf e<strong>in</strong>e hohe energieeffizienzbei <strong>der</strong> auslegung <strong>der</strong> Komponenten <strong>der</strong> Be- und entlüftungsanlagen geachtet. Mit effizienzmotoren wird dieWärmerückgew<strong>in</strong>nung so gestaltet, dass hohe Wirkungsgrade erreicht werden.Das neue Bürogebäude ist mit neuester Heiz- und lüftungstechnik ausgestattet und wurde im Oktober 2012bezogen. Bei den e<strong>in</strong>sparungen lässt sich daher nur von geschätzten Werten ausgehen. Voraussichtlich werdenrund 45.000 liter Heizöl e<strong>in</strong>gespart, das entspricht circa 115 tonnen cO 2.<strong>in</strong>formationen zum Unternehmenó Hersteller von elektrotechnik undelektronikó weltweit 12.800 Beschäftigteó www.phoenixcontact.deWärmepumpenanlage bei phoenix contact24


Best-practice-BeispieleprOMetHO GMBHT<strong>in</strong>te zur Produktkennzeichnung aus nachwachsenden RohstoffenDie prometho GmbH ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es chemieunternehmen mit eigener entwicklung für die Fertigung von Druckfarbenund t<strong>in</strong>ten für <strong>in</strong>dustrielle Kennzeichnungssysteme.Herausfor<strong>der</strong>ungDie meisten aller hergestellten produkte erhalten am ende ihres Herstell- und Verpackungsprozesses zusätzliche<strong>in</strong>formationen, die beispielsweise durch e<strong>in</strong>en berührungslosen t<strong>in</strong>tenstrahlaufdruck auf die produktverpackungo<strong>der</strong> das produkt selbst aufgebracht werden. Die Kennzeichnungst<strong>in</strong>ten werden zum teil noch immer aus Methanol,2-Butanon und aceton sowie weiteren <strong>in</strong>haltsstoffen aus nicht erneuerbaren ressourcen hergestellt. DieHerausfor<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> diesem projekt bestand nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorbereitung und Vorverarbeitung geeigneter nachhaltigerrohstoffe, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dar<strong>in</strong>, alte und verkrustete strukturen zu durchbrechen und raum zuschaffen für neue, sichere und umweltfreundliche produkte.lösungDie neuen t<strong>in</strong>tenformulierungen werden unter Verwendunggeeigneter, stabiler pigmentpräparationen hergestellt, umdurch den e<strong>in</strong>satz geschickter Verarbeitungstechniken e<strong>in</strong>egleichbleibend hohe Qualität zu erreichen. Die auswahl <strong>der</strong> weiterene<strong>in</strong>satzstoffe wird dann von <strong>der</strong> exakten Verwendung <strong>der</strong>herzustellenden t<strong>in</strong>te bestimmt. Dabei werden alle e<strong>in</strong>satzstoffeh<strong>in</strong>sichtlich ihrer Belastung für Mensch und Umwelt e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternenBewertung unterzogen und, soweit möglich, durch natürlichestoffe ersetzt.Mit Hilfe vorurteilsfreier Kunden konnte <strong>der</strong> Beweis angetretenwerden, dass Grünet<strong>in</strong>te® aus nachwachsenden rohstoffen denkonventionellen t<strong>in</strong>ten nicht nur ebenbürtig ist, son<strong>der</strong>n teilweisesogar bessere eigenschaften besitzt. Grünet<strong>in</strong>te® haftet aufporösen und nicht porösen Oberflächen und trocknet schnell. sieist damit ideal geeignet, um große Verpackungsmengen <strong>in</strong>nerhalbkürzester Zeit zu bedrucken. Grünet<strong>in</strong>te® macht vor kaum e<strong>in</strong>emUntergrund halt und ist mit ihrer Vielseitigkeit die ökologischealternative bei <strong>der</strong> Beschriftung von lebensmittelverpackungen,auch mit lebensmittelkontakt, sowie bei <strong>der</strong> Beschriftung vonan<strong>der</strong>en Verpackungen, zum Beispiel von pharmaprodukten undvielem mehr. Hier punktet sie mit ihrer randschärfe, lichtechtheit,thermischer Beständigkeit, autoklavierbarkeit und ihrerBeständigkeit gegenüber Wasser, säuren, laugen und lösemittel.<strong>in</strong>haber Jens-christoph Hoffmann und entwickler<strong>in</strong>simone Weidner<strong>in</strong>formationen zum UnternehmenDie prometho GmbH hat ihren sitz im rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen Bonefeld und verfügt über e<strong>in</strong> Umweltmanagementsystem, dasnach isO 14001 zertifiziert ist.www.prometho.deZusatz<strong>in</strong>formationenDas projekt Grünet<strong>in</strong>te® aus nachwachsenden rohstoffen wurde von <strong>der</strong> Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geför<strong>der</strong>t.www.grünet<strong>in</strong>te.de25


Best-practice-BeispielepYUa – spOrtsMaN´s DeliGHt GMBHFunktionsbekleidung aus nachhaltiger ProduktionDie Handelsmarke pYUa ist 2008 aus <strong>der</strong> idee entstanden, sportbekleidung zu entwickeln, die sowohl höchstenansprüchen genügt, als auch <strong>in</strong> vollem Umfang wie<strong>der</strong>verwertbar ist.Herausfor<strong>der</strong>ungH<strong>in</strong>tergrund dieser idee war die kritische Beobachtung <strong>der</strong> großen Menge <strong>der</strong> <strong>in</strong> Bekleidung e<strong>in</strong>gesetzten rohstoffe,beson<strong>der</strong>s bei sportbekleidung. Die Wie<strong>der</strong>verwendung spart sowohl ressourcen als auch energie. allerd<strong>in</strong>gsist e<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>verwertung oft aufwändig, weil für jedes e<strong>in</strong>zelne teil festgestellt werden muss, ob und wiee<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>verwendung möglich ist.lösungFür pYUa lag es daher nahe, zum e<strong>in</strong>en entsprechende Materialien e<strong>in</strong>zusetzen, <strong>der</strong>en recycl<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>en hohenWirkungsgrad erzielt, und zum an<strong>der</strong>en mit e<strong>in</strong>em recycl<strong>in</strong>gspezialisten e<strong>in</strong> system zu entwickeln, welches dieZuordnung <strong>der</strong> rohstoffe vere<strong>in</strong>facht und gleichzeitig verbraucherfreundlich ist. pYUas closed-loop-recycl<strong>in</strong>gsystemist weltweit e<strong>in</strong>zigartig.pYUa setzt bei <strong>der</strong> Materialauswahl vor allem auf bereits recycelte Fasern und sortenre<strong>in</strong>e Kunststoffe, die <strong>in</strong> <strong>der</strong>Wie<strong>der</strong>verwertung deutliche e<strong>in</strong>sparungen bei energie und cO 2gegenüber <strong>der</strong> Herstellung von herkömmlichenMaterialien aus fossilen rohstoffen möglich machen.closed-loop-recycl<strong>in</strong>ge<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er punkt ist <strong>der</strong> e<strong>in</strong>satz von chemie zumerreichen beson<strong>der</strong>er Materialeigenschaften, zumBeispiel <strong>der</strong> Wasserdichtigkeit. Zum selbstverständnisvon pYUa gehört, dass e<strong>in</strong> Bekleidungsstück,welches zurückgegeben werden kann, frei vonmöglichen schadstoffen ist. pYUa folgt als bluesign®systempartnerden bluesign® pr<strong>in</strong>ciples. Darüberh<strong>in</strong>aus hat pYUa e<strong>in</strong> verstärktes <strong>in</strong>teresse an <strong>der</strong> Vermeidungvon Fluorverb<strong>in</strong>dungen (zum Beispiel pFOsund pFOa), die bei wasserdichter Bekleidung üblichs<strong>in</strong>d. pYUa kann seit anfang 2013 mit cliMalOOp®e<strong>in</strong> Bekleidungsmaterial anbieten, welches ohne denZusatz dieser stoffe auskommt. cliMalOOp® ist e<strong>in</strong>egeme<strong>in</strong>same entwicklung mit dem taiwanesischenstoffspezialisten palteX. Nach tests zur Bestimmungvon poly- und perfluorierten säuren (unter an<strong>der</strong>empFOs, pFOa) durch e<strong>in</strong> unabhängiges deutsches<strong>in</strong>stitut wurden diese stoffe als nicht bestimmbarbestätigt. Diese ergebnisse schlagen <strong>der</strong>zeit alle Zielvorgaben<strong>der</strong> Mitbewerber.Das pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Nachhaltigkeit setzt sich <strong>in</strong> allen Bereichen des Unternehmens fort, wie zum Beispiel energieversorgung,Versand und Verpackung bis h<strong>in</strong> zur steten Weiterentwicklung des recycl<strong>in</strong>gsystems. pYUa hatbereits dreimal <strong>in</strong> Folge den ecO respONsiBilitY aWarD <strong>der</strong> ispO sowie den ispO aWarD gewonnen.<strong>in</strong>formationen zum UnternehmenpYUa gehört als Handelsmarke zur sportsman’s Delight GmbH. Derzeit s<strong>in</strong>d 5 festangestellte Beschäftigte amFirmensitz <strong>in</strong> Kiel tätig.www.pyua.de26


Best-practice-BeispielerOBert BOscH GMBHDas <strong>in</strong>telligente Austauschprogramm Bosch eXchange:Aufbereitung gebrauchter ProdukteHerausfor<strong>der</strong>ungDie aufbereitung von produkten spielt <strong>in</strong> <strong>der</strong> automobilbranche e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e rolle. Vor allem Halter ältererFahrzeuge achten auf e<strong>in</strong> angemessenes Verhältnis <strong>der</strong> reparaturkosten zum restwert des Fahrzeuges. Zudemerfor<strong>der</strong>n die zunehmende ressourcenknappheit, die damit verbundenen steigenden preise sowie <strong>der</strong> Umweltund<strong>der</strong> Klimaschutz e<strong>in</strong>en verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen ressourcen.lösungDas <strong>in</strong>ternational angelegte programm „BoscheXchange“ begegnet diesen Herausfor<strong>der</strong>ungenmit <strong>der</strong> <strong>in</strong>dustriellen aufbereitungvon Fahrzeugteilen. Mittlerweile umfasst dasprogramm 11.000 Fahrzeugteile aus 30 produktgruppenund liegt damit im trend e<strong>in</strong>erzeitwertgerechten reparatur.Bei <strong>der</strong> aufbereitung <strong>der</strong> produkte werdenVerschleißteile generell ersetzt. Wie<strong>der</strong>verwendbareteile werden nach e<strong>in</strong>er gründlichenre<strong>in</strong>igung bei Bedarf bearbeitet undoberflächenbehandelt. Darauf folgen <strong>der</strong>Zusammenbau <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelteile und e<strong>in</strong>e abschließendeFunktionsprüfung des produktes.Zuletzt werden die produkte mit dem BoscheXchange-Markensiegelversehen. Die hohenQualitätsmaßstäbe und Funktionsprüfungen wiebei Neuteilen sichern e<strong>in</strong> austauschprodukt <strong>in</strong>exzellenter Bosch-Qualität mit <strong>der</strong> gleichenGarantie wie für Neuware.Generator vor und nach <strong>in</strong>standsetzungBosch spart mit <strong>der</strong> <strong>in</strong>dustriellen aufbereitung gebrauchter Fahrzeugteile nicht nur Material und energie, son<strong>der</strong>nsenkt auch die schadstoffwerte. so wird <strong>der</strong> cO 2-ausstoß im Vergleich zur produktion von neuen erzeugnissenum jährlich circa 25.000 tonnen reduziert. Für die Kunden ergeben sich Kostene<strong>in</strong>sparungen von 30 bis40 prozent.Bosch verfolgt das Ziel, das programm durch e<strong>in</strong>e vorausschauende produktentwicklung jährlich zu erweiternund so e<strong>in</strong>e zunehmende <strong>in</strong>tegration von Ökologie und Ökonomie zu erreichen.www.werkstattportal.bosch.de<strong>in</strong>formationen zum UnternehmenMit Kraftfahrzeugtechnik, energie- und Gebäudetechnik, <strong>in</strong>dustrietechnik sowie Gebrauchsgütern erwirtschaftetenannähernd 306.000 Beschäftigte im Geschäftsjahr 2012 e<strong>in</strong>en Umsatz von 52,5 Milliarden euro. DieBosch-Gruppe umfasst die robert Bosch GmbH und ihre rund 350 tochter- und regionalgesellschaften <strong>in</strong> rund60 län<strong>der</strong>n; <strong>in</strong>klusive Vertriebspartner ist Bosch <strong>in</strong> rund 150 län<strong>der</strong>n vertreten. etwa 40 prozent des Umsatzeserwirtschaftet Bosch mit erzeugnissen, die gezielt die Umwelt entlasten und den rohstoffverbrauch reduzieren.an allen Fertigungs- und entwicklungsstandorten <strong>der</strong> Bosch-Gruppe ist e<strong>in</strong> Umweltmanagementsystem nach <strong>der</strong>Norm isO 14001 e<strong>in</strong>geführt.www.bosch.com/de/com/susta<strong>in</strong>ability/susta<strong>in</strong>ability_homepage.html27


Best-practice-BeispielesaFecHeM eUrOpe GMBHEffizientere Nutzung von Chemikalien, Verr<strong>in</strong>gerung vonEmissionen, Energiee<strong>in</strong>sparungenDie saFecHeM vertreibt nachhaltige lösungen für die Oberflächenre<strong>in</strong>igung über den qualifizierten chemiehandel.Herausfor<strong>der</strong>ungDie re<strong>in</strong>igung von Metallen gew<strong>in</strong>nt bei mo<strong>der</strong>nen Fertigungsprozessen und steigenden re<strong>in</strong>heitsanfor<strong>der</strong>ungenzunehmend an Bedeutung. e<strong>in</strong> optimaler re<strong>in</strong>igungsprozess erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e enge Komb<strong>in</strong>ation aus Wissen un<strong>der</strong>fahrungen des Herstellers von re<strong>in</strong>igungsmitteln, des Herstellers von re<strong>in</strong>igungsmasch<strong>in</strong>en und <strong>der</strong> metallverarbeitenden<strong>in</strong>dustrie.lösungsaFecHeM hat mit chemikalienleas<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> Geschäftsmodell umgesetzt, bei dem die Bezahlung von re<strong>in</strong>igungsmittelnnicht mehr nach <strong>der</strong> verbrauchten Menge erfolgt, son<strong>der</strong>n sich am Nutzen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetzten chemikalienorientiert. Dadurch werden für alle Beteiligten f<strong>in</strong>anzielle anreize geschaffen, die verbrauchte chemikalienmengezu m<strong>in</strong>imieren. Durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivierte abstimmung des Gesamtsystems – bestehend aus re<strong>in</strong>igungsanfor<strong>der</strong>ung,re<strong>in</strong>igungsmasch<strong>in</strong>e und re<strong>in</strong>igungsmittel – kann <strong>der</strong> chemikalienverbrauch um mehr als 20 prozentgegenüber re<strong>in</strong>igungssystemen, die als stand <strong>der</strong> technik angesehen werden, reduziert werden. Dies wir<strong>der</strong>möglicht durch e<strong>in</strong>e sichere Belieferung und rücknahme des lösemittels <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geschlossenen Kreislaufsystemsowie hermetisch geschlossene re<strong>in</strong>igungsanlagen. Zusätzlich s<strong>in</strong>d schulungen <strong>der</strong> Beschäftigten, lösemittelüberwachungund kont<strong>in</strong>uierliches recycl<strong>in</strong>g teil <strong>der</strong> Gesamtlösung chemikalienleas<strong>in</strong>g.Über e<strong>in</strong>e gesamtheitliche energiebilanz lässt sich nachweisen, dass energiee<strong>in</strong>sparungen von mehr als 25 prozentgegenüber herkömmlichen re<strong>in</strong>igungssystemen erreicht werden.Das saFe-taiNer-system für die sichere Handhabungvon lösemitteln <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geschlossenen Kreislauf<strong>in</strong>formationen zum UnternehmenDie saFecHeM europe GmbH ist e<strong>in</strong> tochterunternehmenvon the Dow chemical company. Das Unternehmenmit sitz <strong>in</strong> Düsseldorf hat 30 Beschäftigte.Der Umsatz im Jahr 2011 betrug 60 Millionen euro.saFecHeM ist den pr<strong>in</strong>zipien des product stewardshipund responsible care® verpflichtet undentwickelt <strong>in</strong>novative lösungen sowie neue Geschäftsmodellewie chemikalienleas<strong>in</strong>g, die bei <strong>der</strong>Verwendung von chemikalien e<strong>in</strong> Gleichgewicht zwischenÖkologie, Ökonomie und sozialer Verantwortungermöglichen. Umfassendes Fachwissen rundum den verantwortungsvollen re<strong>in</strong>igungsprozessbietet saFecHeM über die cHeMaWare Knowledgeservices (www.chemaware.org).www.safechem-europe.comZusatz<strong>in</strong>formationenDas Konzept wurde im rahmen e<strong>in</strong>es Forschungsprojektsdes Umweltbundesamtes unterstütztund ist e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>ner des Global chemical leas<strong>in</strong>gawards 2010 und 2012 (www.chemicalleas<strong>in</strong>g.com/sub/award/award.htm).28


Best-practice-BeispielescHreiNer GrOUp GMBH & cO. KGGeothermie: Wärme aus GrundwasserDie schre<strong>in</strong>er Group ist e<strong>in</strong> weltweit agierendesUnternehmen <strong>der</strong> Druck- und Folien verarbeitenden<strong>in</strong>dustrie. Das Unternehmen hat sich auf dieentwicklung und produktion <strong>in</strong>novativer Kennzeichnungslösungenund Funktionsbauteile, aufselbstklebende spezialetiketten, sicherheitslösungenfür den produkt- und Dokumentenschutz,rFiD-labels, pr<strong>in</strong>ted electronics sowie multifunktionaleFolienlösungen spezialisiert.Herausfor<strong>der</strong>ungDer Hauptstandort <strong>in</strong> Oberschleißheim wurde<strong>in</strong> den vergangenen Jahren sukzessive ausgebaut.2010 begann die planung e<strong>in</strong>es fünftenGebäudes mit e<strong>in</strong>er Bruttogrundfläche von8.500 Quadratmetern. Diese zusätzliche Flächekonnte über die bestehende Heizzentralenicht mehr versorgt werden. Deshalb wurdenach e<strong>in</strong>er kosteneffizienten und ressourcenschonendenlösung gesucht.Die schre<strong>in</strong>er Group setzt im neuen Gebäude auf Wärmeerzeugungdurch Geothermie.lösungDas Unternehmen entschied sich für die Wärmeerzeugung durch Geothermie mittels Grundwasser: e<strong>in</strong>e nachhaltigelösung, die auch technisch und wirtschaftlich überzeugte. Für die Kühlung <strong>der</strong> bestehenden Gebäude wurdedas Grundwasser bereits zuvor erfolgreich e<strong>in</strong>gesetzt. Mit e<strong>in</strong>er konstanten temperatur von zehn bis zwölf Gradeignet sich Grundwasser hervorragend für die Nutzung von erdwärme. Mit dem För<strong>der</strong>brunnen wird das Wasseran die Oberfläche beför<strong>der</strong>t und zur Wärmepumpe geleitet; <strong>der</strong> schluckbrunnen nimmt nach dem Wärmetauschdas Wasser wie<strong>der</strong> auf und leitet es zurück <strong>in</strong> das Grundwasserreservoir. Um <strong>der</strong> natürlichen Wärmequelle Wärmezu entziehen und diese auf e<strong>in</strong> höheres temperaturniveau zu br<strong>in</strong>gen, werden circa 25 prozent Fremdenergiebenötigt. Die Wärmepumpe erzeugt somit aus 25 prozent energie 100 prozent Heizleistung.Nur e<strong>in</strong>ige Nebenräume werden nach wie vor mit Gas geheizt. Damit s<strong>in</strong>kt <strong>der</strong> Gasverbrauch um circa 90 prozent.Der energieverbrauch reduziert sich um 2.000 Megawattstunden.Durch den e<strong>in</strong>satz dieser <strong>in</strong>novativen Umwelttechnologie verr<strong>in</strong>gern sich die jährlichen cO 2-emissionen <strong>in</strong>sgesamtum 300 tonnen, seit 2013 zusätzlich um 400 tonnen. Denn nun wird die Wärmepumpe mit strom aus Wasserkraft,also aus e<strong>in</strong>er regenerativen energiequelle, versorgt.Die Umweltziele für 2013 s<strong>in</strong>d dementsprechend ambitioniert: cO 2-emissionen um 50 prozent reduzieren, Materialeffizienzum drei prozent steigern, lösemittelverbrauch um zehn prozent senken (referenzjahr: 2012).<strong>in</strong>formationen zum UnternehmenDie schre<strong>in</strong>er Group beschäftigt über 800 Mitarbeiter an sechs standorten: dem Hauptwerk <strong>in</strong> Oberschleißheim,drei weiteren Fertigungsstandorten <strong>in</strong> und um München, <strong>der</strong> produktionsstätte <strong>in</strong> den Usa (Blauvelt, New York)und <strong>der</strong> Handelsgesellschaft <strong>in</strong> ch<strong>in</strong>a (shanghai).Die Zertifizierungen nach isO 14001 und eMas belegen das Umweltengagement <strong>der</strong> schre<strong>in</strong>er Group.www.schre<strong>in</strong>er-group.com29


Best-practice-BeispielesieMeNs aGHocheffiziente Gas- und Dampfkraftwerke für e<strong>in</strong>eemissionsarme StromerzeugungHerausfor<strong>der</strong>ungDie zukünftige stromerzeugung wird dom<strong>in</strong>iert von erneuerbaren energien. <strong>in</strong> Zeiten ger<strong>in</strong>ger e<strong>in</strong>speisung vonW<strong>in</strong>d und photovoltaik wird die Versorgung durch flexible thermische Kraftwerke sichergestellt werden. Diesekönnen mit fossilen o<strong>der</strong> erneuerbaren Brennstoffen betrieben werden. Mo<strong>der</strong>ne Gasturb<strong>in</strong>en, hocheffizienteGas- und Dampfturb<strong>in</strong>en-Kraftwerke (GuD) sowie Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen von siemens können dieserolle sehr gut übernehmen und zeigen, wie Klimaschutz und stromerzeugung Hand <strong>in</strong> Hand gehen können.lösunge<strong>in</strong> herausragendes Beispiel aus dem siemens-Umweltportfolio ist die neue Generation von Gas- und Dampfturb<strong>in</strong>en-Kraftwerken:sie verbraucht e<strong>in</strong> Drittel weniger erdgas pro erzeugte Kilowattstunde als <strong>der</strong> Durchschnitt<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit weltweit <strong>in</strong>stallierten GuD-anlagen. Mit mehr als 60 prozent Wirkungsgrad (netto) hält siemens seitMai 2011 den aktuellen Weltrekord bei GuD-Kraftwerken. im 90 Kilometer nördlich von München gelegenen GuD-Kraftwerk Ulrich Hartmann arbeitet die größte Gasturb<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Welt vom typ sGt5-8000H mit e<strong>in</strong>er leistung von375 Megawatt. <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit <strong>der</strong> Dampfturb<strong>in</strong>e sst5-5000 liefert <strong>der</strong> Kraftwerksblock 561 Megawatt. Damitkann e<strong>in</strong>e Million Haushalte versorgt werden – das entspricht e<strong>in</strong>er stadt <strong>der</strong> Größe Berl<strong>in</strong>s mit 3,3 Millionen e<strong>in</strong>wohnern.Durch die verbesserte energieeffizienz verr<strong>in</strong>gern sich auch die Kohlendioxid- und stickoxid-emissionen entscheidend.im komb<strong>in</strong>ierten Gas- und Dampfturb<strong>in</strong>en-Betrieb entstehen im Vergleich mit bisherigen GuD-Kraftwerkenjedes Jahr 43.000 tonnen weniger Kohlendioxid.technologisch werden auch h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Betriebsflexibilität Maßstäbe gesetzt: schnell reagierende Kraftwerkemit e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen M<strong>in</strong>deste<strong>in</strong>speisung und e<strong>in</strong>er ausgereiften leittechnik s<strong>in</strong>d unverzichtbar, um schwankungen<strong>in</strong> <strong>der</strong> Netze<strong>in</strong>speisung von W<strong>in</strong>d und photovoltaik auszugleichen. Das Kraftwerk Ulrich Hartmann konnteim testbetrieb <strong>in</strong>nerhalb von nur e<strong>in</strong>er halben stunde 500 Megawatt zusätzlich bereitstellen.<strong>in</strong>formationen zum UnternehmenDie siemens aG (Berl<strong>in</strong> und München) ist e<strong>in</strong> weltweitführendes Unternehmen <strong>der</strong> elektronik undelektrotechnik. Der Konzern ist auf den Gebieten<strong>in</strong>dustrie, energie sowie im Gesundheitssektor tätigund liefert <strong>in</strong>frastrukturlösungen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e fürstädte und urbane Ballungsräume. siemens ist außerdemweltweit <strong>der</strong> größte anbieter umweltfreundlichertechnologien. Mit 33 Milliarden euro entfallenüber 40 prozent des Konzernumsatzes auf grüneprodukte und lösungen.www.siemens.comwww.siemens.com/umweltportfolioDer GuD-Kraftwerksblock produziert mit e<strong>in</strong>em Wirkungsgradvon über 60 prozent. Die Gasturb<strong>in</strong>e, <strong>der</strong> Generator und dieDampfturb<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong>er Welle angeordnet.30


Best-practice-Beispielesüss OBerFlÄcHeNtecHNiK GMBHEffiziente Nutzung von Wasser – sparsamer E<strong>in</strong>satz von Energieeloxal-Vollautomat zur Beschichtung hochwertiger alum<strong>in</strong>ium-teile mit passgenauen dekorativen OberflächenDie süss Oberflächentechnik GmbH ist seit 1950 spezialist für die Veredelung von alum<strong>in</strong>ium und galvanische Beschichtungenmit Kupfer, Nickel und chrom für Zulieferteile aus den Bereichen automobil-, sanitär-, Mediz<strong>in</strong>- undelektrotechnik sowie <strong>der</strong> optischen <strong>in</strong>dustrie. Zwei Millionen e<strong>in</strong>zelteile durchlaufen jeden Monat die hochmo<strong>der</strong>nenFertigungsanlagen.als Beson<strong>der</strong>heit bietet das Unternehmen e<strong>in</strong>e roHs-konforme schwarzchromoberfläche sowie das Verchromen vonalum<strong>in</strong>ium an.Herausfor<strong>der</strong>ung<strong>in</strong> <strong>der</strong> Galvanik werden viele umweltrelevante chemikalien und säuren benötigt. Normalerweise muss das verwendeteWasser nach <strong>der</strong> Oberflächenbehandlung als son<strong>der</strong>müll aufwändig aufbereitet und entsorgt werden.lösungDie süss Oberflächentechnik <strong>in</strong>vestierte <strong>in</strong> neue technologien und betreibt heute e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nsten eloxalanlageneuropas. Durch säurerückgew<strong>in</strong>nung spart das Unternehmen jährlich circa 20.000 euro und erhöhtgleichzeitig die produktqualität. Die hierfür <strong>in</strong>stallierte neue retardationsanlage hat sich nach circa 2 Jahrenamortisiert. Mit Hilfe <strong>in</strong>telligenter Verfahrenstechnik werden zusätzlich 90 prozent Wasser und e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong>energie <strong>in</strong> <strong>der</strong> produktion e<strong>in</strong>gespart. statt vormals 100.000 Kubikmeter abwasser jährlich fallen also nur noch10.000 Kubikmeter an. Optimierte spül- und rückführprozesse tragen zusätzlich zur ressourcenschonung bei.auch das thema „energieeffizienz“ steht beim Unternehmen an vor<strong>der</strong>er stelle. Mit e<strong>in</strong>er Vielzahl von kle<strong>in</strong>enMaßnahmen und Än<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> anlagensteuerung konnte <strong>der</strong> energieverbrauch deutlich reduziert werden.Hierzu zählen unter an<strong>der</strong>em das bedarfsgerechte Betreiben <strong>der</strong> trockner, die isolierung von rohren und Beckeno<strong>der</strong> die Nutzung <strong>der</strong> abwärme <strong>der</strong> Kältemasch<strong>in</strong>e.Die erteilten beziehungsweise <strong>in</strong> arbeit bef<strong>in</strong>dlichen Zertifikate Bs OHsas 18001, isO 14001 und 50001 belegendas engagement für Umweltschutz und arbeitssicherheit. Für das auch heute noch mo<strong>der</strong>ne anlagenkonzept unddie <strong>in</strong>tegration des Umweltschutzes (mit e<strong>in</strong>er Direkte<strong>in</strong>leiteerlaubnis <strong>in</strong> das Gewässer) wurde das Unternehmenbereits 2004 mit dem OsKar für den Mittelstand ausgezeichnet.<strong>in</strong>formationen zum UnternehmenDie süss Oberflächentechnik GmbH hat ihren sitz <strong>in</strong> Wetzlar. 56 Beschäftigte und e<strong>in</strong> konsequent angewendetesQualitätsmanagement nach isO 14001 garantieren die hohe produktqualität.www.suess-galvanik.dewww.ressource-deutschland.tv/Oberflaechentechnikwww.youtube.com/watch?v=jjE1oucuS5M31


Best-practice-Beispieletital GMBHMo<strong>der</strong>nste Gießtechnik reduziert Materiale<strong>in</strong>satzHerausfor<strong>der</strong>ungDie tital GmbH ist seit 1974 führen<strong>der</strong> Hersteller von anspruchsvollen Fe<strong>in</strong>gussprodukten aus titan- undalum<strong>in</strong>iumlegierungen. Das Unternehmen ist entwicklungs- und serienlieferant für weltweit tätige Kunden aus<strong>der</strong> luft- und raumfahrt<strong>in</strong>dustrie, elektronik- und Optik<strong>in</strong>dustrie, <strong>in</strong>dustrie- und Mediz<strong>in</strong>technik. Bis zum Jahr2008 konnte die tital GmbH mit dem bestehenden Gießofen titan-Gussteile bis zu e<strong>in</strong>er Größe von circa600 Millimeter herstellen.lösungGießen statt Fräsen: Durch die <strong>in</strong>vestition <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>novativen Vakuumlichtbogenofen <strong>der</strong> alD Vacuum technologiesGmbH können nun komplexe titan-Gussteile mit e<strong>in</strong>er Größe von bis zu 1,5 Meter und Bauteilgewichtenvon bis zu 300 Kilogramm hergestellt werden. im Bereich <strong>der</strong> titanbauteile werden so im Vergleich zur Zerspannungstechnologiebis zu 75 prozent energie und Material e<strong>in</strong>gespart sowie jährlich rund 15.000 tonnen cO 2vermieden.Gleichzeitig konnte durch die neue technik die Guss- und produktqualität weiter verbessert werden.auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> ressourceneffizienten Herstellung komplex gestalteter alum<strong>in</strong>iumbauteile ist die tital GmbH seitvielen Jahren führend. seit Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre fertigt das Unternehmen mit dem patentierten HerO premiumcast<strong>in</strong>g®-Verfahren alum<strong>in</strong>ium-Fe<strong>in</strong>gussteile bis 1,5 Meter und 90 Kilogramm mit dem Gussfaktor 1.0, wodurchdeutliche Gewichts- und damit Materiale<strong>in</strong>sparungen erreicht werden.<strong>in</strong>formationen zum UnternehmenDie Firma tital wurde 1974 gegründet. im Jahre 2006 übernahm das Management das Unternehmen. titalbeschäftigt heute über 550 Beschäftigte und realisierte im Jahr 2012 e<strong>in</strong>en Umsatz von circa 64 Millionen euro.www.tital.de Zusatz<strong>in</strong>formationenDas Vorhaben wurde mit e<strong>in</strong>em Zuschuss <strong>in</strong> Höhe von854.760 euro aus dem Umwelt<strong>in</strong>novationsprogrammdes Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Umwelt, Naturschutz undreaktorsicherheit unterstützt.www.ressource-deutschland.tv/Metallverarbeitung#e1EqRrStitan-Fe<strong>in</strong>gussteil für den eurofighter,circa 800 x 900 x 200 Millimeter,Wandstärke stellenweise kle<strong>in</strong>er 2 Millimeter32


Best-practice-BeispieleVOlKsWaGeN UND NaBUDoppelt gut für Klima und Naturschutz – das Umweltprogrammvon NABU und VW Leas<strong>in</strong>g GmbHDie Volkswagen Leas<strong>in</strong>g GmbH ist e<strong>in</strong>e operative tochtergesellschaft <strong>der</strong> Volkswagen F<strong>in</strong>ancial services aG. Das Unternehmenist auf das leas<strong>in</strong>g von e<strong>in</strong>zelfahrzeugen an privat- und Firmenkunden mit e<strong>in</strong>em umfassenden leistungsspektrumsowie das Management von Fahrzeugflotten spezialisiert.Herausfor<strong>der</strong>ungObwohl sie nur drei prozent <strong>der</strong> erdoberflächeausmachen, speichernMoore e<strong>in</strong> Drittel des gesamten terrestrischenKohlenstoffs und s<strong>in</strong>d obendre<strong>in</strong>unersetzbarer lebensraum fürseltene tiere und pflanzen. projektezum schutz und zur Wie<strong>der</strong>herstellungvon Mooren bieten mith<strong>in</strong> die seltenechance, für jeden euro gleich doppeltenertrag zu bekommen – für denerhalt <strong>der</strong> biologischen Vielfalt und fürden Klimaschutz. solche projekte s<strong>in</strong>dbitter nötig. Denn nahezu alle Moore<strong>in</strong> Deutschland (95 prozent) geltenbereits heute als erheblich gestörtelebensräume.Das Hochmoor theikenmeerlösungaus diesem Grund hat die Volkswagen leas<strong>in</strong>g GmbH geme<strong>in</strong>sam mit dem Naturschutzbund Deutschland e. V.(NaBU) e<strong>in</strong> Umweltprogramm aufgelegt, das sich um die renaturierung von Mooren kümmert. Die partner habendafür eigens den Deutschen Moorschutzfonds gegründet, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Volkswagen leas<strong>in</strong>g GmbH mit 1,6 Millioneneuro ausgestattet wurde.Und so funktioniert das programm: Mit <strong>der</strong> entscheidung für e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s umweltfreundliches Konzern-Fahrzeug nimmt <strong>der</strong> leas<strong>in</strong>g-Kunde automatisch an dem Umweltprogramm teil. Welche autos als beson<strong>der</strong>sumweltfreundlich gelten, wird dabei stets aufs Neue zwischen den partnern vere<strong>in</strong>bart – im Jahr 2013 etwaliegt die Grenze bei 115 Gramm cO 2-ausstoß und e<strong>in</strong>em energieeffizienzlabel a o<strong>der</strong> a+. Optionale Bestandteiledes programms s<strong>in</strong>d zudem eco-tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs für die Dienstwagennutzer sowie die Fuhrpark-Management-software„Fleetcars“, die e<strong>in</strong> transparentes Monitor<strong>in</strong>g des cO 2-ausstoßes sämtlicher Flottenfahrzeuge erlaubt.Für jedes <strong>in</strong> diesem s<strong>in</strong>ne beson<strong>der</strong>s verbrauchsarme Fahrzeug aus dem Volkswagen-Konzern, das an dem Umweltprogrammteilnimmt, fließt e<strong>in</strong> klar def<strong>in</strong>ierter projektbeitrag an den Deutschen Moorschutzfonds, <strong>der</strong> esdem NaBU erlaubt, damit die Wie<strong>der</strong>vernässung trocken gefallener Moorlandschaften zu f<strong>in</strong>anzieren.Das erste so wie<strong>der</strong>hergestellte Moor war das theikenmeer, e<strong>in</strong> Hochmoor auf dem Hümml<strong>in</strong>g, e<strong>in</strong>em Höhenrückenam rand des emstales. Obwohl das Kerngebiet seit 1936 unter Naturschutz stand, war das Moor quasitot – ausgelaugt durch entwässerung und torfabbau sowie überdüngt durch die Gülle auf den angrenzendenlandwirtschaftlichen Nutzflächen. <strong>in</strong>zwischen ist das 240 Hektar große theikenmeer wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> artenreicherlebensraum. seit dem sommer 2011 wird das gleichfalls stark geschädigte Große Moor <strong>in</strong> südostnie<strong>der</strong>sachsenmit Mitteln des Umweltprogramms renaturiert. auch dort gelten rund 150 tier- und 40 Gefäßpflanzenarten alsgefährdet, elf s<strong>in</strong>d akut vom aussterben bedroht.www.volkswagen-nachhaltigkeit.de33


WeiterFüHreNDe iNFOrMatiONeNDie dargestellten Unternehmensbeispiele können nur Schlaglichter se<strong>in</strong>. Aber schon diesekle<strong>in</strong>e Auswahl an Erfolgsbeispielen demonstriert die Innovationskraft deutscher Unternehmenund die Vielfalt möglicher Umwelt<strong>in</strong>novationen, die für die Wettbewerbsfähigkeit sowichtig s<strong>in</strong>d.Die Geschäftstätigkeit nachhaltig auszugestalten, ist e<strong>in</strong>e Weichenstellung für die Zukunft.Die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Umwelt- o<strong>der</strong> Energiemanagementsystems bietet oftmals e<strong>in</strong>en gutenE<strong>in</strong>stieg, die betrieblichen Abläufe und Prozesse <strong>in</strong>sgesamt zu verbessern, Kosten, aber auchRisiken zu senken und die betriebliche Reputation zu erhöhen. Viele deutsche Unternehmens<strong>in</strong>d hier schon gut positioniert: Nicht umsonst stehen sie <strong>in</strong> den <strong>in</strong>ternationalen vergleichendenNachhaltigkeitsrank<strong>in</strong>gs so gut da.In <strong>der</strong> nachfolgenden Liste f<strong>in</strong>den Sie weiterführende L<strong>in</strong>ks und Informationen.óóóóóóóóóówww.emas.dewww.bmu-klimaschutz<strong>in</strong>itiative.de/wirtschaftwww.bmu.de/mittelstands<strong>in</strong>itiativewww.umwelt<strong>in</strong>novationsprogramm.dewww.greentechatlas.dewww.csr-<strong>in</strong>-deutschland.dewww.cleaner-production.dewww.das-zahlt-sich-aus.dewww.30pilot-netzwerke.dewww.umweltwirtschaftsbericht.de34


„Der Staat schützt auch <strong>in</strong> Verantwortung für die künftigenGenerationen die natürlichen Lebensgrundlagen …“Grundgesetz, Artikel 20 aBESTELLUNG VON PUBLIKATIONEN:publikationsversand <strong>der</strong> Bundesregierungpostfach 48 10 0918132 rostocktel.: 01805 / 77 80 90*Fax: 01805 / 77 80 94*e-Mail: publikationen@bundesregierung.de<strong>in</strong>ternet: www.bmu.de/bestellformular(*0,14 euro/M<strong>in</strong>ute aus dem deutschen Festnetz; abweichende preise aus den Mobilfunknetzen möglich)Diese publikation ist teil <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Umwelt,Naturschutz und reaktorsicherheit. sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zumVerkauf bestimmt. Gedruckt auf recycl<strong>in</strong>gpapier.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!